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Pharo72
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Büchersüchtige, introvertierte Leseratte!

Bewertungen

Insgesamt 480 Bewertungen
Bewertung vom 05.07.2016
Linnhe, Stephanie

Cornwall mit Käthe


ausgezeichnet

Die junge Juna Flemming hat sich in den Kopf gesetzt, endlich nach Cornwall zu reisen. Gar nicht so einfach. Als ihre Reisebegleitung wegfällt, bleibt ihr nur eine Busreise, da sie sich nicht zutraut, selbst zu fahren. Wie schon befürchtet, ist sie mit Abstand die Jüngste in einem Bus voller Rentner. Doch das Rosamunde-Pilcher-Land entschädigt sie für vieles und auch ihre Mitreisenden haben so einiges an Überraschungen auf Lager. Zumindest gibt es einen sexy Reisebegleiter, doch bietet der mehr als heiße Luft? Ihre charmante Sitznachbarin Käthe schließt sie auf jeden Fall schnell ins Herz und nach einem eher holprigen Start auch deren Enkel Mads, der per Telefon plötzlich ständig an ihrer Seite zu sein scheint.

Meine Meinung:

Ein wirklich sehr unterhaltsames England-Abenteuer bietet Stephanie Linnhe mit ihrem Roman „Cornwall mit Käthe“ hier dem Leser. Durch den lockeren, humorvollen Schreibstil fliegen die Seiten nur so dahin, gegen Ende wird es sogar richtig gefährlich und damit spannend.

Auch wenn man selbst wahrscheinlich noch nicht das Vergnügen hatte, an so einer Reise teilzunehmen, kann man sich durch die bildhafte Beschreibung der Figuren unheimlich gut in die Protagonistin Juna einfühlen. Diese ist unheimlich sympathisch und hat mich mit ihrem Zwang zu Listen und einer geordneten Welt ein klein wenig an mich erinnert. Man merkt auf jeden Fall, dass sie das Herz auf dem rechten Fleck hat und hinter Fassaden schaut. Zudem ist sie auch selbstironisch und nimmt sich nicht gar so ernst. Käthe ist natürlich der Knaller, so eine Omi würde sich wohl jeder wünschen.

Eine große Hauptrolle spielt im Roman natürlich das Reiseziel England und im Speziellen Cornwall. So hat dann auch die Beschreibung von Stonehenge und vor allem auch St. Ives eine unheimliche Faszination und löst spontanes Reisefieber aus. Ich zumindest hätte große Lust, die Schauplätze mit eigenen Augen zu sehen, wenn auch vielleicht der Rentnerreisebus nicht die erste Wahl wäre.

Natürlich bleibt auch die Liebe nicht ganz außen vor. Die zaghafte Annäherung per Telefon zwischen Juna und Mads ist sehr süß und der Epilog belohnt den Leser mit einem wunderbar romantischen Ende.

Ich möchte daher jedem reiselustigen England-Liebhaber das Buch sehr ans Herz legen, aber auch wer nur ein wenig humorvolle Unterhaltung während des Urlaubs sucht, ist hier keinesfalls fehl am Platz.

Ich danke dem List-Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.06.2016
Maruska, Allison

Die vierte Nachfahrin (eBook, ePUB)


sehr gut

Vier völlig unterschiedliche Menschen erhalten den Anruf eines Historikers. In ihrem bzw. dem Besitz eines Mitglieds ihrer Familie soll sich der Schlüssel zu einem geheimnisvollen Safe befinden, der kürzlich entdeckt wurde. Dieser wurde ihnen von einem Vorfahren überlassen, der seinerzeit spurlos verschwand. Die Öffnung des Safes soll dokumentiert werden und dazu fliegen die vier nach Virginia. Was sich in dem Safe befindet, ist so ungeheuerlich, dass ihr Leben fortan eine dramatische Wendung nimmt, und es muss davor geschützt werden, in falsche Hände zu geraten.

Meine Meinung:

Da ich früher sehr gern Romane von Dan Brown gelesen habe, war ich gerne bereit, mich mal wieder auf ein Abenteuer mit einem ähnlichen Plot einzulassen.

Die Hauptfiguren sind extrem unterschiedlich, was sehr gut dargestellt wurde, finden aber dann irgendwie doch mehr Gemeinsamkeiten, als anfangs zu vermuten war. Durch den Wechsel zwischen den Perspektivpersonen, der im Übrigen klar abgegrenzt wurde, was auch nicht immer selbstverständlich ist, konnte man sich gut in die jeweilige Figur hineinversetzen.

Ohne zu viel verraten zu wollen, fand ich die Idee mit der Nebenwirkung der bewussten Fundsache sehr genial, da sie ja quasi ein gewisses Gleichgewicht wiederherstellt.

Leider konnte ich die Handlungsweise von Sharon in den meisten Teilen nur ansatzweise nachvollziehen. Auch das Ende, das die Beziehung zwischen Michelle und Damien nimmt, kann einen Leser nicht wirklich befriedigen und hat mich ein bisschen traurig gestimmt.

Allerdings bietet das Ende auch großes Potenzial für eine Fortsetzung, da die brisante Entdeckung in den falschen Händen tatsächlich in einer Katastrophe enden könnte. Daher sei es den Vor- wie Nachfahren gewünscht, hier Einfluss nehmen zu können, und ich wäre schon interessiert zu lesen, wie es weitergeht.

Von Original her kann ich den Schreibstil nicht beurteilen, aber der Übersetzer – Kay-Viktor Stegemann – hat hier definitiv sehr gute Arbeit geleistet, denn das Buch lässt sich flüssig lesen und nimmt einen schon gefangen.

Fans von Mystery-Thrillern würde ich „Die vierte Nachfahrin“ unbesehen empfehlen, aber auch anderen könnte der Ausflug in ein neues Genre Spaß machen.

Bewertung vom 29.05.2016
Freytag, Anne

Mein bester letzter Sommer


ausgezeichnet

Vor zwei Tagen habe ich das Buch ausgelesen, und noch immer bin ich dabei, den Stoff zu verarbeiten. Nichts anderes kann momentan mein Leserherz berühren. Aber mal von Anfang an. Ich hatte das Vergnügen, Anne Freytag schon einige Male zu treffen und verfolge ihr Werk seitdem. Daher war es keine Frage, dieses Buch bei Ankündigung sofort vorzubestellen, ohne mich groß mit dem Inhalt zu befassen, denn ich weiß, dass mir gefällt, was Anne schreibt. Als es dann bei mir ankam und ich mir den Klappentext durchlas, vor allem den inneren, kamen mir schon fast die Tränen und ich war nicht sicher, ob ich mich auf diese Gefühlsachterbahn begeben möchte. Ich habe es dann auch ganz ehrlich ein Weilchen vor mir hergeschoben, mir das Buch sogar von Anne in Leipzig signieren lassen, bevor ich anfing zu lesen. Was soll ich sagen? Ich bin so froh, dass ich mich endlich doch darauf eingelassen habe. Was wäre mir für eine seltene Perle entgangen.

Leider fehlt mir das Talent der Autorin, meine Gefühle in derart großartiger Form in Worte zu fassen, wie sie es tut. Ich kann aber mit Fug und Recht behaupten, dass ich bisher höchstens ein- bis zweimal im Leben derart von einem Buch mitgerissen wurde. Es kommt öfter mal vor, dass ich ein besonders schönes Zitat rausschreiben möchte. Das wäre hier nicht möglich gewesen, denn dabei wäre wohl ein kleines Notizbuch voll geworden. Was gibt es da für unfassbar schöne Sätze! Da kann man kaum etwas hervorheben, aber dieser gefiel mir besonders:

„Wenn dich dieser eine Mensch berührt, der dich berührt, bleibt die Welt stehen.“ (Seite 74)

Meinen ersten Taschentucheinsatz hatte ich auf Seite 87. Diesem sollten noch viele folgen, bei den Briefen an bzw. von Tessa war die Tränenflut dann nicht mehr einzudämmen. Wer nun denkt, hier ein tieftrauriges, deprimierendes Buch vor sich zu haben, der liegt völlig falsch. Es gibt auch unzählige komisch-sarkastische Momente, aber vor allem romantische, gefühlvolle, die das Herz erwärmen.

Natürlich kommt Tessa anfangs ziemlich negativ rüber, aber hallo, wer will es ihr verübeln? Sie ist siebzehn, hat nichts erlebt und immer nur nach dem perfekten Augenblick gesucht. Mit Oskar tritt eine Wende in ihr kurzes Leben, ihn lässt sie an sich ran, er sieht mehr in ihr als die äußere, hübsche Schale, er sieht in sie. Sie wird mehr und mehr von der Denkerin zur Genießerin. Sie lebt die wenigen Tage, die ihr bleiben, voller Intensität, saugt jedes Erlebnis förmlich in sich auf.

Ich bin auch wirklich nicht der Fan von Roadtrips, aber auf diese Reise der beiden hätte ich sie gern als das kleine Häschen begleitet. Da wird neben der ganzen Dramatik auch das Fernweh geweckt und die Lust auf einen Italien-Trip angeheizt.

„Mein bester letzter Sommer“ beschreibt eine unglaublich bittersüße Liebesgeschichte, ist aber gleichzeitig eine Ode an das Leben und die Liebe. Denn manchmal ist Liebe genug. Lieber eine Liebe im Zeitraffermodus erleben, wie es Tessa und Oskar leider müssen, als sein Leben lang unglücklich sein. Klar wünscht man sich für die beiden ein Happy-End, aber das wäre in diesem Fall absolut unrealistisch gewesen. Der Leser ist so nah bei den Protagonisten, fühlt ihren Schmerz, aber auch die Glücksmomente in ganzer Tiefe. Dadurch, dass später im Buch die Perspektive auch zu Oskar wechselt, kann man auch sein Gefühlsleben perfekt nachempfinden.

Wie gesagt, ich kann nicht beschreiben, wie tief mich dieses Buch ergriffen hat. So viele Sätze habe ich mehrmals gelesen, mir richtig auf der Zunge zergehen lassen. Ich bin niemand, der Bücher mehrmals liest, aber ich glaube, bei diesem werde ich nach ein wenig Abstand eine Ausnahme machen. Wer ein Herz hat, kann meinem Empfinden nach von diesem Buch nicht unberührt bleiben.

Wer keine Angst vor großen Emotionen hat, wer #Teskar auf ihrer kurzen, aber wunderbaren Liebesgeschichte begleiten möchte, der sollte sich dieses Buch auf keinen Fall entgehen lassen.

Bewertung vom 11.05.2016
Hurwitz, Gregg

Orphan X / Evan Smoak Bd.1


ausgezeichnet

Der Waisenjunge Evan Smoak wurde im Rahmen des sogenannten Orphan-Programms zum erbarmungslosen Killer ausgebildet, der im Regierungsauftrag Ziele ausschaltet. Sein Ausbilder und Vaterersatz Jack lehrt ihn jedoch auch Mensch zu bleiben und sich an zehn Gebote zu halten. Das zehnte und wichtigste lautet: Lasse niemals einen Unschuldigen sterben. Als Jack getötet wird, geht Evan in den Untergrund und hilft fortan an nur noch absolut verzweifelten Menschen, die von niemandem sonst Unterstützung erfahren. Doch sein neuer Auftrag bringt all seine Gebote ins Wanken bis hin zum zehnten.

Meine Meinung:

Dies war mein erster Roman von Gregg Hurwitz und dass er auch Drehbücher für die großen Hollywood-Studios schreibt, merkt man seinem Schreibstil an. Das ganze Buch erinnert an einen rasanten Actionstreifen, den ich mir auch sehr gut im Kino vorstellen kann. Dass die Filmrechte dazu bereits verkauft sind, macht Hoffnung, dass dieser Wunsch Wirklichkeit werden könnte. Es handelt sich bei „Orphan X“ um den Auftakt einer Trilogie und das spektakuläre und überraschende Ende verspricht noch einiges an Stoff für die Fortsetzungen.

Getragen wird das Buch natürlich von der Hauptfigur Evan. Und obwohl er ein perfekt ausgebildeter Killer ist, schafft es der Autor, dass man sich mit ihm identifizieren, ja ihn schon bald sogar mögen muss. Für seine Entwicklung kann er nichts und seine hohen Moralvorstellungen und das aktuelle Aufgabengebiet zeigen, dass in ihm ein guter Mensch steckt. Wer immer seine Hilfe braucht, dem lässt er sie zuteilwerden, auch wenn er dabei Unmenschliches leisten muss. Jedoch auch die Nebenfiguren sind detailreich und sehr individuell geraten. Besonders ans Herz geht der kleine Peter, dessen kindlicher Begeisterung sich auch Evan nicht entziehen kann.

Neben modernster Technik, die gerade mit dem richtigen Maß an Erklärung beschrieben wird, gibt es auch knallharte und brutale Action-Szenen, die einem beim Lesen das Blut in den Adern gefrieren lassen. Das Spannungslevel wird von Beginn an konstant hoch gehalten, sodass man nur in den kurzen Rückblenden in Evans Vergangenheit ein wenig zur Ruhe kommt. Diese wiederum sind jedoch wichtig, um Evans Handlungsweisen nachzuvollziehen.

Lange bleibt für den Leser genauso wie für Evan im Dunkeln, wer nun falsch spielt und warum auf ihn persönlich, wie er schon bald feststellen muss, Jagd gemacht wird. Immer wieder überraschende Wendungen und originelle Ideen bannen den Leser an den Roman.

Für mich war „Orphan X“ ein überraschend guter Action-Thriller in Buchform, den ich allen Fans von Jason Bourne und ähnlichen Agenten-Figuren sehr gern ans Herz lege. Definitiv möchte ich wissen, wie es mit Evan weitergeht, und werde die Augen nach der Fortsetzung aufhalten.

Bewertung vom 02.04.2016
Nyborg, Ernest

Lena Halberg - New York '01


ausgezeichnet

Im Zuge ihrer letzten großen Enthüllung entdeckte die Journalistin Lena Halberg Hinweise auf die Zahlung von Geldern an die Attentäter des 11. September in New York. Keine Frage, dass sie der Spur nachgeht. Schon bald wird klar, dass auch in diesem Fall der Industrielle Arthur Bronsteen mit seinem Rüstungskonzern seine Finger mit im Spiel hatte. Lena deckt auf, dass er außerdem dabei ist, ein illegales Waffengeschäft abzuziehen, während er sich in der Öffentlichkeit als großer Wohltäter feiern lässt. Schnell tritt sie den falschen Leuten auf die Füße und nicht nur sie muss fortan um ihr Leben bangen.

Meine Meinung:

Mit „New York ‘01“ ist nunmehr der zweite Teil einer Trilogie erschienen, in der die Journalistin Lena Halberg den Verflechtungen von Politik, Geheimdiensten und Rüstungsindustrie auf die Spur kommt.

Wieder versteht es der Autor ausgezeichnet, den Leser mit auf eine spannende Jagd nach Informationen und der Suche nach der Wahrheit zu nehmen. Dabei lässt er zwar einige Verschwörungstheorien, die sich noch immer um die Attentate vom 11. September ranken, mit einfließen, es wird jedoch betont, dass es sich hier im Buch um reine Fiktion handelt. Aber allein der Gedanke, dass einigen Dingen vielleicht ein Körnchen Wahrheit zugrunde liegt, ist so ungeheuerlich, dass es einem kalt den Rücken runterläuft.

Als moralisch denkender Mensch mag man sich gar nicht vorstellen, in wie vielen Bereichen Korruption, Machtmissbrauch und absolute Skrupellosigkeit an der Tagesordnung zu sein scheinen. Und dennoch, wenn man das aktuelle Weltgeschehen betrachtet, ist es wohl leider wirklich so oder so ähnlich.

Die Figur der Lena ist noch immer äußerst mutig, manchmal sogar ein wenig naiv im Hinblick auf ihre Gegner. Eigentlich sollte sie inzwischen besser wissen, dass diese auch nicht vor Mord zurückschrecken. Leider muss sie in der Hinsicht sehr persönliche Erfahrungen machen, wo ich mir etwas mehr Emotion von ihr gewünscht hätte. Die etwas nähere Vorstellung der Nebenfigur Hawk hat mir sehr gut gefallen.

Wie bereits der erste Teil der Trilogie hält der Roman, was er verspricht. Spannungsgeladene Unterhaltung mit großem Realitätsbezug vor den Hintergründen unfassbarer Verbrechen an der Menschheit. Da fällt das Warten auf den abschließenden Band der Trilogie, der im März 2017 erscheinen wird und das Attentat von London 2005 zum Mittelpunkt hat, nicht leicht.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.03.2016
du Mont, Sky

Steh ich jetzt unter Denkmalschutz?


sehr gut

Der bekannte Schauspieler Sky du Mont, der im kommenden Jahr bereits stattliche 70 Jahre alt wird, resümiert in diesem humorvollen Ratgeber übers Älterwerden und wie man sich davon nicht unterkriegen lassen sollte.

Meine Meinung:

Der Zufall wollte es, dass ich neulich beim Besuch der Leipziger Buchmesse am Stand von Bastei Lübbe den Schauspieler Sky du Mont traf, der sein neuestes Buch präsentierte. Solch eine Gelegenheit lässt man sich natürlich nicht entgehen. Buch gekauft, signieren lassen und ein Foto gab es auch noch (das alles für meine mich begleitende Mama, die auch genau das richtige Alter für die Lektüre hat).

Obwohl ich nun noch nicht ganz zur Zielgruppe gehöre, fand ich den Schauspieler doch schon immer sehr sympathisch, sodass ich auf der Rückfahrt natürlich einen Blick ins Buch werfen musste. Dieses brachte mich bereits auf den ersten zwanzig Seiten so oft zum Schmunzeln oder sogar lauthals Lachen, dass meine Mama nur so staunte. Keine Frage, dass ich das Buch nun auch bis zum Schluss lesen wollte.

Mit einem großen Augenzwinkern berichtet der Schauspieler von seiner Altersdepression, ob er selbst eine hatte, sei mal dahingestellt, und den Weg hinaus. Jedem sollte bekannt sein, dass Herr du Mont mit einer um einiges jüngeren Frau gesegnet ist und auch die Kinder noch nicht ganz flügge sind. Das stellt dann schon so seine Anforderungen an einen Mann im gesetzteren Alter. Ein wenig irritiert hat mich, dass er von sich als Herr Richter schreibt und seine Frau mit Beate benennt.

Wenn es auch teilweise ein wenig überzogen wirkt, so wird doch jeder sich mit den Problemen und Zipperlein identifizieren können. Der Schauspieler berichtet schonungslos über seine Defizite, weiß aber auch die positiven Seiten der älteren Generation zu beleuchten.

Das Buch macht einfach Spaß und liest sich durch die kurzen Kapitel, die ab und an noch durch witzige Cartoons unterbrochen sind, flott weg. Wer das Leben stets bitterernst sieht und einen positiven Blick auf die Zukunft brauchen könnte, dem sei dieses Buch dringend empfohlen. Aber ich würde denken, dass auch jeder andere – vielleicht so ab 40 + – sich für den humoristischen Schreibstil begeistern könnte.

Bewertung vom 13.03.2016
Stevens, Danielle

Sanft flüstern die Wellen der Liebe (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Als sich die TV-Journalistin Savannah Kane in den Workshop ihrer Lieblingsschriftstellerin Angélique Arnauld einschleicht, ahnt sie noch nicht, dass diese tatsächlich ein großes Geheimnis verbirgt. Es verwundert nur, dass ein Großteil des Workshops von ihrem Neffen, dem äußerst attraktiven Alain Nixon, abgehalten wird. Findet sie ihn anfangs noch überheblich und anmaßend, lässt sein Anblick schon bald die Schmetterlinge in ihrem Bauch tanzen. Die Anziehung beruht auf Gegenseitigkeit und beide verbringen eine leidenschaftliche Nacht unter dem Sternenzelt. Als sich ihr eine schöne Unbekannte jedoch tags darauf als Alains Verlobte vorstellt, reist Savannah tief verletzt zurück nach London. Gibt es eine Chance für die Liebe, der beide eigentlich abgeschworen hatten?

Meine Meinung:

Ich habe bereits ein paar Veröffentlichungen von Danielle Stevens – hinter dem Pseudonym verbirgt sich ein Autorenehepaar – aus dem Mira-Verlag gelesen und bin sehr begeistert von ihrem Schreibstil. Daher habe ich mir heute mal einen ihrer Kurzromane vorgenommen, den sie in der Romana-Reihe des Cora-Verlages 2008 veröffentlicht haben und der noch als E-Book erhältlich ist.

„Sanft flüstern die Wellen der Liebe“ ist ein wunderbar romantisches Lesevergnügen, um komplett die Außenwelt auszusperren und der Entstehung einer großen Liebe beizuwohnen. Da ich ohnehin ein Faible für Autoren als männlichen Protagonisten habe, noch dazu, wenn er ein so großes Herz und einen tollen Charakter hat, war es genau wie bei Savannah mit Alains Auftauchen direkt um mich geschehen. Aber auch Savannah ist eine tolle Heldin, die trotz großer Enttäuschung nicht ihren niederen Instinkten folgt. Natürlich gibt es auch jeweils den niederträchtigen Gegenpart in Form des Ex-Partners.

Die Entwicklung vom ersten Kuss, über den Sex bis hin zur großen Liebe erfolgt in relativ kurzer Zeit, aber das ist selbstverständlich bei der begrenzten Seitenzahl einfach nicht anders möglich. Neben unheimlich romantischen Momenten gibt es genug Rätsel und Missverständnisse, die den Leser ob eines guten Ausgangs mitfiebern lassen. Das idyllische Setting mit einem Landgut auf einer kleinen Insel vor der französischen Küste tut sein Übriges.

Wer gern Liebesromane liest, um dem Alltag mit einer romantischen Geschichte zu entfliehen, dem kann ich den Roman wärmstens ans Herz legen.