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Biene101
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Köln

Bewertungen

Insgesamt 266 Bewertungen
Bewertung vom 26.01.2022
Hazelwood, Ali

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe


ausgezeichnet

Highlight
Ein Buch, das mit viel Vorschusslorbeeren bedacht wurde. Also habe ich es gewagt und wurde nicht enttäuscht. Obwohl das Jahr noch jung ist, gehört es jetzt schon zu den Lesehighlights. Der Schreibstil der Autorin ist erfrischend, humorvoll und entwickelt einen Sog, dem man nicht widerstehen kann.
Die Geschichte von der, etwas tollpatschigen, Biologie Doktorandin Olive und Professor Adam Carlsen, Platz 1 der Liste der verhasstesten Professoren, lässt einen mitfiebern, mitlachen und mitweinen.
Die Idee einen Liebesroman im MINT Bereich inmitten von Nerds und egozentrischen Wissenschaftlern spielen zu lassen, genial. Auch der Aufhänger, ein Fake-Date wurde mit viel trockenem Humor umgesetzt.
Die Charaktere sind alle sehr liebevoll gezeichnet und selbst den am Anfang sehr unsympathischen Adam schließt man schnell ins Herz.
Wer einen etwas anderen Liebesroman mit Suchtpotential lesen möchte, hier ist er. Von mir eine 5 Sterne Leseempfehlung.

Bewertung vom 12.01.2022
Taylor, Marianne

Eine Geschichte des Lebens - auf zehneinhalb Arten erzählt


sehr gut

Evolution in schönem Gewand erklärt
Marianne Taylor hat hier ein Sachbuch geschrieben, dass den interessierten Leser anhand von zehneinhalb Arten durch die Entwicklung des Lebens führt. Es ist eine Artenauswahl, wie Schwamm oder Strandammer, die einen zunächst nachdenklich macht, sich aber im Verlauf des Buches erklärt.
Mit wirklich eindrucksvollen Fotos und Grafiken werden die verschiedenen Entwicklungsvorgänge und der menschliche Einfluss erklärt.
Es hätten stellenweise weniger Fachbegriffe sein dürfen und dafür etwas verständlichere Texte. Insgesamt war das Buch gut zu lesen, aber ein gewisses Vorwissen ist unabdingbar, sonst könnte es schwierig werden, die Zusammenhänge zu verstehen.
Leider haben sich im Buch auch einige Fehler eingeschlichen, die in dieser Preisklasse nicht vorkommen sollten.
Mir hat das Buch einige Anlässe gegeben, mich über verschiedene Themen weiter zu informieren.
Es ist ein Buch, dass man sicherlich gerne zwischendurch wieder zur Hand nimmt.

Bewertung vom 03.01.2022
Molloy, Aimee

Das Therapiezimmer


gut

Verschenkte Möglichkeiten
Das Therapiezimmer gehörte zu den Büchern letztes Jahr, die ich unbedingt lesen wollte.

Ein Therapeut, dessen Sitzungen mit vielen weiblichen Patienten durch einen Lüftungsschacht, vermutlich von der Ehefrau, belauscht werden. Ein Therapeut, der plötzlich verschwindet. Soweit, so gut. Ich hatte so meine Ideen zum weiteren Verlauf des Buches, was vielleicht ein Fehler war. Es kam völlig anders.

Die ersten beiden Teile hatten noch einige Überraschungsmomente, aber das letzte Drittel zog sich unendlich. Die Handlung war zwischenzeitlich verworren, zäh und nicht immer logisch. Zu den Charakteren habe ich keinen richtigen Zugang gefunden, sie blieben für mich blass und oberflächlich. Das Positive an dem Buch war tatsächlich der Schreibstil, der einen das Buch sehr zügig lesen lies.

Für mich war die Umsetzung des Themas nicht gelungen. Man wollte zwar wissen, wie es ausgeht, aber es ist kein Buch, dass mir in Erinnerung bleiben wird.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.12.2021
Ware, Ruth

Das Chalet


ausgezeichnet

Albtraum im Schnee
Mein erster Thriller von Ruth Ware und um es direkt zu sagen, nicht mein letzter.

Ein Start-up mietet sich im Winter in einem Chalet in den französischen Alpen ein. Unterschwellige Spannungen, Geheimnisse und eine anstehende firmenpolitische Entscheidung bringen die mörderischen Ereignisse ins Rollen.

Ein Mitglied der Gruppe verschwindet, eine Lawine verschüttet das Chalet. Dann geschieht der erste Mord. Ruth Ware gelingt es mit ihrer Erzählweise und den wechselnden Perspektiven langsam, aber stetig Spannungen aufzubauen. Besonders diese Perspektivwechsel zwischen Erin, der Gastgeberin und Liz, einer Mitarbeiterin des Start-Ups, haben mich beeindruckt.

Ab der Mitte des Buches nimmt die Handlung an Fahrt auf und es beginnt ein Katz-und Maus Spiel, das in einem furiosen Showdown endet.

Fazit: Guter fesselnder und atmosphärischer Thriller mit 5 Sternen

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.12.2021
Mennuti, Aly

Aber der Sex war gut


sehr gut

Witzig und überraschend
Der Titel und das Cover versprachen gute Unterhaltung. Genau das bekommt man. Ein Buch , das mit Witz und einem ausgeprägt flotten Schreibstil überrascht und überzeugt.
Die Story ist im Verlagswesen angesiedelt und macht es für die Bücherwürmer unter uns damit nochmal ein bisschen interessanter.
Erzählt wird die Geschichte von Annie, der Autorin und Henry, dem Literaturagenten. Als der Lebensgefährte von Annie stirbt, kommt ein gut gehütetes Geheimnis ans Licht und die Beiden , noch Streithähne, sind gezwungen zusammen zuarbeiten.
Die Story wird aus beiden Perspektiven mit viel Humor und Wortwitz erzählt. Es ist sicherlich kein literarisches Meisterwerk, aber überzeugt durch den Schreibstil, Humor und einer Weiterentwicklung der Charaktere.
Die Protagonisten wachsen einem dadurch irgendwie ans Herz. Ihre Sicht aufeinander ändert sich im Laufe der Geschichte. Ob aus Freundschaft Liebe wird ? Lest selbst ! Wer gerne unterhalten wird, ist hier genau richtig.
Der Autorin gelingst es mit viel Wortwitz und einer klugen Weiterentwicklung der Geschichte eine Lovestory der etwas anderen Art zu schreiben.

Bewertung vom 05.12.2021
Häußler, Marcel

Kant und der sechste Winter / Kommissar Kant Bd.1


ausgezeichnet

Sehr schöner und leiser Krimi
Marcel Häußler ist hier ein sehr guter Krimi gelungen, in dem der Focus nicht auf Action, sondern auf die Ermittlertätigkeit gelegt wird. Die Einführung des Teams rund um Ermittler Kant ist auch gut abgestimmt. Man erfährt einiges an privaten Hintergrundinformationen, aber nie soviel, dass der Fall in den Hintergrund tritt.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und die Unterschiede zwischen Stadt und Land sind überzeugt dargestellt.

Der Spannungsbogen wird durch die stets wechselnden Perspektiven über das ganze Buch aufrecht gehalten. Die wechselnden Perspektiven haben mir besonders gut gefallen, da sie den Leser ganz anders in die Geschichte einbinden.

Die eingeschworene Dorfgemeinschaft und die unverhofften Wendungen in dem Fall, machen es dem Leser nicht einfach, den Mörder und sein Motiv zu erkennen. Die Auflösung kommt zwar tatsächlich unverhofft, ist aber durchaus glaubwürdig.

Ich habe das Buch gerne gelesen und werden Kant und sein Team sicher weiter verfolgen. Von mir eine Leseempfehlung und 5 Sterne.

Bewertung vom 29.11.2021
Neuhaus, Nele

In ewiger Freundschaft / Oliver von Bodenstein Bd.10


ausgezeichnet

Tödliche Vergangenheit
Der neue Taunuskrimi ist wie ein Treffen mit alten Freunden und konnte mich wieder völlig überzeugen.
Er startet im Jahr 1983 in einem Ferienort in Frankreich. Eine Clique von Freunden genießt den Urlaub, aber es schwelen Lügen, Hass, Geheimnisse und Feindschaft im Hintergrund.
Jahre später verschwinde eine gekündigte Programmleiterin eines bekannten Frankfurter Verlagshauses. Als ihre Leiche gefunden wird, geraten Pia und Oliver in den Sog der Geschehnisse der Vergangenheit. Man hat es mit vielen unterschiedlichen Personen zu tun, die alle auf irgendeine Art und Weise verbunden sind. Man muss den Krimi sehr aufmerksam folgen, um im Dickicht der Geschehnisse rund um das Verlagswesen nicht den Überblick zu verlieren.
Wie gewohnt legt Nele Neuhaus viele Fährten, die den Leser bis zum Schluss im Dunkeln lassen.
Die Charaktere und ihre Verbindungen untereinander sind alle sehr gut beschrieben. Der Schreibstil ist flüssig und mitreißend.
Auch die privaten Ereignisse im Leben der Ermittler kommen nicht zu kurz. Oliver ist diesmal durch die Krankheit seiner Ex und dem erneuten Scherbenhaufen einer beziehung besonderes betroffen. Pia's Ex, der Rechtsmediziner, ist unter die Schriftsteller gegangen, was durchaus amüsant ist, da er alle dem Leser bekannten Personen und Buchtitel verarbeitet.
Insgesamt gebe ich dem Buch klare 5 Sterne.

Bewertung vom 13.11.2021
Ohle, Bent

Die Kommissarin und der Metzger - Auf Messers Schneide


ausgezeichnet

Ein friedliches Dorf?
Der Krimi von Bent Ohle spielt in einem beschaulichen, kleinen Dorf im Münsterland, bis eine zerstückelte Leiche die dörfliche Idylle jäh stört.

Tanja, Kommissarin und Landwirtin im Nebenerwerb ermittelt in ihrem Heimatdorf. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Bruder Rudi, Schlachter und Hobby Forensiker, da der polizeieigene Rechtsmediziner nicht mit überragenden Fähigkeiten glänzt.

Die Charaktere sind sehr schön beschrieben. Tanja, die Kommissarin mit viel Humor und Schlagfertigkeit, die exzentrische Mutter, Bruder Rudi auf Freiersfüßen. Dazu das Abbild einer Dorfgemeinschaft, die sich durch Sturheit, Vorurteilen und Schweigen auszeichnet.

Kleine Sahnehäubchen sind die Zwischenepisoden mit Zuchtbulle Gunnar und die Einstellung von Tanjas Chef zu ihrem Auto.

Der Schreibstil ist flüssig und humorvoll.

Die Ermittlungen reichen von zerstückelten Leichen, einem merkwürdigen Tierarzt bis zu dunklen Geheimnissen, die durch Zufall ans Licht kommen.

Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und vergebe gerne eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 04.11.2021
Revers, Andrea

Komm gut heim


ausgezeichnet

Miss Marple lässt grüßen
Wie schön war das denn ! Ein Eifelkrimi mit einer wunderbaren Protagonistin á la Miss Marple.

Frederike Kriminalkommissarin i.R. macht beim Tod einer Nachbarin von Freundin Grete eine Entdeckung und damit ist ihr kriminalistischer Spürsinn erwacht.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig und man bekommt ausgiebig Gelegenheit zum knobeln und vermuten. Vor allem, weil man als Leser immer einen klitzekleinen Vorsprung durch die Gedankensequenzen des Mörders hatte.

Die Charaktere sind allesamt wunderbar gezeichnet und sehr sympathisch.

Das Ende, nun das habe ich so nicht erwartet und es war wirklich toll erdacht und geschrieben.

Ich freue mich auf ein Wiederlesen mit Frederike und natürlich Kater Hannelore.

Bewertung vom 01.11.2021
Bourne, Sam

Die Kampagne / Maggie Costello Bd.3


ausgezeichnet

Facettenreich und unerwartet
Sam Bourne's 3. Band rund um die Anwältin Maggie Costello spielt im politischen Amerika mitten in den Kandidaturen zur Präsidentschaftswahl. Die Staranwältin Natasha Whintrop gilt inoffiziell als heiße Anwärterin, bis sie eines Nachts in ihrem Haus überfallen wird und dabei ihren Angreifer tötet.
Schnell verdichtet sich die Annahme, dass an der Schilderung des Tatherganges irgendetwas unstimmig ist. Obwohl sie zunächst als # me-Too Heldin gefeiert wird, stellt sich die Frage, ist sie es wirklich? Natasha ruft Maggie Costello zur Hilfe, die als Troubleshooterin bekannt ist.
Sam Bourne gewährt tiefe Einblicke in den amerikanischen Wahlkampf und die Macht der sozialen Medien, die einen stellenweise schaudern lassen.
Das zweite Thema ist sexuelle Nötigung und deren dramatisch niedrigen Verurteilungsraten. Das Buch bietet bei allen Themen viel Potential zum Nachdenken, Diskutieren und Recherchieren.
Die Charaktere sind mit viel Tiefgang gezeichnet und bilden ein nicht unkompliziertes Geflecht, dass man mit viel Aufmerksamkeit verfolgen muss, um nicht den Überblick zu verlieren.
Fast alle losen Fäden werden am Ende stimmig zusammengeführt, eventuelle offene Fragen bleiben der Phantasie des Lesers überlassen.
Ich war mir zeitweise nicht sicher, ob man es hier tatsächlich mit einem Thriller zu tun hat. Aber ja, es ist ein gut geschriebener Politthriller, der durch die Komplexität der Themen bis zum Schluss undurchsichtig bleibt.
Von mir eine klare Leseempfehlung.