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SummseBee

Bewertungen

Insgesamt 280 Bewertungen
Bewertung vom 30.03.2019
Fleißig, Marlene

Bestimmt schön im Sommer


gut

Der Klappentext und das Cover versprechen doch einen eher humorvollen Roman. Aber dieser Schein trügt. Die Grundstimmung ist hier eher immer etwas dunkel und teilweise sogar depressiv. Da es hier vor allem auch um den Tod Adelas geht, habe ich nicht mit purer Heiterkeit gerechnet, dennoch etwas anderes erwartet. Aber komplett runter gezogen hat mich die Geschichte dennoch nicht. Marias Denkweisen und Erzählungen waren oft ein Schmunzeln wert.

Adelas Tod hat die ganze Familie voller Fragen zurück gelassen. Und auch ich war nach dem lesen noch voller Fragen, die nicht beantwortet wurden. Gerade im Bezug auf den Freitod von Adela, aber auch auf das gesamte Familienleben hätte ich gern noch mehr Hintergrundwissen bekommen. Dafür war der Roman leider etwas zu kurz.

Wer aber bildhafte Schreibstile, die schon fast poetisch klingen mag und sich von der Grundstimmung dieses Romans nicht abschrecken lässt wird hier sicher ein angenehmes Leseerlebnis haben.

Bewertung vom 10.02.2019
Matthes, Frida

Vom Glück und den Tagen dazwischen


sehr gut

Emmi hat zahlreiche gescheiterte Beziehungen hinter sich und beschließt die Suche nach dem perfekten Partner aufzugeben. Sie möchte "alleinige Geschäftsführerin ihres Lebens" werden und somit allein ohne Mann glücklich werden. Dennoch schleicht sie sich auf die Hochzeit ihres Ex-Freundes Fritz. Dieses Ereignis wirft sie doch wieder etwas aus der Bahn. Um sich davon abzulenken begibt sie sich mit ihrer Nachbarin Lore (deren Mann Herbert kürzlich verstorben ist), deren Freundinnen Jutta und Marlies und Paula (die Probleme mit ihrem Freund hat) auf eine spontane Reise ins Ungewisse...

Emmi, Lore, Jutta, Marlies und Paula sind sehr unterschiedliche Frauen und das macht die Reise und die Geschichte auch so interessant und vor allem unterhaltsam. Jede Frau hat ihre Macken und ihre eigene Geschichte, die nach und nach ans Tageslicht kommt. So werden witzig und humorvolle Momente von traurigen oder nachdenklichen Szenen abgelöst.

Emmi ist hier die Haupterzählerin und bei einigen ihrer Äußerungen musste ich oft schmunzeln oder herzhaft lachen. Aber auch die anderen vier Frauen haben ihre witzigen und dann wieder tragischen Momente. Dabei zieht die Geschichte aber zu keinem Moment runter und bietet sich daher als eine gute Unterhaltungsgeschichte für zwischendurch an.

Bewertung vom 18.12.2018
Parsons, Kelly

Unter dem Messer


sehr gut

Der große Tag in der Karriere von Dr. Rita Wu steht an: sie soll vor Fachpublikum die erste vollständig robotergesteuerte Operation vorführen. Doch kurz vor der OP hört sie die Stimme eines Mannes in ihrem Kopf. Es ist die Stimme von Morgan Finney. Er teilt ihr mit, dass er ihr ein Implantan injiziert hat, wodurch er mit ihr sprechen und sie beeinflussen kann. Denn er hat noch eine Rechnung mit ihr offen. Er macht sie für den Tod seiner Frau verantwortlich...

Das Thema des Thriller fand ich spannend und erschreckend zugleich und wurde hier auch gut erklärt. Stellenweise fand ich die Beschreibungen zu technisch bzw. medizinisch erklärt. Das hat etwas des Lesefluss gestoppt. Aber für medizinisch interessierte Leser sind genau diese Stellen sicher sehr lesenswert.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was diesen Thriller nochmal etwas mehr an Spannung gibt. Vor allem weil mir einige Figuren noch bis zum Schluss Rätsel aufgaben.

Wer Medizin-Thriller gern liest und sich vor allem auch für die technische Seite interessiert ist bei diesem Buch genau richtig.

Bewertung vom 18.12.2018
Ivison, Lucy;Ellen, Tom

Dance. Love. Learn. Repeat.


sehr gut

In diesem Buch geht es um Phoebe und Luke, die ihr erstes Semester an der Uni erleben. Phoebe freut sich auf die Uni und das das echte Leben endlich los geht. Ihre Mitbewohnerinnen sind nett und Luke, der heißeste Junge aus ihrer Schule ist sogar auch an ihrer Uni. Nur leider kann er sich nicht an sie erinnern... Luke dagegen weiß nicht so richtig was er will. Ob er sich von seiner Freundin trennen, sich von den Fußballjungs fernhalten und ober er Phoebe daten soll oder nicht...

Da die Geschichte aus der Sicht von Phoebe und Luke erzählt wird, bekommt man als Leser sehr gut mit wie sich beide fühlen und was sie erleben. Die Geschichte der beiden wird in einer für Jugendliche umgangssprachliche Weise erzählt und lässt sich flüssig lesen. Die beiden Hauptprotagonisten sind anders als man es von anderen Coming-of-Age-Romanen kennt. Und das hat mir besonders gut gefallen. Aber auch die Nebenfiguren haben mir besonders gut gefallen. Besonders die Szenen mit Phoebe und ihren beiden neuen Freundinnen Negin und Frankie haben hohen Unterhaltungswert.

Gerade das Ende des Buches war für mich etwas unerwartet und anders als anfangs gedacht und nochmal ein großer Pluspunkt der Geschichte. Für Jugendliche und solche die gern Jugendromane lesen, kann ich das Buch sehr empfehlen.

Bewertung vom 21.11.2018
Alesia Fridman

Kettenreaktion


ausgezeichnet

Matteo Valluzzi schmeißt sein Medizinstudium und wird zum Geldwäscher für die italienische Mafia. Und dabei prompt erwischt und zu zwei Jahren Haft verurteilt. Hätte der Russe Sergej ihn nicht unter seine Fittiche genommen wäre er zum Spielball der Insassen geworden. Sergej schützt Matteo zwar vor Übergriffen der anderen Gefangenen, doch dafür beansprucht er ihn für sich allein und missbraucht in sexuell...

Die geschilderten Alltagssituationen im Gefängnis sind keine leichte Kost und da sie direkt aus Matteos Sicht beschrieben werden umso bedrückender und von der Autorin berührend und mitreißend erzählt. Ich war teilweise sehr geschockt was Matteo über sich ergehen lassen muss und war umso gespannter wie es mit ihm weiter geht.

An Matteo hat mir besonders gefallen, dass er nicht aufgeben hat und sogar an dem Wunsch fest hielt nach dem Gefängnis wieder Medizin zu studieren und dafür gekämpft hat.

Die Nebengeschichte von Toni, ebenfalls einem Häftling aus dem Gefängnis mit dem sich Matteo angefreundet hat, hat mich noch mehr berührt. Er kam nicht so "geschützt" durch die Gefängniszeit und dies tat mir für ihn unfassbar leid und hat mir stellenweise Tränen des Mitgefühls in die Augen getrieben.

Matteos Geschichte ist keinesfalls leichte Kost, aber dennoch eine Geschichte die Hoffnung in sich trägt.

Bewertung vom 01.11.2018
Aichner, Bernhard

Bösland


ausgezeichnet

Im Sommer 1987 wird auf dem Dachboden eines Bauernhauses ein Mädchen brutal mit einem Golfschläger ermordet. Der 13-jährige Ben wird verdächtig auf seine Mitschülerin eingeschlagen zu haben und daraufhin in eine Psychiatrische Anstalt eingeliefert. Nach 30 Jahren kann er sich noch immer nicht an die Tat erinnern. Seine Therapeutin ermutigt ihn darin dem Geschehen von damals auf den Grund zu gehen und endlich sein Leben zu leben. Doch Bens Leben droht erneut aus den Angeln zu geraten als er beginnt sich zu erinnern und er dabei Unglaubliches erfährt...

Die Erzählweise von Bernhard Aichner konnte auch in "Bösland" wieder total überzeugen. Der Autor benutzt kurze Kapitel und legt dabei umso mehr Spannung in die Handlung rein. Besonders hat mir gefallen, dass die Kapitel abwechselnd als Erzähltext und als Gesprächstext (z.B. zwischen Ben und seiner Therapeutin) erzählt wurde. Vor jedem Kapitel gab es ein kurzes Zitat, das das jeweilige Kapitel eingeführt hat und somit das Buch auch gestalterisch etwas her macht.

Mit Ben habe ich ab der ersten Seite mitgefühlt und voller Spannung und Mitgefühl seine (Lebens)Geschichte gelesen. Er wurde als Kind von seinem Vater misshandelt und hat nach seiner vermeintlichen Tat sein halbes Leben in der Psychiatrie verbracht. Und dennoch beweist er, dass er ein gutes Herz hat und mit jedem Kapitel mochte ich ihn mehr und habe mir für ihn einfach nur gewünscht das es gut ausgeht.

Auch wenn relativ schnell ans Licht kommt was damals wirklich passiert ist bleibt das Buch bis zur letzten Seite spannend. Bernhard Aichner schafft es immer wieder, dass man seine Bücher förmlich inhaliert und erst wieder aus der Hand legen möchte, wenn man das letzte Kapitel gelesen hat.

Bewertung vom 22.10.2018
Beerwald, Sina

Hauptsache, der Baum brennt


ausgezeichnet

Eines Morgens wird Sarah Christkind von einem rauschebärtigen Mann wachgeklingelt und dieser stellt sich als der echte Weihnachtsmann vor. Für Sarah ist die Sache klar: dieser Mann braucht Hilfe und daher gibt sie ihm die Nummer vom sozialpsychiatrischen Dienst. Doch der Weihnachtsmann ist hartnäckig und außerdem sehr verzweifelt. Er befürchtet das Christkind umgebracht zu haben. Und deswegen braucht er auch dringend Ersatz um das Weihnachtsfest retten zu können. Und Sarah scheint wie gemacht dafür. Schließlich heißt sie Christkind mit Nachnamen...

Ab der ersten Szene hat mich dieses Buch gut unterhalten und ich habe stellenweise herzhaft lachen müssen. Die Geschichte von Sarah Christkind und dem Weihnachtsmann ist so herzlich, berührend und humorvoll beschrieben.

Die Figuren sind so liebevoll dargestellt, dass sie einem nur an Herz wachsen können. Vor allem wie der Weihnachtsmann versucht die Dinge in der Welt der Menschen zu verstehen und diese für sich neu entdeckt, ist sehr witzig beschrieben und sorgt für jede Menge Lesespaß. Aber auch wie Sarah versucht dem Weihnachtsmann zu helfen und dabei selber, die ein oder andere Peinlichkeit ertragen muss fand ich unterhaltend. Schließlich ist sie Psychologin und versucht herauszufinden was dem rauschebärtigen Mann, der sich für den echten Weihnachtsmann hält, fehlt und stellt dabei so einige Diagnosen auf, die sie im nächsten Moment schon wieder widerlegen muss. So stellt er auch für sie als Psychologin eine echte Herausforderung dar.

Aber auch ernste und romantische Momente hat dieses Buch zu bieten.

Ich kann dieses Buch nur jedem ans Herz legen, der für die Vorweihnachtszeit nach einem unterhaltsamen Buch sucht, dass ihn den Vorweihnachtsstress kurzzeitig vergessen lässt.

Bewertung vom 19.10.2018
Brinkmann, Caroline

Die Vereinten / Rain Bd.2


sehr gut

Die Geschichte um Rain und Lark geht weiter. Beide sind von der Rebellion gezeichnet und haben schwere Verluste erlitten. Und der Kampf ist noch nicht vorbei. Ein Kampf bei dem beide auf unterschiedlichen Seiten stehen. Und auch, wenn Lark Rain damals verraten hat ist er der Einzige, dem sie vertraut. Doch kann sie es auch, wenn es darauf ankommt?

Ich war sehr gespannt wie es mit Rain und Lark weiter geht. Das sie im ersten Band beide viel durchgemacht haben ist hier spürbar. Sie sind gezeichnet von der Rebellion und müssen weiter kämpfen. Beide Figuren haben mich wieder auf ihre Weise beeindruckt. Und besonders hab ich mich auf die Szenen mit Rose gefreut und wurde da auch nicht enttäuscht. Die Szenen mit ihr mochte ich am liebsten.

In dem Buch ist wieder viel passiert und es kam nie Langeweile auf, die Autorin schafft es die Spannung konstant aufrecht zu erhalten. Ich habe so viel mit Rain und Lark mitgelitten und gebangt, dass ich es jetzt sehr schade finde, dass die Reihe hiermit abgeschlossen ist. Einen Band könnte ich noch sehr gut vertragen. :)

Bewertung vom 19.10.2018
Brinkmann, Caroline

Die Perfekten / Rain Bd.1


sehr gut

Rain ist ein Ghost. Sie lebt mit ihrer Mutter Storm außerhalb des Systems. Eines Systems in denen Menschen nach ihren Genen eingestuft werden. Seit ihrer Geburt ist sie auf der Flucht vor den Gesegneten, die eine perfekte Weiterentwicklung der Menschen sind und das Volk unterdrücken. Rain will sich nicht mehr verstecken und begeht einen fatalen Fehler in dem sie die wichtigste Regel der Ghosts bricht: Vertraue niemanden!

Auch wenn sich mir zu Anfang des Buches noch einige Vergleiche zu anderen Dystopien aufgedrängt haben, konnte das Buch mich letztendlich doch mit noch ganz neuen Aspekten überraschen. Die Welt die die Autorin hier geschaffen hat ist erschreckend und spannend zugleich.

Rain ist eine Hauptfigur, der man beim lesen nur zu gern folgt und gleichzeitig froh ist nicht in ihrer Haut zu stecken. Sie ist mutig und nimmt Sachen nicht einfach so hin. Das hat mich beeindruckt.

Neben Rain ist Lark die zweite wichtige Figur in dieser Geschichte. Und auch wenn er Dinge tut, die man nicht immer gutheißen kann. Tut er es aus den richtigen Beweggründen. Um seine Familie und vor allem seine Schwester Rose zu beschützen. Das hat ihn für mich nur umso sympathischer gemacht.

Und da kommen wir auch schon zu meiner liebsten Figur: Rose. Sie hat mein Herz im Sturm erobert und auf sie freue ich mich in Band 2 am meisten.

Die Perfekten ist ein spannender Dystopie-Auftakt, der vielleicht Dystopie-Fans an einigen Stellen an andere Bücher dieses Genres erinnern lässt (was auch schwer zu vermeiden ist), aber dennoch mit ungeahnten Wendungen überrascht und über 600 Seiten Spannung bietet.