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Benutzername: 
Biene101
Wohnort: 
Köln

Bewertungen

Insgesamt 205 Bewertungen
Bewertung vom 21.09.2024
Agency for Scandal
Wood, Laura

Agency for Scandal


ausgezeichnet

Charmant, spannend und lesenswert!
Historical Romance mit Detektive-Handlung, ein Jugendbuch? Ja, aber absolut auch für Erwachsene. Ich habe schon lange nicht mehr so eine charmante Unterhaltung gelesen.
Die Kulisse, London 1897, mit all seine politischen Intrigen und Fallstricken und den damals herrschenden gesellschaftlichen Konventionen.
Izzy Stanhope und die Frauen des Finkennest spielen die Hauptrolle in diesem wunderbaren Cozy Crime. Das Finkennest hilft Frauen, die in der High Society vor ihren Männern und Skandalen geschützt werden müssen .
Der vorliegende Fall ist absolut spannend, der Romanceanteil erfrischen und nett geschrieben. Aber auch ernste Themen finden ihren Weg in die Handlung. Der Schreibstil ist humorvoll, flott und sorgt für Kopfkino. Alle beteiligten Charaktere sind authentisch und bieten eine tolle Mischung.
On Top ein schönes Cover mit toll gestalteten Seitenumschlag.
Für mich ein absolutes 5 Sterne Buch, das zu lesen sich wirklich lohnt.

Bewertung vom 16.09.2024
Aller Anfang ist böse / The Diviners Bd.1
Bray, Libba

Aller Anfang ist böse / The Diviners Bd.1


sehr gut

Anders als erwartet
Ein Jugendbuch, das durch Cover und Klappentext eher Romantasy mit ein bisschen Grusel vermittelt.

Weit gefehlt, Fantasy mit Grusel- und Horrorelementen, Romantasy nur rudimentär vorhanden.

Wir begeben uns nach New York in den 20er Jahren. Die damalige Grundstimmung wird gut vermittelt, Roaring Twenties, viel Party, viel Vergnügen.

Evie O’Neill, 17 Jahre, aus pädagogischen Gründen von ihren Eltern zu ihrem Onkel nach New York geschickt. Dieser leitet ein Museum für Aberglauben und Okkultes. Es geschehen kurz darauf unheimliche Ritualmorde, zu denen Will als Experte hinzugezogen wird. Aber auch Evie ist im Besitz von übernatürlichen Fähigkeiten. Mit einem beliebigen Gegenstand kann sie die Geheimnisse des Besitzers aufdecken.

Mit Hilfe von Sam, einem Dieb, der auch über spezielle Fähigkeiten verfügt und Jericho, dem etwas merkwürdigen und geheimnisvollen Assistenten von Will, versuchen Will und Evie dem Mörder auf die Spur zu kommen.

Jedes Kapitel ist aus der Sicht eines anderen Charakters beschrieben und das sind auf jeden Fall sehr viele in diesem Buch. Da kann man auch schon mal den Überblick verlieren.

Das Buch ist gespickt mit Grusel- und Horrorelementen, die Atmosphäre eher düster. Aufgelockert wird es mit humorvollen Dialogpassagen, die durch die unterschiedlichen Charaktere entstehen.

Die Rolle der Diviners bleibt bis zum Schluss eher unklar und wird damit sicher erst in Band 2 näher beleuchtet. Das Buch hatte definitiv auch einige Längen und wirkte stellenweise thematisch etwas überfrachtet, aber insgesamt hat es dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan.

Ein Abenteuer mit Grusel und Horror, mit Spannung und einem unvermeidlichen Cliffhanger

Bewertung vom 16.09.2024
Ich fürchte, Ihr habt Drachen
Beagle, Peter S.

Ich fürchte, Ihr habt Drachen


gut

Drachen, Helden und eine Prinzessin
Peter S. Beagle hat hier eine augenzwinkernde Version einer klassischen Abenteuergeschichte geschrieben.

Es treten an, Gaius Aurelius Constantine Heliogabalus Thrax, kurz Robert, ein Drachenjäger, der keiner sein möchte. Prinz Reginald, der ein Held sein soll und damit so seine Schwierigkeiten hat. Und zu guter Letzt, Prinzessin Cerise, aufmüpfig, schlagfertig. Sie soll heiraten und ist von den vorgestellten Prinzen mehr als gelangweilt.

Die drei geraten miteinander in das größte Abenteuer ihres Lebens. Eine Fantasygeschichte mit Humor und Charme.

Aber so richtig packen konnte mich die Story nicht. Die Charaktere hätten noch ein wenig mehr Ausarbeitung gebrauchen können. Wirkliche Spannung kommt auch erst im großen Showdown auf. Der Schreibstil ist recht einfach gehalten. Insgesamt hätten dem Buch ein paar Seiten mehr gut getan.

So bekommt man eine Abenteuergeschichte mit wirklich vielen Drachen, die sich gut lesen lässt, aber keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Bewertung vom 09.09.2024
Der Morgen nach dem Regen
Levensohn, Melanie

Der Morgen nach dem Regen


gut

Mutter -Tochter Beziehung oder ein Neuanfang
Der Morgen nach dem Regen hat ein schönes Cover, das dem Trend, diese in Gemäldeform zu gestalten, folgt. Der abgebildete Apfelbaum hat einen direkten Bezug zur Story.
Die Geschichte ist das Abbild von Missverständnissen, fehlender Kommunikation und verpassten Gelegenheiten.
Mutter und Tochter, entfremdet durch die langjährige Tätigkeit der Mutter für die Vereinten Nationen. Elsa hat ihrer Mutter diese Entfremdung nie verziehen, aber einen vergleichsweise ähnlichen Berufsweg eingeschlagen, als Anwältin am Internationalen Strafgerichtshof.
Die beiden Frauen treffen aus unterschiedlichen Gründen in St Goar im geerbten Haus von Tante Toni aufeinander.
Im Rückblick und aus unterschiedlichen Perspektiven begleiten wir die beiden in die Vergangenheit. Die politischen Situationen in den Krisengebieten werden ganz gut erläutert, aber die größere Rolle spielen die Liebesbeziehungen und das Verhältnis der beiden zueinander. Es wird schon deutlich, was zu dem Zerwürfnis geführt hat.
Nicht so gut gefallen haben mir einige Passagen der Liebesbeziehungen, die für meinen Geschmack schon sehr kitschig und wenig authentisch waren. Auch einige sich wiederholende Handlungen haben zu Längen geführt. Insgesamt hat mich das Buch aber gut unterhalten und ich empfehle es gerne weiter.

Bewertung vom 05.09.2024
Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister / Mord ist Potts' Hobby Bd.3
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister / Mord ist Potts' Hobby Bd.3


sehr gut

Der Mordclub ist zurück
Da sind die drei Damen wieder am Start.
Judith, die immer etwas festgefahren ist, Becks, die sich stets entschuldigt und Suzie, immer auf der Suche nach neuen Projekten.
Diesmal scheint der Mord am beliebten Bürgermeister in die Untiefen der Stadtpolitik von Marlow zu führen. Aber ist es wirklich so einfach?
Auf gewohnt unkonventionelle Art ermitteln die drei Damen, hochoffiziell als Beraterinnen der Polizei von Marlow.
Ein Giftmord! Stimmt die Aussage, dass Giftmorde meistens von Frauen begangen werden? Die drei verdächtigen so ziemlich jeden, der an der Stadtratssitzung teilgenommen hat.
Parallel kämpft Judith mit den Schatten der Vergangenheit und Becks mit der unerwünschten Schwiegermutter. Für beides gibt es am Ende eine außergewöhnliche Lösung, die mir gut gefallen hat. Der Schreibstil ist humorvoll, die Charaktere charmant beschrieben. Man ermittelt gerne zusammen mit diesem ungewöhnlichen Trio.
Ein kleines Aber gibt es aber diesmal. Die Lösung war etwas unerwartet, was ja gut ist, aber wie Judith auf die Lösung gekommen ist, konnte mich nicht so überzeugen. Schade auch, dass Tanika diesmal eigentlich gar keine Rolle gespielt hat.
Insgesamt aber ein unterhaltsamer dritter Band, wenn auch etwas schwächer als die Vorgänger.

Bewertung vom 02.09.2024
Das Smartphone
Meller, Marc

Das Smartphone


gut

KI und ihre Folgen
Paula kauft ein gebrauchtes Smartphone und damit beginnt eine Kettenreaktion, die dramatische Folgen auf ihr Leben hat, ausgelöst durch Spyware auf ihrem alten Handy.

Thematisch bewegen wir uns auf dem Gebiet der KI und der Epigenetik,die hier vom Autor miteinander verknüpft wurden. Der Schreibstil ist flott, die Charaktere gut angelegt.

Auch die Handlung lässt es an Thrillerelementen nicht fehlen. Mord, Verschwörungstheorien, mafiöse Strukturen, es wird viel geboten.
Aber, die erklärenden Passagen zur Thematik sind zu sachbuchartig angelegt und wiederholen sich einfach zu oft.
Außerdem wirken einige Handlungsabschnitte sehr konstruiert.
Das stört insgesamt den Lesefluss doch sehr, so dass der Spannungsbogen dann abflacht.
Gut gelungen ist der Hinweis auf die Gefahren, die von KI ausgehen. Da ist jeder wirklich gut beraten, sich das immer wieder vor Augen zu führen.
Insgesamt ein Thriller, der unterhalten hat, aber nicht in Erinnerung bleiben wird.

Bewertung vom 20.08.2024
All das Böse, das wir tun
Dazieri, Sandrone

All das Böse, das wir tun


gut

Etwas sperrig
Sandrone Dazieri, ein mir unbekannter Autor. Cover und Klappentext waren aber durchaus ansprechend. Die Farbkombination aus Schwarz und Rot wirkt düster und passt hervorragend zum Stil des Buches, das für mich auch sehr düster und eindringlich daherkommt.
Mit dem Inhalt habe ich mich allerdings sehr schwer getan. Wir bewegen uns auf zwei Zeitebenen. Vor dreißig Jahren wird ein Unschuldiger für die Taten des Serientäters “Der Perser” verhaftet und stirbt. Die Methoden der beteiligten Behörden sind bestenfalls fragwürdig.
Heute, Amala, die Nichte der Anwältin des unschuldig Verurteilten, wird entführt.
Es beginnt eine Suche, die den Leser in einen Sumpf aus Korruption, Intrigen und Gewalt führt. Eine besondere Rolle kommt dabei auch Gerry zu, der vor keinem Mittel bei der Suche zurückschreckt.
Soweit so gut, aber das Buch hat mir einfach zu viele Längen und ich bin mit den Charakteren einfach nicht warm geworden. Der Schreibstil ist sperrig, ein anderes Wort fällt mir nicht ein. Es entsteht zwar ein Kopfkino, besonders bei den Beschreibungen aus Amalas Perspektive, aber es wirkt schwerfällig.
Das Ende ist gelungen und durchaus in einigen Konstellationen unerwartet. Das Buch ist definitiv kein Thriller für zwischendurch, eine Straffung hätte aber gut getan.
Ich vergebe 3,5 Sterne und die Empfehlung, den Thriller nicht nur so nebenbei zu lesen.

Bewertung vom 05.08.2024
Ava liebt noch
Zischke, Vera

Ava liebt noch


gut

Unentschieden
Das Cover, im aktuellen Gemäldestil, hat mich nicht sofort angesprochen.
Aber der Inhalt hörte sich gut an. Ava, Mitte 40, unzufrieden mit der Rolle, die sie so automatisch eingenommen hat. Mutter, zuständig für alles,aber keine Anerkennung, keinen Respekt vor mentaler und körperlicher Erschöpfung. Die Ehe, nur noch ein loses Gerüst, ohne Fundament, ohne Substanz. Dann kommt Kieran.
Die unvermeidliche Affäre beginnt.
Erzählt wird aus den Perspektiven von Ava und Kieran, wobei man manchmal einige Zeilen braucht, um zu erkennen, um wen es jetzt geht.
So interessant das Thema, Mütter und Frauen in der Gesellschaft, auch ist, die Umsetzung hat mich nicht gepackt. Beide Charaktere konnten mich in ihren Handlungsweisen nicht überzeugen.
Auch der Schreibstil war mir zu oberflächlich und einfach.
Was mir gut gefallen hat, die Begleitung von Ava und Kieran über viele Jahre. Die Schwierigkeiten einer Beziehung, die, durch das Alter der Frau, immer noch nicht gesellschaftlichen Regeln entspricht. Das Buch gibt einem viele Denkanstöße, deshalb gibt es von mir gute 3 Sterne.

Bewertung vom 02.08.2024
Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi
Vermeer, Maarten

Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi


ausgezeichnet

Leseempfehlung!!
Ein Krimi, der in Zeeland spielt, Orte, die mir von vielen Urlauben gut bekannt sind. Grund genug, den mir unbekannten Autor zu testen.
Liv de Vries, wegen wiederholtem Schusswaffengebrauch in die Medien geratene Hoofdinspecteur der Landespolizei, wird auf einen Vermisstenfall angesetzt. Was sich so harmlos anhört, entwickelt sich zu einem brisanten Fall, der bis in das Jahr 1944 zurückreicht. Weitere Zeitebenen sind die Gegenwart und 10 Jahre zuvor. Es ist interessant zu verfolgen, wie die verschiedenen Ereignisse sich miteinander verweben.
Dass in den Niederlanden auch rechte Parteien Zulauf haben und Fremdenfeindlichkeit durchaus verbreitet ist, spielt eine große Rolle in der Handlung. Die Gründe sind teils sehr aktuell, teils reichen sie weit in die Kriegsjahre zurück. Ich kann mich an Urlaube vor über 30 Jahren erinnern, in denen man als Deutscher dort nicht überall gerne gesehen war.
Marten Vermeer versteht es, Land, Leute und Sprache sehr authentisch in die Geschichte einfließen zu lassen.
Die Themen des Buches sind vielfältig und die Charaktere erleben Emotionen, die jeder nachvollziehen kann. Der Krimi ist auf der einen Seite hochpolitisch und auf der anderen Seite sehr menschlich.
Er legt den Finger auf die Ursachen und Folgen des Rechtsruck, ohne dabei belehrend zu wirken.
Marten Vermeer hat hier einen ausgezeichneten Krimi geschrieben, der ohne großartiges Blutvergießen, dafür aber mit viel Spannung daher kommt.
Das Ende lässt den Leser mit nur einem Satz rätselnd zurück und lässt damit auf eine Fortsetzung hoffen.
Von mir 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 17.07.2024
Gefährliches Komplott
Baldacci, David

Gefährliches Komplott


sehr gut

Wer ist wer?
Mickey Gibson, alleinerziehende Mutter von zwei Kindern, ehemalige Polizistin, arbeitet jetzt für ProEye. Diese Firma verfolgt Straftäter, die ihr Vermögen versteckt haben.
Ein Anruf zieht sie in einen Strudel von Ereignissen - Wo zum Teufel bist du da rein geraten, Mickey Gibson? -
David Baldacci hat einen Thriller geschrieben, der die Leser permanent vor neue Fragen stellt, mit immer neuen Wendungen punktet und wo nichts ist, wie es scheint.
Zwei starke Frauen liefern sich hier ein Duell auf Augenhöhe. Die Charaktere machen einen überzeugenden Eindruck.
Die Kapitel sind kurz gehalten und die Perspektiven wechseln.
An einigen Stellen wird es etwas verwirrend, da einige Themen wie Kryptowährung oder virtuelle Kunsträume doch sehr speziell sind. Die Frage, die einen während der Lektüre umtreibt, gelingt hier ein glaubwürdiger Schluss, der alle losen Fäden logisch zusammen führt?
Ja, mit Einschränkungen. Ein ganz kleines Kaninchen wird doch aus dem Hut gezaubert und ein wenig kitschig wird es am Ende auch.
Wer Thriller mag, die weniger mit permanenter Action, sondern mit offenen Fragen und geschickten Wendungen punktet, der ist hier richtig.