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Arietta

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Insgesamt 510 Bewertungen
Bewertung vom 16.03.2021
Kulin, Katja

Der andere Mann


ausgezeichnet

Eine große Liebe

»Etwas passierte, als wir uns trennten, es war die Liebe.« Simone de Beauvoir in einem Brief an Nelson Algren



Meine Meinung zur Autorin und ihrem Buch
Katja Kulin, hat mit ihrem Autobiografischen Roman, ein wundervolles Buch geschaffen, man lernt diese einmalige und Ausnahme Autorin von einer mir bisher nicht bekannten Seite kennen, ich wusste bisher nur von Ihrer Beziehung zu Sartre. Aber das es einen anderen Mann an ihrer Seite gab, die wirkliche einmalige große Liebe zu dem Amerikanischen Schriftsteller, Nelson Algren , war mir nie bekannt. Sie hat alles so Authentisch und Bildhaft beschrieben, das ich das Gefühl hatte Simone zu begleiten und in ihr Leben abzutauchen. Ich muss sagen es war eine sehr leidenschaftliche Liebe, Nelson zeigte Simone eine ganz andere Welt, wie sie , sie bisher kannte. Seite 58, „ Du nennst mich Frosch ? „ ich fand den Kose Ausdruck von Nelson, ungewöhnlich aber zauberhaft. Er war mehr , er war auch ihr Weggefährte, Partner, sie begegneten sich auf Augenhöhe. Ihre Liebe war außergewöhnlich, Emotional und Leidenschaftlich. Sie dauert 4 Jahre, wo sie fest zusammen sind, aber auch als Simone nach Paris Zurück kehrt, zerreißt das Band nicht zwischen ihnen. Beide erreichen große Höhepunkte und schaffen grandiose Werke , mit ihren Büchern, sie scheinen einander anzustacheln.
Es war wunderschön die beiden, auf ihren Reisen über den Globus zu begleiten und sie näher kennen zu lernen.

Bewertung vom 12.03.2021
Drews, Christine

Freiflug


ausgezeichnet

Starke Frauen



Meine Meinung zur Autorin und Buch:
Es ist mein erster Roman von Christine Drews, die auch Drehbuchautorin ist, für viele Filme und TV- Sendereihen. Es basiert auf wahren Begebenheiten, es geht um die erste Frau und Pionierin die als erste Linienflugkapitänin der Welt unterwegs war und es wagte gegen die Lufthansa und die BRD zu klagen, um ihre Rechte durchzusetzen. Rita Maiburg war schon eine tolle Frau und Wagemutig. Sie ist wie ich 1952 geboren, vielleicht verbindet mich deshalb soviel mit ihr. Der Autorin ist es sehr gut die Siebziger Jahre einzufangen und wiederzugeben. Sie hat Fiktives wie die Anwältin und reales gut miteinander verwoben. Ach es war einfach schön noch einmal in die Vergangenheit einzutauchen, 1972 bin ich das erste mal mit meinem Mann in die Flitterwochen nach Marbella nach Spanien geflogen. Es geht auch um die Frauenrechtsbewegung in der damaligen Zeit, mir wurde beim Lesen erst so richtig bewusst, was für moderne und großzügige Eltern ich doch hatte. Auch mein Mann lies mir meine Freiheiten und engte mich nicht ein, ganz so anders wie es leider viele Frauen damals erging, sie waren ja bis 1977 ihrem Manne Untertan. Vieles hat sich geändert im Laufe der Jahre, aber es ist noch einiges nötig und zu tun. Der Schreibstil ist sehr flüssig, Bildhaft und sehr mitreißend, man wird beim Lesen auf die Folter gespannt. Auch ihre einzelnen Figuren und deren Charaktere und Emotionen sind hervorragend herausgearbeitet. Ich habe mit Katharina und Rita mitgefiebert, gelacht, gehofft und geweint. Es zählt zu meinen Lieblingsbüchern die ich bis jetzt gelesen habe. Ich hoffe inständig das man den Roman verfilmt, verdient hätte er es.

Der Prolog war schon mehr als spannend und spannte mich auf die Folter um wenn es geht. Es fängt 1974 mit Katharina an, die in einer wohlhabenden Familie herangewachsen ist, und sich gegen den Wunsch des Vaters aufgelehnt hat und Jura studiert hat. Sehr leicht hat sie es nicht in der angesehen und renommierten Anwaltskanzlei, die einer wahren Männerdomäne gleicht. Aber Katharina ist eine Kämpferin, das verbindet sie mit Rita Maiburg, die einen Prozess gegen die Lufthansa und die BRD anstrebt, die keine weiblichen Piloten einstellen wollen. Beide Frauen werden zu Verbündeten, Katharina schmeißt ihren Job in der Kanzlei und macht sich selbstständig, sehr zu entsetzen ihres Vaters und der Familie. Es machte mich beim Lesen wütend, das man einer Frau diesen Job nicht zutraut, besonders der Pilotin, das Frauen nicht so denken können wie Männer, das wir quasi hinter den Herd gehören, gut genug sind den Herrn der Schöpfung den Rücken frei zu halten. Vieles beim Lesen wurde wieder wach, auch viele schöne Erinnerungen an die damalige Zeit, den ersten Farbfernseher, viele neue Errungenschaften.
Auch die Rechte der Frauen in den 70er - Jahren spielt eine große Rolle, ach ja auch die Hippie Zeit, die eigentlich gar nicht so Wild und schlimm war wie es oft dargestellt wird, jedenfalls ist mir es nicht so vorgekommen. Gut ich war nicht dabei, auch mein Freundeskreis nicht, dafür lebten wir zu ländlich. Jedenfalls sind mir Rita und Katharina so richtig ans Herz gewachsen beim Lesen. Den Katharina kämpft auch für die Rechte von anderen Frauen, auch in Katharinas Familiengeschichte gibt es dunkle Geheimnisse, ob sie alle ans Licht kommen und ob sich die Träume der Frauen erfüllen werden ? Lest das Buch und erfahrt es selbst.

Es gibt übrigens einen Link über diese ungewöhnliche Rita Maiburg, die es wagte eine Klage gegen die Lufthansa und die BRD, die Eigentümerin einzureichen.

Bewertung vom 09.03.2021
Reski, Petra

Als ich einmal in den Canal Grande fiel (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eine Liebe in Venedig
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Man spürt mit wieviel Herzblut und großer Liebe Petra Reski , über Venedig schreibt. Sie erzählt uns wie es sie 1989 zum ersten mal in diese faszinierende Stadt verschlug und sie ihr Herz an einen Venezianer verlor. Ich konnte es ihr beim Lesen nachfühlen und war ein wenig Neidisch, über 30 Jahre lebt sie schon dort. Erlebt diese Stadt mit allen Tiefen und Höhen. Aber in ihrer Erzählung, öffnet sie einem aber auch die Augen über für mich die schönste Stadt der Welt. Der Schein trügt, und es erschüttert einem, das jedes Jahr 1,5 Milliarden Touristen diese Stadt besuchen. Dieser Massentourismus schadet der Stadt , Kanäle werden vertieft damit die großen Schiffe dort fahren können, was dazuführt , das , dass Hochwasser steigt, was nicht förderlich ist. Dies alles führt mit zum Klimawandel dieser einzigartigen Stadt, die der Untergang droht. Das Venedig auszusterben droht, die Venezianer sich nicht mehr die Mieten nicht mehr Leisten können, was wir schon 1997 erfuhren, was mich traurig stimmt. Ihre Kultur dadurch ausstirbt, Hauptsache der Rubel rollt, Macht, Spekulation, und Korruption sind an der Tagesordnung. Schön das es noch einige echte Venezianer gibt, Alberto den Fischer, der seine Arien schmettert und noch so einige Menschen dort, die dafür kämpfen die alte Trationen aufrechterhalten, auch die Bürgerrechstsgruppen , und Petra Reski, die sich für die Lebensart und den Erhalt Venedigs arrangieren.
Auch erfahren wir wie fortgeschrittenen Venedig im Mittelalter war, es gab da schon Quarantäne Stationen, Inseln für Pestkranke und andere ansteckende Krankheiten, und in unserer heutigen Zeit wo Corona auftaucht, wird es wieder lebendig, wie vorausschauend die Menschen damals waren. Ein wundervoller Blick auf Venedig und ein leidenschaftlicher Erfahrungsbericht. Traurig, das die Bürger und Bürgermeister auf dem Festland , durch Wahlen über das Schicksal der Venezianer entscheiden, das es doch die Venezianer betrifft was mit ihrer Stadt geschieht, aber das ist denen am Festland total gleichgültig.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.03.2021
Kucher, Felix

Sie haben mich nicht gekriegt


ausgezeichnet

Zwei starke Frauen


Meine Meinung zum Autor und Buch
Felix Kucher ist mit seinem neusten Werk, eine sehr interessante und spannende Doppelbiografie über zwei sehr unterschiedliche, aber starke und mutige Frauen gelungen. Das Leben von Tina Modottis, ist sehr gut wiedergegeben , auch das Leben der Jüdin Marie geb. Rosenberg ( Burton) . Ihre Lebenswege kreuzen sich, eines haben beide gemeinsam sie Kämpfen für ihre Lebensträume und die dem Faschismus überzeugend bekämpften. Der Schreibstil ist sehr flüssig und Bildlich, die einzelnen Figuren und deren Charaktere, sind sehr schön heraus kristallisierte. Das einzige was mich gestört hat, ist das etwa alle 3 Seiten , er von Tina zu Marie wechselte. Der Biografische Roman ist sehr gut, aber kein Roman den man auf die Schnelle lesen kann, er fordert einem beim Lesen schon heraus.

Es war schön diese beiden so unterschiedlichen Frauen auf ihren Wegen zu begleiten. Marie wächst in wohl behüteten Verhältnissen in Nürnberg auf, ihr Vater betreibt eine gut gehende Buchhandlung. Die Jüdin Marie Traum ist es nach dem Lyzeum zu studieren, sie möchte Ärztin werden. Obwohl ihre Familie, den jüdischen Glauben nicht praktizierte, soll er ihr später zum Verhängnis werden . Tina dagegen die in Italien unter ärmlichsten Bedingungen aufwächst und mit ihrem Verdienst die Familie durchringen muss, träumt von einer besseren Zukunft. Ihre Wege kreuzen sich zum ersten mal auf einem Bahnhof, wo Tina nach Amerika aufbricht zu ihrem Vater, Marie mit ihrem Vater zu einem Verwandtenbesuch in Venedig. Was keine von Ihnen ahnt das beide Jahre später sich ihre Wege in Amerika erneut kreuzen werden. Marie führt ihre Revolution zwischen den Buchdeckeln, bis zu ihrer Flucht aus Deutschland vor den Nazis. Tina macht eine Karriere als Fotografin in Hollywood, wir begegnen mit ihr vielen berühmten Persönlichkeiten. Sie wir zur Revolutionärin, und geht vom Spanischen Bürgerkrieg bis nach México . Eine sehr spannende und ergreifende Geschichte.

Bewertung vom 23.02.2021
Seeberger, Astrid

Nächstes Jahr in Berlin


sehr gut

Schicksalhafte Erinnerungen

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Astrid Seeberger, erzählt in ihrer autobiografischen Familiengeschichte, die sie dazu inspiriert hat, vom Schicksal einer Familie, die aus Ostpreußen fliehen musste, dem Schicksal während des zweiten Weltkriegs. Keine leichte Geschichte, die man mal gerade so weg liest. Es ist mehr, die Tochter setzt sich endlich nach dem Tode ihrer Mutter, mit ihrer und der Mutter auseinander. Ein oft schmerzhafter Prozess, die Autorin gibt uns tiefe Einblicke in das Seelenleben, und man fragt sich selbst wie gut habe ich meine Eltern gekannt. Eine Geschichte die unter die Haut geht, wortgewaltig und mit Poesie erzählt. Sie lässt einem beim Lesen, alles Bildhaft vor den Augen erscheinen, und reißt einem mit, in einen Strudel voller Gefühle, Hoffnungen, Ängsten , Verlusten und Sehnsüchte. Es sind die Erinnerungen der Autorin an ihre Mutter, die sie in der Geschichte aufarbeitet. Sowie ihre eigenen Gefühle, eine sehr bewegende Geschichte. Voller Höhen und Tiefen, die mich sehr nachdenklich gemacht hat. In dem man das Leben seiner eigenen Verstorbenen Eltern noch einmal Revue passieren lässt.
Eine Geschichte voller Emotionen und Gefühlen.

Bewertung vom 22.02.2021
Prettin, Anne

Die vier Gezeiten


ausgezeichnet

Eine spannende und mysteriöse Familie


Meine Meinung zur Autorin und Buch
Es ist mein erster Roman der Autorin, Anne Prettin, man spürt beim Lesen das sie von der Nordsee kommt. Mit viel Liebe und detailliert, beschreibt sie sehr Bildhaft, das Leben der Juister Inselbewohner, von 1934 bis 2008. Mit all den höhen und Tiefen ihrer Protagonisten, besonders der Familie Kießlings, mit ihrem Patriarchen Eduard ein unsympathischer Mann, ein Prahlhans . Der Schreibstil war sehr spannend und oft verirrend, sie lockt ihre Leser oft auf eine falsche Spur. Auch wenn es einige Wiederholungen gibt, und oft zu ausgiebig alles wiedergegeben ist, war die Geschichte sehr schön. Man spürt den Wind, und schmeckte die salzige Meeresluft, ich sah Juist wieder bildlich vor mir, viele Erinnerungen an diese wunderschöne Insel wurden wieder zum Leben erweckt.

Die vier Gezeiten, stellen die vier Töchter von Adda und Eduard Kießling da, Wanda, die für die Flut steht, Frauke und Theda für die Ebbe, und Marijkes für Flut und Sturm. Die Schwestern, sind so unterschiedlich vom Wesen her, wie die ganze Familie. Mir kam es beim Lesen oft vor, das man über Probleme nicht sprach, sie unter den Teppich kehrte. Man betreibt so,eine Art Vogel Strauß Politik, den Kopf in den Sand stecken.
Mitten in die Vorbereitungen zum Festakt für den Patriarchen Eduard, der das Bundesverdienstkreuz bekommen soll, platzt die Neuseeländerin Helen, und behauptet ein Teil der Familie zu sein, sie sieht Adda in jungen Jahren ähnlich. Man kann sich vorstellen das, das Leben der Familie durcheinander gewirbelt wird. Wesen Tochter ist sie ? Wir tauchen ab in die Vergangenheit mit Johanne der Demenz kranken Mutter von Adda, in ihren hellen Momenten erfahren wir so einiges, was die Welt der Familie auf den Kopf stellen wird. Den jeder von ihnen hat eine Leiche im Keller.
Am meisten sympathisch fand ich Helen, Johanne überhaupt nicht eine harte und herzlose Frau, wie man beim Lesen herausfinden wird. Ich war jedenfalls froh nicht in diese Familie hinein geboren zu sein. Adda und Helen taten mir am meisten Leid, das Unrecht das man ihnen angetan hatte. Spannend wurde es auch um Addas Erstgeborene Tochter Wanda, die ja angeblich ins Watt ging und für Tod gehalten wird. Was ist dran an Wandas Freitod, weshalb und warum verschwand sie, ohne Spuren zu hinterlassen, sehr mysteriös das ganze.

Bewertung vom 18.02.2021
Fuchs, Katharina

Lebenssekunden


ausgezeichnet

Zwei starke Frauen und ihre Lebenswege

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Ich habe schon von Katharina Fuchs, ihre beiden vorherigen Romane,
Neuleben und Zwei Hand voll Leben, gelesen. In diesen ging es um die Frauen in ihrer Familie, starke , selbstbewusste , kämpferische und mutige Frauen , auch in den neusten Werk „ Lebenssekunden“ geht es bei den beiden Protagonistinnen, Angelika und Christine, auch um Starke Frauen, und ihre Rolle in den Fünfziger Jahren. Das Buch ist ein Highlight, ich war mehr als begeistert. Sie hat alles so Bildhaft und mitreißend erzählt, das ich mit ihren Figuren mitgelitten, gelacht und geweint habe. Sie hat alles so Authentisch und real erzählt , das ich mich als Teil der Geschichte gefühlt habe. Sehr ging mir der Drill der damaligen DDR , auf ihre Sportler unter die Haut, nur um als Staat glänzend dazustehen, für mich war es Folter.

Das Angelika vom Gymnasium fliegt, war nicht verwunderlich, erstens mochte der Direktor dort die Mädchen nicht, seit sein Knabengymnasium, mit dem Mädchen Lyzeum, zusammengelegt wurde. Angelika ist so ganz anders, sie lebt in einer Künstlerfamilie, und sie hat von klein auf den großen Traum, Fotografin zu werden, man spürt wie sie dafür brennt. Zur damaligen Zeit war es nicht leicht ,als Frau und dann auch noch als Fotografin überhaupt ernst genommen zu werden. Das schlimme sie hat keinen Schulabschluss, und verliert noch durch einen tragisches Unglück ihre beste Freundin Irmgard, und auch ihre Familie hat es nicht verschont, besonders ihren Lieblingsbruder Peter trifft es hart, er der ihr immer den Rücken gestärkt hat. Besonders hat es mir auch Christines Lebensweg in Ostberlin angetan, von klein auf wird sie zum Leistungssport gedrillt, besonders ihre Ehrgeizige Mutter, träumt von der großen Karriere ihrer Tochter. Besonders da sie im Leistungskader aufgenommen wurde und die Chance hat mit nach Melbourne an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Mir kamen die Tränen beim Lesen, was man diesen Jungen Menschen angetan hat mit diesem harten und unbarmherzigen Drill. Sie müssen alles Aufgeben, nur noch Sport, Schule und nochmals Sport und Schmerzen, man raubte ihnen die Kindheit und Jugend. Zwei junge Frauen, die für ihre Träume hart kämpfen müssen, in der Welt der Männerdomäne . Das für beide 1961 , ihr Schicksalsjahr werden wird, haben Angelika und Christine nicht geahnt, als ihre Wege sich dramatisch kreuzen und sie einander begegnen. Denn so vieles haben beide gemeinsam auch wenn die eine im Westen und die andere im Osten groß wurden.
Werden beide ihre Wege gehen können und sich ihre Sehnsüchte und Träume erfüllen, wie werden sich beide entscheiden? Eine Geschichte die mir sehr unter die Haut ging. Man wird vieles hinterfragen beim Lesen.....

„ Ein kraftvoller und berührender Roman, der unter die Haut geht.“

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.02.2021
Baumheier, Anja

Die Erfindung der Sprache


ausgezeichnet

Die Kraft der Gemeinschaft und dem Zusammenhalt

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Es ist mein dritter Roman von Anja Baumheier, sie hatte mich schon mit Kastanien Jahre und Kranichland, sehr begeistert, auch in diesen beiden Büchern ging es um die Familie, den Zusammenhalt und die Gemeinschaft. Obwohl dieser Roman so ganz anders ist als ihre zwei Vorgänger, hat mich auch diese Geschichte sehr fasziniert, über diese sprichwörtliche ganz so anders und besondere Familie. Das Buch, die Erfindung der Sprache und Adam ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Sie versteht es ihre Leser ganz in den Bann ihrer Geschichte zuziehen. Ihr Schreibstil ist flüssig, sehr Bildlich und mitreißend. Ihre Protagonisten sind sehr real und Authentisch, so als wären sie aus Fleisch und Blut. Ich konnte mich sehr gut in die einzelnen Figuren und ihre Charaktere hineinversetzen.

Sehr gut gefiel mir die Mutter Leska von Oda und Oma von Adam, eine Frau die nur so Wärme ausströmte, die ein großes Herz hat, ein Fels in der Brandung, der ihre Familie alles ist. Auch Ubbo, ihr Mann strömte immer eine Gelassenheit und Ruhe aus, ein sehr verlässlicher Mensch. Auch ich hätte mich gerne von Leska verwöhnen lassen, den Essen hält Leib und Seele zusammen. Ja, Adam ist auch ein ganz besonderer Mensch, es fängt schon in seiner Kindheit an, und es machte mir riesige Freude ihn zu begleiten. Er ist wirklich ein außergewöhnliches Kind, auch als Erwachsener, ich hatte den Eindruck er könnte ein Autist sein, genau wie die verrückte aber liebenswerte Zola. Was das ganze so spannend machte ist sein Vater Hubert Riese, der aus aus Bayern nach Ostfriesland auf die Insel Platteoog verschlägt, der nie über seine Vergangenheit sprach, und eines Tages spurlos verschwindet. Seine Mutter verfällt darauf in Stumme Trauer, Adam wird Sprachwissenschaftler. Eines Tages fällt Adam das Buch, „ Die Erfindung der Sprache „ in die Hände, das Hinweise auf seinen Vater enthält. Adam , der bei seiner Recherche auf Zola Hübner trifft, macht sich mit ihr auf die Suche nach seinem Vater. Es wird eine Abenteuerliche Reise, genauso Abenteuerlich wie Zola ist, mit ihrem alten Bulli machen sie sich auf die Suche. Quer durch ganz Deutschland, nach Prag , bis in die Bretagne, immer wieder wenn sie sich am Ziel glauben, stehen sie vor einem neuen Mysteriösen Rätsel. Ich war erstaunt wie Adam über sich hinaus wuchs, diese so ungewöhnliche Zola in sein Leben lies und sich mit ihr aufmachte seinen Vater zu finden.
Eine sehr spannende und Abenteuerliche Geschichte, in die auch die ganze Bevölkerung der Insel mit eingebunden ist, und uns Zeigt was Zusammenhalt und für einander da sein bedeutet.

Bewertung vom 15.02.2021
Simon, Teresa

Glückskinder


ausgezeichnet

Kinder des Glücks

Meine Meinung zur Autorin und Buch:
Ich liebe die Bücher der Autorin Teresa Simon ( alias Brigitte Riebe) , man spürt beim Lesen das hier eine großartige Historikerin beim Schreiben zu Gange war. Ihre Recherche ist wie immer sehr Akribisch und genau. In ihrem neusten Werk geht es um die Zeit des Umbruchs von 1945- 1948, der in München spielt. Die Zeit nach dem Krieg, der Schwarzmarkt in der Möhlstraße blüht, die Menschen hungern und frieren, Heimatvertriebene, Kriegsheimkehrer, dem KZ- Außenlager Giesing und die Währungsreform . Sie hat Fiktivesund reales geschickt mit einander verbunden. Sie hat das ganze so Authentisch und Bildhaft geschildert, das einem beim Lesen so eine Art Kopfkino entstand. Ich konnte mich in ihre Figuren hinein Leben, fühlte, bangte, hoffte und Freute mich mit ihnen. Besonders Griet hatte es mir angetan, aber auch Toni.....
Beim Lesen wurde einem mal wieder bewusst wie gut es uns doch eigentlich geht, trotz Corona.
„ Den Schmuck hat man als Butter aufgegessen. Die Meissner Tassen trägt man jetzt als Schuh. So wächst dem Eigner, was er einst bessen, von Grund auf umgewandelt wieder zu.“
( Münchner Merkur)

Man kann wirklich sagen, Griet, Leni, Louis, Dan, Max, und Benno, sind Glückskinder, diese sieben junge Menschen haben den Krieg überlebt, und sehen einer neuen Zukunft entgegen. Im Gegensatz zu den vielen Millionen Tote , die dieser Krieg gefordert hat. Sehr erschütternd fand ich den Marsch der KZ Frauen vom Aussenlager Giesing, darunter auch Griet und Leni. Da kamen einem beim Lesen die Tränen. Gut fühlte es sich für mich an, das die Amerikaner, München befreite. Griet und Toni zwei Menschen wie sie nicht unterschiedlicher sein können. Das Toni und ihre Familie nicht begeistert waren, als der Amerikaner die Holländerin Griet, bei ihnen einquartierte, konnte ich gut nachvollziehen. Sie begegnen sich sehr misstrauisch, besonders Griet gegenüber. Einer KZlerin, es tat auch weh, ihr weh, man konnte es spüren, aber auch das sie ein Geheimnis hat, die Angst das es Auffliegt, was kann es sein, fragte ich mich immer wieder. Durch ihrem magischen Satz , den sie immer wieder aufsagt und sich durch die Geschichte zieht. „ Ich. Bin.Griet. Van. Moos. Ich. Werde. Leben“
Aber auch Toni und ihre Familie haben ihr zu Hause verloren und leben bei Tante Vev. , man stelle sich vor alle lebten bei der Tante, auf engsten Raum. Beide nähern sich mit der Zeit vorsichtig an, den sie könnten sich einander helfen. Es war spannend, die Annäherung zu beobachten, mit ihnen zusammen, so viel Dinge zu erleben und erfahren. Die Begegnung mit dem mysteriösen Louis, der ebenfalls was verbirgt, ein Genie auf dem Schwarzmarkt ist, oder Dan der Amerikaner mit dem großen Herzen. Werden wir hinter all diese Geheimnisse, Sehnsüchte und Hoffnungen, kommen, wie wird es ausgehen, jedenfalls mehr als Spannend.

Bewertung vom 10.02.2021
Jakob, Valerie

Mauersegler


ausgezeichnet

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Valerie Jakob, ist mit ihrem neuen Roman, über ein tragisches Familiengeheimnis , ein wundervolles Buch gelungen. Es lässt einem beim Lesen abtauchen, in ein sehr berührende und tragische Familiengeschichte. Ich habe mit den Protagonisten, mitgelitten, gelacht , gefreut und gebangt. Besonders Marianne, hat es mir angetan. Der Schreibstil ist sehr flüssig, Bildhaft und sehr mitreißend. Die Autorin versteht es sich in jede Ihrer Figuren hinein zu versetzen. Der Plot ist sehr spannend und stimmig. Ihre Figuren und deren Charaktere sind sehr Authentisch und real geschildert. Es machte ein großes Vergnügen mit , Marianne , Roseanne, und Juliane, die Welt zu entdecken und zu fliegen.
Die wilden 1920 Jahre werden lebendig, auch die Zeit der Nazis, bis in unsere jetzige Zeit. Die Rolle der Frau um 1920, und unter Hitler, eine Zeit die nicht so einfach war, für uns Frauen.

Dank Juliane, die sich in einer Lebenskrise befindet, und unglücklich in ihrem Beruf als Lehrerin ist, dann auch noch von ihrem Freund betrogen wird, für den sie alles Aufgab. Da kommt gerade die Einladung vom Großcousin Johann, ihrer Mutter Inge richtig. Sie reist zu ihm an die Ostseeküste bei Greifswald. Es war wirklich ein Haus zum verlieben , abgelegen, mit großen Garten und Blick auf die Ostsee. Das Haus stammt noch von Johanns Mutter, Marianne die mit eine der ersten deutschen Pilotinnen war. Nur langsam kann sie in Johann eindringen, und erfährt durch ihn zum ersten mal von seiner Mutter Marianne und deren Freundin Roseanne. Ich muss sagen die beiden waren mehr als Freundinnen, richtige Seelenverwandte, obwohl Roseanne Französin war.
Sie sah in Marianne nicht, den Erbfeind, nein im Gegenteil, diese Freundschaft, fand ich beneidenswert. Sie sind wirklich faszinierende Frauen, ihrer Zeit weit voraus, lernen Autofahren und Fliegen, mit ihrem Mauersegler. Die Geschichte über diese beiden Frauen ist mehr als Geheimnisvoll und tragisch, besonders was Marianne betrifft. Die bei einem ihrer Aufklärungsflüge , in Afrika im Sengeal , 1939 vermisst wird.
Sie bleibt unauffindbar, einfach spurlos verschwunden. Juliane, die unbedingt Tapetenwechsel braucht, beschließt in den Senegal zu reisen, um sich auf die Spurensuche von Marianne zu begeben. Es wird sehr, sehr spannend, den sie macht eine unglaubliche Entdeckung, die auch Juliane Leben, eine neue Perspektive gibt. Werden wir erfahren was wirklich 1939 geschah, den ihr Ehemann Herrmann , der ihr das Leben zur Hölle machte, spielt ebenfalls eine Rolle. Lasst euch überraschen.....

Ein tragisches und spannendes Familiengeheimnis