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Buchofant
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Regensburg

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Insgesamt 242 Bewertungen
Bewertung vom 26.04.2021
Schwarz, Gunnar

Siehst du, wie sie sterben? (Thriller)


ausgezeichnet

Kurz zur Story:
Im Städtchen Viden treibt ein Serienkiller sein Unwesen, der die (weiblichen) Opfer mit seltsamen Symbolen verziert, um damit Botschaften zu versenden.
Als Kriminalkommissar Marc Wittmann und sein Team in dem Fall nicht weiterkommen, ziehen sie die namenhafte Psychologin Frieda Rubens zu dem Fall heran, eine mehrfache Buchautorin für abnormale Verbrechensserien, die zufällig auch noch Marcs Exfreundin ist.
Obwohl beide Protagonisten nicht sonderlich begeistert davon sind, dass Frieda im Fall mitermitteln soll, bleibt ihnen aufgrund der Faktenlage nichts anderes übrig. Und während die Polizei und Frieda noch im Dunkeln tappen, verfolgt der Täter scheinbar ein explizites Ziel und ein Mord folgt dem nächsten.

„Siehst du, wie sie sterben?“ hat mich von der ersten Seite an sofort in seinen Bann gezogen. Der Thriller ist unglaublich fesselnd und spannend geschrieben.
Der Schreibstil ist einfach, locker und angenehm, man fliegt förmlich durch die Seiten.
Durch die abwechselnde personale Erzählerperspektive (Frieda, Marc) erhält man einen tiefen Einblick in die Gefühle und Gedanken der Protagonisten.
Als Leser fühlt man mit ihnen, man fiebert mit ihnen mit, man ermittelt mit ihnen.
Bis zuletzt bleibt unklar, wer der wahre Täter ist und je weiter man in der Geschichte vorankommt, desto mehr Geheimnisse und Hintergründe werden aufgedeckt. Spannung hoch 10 mit einer extra Portion an Nervenkitzel!

Die beiden Protagonisten Frieda und Marc sind äußerst sympathisch, auch wenn die beiden nicht unterschiedlicher sein könnten: Frieda als die kluge, selbstbewusste Psychologin, die die Faktenlage gerne aus anderen, unüblichen Perspektiven betrachtet, und Marc, der vorlaute, regelbrechende und skeptische Ermittler, der gleichzeitig versucht, Job und Familie unter einen Hut zu bringen.
Beide Personen passen als Ermittlerteam perfekt zusammen, auch wenn es an der ein oder anderen Stelle zu Reibereien zwischen den beiden kommt. Das macht es aber umso lesenswerter!

Der Fall an sich ist erschreckend, brutal und mysteriös, mit anderen Worten: Nichts für schwache Nerven – zumal die Leichen meist äußerst detailliert beschrieben werden. Das folgende Zitat ist ziemlich aussagekräftig dafür: „Das ist ein Schlachtfeld, kein Körper.“ (Pos. 3364).

Insgesamt kann ich die Geschichte allen Thriller-Fans empfehlen! Es ist eine wirklich spannende Kriminalgeschichte mit Nervenkitzel-Feeling, die den ein oder anderen Schock-Moment bereithält!

Ich gebe dem Buch 5 von 5 Sternen!

Bewertung vom 11.04.2021
Rai, Alisha

Wenn dein Blick mich trifft / Forbidden Hearts Bd.1


sehr gut

"Wenn dein Blick mich trifft" aus der "Forbidden Hearts"-Reihe von Alisha Rai erinnert sofort an eine moderne Romeo-und-Julia-Geschichte. Den Leser erwartet eine aufregende Mischung aus Romantik, Erotik u. die Geschichte um eine Familiendynastie.

Kurz zur Story:
Die Familien der beiden Protagonisten Olivia/Livvy und Nicholas sind seit einem schweren Verkehrsunglück miteinander verfeindet. Olivia hat daraufhin die Stadt verlassen u. sich damit selbst ins Exil verbannt, Nicholas hingegen blieb u. führte das Familienunternehmen weiter.
Trotz der Familienfehde haben Olivia und Nicholas eine geheime Abmachung u. treffen sich seit Jahren einmal jährlich heimlich irgendwo auf der Welt u. verbringen eine einzige Nacht miteinander.
Als dann Livvy plötzlich in der Heimatstadt aufkreuzt u. dort zu arbeiten beginnt, wirft sie ihrer beider Leben völlig durcheinander, zumal immer noch niemand wissen darf, dass sich die beiden treffen u. eine Liebesbeziehung führen.

Es entwickelt sich eine wirklich mitreißende, spannende u. knisternde Liebesgeschichte, die ziemlich viele Überraschungen u. Wendungen hervorbringt, je weiter man in der Geschichte vordringt.

Der Herzschmerz der beiden Protagonisten wird durch die personalen Erzählerperspektiven aus Sicht von Olivia u. Nicholas wirklich greifbar. Man fühlt mit ihnen mit u. fiebert mit ihnen mit, ob sie es endlich schaffen, zusammenzukommen, da dies aus gekränktem Stolz u. Missverständnissen heraus oft nicht so klappt, wie man sich das vorstellt.
Denn jedes Mal, wenn sich Olivia und Nicholas treffen, knistert es gewaltig u. kommt zu der ein oder anderen erotischen Szene.
Man merkt schnell, dass sich die beiden wirklich lieben u. nicht ohne einander können, aber eine offizielle Beziehung durch die äußeren Umstände unmöglich erscheint.

Je mehr man von der Geschichte liest, desto mehr merkt man, dass hinter Livvys abweisenden und distanzierten Verhalten Nicholas gegenüber mehr steckt, als es zunächst scheint. Auch Nicholas hat sein Päckchen zu tragen, zumal sein herrschsüchtiger Vater alles u. jeden kontrollieren will u. Livvy u. ihre komplette Familie abgrundtief verabscheut.

Die Nebencharaktere haben mich ebenso überzeugt, sie sind total unterschiedlich ausgearbeitet u. lassen auch am Ende des Buches noch einige Fragen offen, sodass man Lust auf mehr von der Reihe bekommt. Anm.: Die nächsten beiden Bände handeln jeweils von den Nebencharakteren (Bd. 2: Evangeline, Gabriel; Bd. 3: Jackson, Sadia).

Ehrlich gesagt habe ich am Anfang leichte Schwierigkeiten gehabt, mich in den Schreibstil der Autorin (was auch an der Übersetzung liegen kann) u. damit in die Geschichte einzufinden. Das hat sich aber schnell gegeben, ich habe mich ziemlich schnell daran gewöhnt.
Euch erwartet eine gefühlvolle u. erotische Liebesgeschichte im Romeo-und-Julia-Stil voller Spannung und Überraschungen!

Eine Leseempfehlung für alle New-Adult-Fans, die auch gerne mal Erotikszenen lesen.
Ich gebe dem Buch 4 von 5 Sternen!

Bewertung vom 08.04.2021
Böhm, Nicole

One Last Song / One-Last-Serie Bd.1


ausgezeichnet

"One Last Song" von Nicole Böhm hat mich tief berührt und ist ein gelungener Einstieg in eine vielversprechende neue New-Adult-Reihe.
Das Buch ist wirklich eine Liebeserklärung an die Musik (in Anlehnung an Bianca Iosivonis Zitat), zeigt aber auch die harten und düsteren Schattenseiten der Musikindustrie.

Kurz zur Story:
Die junge Riley versucht seit geraumer Zeit, im New Yorker Musikbusiness als Sängerin Fuß zu fassen. Da ihr das nicht gelingt und sie bei Castings unentwegt Absagen erhält, hält sie sich mit ständig wechselnden Nebensjobs über dem Wasser. Dabei sitzt ihr Vater ihr im Nacken, denn dieser hat Riley ein Ultimatum gestellt: Riley muss nach Hause zurückkehren u. ein Studium beginnen, wenn sie es innerhalb von 2 Jahren nicht schafft, ein Engagement zu erhalten. Und das Schlimmste daran ist: Die 2 Jahre sind fast schon um.
Durch Zufall lernt Riley dann bei einem Job den Musiker Julian kennen, der Mitglied der erfolgreichen Rockband Beyond Sanity ist.
Durch Julian erfährt Riley immer mehr vom harten Musikbusiness u. erkennt, dass die Musikindustrie auch diverse Schattenseiten bereithält, vor denen niemand geschützt ist. Julian möchte Riley helfen, sich von der starken Konkurrenz abzuheben u. erfolgreich zu werden, möchte aber gleichzeitig niemanden an sich heranlassen.

Zwischen Riley u. Julian entwickelt sich eine überaus gefühlvolle u. tiefgreifende Liebesgeschichte, die stark durch die Musik geprägt ist u. mich als Leser sehr berührt hat.
Die beiden Protagonisten habe ich sofort ins Herz geschlossen.

Riley ist leidenschaftliche Sängerin, ist sympathisch, nett u. unglaublich ehrgeizig. Obwohl sie ständig Absagen aus den Castings erhält, lässt sie sich davon nicht unterkriegen u. versucht es immer wieder aufs Neue. Sie hält an ihrem Traum fest u. kämpft dafür.

Julian hingegen hat als Bandmitglied bereits den großen Durchbruch geschafft, er steht im Mittelpunkt der Medien, er kennt alle wichtigen Leute u. steht durch die Paparazzi unter ständiger Beobachtung. Als wäre diese Schattenseite des Musikbusiness nicht schon schlimm genug, muss er sich parallel dazu auch noch um seinen Bandkollegen u. Frontmann Ethan kümmern, der mit dem Erfolgsdruck nicht klarkommt u. deshalb immer tiefer abrutscht: Sexkapaden, Drogen, Alkohol.
Auch die Band selbst steht unter einem ungeheuren Druck u. muss unbedingt einen neuen Song herausbringen, um nicht als One-Hit-Wonder in die Musikgeschichte einzugehen.
Bei Julian war ich mir am Anfang nicht sicher, wo die Reise hingehen soll: Ist er ein Bad Boy oder der nette Junge von nebenan?
Julian überrascht einen als Leser an der ein oder anderen Stelle u. man erkennt, dass hinter der distanzierten Rockstar-Fassade ein liebenswerter Kerl steckt, der auch sein Päckchen zu tragen hat.

Nicole Böhms Schreibstil ist unglaublich flüssig u. angenehm zu lesen. Das New-York-City-Setting hat auch mein Herz höher schlagen lassen, zumal die Szenen oft so realistisch u. detailreich geschildert sind, dass man das Gefühl hat, man sei tatsächlich in New York.
Dass die Autorin bereits eigene Erfahrungen mit dieser Stadt gemacht hat, wird dadurch mehr als deutlich, zumal sie dies in ihrer Danksagung auch noch bestätigt ("New York war einer meiner Lehrmeister, der mich an meine Grenzen getrieben hat.").

Ich freue mich schon jetzt auf Band 2 u. 3 dieser vielversprechenden Reihe, die von Nebencharakteren aus Band 1 handeln sollen.
"One Last Song" überzeugt mit tiefgreifenden Gefühlen, einem unglaublich authentischen Setting u. einer aufregenden Liebesgeschichte.

Eine absolute Leseempfehlung für alle New-Adult-Fans u. Leser, die Musik lieben :-)
Klar verdiente 5 von 5 Sternen!

Bewertung vom 02.04.2021
Folger, Nadine

Die großartigste Stadt der Welt


ausgezeichnet

Der Debütroman "Die großartigste Stadt der Welt" von Autorin Nadine Folger hat mich komplett in seinen Bann gezogen und von der ersten Seite an gefesselt - eine absolute Leseempfehlung!

Kurz zur Story:
In dem Roman geht es um die junge Frau Emma, die als Assistentin eines ehemaligen It-Girls arbeitet, welche mittlerweile an der Spitze eines weltweiten Medienunternehmens steht, das seinen Hauptsitz in der Stadt Regensburg hat. Emma liebt Planung und Ordnung und ist ein echtes Organisationstalent, wird aber oftmals durch ihre exzentrische Chefin Jo und ihren Mitbewohner Elliot, der am Stadttheater Regensburg arbeitet, ganz schön herausgefordert.
Als dann auch noch der Sohn ihrer Chefin (Adrian) überraschend in Regensburg auftaucht und sich sichtlich interessiert an Emma zeigt, befindet sich Emma in einer Art Zwickmühle, denn auf der einen Seite fühlt sie sich zu Adrian hingezogen, auf der anderen Seite ist da aber auch noch ihr langjähriger Kollege Jonas, auf den Emma eigentlich schon lange steht.

Nadine Folger überzeugt in ihrem Roman mit einem flüssigen, lockeren und total angenehmen Schreibstil, mit einer guten Prise Humor und äußerst bodenständigen, authentischen und sympathischen Protagonisten. Besonders Emma habe ich sofort in mein Herz geschlossen, da sie zwar mega organisiert, aber dennoch manchmal etwas schusselig ist. Das macht sie gleich um einiges sympathischer.

Die Geschichte ist aus dem Leben gegriffen und wirkt daher total nah, man fühlt sich mit den Figuren verbunden, man kann mit ihnen mitfühlen, mitweinen, mitlachen. Am meisten war ich dabei auch von Mitbewohner Elliot angetan, der durch seine humorvolle und liebenswürdige Art jedes Herz zum Schmelzen bringt.
Die Liebesgeschichte, die sich im Laufe der Geschichte entwickelt, ist süß, ergreifend und realistisch.
Und ich weiß nicht, wie es den anderen Lesern ging: Mein Herz schlägt für Team Adrian :-D

Das ganze Buch ist in sich geschlossen, vollkommen rund und hat einen absoluten Wohlfühlfaktor, man lebt mit den Charakteren! Der Ausflug in die Welt des Theaters und zum Broadway macht diesen Roman außerdem einzigartig!

Ein weiteres persönliches Highlight war für mich, dass der Roman (zum Großteil) in Regensburg spielt, da ich selbst aus Regensburg komme und dort lebe. Wer schon mal in dieser wunderschönen Stadt war, findet sich damit bestimmt an den im Buch beschriebenen Orten und Plätzen wieder :-)

Eine absolute Leseempfehlung für diesen wundervollen Roman mit Wohlfühlfaktor, der sich am besten in der Sonne mit einem schönen Kaffee oder Cappuccino genießen lässt!
Ganz große Klasse, liebe Nadine Folger!

Ganz klar verdiente 5 von 5 Sternen!!!

Bewertung vom 23.02.2021
Eo, Danbi

Der Wald der verlorenen Schatten


weniger gut

"Der Wald der verlorenen Schatten" von Danbi Eo konnte mich leider nicht überzeugen, obwohl ich mich aufgrund des vielversprechenden Klappentextes sehr darüber gefreut habe.

Kurz zur Story:
Die junge Hyoju hat bei einem Autounfall ihre beiden Eltern verloren und lebt deshalb als Waise in Seoul. Aufgrund eines Zwischenfalls verliert sie zuerst ihren Job als Ticketverkäuferin und dann auch noch ihren Freund Dongwoo. Eines Tages erhält sie dann einen Anruf, dass ihre bis dato unbekannte Großmutter gestorben sei und ihr ein Erbe hinterlassen habe. Da Hyoju monetäre Probleme hat, fährt sie zu der Trauerfeier in das Dorf Dogi, um dort ihr Erbe anzutreten. Dort erfährt sie auch von dem geheimnisvollen Wald, den sie auf keinen Fall betreten sollte, es aber dann trotzdem tut.

Mir war leider der Einstieg in die Geschichte viel zu langgezogen. Man erfährt anfangs ziemlich viel über die Protagonistin und ihr Leben.
Aber mein erster Eindruck von ihr war: alkoholabhängige, psychisch angeknackste und problembehaftete Frau, die ziemlich aufbrausend und anstrengend sein kann und kein Händchen für Beziehungen oder soziale Kontakte hat.
Leider konnte ich nach der Vorgeschichte überhaupt nicht nachvollziehen, warum Hyoju ihrem Exfreund Dongwoo so dermaßen hinterherheult und ihn fast schon stalkt.

Wirklich interessant wäre es dann geworden, als dann endlich der besagte Wald ins Spiel kommt. Obwohl der Wald ja der Fokus der Geschichte ist, haben mir hier aber der Tiefgang und Ausschmückungen gefehlt. Insgesamt fand ich die Erzählung zu oberflächlich, auch wenn es der Autorin gelungen ist, das wenig Mystische und Geheimnisvolle so zu integrieren, dass man es nicht sonderlich hinterfragt.
Als dann auch noch der geheimnisvolle Muyeong hinzukommt, könnte man meinen, dass die Geschichte interessanter wird. Im Prinzip wird sie das auch, der Leser will, wie Hyoju, unbedingt mehr über den fremden Mann erfahren. Aber die Passagen und Szenen wiederholen sich, jede Nacht wird im Prinzip ähnlich beschrieben, es passiert gefühlt das Gleiche. Erst in der letzten Nacht und gegen Ende des Buches gewinnt dann die Erzählung mehr an Fahrt und wurde für mich interessanter.

Grundsätzlich wäre eine kurze Einführung (ggf. seitens des Verlages) schön gewesen, welche die koreanische Kultur erklärt: Dann wäre es ggf. für den Leser nachvollziehbarer, warum Hyoju in ihrem alten Job gekündigt wird, obwohl sie selbst angegriffen wird. Oder warum sie aufgrund von Nasenbluten im Vorstellungsgespräch den Job nicht erhält oder ihr Freund Dongwoo die Beziehung beendet, als er erfährt, dass sie eine Waise ist.

Leider muss ich sagen, dass ich das Buch wohl nach den ersten 100 Seiten abgebrochen hätte, wenn es kein Rezensionsexemplar gewesen wäre. Der zu lange Einstieg, die langatmigen Ausführungen über das gesamte Buch hinweg und die für mich mehr als unsympathische Protagonistin konnten mich leider wirklich nicht überzeugen.
Den Schreibstil fand ich teilweise auch anstrengend zu lesen, zumal sich viele Übersetzungsfehler eingeschlichen haben. Insgesamt überwiegt der innere Monolog von Hyoju.
Mehr Dialoge und Ausschmückungen hätten der Erzählung mehr Pfiff verliehen. Wirklich schade, aber deshalb nur 2 von 5 Sternen.