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Habbo
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Hamburg

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Insgesamt 491 Bewertungen
Bewertung vom 22.07.2023
Pfister, Astrid

Trauma (eBook, ePUB)


gut

Da wird die Leserschaft ganz schön hinters Licht geführt in dieser Geschichte um Leah und Maik, die nach einem Einbruch in ihr Haus, bei dem Maik angeschossen und sie verletzt wurde, in einer psychiatrischen Klinik rehabilitieren und auf ihre Entlassung warten. Von vornherein ist es merkwürdig, warum sie beide in dieser Klinik sind. Denn Maik müsste eigentlich durch Physiotherapie wieder fit werden und sie ist ohnehin nur dort, um bei ihm zu sein und ihn zu unterstützen und hochschwanger auf die Geburt ihres Babys zu warten. So denkt Leah. Es entwickelt sich aber eine dramatische Geschichte mit überraschendem Ende, das aber definitiv zu plötzlich daherkommt. Spannend? Ja. Der Schluss aber unbefriedigend.

Bewertung vom 17.07.2023
Humberg, Christian

Mörderisches Santorin - Zoe und der tote Reeder (eBook, ePUB)


gut

Eine kleine Urlaubslektüre. Zoe, von ihrem Arbeitgeber genervt, vom Freund betrogen wirft alles Knall auf Fall hin, denn zeitgleich zu diesen Ereignissen hat sie erfahren, dass sie eine Schankwirtschaft auf Santorin geerbt hat. Sie macht sich einfach auf den Weg, um vor Ort festzustellen, dass erstens diese nicht auf der Haupt- sondern einer wenig besuchten Nebeninsel liegt und außerdem furchtbar heruntergekommen ist. Dann stolpert sie über eine Leiche und gilt sofort als Hauptverdächtige. Was sie dazu führt, mehr schlecht als recht, selbst zu ermitteln. Sie bringt sich und andere schnell in Gefahr und zum Schluss hat sich der Täter fast selbst gestellt. Ein bisschen überzogen, das Ganze, ein bisschen unglaubwürdig. Cosy Crime hin oder her. Und ein Satz, der vielleicht einmal ansatzweise witzig ist (Falls ja, wäre die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen leichter zu finden), muss nicht mehrfach bemüht werden. Dennoch ein kleines, nicht anstrengendes Urlaubslektürchen, das auch ein wenig Lust auf einen Besuch von Santorin macht.

Bewertung vom 16.07.2023
Jensen, Joost

Leichenblass im Fass / Die Friesenbrauerin ermittelt Bd.2


sehr gut

Da geht es ab im beschaulichen Sünnum, das noch nicht einmal bei Google Maps zu finden ist. Nach der Teilnahme am und dem Gewinn des Brauwettbewerbs wird das Dorf von Touris und Saufwilligen überschwemmt. Tage-, wochenlang geht das so, bis nach einem Schützenfest ein Toter in einem Bierfass gefunden wird. Die Gewinnerin des Brauwettbewerbs wird beschuldigt, ihren Konkurrenten auf diese Weise ausgeschaltet zu haben. Ein Bild, das zeigt, wie sie den in das Fass drückt, geht viral. Und sie taucht unter. Die Tochter, bei der Polizei, aber wegen Befangenheit vom Fall abgezogen, will ihre Mutter finden und ihre Unschuld beweisen. Dabei steht ihr das Dorf und ihr Freund zur Seite. Nur weiß sie nicht, wem sie trauen kann. Irgendwer spielt falsch. Ein ziemliches Hin und Her beginnt. Beschaulich, dennoch spannend erzählt, und mit norddüdschem Witz unterlegt, ergibt sich daraus eine erfrischende Urlaubslektüre. Das Ende kommt ein bisschen arg holprig daher und nicht alle Handlungen sind ganz schlüssig oder nachvollziehbar. Und ein Lektorat, das Fehler erkennt und eliminiert, wäre hilfreich gewesen. Aber, wie vermerkt, erfrischend.

Bewertung vom 09.07.2023
Hofbauer, Christian

Zwei auf Norderney Die humorvolle Nordsee-Krimi-Reihe (eBook, ePUB)


gut

Eine sehr aberwitzige Geschichte, in der Georg, übergewichtiger Polizist aus einem kleinen Ort im tiefsten Bayern nach Norderney strafversetzt wird, um dort mit einem jungen Kollegen das Projekt Inselpolizei anzugehen. Georg, sich ständig selbst überschätzend, hatte nicht nur in Bayern eine Katastrophe nach der anderen ausgelöst, sondern setzt dies gnadenlos auf Norderney fort. Dort sind die beiden sehr unterschiedlichen Charaktere sowohl merkwürdigen Machenschaften im Rathaus als auch dem Mord am Bürgermeister ausgesetzt. Bei ihren Ermittlungen lösen sie erst einmal nicht die Fälle, dafür jede Menge Katastrophen aus. Revierleiter Mattis wird es zu viel und er verlangt die unmittelbare Ablösung von Georg. Als der das spitzkriegt, geht eine Art Verwandlung mit ihm vor und recht holprig gelingt es den beiden Inselcops, die Fälle zu lösen. Zwischendurch hält man sich die Seiten vor Lachen, zu aberwitzig sind die Situationen, in die beide immer wieder geraten. Ganz abgesehen, von den Dialogen, die teils abstruser nicht sein können. Lächerlich die Lektüre, im positiven Sinne gemeint. Allein die vielen Fehler, die hier geradezu wimmeln, stören den Lesegenuss erheblich.

Bewertung vom 04.07.2023
Härtl, Cornelia

Angst auf Föhr Ein aufregender Nordseekrimi über dunkle Geheimnisse auf der Insel (eBook, ePUB)


sehr gut

Liest sich zügig durch, diese Geschichte um den Kampf gegen einen berüchtigten Drogendealer und Mörder, der den "Saubermann" gibt und den seine Anwälte immer wieder raushauen können. Nach außen hin, ist er ein geschätzter Geschäftsmann. Gibt es Zeugen gegen ihn, verschwinden diese oder ziehen ihre Aussagen zurück. Jetzt ergibt sich eine neue Chance, den die Ehefrau will gegen ihren Ehemann aussagen und verfügt angeblich über Beweise. Sie will dafür mit ihrer Tochter ins Zeugenschutzprogramm. Bis zur Aussage müssen sie aber in einem geschützten Haus untergebracht werden und da kommt Kari ins Spiel, die nach einem verpatzten Einsatz suspendiert ist und nun die Chance erhalten soll, sich zu beweisen. SIe und eine unerfahrene Kollegin sollen die Frauen auf Föhr versteckt halten. Von Anfang an geht alles schief, was schiefgehen kann und es liegt der Verdacht nahe, dass es einen Maulwurf beim BKA gibt, der die Informationen an den Drogendealer und seine Auftragsmörder weitergibt. Und die tauchen dann auch auf. Am Anfang ein wenig unlogisch, denn Kari ist auf der Insel bekannt und kann da schlecht "verdeckt" agieren. Aber spannend und zügig erzählt. Kurze Kapitel und einige Wendungen halten die Spannung hoch. Die Charaktere glaubwürdig und detailliert geschildert, das Ende wiederum mit einigen Wendungen. Gute Mischung.

Bewertung vom 26.06.2023
Roberts, M. P.

Die Entführung


weniger gut

Eine an sich spannend konstruierte Geschichte um die Entführung der Tochter eines Großindustriellen aus dem Pharmabereich, der ein echtes Ekelpaket ist und seine Töchter wie in einem Gefängnis hält. Da liegt der mit der Aufklärung beauftragten Detektei die Vermutung nahe, es könnte sich auch um eine selbstinszenierte Entführung handeln. Im Zuge der Ermittlungen an der Polizei vorbei, die wiederum zwei Mordfälle aufzuklären hat, die ebenfalls mit diesem Pharmakonzern zu tun haben, tauchen nicht nur immer neue Aspekte auf, sondern auch Abgründe und immer neue Wendungen. Man steht sich ständig gegenseitig im Weg und jeder kocht irgendwie sein eigenes Süppchen. Und was wirklich nervt: die Meisten denken nur mit der unteren Hälfte ihres Körpers. Außerdem sind fast alle nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Der gute Ansatz und auch die gute Schreibweise mit kurzen Abschnitten und stetigen Perspektivwechseln wird dadurch doch erheblich beeinflusst.

Bewertung vom 26.06.2023
Salvat, Alba

Katalanisches Schweigen / Xavi Puig & Carlota Lozano Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Zurückgekehrt in die katalanische Heimat, aus der er vor Jahren weggelobt wurde, weil er Korruption, Verrat und Vertuschung in den eigenen Reihen aufdeckte und damit zum Verräter wurde, findet sich der neue Leiter der Mordkommission nicht nur in einem, gelinde gesagt, unfreundlichen Umfeld wieder, sondern auch mit einer Leiche konfrontiert. Die Ermittlungen werden erschwert durch den offenen Hass der Kollegen, eine übereifrige neue Kollegin, die immer noch vorhandenen undurchsichtigen Machenschaften innerhalb der Comisaria, deren Chefin ziemlich unverhohlen aufzeigt, wo es ihrer Meinung nach langgeht und der Tatsache, dass er wieder bei seiner Mutter wohnt. In dem ziemlich verzwickten Fall tut sich rasch eine Verbindung zu einem Jahre zurückliegenden, vermeintlichen Selbstmord auf. Schön die vielen Rückschauen, die die Hintergründe und Zusammenhänge erklären. Bildhaft die Beschreibungen diverser katalanischer Gerichte, die Appetit erzeugen. Hilfreich das Glossar am Ende, das die im Text farblich markierten Ausdrücke erklärt. Etwas zu lang die vielfältigen, teils äußerst konfusen Gedankengänge des Sotinspectors und seiner Kollegin Carlotta. Verwirrend die Error-Warnungen auf etlichen Seiten. Insgesamt aber zügig und schlüssig erzählt, das Ende fast etwas überstürzt und holprig. Man möchte aber gerne hineinspitzen, wie es mit Xavier Puig Marti und Kollegin Carlotta, genannt Carlo, weitergeht.

Bewertung vom 21.06.2023
Brand, Christine

Der Feind / Milla Nova ermittelt Bd.5


sehr gut

Ein Kriminalroman, der sehr viele Themen aufgreift und zur Diskussion stellt. Der Prolog fängt mit einer Vergewaltigung an, die sich auf spätere Geschehnisse auswirken wird. Dann, im Hier und Jetzt, überschlagen sich die Ereignisse. Einerseits ein Amoklauf/Terroranschlag auf eine Frauendisco, zeitgleich das Auffinden eines Ermordeten, der auf bizzare Weise drapiert wurde. Dem folgen dann noch weitere Leichen. Das Team um Ermittler Sandro kommt sehr rasch an seine Grenzen, zumal Bettina, die eigentlich einen Teil der Ermittlungen leiten soll, unrund läuft, denn ihre Lebensgefährtin gehört zu den Opfern des Anschlags und liegt im Koma. Journalistin Milla indes, die über den Anschlag berichten soll und nebenbei auch über die Besonderheiten des Falles der ermordeten Männer stolpert, bringt sich und Freund Nathaniel in Gefahr, weil sie in der undurchsichtigen, aber offenbar brandgefährlichen Szene der Incel recherchiert. Im Zuge der Ermittlungen dringen immer mehr sehr verstörende Details und Zusammenhänge ans Licht und offenbaren einige sehr bedrückende Schicksale. Die Leserschaft kommt kaum hinterher, die vielen Themen zu verarbeiten, die hier nicht nur angeschnitten werden, sondern sehr deutlich ins Bewusstsein dringen. Von Vergewaltigung bis zum speziellen Frauenhass der Incel-Szene, von Männerhass und der Diskussion darüber, warum Vergewaltiger fast immer frei kommen, weil die Beweislast bei den Opfern liegt, bis Transsexualität und Selbstjustiz. Hier sind sehr viele Wendungen eingearbeitet und viele Schicksale thematisiert. Man könnte denken, man muss nicht eine Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte erzählen - was genau hier passiert. Aber die Umsetzung ist geschickt gelöst, so dass der Leser nicht der Menge an neuen Aspekten überdrüssig wird. Die Art und Fülle dessen, was einigen Protagonisten hier passiert, macht betroffen. Die Lektüre insgesamt gelungen.