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Karlheinz
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Frankfurt
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Bewertungen

Insgesamt 1421 Bewertungen
Bewertung vom 23.12.2017
Freischlad, Dennis

Diesseits der Tage (DuMont Reiseabenteuer)


sehr gut

Ich lese gerne Reiseberichte, denn sie lassen mich die Reise miterleben und gleichzeitig ein Land und seine Geschichte kennen lernen. Hierbei kommt es natürlich auf den Schreibstil und die Vielfalt der Reise an. Das Besondere an diesem Buch ist der Einblick in Santiago de Cuba, denn Kuba ist für mich gänzlich unbekanntes Terrain.

Der Reisebericht handelt von einer Reise nach Sanziago de Cuba, genauer gesagt in den Alltag der Calle Sabta Rosa. Hier trifft er auf viele Einheimische, lernt die grundsätzlichen Dinge kennen, wie den Wassermangel, die Insektenplage, aber auch die Schönheit der Stadt, die Kultur der Menschen (vor allem die Musik) und das Boxen, welches in Kuba einen speziellen Status hat. Weiterhin sind die Schriften von José Martís und die Mangelwirtschaft wichtige Themen. Er werden Themen beschrieben, die dem Touristen so nicht auffallen.

Das Buch zeigt auf den ersten Seiten direkt einige wunderschöne Fotos in schwarz / weiß um die Bilder im Kopf einzuprägen, wobei ich es lieber mag wenn meine Fantasie und Vorstellungskraft angesprochen wird und ich erst in der Mitte oder am Ende des Buches die Realität mit den Bildern vergleichen kann. Zum Abschluss gibt es dann „kubanische Begriffe“ (die mir am Anfang besser gefallen hätten) und das Quellenverzeichnis.

Der Autor Dennis Freischlag ist mir bereits mit einer Reiseerzählung „Die Suche nach Indien“ begegnet. Er schreibt packend und gleichzeitig detailliert, so dass die Darstellung Bilder in meinem Kopf erzeugt haben. Ich konnte mir seinen Aufenthalt in Kuba richtiggehend vorstellen.

Fazit: Eine spannende Vorstellung Kubas, die vor allem die Menschen und deren täglichen Herausforderungen in den Vordergrund stellt, dafür vier Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.12.2017
Pendziwol, Jean E.

Das Licht der Insel


ausgezeichnet

Elisabeth lebt in einem Pflegeheim, weil sie nahezu blind und dadurch auf Hilfe angewiesen ist. Dort lernt sie Morgan kennen, die Sozialstunden ableisten muss, weil sie als Sprayer einen Zaun bemalt hat. Morgan liest Elisabeth die Tagebücher ihres Vaters vor und lernt so Elisabeths Zwillingsschwester Emily und den Bruder Charles kennen.

Der Klappentext ist hier weit weg von dem Anfang des Romans, wodurch ich erst verwundert war, aber dann nähert sich die Handlung doch noch dem Klappentext an. Die Handlung ist durchdacht und wird im Rückblick abwechselnd aus der Sicht von Elisabeth und Morgan betrachtet.

Durch den tollen Schreibstil entsteht ein Spannungsbogen der sich durch das ganze Buch zieht und mich nicht mehr losgelassen hat. Er passt perfekt zur Handlung und ist abwechslungsreich.

Herausragend ebenso die beiden Protagonisten und deren Darstellung. Selten hatte ich so anschauliche Protagonisten erlebt und so deutliche Bilder von diesen und der Handlung im Kopf; sie könnten direkt aus dem Leben stammen.

Fazit: Absolute Leseempfehlung und ein unglaublich toller Roman, dafür fünf Sterne.

Bewertung vom 20.12.2017

Lonely Planets kuriose Welt


sehr gut

Aus der Lonely Planets Reihe gibt es jetzt diesen Einblick in ungewöhnliche Orte, die teilweise sicher eine Reise wert sind.

Die Gliederung der rätselhaften Orte ist nach Längengeraden und vor jedem Abschnitt gibt es eine Übersichtskarte in dem bereits einige Orte eingetragen sind.

Das Buch hat mit über dreihundert Seiten genug Platz für die 360 rätselhaften Orte, wobei es einige wenige doppelseitigen Artikel und Fotos gibt. Meistens werden allerdings mehrere Orte mit Fotos, Illustrationen und kleine Texte auf einer Seite zusammengefasst.

Die Fotos sind manchmal recht klein, ebenso wie die Illustrationen, die dabei oft ein wenig einfach wirken. Unterstützt wird das Ganze von kleinen und leicht verständlichen Texten, die insgesamt Lust machen sich mit den Orten weiter zu beschäftigen.

Bei den Orten sind die Interessengebiete breit gefächert, so sollte für jeden Geschmack etwas Ansprechendes dabei sein. Es reicht von Höhlen, die nur für Forscher freigegeben sind bis zu Monumenten die in aller Öffentlichkeit einsehbar sind.

Weiterhin gibt es immer wieder Einschübe mit Top Tens, wie zum Beispiel die 10 verstörenden Hotels, die Top Ten der berühmten Steinhäuser oder die Top Ten der seltsamsten Attraktionen Londons.

Fazit: Die abwechslungsreiche Themen bzw. Orte geben einen ersten Eindruck und machen Lust sich mit manchen dieser Gebiete genauer zu beschäftigen. Die Bilder sind gelungen, die Illustrationen finde ich dagegen nicht so schön, deswegen am Ende nur vier Sterne.

Bewertung vom 20.12.2017
Theroux, Paul

Tief im Süden (DuMont Reiseabenteuer)


weniger gut

Ich lese sehr gerne Reiseberichte und so bin ich mit der Zeit natürlich über Paul Theroux (geboren 1941) gestolpert, der mich mit wunderbaren Reiseberichten über Honolulu und Afrika überzeugt hat. Umso gespannter war ich nun auf den Reisebericht über den Süden der Vereinigten Staaten.

Das Buch erscheint als DuMont Reiseabenteuer und war bereits im Jahre 2015 bei einem anderen Verlag als gebundene Ausgabe veröffentlicht worden.

Nachdem das Buch mit detaillierten Karten beginnt, gibt es die ersten Schwarz/Weiß Bilder (weitere folgen in Laufe des Buches) die gleich zu Anfang einen ersten Eindruck hinterlassen. Danach beginnt das eigentliche Buch das in vier Abschnitte unterteilt ist.

Paul Theroux geht viel auf die Hintergründe und die Geschichte ein und vergisst dabei ein wenig seine Reise, die mehr zu einer Schulstunde wird. So kommt kein richtiger Lesefluss auf, sondern das Buch ist trotz des angenehmen Schreibstils von Theroux ein schwieriges Unterfangen, zumal das Buch über sechshundert Seiten hat.

Fazit: Selten habe ich mir mit einem Buch so schwer getan, wie mit diesem „Reisebericht“, der mir einfach zu wenig Reise zu bieten hat. Nach reichlicher Überlegung sind es nur zwei Sterne.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.