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de.Susi

Bewertungen

Insgesamt 441 Bewertungen
Bewertung vom 21.08.2021
Druart, Ruth

Ein neuer Morgen für Samuel (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eine glückliche kleine Familie in den 50er Jahren in Amerika - Vater, Mutter, Sohn - mit einer großen Dankbarkeit an dieses Leben. Und doch scheint es für die Familie Beauchamp ein Glück auf Zeit zu sein. Rasch wird jedoch klar, das sich hinter dieser idyllischen Fassade schlimme Geheimnisse verbergen, die man verständlicherweise vergessen möchte. Doch die Vergangenheit holt sie ein und gibt Einblick in die grausame Zeit des Krieges und eine schwerwiegende Entscheidung.
Auf zwei verschiedenen Zeitebenen - während des und nach dem Krieg - zeitlich vor und zurückgerichtet erfährt der Leser allmählich die ganze Geschichte.
Die Story ist sehr vielschichtig - das Schicksal der jüdischen Eltern David und Sarah, Sarahs Verzweiflung Jean-Luc ihr Baby zu übergeben, Jean-Luc's und Charlottes Mut Samuel unter Einsatz ihres eigenen Lebens zu retten und in Sicherheit zu bringen, aber auch das Glück auf Zeit in Amerika und Sarahs Bestreben ihr Kind nach dem Krieg wiederzufinden. Recht abstrus mutet die (nur) aufgrund juristischen Entscheidungen getroffene "Herausgabe" Samuels an seine leiblichen Eltern sowie die Verurteilung Jean-Luc's an, was sich irgendwie ungerecht anfühlt. Durch die intensiven Schilderungen kann ich mich mit beiden Seiten identifizieren und auch ihre Beweggründe verstehen. Es berührt mich sehr das am Ende jedoch Sam der (am meisten) Leidtragende ist und an der ganzen verfahrenen Situation keinerlei Anteil hat. Er büßt als Unschuldiger letztendlich für das Handeln seiner leiblichen und angenommenen Eltern. Meiner Meinung nach wird dieser Konflikt jedoch durch die bestmögliche Entscheidung gelöst, der dieses Geschichte gelungen abschließt. Insgesamt ein sehr beeindruckendes, aufwühlendes und stimmiges Buch. Klare Leseempfehlung!!!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.08.2021
Kappel, Daniela

Das Geheimnis von Rose Castle


sehr gut

Bewertet wird das Hörbuch:

1938. Die junge Amelia könnte glücklich sein, sie ist frisch verheiratet mit Sir Lucas Rose, den Baronet von Corbridge und somit Herrin eines wunderschönen Landsitzes.
Doch je länger sie mit ihrem Mann zusammenlebt desto klarer wird ihr, das dieser sie nicht liebt, sondern in ihr nur den Zweck der Geburt eines Stammhalters sieht. Je mehr Zeit ohne diese erlösende Nachricht vergeht, umso brutaler wird Lucas seiner Frau gegenüber. Mit dem Gärtner Isaak erfährt Amelia endlich was es heisst geliebt zu werden - bis Lucas beide erwischt....
Anfang des 21.Jahrhunderts. Haylay findet nach dem Tod ihrer Mutter Hinweise auf ihren bis dahin unbekannten Vater, über den ihre Mutter eisern geschwiegen hat. Die Spur führt sie nach Rose Castle, das ihre Mutter vor 25 Jahren plötzlich verlassen hat. Haylay wird reserviert aufgenommen, vor allem ihre Tante verhält sich ihr gegegenüber sehr abweisend. Auf der Suche nach Hinweisen, warum ihre Mutter alle Brücken hinter sich abgebrochen hat, entdeckt Haylay ein wohlgehütetes Familiengeheimnis...
Manchmal braucht es einen romantischen Roman um den Alltag zu entfliehen, dafür passt "Das Erbe von Castle Rose" wunderbar. Handlungen in denen Geheimnisse der Vergangenheit bis in die Gegenwart ausstrahlen faszinieren mich sehr. Daniela Kappel hat diesen Wechsel zwischen den Zeitebenen hervorragend umgesetzt, so das ich kaum das Hören unterbrechen konnte. Dementsprechend rasch war ich durch dieses Buch auch "durch". Das Ende ist ebenfalls stimmig und es bleiben keine Fragen offen.
Einzig mit der Sprecherin der Amelia hatte ich so meine Probleme. Sie wirkte auf mich unpassend distanziert, fast gefühllos. Dafür einen Stern Abzug. Ansonsten ein klasse Buch zum Abschalten für Zwischendurch.

Bewertung vom 09.08.2021
Shepherd, Catherine

Der böse Mann: Thriller


ausgezeichnet

Ein makaberer Verdacht scheint zu bestätigen, dass es sich bei den ermordeten, mit Stacheldraht um den Hals aufgefundenen jungen Frauen um eine grausame Serie zu handeln scheint. Botschaften wie "Ich bin die Zweite" kündigen an, das es weitere Mordopfer gibt und auch noch geben wird? Laura Kern und ihr Team ermitteln unter Hochdruck und schon bald ist auch Laura in Gefahr...
Das Cover ist wie immer sehr ansprechend und fügt sich stimmig in die Reihe der bisherigen Bücher ein. Ich finde es super, wenn man so bereits zuordnen kann, wer der Autor ist bzw. um welches Genre es sich handelt..
Das Buch liest sich gewohnt zügig und hat mich bereits nach den ersten Zeilen wieder in den Bann gezogen. Schön ist es mit Laura und Thommy auf "alte Bekannte" zu treffen, aber auch Neueinsteiger finden sich aufgrund der kurzen und knappen Hinweise zu der diese Personen betreffenden Vergangenheit, rasch in die Geschichte ein.
Während zu offensichtliche Spuren einen möglichen Täter suggerieren, überrascht die Autorin auch hier wieder mit einer gelungenen Wendung. Das Motiv wird dabei - im Vergleich zum restlichen Buch bzw. anderen Büchern - recht knapp umrissen. Obwohl alles Wesentliche enthalten ist, kann/muss der Leser sich selbst seinen Teil denken. Irgendwie hätte ich dazu gern mehr gelesen, aber das tut dem Buch keinen Abbruch.
Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.08.2021
Hannah, Kristin

Die vier Winde (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Texas in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Von klein auf wird der junge Elsa eingeredet, sie sei krank, hässlich und nicht begehrenswert. Ihr bleibt nur die Flucht in romantische Bücher. Dadurch wächst in ihr der Wunsch auch nur ein einziges Mal die Liebe zu spüren - und gibt sich dem jungen Italiener Raffaello Martinello hin. Infolgedessen wird sie schwanger und von ihren Eltern verstoßen. Pflichtbewusst aber widerwillig nimmt Raffaellos Familie sie auf. Elsa zeigt Stärke, verdient sich durch harte Arbeit Respekt und erfährt zum ersten Mal ein Familienleben. Ihr Mann, ein Träumer und Phantast, verlässt die Familie in den schweren Notzeiten der Missernten und Sandstürme. Während die gemeinsame Tochter Elsa für den Weggang ihres Vaters verantwortlich macht, wagt diese mit ihren Kindern die Reise nach Westen um mit dem Mut der Verzweiflung ums blanke Überleben in Kalifornien zu kämpfen.
Kristin Hannah verknüpft geschickt verschiedene Themen wie Umweltkatastrophen, Unterdrückung und Ausbeutung durch die Plantagenbesitzer, den gewerkschaftlichen Kampf gegen diese Ungerechtigkeit als auch die zarten Gefühle der Liebe. Entstanden ist ein gelungener Roman über Verzweiflung, Mut und Neuanfang. Ich habe mit Elsa und den Kindern gelitten und ihr endlich ein "normales" Leben gewünscht. Dsas die Autorin Elsas Geschichte realistisch bleibt und auch tragische Momente einflechtet, macht dieses Buch für mich umso glaubhafter und überzeugender. Noch lange hat mich Elsas Schicksal, was stellvertretend für zahlreiche Andere steht, beschäftigt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.08.2021
Stonex, Emma

Die Leuchtturmwärter (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein einsamer Leuchtturm und drei durch die Arbeit aneinander gekettete Männer, die in einer Silvesternacht spurlos aus dem von innen verschlossenem Leuchtturm verschwinden. Und weitere Dinge geben Rätsel auf: Warum blieb das Abendessen unberührt und alle Uhren zur selben Zeit stehen?
Inspiriert von einer wahren Begebenheit hat Emma Stonex einen tiefgründigen Roman erschaffen, der Einblick in das Seelenleben der verschiedenen Protagonisten gibt.
Hinter dem mysteriös anmutendem Ereignis stehen eine Vielzahl von möglichen Geschehnissen, basierend auf den (gedacht von den Anderen unbekannten) Geheimnissen jedes einzelnen Charakters. Es gibt immer zwei Seiten und je länger man in dieses Buch eintaucht umso verständlicher wird der tragische Ausgang. Jede(r) der Hinterbliebenen versucht sich auf eigene Weise mit dem Geschehen auseinanderzusetzen und manövriert sich dadurch in eine selbstverschuldete Isolation. Erst ihr Kontakt untereinander lässt sie mit dem erlebten Trauma abschließen.
Ehrlich gesagt hatte ich ein etwas anderes Buch erwartet und tat mich anfänglich etwas schwer, aber ich habe das Weiterlesen nicht bereut. Das ungeklärte Mysterium passt wunderbar in die heutige oberflächliche und nach Sensationen heischende Zeit. Aber es sind die Menschen und Schicksale die dahinter stehen und einer genaueren Betrachtung bedürfen. Dies ist der Autorin hervorragend gelungen und ich empfehle dieses berührende Buch gern weiter.

Bewertung vom 31.07.2021
Hancock, Anne Mette

Narbenherz / Heloise Kaldan Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Als Lukas, einziger Sohn des Arztes Jens Bjerre und seiner Frau verschwindet sind alle fassungslos. Erst spät kristallisiert sich heraus, das die heile Familienwelt mehr Schein als Sein ist...
Mit psychologischem Fingerspitzengefühl zeichnet die Autorin ein erschreckend tragisches Bild einer zerrütteten Familie, die nach außen perfekt zu sein scheint. Dabei verknüpft sie mehrere Handlungsstränge so geschickt miteinander, das es in Gänze ermittlungstechnisch ein stimmiges Gesamtresultat ergibt, was von einem doch überraschenden und überaus gelungenem Ende gekrönt wird.
Der flüssige Schreibstil und die spannende Handlung haben mich so an das Buch gefesselt, das ich mit Lesen kaum aufhören konnte und das Buch innerhalb von 2 Tagen gelesen habe. Das spricht definitiv für "Narbenherz" - klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 31.07.2021
Knecht, Doris

Die Nachricht (MP3-Download)


weniger gut

In ihrem beschaulichem kleinen Häuschen lebt Ruth nach dem überraschenden Unfalltod ihres Mannes allein und hat sich mit ihrer Situation arrangiert. Bis sie, wie auch ihre Freunde, Bekannten und Arbeitgeber anonyme Nachrichten erhält, deren Details nur wenige kennen dürften...
Ich habe sehr lange gebraucht um in dieses Hörbuch hinein zukommen. Als Buch gelesen hätte ich es vermutlich rasch beiseitegelegt. Zum Glück ist es mit ca. 6 Stunden relativ kurz, so dass ich es dann doch bis zum Ende gehört habe, immer in Erwartung auf den auflösenden Knüller, die Kernaussage.
Jedoch bleibt es bei den Themen digitales Stalking und "me too", wobei letzteres auf mich, obwohl ich selbst eine Frau bin, langsam nervend wirkt. Vielleicht liegt dies auch an meiner Abneigung alles möglich in den sozialen Netzwerken teilen zu müssen, womit man logischerweise bei provozierenden Posts Reaktionen hervorruft, eventuell vielleicht sogar beabsichtigt. Dies soll dabei keineswegs als Rechtfertigung oder Verharmlosung des digitalen Stalkings stehen verstanden werden, jedoch bin ich da der Meinung "Wie es in den Wald ruft...".
Während im ganzen Buch ausführliche Gedanken und Überlegungen beschrieben werden ist die Auflösung dagegen recht banal und kurz geschildert. Eher /fast gefühlt nebenbei wird der Stalker enttarnt und für meine Begriffe erfährt man über dessen Motiv zu wenig.
Mitunter hatte ich das Gefühl das die Autorin ein in Sprachtechnik als auch inhaltlich besonderes Buch schreiben wollte. Meiner Meinung wird sie diesem hohen Ziel aber nicht gerecht. Die ständigen Wiederholungen " Ich sagte, er sagte..." beginnen auf Dauer zu nerven.
"Die Nachricht" hat mich nach dem Hören noch lange beschäftigt, nicht aufgrund der Thematik sondern der zu übermittelnden Botschaft. Lange noch habe ich nach der Quintessenz der ganzen Geschichte gesucht und sie jedoch nicht gefunden. Dieses Buch konnte mich leider nicht überzeugen und ich würde es nicht ein zweites Mal lesen/hören.

Bewertung vom 27.07.2021
Thompson, Gill

Das Kind von Gleis 1


sehr gut

Die jüdische Pianistin Eva sieht in den Kindertransporten die einzige (Überlebens)Chance für ihre Tochter und schickt Miriam, gegen den Willen ihres Ehemanns und Vaters Joseph, nach England.
Ihrem Glauben folgend nimmt die britische Quäkerin Pamela Miriam in ihre Familie auf und versucht dem kleinen Mädchen ein zu Hause zu geben und Trost zu spenden. Doch die Auswirkungen des Krieges reichen weit und bald muss auch Pamela um das Schicksal ihres Sohnes Will bangen, der sich freiwillig zur Royal Air Force gemeldet hat…
Aus Sicht der zwei Mütter in doch recht unterschiedlichen Situationen schildert Gill Thomson sensibel und einfühlsam die ungeheurere seelische Belastung mit dem Bangen um die Liebsten. Dabei bleibt sie aber auch realistisch um exemplarisch und stellvertretend für die Betroffenen den Krieg mit all den Grausamkeiten und persönlichen Schicksalen abzubilden.
Zum Schluss gleitet die Geschichte dann jedoch etwas ins Unglaubhafte ab, dafür ein Stern Abzug - ansonsten ein lesenswerter Roman.