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Biene101
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Köln

Bewertungen

Insgesamt 252 Bewertungen
Bewertung vom 09.10.2021
Ringlein, Birgit

Blinder Zorn und Blaue Zipfel


ausgezeichnet

Genusskrimi mit viel Humor und Spannung
Was für ein Lesevergnügen. Der Autorin gelingt es, Spannung und fränkische Kulinarik perfekt zu verbinden. Eigentlich hat man während des Lesens immer Hunger.
Der Schreibstil ist leicht, flüssig und sprüht vor Witz und Charme. Geschickt wird der fränkische Dialekt eingesetzt. Wenn man sich, als Nicht-Franke, einmal eingelesen hat, ist der Dialekt wirklich ein Sahnehäubchen. Die Figuren wirken dadurch wie aus dem Leben und man fühlt sich mittendrin im Geschehen.
Auch der verbale Schlagabtausch zwischen den Protagonisten trägt dazu bei, dass der ganz Krimi sehr lebendig wirkt und es nie langweilig wird.
Die Hauptfigur Dora Dotterweich, ist ein wunderbarer Charakter. Stets ein bisschen zu neugierig, redet erst, denkt dann und ermittelt ohne Rücksicht auf Verluste, auch wenn sie selber, das ein oder andere Mal Schaden nimmt.
Der Krimi ist aber auch spannend bis zum Schluss.
Ich habe mich super unterhalten gefühlt und werde die Reihe sicher weiter verfolgen.

Bewertung vom 07.10.2021
Giese, Vanessa

Die Frau, die den Himmel eroberte


ausgezeichnet

Pionierin der Luftfahrt
Vanessa Giese beschreibt das Leben von Käte Paulus, der Luftfahrtpionierin, indem sie Historie und Fiktion gekonnt verknüpft.
Die Romanbiographie punktet auch mit einem tollen und bildgewaltigen Schreibstil, der ein wirkliches Lesevergnügen bietet.
Der Roman selbst wird auf zwei Ebenen erzählt. Die sterbende Käte Paulus erzählt ihre Lebensgeschichte. Obwohl die Abschnitte in der Gegenwart (1935) nur kurz sind, geben sie doch einen Einblick in ihre letzten Gedanken.
Am Ende des Buches gibt es eine Stelle, in der sie sich beschreibt, als Luftakrobatin, Unternehmerin und Erfinderin des Paketfallschirms.
Nach vielen Schicksalsschlägen und missglückten Beziehungen identifiziert sie sich genau über diese Punkte.
Vanessa Giese beschreibt eine taffe, junge und moderne Frau, die in der Männerwelt und während des Krieges ihren Weg geht und sich in ihren Einstellungen nicht verbiegen lässt.
Beeindruckend sind auch die Beschreibungen über die Entbehrungen und das Elend während des Ersten Weltkrieges. Auch die Wegbegleiter aus Politik und Wirtschaft spiegeln die Zeit wieder.
Ich kannte Käte Paulus vorher nicht, aber sie und andere Pionierinnen sollten viel mehr gewürdigt werden. 
Von mit eine klare Leseempfehlung

Bewertung vom 04.10.2021
Holt, Anne

Ein Grab für zwei


gut

Schwierig
Anne Holt hat eine neue Ermittlerin. Selma Falck, spielsüchtige Anwältin, Ex-Leistungssportlerin, eine Frau mit Ecken und Kanten.
Der Fall selbst spielt im Leistungssport Langlauf mit allen Begleiterscheinungen, Doping, Macht und Korruption.
Zum Inhalt, ein Dopingfall in der norwegischen Nationalmannschaft und ein Mord. Dazu Selma Falck. Also alles angerichtet für ein gutes Buch ?
Der Schreibstil ist kurz und eigentlich angenehm zu lesen. Dazu kommen kurze Kapitel und Perspektivwechsel, die das Geschehen von allen Seiten beleuchten. Bizarr ist die Einfügung eine Drehbuchs in Kapitelform, dass bei mir für maximale Verwirrung gesorgt hat.
Jetzt die Antwort, nein es ist kein gutes Buch. Es hat mich nicht überzeugt. Zu viele Protagonisten, die insgesamt recht blass und unter den Möglichkeiten der Story blieben. Auf den ersten hundert Seiten passiert schon soviel mit vielen Personen, dass man da schon leicht den Überblick verliert. 
Auch die langen Ausschweifungen über den Skiverband haben die Story nicht weiter gebracht und waren, in meinen Augen, eher störend.
Dennoch gibt es Abschnitte, die wirklich gut und spannend sind, aber es hält nicht an und der Spannungsbogen fällt sofort wieder rapide ab.
Einen zweiten Fall mit Selma Falck wird es für mich nicht geben. Es ist schade, denn das Thema hatte wirklich Potential.

Bewertung vom 26.09.2021
Lambert, Eve

Tod am Canal Grande / Ein Fall für Jackie Dupont Bd.3


sehr gut

Netter und unterhaltsamer Krimi
Jackie Dupont ermittelt im Venedig der 20er Jahre inmitten von Agenten und Adeligen bei Morden mit und ohne Leiche.

Der Autorin gelingt es durch immer neue Wendungen und unerwarteten Ereignissen die Spannung aufrecht zuhalten. Die Charaktere sind allesamt liebevoll gezeichnet, leicht verschroben und positiv überzeichnet.

Die Story ist gekennzeichnet durch viel Humor (Sargent, der Hund, ist der Knaller).

Was auch besonders gut gelungen ist, ist die Beschreibung der Schauplätze in Venedig. Dies gibt der ganzes Geschichte nochmals den letzten Schliff.

Ich habe die ersten Bände nicht gelesen und hatte keine Probleme mich in der Story zurechtzufinden.

Ich habe eine vergnüglichen und unterhaltsamen Krimi erwartet und bekommen.

Bewertung vom 21.09.2021
Wagner, Jonas

Böse


gut

Böse mit Einschränkung
Das Buchcover ist sehr ansprechend und vermittelt direkt ein böse Grundstimmung.
Das „Böse“ geschieht in einem vermeidlich ruhigen, beschaulichen und sicheren Ort. Ein Mädchen wird entführt und die Ereignisse nehmen ihren Lauf. Die Dorfbewohner sind nur darauf bedacht, den Ruf ihres Ortes nicht zu beschädigen. Die Charaktere sind grundsätzlich gut dargestellt und kommen alle sehr engstirnig, bigott und voller Vorurteile rüber.
Als Neuankömmling hat man keine Hilfe zu erwarten und wird direkt in eine Schublade gesteckt.
Das Buch ist sehr flüssig geschrieben und es wird auch Spannung erzeugt. Die Dialoge bleiben aber teilweise sehr flach. Die Abschnitte aus Perspektive des entführten Mädchens sind schwarz hervorgehoben und wirken damit atmosphärisch noch stärker.
Von mir gibt es zwei Sterne Abzug. Die Charaktere sind schon sehr klischeehaft und treten damit so gehäuft auf, dass es realitätsfern wirkt. Der Täter ist früh klar und da hilft leider auch der Plot-Twist auf den letzten Seiten nicht. Und das Motiv fehlt bzw. es wird sehr, sehr viel Raum zur Interpretation gelassen.
Insgesamt ist es ein guter Thriller für zwischendurch ,von dem ich mir persönlich etwas mehr erwartet hatte.

Bewertung vom 19.09.2021
Stachniak, Eva

Die letzte Tochter von Versailles


sehr gut

Versailles im 18. Jahrhundert
Das Cover des Buches ist sehr schön gestaltet. Abgebildet ist der Spiegelsaal von Versailles, man ist also sofort im Thema drin.
Das Buch ist in vier Abschnitte unterteilt. Zunächst wird das Leben von Véronique beschrieben, die als ganz junges Mädchen die Mätresse des Königs wird, bis sie schwanger von ihm verstoßen wird.
Die anderen Abschnitte erzählen von Marie-Louise, der Tochter und ihrem Leben vor, während und nach der Französischen Revolution.
Mit dem ersten Abschnitt hatte ich etwas Probleme. Viele Namen und eine Handlung, in die man erst rein finden musste. Es wirkte etwas langatmig.
Die Geschichte um Marie-Louise ist dagegen sehr spannend und authentisch im historischen Kontext erzählt.
Eva Stachniak hat hervorragend recherchiert und beschreibt die politischen Umstände und das Leben des Volkes und bei Hofe sehr detailreich und wortgewaltig.
Der Schreibstil ist durchweg flüssig, die Erzählperspektiven wechseln und geben damit noch mehr Einblick.
Man leidet mit den Figuren mit und bekommt nebenbei noch etwas Geschichtsunterricht und ein Sittenbild dieser Zeit.
Es hat viel Spaß gemacht, das Leben der beiden Frauen durch die Wirren dieser Zeit zu begleiten.

Bewertung vom 17.09.2021
Ahrnstedt, Simona

The promises we made. Als wir uns wieder trafen


gut

Konnte mich nicht überzeugen
Angesprochen hat mich das Buch durch sein schönes, aber dennoch schlichtes Cover. Auch der Klappentext versprach eine etwas andere Liebesgeschichte. Weibliche Personenschützerin trifft auf ihre erste Liebe, eine eigentlich gute Grundidee .Nach den ersten 100 Seiten machte sich bei mir leider eine gewisse Langeweile breit. Es wurden zu viele Themen angesprochen, Rassismus, Migration, sexuelle Belästigung, um mal einige zu nennen. Für meine Begriffe viel zu viel und auch störend für den Lesefluss.
Der Schreibstil war flüssig, aber die gewählte Erzählperspektive für die Hauptcharaktere hat verhindert, mit den Figuren warm zu werden. Es blieb für mich analytisch und unpersönlich.
Die Spannung steigerte sich zwar im Laufe des Buches, aber wurde teilweise sehr schnell abgehandelt. So auch das Ende, das eigentlich ein sehr guter Plot-Twist war. Zack, zack erledigt.
Meine Schwierigkeiten mit dem Buch mögen daher rühren, dass ich eine spannende Liebesgeschichte erwartet habe. Wie man in anderen Rezensionen sehen kann, hat das Buch ja auch viele begeistert zurückgelassen.
Von mir gibt es für die gute Idee 3 Sterne.

Bewertung vom 13.09.2021
Freeman, Castle

Herren der Lage


sehr gut

Kurz und knackig
Ich habe bisher noch kein Buch von Castle Freeman gelesen und war eher skeptisch wegen der geringen Seitenzahl. Aber ich wurde eines Besseren belehrt.
Sheriff Wing und der kleine Ort Cardiff werden in ihrer Ruhe gestört, als ein Anwalt auftaucht und die Stieftochter seines Auftraggebers sucht. Windige Gestalten in Anzug und Krawatte, Lucian Wing ahnt sofort, das gibt Ärger. 
Castle Freeman gelingt es auf 180 Seiten mit wenigen Worten  den Ort und die teilweise sehr skurrilen Figuren so treffend zu beschreiben, dass beim Leser ein wunderbares Kopfkino entsteht.
Der Schreibstil ist kurz, knapp und mit viel trockenem Humor versehen, lässt sich aber sehr flüssig lesen. 
Am Ende hätte ich gerne noch mehr Zeit in Cardiff verbracht.

Bewertung vom 13.09.2021
Eigner, Katharina

Salzburger Rippenstich


ausgezeichnet

Sehr gelungener Krimi
Ein Toter mit entstelltem Gesicht bringt bei Arzthelferin Rosmarie das Miss Marple Gen hervor. Dazu eine Arztpraxis, in der die Patienten auch schon mal die nötigen Informationen liefern und viele weitere Informanten aus Familie und Freundeskreis, die die Ermittlungen unterstützen..

Katharina Eigner ist hier ein Erstlingswerk gelungen, dass seinesgleichen sucht.

Viel Spannung, unerwartete Wendungen, viel Humor (selten soviel bei einem Krimi gelacht) und vor allem so liebevoll gezeichnete Charaktere, dass man gar nicht mehr aufhören möchte zu lesen. Eine Postbotin mit Nebenaufgaben, ein bekennender Hypochonder, ein erfolgloser Polizist, eine couragierte Schwiegermutter.......!

Man ist mittendrin im Geschehen und kann sich alles ganz genau vorstellen.

Aber auch die ernsthafte Seite kommt nicht zu kurz. Rosmaries Vergangenheit als Findelkind und die Vertreibungen in Tschechien 1945.

Der Schreibstil ist so gelungen und ich war von der ersten bis zur letzten Seite begeistert.

Das Buch erhält definitiv 5 Sterne und eine dringende Leseempfehlung.

Bewertung vom 08.09.2021
Brandes, Richard

Tod in der Schorfheide


ausgezeichnet

Spannung pur
Regionalkrimi, wie immer beschaulich und mit Lokalkolorit, habe ich gedacht. Was habe ich bekommen ? Einen erstklassigen Krimi, mit Spannung bis zum Schluss.
Das Cover des Buches hat mich schon direkt angesprochen. Es hat etwas Düsteres, Geheimnisvolles und durch den Schatten auch etwas Gefährliches.
Es geht um zwei Fälle, ein Leichenfund und eine Entführung, die im Laufe der Story zusammengeführt werden. Die Polizeiarbeit mit ihren Erfolgen und Misserfolgen wird sehr authentisch beschrieben. Die einzelnen Charaktere sind aus dem Leben gegriffen, mit guten und schlechten Eigenschaften wirklich gut beschrieben. Man kann eine Beziehungen zu ihnen aufbauen, es bleibt nicht oberflächlich.
Die Kapitel des Buches haben eine angenehme Länge und der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm zu lesen. Gerade am Anfang finden sich, trotz des ernsten Themas, auch humorvolle Züge.
Die Wendungen im Krimi sind wirklich erstklassig. Bis zum Schluss wird man immer wieder auf eine falsche Fährte gelockt, aber immer schlüssig. 
Es handelt sich hier um ein Erstlingswerk und ich kann nur hoffen, dass noch einige folgen werden. Ich freue mich jedenfalls schon auf den zweiten Band.