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Wolly
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Kempten

Bewertungen

Insgesamt 244 Bewertungen
Bewertung vom 23.01.2017
Weiß, Sabine

Die Tochter des Fechtmeisters


sehr gut

Inhalt:
Im Roman begeben wir uns nach Rostock ins 17. Jahrhundert. Die politische Lage ist instabil, Glaubenskämpfe werden ausgetragen und Fechter sind allerorten heißbegehrt. So auch die Schüler von Clarissas Vater Fritjoff, einem Meister des Schwertes. Clarissa, unsere Hauptfigur, scheut selbst auch nicht vor der Waffe zurück und hilft so ihrem Vater bei dessen Arbeit als Lehrmeister. Als die alljährlichen großen Meisterprüfungen in Frankfurt anstehen, begeben sich die beiden mit den Meisterschülern auf die lange und gefährliche Reise nach Frankfurt und wissen noch nicht, das dies erst der Anfang eines großen Abenteuers werden wird.

Meinung:
Dieser Roman besticht vor allem durch seine herrvoragende Recherche. Man merkt rasch das sich die Autorin sowohl mit dem Thema Fechten, als auch mit den damaligen Verhältnissen sehr genau auseinander gesetzt hat. Für die Detailtreue muss ich ein großes Lob aussprechen. Ebenso stimmig erscheint mir die Sprache. Sie verhilft dem Leser wunderbar, sich in die Zeit vor dem 30 jährigen Krieg zu versetzen. Auch die liebevoll ausgearbeiteten Charaktere machen Freude und lassen den Leser mitfiebern.
So weit ein toller historischer Roman. Leider gibt es aber auch ein paar Schwachstellen die ich nicht unerwähnt lassen möchte. Die Autorin neigt dazu, es mit der Detailverliebtheit etwas zu übertreiben, sodass es ingesamt einfach zu viel des Guten wird. Unnötige Längen und zu viele unwichtige Handlungsstränge lenken von der eigentlich tollen Geschichte ab und bremsen den Lesefluss. Ebenso geht es mir mit konstruiert wirkenden Passagen. Trotzdem war das Buch wirklich schön zu lesen und wer seinen Spaß am politischen Geschehen und eine Leidenschaft fürs Fechten hat, wird das Buch sicherlich lieben.

Fazit:
Guter historischer Roman, mit viel Liebe zum Detail, bei dem etwas weniger mehr gewesen wäre.

Bewertung vom 15.01.2017
Anderson, Poppy J.

Geheimzutat Liebe / Taste of Love Bd.1


sehr gut

Inhalt:
Andrew Knight ist Spitzenkoch mit eigenem Restaurant in Boston. Hoch gelobt aber schwer gelangweilt braucht er dringend eine Auszeit und fährt für ein paar Tage ins ländliche Neu England. Dort trifft er auf Brooke, die ein kleines, etwas in die Jahre gekommenes Lokal führt. Gemeinsam verhelfen sie ihrem Restaurant zu neuem Glanz und kommen sich auch privat näher. Doch Andrew verschweigt etwas Entscheidendes. Wird Brooke ihm je verzeihen?

Meinung:
Taste of Love bietet das was ein gelungener Liebesroman bieten sollte. Locker leicht zu lesen, eine gute Prise Humor, eine Liebe mit Hindernissen und eine Menge Gefühl. Als Sahnehäubchen gibt es noch viel kulinarische Raffinesse oben drauf. Diese macht das Buch zu etwas Besonderem und hebt es gegen die Konkurrenz ab. Die Küche Neu Englands und auch der Flair dieser Gegend geben der Geschichte einen schönen Hintergrund, der über das gesamte Buch hinweg stimmig ist.
Auch die Charaktere fügen sich wunderbar in die Szenerie ein. Die Meisten von ihnen sind sehr gelungen. Ein wenig verrückt, sympathisch, aber auch mit Macken behaftet, wirken sie sehr lebensnah. Vor allem Brookes Eltern haben es mir sofort angetan und ich hätte mich gerne zum gemütlichen Kaffeeklatsch dazugesellt. Einzig die Protagonistin Brooke konnte mein Herz auch bis zum Ende nicht richtig erwärmen. Die sympathische Autorin dafür umso mehr. Man spürt ihre Liebe zum Beruf und auch zum Kochen in jeder Zeile, was ein sehr heimeliges Gefühl beim Lesen verleiht. Aber nicht nur das, auch sonst ist die Geschichte sehr unterhaltsam und bietet überraschende Wendungen an. Ein kleines Pünktchen muss ich trotzdem abziehen, für Übertreibungen und ein zu abruptes Ende. Das nimmt dem Lesespaß aber nichts, so das ich diesen Liebesroman unbesorgt empfehlen kann.

Fazit:
Der Liebesroman ist nicht mein bevorzugtes Genre, trotzdem hat mich dieses Buch wunderbar unterhalten. Ein großes Lob also an die Autorin, das sie auch Liebesmuffel wie mich überzeugen konnte. Für Fans des Genre auf jeden Fall eine Empfehlung und für alle anderen vielleicht auch?

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.12.2016
Suchanek, Andreas

Feuerblut / Das Erbe der Macht Bd.4 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Dieser Band schließt von der Qualität her nahtlos an seine Vorgänger an. Wieder weiß der Autor durch eine gute Schreibe, viel Fantasie und schöne Details zu überzeugen. Besonders die landschaftlichen Beschreibungen gefallen mir außerordentlich gut.
Insgesamt gibt es diesmal weniger Neues zu endtdecken, dafür nimmt die eigentliche Geschichte langsam richtig Fahrt auf. Man lernt das Universum der Krieger besser zu verstehen und so manches Rätsel lüftet sich. Trotzdem bleiben noch mehr als genug ungelöste Fragen, die dazu animieren weiter zu lesen. Die Charakter wachsen einem immer mehr ans Herz und man hofft noch auf den ein oder anderen neuen Gesellen im Fortgang der Geschichte. Als einzige Anregung würde ich mir wünschen, das es sich der Autor ab und an etwas schwerer macht und seine Figuren nicht so leicht davon kommen lässt.

Fazit:
Wieder ein schöner Band aus einer insgesamt tollen Serie. Das Richtige für Fans aus dem Bereich Jugendbuch und Phantasy. Von mir eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 14.12.2016
Matharu, Taran

Der Erwählte / Die Dämonenakademie Bd.1


ausgezeichnet

Das Debut von Taran Matharu ist für meinen Geschmack hervorragend gelungen. Schon die mittelalterlich anmutende Szenerie mochte ich sehr. Gekoppelt mit einem wirklich sympathischen Protagonisten (zum Glück mal ganz ohne Liebeshickhack) und seinem total niedlichen Begleiter schafft der Autor die besten Grundlagen für einen gelungenen Jugendroman. Auch die weiteren Charaktere sind liebevoll gezeichnet und werden hoffentlich in den Folgebänden noch weiter ausgebaut. Schon jetzt sind ein paar Figuren dabei, die ich auf Grund ihrer doch sehr unterschiedlichen Charakteristika wirklich ins Herz geschlossen habe. Die Geschichte selbst erinnert ein wenig an Harry Potter und co., was für mich aber nichts Schlechtes ist (schließlich mochte ich ihn, wie auch viele andere Leser, sehr gerne).
Fantastische Figuren, Internatsgeschichten, Kämpfe, Wettbewerbe und Freundschaft kombiniert Taran Matharu gelungen zu einem spannenden Ganzen. Von der ersten bis zur letzten Seite habe ich mich wirklich gut unterhalten gefühlt. Hier und da hätte der Autor einige Szenen noch weiter Ausbauen können, das tut dem Lesespaß aber keinen Abbruch.
Auch der Schreibstil liegt mir. Passend zur Zielgruppe schlicht gehalten und leicht zu lesen, so bleiben auch eher lesefaule Jugendliche am Ball. Ähnlich wie bei Potter sind bei diesem Buch aber auch Erwachsene angesprochen mitzulesen. Ein weiterer Pluspunkt ist das schöne Cover und der tolle Anhang. Beides trägt dazu bei, ein besseres Bild vor Augen zu haben und ist toll gestaltet.

Fazit:
Besonders da es sich um ein Debut handelt, komme ich nicht drumherum 5 Sterne zu vergeben, denn so ein gutes Erstlingswerk habe ich selten gelesen.

Bewertung vom 05.12.2016
Suchanek, Andreas

Schattenchronik 1: Das Erwachen / Das Erbe der Macht Bd.1-3


sehr gut

Ist die Geschichte etwas vollkommen Neues und noch nie dagewesenes? Nein. Sollte man das Buch trotzdem lesen? Ja. Denn auch wenn es zu Hauf Geschichten über junge Magier und ähnliches gibt, wartet dieses Buch mit sehr schönen kleinen Details auf. Wer hätte beispielsweise nicht gerne Unterricht bei Leonardo da Vinci oder Johanna von Orleans persönlich?

Die Welt in die uns Andreas Suchanek mitnimmt ist magisch. Spannung, Freundschaft und interessante Szenarien gibt es reichlich. Die Charaktere sind liebenswert gestaltet und haben alle ihre Eigenheiten. Nach und nach erfährt man mehr über die Protagonisten und beginnt ihre Handlungen zu verstehen. Hierbei bekommt der Leser die Informationen nur Häppchenweise und vertieft sich so im Fortgang der Geschichte immer mehr. Da aber längst noch nicht alle Hintergründe offen gelegt werden, muss man fast auch das folgende Buch lesen.

Der gute Schreibstil des Autors passt sich schön in die Handlung ein. Leicht zu lesen, aber nicht plump, macht es Spaß zu folgen. Man bekommt ein schönes Bild der Szenarie, was aber an mancher Stelle noch etwas detaillierte sein dürfte. Ebenso geht es mir mit den Übergängen. Diese sind leider etwas ruppig und könnten eleganter gelöst werden.
Kleine Kritikpunkte, die dem Lesespaß aber keinen Abbruch tun.
Ich bin gespannt was mit der Truppe rund um Jen noch so passiert und werde auch die Folgebände lesen.

Fazit:
Eine klare Leseempfehlung für Freunde von Jugendfantasy ala Chroniken der Unterwelt, Sumpflochsaga, Shadowfalls etc.

Bewertung vom 30.11.2016
Many, Christopher

Hinter dem Horizont rechts


gut

Inhalt:
Hinter dem Horizont rechts beschreibt eine der vielen Reisen die der Autor Christopher Many schon erlebt hat. Bei dieser speziellen Reise touren er und seine Freundin auf ihren Motorrädern einmal von Europa bis nach Australien. Dieser Weg dauert 4 Jahre, bringt einige Abenteuer mit sich, Strapazen, aber auch Erholung und Freiheit.

Meinung:
Dieses Buch zu bewerten fällt schwer, denn je nachdem wer es liest, wird es ein wegweisendes Buch sein oder nur schnöde Langeweile auf über 500 Seiten. Wer denkt es erwartet ihn ein Reiseführer wird enttäuscht sein, denn Christopher gehört nicht zur Sorte Pauschaltourist, der nur die größten Sehenswürdigkeiten ansteuert. Vielmehr geht es um das Reisen als Lebenssinn, das Erleben von Freiheit und Unabhängigkeit und die alltäglichen Schwierigkeiten und Freuden eines Overlanders. Wer sich selbst einmal als solcher bezeichnen möchte, bekommt einen Wegweiser an die Hand, der vielleicht dafür sorgt, einige mögliche Katastrophen von vornherein zu meiden. Ebenso lernt auch derjenige, der seine Zeit lieber in heimischen Gefilden verbringt, einen Teil der Welt kennen, der eher selten Beachtung findet. Sowohl landschaftlich, wie auch kulturell und politisch bekommt man einen Eindruck, der viel Neues und Lehrreiches beinhaltet. Nicht selten ist dabei aber auch der Zeigefinger erhoben, was man mögen muss. Auch, oder vorallem für Freunde des Motorades als fahrbarer Untersatz ist es sicherlich interessant dem Autor auf seinem Weg zu folgen. Auch wer Spaß am politischen Weltgeschehen hat, wird hier auf einigen Seiten fündig und wahrscheinlich sehr gut unterhalten. Wer aber nur von Stränden träumt und sein Fernweh stillen möchte, dem seien andere Werke ans Herz gelegt. Denn Christopher beschreibt seine Reisen für sich und aus seiner Perspektive, die nicht immer nur dem Interesse der Leserschaft folgt. Ein Pageturner ist das Buch auf alle Fälle nicht, aber trotzdem habe ich mich auf der langen Reise gut unterhalten gefühlt.

Fazit:
Mann sollte sich Zeit nehmen für dieses Buch, ähnlich wie es Christopher mit seinen Reisen macht. Vielleicht entdeckt man dabei, das Ein oder Andere, was den eigenen Horizont erweitert.

Bewertung vom 30.11.2016
Elsberg, Marc

HELIX - Sie werden uns ersetzen


sehr gut

Inhalt:
Haben Sie die Gene zum Überleben? Der US-Außenminister stirbt bei einem Staatsbesuch in München. Während der Obduktion wird auf seinem Herzen ein seltsames Zeichen gefunden – von Bakterien verursacht? In Brasilien, Tansania und Indien entdecken Mitarbeiter eines internationalen Chemiekonzerns Nutzpflanzen und –tiere, die es eigentlich nicht geben kann. Zur gleichen Zeit wenden sich Helen und Greg, ein Paar Ende dreißig, die auf natürlichem Weg keine Kinder zeugen können, an eine Kinderwunschklinik in Kalifornien. Der Arzt macht ihnen Hoffnung, erklärt sogar, er könne die genetischen Anlagen ihres Kindes deutlich verbessern. Er erzählt ihnen von einem – noch inoffiziellen – privaten Forschungsprogramm, das bereits an die hundert solcher »sonderbegabter« Kinder hervorgebracht hat, und natürlich wollen Helen und Greg ihrem Kind die besten Voraussetzungen mitgeben, oder? Doch dann verschwindet eines dieser Kinder, und alles deutet auf einen Zusammenhang mit sonderbaren Ereignissen hin – nicht nur in München, sondern überall auf der Welt …

Meinung:
Marc Elsberg packt mit Helix wiedermal ein heißes Eisen an.
Die Genmanipulation.
Ob an Pflanzen, Tieren oder Menschen. Erschreckend real beschreibt er mögliche Szenarien in unterschiedlichen Handlungssträngen. Eins ist ihnen allen gemein - sie sind bereits möglich oder werden es in Zukunft sein, sie bieten fantastische Möglichkeiten, aber auch unvorhersehbaren Horror.
Mit großem wissenschaftlichen Verständnis und einer gelungenen Schreibe bringt der Autor dieses hochkomplexe Thema rüber und verschafft so auch Laien die Möglichkeit einen Blick in dieses Gebiet zu werfen (Trotz viel Fachchinesisch war der wissenschaftliche Teil für mich wirklich gut zu verstehen). Verbunden mit kriminologischer Ermittlungsarbeit und industriellen Interessen vermischt sich das Thema zu einem gelungenen Ganzen.

Die Charaktere des Buches sind weder besonders spektakulär noch wahnsinnig nervig. Sie dienen hier vor allem als Überbringer des Themas und den damit aufkommenden Fragen, vorallem im Bezug auf die Moral. Muss man alles tun, nur weil man es kann?

Die Geschichte gefällt mir also wie man sieht wirklich gut. Trotzdem gibt es zwei Kritikpunkte die ich nicht unerwähnt lassen möchte. Zum einen war die ein oder andere Stelle wirklich überzogen, was für mich nicht hätte sein müssen. Die größte Schwachstelle findet sich aber nicht im Inhalt, sondern im Format. Die Kapiteleinteilung in der ersten Hälfte des Buches finde ich schauderhaft. Minikapitel + ständig wechselnde Handlung raubten mir den Lesespaß. Dies hat sich zum Glück im Laufe des Buches geändert so das man nur den Anfang überwinden musste.

Fazit:
Ein Buch was gleichermaßen Informativ wie Verstörend ist, mit einem Thema was zukünftig sicherlich noch brisanter werden wird. Gut umgesetzt, auch für die breite Maße und mit Spannung verpackt kann ich es gut weiterempfehlen. Lediglich am Anfang gibt es Abstriche.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.11.2016
Spielman, Lori Nelson

Und nebenan warten die Sterne


gut

Lori Nelson Spielman nimmt sich mit "Und nebenan warten die Sterne" ein schweres Thema vor. Todesfälle, zerbrechende Beziehungen und alte, nie geklärte Familienstreitigkeiten. Diese Themen behandelt sie mit dem nötigen Respekt und schafft es auch weitestgehend den Leser flüssig zu unterhalten. Mit ihrer lockeren Schreibe nimmt die Autorin der Geschichte hierbei ein wenig die Strenge. Trotzdem wird es teilweise deutlich zu dramatisch, was sich aber zum Glück meist nur auf kürzere Abschnitte beschränkt. Durch wechselnde Erzählperspektiven der einzelnen Kapitel, wird das Buch zusätzlich ein wenig aufgelockert und die Handlung der Protagonisten besser nachvollziehbar. Trotzdem bleiben gerade die Hauptdarsteller leider schwach. Sie sind für mich wenig sympathisch, bleiben schwammig und launisch in ihren Entscheidungen. Sehr schade!
Die Nebenfiguren reißen es hier zum Glück wieder raus. Denn sie sind ebenso gelungen, wie die verschiedenen Schauplätze, zu denen die Autorin uns auf ihrer Reise mitnimmt.

Fazit:

Pro:
+ Gute Grundidee, mit netten kleinen Zusätzen wie beispielsweise schönen Lebensweisheiten
+ leicht zu lesen
+ charmante Nebenfiguren
+ hübsches Cover
Contra:
- teilweise deutlich übertrieben
- schwammige Protagonisten zu denen zumindest mir der Bezug fehlte
- konstruiertes Ende
- Irreführender Klappentext

Für Freunde des Genres wahrscheinlich ein Volltreffer. Für mich ein schönes Buch, das ich trotz Schwächen ganz gerne gelesen habe. Zu mehr als 3 Sternen reicht es aber dieses mal nicht.