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büchernarr

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Insgesamt 393 Bewertungen
Bewertung vom 23.12.2018
Aichner, Bernhard

Bösland


sehr gut

Die junge Schülerin Mathilda wird mit ein Golfschläger am Kopf zerschmettert und der Junge Ben, der für den Mord verantwortlich gilt, verbringt die nächsten Jahre in einer geschlossenen Psychiatrie. Mit Hilfe seiner Therapeutin gelingt es ihm endlich im Erwachsenenalter ein einigermaßen normales Leben zu beginnen. Er beschliesst sich mit seiner Vergangenheit ausernanderzusetzen und kehrt in seinem Heimatort zurück um seine Mutter und seine Mitschüler nochmal zu treffen. Doch seine Mutter leidet an Demenz, nimmt ihn nur widerwillig bei sich auf, und so beginnt Ben auf dem alten Dachboden zu stöbern, dort wo einst sein gewalttätiger Vater Selbstmord begann und wo er sich als Kind noch vor dem Mord aufgehalten hat. Nämlich bei seinem ganz persönlichen Bösland. Dabei entdeckt er mitunter das alte Filmmaterial von sich und seinem damals besten Freund Felix Kux. Als er sich nochmal die Videos anschaut macht er eine unglaubliche Entdeckung und die Wahrheit wird ihm offenbahrt. Er sieht ein, das er unbedingt Felix wiederfinden muss, doch der hat längst kein Interesse mehr an seinem alten Freund, jetzt wo er ein erfolgreicher Unternehmer eines großen Pharmaziekonzerns ist und ein ganz anderes Leben führt.
Das Buch ist die meiste Zeit über sehr spannend und die Personenanalyse des Phychopathen geling dem Autor zweifellos, nicht zuletzt weil auch die Ich Perspektive, mit der die Geschichte geschrieben ist, eine Intimität erschafft, die uns einen anderen Blickwinckel zum Mörder ermöglicht als sonst. Ein paar Mal fand ich die Erzählstränge etwas zu flach und andermal etwas übertrieben aber im Gesamten hat mir das Buch sehr gut gefallen und ist für alle Aichner Fans sicherlich ein Muss.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.12.2018
Pötzsch, Oliver

Der Spielmann / Die Geschichte des Johann Georg Faustus Bd.1


sehr gut

Ein farbenprächtiger historischer Abenteuer-Roman vom Bestsellerautor Oliver Pötzsch, mit sehr bildlich dargestellten Charakteren. Hier ist dem Autor eine tolle historische Geschichte gelungen und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 19.12.2018
Meredith, Anne

Das Geheimnis der Grays


gut

Adrian Gray lädt wie jedes Jahr die ganze Familie zum Weihnachtsfest ein, in seinem prachtvollen abgelegenen Landhaus. An Heiligabend 1931 versammeln sich die Familienmitglieder wieder wie gewohnt und geben sich als liebevoll und verbunden, doch insgeheim sieht jeder von ihnen dem grossen Gelderbe entgegen. Unter den Verwandten befinden ein angehender Politiker, ein verarmter Künstler sowie ein Finanzspekulant, alle haben es nur auf das Geld abgesehen und hassen sich insgeheim. Als Adrian dann am nächsten Morgen tot aufgefunden wird ist schnell klar, dass der Mörder unter ihnen weilt. Nach Agatha Christies Stil beginnt eine psychologische Studie aller Familienmitglieder, die die Neugierde weckt um zu dem wahren Mörder zu gelangen. Die Tat an sich ist nicht das Wichtigste hier, nunmehr die Charakterstudie der potentiellen Täter.
Spannung ist in dem Buch eher mässig vorhanden, wer also einen atemberaubenden Krimi erwartet, ist hier fehl am Platz. Ein wenig mehr Action hätte ich schon erwartet, jedoch war der Krimi, vor allen für die Zeitspanne in dem er spielt, recht gut geschrieben.

Bewertung vom 18.12.2018
Guterson, Ben

Winterhaus 01


ausgezeichnet

Auf Elizabeth wartet ein grosse Überraschung, als sie an der Haustür einen Brief entdeckt, der sie ohne grosses Wenn und Aber an einen unbekannten Ort schickt. Und das einen Tag vor den Weihnachtsferien! Elizabeth denkt, dass ihre Verwandten, Tante Purly und Onkel Burlap dafür verantwortlich seien, welche sie nach dem Tod ihrer Eltern bei sich aufgenommenden haben, zumal packt sie ihre sieben Sachen und geht Richtung zum Bahnhof. Nach vielen Stunden Zugfahrt kommt sie am Hotel Winterhaus an. Dort fühlt sich Elisabeth gleich sehr wohl, mit der grossen, anschaulichen Bibliothek des Hotels und den netten Besitzer und Gästen. Doch so friedlich und imposant wie das Winterhaus auf den ersten Blick wirkt, ist es nicht. Es gibt eine geheimnissvolle Familiengeschichte, die sich hinter all dem verbergt. Diese beschliesst Elisabeth aufzuklären und begibt sich auf eine mysteriöse Reise durch das Hotel.
Eine Kindergeschichte vom Feinsten, die mich von der ersten Seite an gefesselt hat. Sie ist sehr spannend und regt den Leser an, mitzurätseln und das Geheimnis gemeinsam aufzudecken. Auch das Cover ist wunderschön gestaltet, dund die Farben sind winterlich und weihnachtlich. Die Illustrationen im Buch sind auch ein Augenschmauss und der Schreibstil lässt keine Wünsche offen. Ein Volltreffer für alle kleine Detektive!

Bewertung vom 27.11.2018
Blondel, Jean-Philippe

Ein Winter in Paris


sehr gut

Ein Winter in Paris beschreibt rückblickend das Leben des heutigen Englischlehrers Victor, der als junger Student ein Außenseiter an der Uni war. Als er fürs Studium in einer Eliteschule nach Paris zieht, beginnt langsam seine Abkapselung vom Elternhaus und der Provinz. Victor stammt aus einfachen Verhältnissen, ist zurückhaltend und scheu und, trotz seiner Zielstrebigkeit, schafft er keinen engen Kontakt zu seinen Mitschülern. Dies macht ihn kurzerhand zum Außenseiter. Erst im zweiten Jahr als er Mathieu begegnet, beginnt eine Freundschaft zwischen den beiden jungen Studenten. Doch Mathieu kannt den kontinuirlichen Druck nicht standhalten und nimmt sich das Leben. Von nun an steht Victor plötzlich im Zentrum der Aufmerksamkeit, da er Mathieus Freund war und jeder scheint sich plötzlich für ihn zu interessieren.
Wunderbar feinfühlig und sensibel beschreibt der Autor diesen Lebensabschnitt des Victor, der heute als Schriftsteller und Englischlehrer arbeitet. Der Schreibstil ist lebendig und bildhaft und beschrieben die schulischen Verhältnisse sind von einer anderen Zeit.

Bewertung vom 27.11.2018
Knox, Joseph

Dreckiger Schnee / Aidan Waits ermittelt Bd.1


sehr gut

Dreckiger Schnee ist der Debütroman des englischen Autors Joseph Knox, der herausragende Kritiken bekommen haben soll. Handlungsort ist Manchester, wo plötzlich dreckiger Schnee auftaucht und jeder, der dieses konsumiert, entweder stirbt oder es schafft zu überleben, weil ihm betroffene Körperteile amputiert werden. Undercover-Polizist Aidan Waits, selbst kein unbeschriebenes Blatt und bis auf nächstes vom Dienst wegen Drogenmissbrauchs suspendiert, wird auf diesen Fall angesetzt und soll nun, um einer Gefängnisstrafe wegen seines Fehlverhaltens zu entgehen, gegen die Drogendealer ermitteln. Zudem ist die Tochter des stadtbekannten Justizminister David Rossiter von zu Hause ausgebrochen und Waits soll sie gleichzeitig in der Nacht- und Unterwelt ausfindig machen. Und somit kommt er in direkter Verbindung mit Prostitution, Drogen, Gewalt, Macht und Gier.
Der Thriller liest sich teilweise interessant, teilweise etwas langatmig, hat aber einen soliden Schluss und überzeugt durch den unkonventionellen, authentischen Charakter des Protagonisten. Nicht der beste Thriller, den ich letztens gelesen habe aber dennoch erwähnenswert.

Bewertung vom 27.11.2018
Guhr, Mareike

Blau Türkis Grün


ausgezeichnet

Die Segelsportjournalistin Mareike Guhr hat von 2012 bis 2016 die drei Ozeane durchquert und dabei die schönsten Flecken der Erde besucht. Diese will sie uns mit diesem Segelbuch näher bringen, was ihr auch umstandslos gelingt. Die Bilder, welche die Segelreise begleiten sind einfach atemberaubend und laden den Leser zum Träumen ein.
Zwischendurch erzählt die Seglerin ihre Erlebnisse auf ihrer weiten Reise, die neben den exotischen Orten und den sonnigen Tagen aber auch stürmische Momente hatte aber auch faszinierende Landschaften, ungewöhnliche Flora und Fauna, interessante Menschen und fremde Kulturen. Sie versetzt die Leser durch eine flüssige Erzahlweise und den tollen Fotos sofort in ferne Orte und man kann sich alles sehr gut bildlich vorstellen.
Insgesamt fand ich das Buch sehr informativ und lesenswert und das Reisefieber hat mich definitiv gepackt. Ein wenig Sonne und blau tut den tristen Novembertagen gut, auch wenn man diese nur durchs Lesen bekommt. Das Interview mit der Autorin am Ende des Buches ist das kleine i-Tüpfelchen. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen.

Bewertung vom 27.11.2018
Bittl, Monika

Man muss auch mal loslassen können


sehr gut

Drei Frauen, drei Geschichten die sich humorvoll zusammenfechten, und eine familienähnliche Gruppe gründen mit anfänglichem Zweck, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Nur geht dabei ständig etwas lächerlich schief und der schwarze Humor ist hier grossgeschrieben. Charlotte hat aus Geldgründen ihre Krankenkasse gekündigt und widmet ihr Leben ergebungsvoll dem Schreiben ihres ersten Romans. Bis bei ihr Krebs diagnostiziert wird.. Jessy trauert ihrer schlechten Kindheit und ihrer grossen Liebe, nach einem Seitensprung seinerseits, nach. Und dann ist da noch Wilma, die eine Kneipe fürhrt, die aber alles andere als gut läuft und der zudem noch nach 3 Kontrollen die Konzession für ihre Wirtschaft wegen Verstöße des Nichtraucherschutzgesetzes entzogen wurde.
Das Buch ist aus der Perspektive aller Charaktere geschrieben, was für mich sehr klug war, denn so kommen alle Protagonisten zu Wort und man lernt jeden besser kennen. Diese lassen ihr Leben Revue passieren, führen intensive Gespräche und schmieden ihre Pläne. Dadurch verstärt sich ihre Freundschaft, welche am Ende sogar siegt.
Eine interessante Lektüre mit vielen Weisheiten humorvoll dazwischengeschrieben sehr gut geeignet für unterhaltsame Lesestunden.

Bewertung vom 27.11.2018
Rees, Tracy

Die Sonnenschwestern


ausgezeichnet

Nora kommt in den Vierzigern und fühlt sich ausgebrannt, ohne Zweck und Grund im Leben. Sie beschliesst einen neuen Anfang zu wagen und trennt sich als erstes von ihrem Lebensgefährten Simon. Kurz darauf hat sie eine Vision und sieht den Strand von Tenby in Südwales vor sich. Sie fühlt, dass sie unbedingt dorhin muss und so macht sie sich entschlossen auf dem Weg. Auf diesem Strand verbrachte nämlich ihre Mutter in der Vergangenheit ihre Ferien. Die Geschichte spielt daraufhin auf zwei Zeitebenen, die sich abwechseln. Auf der einen Seite erfahren wir vieles über die Kindheit und Jugend ihrer Mutter, die ihren Jugendfreund Leo lieben lernt und die Sommermonate bei ihrer Tante in Tenby verbringt. Ein schreckliches Ereignis jedoch verändert ihr Leben für immer. Auf der anderen Seite findet Nora langsam wieder zu sich selbst und macht sich auch auf die Suche nach ihren Wurzeln, wobei sie dem Familiengeheimnis auf die Spur kommt. Der Schreibstil von Tracy Rees ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Ich bin sofort in die Geschichte eingetaucht und konnte mich gut in Nora hineinfühlen. Eine gefühlvolle Familiengeschichte, wundervoll bildlich erzählt.

Bewertung vom 27.11.2018
Theurillat, Michael

Lenz / Kommissar Eschenbach Bd.6


sehr gut

Ewald Lenz arbeitet im Polizeiarchiv Zürich und sein alter Freund, Kommissar Eschenbach kommt nach einem 3-monatigen Aufenthalt in Amerika zurück. Dabei muss er feststellen, dass sich vieles seit seiner Abreise geändert hat. Seine Stellvertreterin Köhler arbeitet nicht gerade kollegial und das Arbeitsklima ist angeknickst. Lenz hat in der Vergangenheit dem Kommissar immer diverse Informationen zugespielt, die ihm halfen die Fälle zu lösen, ohne aber seine Quellen preiszugeben. Als die Leiche eines alten Mannes entdeckt wird und dessen Leben sozusagen ausradiert wird beginnt Eschenbach zu ermitteln. Lenz selbst gerät im Mittelpunkt der Ereignisse und als Eschenbach ihm gegenübertreten will, ist Lenz verschwunden.
Dies war für mich das erste Werk vom Autor Michael Theurillat gewesen, das ich gelesen habe. Dabei ist Lenz bereits das sechste Buch der Reihe um Kommissar Eschenbach. Man muss die vorangegangenen Bücher aber nicht kennen um die Story mitverfolgen zu können.
Mit hat die Geschichte ziemlich gut gefallen, obwohl grosse Spannung nicht aufgekommen ist. Wer sich jedoch Spannung, blutige und packende Szenen wünscht, sollte zu einem anderen Kriminalroman greifen.