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Insgesamt 1262 Bewertungen
Bewertung vom 20.02.2022
Marshall, Tim

Die Macht der Geographie im 21. Jahrhundert


ausgezeichnet

Wie alle Titel von Tim Marshall: sehr lesenswert!!

Bis auf Teiles des Kapitels 10 "Der Weltraum' beschäftigt sich und erklärt der Autor die geographischen und auch die historisch begründeten Ursachen für Spannungen, (Bürger-) Kriege, Autonomie- beziehungsweise Separatisten-Bewegungen in neun Weltregionen und/oder Staaten.

Der Brexit, die den Frieden gefährdenden Spannungen zwischen den beiden NATO-Mitgliedern Griechenland und Türkei. Das Bestreben Großer Teile der türkischen Bevölkerung, das in Folge des Ersten Weltkrieges untergegangene Osmanische Reich wieder auferstehen zu lassen. Die Sahel-Zone, im Süden der Sahara horizontal quer durch den nördlichen Teil Afrikas verlaufend, von Mauretanien im Westen über Mali, Niger, Tschad, Sudan bis Eritrea im Osten reichend. Welche Konflikte weswegen dort herrschen und teils blutig ausgetragen werden.

Der Schreibstil von Tim Marshall ist nicht belehrend. Er ist auf der einen Seite höchst informativ. Ohne dabei die unterhaltsame Lesbarkeit ausser Acht zu lassen.

Ein Beispiel aus dem Kapitel über Griechenland, es geht um den Ersten Balkankrieg, der 1912 ausbrach und mit dem Vertrag von London am 30. Mai 1913 beendet wurde:
"König Georg war zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits tot, er war am 18. März bei einem Spaziergang aus kürzester Distanz in den Rücken geschossen worden. Die Schlagzeile der Londoner Times lautete: »König der Helenen von einem Verrückten in Saloniki erschossen«. Der Mörder, Alexandros Schinas, wurde verhaftet und starb sechs Wochen später. Wie es scheint, war er verrückt genug, in einem Polizeirevier aus dem Fenster zu fallen." (S. 193)
Die mehr oder minder offen sichtbaren Vorstellungen der "Neoosmanen" unter Führung von Erdogan werden durchleuchtet. Die besondere Bedeutung Äthiopiens, bedingt durch die Geographie des Landes, wird verdeutlicht: "Für die Ägypter ist der Damm [der den Blauen Nil auf eine Länge von bis zu 250 Kilometer aufzustauen vermag; Anm. WS] eine existentielle Bedrohung - ein typisches Beispiel dafür, wie ein Land zum Gefangenen seiner Geographie wird. Der Nil ist die Lebensader der fünftausend Jahre alten ägyptischen Kultur. Ohne Nil kein Ägypten. Der größte Teil des Wassers in Ägypten stammt aus dem Blauen Nil, und die Äthiopier fummeln am Wasserhahn rum." (S. 315)

Gerade wenn man sich bei aktuellen Nachrichten immer öfter an den Kopf langt und sich fragt, was ist denn da oder dort schon wieder los, worum geht es da eigentlich: in dem Buch sind viele schlüssige Antworten zu finden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.02.2022
Rönicke, Frank

Puch


ausgezeichnet

Denkmal für eine Weltmarke!

Puch und Weltmarke?
Eindeutig ja!
Denn Puch war der erste Hersteller, der nicht nur die grösste Anzahl an Mofas in der ganzen Welt verkaufte. Puch brachte das erste Mofa mit Katalysator auf den Markt.

Puch baute nahezu ununterbrochen 87 Jahre lang sehr erfolgreiche Motorräder - eben von 1900 bis zur Werksschliessung 1987. Im jenem Jahr wurde Puch an die italienische Piaggio-Gruppe verkauft. Die 250er MotoCross-Maschine, mit der Harry Everts zwölf Jahre zuvor die Cross-Weltmeisterschaft gewann, kam aus Graz.

Wer in den 1970er Jahren eine Puch M50 Jet sein Eigen nennen konnte, hat sich den Neid aller Zündapp-, Hercules- oder Garelli-Fahrer zugezogen. Denn die Puch hat alle 'versägt'...

In dem Textbildband ist die ganze Historie des Grazer Motor-Zweirad-Herstellers zu finden. Einige der Maschinen aus den ersten Jahren des Zwanzigsten Jahrhunderts, also um die 1905er Jahre, sind nach heutigem Verständnis durchaus kurios. Beispielsweise ein 'Moped' mit einem Beiwagen, bestehend aus einem bequemen Korbsessel für die Dame des Hauses...

Jede Menge Bildmaterial mit den begleitenden Geschichten, mit nahezu allen verfügbaren technischen Daten der verschiedenen Modelle und Motoren im Anhang, Explosionszeichnungen & Detailaufnahmen der Motoren setzen Puch das Denkmal, welches die leider untergegangene Marke verdient.

Bewertung vom 01.02.2022
Schmidt, Rainer F.

Kaiserdämmerung


ausgezeichnet

Die von Ludendorff in die Welt gesetzte und geschürte 'Dolchstoßlegende' wird gerade gerückt!

Der Geschichtsunterricht an den Schulen hat nach meiner allerdings schon einige Jahrzehnte zurück liegenden Erfahrung einen riesigen Fehler: in der Unterstufe des Gymnasiums beginnt der Unterreicht mit der Antike, also Griechen und Römer, geht dann über einige Ereignisse des Mittelalters bis zum Ersten Weltkrieg, eventuell auch noch bis zum Niedergang der Weimarer Republik und den Anfängen der Nazi-Diktatur.
Auf die Mittelstufe folgt bekanntlich die Oberstufe. Und da beginnt das Spiel von Neuem: Antike - Mittelalter - Anfänge des 'Dritten Reiches'.

Kommt das Thema "Erster Weltkrieg" zur Sprache, geht das Husch Husch und endet mit dem Vertrag von Versailles. In welchem dem Deutschen Reich die Alleinschuld am Ersten Weltkrieg angelastet wurde. Mit der Folge der ungeheuren Reparationszahlungen, der Besetzung des wirtschaftlich für Deutschland so wichtigen Rheinlandes, Gebietsverlusten etc.

Der höchst intrigante Erich Friedrich Wilhelm Ludendorff, der ab August 1914 mit Paul von Hindenburg ein 'erfolgreiches Feldherren-Duo' bildete, hatte bereits ab 1916 die Vorstellung einer Militärdiktatur in Deutschland. Als 'Blitzableiter' für seine eigenen Fehler und Unfähigkeit setzte er die Dolchstoß-Legende in die Welt und sorgte so auch dafür, dass die Weimarer Republik wenig bis gar keine Überlebenschancen hatte. Dass auf die Weimarer Republik das 'Dritte Reich', die Nazi-Diktatur folgte.

So weit, so gut beziehungsweise schlecht.

Was im Geschichtsunterricht jedoch völlig untergeht, das sind die Geheimansprachen, die Geheimverträge, der Revanche-Gedanken für die Niederlage Frankreichs am Ende des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 mit dem Verlust Elsass-Lothringens an das Deutsche Kaiserreich. Von Raymond Poincaré bis zum Exzess vorangetrieben.
Die Britten standen dabei in der Niederträchtigkeit mit der Absicht, ihr zusammengeraubtes Empire zu retten, in keiner Weise zurück.
Gleiches gilt für das russische Zarenreich. Wobei es in dem Fall natürlich nicht um das Empire ging. Sondern um die Vormachtstellung auf dem Balkan mit dem zerfallenden Osmanischen Reich, die Verfügungsgewalt über den Bosporus und die Dardanellen.

Wer mit wem warum 'mauschelte', welcher Staat mit welchem unter welchen Bedingungen, welchen Versprechungen und Zielsetzungen und welchen nicht vorstellbaren Grausamkeiten den ersten maschinell geführten Krieg führte, all das beschreibt Rainer F. Schmidt ausführlich.

Es soll in keiner Weise eine Rechtfertigung für alle historischen Folgen sein. Aber die Zuweisung der 'alleinigen Kriegsschuld' an das Deutsche Reich war völlig unbegründet.
Nochmals und ausdrücklich betont: es geht um den Begriff der 'alleinigen Kriegsschuld'!
Die Friedenbemühungen des 28sten US-amerikanischen Präsidenten Thomas Woodrow Wilson mit seinem 14 Punkte Programm wurde mal von dieser, mal von jener und dann wieder von einer anderen Kriegspartei hintertrieben. Das Gemetzel ging weiter.

Wie es überhaupt zu diesem vier Jahre andauernden Gemetzel kommen konnte, weswegen das Attentat am 28. Juni 1914 auf Österreich-Ungarns Erzherzog Franz Ferdinand fälschlicherweise als Ursache für den Ersten Weltkrieg gedeutet wird, das erfährt man in diesem absolut lesenswerten Buch,
Die Vorgeschichte, Entwicklung und auch die Familienbande des deutschen Kaisers Wilhelm II, des britischen Königs George V. sowie des Zaren Nikolaus II, alle drei Vettern untereinander (Großmutter aller drei war Queen Victoria, Königin des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Irland, ab Mai 1876 trug sie als erste britische Monarchin zusätzlich den Titel Kaiserin von Indien), das beleuchtet, begründet, erklärt Rainer F. Schmidt.

Geschichte kann ja so interessant sein!!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.01.2022
Immler, Christian

Windows 11 Neuheiten - das neue Windows erklärt. Für Einsteiger und Fortgeschrittene


ausgezeichnet

Kurz und bündig. Man kann auch sagen 'knackig'.

Auch der erfahrene Anwender von Windows 10 wird nach der Umstellung auf die neuer 11er-Version des Betriebssystems erst nach längerer Zeit und Suche auf Neuigkeiten stoßen. Oft auch nur per Zufall.

Was die neue Version so drauf hat (oder auch nicht mehr bietet), das beschreibt Christian Immler in seinem bekannten, verständlichen Stil. Nahezu alles mit farbigen Screenshots illustriert.

Angefangen bei der Installation aus einem den Voraussetzungen entsprechenden Win10-Rechner als Update oder der Neu-Installation über eine ISO-Datei. Das neue mittig in der Taskleiste am unteren Bildschirmrand angeordnete Startmenu wird erklärt, dessen Anpassungsmöglichkeit. Was ich trotz mehrfacher Suche nicht finden konnte ist eine Erklärung, wie sich diese mittige Anordnung so ändern lässt, dass der Start-Button wie von Windows 10 gewohnt ganz links in der Taskleiste anzuordnen ist.

Ansonsten sind die 155 taschenbuchgroßen Seiten durchaus informativ. Alle wesentlichen Neuerungen, Änderungen werden beschrieben und erklärt.

Wer's knackig mag - hier ist sie/er richtig!

Bewertung vom 05.01.2022
Peyton, Christine;Peyton, Daniel

Office 2021


gut

Für Einsteiger, Neulinge, Beginner...

Mit der Investition von knapp 15,00 € wird nicht viel Geld vernichtet. Besser gesagt, Einsteiger in die Office-Welt vernichten gar kein Geld. Denn wer von Office 2021 noch keine bis sehr wenig Ahnung hat, wird mit Hilfe der zahlreichen farbigen und mit deutlich sichtbaren Hinweispfeilen versehenen Bildschirmabbildungen Schritt für Schritt an die Bedienung von Word, Excel, PowerPoint und Outlook herangeführt.

Es darf jedoch nicht zu viel erwartet werden. An manchen Stellen ist das Buch recht unlogisch aufgebaut. Was zum Beispiel haben die "Notizen", die mit Outlook erfasst werden können (sie gleichen den kleinen meist gelben PostIt-Haftzetteln) im Kapitel 9 "Mit Outlook Termine planen" zu suchen? Na gut, beim Erstellen eines Termins wird man sich schon die eine oder andere Notiz machen wollen. Diese können jedoch gleich in dem großen Freitextbereich in dem Fenster, in dem Terminzeitpunkt, ~ort etc, festgelegt werden, eingeklimpert werden. Wozu dann also diese meist gelben PostIt-‚Zettelchen‘?

An anderen Stellen sind die Erklärungen unvollständig. Es fehlen beispielsweise die Hinweise, dass eine in Outlook erstellte Notiz mit der Maus auf den Windows-Desktop gezogen werden kann. Um so die Notiz auch ohne gestartetes Outlook im Blickfeld zu haben. Es fehlt der Hinweis, dass diese Notizen auch an andere Personen geschickt werden können. Das ist insofern verwunderlich, als dass die Autoren an anderen Stellen auf Teamarbeit zumindest oberflächlich eingehen.

In Kapitel 12 "Präsentationen kreative gestalten" bezüglich PowerPoint wird erklärt, wie mehrere auf der Folie bereits eingefügte Objekte, seien es manuell gezeichnete Formen, seien es eingefügte Bilder, gemeinsam markiert werden können, um diese dann zu gruppieren, gemeinsam zu bearbeiten, zu löschen oder sonstige Arbeitsschritte auszuführen. Natürlich wird auch erklärt, wie eine solche Gruppierung aufgelöst werden kann.

Auf das für einen der eigentlichen Einsatzzwecke von Outlook, nämlich E-Mail-Versand und -Empfang notwendige E-Mail-Konto bei einem Anbieter wie WEB.DE, GMX, Freenet, MS-Mail, Hotline und wie sie alle heissen wird prinzipiell eingegangen. Nicht so bedeutsam ist die Tatsache, dass einige Erklärungen nicht ganz den Tatsachen entsprechen. Wird zum Beispiel ein verkleinertes Fenster auf dem Bildschirm mittels der Maus an den oberen, linken oder rechten Bildschirmrand gezogen, muss a.) der Mauszeiger und nicht nur der Fensterrahmen die Bildschirmkante berühren. Und b.) wird der Bildschirm nicht wie beschrieben "abgedunkelt". Sondern es erscheint eine Art allerdings sehr schwer erkennbarer Auswahlrahmen, der anzeigt, auf welche Grösse das Fenster bei Loslassen der Maustaste eingestellt wird.

Kapitel 5 "Mit Excel rechnen" stellt gerade mal vier oder fünf in Excel integrierte Funktionen vor. OK, auch das ist Rechnen...

Wer sich auf solche Basisfunktionen, elementares Grundwissen beschränkt, hie und da nicht ganz korrekte, manchmal fehlende Angaben und die eine oder andere Falschaussage einstellt, macht mit dem Buch dennoch einen recht guten Griff.

Bewertung vom 04.01.2022
Klaßen, Robert

Windows 11


ausgezeichnet

Für Windows-Neulinge gut geeignet

Das Buch besticht durch die wirklich gut verständlichen, kein Vorwissen erforderlichen Erklärungen. Es macht auch dem Namen des Verlages alle Ehren - die Bildschirmabbildungen, die abgebildeten Menus, alles ist in Farbe gedruckt. Zu jeder Erklärung mindestens ein Bild mit einem deutlich erkennbaren roten Hinweispfeil, an welche Stelle, auf welche der sichtbar angebotenen Optionen in dem jeweiligen Dialogfenster geklickt werden muss. Um das zu erreichen, was erklärt wird.

Für Neu-Einsteiger jeder Altersklasse ist es auch sehr positiv, dass in der Abbildung einer Maus deutlich zu erkennen ist, ob die linke, die rechte Maustaste zu betätigen ist, einmal oder zweimal, ob die Maus mit gedrückt gehaltener Maustaste gezogen werden soll etc.

Von den Inhalten her geht es nicht nur um die grundlegende Bedienung von Windows 11 als solchem. Es geht ebenso um den Windows Explorer, also Ordner anlegen, Dateien kopieren, verschieben, löschen etc. Sich mit Hilfe von Edge im Internet zu bewegen, wie Informationen im Netz gesucht werden können. E-Mails mittels dem zum Lieferumfang von Windows 11 gehörenden Programm Mail versenden/empfangen, Fotos sortieren und bearbeiten, Musik und Videos abspielen und sogar Texte mit WordPad erfassen, das sind in etwa die Nutzungsmöglichkeiten der Windows-Grundausstattung. Die alle wiederum gut erklärt werden.

Technischer, aber stets verständlich geht es in den Kapiteln 9 bis 12 zu. Weitere Geräte anschliessen, Anpassungen vornehmen, den PC im Netzwerk nutzen und auch das elementar wichtige Sichern von Windows 11 wird erklärt. Auf einige Problem-Möglichkeiten und deren Beseitigung geht Robert Klaßen dann im Kapitel 13 ein.

Sogar das Glossar arbeitet mit farbigen Abbildungen. Das umfangreiche Stichwortverzeichnis macht es leicht, gezielt Informationen in diesem Buch zu finden.

Windows 10 Anwender werden das Buch eher nicht brauchen. Windows-Neulingen hingegen wird der Einstieg und der Umgang mit dem Betriebssystem deutlich erleichtert.

Insofern ist es ganz sicher auch für die Großeltern, die sich einen neuen Windows-PC angeschafft haben, geeignet. Alles mit Hilfe der Abbildungen bestens erklärt, recht große, sehr gut lesbare Schrift - ideal!