Benutzer
Benutzername: 
smartie11
Wohnort: 
In Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 934 Bewertungen
Bewertung vom 21.03.2022
Walder, Vanessa

Die weiße Wölfin / Das geheime Leben der Tiere - Wald Bd.1


ausgezeichnet

Eine tolle, spannende Story, die uns das Leben der Wölfe näherbringt

„Ein starker Wolf gewinnt jeden Kampf... ein kluger Wolf kämpft nur den Kampf, den er gewinnen kann. Und ein weiser Wolf kennt den Unterschied." (S. 96)

Unsere Meinung:
Wölfe haben uns schon immer fasziniert. Viele Geschichten und Mythen ranken sich um die wilden Vorfahren der Hunde und selbst heute, in unserer aufgeklärten Gesellschaft, bestehen noch immer viele Vorurteile und Ängste, was Wölfe angeht.

Die Kinderbuchreihe „Das geheime Leben der Tiere“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit spannenden Geschichten und gleichzeitig wissenschaftlich fundierten Fakten jungen Leser*innen die Lebensweise verschiedener Tierarten nahezubringen. Mit „Die weiße Wölfin“ ist das Vanessa Walder ganz hervorragend gelungen, denn auf rund 200 Seiten lässt sie uns teilhaben am Leben der weißen Wölfin Fünf, von ihrem ersten bis zu ihrem letzten Atemzug. Sie schildert ein Leben voller Gefahren und Herausforderungen, aber auch voller Freundschaft und Familiensinn („Wir sind Rudel!“). Wir begleiten die tapfere Wölfin durch wohliges „Familienleben“ im Rudel, durch gefährliche Jagden und Kämpfe, durch Zeiten des Hungers genauso wie durch Zeiten der Hoffnung und letztlich auf der Suche nach ihrem eigenen Platz im Leben. Es ist eine Geschichte, wie sie das Leben, die Natur genau so schreiben könnte, ja in Teilen tatsächlich genauso geschrieben hat. Denn Vanessa Walder hat für dieses Buch jahrelang recherchiert, Dokumentationen über Wölfe gesehen, Fachbücher gelesen und mit Experten geredet. Und so ist es auch kein Wunder, dass das fiktive Leben von Fünf durchaus einige Parallelen zu der außergewöhnlichen Wölfin namens „06“ bzw. „She-Wolf“ hat, die einst im Yellowstone-Park gelebt hat.

Natürlich sind Wölfe Raubtiere und somit gehört das Jagen und Erlegen anderer Tiere unweigerlich zu dieser Geschichte dazu. Doch genau in diesen Punkten zeigt sich Vanessa Walders große Erfahrung als Kinderbuchautorin, denn alle Kämpfe und alle Jagden schildert sie zwar stets fesselnd und spannend, doch gleichzeitig auch immer mit der angemessenen Zurückhaltung und in gefühlvollen Worten, mit viel Respekt auch vor den Beutetieren und dem Kreislauf des Lebens allgemein. Sie lässt dabei natürlich auch das Erlegen und Verspeisen der Beute nicht aus, schildert es aber sehr behutsam, ja schon fast friedlich und erklärt dabei, dass es sich bei der Beute zumeist um ältere und kranke Tiere handelt. Und dass die Wölfe selbst verhungern müssten, würde die Jagd nicht gelingen…

Wer dieses Buch gelesen hat, hat nicht nur ein spannendes und erfülltes Wolfsleben „miterlebt“, sondern wird mit Sicherheit auch keine Angst mehr haben vor Wölfen. So ist dieses Buch ein von Herzen kommendes und sehr eindrückliches Plädoyer für ein friedliches Miteinander mit diesen wunderbaren Tieren!

FAZIT:
Eine wunderbare Geschichte, die fesselt, berührt und aufklärt!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.03.2022

Spiele-Comic Krimi: Sherlock Holmes Übernatürliche Ermittlungen


ausgezeichnet

Verzwickte Fälle & knifflige Rätsel – ein toller Spiele-Comic, insbesondere für Fortgeschrittene

Zum Thema Spielcomic:
Mit den Spiele-Comics ist Pegasus Spiele eine sehr überzeugende Innovation gelungen: ein Spiel-Comic als Weiterentwicklung der Spielbücher, die ihre Wurzeln in den 1970´er Jahren haben. Ähnlich wie die artverwandten Pen-&-Paper-Rollenspiele á la „D&D – Dungeons & Dragons“ oder auch „DSA – Das schwarze Auge“ liegt der Fokus bei Spielbüchern darauf, den Fortgang der Geschichte durch eigene Entscheidungen aktiv zu beeinflussen („willst Du links herum gehen, lies weiter bei 135, gehst Du rechts herum lies 62“). Hieraus ergeben sich unterschiedliche Verläufe der Geschichten, so dass man einen Spiele-Comic durchaus mehrmals lesen kann, ohne dass es langweilig wird, da man selbst zum aktiven Held der Geschichte wird.

Zum Inhalt:
Im mittlerweile sechsten Band dieser tollen Reihe bekommen Sherlock und der guten Watson Unterstützung von einem neuen, natürlich auch spielbaren Charakter: Thomas Carnacki aka „Jäger des Unbekannten“, seines Zeichens Spezialist für Übernatürliches! Und diese Unterstützung können die beiden Profi-Ermittler gut gebrauchen, denn in den drei neuen Fällen sollen ein Werwolf, ein Gespenst und eine Mumie ihr Unwesen treiben…

Meine Meinung:
Wie schon die ebenfalls sehr empfehlenswerten Vorgänger (keine Vorkenntnis notwendig!) kommt auch dieser Band ohne eine große Anleitung oder gar ein überbordendes Regelsystem daher, so dass auch „Spielbuch-Neulinge“ an sich kein Problem damit haben dürften, sofort ins Spielgeschehen einzusteigen. Vorangestellt ist „nur“ ein doppelseitiger Ermittlungsbogen, auf dem man sich bei Bedarf bestimmte Notizen machen kann (und sollte!), z.B. zu Fundstücken, den Verdächtigen sowie den entdeckten Pentagrammen. Diesen Bogen kann man sich übrigens auch von der Homepage des Verlags herunterladen, wenn man nicht ins Buch schreiben möchte! (Ein toller Service, Danke, liebes Pegasus-Team!)

Wie schon von der Reihe gewohnt sind die drei präsentierten Fälle erneut sehr unterhaltsam und diesmal – für mein Empfinden – besonders knifflig. Der Mystery-Touch der Fälle ist dabei ganz nach meinem Geschmack und passt für mich sehr gut zu den Sherlock Holmes-Fällen. Zunächst gilt es, eine Liste aller Verdächtigen anzufertigen um sich dann am Ende auf einen oder mehrere Täter pro Fall festzulegen. Wichtig ist es dabei, alle Räume aufzusuchen und alle Personen zu befragen – aber Vorsicht: Man muss schon genau aufpassen, um den Befragten nicht auf den Schlips zu treten, denn sonst verweigern sie jegliche weitere Auskunft! Je nachdem, als welche Figur man einen Fall spielt, ergeben sich dabei unterschiedliche Hinweise und Lösungen, was den „Wiederspielwert“ enorm erhöht – das ist echt klasse gemacht!

Über das gesamte Buch hinweg sollte man stets ganz besonders gut hinzuschauen, denn in vielen Bildern verbergen sich Hinweise und Zahlen, die auf den ersten Blick – und manchmal auch auf den zweiten Blick! – nicht sofort zu erkennen sind, die aber durchaus entscheidend sein können für den erfolgreichen Abschluss der Ermittlungen. Ich konnte viele Hinweise tatsächlich nur bei sehr guten Lichtbedingungen und teilweise sogar nur mit Lupe erkennen (und bin mir noch nicht mal sicher, wirklich alle gefunden zu haben…). Eine Erfahrung, die ich aus den vorangegangenen Bänden so noch nicht kannte. Hinzu kommen ein paar Rätsel und Denksportaufgaben, die gelöst werden wollen. Dies alles macht das Buch extrem abwechslungsreich, stellenweise durchaus herausfordernd und sehr, sehr unterhaltsam! Sehr gut finde ich es, dass man das Buch auch bis zum Ende durchspielen kann, ohne den / die richtigen Täter zu überführen. Am Ende erklärt Sherlock einfach alles – und zwar sehr gut nachvollziehbar und Schritt für Schritt. Nur für die einzelnen Rätsel gibt es leider keine Lösungen. Aber Spiel- und Lesespaß ist hier also garantiert!

FAZIT:
Ich bin und bleibe ein absoluter Fan dieser Reihe – auch wenn

Bewertung vom 15.03.2022
Messenger, Shannon

Der Verrat / Keeper of the Lost Cities Bd.4


ausgezeichnet

Eine geniale Fortsetzung mit jeder Menge Spannung, Action und Enthüllungen

Meine Meinung:
Schon der kurze Prolog („Ein weiterer Verrat“ – S.7), in Kombination mit dem Titel des Bandes („Der Verrat“) sorgen für Spannung von der ersten Seite an. Wahnsinnig schnell wird es abenteuerlich, als sich Sophie und ihre Freunde zu Black Swan aufmachen und dabei einige Rätsel zu entschlüsseln haben.

Wir sind nun seit dem ersten Band dieser Reihe absolute Fans der KotLC, aber dieser Band übertrifft die ersten drei sogar noch! Er bietet ein ständiges Auf & Ab der Gefühle, eine Vielzahl extrem atmosphärischer und cooler Schauplätze und immer wieder überraschende Wendungen und gleich reihenweise Enthüllungen. Dass der Plot dabei erschreckende Parallelen zu unserer aktuellen Zeit aufweist, ist allerdings tatsächlich reiner Zufall, da das Original bereits 2015 veröffentlicht wurde.

Atemlos folgen wir als Leser der mutigen Gruppe um Sophie, die in diesem Band herzensgut, schlagkräftige und sehr coole Verstärkung erhält. Und das können Sophie & Co auch absolut gebrauchen, denn immer wieder sehen sie sich mit scheinbar aussichtslosen Situationen konfrontiert. Und immer, wenn man dann beim Lesen denkt „schlimmer kann es ja jetzt nicht mehr werden“, hat man Shannon Messenger gehörig unterschätzt. Denn: Schlimmer geht es immer! Und so ist es auch kein Wunder, dass nach den rund 630 Seiten mal wieder ein fieser Cliff-Hanger auf uns wartet. Doch allen Fans der Reihe sei noch eines hier versprochen: In diesem Buch erfahren wir tatsächlich die wahre Identität von Mr. Forkle! Allein das ist schon ein Grund, sich diesen Band ganz, ganz schnell zu besorgen!

FAZIT:
Eine geniale Reihe, die immer besser und besser wird!

Bewertung vom 08.03.2022
Till, Jochen

Auf ins Gefecht! / Freya und die Furchtlosen Bd.1


ausgezeichnet

Wickie war gestern – heute bringt Freya die Wikinger auf Trab!


Unsere Meinung:
„Freya und die Furchtlosen“ ist im „Loewe WOW!“-Programm erschienen und soll Kinder zum Lesen animieren, was Autor Jochen Till („Luzifer Junior“) und Illustrator Dominik Rupp mit ihrer humorvollen und abenteuerlichen Geschichte um das toughe Wikinger-Mädchen Freya perfekt gelungen ist. Das Buch hat insgesamt deutlich mehr Comic- als Buch-Charakter und dürfte selbst Leseanfänger schon beim ersten Blick zwischen die Hardcover-Deckel sehr neugierig machen.

Wie von Jochen Till gewohnt, bietet auch diese Geschichte sehr viel Fantasie und noch viel mehr Humor, denn herzhaft lachen lässt es sich hier auf fast jeder Seite! Egal, ob es der „Ich muss mal“-Running- Gag ist (sowas kommt (nicht nur) bei Kindern ja immer gut an!), der „Dietrich“ zum Türöffnen oder der von seiner Liebsten „Pupsi“ genannte Göttervater Odin. Aber auch für uns Erwachsene haben Jochen Till und Dominik Rupp hier ein paar schöne Eastereggs versteckt (z.B. ein Wikinger namens Ragnar oder auch eine Szene, die verdammt nach einem Gelage in einem gallischen Dorf aussieht).

Dass es der findigen Freya dann auch noch gelingt, die (angeblich!) ach so furchtlosen Wikinger zum Aufräumen zu bewegen, ist natürlich noch mal ein Extra-Bonbon für alle Eltern…

Bewertung vom 08.03.2022
Hearne, Kevin

Papier & Blut / Die Chronik des Siegelmagiers Bd.2


ausgezeichnet

Moderne Fantasy mit viel Action und derben Sprüchen

„Auf neue Freunde, ohne die alten zu vergessen; auf bahnbrechende neue Wege, ohne die Pfade unserer Jugend aus den Augen zu verlieren; auf Selbsterkenntnis und Liebe zu dem, was wir sehen.“ (Buck Foi - S. 339)

Meine Meinung:
Nachdem mich Band eins begeistert hatte, war Band zwei natürlich ein absolutes „must read“ für mich. Eines Vorab: ein riesengroßes Dankeschön an Kevin Hearne dafür, dass er dieser Geschichte ein „Was bisher geschah“ vorangestellt hat! Allein dafür gibt es von mir einen Extra-Stern und ich hoffe sehr, dass andere Autoren / Verlage diesem guten Beispiel folgen werden!

Die Geschichte selbst ist wirklich sehr geradlinig und kann in wenigen Worten komplett zusammengefasst werden: Die zwei Siegelagentinnen Shua-hua und Wu Mei-ling sind im Australischen Outback spurlos verschwunden, Al & Co machen sich darauf hin zur Suche auf und treffen auf Gefahren, Gefahren, Gefahren. Ein verschachtelter und verzwickt komponierter Plot ist sicherlich etwas anderes… Als kleinen Ausgleich hierfür bietet Kevin Hearne ein paar eingestreute, kleine Geschichten an, die von einem Ring erzählen, um Hobgoblins zu knechten, oder auch von einer riesigen Eichhörnchenverschwörung, die Oberon (ein ganz guter Junge!) aufgedeckt hat. Unterhaltsame Abwechslungen für zwischendurch.

Trotzdem hat mich auch dieses Buch wieder voll und ganz begeistert und regelrecht gefesselt. Warum? Weil der Autor hier wieder einmal eine moderne, rotzig-freche und mit Humor gespickte („offizieller Eiscreme-Oger“) Fantasy-Story mit unglaublich coolen Charakteren bietet. Dank meinem Lieblings-Hobgoblin Buck Foi wimmelt es hier nur so vor Kraftausdrücken und schnodderigen, meist schon nicht mehr zweideutigen Sprüchen. Nadia, „ein düster glitzernder Avatar der Qualen“ (S. 254), sorgt für oberste Coolness, Weitsicht in ungewohnter Art und jede Menge Schlagkraft, während der gute Al jede Menge (Un)Wissen und coole Siegel beisteuert. Dazu gesellen sich mit „Roxanne“ und „Gladys, die schon viel Schei*e erlebt hat“ zwei Sidekicks dazu, die zu faszinieren und absolut zu überraschen wissen. Und dann bekommt auch noch der Eiserne Druide himself eine gewichtige Rolle, was sicherlich alle Fans seiner „Chronik“ freuen dürfte! So eine schlagkräftige und coole Truppe hat man schon lange nicht mehr gesehen und so macht es einfach nur Spaß, ihnen durch das Australische Outback zu folgen – von der ersten bis zur letzten Seite!

FAZIT:
Rotzig-freche Fantasy mit absolutem Coolness-Faktor!

Bewertung vom 02.03.2022
Gerhardt, Sven

Minna Melone - Wundersame Geschichten aus dem Wahrlichwald / Minna Melone Bd.1


ausgezeichnet

Jeden Abend Abenteuer – eine wunderbare Märchengeschichte mit tollen Bildern

„Ein Leben ohne Abenteuer ist wie ein Baum, der keine Früchte trägt.“ (S. 18)

Meine Meinung:
Mit „Minna Melone“ ist Sven Gerhard ein wirklich zauberhaftes Kinderbuch für Kinder ab ca. 6 Jahren gelungen. Als die kleine knuffige Wanderratte Minna Melone eines Tages im Wahrlichtwald auftaucht, bringt sie die große, weite Welt und die Macht der Fantasie mit sich zu den Tieren. Auf ihrer kleinen Bühne erzählt sie Geschichten von der Kapitänin Barbara Rossa, von unsichtbaren Piraten, einem fiesen Papageienkönig und einem Hotel ganz aus Eis. Natürlich gibt es unter den Tieren des Wahrlichtwaldes auch Zweifler und Vorurteile, doch von denen lassen sich Minna Melone und ihr größter Fan, die quirlige Eichhörnchendame Zara, nicht einschüchtern. Und so lehren uns Minna und Zara, warum es wichtig ist, Fantasie zu haben, und warum es nicht schlimm ist, wenn es mal wolkig ist am Himmel. So wird aus dieser wunderbaren Kindergeschichte auch eine Geschichte gegen Vorurteile und ein glühendes Plädoyer für die Fantasie und das Erzählen von Geschichten. Denn eines ist gewiss: „Ich garantiere dir, dass meine Geschichten allesamt so oder so ähnlich ganz bestimmt und höchstvielleicht stattgefunden haben!“ (S. 65)

Mareike Ammersken ist es gelungen, diese Geschichte in zahlreiche, wirklich wunderbare Bilder umzusetzen. Auf jeder Doppelseite gibt es die passenden Bilder, die zum Betrachten und Träumen einladen. Einfach zauberhaft!

FAZIT:
Minna Melone entführt ihre Leser*innen in die weite Welt der Fantasie. Einfach zauberhaft!

Bewertung vom 01.03.2022
El-Bahay, Akram

Das Portal der dreizehn Reiche / Fabula Bd.1


ausgezeichnet

Märchenhafte Phantastik für junge und junggebliebene Leser*innen

„Fabula war mehr als ein Ort. Mehr als eine Welt. Es war alle, die in ihm lebten. Gleich, wo sie dies taten.“ (S. 339)

Meine Meinung:
Während einer Biologie-Exkursion in den Central Park entdeckt Will einen seltsamen Baum – und merkwürdige Wesen gleich noch dazu. Doch niemand mag ihm glauben, nicht einmal seine Zwillingsschwester Charlotte. Erst als ein Fabelwesen bei ihnen zu Hause auftaucht und die ganze Wohnung auf den Kopf stellt wird den beiden Zwillingen klar, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt…

Wahnsinnig schnell nimmt diese abenteuerliche Geschichte an Fahrt auf! Nach einem rätselhaften Prolog und der mehr als brenzligen Situation zu Hause, führt uns diese phantastische Reise in die unglaubliche Märchenwelt von Fabula. Zusammen mit den beiden Geschwistern kommt man hier auch als Leser*in kaum aus dem Staunen heraus. In Fabula treffen wir auf viele „alte Bekannte“ aus der Märchen- und Fantasy-Welt. Allerdings bricht Akram El-Bahay dabei aber auf erfrischende Art und Weise mit so einigen Klischees, seien es bissige Einhörner oder kleine Elfen mit nadelspitzen Zähnen. Gekonnt reichert der Autor die faszinierende Welt von Fabula mit eigenen Ideen und Details an, wie etwa den Plappergeien, Fabelbällen oder auch dem äußerst praktischen Optikon. So entsteht eine wahrlich phantastische Welt, die ihren ganz eigenen Charme hat und eine unglaublich starke Anziehungskraft besitzt.

Natürlich lebt „Fabula“ nicht nur von der tollen Welt, sondern auch von der wahnsinnig spannenden Geschichte um die Zwillinge Will und Charlotte und deren mysteriöser Bande zum Reich Fabula. Denn in der Märchenwelt ist eben nicht alles Friede, Freude, Sonnenschein, da eine dunkle Bedrohung immer näher kommt. Durch mehrere, sehr atmosphärische Schauplätze führt uns die Geschichte, viele unvorhergesehene Ereignisse sind zu meistern und mehr als einmal müssen die sympathischen Protagonisten über sich selbst hinauswachsen. Am Schluss beschert uns Akram El-Bahay ein atemberaubendes und actionreiches Finale und belohnt uns mit einem Ende, dass uns wohlig und zufrieden das Buch zuklappen und auf ein Wiederlesen mit „Fabula“ hoffen lässt.

Last but not least noch ein paar Worte zu dem wunderbaren Schreibstil des Autors. Ich liebe die überbordende Fantasie und den Humor, der immer wieder aufblitzt und auch in brenzligen Situationen für eine Portion Leichtigkeit sorgt. Und natürlich auch die vielen, tiefsinnigen Verse, die sich hier finden lassen: „Sei vorsichtig mit deinen Worten. Einmal ausgesprochen, können sie für immer klingen und demjenigen die Zunge verbrennen, aus dessen Mund sie kamen.“ (S. 219)

Akram El-Bahay entwickelt sich immer mehr zu einem der wichtigsten deutschen Autoren für moderne Phantastik für junge Leser*innen.

FAZIT:
Eine wunderbare, moderne Märchengeschichte und liebevolle Hommage an die Kunst des Erzählens

Bewertung vom 28.02.2022
Mittermeier, Michael

Nur noch eine Folge! (MP3-Download)


ausgezeichnet

Vom wettsüchtigen Rauschgoldengel zum Darklord des gepflegten Verbrechens – Ich liebe es!

„Es ist viel passiert zwischen Lassie und dem Bachelor, und zwischen den Drombuschs und Game of Thrones.“

Meine Meinung:
1996 ist Comedian Michael Mittermeier mit seinem Programm „Zapped“ rund um das Thema „TV“ bekannt geworden. Nun, rund 25 Jahre später, schließt sich der Kreis und „der Michel“ nimmt wieder die breitgefächerte TV-Landschaft auf´s Korn.

Auch wenn hier natürlich die „Kassenschlager“ der letzten Jahre nicht fehlen dürften, wie etwa „GoT“, „Breaking Bad“ oder das RTL´sche Reality-Universum der Y-Promis („Dschungelcamp – die Bad-Bank von RTL“), kommt Mittermeier als Kind des „Duo-TV´s“ („Ich bin aufgewachsen mit zwei Fernsehsendern“) doch immer wieder auf die „Classics“ der deutschen Fernsehgeschichte zurück. Egal ob „Aktenzeichen XY („True-Crime-Ede“ – der „Darklord des gepflegten Verbrechens“), Columbo, die Waltons, Familie Feuerstein, Biene Maja, Derrick, Schwarzwaldklinik, Lassie, McGyver und Raumschiff Enterprise. Wer jetzt denkt „Bitte was?“, der mag als Millennial vielleicht einfach noch zu jung sein für „Nur noch eine Folge!“. Ich bin es auf jeden Fall nicht und nehme Michael Mittermeier auch so manch alten Hut im aktuellen Programm (ich sag´ nur: „AOK Auslandskrankenschein“) nicht krumm…

Ich mag einfach seinen Humor, und dass er in diesem Programm über alles herzieht, was die letzten 50 Jahre über die deutschen Mattscheiben geflimmert ist, reizt nicht nur immer wieder meine Lachmuskeln, sondern beschert mir auch jede Menge nostalgische Momente. Seine Sprüche und Pointen treffen auch nach 25 Jahren noch immer zielsicher meinen Humor-Nerv. Mal bezeichnet Mittermeier „Game of Thrones“ als „eine Mischung aus Herr der Ringe, Grimms Märchen und CDU-Parteitag“, dann wieder als „Verfilmung der politischen Verhältnisse Österreichs“. Ja, da hat er ja nicht ganz Unrecht. Genau wie mit dem Spruch „Bevor Deppen in den Himmel kommen, kommen sie ins Fernsehen“…

Michael Mittermeier wäre aber nicht Michael Mittermeier, wenn er in seinem Programm zwischendurch nicht auch immer wieder humorvolle Anekdoten aus seinem Privatleben preisgeben würde. Ob es nun Details aus seinem Familienleben sind, oder die Antwort auf die Frage, warum er nicht mehr auf die Konzerte von Jan Delay gehen kann. Das macht sein Programm sympathisch und nahbar.

Selbstverständlich kann niemand anders das Hörbuch sprechen, als der „echte Fersehnative“ himself. Das ist Humor-Hörgenuss pur, und wenn man dabei die Augen schließt, sieht man im Geiste den Michel auf der Bühne stehen. Selbstverständlich mit Base-Cap, blauem T-Shirt und schwarzer Lederhose…

FAZIT:
Genau meine Zeit, genau mein Humor – Danke, Michel!

Bewertung vom 21.02.2022
Iland-Olschewski, Barbara

Ungeheuer weckt man nicht / Sea Monsters Bd.1


ausgezeichnet

Ein spannendes Abenteuer für junge Leser*innen ab 9

„Wir kennen das Weltall und den Mars doch besser als unsere Ozeane!“ (S. 14)

Unsere Meinung:
Seit einem Unfall beim Wellenreiten hat der zehnjährige Finn schreckliche Angst vor dem Meer. Als er zusammen mit Poppy auf der winzig kleinen Insel „Verbotener Fleck“ unfreiwillig festsitzt, nachdem ihnen fiese Mitschüler einen gemeinen Streich gespielt haben, decken die beiden durch Zufall ein uraltes und unglaubliches Geheimnis auf…

Es ist ein wunderbares Leseabenteuer, dass sich Autorin Barbara Iland-Olschewski da erdacht hat. Angefangen bei dem schroffen, reizvollen Setting auf der abgeschiedenen Nordseeinsel Haimsend bis hin zur Inspiration durch die Zeichnungen auf alten Seekarten. Um was es hierbei geht, verraten selbstverständlich (Unter-)Titel und Cover schon, aber das hat dem Lesevergnügen trotzdem nicht geschadet. Mein Sohn (10) und ich haben mit Finn und Poppy mitgefiebert und mit staunenden Augen die sehr fantasievollen Geschehnisse um Haimsend verfolgt. Nachdem zunächst die unglaublichen Entdeckungen der Kids für Spannung und Abenteuerfeeling sorgen, lässt das Vorgehen mancher Inselbewohner im weiteren Verlauf der Geschichte Sorgen aufkommen und die Spannung weiter verdichten. Gegen Ende hält die Autorin dann auch noch einen Schreckmoment für uns parat, belohnt die Leser*innen dann aber auch mit einem ganz zauberhaften Moment…

Uns hat dieses Abenteuer rundum gut gefallen! Durch die vergrößerte Schriftart, einen breiten Zeilenabstand und die vielen tollen Schwarz-Weiß-Illustrationen von Timo Grubing ist das Selbstlesen für Kinder ab ca. Klasse drei / vier überhaupt kein Problem.

FAZIT:
Ein rundum gelungener Kinderabenteuerroman rund um alte Seemannsmythen.

Bewertung vom 17.02.2022
Ferguson, R.L.

Grimorgas Erwachen / Catacombia Bd.2 (MP3-Download)


ausgezeichnet

Das Abenteuer geht weiter – eine spannende Fortsetzung!

„Die Wahrheit kann furchtbaren Schmerz mit sich bringen. Aber auch Freude.“

Unsere Meinung:
Nachdem uns schon Band 1 dieser phantastischen Reihe voll und ganz überzeugen konnte, hat uns auch Band 2 in keiner Weise enttäuscht! Während es im ersten Teil zu Beginn noch viel um die Charaktervorstellung und das Worldbuilding ging, geht es im zweiten Band recht schnell ins Eingemachte und es wird richtig spannend, denn nach einem schlimmen Unfall ist für Sam nichts mehr wie zuvor…

In Sams – oft unbeholfen wirkenden – Bemühungen, die schreckliche Situation wenigstens ein bisschen besser zu machen, kommt er vom Regen in die Traufe und reitet sich dabei ungewollt, aber umso zielsicherer in immer größere Probleme hinein. Das tut einem beim Lesen / Hören zwar unendlich leid für den herzensguten Protagonisten, aber es sorgt zugleich auch für eine gehörige Portion Spannung und für einige wirklich verzwickte Turns in der Story. Selbstverständlich wird es dabei mehr als einmal richtig gefährlich für Sam und seine Freunde. Und am Ende wartet dann auch noch ein großes Finale mit echtem Schockmoment. Alles in allem hat uns dieser Band wieder richtig tief nach Catacombia „hineingezogen“ und uns bestens unterhalten.

Zur Hörbuchproduktion: Sprecher Julian Greis ist für uns die perfekte Besetzung! Seine jugendlich anmutende, sympathische Stimme passt perfekt zum 13jährigen Sam und wir kennen und lieben seine Art schon seit „Beastchangers“ und „Die Reise des weissen Bären“. Er nimmt seine Hörer mit auf eine Reise und lässt sie tief eintauchen in die Geschichte. So vergehen die Hörstunden wie im Flug!

FAZIT:
Eine starke Fortsetzung einer sehr vielversprechenden Reihe!