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SofieWalden

Bewertungen

Insgesamt 709 Bewertungen
Bewertung vom 18.03.2023
Murgo, Antonia

Fräulein Dezember und die Mondscheinbande


ausgezeichnet

Kindermädchen sein ist schwer, erst recht, wenns magisch wird

Fräulein Dezember schlägt sich so durchs Leben. Ihr Zuhause, einen Zirkus, gibt es nicht mehr und als Akrobatin hat man auch nicht gerade viele berufliche Möglichkeiten. Und so landet sie, mehr aus Zufall, als Kindermädchen bei Familie Mondschein. Raban heißt der Junge, auf den sie nun gut! aufpassen soll. Das ist bei keinem Kind leicht, aber wenn man magische Fähigkeiten wie in Rauch auflösen hat, dann ist das schon eine echte Herausforderung. Und wo ihre Kinder Magie verströmen, sind ja wohl die Erwachsenen nicht weit, siehe Herr Mondschein selbst, Schattenmann und zuständig fürs Gruseln in Kinderzimmern. Dass es hier echt zur Sache geht, kann man sich wohl denken und jeder andere wäre geflüchtet, nicht so Fräulein Dezember. Und das ist auch gut so, denn sonst wäre uns allen eine supertolle, magischgigantisch spannende Geschichte entgangen, ein Fantasyerlebnis, die es wirklich in sich hat.
Ein wahrlich magisches Leseabenteuer.

Bewertung vom 18.03.2023
Mathias, Aicher

LOVE LIKE BLOOD


gut

Berlins Underground in den 90ern, stark, authentisch und ein Krimi dazu

Der Berliner Underground in den 90ern, stark und authentisch dargestellt, in der speziellen Clubatmosphäre, für Menschen, die sich austesten wollen, auf anderen Pfaden und ein Krimigeschehen, das uns Zuhörern hierzu die Pforten öffnet, Türen, die wir, nicht fokussiert auf die Morde und das Lösen eines Falls, sonst vielleicht verweigert hätten, zu betreten. Hier ist alles heftig, krass, wie die Hauptermittlerin wohl sagen würde, die bestialischen Morde, die vor Hass triefen, das vorgeschobene? Ermittlungsvorgehen, das sich Verlieren im Erleben von Grenzüberschreitungen, private Konstellationen, die einen wahlweise sprachlos oder abwartend dem Geschehen folgen lassen.
Man bekommt 'viel geboten' aus dem Underground, echt nah dran. Für mich schwimmt der Krimi als Teil des Ganzen da, schon irgendwie elegant, gut verteilt in der Suppe der 'Andersheiten', mit, Grenzfrei, interessant, anders.
Ist auf jeden Fall eine Erfahrung wert.

Bewertung vom 18.03.2023
Büchel, Simak

Ein Herz für Monster - Der Schattenschlinger


ausgezeichnet

Monster sind wie du und ich und manchmal auch richtig nett, abenteuerlich

Berufe gibt es ja viele, aber die 8-jährige Ainu und ihre Mutter haben den besondersten Beruf überhaupt. Sie sind Monsterjägerinnen. Dafür sind sie viel unterwegs, denn Monster gibt es überall. Ainu hat nur das Problem, dass viele Monster ja gar nicht böse sind und die würde sie dann am liebsten behalten, was natürlich nicht geht. Eines Tages erhalten die beiden den Auftrag, den Sohn eines Dorfbürgermeisters zu retten, aus den Fängen eines Schattenschlingers, ein wahrlich gruseligen Monsterwesen. Das fühlt sich nach einer richtig gefährlichen Unternehmung an, aber Ainu lässt sich, im Gegensatz zu ihrer Mutter, nicht davon beeindrucken, stürzt sich hinein in dieses fantastische Abenteuer und wird zu Haltis einziger Chance auf Rettung.
Fantasy kann richtig schön sein. Diese Geschichte ist so voller Erleben, Spannung, kreativen Geschöpfen, einfach Abenteuer pur. Und mit der sympathischen Ainu als Heldin mittendrin und dem Einbringen echter Werte wie Gemeinsamkeit, Freundschaft, Mut und der Akzeptanz des Andersseins, wird dieses monstermässig schöne manchmal auch ziemlich lustige Tohuwabohu zu einem absolutes Lesevergnügen.
Und jetzt weiß man, Monsterbesuch kann durchaus auch etwas Schönes sein.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.03.2023
Fabisch, Alexandra

Waldwandler / Juna Bd.1


ausgezeichnet

Ein Mädchen sucht nach Zugehörigkeit und wird fündig in einer magischen Welt

Juna liebt die Natur. Von Pflanzen umgeben zu sein, sich mit ihnen zu beschäftigen ist ihr größtes Glück. Und dann darf sie in den Schulferien ihre Großtante auf einer Pflanzenforschungsstation besuchen. Da muss sie sich eine Weile nicht als Außenseiter fühlen, wie das in der Schule jeden Tag der Fall ist. Dort angekommen, ist Juna total glücklich über die Flora und Fauna, in der sie nun einen Weile leben darf. Und dann wird es regelrecht magisch. Sie entdeckt die Stadt der Waldwandler, Wesen, denen sie sich gleich sehr nahe fühlt. Sie hofft, hier akzeptiert, einbezogen zu werden, dazuzugehören. Aber das funktioniert leider nicht uneingeschränkt, auch hier werden ihr Misstrauen und Vorbehalte entgegen gebracht. Aber sie erlebt auch Freundschaft. Und natürlich gilt es, ein spannendes Abenteuer zu bestehen, herrlich umgeben vom intensiven Erleben der Natur., die uns wunderbar vor Augen führt, wie wertvoll sie doch ist. Diese Geschichte ist auf mehr wie eine Weise magisch und ein sehr gelungenes fantastisches Lesevergnügen.
Und es gibt Erzählpotential für noch ganz viel mehr. Ich freue mich darauf, denn es wird weitergehen, bestimmt schon bald.

Bewertung vom 15.03.2023
Fülscher, Susanne

1 Chaos-Queen und jede Menge Glitzerstaub / Ruby Bd.2


ausgezeichnet

Ruby, die 2., sympathisch, taff und immer dabei, wenn irgendwo etwas los ist

Ruby ist 12 Jahre alt, ein lebhaftes Mädchen mit einem Doppelzuhause, denn ihre Mutter wohnt etwas außerhalb, im Grünen, ihr Vater in einer WG, mitten in der Stadt. Ruby wechselt wöchentlich zwischen Mama und Papa hin und her. Das fühlt sich eigentlich ziemlich stressig an, aber Ruby kommt gut damit klar. Langweilig wird ihr nie und wenn es mal Unstimmigkeiten gibt, ist es doch gar nicht so schlecht, wenn es dann mal eine Pause vom Miteinander gibt. Aber man sollte sich nicht täuschen, Rubys größter Wunsch bleibt auf alle Fälle, dass sich ihr Vater und ihre Mutter wieder näher kommen. Aber bis dahin rotierendes System. Und als Papas WG dann eine neue Mitbewohnerin bekommt, da wird es so richtig turbulent. Lizzy zieht ein, mit zwei Hunden, ständigen Geldproblemen, einem Exfreund und Chaos gehört bei ihr sowieso immer mit dazu. Ruby findet sie natürlich klasse und da man sie wirklich mögen muss, versuchen alle um sie rum, ihr zu helfen, mit superguten Ideen und jeder Menge Kreativität.
Bei so vielen netten Menschen muss die Geschichte dazu einfach Spaß machen. Und das tut sie auch, vorwiegend zumindest. Es gibt auch ernste Töne, was ja einfach mit dazu gehört. Also ich finde, die Mischung stimmt. Und das schwungvolle Durch- und Miteinander, es liest sich weg, vorzugsweise in einem Rutsch. Und dann steht man da, hatte seinen schönsten Moment des Tages, den Ruby ja immer aufschreibt, finde ich übrigens genial und denkt schon an die Fortsetzung. Die wird es ganz sicher geben, garantiert, denn wenn man Ruby ist, ist Langeweile ja überhaupt keine Option.

Bewertung vom 15.03.2023
Hübener, Matthias

Die indische Kugel


ausgezeichnet

Diese Kugel rollt in alle Ecken der Welt und erzeugt Böses, wenn man ihr nicht wiedersteht

Eine glitzernde Kugel, sie rollt und rollt und rollt, ohne Grenzen, durch die Jahrhunderte, in die noch so kleinste Ecke unserer Erde und sie erzeugt Böses, indem sie die Menschen dazu verführt.
Das klingt magisch, mystisch und vor allem sehr gefährlich. Die Kugel in dieser außergewöhnlichen Geschichte, allein ist ihr Sein kaum in Worte zu fassen und nicht greifbar. Und vielleicht auch ein bisschen deshalb gibt es Paul und Lynn, die Kinder der verstorbenen Schwester des Mannes, der Beschützer und Bewacher dieses irgendwie so machtvollen Gebildes ist. Dadurch erleben wir mehr Konkretheit und ein noch viel realeres Bewusstsein für das, was hier passiert. Und man kann es als Abenteuer bezeichnen, konkret und fassbar, gerade so viel, um auch als Leser nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren und zu reflektieren, seine eigene Reaktion darauf, die Gedanken, die sich unweigerlich einstellen und einen mitnehmen, zu mehr, über das Gut und Böse.
Mich hat dieses Buch ungeheuer fasziniert, so ganz anders, stimmig, packend, bewegend, fordernd, wie sich diese Geschichte uns Lesern zeigt. Hier trifft man auf ein wirkliches Meisterwerk. Der Schreibstil, ausdrucksstark, immer auf den Punkt, die Geschichte, ein eigenes kleines Universum. Was Worte doch erschaffen können.
Unbedingt lesen!

Bewertung vom 15.03.2023
Werrelmann, Lioba

Tod in Siebenbürgen / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.1


sehr gut

Das Land der Vampire und trotzdem ist die Mordanklage ziemlich real

Siebenbürgen, Vampirfreunden auch als Transsilvanien bekannt, war früher einmal Paul Schwartzmüllers zuhause. Doch schon als Kind hat sich sein Vater mit ihm in den Westen aufgemacht. Nichts verbindet ihn heute noch mit dieser Region. Doch nun hat ihm seine Tante ihren Hof vererbt. Und so macht sich der Journalist notgedrungen auf den Weg, zurück zu den Erinnerungen seiner Kindertage, die bei seiner Ankunft unweigerlich in ihm aufsteigen. Irgendwie scheint hier die Zeit stehengeblieben zu sein, die Gebäude, der Aberglaube und natürlich die Menschen. Tatsächlich begrüßt ihn, als er im Dorf eintrifft, sein ehemals bester Freund Sorin, so, als wäre er nur mal eben kurz weggewesen. Der Plan, den Hof schnell zu veräußern und sich dann wieder davonzumachen, geht allerdings nicht auf, denn esgeschieht ein Mord und Sorin landet als Tatverdächtiger hinter Gitterm. Paul ist sofort klar, dass es seine Aufgabe ist, Sorins Unschuld zu beweisen. Und das wird zum Fulltime-Shop, zumal der Enthüllungsjournalist eher langsam und ziemlich unstrukturiert zur Täterermittlung schreitet.
Dieser Kriminalroman ist nach einem eher langsameren Takt gestrickt. Es geht alles ruhig, geradezu nostalgisch über die Bühne. Man erfährt durchaus Interessantes über Land und Leute, was auch ein bisschen den Reiz der Geschichte ausmacht. So richtig als alles überstrahlendes Element agiert der Kriminalfall selbst nämlich eher nicht. Und auch der Hauptprotagonist Paul, der als Ermittler eine ganze Krimireihe stemmen soll, lässt es an Persönlichkeit und Prägnanz fehlen, um die Spannung, über einen durchschnittllichen Level hinaus, anzufachen.
Der Roman schaukelt seine Leser, durchaus unterhaltsam, durchs 'Nichtallerwelts-krimi'-Geschehen und auch über die Auflösung am Ende kann man sich nicht beschweren. Vielleicht waren die Vampirfreudigen Erwartungen für diesen 'Erstling' einfach ein wenig zu hoch, um das Ergebnis über den grünen Klee loben zu können. Aber sollte Paul Schwartzmüller, vielleicht etwas besser sortiert, nochmal in irgendwelche Umtriebe geraten, wäre ich auf jeden Fall noch einmal dabei, denn aller Anfang ist ja bekanntlich schwer.

Bewertung vom 14.03.2023
Müller, Karin

Die Insel der Wasserpferde / Seahorse Bd.2


ausgezeichnet

Die Geschichte geht weiter und überzeugt, viel Spannung und eine zarte Liebe

Endlich ist er da, der zweite Band der Seahorse-Trilogie. Nachdem einen der erste Teil begeistert, aber mit einem ordentlichen Cliffhanger, zurückgelassen hat, ist es nun soweit. Das herrliche Schottland öffnet uns wieder die Türen, um hineinzugaloppieren in diese magische Pferdefantasygeschichte, der Geschichte von dem Mädchen Shona und Cuan, dem Gestaltwandler, der eigentlich ein Wasserpferd ist. Gegen alle Widrigkeiten, die ihr Zusammensein eigentlich unmöglich macht, würden sie sich doch so gern für ein Füreinander entscheiden, wenn, ja wenn...
Mir hat dieses Buch absolut gut gefallen. Ich war fast noch ein bisschen mehr mit dabei, wahrscheinlich auch, weil man Shona und Cuan inzwischen sehr nahe gekommen ist und ihnen natürlich nur das Beste wünscht. Aber auch die Handlung selbst setzt, gegenüber Band 1, von der Spannung her noch mal einen drauf. Und natürlich ist es wieder ein Cliffhanger, mit dem die allerdings gar nicht frustierte Leserschaft zurückgelassen werden. Denn das große Finale, das alles, da bin ich mir sicher, elegant und überzeugend, ohne offene Fragen, zu seinem fulminanten Abschluss führen wird, es lässt nicht mehr lange auf sich warten. Und ein bisschen Vorfreude darf ja ruhig sein.