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sk1
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 237 Bewertungen
Bewertung vom 08.04.2016
Gruber, Andreas

Racheherbst / Evelyn Meyers & Walter Pulaski Bd.2


ausgezeichnet

In Leipzig wird eine Frauenleiche gefunden. Die Finger wurden zusammen geklebt, an drei Stellen punktiert, sodass sie verblutet ist. gefunden wurde sie aber am Fluss. Da sich herausstellt, dass es sich bei der Leiche um eine Prostituierte handelt, weiß Walter Pulaski vom Kriminaldauerdienst (und den Lesern bekannt aus dem ersten Teil "Rachesommer") um die Dringlichkeit, die der Fall bei der Polizei erhält und ermittelt auf eigene Faust. Mehr oder weniger zufällig arbeitet er dabei mit der Mutter der Toten zusammen, die nicht auf die Ermittlungserfolge der Kripo vertraut.
Zeitgleich bekommt die Anwältin Evelyn Meyers (den Lesern auch aus dem ersten Teil bekannt) in Wien einen Klienten, der des Mordes an einer jungen Frau bezichtigt wird. Sie ist von dessen Unschuld überzeugt und übernimmt eigene Ermittlungen in der Sache.

Die Zusammenhänge zwischen beiden Fällen werden dem Leser sehr schnell klar, die gesamte Geschichte aber ist nicht so ganz einfach durchschaubar. Und während ich nach ca. 100 Seiten zunächst dachte, dass sich das Buch langweilig entwickelt, wurde ich ab Seite 300 etwa gefangen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Einige Wendungen sorgen dafür, dass der Leser erst ganz zum Schluss die Auflösung erkennt und solange in die Irre geführt wird. Das unfreiwillige Zusammenspiel zwischen Pulaski und Mikaela sowie Evelyns zufällige Rechercheergebnisse bieten dem Leser Kenntnisse, die die Charaktere erst zum Schluss zusammenführen.

FAZIT: Mit all den Erklärungen und Wendungen ist dies wieder eine sehr tolle spannende Geschichte, die ich liebe. Volle fünf Sterne hierfür.

Bewertung vom 06.04.2016
Rhode, Max

Die Blutschule


schlecht

Simon und sein Bruder Mark müssen aufgrund von beruflichen Problemen des Vaters umziehen. Von der Großstadt geht es raus aufs Land. Direkt neben an ein vorverurteilter Kinderschänder und weit und breit kaum Menschen. Als ihr Vater eines Tages mit den Jungs einen Ausflug macht, geht es auf eine unbewohnte Insel. Und dort beginnt für die beiden ein Albtraum. Sie sollen lernen, zu überleben - zu töten.

Ich hatte mich eigentlich zu diesem Buch hinreißen lassen, weil viele mir sagten, dass es in Verbindung mit dem neuen Thriller von Sebastian Fitzek steht und dessen Bücher mag ich eigentlich. Offenbar hat auch dieses hier S. F. unter Synonym geschrieben. Aber der Stil passt überhaupt nicht. Außerdem ist es eher eine Kurzgeschichte. Mit nur knapp 250 Seiten kommt ja eigentlich gar keine Story zustande. Spannend ist das Buch auch nicht wirklich, nur eine Aneinanderreihung von Geschehnissen, mehr ist das nicht. Irgendwie bin ich völlig enttäuscht, 12,99 € ausgegeben für Blödsinn.

FAZIT: nur Geldmacherei vor dem neuen Roman "Joshua-Profil" - muss man nicht gelesen haben

Bewertung vom 06.04.2016
Hiekkapelto, Kati

Kolibri / Kommissarin Anna Fekete Bd.1


sehr gut

Als Anna Fekete ihren Dienst als Kommisarin antritt, gerät sie gleich am ersten Tag in einen Mordfall. Auf einem Joggingpfad wird eine weibliche Leiche gefunden. Zusammen mit ihrem neuen Partner Esko Niemi, der aus unerfindlichen Gründen absolut feindlich ihr gegenüber zu sein scheint, nimmt sie die Ermittlungen auf. Sie scheinen keinerlei brauchbare Hinweise zu haben. Dann wird eine zweite Leiche gefunden und es stellt sich heraus, dass auch sie ein Amulett bei sich trug, dem die Polizei bisher keine Bedeutung zugemessen hat. Anna und ihr Team finden jedoch keine Verbindungen zwischen den beiden Leichen. Und Esko verhält sich nach wie vor feindselig Anna gegenüber. Wenn sie nicht zusammen arbeiten, führt das zwangsweise in eine Katastrophe. Als Esko das bewusst wird, ist es schon zu spät. Die Falle des Täters schnappt zu.

An die Schreibweise von Frau Hiekkapelto musste ich mich zunächst gewöhnen. 460 Seiten, die sich nicht so fließend lesen lassen. Auch sind für mich diese finnischen Namen und Städte etc. nicht bekannt gewesen. Dennoch war ich nach knapp 50-60 Seiten in die Story eingeführt und fand sie interessant. Am Anfang noch mäßig spannend und unspektakulär baut die Autorin aber nach und nach die Spannung auf und lässt sie auf diesem Niveau. Die Charaktere sind gut getroffen und man fühlt mit Anna (zumindest als Leserin) und möchte manchmal schon den Partner durch das Buch ziehen. Das Ende war für meinen Geschmack etwas zu schnell und etwas zu seicht, aber das tut der guten Geschichte keinen Abbruch. Das ist ausbaufähig :-)

FAZIT: Für ein Erstlingswerk finde ich es sehr gut und es macht Lust auf mehr.

Bewertung vom 06.04.2016
Coben, Harlan

Ich finde dich


gut

Jakob ist College-Professor in Lanford. Eigentlich führt er ein unspektakuläres Leben. Bis er eines Tages eine Todesanzeige eines ehemaligen Studenten seines Colleges liest. Dieser Student ist genau der, den seine große Liebe Natalie vor sechs Jahren geheiratet hat. Mit der Bitte, sie in Ruhe zu lassen, verabschiedet sich Natalie am Tag ihrer Hochzeit von Jake. Diesem Wunsch kommt er sechs Jahre lang nach. Nun ist Todd tot und Jake möchte wissen, wie es Natalie geht. Er fährt zur Beerdigung und sieht die trauernde Ehefrau. Ab hier beginnt sich sein Leben rasend schnell zu ändern und er gerät immer tiefer in einen Strudel aus Lügen und Geheimnissen. Wer ist Freund und wer ist Feind? Und wo ist Natalie?

Harlan Coben kenne ich als einen Krimi-Autor. Seine Bücher sind nie so, dass ich sie im Genre Thriller einordnen würde, aber immer recht ansprechend. Die Geschichte an sich ist ok erzählt, der Gedankengang nachvollziehbar, wenn auch an manchen Ecken die Erklärung ausbleibt bzw. nicht ausreichend ist. Mir persönlich gefällt das Ende überhaupt nicht, da es meiner Meinung nach überhaupt nicht zu den Erklärungen in der Geschichte passt. Hier war Herr Coben inkonsequent.

FAZIT: Im Ganzen gesehen ist "Ich finde Dich" ein netter Zeitvertreib für die düsteren Stunden.

Bewertung vom 06.04.2016
Delaney, Luke

Für immer mein / Sean Corrigan Bd.2


sehr gut

Louise Russell wird am helllichten Tag entführt und niemand der Nachbarn hat irgendetwas gesehen. Keiner kann der Polizei Hinweise geben. Dass sie einfach weggelaufen sein könnte, kann Detective Inspector Sean Corrigan ziemlich bald ausschließen. Er ist sich sicher: Louise war nicht die Erste.
Als kurz darauf die Leiche einer jungen Frau gefunden wird, die Louise zum Verwechseln ähnlich sieht, wird Corrigan hierdurch nur in seiner Vermutung bestätigt und weiß, dass er mit seinen Ermittlungen vorran kommen muss, damit Louise auch nur den Hauch einer Chance hat.
Ihm wird eine Profilerin an die Seite gestellt, deren Mithilfe Sean eigentlich überhaupt nicht will.
Im Wettlauf mit der Zeit müssen Corrigan und sein Team versuchen, sich in den Entführer zu versetzen, um einen Schritt vor ihm zu landen.

"Für immer mein" ist der zweite Thriller aus dem Hause Luke Delaney. Mit seinem Debüt "Mein bist du" hat der ehemalige Detective der Met schon mein Interresse geweckt und einen soliden schönen Krimi gezaubert. Der zweite Roman ist noch um einiges besser. Mir gefällt die durchgehende Spannung. Mir gefallen die Charaktere. Und mir gefällt der geschriebene Schluss.
Weniger gut finde ich die ewig langen Kapitel. Es gibt nur 14 Stück. Zwar sind diese in Abschnitte unterteilt, aber dennoch fühlt man sich abends nicht mehr in der Lage, evtl. noch schnell eines zu lesen (Ein ganzes Kapitel besteht in der Regel aus 35-50 Seiten). Insgesamt hat das Buch über 600 Seiten Lesespaß, die auch nie langweilig werden.

FAZIT: Besser als Debüt, ein sehr gelungener Krimi.

Bewertung vom 06.04.2016
Delaney, Luke

Mein bist du / Sean Corrigan Bd.1


gut

Als ein junger Homosexueller brutal ermordet aufgefunden wird, vermutet Detective Insepector Sean Corrigan zunächst eine Beziehungstat. Doch schnell wird klar, dass mehr dahinter stecken muss. Er hat auch schon einen Verdächtigen, aber der windet sich wie eine Schlange. Anscheinend hat Corrigan es mit einem sehr cleveren Killer zu tun. Warum ist der Mord eigentlich überhaupt nicht ähnlich eines anderen Mordes und doch so gleich, dass Corrigan dahinter die Tat desselben Mannes vermutet?

Die Geschichte an sich gefiel mir gut, der Leser erhält von Anfang an das Gefühl, als kenne er den Täter. es geschehen zwar mehrere Morde, doch hab ich anfangs das Gefühl gehabt, als seien Zeitsprünge beschrieben. Ich war etwas irritiert. Auch der Spannungsbogen wird immer wieder unterbrochen. Man erfährt aus der Sicht des Killers, wie die Tat begangen wird, das wird sehr detailliert und gut beschrieben. Aber insgesamt fügt sich das nicht in die Story ein.
Das Ende war für meinen Geschmack viel zu übertrieben, viel zu lang und auch nicht so plausibel. Ich hätte mir einen anderen Täter gewünscht.

FAZIT: Alles in allem ist dies ein solides Debüt, auf dem man aufbauen kann. Potenzial für Spannung ist auf jeden Fall da. Ich werde auf jeden Fall noch mal ein Buch von Luke Delaney lesen.

Bewertung vom 31.03.2016
Freytag, Anne

Mein bester letzter Sommer


ausgezeichnet

Tessa ist krank, todkrank. Sie igelt sich ein, hat sich von den Freundinnen abgekapselt, schließt sich in ihr Zimmer und wartet auf den Tod. Sie hat sich sogar schon eine eigene Urne ausgesucht. Die 17jährige hat sich damit abgefunden, dass sie nicht mehr lange da sein wird. Bis zu dem Tag, als sie Oskar trifft. Der tritt so plötzlich in ihr Leben, dass sie nicht weiß, wo ihr der Kopf steht. Ist er DER Eine, der ihr den besten letzten Sommer schenken wird?

Anne Freytag hat mit ihrem besten letzten Sommer einen Roman geschaffen, der unter die Haut geht. Ich bin in der Regel nicht sehr sensibel, was solche Bücher angeht, aber dieses Buch schafft einem Tränen ins Gesicht, ob man will oder nicht. Die Story an sich ist nichts neues und sicherlich schon öfter geschrieben worden, die Umsetzung ist bestimmt von vielen Klischees, die bedient werden. Durch die Schreibweise allerdings sind die Klischees gar nicht schlimm, sondern lesen sich einfach nur schön weg. Tessa macht Erfahrungen, die sie sich nicht erträumt hätte, sie erlebt einen faszinierenden Sommer in Italien, mit einem wunderbaren Menschen, der sie zu lieben scheint und ihr all das erfüllen will, was sie sich wünscht - so lange es geht.
Natürlich ist auch diese Geschichte mit Herzschmerz behaftet und man sollte sich das eine oder andere Mal Taschentücher bereit halten. Sie werden sie brauchen.
Alles in allem ist "Mein bester letzter Sommer" eine tolle Geschichte, die ich nicht nur der Zielgruppe Jugend sondern auch allen Erwachsenen empfehlen kann.

FAZIT: Die Geschichte von Teskar geht unter die Haut.