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Feliz
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Bielefeld

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Insgesamt 260 Bewertungen
Bewertung vom 19.04.2020
Lastella, Leonie

Das Licht von tausend Sternen


gut

Ich liebe das Cover. Sowohl der Buchdeckel als auch der -rücken sind wunderschön gestaltet und machen sich hervorragend im Regal. Sie sind ehrlich gesagt einer der Gründe warum ich das Buch überhaupt gekauft habe, aber auch die Geschichte klingt verheißungsvoll:

Harpers Leben besteht aus ihrem Studium und der Betreuung ihres autistischen Bruders Ben, für den sie ihre komplette Freizeit opfert bis sie auf Ashton trifft. Dieser spricht sie in der Bibliothek an und interressiert sich ab dem ersten Moment für sie. Doch Harper weist ihn immer wieder zurück, auch wenn sie erkennt, dass sie ihn wirklich mag und endlich auch mal Zeit außerhalb ihrer Familie zu verbringen. Doch der Spagat zwischen Ash und ihrem Bruder wird für Harper zunehmend zur Zerreißprobe, bis ein Unglück geschieht…

Bei diesem Buch war ich nach der Leseprobe vollkommen fasziniert von dem Buch und wollte es unbedingt lesen, doch es kann mich leider nicht wirklich überzeugen. Das liegt vor allem daran, dass ich wahrscheinlich einfach mehr erwartet habe. Die Geschichte hat wirklich Potenzial zu einer Geschichte, die einem das Herz brechen kann und es dann ganz langsam wieder zusammensetzt, aber dieses Potenzial wird nur zum Teil genutzt. Am Anfang war ich noch optimistisch, weil ich Harper und Ash irgendwie süß zusammenfand und es auch mochte, dass er so hartnäckig blieb. So richtig verstehen, warum er sie so toll fand, er kennt sie überhaupt nicht und ist plötzlich in sie verliebt, das ging mir dann irgendwie zu schnell. Harper, die vorher immer akzeptiert hat, dass sie nachmittags sofort nach Hause muss und einen großen Teil der Betreuung ihres Bruders übernimmt, entscheidet sich wegen Ash plötzlich sich gegen all das zu stellen und mehr Selbstbestimmung einzufordern. Im Prinzip gefiel mir das, aber hier war mir das zu abrupt, es fehlten die Emotionen in der Sache. Das war für mich das Hauptproblem. Ich war trotz des sehr angenehmen Schreibstils, der dafür sorgte, dass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit durchgelesen habe, zu keinem Zeitpunkt emotional von der Geschichte berührt. Vor allem Ashtons Geschichte mit seiner kleinen Schwester Emma, aber auch Bens Autismus und inwiefern er Harpers Leben beeinflusst, hätten absolut das Potenzial, Gefühle zu wecken, aber es passiert einfach nicht. Vielmehr ist die Story besonders zu Ende hin sehr klischeebeladen und wie die typische Teenie-Lovestory, die das Buch ja eigentlich nicht sein will.

Alles in allem habe ich das Buch trotz aller Kritik durchaus gerne gelesen und es scheitert vermutlich vor allem an meinen hohen Erwartungen. Es ist eine nette Geschichte, die am Ende leider mit zu vielen Klischees aufwartet und es nie so richtig schafft, das komplette Potenzial zu entfalten.

Bewertung vom 27.03.2020
Dieudonné, Adeline

Das wirkliche Leben


ausgezeichnet

Das Cover hat mich auf den ersten Blick ehrlich gesagt nicht so wirklich angesprochen, weil der pinke Hase auf dem hellen Hintergrund zwar auffällt, aber das Buch dadurch vielleicht ein wenig so wirkt wie viele französische Romane. Nach dem Lesen allerdings erscheint mir die Wahl außerordentlich passend, ohne zuviel Preis geben zu wollen.

Die Geschichte klingt erstmal gar nicht so eindrucksvoll, reißt einen dann aber doch ab der ersten Seite mit: Ein zehnjähriges Mädchen lebt mit ihrem kleinen Bruder Gilles und ihren Eltern in einer Reihenhaussiedlung. Zwar leben sie im größten und hellsten Haus der Siedlung, doch das Leben des Mädchens ist von Gewalt und der Dominanz des Vaters geprägt. Dieser liebt neben Fernsehen und Whiskey vor allem die Jagd und hat ein ganzes Zimmer voller Trophäen, von einem Elefantenstoßzahn bis zu einer ausgestopften Hyäne ist alles dabei. Doch wenn er nicht jagen kann, lässt er seine Wut und seinen Frust an seiner Familie, besonders an seiner Frau aus, sodass das Mädchen versuchen muss, ihren kleinen Bruder vor der Gewalt zu Hause zu schützen. Häufig zieht es die beiden im Sommer vor allem auf einen Autoschrottplatz und zum Eiswagen, wo sie für wenigen Augenblicke die Hitze genießen können. Doch ausgerechnet dort ereignet sich eines Tages eine Tragödie, die Gilles sein Lachen raubt. Von da an versucht das Mädchen mit unerschütterlichem Ehrgeiz und Zuversicht ihren Bruder zu retten, während sie selbst immer mehr in den Blick des Vaters gerät.

Ich habe schon die Leseprobe verschlungen und war ziemlich beeindruckt von dem Schreibstil, aber ich hätte trotzdem nicht damit gerechnet, dass mich das Buch so sehr begeistern würde. Der Schreibstil ist ungewöhnlich, sehr präzise und kühl für das Thema des Buches, aber dennoch mitreißend, dass man nur so durch die Seiten fliegt. Das Buch wird aus der Sicht des namenlosen Mädchens erzählt, sodass besonders die Gewalt durch den Vater und das traumatische Erlebnis, das sowohl sie, vor allem aber ihren Bruder Gilles nachhaltig beeinflusst, eindringlich geschildert werden. Gerade diese Schilderungen sind es vermutlich auch, die das Buch so außergewöhnlich machen. Das Mädchen lässt ihre eigenen Gefühle eher selten und zumeist nur im Bezug auf ihren Bruder zu und erkennen, schildert aber ihr Umfeld sehr genau und detailliert. Schon in jungen Jahren erkennt sie genau, welche Strategien ihre Mutter anwendet, um der Gewalt des Vaters zu begegnen und dass sie nicht so werden will. Neben dem Schreibstil ist auch interessant, dass die Autorin Namen als Stilmittel benutzt, weder die Mutter, die als Amöbe bezeichnet wird, noch der Vater oder die Nachbarn werden mit ihren Vornamen benannt, sondern erhalten Bezeichnungen, die ihren Charakter oder ihr Aussehen beschreiben, lediglich Kinder oder erwachsene Helferfiguren, wie der Physiklehrer des Mädchens erhalten einen Namen und somit eine differenzierteren Charakter, der nicht aus einer einzigen Zuschreibung besteht.

Ich kann gar nicht so genau beschreiben, was mich an dem Buch so sehr gefesselt hat, dass ich es innerhalb weniger Stunde komplett durchgelesen habe, vermutlich ist es ein Zusammenspiel aus fast schon morbider Faszination für die Abläufe im Haus des Mädchens und ein Funken Hoffnung, dass es ihr irgendwann besser gehen wird. Man wünscht sich, dass sie ihren Intellekt, ihre Begabung für Physik und ihren unbedingten Willen dazu nutzen kann, aus der lieblosen Umgebung zu fliehen und ihren Bruder zu retten, während man sich gleichzeitig vor dem Ende fürchtet.

Alles in allem habe ich schon lange kein Buch mehr gelesen, dass mich ab der ersten Minute derart gefesselt und in den Bann gezogen hat, dazu trägt auch der außergewöhnliche, eher sachliche Schreibstil bei, der es dennoch hervorragend schafft, einen auch emotional in seinen Bann zu ziehen. Zudem werden die Protagonisten auch ohne Namen zu unvergesslichen Figuren, für die man sich mehr wünscht als das Leben, das sie im Moment führen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.03.2020
Pinnow, Judith

Rendezvous in zehn Jahren


weniger gut

Das Cover gefällt mir nicht so richtig gut, auch wenn ich es nicht furchtbar finde. Es wirkt vor allem wie jeder andere 08/15 Liebesroman der letzten Jahre.

Somit passt es dann auch irgendwie ganz gut zur Geschichte: Ted und Valerie lernen sich in einem kleinen Café in Amsterdam kennen und erzählen sich ihre größten Sehsüchte, die unterschiedlicher kaum sein könnten, denn während der Holländer Ted die Berge über alles liebt, will die Münchenerin Valerie nur ans Meer. Als sie sich nach zwei Stunden trennen müssen, hält sie es für eine gute Idee sich in zehn Jahren erneut genau hier wiederzutreffen und sich auf ein Date mit dem attraktiven Ted zu verabreden. Dieser erkennt schon kurze Zeit später, dass er sich in die lebenslustige Frau verliebt hat, doch er kann sie nicht finden. Über Jahre hinweg versuchen sie immer wieder sich gegenseitig zu finden, doch das Schicksal lässt sich nicht so leicht überlisten.

Ich habe nicht so viel von der Geschichte erwartet, außer vielleicht einer angenehmen und unterhaltsamen Geschichte ohne viel Anspruch, aber ich wurde dennoch enttäuscht. Die Idee der Story ist nicht neu, man hätte aber mit sympathischen, liebevoll gestalteten oder einer innovativen Storyline eine durchaus gute Geschichte schaffen können, aber mich hat nichts davon überzeugt. Der Schreibstil war ebenfalls nicht wirklich überzeugend, ich habe besonders zu Beginn immer wieder gestoppt und im Kopf die Sätze umgestellt, weil sie mir zu umständlich, zu schlecht formuliert vorkamen. Zum Schluss wurde es besser, weil ich mich zum einen daran gewöhnt hatte und zum anderen nicht mehr so genau gelesen habe. Was mich aber noch viel mehr gestört hat, sind die ständigen Perspektivwechsel. Dass man die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Ted und Valerie erlebt, ist glaubwürdig und auch sehr sinnvoll, aber der Blick anderer Menschen auf die Geschichte, egal ob Valeries Schwester Anne oder Teds Freund Roman, ist zu viel. Natürlich spielen alle diese Menschen eine wichtige Rolle im Leben der beiden, man muss aber nicht jeden zu Wort kommen lassen, sondern hätte das einfach weglassen können oder es aus der Sicht eines auktorialen Erzählers berichten lassen können, so wirkt es häufig sehr gezwungen.

Auch die Geschichte an sich ist zu unglaubwürdig und zu gezwungen. Immer wieder laufen die beiden derart knapp aneinander vorbei und verpassen sich so knapp, dass man sich immer wieder an den Kopf fasst. Ich habe durchaus schon Bücher mit einem ähnlichen Plot gelesen, wo mich das nicht so sehr gestört hat wie bei diesem Buch. Hier lag es vermutlich vor allem daran, dass es keinen richtigen Konflikt der Protagonisten gab. Beide kommen zwar gerade aus längeren Beziehungen, die ihnen noch immer nachhängen und aus der Ted auch einen Sohn hat, aber beide sind zum Zeitpunkt des Treffens ungebunden und hätten sich durchaus noch einmal treffen können, deswegen habe ich auch nicht verstanden, warum sie es nicht getan haben, sondern eben dieses Date in zehn Jahren ausmachen. Das wirkte so konstruiert, dass mich das vermutlich auch bei dem Rest der Geschichte gestört hat. Ich mochte die Figuren, besonders Ted und auch die Nebencharaktere durchaus und habe mir auch gewünscht, dass sie endlich zueinander finden, aber wie das schließlich passiert, hat mich extrem gestört, auch wenn ich hier nicht genauer in die Tiefe gehen will.

Alles in allem hätte das Buch eine nette Unterhaltung für Zwischendurch seien können, aber mich haben im Endeffekt so viele Kleinigkeiten gestört, dass ich das Buch zu keinem Moment so richtig genießen konnte, sondern ich immer wieder genervt den Kopf geschüttelt und die Augen verdreht habe, weil die ganze Geschichte vor allem konstruiert und unglaubwürdig wirkte.

Bewertung vom 19.03.2020
Mas, Victoria

Die Tanzenden


sehr gut

Ich mag das Cover wirklich gerne, weil es durch die lebendigen Farben und die Darstellung einer Tänzerin zunächst so gar nicht zu der Geschichte zu passen scheint, es aber nach der Lektüre doch tut und vielleicht auch dadurch aus der Masse heraussticht.

Die Geschichte ist anders als man auf den ersten Blick denkt: Eugénie de Cléry passt nicht so richtig in das Bild, das ihr Vater gerne von ihr hätte, weil sie weder heiraten noch sich mit der Rolle als ruhige Hausfrau zufrieden geben will, vor allem aber weil sie mit Toten reden kann. Als sie sich ihrer Großmutter anvertraut, steckt ihr Vater sie, um den Ruf der Familie zu wahren, in die ‚Irrenanstalt‘ Salpêtrière. Dort trifft sie auf die Insassin Louise und die Aufseherin Genèvieve, die sie bittet, sie zu befreien und ihr die Möglichkeit zu geben, in die Gesellschaft zurückzukehren. Auch wenn diese sich zunächst weigert, gipfeln die Ereignisse in dem berühmten Ball vom Salpêtrière, wo die reichen Bürger einen Blick auf die verrückten Frauen werfen wollen und diese sich endlich wieder normal fühlen können…

Ich habe eigentlich gar nichts von der Geschichte erwartet, weil ich weder aus dem Klappentext noch aus der Leseprobe so richtig erfahren konnte, in welche Richtung sich das Buch entwickeln wird und habe ehrlich gesagt mit einer Familiengeschichte gerechnet. Mich hat vor allem das Cover gereizt weniger die Geschichte an sich und bei dieser habe ich auch eine ganze Zeit gebraucht, um wirklich in die Story einzutauchen. Das liegt vor allem daran, dass man sich erst einmal an den Schreibstil gewöhnen muss, besonders wenn man normalerweise andere Literatur liest. Dieser ist sehr leicht, sehr poetisch und lässt einen jeden Satz überlegen. Einen so anderen und gleichzeitig ausdrucksstarken Schreibstil habe ich schon lange nicht mehr erlebt.

Auch die Geschichte an sich ist nach einer Gewöhnungsphase durchaus spannend und interessant. Der Gedanke, dass Frauen im 19. Jahrhundert einfach eingesperrt werden konnten, wenn sie nicht mit den Anforderungen der Gesellschaft konform sind, lässt einen auch darüber nachdenken, inwiefern sich das in der Gegenwart geändert hat oder ob die Mittel vielleicht nicht nur andere geworden sind. Ich habe mit den Protagonistinnen mitgelitten und für alle auf ein besseres Leben gehofft, auch wenn mir von Anfang an klar war, dass es sich nicht für alle erfüllen wird. Besonders die ruhige, zumeist besonnene Art von Genèvieve fand ich sehr angenehm.

Mein größter Kritikpunkt an dem Buch ist wahrscheinlich, dass es wirklich sehr, sehr dünn ist. Man braucht bestimmt ein Drittel des Buches, um in die Geschichte zu finden und dann ist es schon fast wieder vorbei. Vor allem im letzten Abschnitt entwickelt sich die Handlung viel zu schnell, zu abrupt und letztlich auch ein wenig unglaubwürdig. Man hätte die Charaktere vielleicht ein bisschen behutsamer aufbauen und entwickeln können. Dennoch gefiel mir das Ende, weil es die Geschichte perfekt abrundet.

Alles in allem gefiel mir das Buch vor allem wegen des ausdrucksstarken Schreibstils und der ungewöhnlichen Geschichte. Victoria Mas schafft es eindrucksvoll, Frauen eine Stimme zu geben, die eigentlich keine haben und aufzuzeigen, wie schwer es war (vielleicht auch noch immer ist) eine Frau zu sein, die außerhalb einer Norm lebt.

Bewertung vom 09.03.2020
Keeland, Vi;Ward, Penelope

Rebel Soul / Rush Bd.1


gut

Ich mag das Cover ziemlich gerne, weil es zum einen wunderbar aus der Masse heraussticht und auch ziemlich gut zum Inhalt des Buches passt, allerdings hätte ich mir gewünscht, dass es mehr glitzert bzw. glänzt.

Ich liebe den Schreibstil von Vi Keeland und Penelope Ward, weil sie es jedes Mal wieder schaffen, mich zum Schmunzeln und teilweise auch richtig zum Lachen bringen können. Dadurch, dass man ab der ersten Minute in das Buch hineingezogen wird, möchte man jedes Buch in einem Zug durchlesen.
Das liegt auch und vor allem an den wunderbar gestalteten Figuren, anders als in vielen anderen Büchern werden sie ab der ersten Seite von Namen zu Figuren, deren Geschichte man unbedingt weiterverfolgen will. Ich mochte Gia direkt unglaublich gerne, weil sie kein Blatt vor den Mund nimmt und immer sagt, was sie denkt, egal wer ihr Gegenüber ist. Das fand ich ziemlich cool, eben weil sie kein graues Mäuschen ist, sondern weiß sich durchaus durchzusetzen und ist in ihrem Handeln sehr selbstbewusst. Das fand ich ziemlich gut, weil viele anderen Bücher des Genres lieber eine weibliche Protagonistin aufbauen, die eher angepasst und zurückhaltend ist. Auch Rush‘ Gestaltung fand ich sehr gelungen. Er wirkt natürlich erst einmal wie der absolute Bad Boy, der sich nicht um Gefühle kümmert und sich nimmt, was er will. Dieser Eindruck wird aber ziemlich schnell durch Gia zerstört. Sie schafft es ab dem ersten Moment ihn aus der Reserve zu locken und seine Mauern zum Bröckeln zu bringen, sodass man schnell erkennt, was für ein gutes Herz er hat. Das liegt auch daran, dass man durch die abwechselnden Perspektiven sehr gute Einblicke in das Seelenleben der beiden erhält und so ab den ersten Kapiteln mit den beiden mitfiebert und auf ein Happy End der beiden hofft.

Allerdings gibt es auch Kritikpunkte an dem Buch: Es passiert zum einen nicht besonders viel in dem Buch, was mir während des Lesens allerdings nicht so richtig aufgefallen ist, sondern erst beim späteren Nachdenken, zum anderen entwickelt sich die Beziehung zwischen den beiden viel zu schnell. Rush sagt immer wieder, dass er keine Beziehung mit einer Angestellten will bzw. dass er keine Beziehung im Allgemeinen will und plötzlich überwindet diese Beziehung auch Schwierigkeiten, an der andere gescheitert wären, mehr will ich hier nicht dazu sagen, weil man ansonsten viel zu sehr spoilern würde. Ich fand es aber dennoch ein bisschen zu extrem und ein bisschen zu unglaubwürdig, auch wenn es mir gut gefallen hat, dass beide ihre Handlungen sehr stark reflektieren und wenigstens zu sich selbst ehrlich sind, das macht die beiden besonders. Der Punkt, der mich allerdings am meisten gestört hat, hat wenig mit der Handlung zu tun, die ich zwar manchmal ein wenig klischeehaft fand, aber die mich dennoch gut unterhalten hat, sondern viel mehr mit der Gestaltung des Buches. Mich stört unglaublich, dass die Geschichte in zwei Teile geteilt ist, zwar sorgt er ziemlich gut gewählte Cliffhanger dafür, dass man den zweiten Teil am liebsten direkt lesen will, aber der erste Band umfasst als eBook nicht viel mehr als 200 Seiten und auch der zweite wird eine ähnliche Seitenanzahl haben. Ich habe nichts gegen Dilogien Bücher mit Cliffhanger, aber hier habe ich einfach das Gefühl, dass man ein Buch künstlich in zwei Teile geteilt hat, um mehr Geld herauszuschlagen. Ich kaufe gerne Bücher und habe auch kein Problem mal ein bisschen mehr für eins auszugeben, aber hier sind beide Teile so dünn, dass sie ganz einfach ein Buch hätten sein können.

Alles in allem mochte ich das Buch wirklich gerne, wozu vor allem der unglaublich tolle Schreibstil, aber auch die die wunderbar gestalteten Figuren zu beitragen, allerdings ist die Handlung und die Entwicklung der Beziehung zwischen Gia und Rush am Ende ein wenig zu unglaubwürdig und das Buch zu gezwungen in zwei Teile geteilt, als dass ich es als perfektes Buch bezeichnen könnte. Ich werde, auch wegen des Cliffhangers, aber definitiv den zweiten Teil lesen.

Bewertung vom 04.03.2020
Hartwell, Katharina

Der König der Krähen / Die Silbermeer-Saga Bd.1


gut

Zunächst einmal mag ich das Cover ganz gerne, weil es durch seine Gestaltung perfekt zum Inhalt und zum Schreibstil passt. Allerdings wirkt es auch ein wenig altbacken, sodass ich mir nicht sicher bin, ob es mir in einer Buchhandlung überhaupt aufgefallen wäre.
So ähnlich verhält es sich auch mit der Geschichte an sich: Edda Valt lebt als Außenseiterin in dem kleinen Dorf Colm. Sie und ihr Bruder wurden als Findelkinder von einem Fischer aufgezogen, gehören aber noch immer nicht so richtig in den Ort. Dieser lebt davon Colmin aus Fischen herzustellen, etwas das von niemandem außerhalb des Ortes produziert werden kann. Dennoch ist das Dorf nicht besonders wohlhabend und jeder einzelne muss hart für die Gewinnung des Colmin arbeiten. Doch das ist nicht das Einzige, das Edda belastet, denn jedes Jahr zu Beginn der Kaltwochen verschwindet ein Kind aus dem Dorf und taucht nicht wieder auf. Diesmal trifft es Eddas Bruder Tobin, einzig eine schwarze Feder ist ihr geblieben und sie setzt alles daran herauszufinden, was mit ihrem kleinen Bruder passiert ist. Dazu verlässt sie sogar das Dorf und macht sich auf in das gefährliche Inselreich, das nicht einmal die Fischer Colms erkunden.
Ich fand die ersten Seiten des Buches sehr gelungen, sodass ich unbedingt wissen wollte, wie das Buch weitergeht und wie sich die Geschichte entwickelt. Doch so richtig überzeugt hat mich das Buch nicht, auch wenn es mir schwer fällt, den genauen Grund auszumachen. Zunächst einmal ist der Schreibstil definitiv anders, sehr ruhig und überlegt, fast schon poetisch, was wunderbar zu der Geschichte passt, es aber leider relativ schwierig macht, in das Buch einzutauchen. Das kann man nicht nur dem Schreibstil zurechnen, aber wenn dieser ein bisschen vertrauter wäre, würde er den Einstieg in die Welt vermutlich erleichtern. So allerdings habe ich extrem lange gebraucht, um wirklich Interesse an der Geschichte zu entwickeln. Das liegt auch daran, dass ich keine richtige Beziehung zu Edda oder irgendeiner der anderen Personen aufbauen konnte. Edda ist einfach viel zu zurückhaltend und man bekommt fast keinen Einblick in ihre wahre Gefühlswelt. Natürlich ist verständlich, dass sie sich den Menschen in Colm anpasst und nicht noch mehr auffallen will, als sie es sowieso schon tut. Aber auch auf der Reise tut sie dem Leser gegenüber nicht so richtig auf und man kann immer nur raten, was sie sie vorhat oder was sie denkt. Das hat mich mir zunehmendem Verlauf des Buches immer mehr gestört, weil ich einfach nicht so richtig mitfiebern konnte und Edda es erst sehr, sehr spät schafft, ein paar Emotionen bei mir zu wecken.
Auch die Welt kann mich noch nicht so richtig überzeugen, weil es einfach viel zu lange dauert bis Edda aus ihrer Welt ausbricht und auf die Reise geht, von der man schon aus dem Klappentext weiß. Dass man zunächst eine Einführung in die Geschichte braucht, ist klar, aber Colm ist einfach eine Stadt, in der nicht viel passiert und diese Zeit, die Edda mit der Verarbeitung mit Colmin verbringt, zieht sich unglaublich hin. Das Problem an Colm ist, dass es so abseits der anderen Städte und Orte liegt, dass es zu Beginn gefühlt auch keinerlei fantastischen Vorkommnisse gibt und die Stadt auch irgendwo in der realen Welt liegen könnte. Spannender wird es dann erst, als sie endlich ins Inselreich aufbricht und man sich nun ein richtiges Bild der Welt machen kann, in der sie lebt.
Alles in allem mag ich die Idee des Buches und auch die Gestaltung der Welt recht gerne, beides hat unglaubliches Potenzial, aber es dauert einfach viel zu lange bis die Geschichte so richtig in Fahrt kommt und weder der Schreibstil noch die Gestaltung der Figuren schafft es, mich vollständig zu überzeugen.

Bewertung vom 21.02.2020
Frisch, Lina

Falling Skye / Skye Bd.1


sehr gut

Ich mag das Cover sehr gerne, auch wenn mir der Buchrücken noch einen Ticken besser gefällt. Das liegt vor allem daran, dass ich es unnötig finde, die Protagonistin noch auf dem Diamanten abzubilden. Dadurch wirkt das Cover ein bisschen zu kitschig und zu überladen. Der Diamant als Zeichen für die Gläsernen Nationen und hätte durch seine Aussagekraft als Gestaltungsmerkmals ausgereicht. Es ist dennoch ein Cover, das ins Auge fällt und das man nicht so schnell wieder vergisst.


Auch wenn ich die Leseprobe sehr gut fand, habe ich nicht allzu viel von dem Buch erwartet, weil ich in letzter Zeit sehr häufig von dystopischen Jugendbüchern enttäuscht worden bin. Vielleicht auch aus diesem Grund hat mir das Buch im Endeffekt ziemlich gut gefallen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und man kann nach einer kurzen Eingewöhnungszeit nur so durch das Buch fliegen.

Bei den Figuren ist das nicht ganz so einfach: Skye ist zwar keine unsympathische Person, aber sie widerspricht sich immer ein wenig. Nach außen hin ist sie immer unglaublich an das System angepasst und stellt gar nichts in Frage, während sie gedanklich durchaus nicht so sicher ist. Das hat mich immer ein bisschen gestört, weil das System der Gläsernen Nationen ja eigentlich durch die Balance zwischen Emotionalen und Rationalen lebt, sodass jede Diskriminierung diesem System eigentlich entgegensteht und durchaus mit Kritik belegt werden könnte. Ich konnte diese Handlung allerdings im Großteil des Buches nachvollziehen, weil eine Art Druck auf die Jugendlichen ausgeübt wird, dem die Jugendlichen nicht standhalten können. Deutlich unglaubwürdiger ist das, was hinter der Idee der Gläsernen Nationen steht und die Idee, warum diese Einteilung geschieht. Ich will hier nicht zu viel verraten, um niemandem den Spaß am Lesen zu nehmen, aber es ist schon fragwürdig, dass gewisse Sachen einem Großteil der Menschen noch nicht aufgefallen sind.

Auch die Beziehungen zwischen Skye und Alexander, dem Testleister und Elias, der ja eigentlich ihr bester Freund ist, fand ich nicht so richtig überzeugend. Das liegt vor allem daran, dass Skye zum einen Elias seinen Kuss mit ihrer Feindin Jasmin unglaublich schnell verzeiht, ohne dass sie eine Erklärung dafür bekommen hätte und sich über jede Regel, an die sie ja zu Beginn noch glaubt, hinwegsetzt, um zu ihm zu gelangen. Zum anderen entwickelt sie für mich zu schnell, zu tiefe Gefühle für Alexander entwickelt. Dieser ist immer für sie da und rettet sie immer aus scheinbar aussichtslosen Situationen ohne sie auch nur einmal zu verraten und doch dauert es erst ewig bis sie ihm vertraut. Dann aber ist sie direkt in ihn verliebt und auch von seinen Enthüllungen und seiner Mission nicht geschockt oder von ihm enttäuscht, sondern vertraut ihm ohne Probleme erneut. Das hat mich wirklich irritiert, weil ich Alexander von Anfang an, wirklich mochte und Skyes Skepsis ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr so richtig verstehen konnte, ihr Sinneswandel mir dann aber doch zu plötzlich kam.

Alles in allem hat mich in erster Linie der Schreibstil überzeugt, der definitiv dazu geführt hat, dass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit durchlesen konnte und auch wenn mich die Story immer wieder sehr stark an Die Bestimmung erinnert hat und die Handlungen der Personen nicht immer nachvollziehbar waren, werde ich den zweiten Teil vermutlich trotzdem lesen, weil auf die weitere Entwicklung durchaus gespannt bin.

Bewertung vom 04.02.2020
Kneidl, Laura

Someone Else / Someone Bd.2


sehr gut

Ich liebe das Cover wirklich. Es passt so wunderbar zu dem ersten Teil und hebt sich dennoch von ihm ab, dass ich mich schon richtig freue, wenn dieser Teil in meinem Regal steht.

Nachdem ich den ersten Teil verschlungen habe und ihn besonders für das Ende unglaublich gefeiert habe, habe ich mich riesig auf den zweiten Teil gefreut. Ich hatte ich mich schon in Someone New in Cassie und Auri verliebt und war unglaublich auf ihre Geschichte gespannt, wurde aber leider ein wenig enttäuscht. Zwar bin ich auch in diesem Teil ein riesiger Fan des Schreibstils von Laura Kneidl. Dieser sorgt dafür, dass ich das Buch von der ersten bis zur letzten Seite in einem Zug hätte durchlesen können, weil er so wunderbar leicht und fließend ist, dass man ab den ersten Worten in das Buch eintaucht.

Dennoch kann das leider nicht so ganz darüber hinwegtäuschen, dass in dem Buch sehr wenig passiert. Das Problem dabei ist vor allem, dass das Buch nur aus der Sicht von Cassie erzählt wird und sie nicht der besonders aktive Mensch ist. Eigentlich sollte das kein Problem sein und es fällt auch erst nach einer ganzen Weile so wirklich auf, dann hat es mich aber zunehmend gestört. Sie liegt eigentlich hauptsächlich auf der Couch, guckt Serien und denkt darüber nach, ob sie nicht doch mehr von Auri will. Am Anfang fand ich das vollkommen okay und auch nachvollziehbar, schließlich hat sie in dem Moment keine Kurse und muss zu Beginn auch nicht arbeiten. Mir der Zeit hat es mich dann aber doch gestört, dass nichts außerhalb der Beziehung zu Auri in Cassies Leben passiert. Sehr gestört hat mich beispielsweise, dass man ihren ersten Arbeitstag nicht miterleben kann, schließlich fällt es ihr eher schwer mit Menschen in Kontakt zu kommen, die sie nicht kennt und fühlt sich auch sehr unwohl dabei. Deswegen wäre ich gerne dabei, wenn sie das erste Mal das Telefon beantworten muss oder das erste Mal einen Termin vergibt. Aber wir bekommen diesen ersten Tag nur einem Satz aus der Retrospektive mit und können so nicht einmal einen Tag in Cassies Leben miterleben, der ein wenig anders verläuft als alle ihre anderen. Für mich muss eine Liebesgeschichte jetzt nicht voller Action sein, aber in diesem Buch gibt eigentlich nur die Geschichte zwischen Auri und Cassie der Handlung Spannung, wenn man das denn so nennen kann. Es dreht sich einfach alles nur um die beiden und ob sie zusammen sein können oder nicht. Ich mag die beiden zwar, aber mit der Zeit haben mich ihre Überlegungen mehr und mehr gestört, weil schon sehr lange klar ist, dass sie sich lieben und es auch keine richtigen Dingen gibt, die dagegen sprechen und sie dennoch nicht zusammenkommen. Ich bräuchte auch nicht unbedingt dunkle Geheimnisse oder Familienprobleme, aber die Einflüsse, die die Beziehung von außen stören, sind mir zu konstruiert und zu platt. Es ist jetzt nicht so, dass ich die Angst vor der Veränderung ihrer Freundschaft gar nicht nachvollziehen könnte, aber es dauert mir im Ganzen viel zu lange bis sie sich zueinander bekennen und sich eingestehen können, dass sie eben mehr als Freunde sind.

Alles in allem hätte das Buch vor allem wegen des Schreibstils unglaublich gut werden können, aber leider scheitere es vor allem an den Erwartungen, die Someone New geweckt hat und daran, dass mir ein bisschen die Spannung gefehlt hat. Es ist dennoch trotz aller Kritik ein lesenswertes Buch, das man ohne Probleme innerhalb weniger Tage durchlesen und auch genießen kann. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf Someone to Stay und werde die Geschichte von Lucien und Aliza auf jeden Fall lesen.

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Bewertung vom 16.01.2020
Dabos, Christelle

Das Gedächtnis von Babel / Die Spiegelreisende Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Wie auch schon bei den ersten beiden Teilen liebe ich das Cover des Buches. Die detaillierten Zeichnungen stehen in einem scharfen Kontrast zu den bunten Farben und lassen das Buch einmal mehr aus der Masse hervorstechen.

Auch die Geschichte bleibt einem im Gedächtnis: Es ist fast drei Jahre her, seit Ophelia Pol verlassen hat und wieder auf ihre Heimatarche Anima zurückgekehrt ist und genauso lange ist es auch her, seit sie Thorn das letzte Mal gesehen hat. Sie hat allerdings in diesen Jahren versucht Nachforschungen über dessen Verbleib anzustellen und macht sich nun auf den Weg zur Arche Babel, weil sie dort Antworten auf ihre Fragen vermutet. Dazu muss sich in die Ausbildung zu einer Auserwählten begeben und erkennt bald, wie gefährlich die Welt ist, in die sie sich begeben hat.

Ich mochte bereits die ersten Teile der Reihe auch wenn sie manchmal ein zu komplexes Gebilde aufbauten und man am Ende mit mehr Fragen als Antworten dastand. Dennoch habe ich mich schon auf diesen dritten Teil der Reihe gefreut. Mir gefällt hier besonders gut, dass man durch Ophelias Sicht eine neue Arche kennenlernt und die Sicht auf die Welt ein wenig vergrößern. Ich bin auch bei diesem dritten Teil wieder fasziniert von der Vielfältigkeit und der Komplexität der Welt, auch wenn sie mich manchmal überfordert. Ich muss bei jedem Band wieder lernen, nicht alles zu hinterfragen, sondern gewisse Sachen auch ohne detaillierte Erklärung als gegeben ansehen.

Mich hat Ophelia in diesem Buch wie auch schon im ersten Teil ein wenig genervt. Vielleicht weil man es einfach gewohnt ist, mittlerweile zumeist auf sehr selbstbewusste und starke Charaktere zu treffen und sie eben das auf eine sehr leise, zurückhaltende Art ist. Mir gefiel, dass sie im zweiten Teil vermehrt selbstbestimmter und mutiger aufgetreten ist und dies jetzt irgendwie einen Rückschritt darstellt. Sie hat es einfach immer noch nicht so richtig geschafft, mich zu überzeugen und mitzureißen. Auch dass sie ihre ganzen Freunde mehr oder weniger zurücklassen muss, hat mich geschmerzt, weil ich die im Gegensatz zu Ophelia selbst so richtig ins Herz geschlossen habe und ohne sie mir auch ein Teil der Geschichte fehlt. Die neuen Charaktere schaffen es (noch) nicht diese Lücke so richtig zu füllen und man vermisst besonders Reineke und Gwenael haben mir gefehlt. Ich mochte die beiden ab den ersten Seiten, auf denen sie auftraten und in diesem Buch kam mir ihre Geschichte ein wenig zu kurz. Faszinierend fand ich allerdings Viktorias Sichtweise auf Pol. Dadurch dass sie noch so klein ist, ist diese zwar ein wenig kindlich gehalten, es verschafft einem aber auch einen anderen Einblick in diese Arche.

Ich fand den Alltag auf Babel relativ spannend, weil die Arche nun einmal so ganz anders ist als die, die man zuvor schon kennengelernt hat. Auch dass Ophelia im Prinzip eine Art Schulalltag hat, in der sie unter falschen Namen lernt, ihre Fähigkeiten besser einzusetzen, gefiel mir. Allerdings hat es, vielleicht weil man dieses Schulthema schon so gut kennt und es, trotz des hier wieder wunderbar fantastischen Schreibstils, somit ein wenig redundant ist und für mich teilweise einige Längen hatte.

Alles in allem mag die unglaublich faszinierende Welt, die Christelle Dabos erschaffen hat, unglaublich gerne und konnte durch den leichten, fantastischen Schreibstil das Buch in einem Zug lesen. Obwohl es aber endlich ein paar Antworten auf die vielen Fragen dieser Welt gab, fiel es mir dennoch noch immer schwer, so richtig mit Ophelia warm zu werden, vielleicht weil ich ihre Handlungsweisen nicht immer nachvollziehen und verstehen konnte.

Bewertung vom 26.12.2019
Rayne, Piper

Flirting with Fire / Saving Chicago Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Das Cover finde ich nicht besonders gelungen, zwar passt das Feuerthema sehr gut dazu, dass der männliche Protagonist Feuerwehrmann ist und ich bin schon froh, dass kein Mann mit freiem Oberkörper zu sehen ist, aber es ist trotzdem sehr typisch für einen Liebesroman.
Auch die Geschichte nicht sehr außergewöhnlich: Maddison kann es nicht fassen, dass ihre beste Freundin Lauren bei einer Junggesellen-Auktion ihre Jugendliebe Mauro Bianco ersteigert. Mauro, der jetzt Feuerwehrmann ist, sie ihn der Highschool nie bemerkt hat, aber dennoch ihr erster Kuss war. Obwohl Maddie nicht länger ein Mauerblümchen ist, hat sie noch immer das Gefühl, auf keinen Fall gut genug für ihn zu sein und verhält sie auch bei ihrem ersten Date wie ein verängstigtes Schulmädchen. Als er ihr dies knallhart ins Gesucht sagt, reagiert sie wütend und schwört sich ihn nie wieder sehen zu wollen, doch dann ersteigern sie gemeinsam ein Haus, das sie renovieren wollen und müssen nun zusammenarbeiten. Dabei fliegen immer mehr die Funken, auch wenn sie beiden versuchen, das zu ignorieren.
Ich habe bereits die San-Francisco-Reihe von Piper Rayne gelesen und fand sie ziemlich gut, aus diesem Grund stand für mich außer Frage auch diese zu lesen. Doch der Auftakt zu der neuen Reihe vermag es nicht, mich vollständig zu überzeugen. Zwar mag ich auch hier den Schreibstil, der gewohnt locker leicht erzählt, aber die Geschichte reißt mich nicht gerade vom Hocker.
Ich mochte Maddison am Anfang so überhaupt nicht. Welche Frau lässt denn bitte den Typen bei einem Gesellschaftsspiel gewinnen, nur um sich bei ihm einzuschmeicheln? Wenn einem schon egal ist, dass man sich damit selbst nicht treu bleibt, sollte man sich doch wenigstens daran erinnern, dass es den ‚richtigen‘ Typen auch nicht gefällt, wenn man das tut. Deswegen fand ich Mauros Reaktion auch vollkommen gerechtfertigt, ich hätte ihr auch die Meinung gesagt und er hat sie ja auch nicht beleidigt, sondern ihr nur sehr deutlich die Fakten vorgehalten. Da fand ich es dann schon etwas dämlich, dass er als das Arschloch dargestellt wird, obwohl er ihr verdeutlicht, dass sie sich so nicht verhalten kann. Mir gefiel, dass die beiden sich aber relativ schnell aussprechen und diese Probleme klären, auch wenn sie mir danach zu zahm werden. Es gibt eigentlich keinerlei Probleme in der Beziehung und die, die auftreten sind mir viel zu konstruiert. Ich könnte Maddies Unsicherheit vollkommen nachvollziehen, besonders wenn es um den Umgang mit Menschen geht, die man noch aus der Schule kennt, aber es kommt mir alles dann wieder zu plötzlich und zu gezwungen. Genauso wie Mauros Probleme.
Alles in allem ist das Buch als Lektüre für zwischendurch sehr angenehm, allerdings ist es mir zum Ende hin viel zu kitschig und die Geschichte wird mir trotz eines leichten Schreibstils nicht im Gedächtnis bleiben.