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Lisega

Bewertungen

Insgesamt 1386 Bewertungen
Bewertung vom 27.07.2016
Peters, Ellis

The Holy Thief / Cadfael Chronicles Bd.19 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der 19. Band der Mittelalter-Krimireihe von Ellis Peters schließt thematisch an den Fall „The Potter’s Field“ (Band 17) an. Damals flohen Mönche aus dem geplünderten und besetzten Kloster Ramsey Abbey, nun wurde mit dem Tod von Geoffrey de Mandeville dem anarchischen Treiben in den Fens ein Ende gesetzt und die Benediktiner bauen die Abtei wieder auf. Auch im Kloster von Shrewsbury tauchen im Februar 1145 zwei Brüder auf, um Spenden für den Wiederaufbau einzutreiben: Subprior Herluin und der musikalisch begabte junge Mönch Tutilo. Als während eines Hochwassers die Kirchenschätze des Klosters vor den Fluten in Sicherheit gebracht werden müssen, verschwindet dabei die wertvolle Reliquie der Heiligen Winifred. Wer hat den frevelhaften Diebstahl begangen? Die Mönche aus Ramsey Abbey? Oder das Gefolge des Spielmanns Rémy Pertuis, der zufällig im Kloster weilt? Als ein wichtiger Zeuge ermordet wird, scheint alles auf Tutilo als Täter hinzuweisen …

„The Holy Thief“ gehört zu den komplexeren Fällen der Cadfael Chronicles. Die Suche nach der verschwundenen Reliquie führt in andere Städte und Grafschaften und bringt interessante Charaktere wie die Sklavin Daalny oder den Earl of Leicester ins Spiel. Wie dieser die beiden Streithähne Prior Robert und Subprior Herluin aufmischt, ist sehr amüsant. Auch der Handlungsstrang um den begabten Tutilo, der der sterbenden Lady Donata Blount (bekannt aus Bd. 17) vorsingt und von ihr durchschaut wird, ist von Ellis Peters einfühlsam in Szene gesetzt. Bruder Cadfael und Sheriff Hugh Beringar sind zwar immer dabei und bringen die Ermittlungen voran, aber letztlich werden der Diebstahl und der Mord anderweitig aufgelöst. Trotzdem ein sehr spannender, amüsanter und unterhaltsamer Fall der Reihe!

Bewertung vom 21.07.2016
Gisela Schneeberger,Heiner Lauterbach,Michael...

Wir sind die Neuen


sehr gut

Alte WG-Kameraden der 68er-Generation ziehen wieder zusammen und ecken mit Vertretern der karrierebewussten neuen Studentengeneration an – auf dieser Konstellation basiert die unterhaltsame Komödie „Wir sind die Neuen“. Aus dem Aufeinandertreffen der grundverschiedenen Nachbarn ergeben sich viele amüsante Szenen, aber der Regisseur Ralf Westhoff streut auch etwas dezente Sozialkritik ein. Der Mix aus herrlicher Situationskomik und nachdenklichen Passagen hat mir gut gefallen, und die Schauspieler sind einfach wunderbar in ihren Rollen – allen voran Gisela Schneeberger als resolute Anne und Michael Wittenborn als sanfter Johannes. Dass die Komödie auf ein versöhnliches Ende zusteuert, ist ziemlich bald klar, und die Annäherung von Jung und Alt ging mir dann auch etwas zu schnell. Auch wird manches Klischee überstrapaziert, aber grundsätzlich ist der Generationenkonflikt witzig und flott inszeniert.

Bewertung vom 15.07.2016
Ewan Mcgregor,Scarlett Johansson,Djimon Hounsou

Die Insel, DVD-Video


sehr gut

Eigentlich bin ich kein Fan von Michal Bay-Filmen. „Die Insel“ ist eine Ausnahme: Zumindest in der ersten Hälfte des Films wird hier eine interessante Dystopie entworfen. Die Protagonisten Jordan und Lincoln leben vermeintlich mit dem Rest der Menschheit in einer Hightech-Stadt unter der Erde, nachdem die Erdoberfläche durch eine (nicht näher genannte) globale Katastrophe verseucht wurde. Doch als sie der Wahrheit auf die Spur kommen und fliehen können, wird mit der Jagd auf sie ein Bay-typisches Actionfeuerwerk entfacht. Trotz einiger übertriebener Effekte macht das Ganze aber trotzdem noch Spaß, was neben der Story an den tollen Hauptdarstellern Scarlett Johansson und Ewan McGregor liegt. „Die Insel“ ist insgesamt ein unterhaltsamer, spannender SciFi-Thriller, gut gespielt und gut gemacht.

Bewertung vom 08.07.2016

The Revenant - Der Rückkehrer


ausgezeichnet

Für seine Hauptrolle im Western-Thriller „The Revenant – Der Rückkehrer“ hat Leonardo DiCaprio endlich einen Oscar erhalten – völlig zu Recht. Denn nicht zuletzt dank seiner intensiven Darstellung ist „The Revenant“ ein mitreißender, spannender Film. Wie er den Überlebenskampf des schwer verletzten Trappers Hugh Glass darstellt, seine unglaublichen Leiden und seinen unbändigen Willen auf Rache, ist einfach klasse. Bei einigen Szenen – sei es der blutige Arikaree-Angriff zu Beginn des Films, der minutenlange Grizzlyangriff, oder die Behandlung von Glass Wunden – leidet man als Zuschauer fast körperlich mit, das Hinsehen schmerzt. Dafür kann man sich an den wunderschönen, winterlichen Landschaftsaufnahmen wiederum fast nicht sattsehen. Der ebenfalls mit einem Oscar ausgezeichnete Kameramann Emmanuel Lubezki hat hier wirklich hervorragende Arbeit geleistet. Ebenfalls hervorzuheben ist Tom Hardys grandiose Darstellung des gewissenlosen Widersachers John Fitzgerald. Toller Film!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.07.2016

Sabotage


schlecht

Wenn ich mir einen Arnold Schwarzenegger-Film anschaue, ist klar dass mich v.a. „Äktschn“ erwartet. Gute Actionknaller können sehr unterhaltsam sein, auch wenn Story, Dialoge und logische Zusammenhänge eher nebensächlich sind. Aber so ein Schmarrn wie „Sabotage“ muss dann trotz allem nicht daraus werden. Schlechte Schauspieler, keinerlei Humor oder Selbstironie, eine hanebüchene Geschichte, und v.a. übelste Fäkalsprache auf unterstem Niveau haben mich nach ca. der Hälfte des Films vorzeitig ausschalten lassen. Diesen Film über durchwegs unsympathische, abgehalfterte Drogencops kann man sich wirklich sparen, reine Zeitverschwendung.

Bewertung vom 06.07.2016
Suter, Martin

Die Zeit, die Zeit


weniger gut

„Die Zeit, die Zeit, ihre Reise ist weit, sie läuft und läuft in die Ewigkeit“

In Martin Suters achtem Roman dreht sich alles um die Zeit: Für den kaufmännischen Angestellten Peter Taler steht sie still, seit seine Frau Laura vor knapp einem Jahr vor der Haustür erschossen wurde. Und sein seltsamer Nachbar von gegenüber, Albert Knupp, ebenfalls Witwer, glaubt nicht an die Zeit. Sie existiert für ihn nicht, es gibt nur Veränderungen. Und diese will der alte Mann rückgängig machen, um einen ganz bestimmten Tag im Jahr 1991 zu rekonstruieren und damit wieder eine Realität mit seiner Frau zu schaffen.

Peter Talers Suche nach dem Mörder seiner Frau, die Annäherung der beiden Nachbarn, Knupps Manipulation des jungen Witwers, die langwierige Umgestaltung des Gustav-Rautner-Wegs in den Zustand von 1991 – all das beschreibt Martin Suter in gewohnt präziser und schnörkelloser Sprache, aber gepackt hat mich die Geschichte nicht so richtig. Zu abwegig war für mich das Thema, zu langatmig die Beschreibung der Rekonstruktion des Moments in der Vergangenheit (Welcher Baum muss in welcher Größe wo genau im Garten stehen?). Trotz ein paar unerwarteter Wendungen und einem überraschenden Dreh am Ende des Romans fand ich „Die Zeit, die Zeit“ nicht besonders spannend und nur mäßig unterhaltsam. Das kann Martin Suter besser.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.06.2016

Schnapp den Sack (Kartenspiel)


sehr gut

Schauen, rechnen, denken, schnappen: Das einfache und doch etwas fordernde Kartenspiel „Schnapp den Sack!“ ist definitiv ein Fall für Fans von schnellen Reaktionsspielen. Denn wer als erstes erkennt, dass die wirklich putzig gezeichneten Tränensäcke, Dudelsäcke, Wandersäcke oder frechen Säcke auf den ausgelegten Karten die per Zielplättchen definierte Anzahl ergeben, muss schnellstens „Zacki“ den Sack ergreifen. Wie bei ähnlichen Spielen, z.B. „Halli Galli“ oder „Jungle Speed“, besteht da schon mal Verletzungsgefahr, wenn alle gleichzeitig zum richtigen Rechenergebnis kommen ;-) Am witzigsten ist „Schnapp den Sack!“ zu viert oder fünft. In der Spielanleitung wird von den sechs Zielplättchen die „6“ als normale Rechenaufgabe vorgeschlagen; aber wer will, kann mit mehreren Zielplättchen den Spielablauf variieren und anspruchsvoller (bzw. chaotischer) gestalten. Ein nettes Spiel für Zwischendurch – allerdings einen Stern Abzug, weil unser „Zacki“ schon relativ bald ein Loch hatte (da waren wir wohl im Eifer des Gefechts zu grob zu ihm).