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buchina
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Mainz

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Insgesamt 232 Bewertungen
Bewertung vom 13.01.2015
Läckberg, Camilla

Engel aus Eis / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.5


sehr gut

Der Krimi beginnt wie so oft mit dem Fund einer Leiche. Dabei ließ die Autorin auch kaum ein ekliges Detail aus. Der Rest des Romans werden diese Details aber eher ausgespart und der Ekelfaktor hat schon zu Beginn seinen Höhepunkt erreicht. Die Leiche stellt sich als Erik Frankel heraus, einen pensionierten Geschichtslehrer, der sehr viel zu der Geschichte der Nazis forschte. Die einzigen Verdächtigen sind die Mitglieder einer rechtsradikalen Organisation, die mit seiner Forschung nicht einverstanden waren. Die Verbindung zu der Protagonistin Erica liegt in der Vergangenheit, denn Wochen vor dem Mord an Erik hatte sie ihm einen Naziorden zur Überprüfung gegeben, den sie in den Sachen ihrer Mutter fand. Besonders durch das distanzierte Verhältnis zu ihrer seit ein paar Jahren toten Mutter, ist Erica bemüht, mehr über ist zu erfahren. Bald wird klar, dass die Lösung des Mordes in der Vergangenheit liegt. Durch die von der Autorin gut gewählten Zeitsprünge in die Vergangenheit, genauer in die Jahre des Zweiten Weltkriegs, erfährt man viel über das damalige Leben und inwieweit die Nazis auch in das Leben einer Kleinstadt in Schweden eingegriffen haben. Aber erst am Schluss kommt die ganze grausame Wahrheit heraus, die zu den Morden in der Zukunft führt. Neben der Aufklärung des Mordes, gibt es einige Nebenhandlungen, die Krimifans vielleicht ablenkend finden, ich aber sehr entspannend fand. Wie schwierig es für Männer ist, im Erziehungsurlaub wirklich 100prozentig die Verantwortung zu übernehmen oder wie der kauzige Bertil Mellberg plötzlich seine Liebe zu Salsa oder besser zur Salsalehrerin entdeckt, ist einfach süß. Durch diese Nebenhandlungen erhalten die Protagonisten mehr Tiefe und Menschlichkeit. Insgesamt ist das ein sehr guter Krimi, mit sympathischen Protagonisten, einer spannenden Handlung, flüssigem Schreibstil und viel Aufschlussreiches über die schwedische Geschichte im Zweiten Weltkrieg. Empfehlenswert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.01.2015
Steinhardt, Bernd

Impact


gut

Ein zurückgezogener Wissenschaftler stirbt in einer stürmischen Nacht in einem mit gelartiger Flüssigkeit gefüllten Tank in seinem Haus. Ein „Wetterfrosch“ eines Nachrichtenkanals, der ihn kaum kennt, will ihn retten und stirbt bei der vergeblichen Rettungsaktion fast selbst und wird verdächtigt mit dem Tod etwas zu tun zu haben. Szenenwechsel: ein durch geknallter aber intelligenter junger Mann ist auf der Suche von außerirdischen Signalen in seinem kleinen Transporter. Er findet eigenartige Funkwellen und kurz danach geht sein Wagen in Flammen auf. Bernd Steinhardts Roman beginnt nicht gerade gemächlich. Sofort wird man in die Geschichte hineingestoßen und versteht nur mit Mühe die verschiedenen Handlungsstränge und die wissenschaftlichen Theorien dahinter. Das ist auch im gesamten Roman zum Teil sehr schwierig, die wissenschaftlichen Gedankengänge nachzuvollziehen, vor allem ohne Grundwissen. Etwas weniger und dafür strukturierter wäre meines Erachtens besser gewesen. Dagegen wechseln sich obskure New-Age-Theorien, mit Klimawandelprognosen und Bezüge zu realen Forschungsprojekten. Am Ende wird es für mich zu viel New-Age mit zu obskuren „Gedanken beeinflussen das Weltgeschehen-Theorien“. Der Autor sollte sich in Zukunft auch zurückhalten, was Liebesgeschichten betrifft. Die in diesem Roman ansatzweise beschriebenen sind doch allzu plakativ und ohne jede Tiefe. Den Roman in Neuseeland zu verorten ist strategisch gut gewählt. Ein Land, wo ich mir nichts Böses vorstellen kann mit viel Natur und netten Menschen. Das gerade dieses Land kurz vor einer Naturkatastrophe steht durch die Machenschaften von geheimen Mächten ist ein gut gewählter Gegensatz. Insgesamt fand ich es sehr schön, endlich mal wieder einen Science Fiction Roman – „Impact“ ist zwar als Thriller deklariert, für mich war es aber kein typischer Thriller – zu lesen. Aber weniger schwer verständliche Theorien wären besser gewesen. Er hätte sich auf eine konzentrieren sollen und die stärker ausbauen, so dass man die Hintergründe besser versteht. Es ist ein spannender Roman, vor allem hervorgerufen durch die ständig wechselnden Perspektiven, die die Geschichte von vielen Seiten betrachtet, aber nicht mehr.

Bewertung vom 13.01.2015
Haskamp, Bettina

Hart aber Hilde


gut

Pia, Anfang 40 hat einen pubertierenden auf Heavy Metall stehenden Sohn, einen Loser als Bettpartner und drei Jobs. Also eine moderne Cinderella, die aber weder harmoniesüchtig, noch so ordentlich ist, sondern einfach chaotisch. Deshalb überrascht es nicht, dass bereits auf den ersten Seiten ihr chaotisches Leben vollends zusammenbricht. Jobverlust, Schulden, alles an einem Tag. Dafür tritt Hilde etwas unsanft in ihr Leben. Eine kunstbegabte 80jährige, die Hilde die nötige Kraft und Schwung wieder in ihr Leben bringt. Klingt nach einer netten Geschichte und das war sie auch, aber nicht mehr. Pia und Hilde sind zwei sympathische Charaktere, ohne Tiefen, deren Handlung vorhersehbar ist. Ein bisschen Abwechslung sollten wahrscheinlich die kleinen Nebenhandlungen bringen, aber vor allem der Charakter Felix mit seiner „Wer wird Millionär“-Macke fand ich anstrengend. Diese Handlung war einfach nur unnötig. Vielmehr hätte ich mir bei den Hauptcharakteren mehr Tiefgang gewünscht oder auch bei der Mutter-Sohn-Beziehung, die nur am Rande immer mal erwähnt wird. In der Mitte des Romans dachte ich alles wäre vorhersehbar und die Autorin traut mir als Leser kaum etwas zu. Am Ende wurde ich mit Endkonstellation dann doch überrascht und wieder etwas versöhnt. „Hart aber Hilde“ ist auf keinen Fall harte Kost, sondern etwas sehr leichtes für zwischendurch. Das Thema ist nicht neu und wurde auch nicht neu erzählt. Gut ist, dass die Hauptcharaktere keine Anfang Dreißigerin ist, wie so oft in den typischen Frauenromanen, sondern eine hart arbeitende Mutter, wenn für meinen Geschmack auch zu chaotisch.

Bewertung vom 13.01.2015
Parkin, Gaile

Kuchen backen in Kigali


ausgezeichnet

Angel lebt mit ihrem Ehemann und ihren fünf Enkelkindern in Kigali. Auf die zusätzlichen Einnahmen angewiesen, backt Angel Kuchen und Torten für Anlässe aller Art. Unter der Last ihres eigenen Schicksals, das ihr beide Kinder genommen hat, widmet sie sich mit viel Einfühlungsvermögen den Problemen ihrer Freunde, Nachbarn und Kunden. Genauso bunt wie ihre Kuchen sind die Geschichten, die hinter jedem Schicksal stehen. Angel, der Name ist Programm, denn mit ihren ganz eigenen Methoden versucht sie jedem zu helfen, der bei ihr vorbeischaut. Aus den Gesprächen, die Angel mit ihren Kunden und Nachbarn bei einer Tasse süßen Tees mit einer Prise Kardamon führt, entsteht beim Leser ein Abbild des heutigen Ruanda. Ob sie nun mit ihrer Nachbarin Amina, der Barfrau Francoise oder mit Bosco, dem Chauffeur eines ausländischen NRO-Mitarbeiters spricht. Immer werden dabei viele der aktuellen Themen Ruandas berührt. Vergebung, HIV, die Rolle von Mann und Frau, Schulbildung oder die große Anzahl von Waisenkindern und das, was die Menschen umtreibt. Angel kommt ursprünglich aus Tansania und ist erst nach dem Genozid nach Ruanda immigriert. Dadurch ist es ihr möglich von außen auf die ruandische Gesellschaft zu blicken, wie es ein Ruander kaum kann. Die Autorin verknüpft kunstfertig Unterhaltung und Information über den Alltag in der ruandischen Großstadt. Das ist kein Buch über den Genozid, ebenso darf man keine intensive Auseinandersetzung mit den Problemen in Ruanda erwarten. Es ist ein unterhaltsames Buch, welches ein farbenfrohes Bild Afrikas und Ruandas im Speziellen zeigt. Dementsprechend passt auch der sehr markante Bucheinband. Ein zuckersüßes Buch, genau das richtige für trübe Herbsttage.

Bewertung vom 13.01.2015
Henn, Carsten Sebastian

Birne sucht Helene


sehr gut

Typischer Frauenroman? Ja. Zwei Unglückliche suchen die große Liebe, dabei ist sie ganz nah. Auch wenn die Geschichte nicht neu und außergewöhnlich ist, der Roman ist sehr lesenswert. Besonders gut gelungen ist das Zusammenspiel des Inhaltes mit dem Aufbau des Buches. So beginnt jedes Kapitel, mit der Zeitungsanzeige von Paul, dem unglücklichen Protagonisten. Diese ist immer eine kleine Zusammenfassung seines Gefühlslebens des vorhergehenden Kapitels, ganz wunderbar geschrieben. Auch die Verbindung, die Liebste durch Kochen zu finden und zu halten ist nicht neu, passt aber ganz wunderbar zur Geschichte. Die Charaktere sind liebenswert. Gerade Paul erwärmt das Herz jeder Frau. Besonders wenn zu lesen ist, dass er durch Kochen und das Lesen von Frauenzeitschriften Frauen besser verstehen will. Dazu hat er noch lustige Haustiere und zieht sich langweilig an. Also ein Typ, der die richtige Frau dringend braucht. Eli, sieht gut aus, hat einen schwulen besten Freund und Pech mit Männern und Autos. Das mit den Autos ist aber ihr Glück, denn so lernt sie Paul kennen, der in einer Kfz-Zulassungsstelle arbeitet. Schon an der kurzen Beschreibung sind die vielen Klischees zu erkennen. Zwischendurch hat mich das sehr an eine typische amerikanische Liebeskomödie erinnert. Schade ist, dass vor allem die Nebendarsteller sei es der Traumprinz von Eli oder der beste Freund von Paul nur so von Klischees strotzen. Da wäre ein bisschen weniger mehr gewesen. Der Humor des Romans ist aber sehr gut, ein paar Mal musste ich sehr lachen. Vor allem der Sarkasmus der Protagonisten ist genau meine Art von Humor. Neben den beschrieben Köstlichkeiten, inklusive der drei angehängten Rezepte, spielt die Stadt Köln auch eine wichtige Rolle (wie auch am Cover zu erkennen). Ich vermute, dass Nicht-Kölner viele lustige Szenen nicht verstehen werden. Das ist ein kurzweiliger, aber sehr lustiger Roman, der durch die sympathischen Charaktere und der guten Beobachtungsgabe des Autors auffällt. Manchmal konnte ich nicht glauben, dass der Autor ein Mann ist. Denn welchen Mann fällt schon auf „dass die Servietten der Eisdielen rauer waren als das Klopapier in Jugendherbergen“. Genau richtig für einen schönen Nachmittag auf dem Balkon.

Bewertung vom 08.01.2015
Miedler, Nora

Funkentanz


sehr gut

Emilia erwacht in einem Krankenhaus, ihr Knie tut weh. Aber das ist nicht das schlimmste, denn sie kann sich an nichts erinnern. Nicht wie sie hierhergekommen ist, noch an ihren Namen. Aber nur die persönlichen Erinnerungen sind weg, an alles andere z.B. wie Angelina Jolies Kinder heißen, weiß sie noch. Auch ihre Eltern erkennt sie nicht. Nach ein paar Wochen im Krankenhaus, darf sie mit ihren Eltern nach Hause. In ein fremdes zu Hause, denn nicht nur, dass Emilia keine Erinnerung an ihr zu Hause hat. Können auch kaum Erinnerungen kommen, denn sie sind vor kurzem umgezogen, weil ihr altes Zuhause abgebrannt ist. Weshalb es auch keine Fotos oder sonstige Erinnerungsstücke gibt. Verhalten sich Emilias Eltern wegen dem Brand so komisch oder warum ist ihr Vater abweisend und ihre Mutter ein Wachhund, der sie nicht aus den Augen lässt. Sind es wirklich ihre Eltern? Was verheimlichen sie?

Der Start ins Buch beginnt rasant und auch über den ganzen Roman wird der Spannungsbogen gehalten. Emilia ist ein sympathischer starker Charakter, mit dem ich sofort mit gefiebert habe. Ihre Gefühle waren sehr gut beschrieben. Auch ihre Umgebung, ohne langatmig zu werden. Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen, ein typisches Jugendbuch.

Die Autorin hat es geschafft, dass ich als Leserin die ganze Zeit mit gerätselt und auch wie Emilia falschen Spuren gefolgt bin. Das war für mich die größte Stärke des Buches. Denn dadurch, dass es keine handfesten Beweise für Emilias Identität gab, musste Emilia und der Leser den Menschen in ihrer Umgebung vertrauen. Das war nicht einfach, denn es gab immer wieder Ungereimtheiten, die zum Teil auch am Ende nicht aufgeklärt wurden. So erschien mit manches Verhalten doch etwas unlogisch, weshalb ich auch einen Stern abziehe. Das Ende war wie der ganze Roman richtig spannend, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Dennoch ließ es mich etwas unbefriedigt zurück. Manches wurde nicht aufgeklärt und deshalb war mich nicht alles logisch.

Dennoch ist „Funkentanz“ ein empfehlenswerter Jugendbuchthriller, der kontinuierlich die Spannung hält, sehr sympathische Charaktere hat und wirklich zum mit rätseln einlädt.

Bewertung vom 08.01.2015
Michaelis, Antonia

Niemand liebt November


sehr gut

November ist 17 Jahre und allein. Ihre Eltern sind kurz vor ihrem sechsten Geburtstag verschwunden. Seitdem hat sie eine Odyssee bei Pflegeeltern und Heimen hinter sich. Aus der letzten Unterkunft ist sie abgehauen. Sie sucht ihre Eltern, denn bei ihnen hofft sie endlich auf Liebe zu treffen.

Für ihre Suche hat sie nur den Hinweis auf eine Bar, wo ihr Vater wohl mal gearbeitet hat. Dort trifft sie auf Katja, dem Barbesitzer. Er verschafft ihr schließlich einen Job in der Bar und passt ein wenig auf. November vertraut aber nicht immer den richtigen Menschen und wird immer wieder enttäuscht. Die Suche nach ihren Eltern verläuft langsam und es gibt immer wieder Sackgassen. Dazu fühlt sich November immer wieder verfolgt und erhält anonyme Drohbriefe. Den einzigen Halt bekommt sie durch einen Jungen, den sie immer wieder sieht, der aber auch immer schnell verschwindet. Mit ihm fühlt sie sich verbunden.

November ist ein wirklich interessanter Charakter. Das Verlassen werden von ihren Eltern hat ihr Herz gebrochen. Wie sehr dieses Ereignis November ihren Umgang mit den Menschen geprägt hat, erfährt man erst nach und nach. November ist eine gebrochene Seele, die nach Liebe sucht. Das hat bei mir große Mitgefühle für sie entstehen lassen, gleichzeitig konnte ich kaum mit ansehen, wie sie sich selbst in großes Unglück stürzt. Ich wollte sie abwechselnd an mich drücken oder wach schütteln. Durch ihre psychische Instabilität wird man als Leser auch immer in der Schwebe gehalten, was von Novembers Eindrücken wahr ist oder was vielleicht auch eingebildet ist. Gerade diese Unsicherheit enthielt die Spannung für mich. Die Suche nach ihren Eltern dagegen fand ich dagegen oft ermüdend und langatmig. Die Rückschläge wiederholten sich und Novembers Handlungsweisen schienen mir zum Teil unlogisch. Der Spannungsbogen hatte für mich einen tiefen Knick nach unten in der Mitte des Romans, der für mich sehr zäh war. Am Ende gewann die Geschichte nochmal an Fahrt und war wieder spannender.

Der Schreibstil ist ungewöhnlich und ich brauchte eine Weile um rein zu kommen. Dann aber entfaltet er seine eigene Poesie. Sehr schön ist auch, dass jedes Kapitel mit einem kleinen Gedicht beginnt. Passt der gut zur Stimmung des Romans, die die ganze Zeit sehr melancholisch ist. Genau wie man sich einen November vorstellt, etwas grau, traurig und wenig Licht.

Ein etwas anderer Roman, der nicht fröhlich ist und zum Teil auch ziemlich brutal, vor allem für ein Jugendbuch. Keine leichte Kost! Ein Roman, der mich zwiespältig zurück ließ. Einerseits hat er meine Gefühle stark angesprochen, anderseits blieb mir die Protagonistin immer etwas fremd. Und außerdem hatte der Roman, vor allem in der Mitte einige Längen, die nicht hätte sein müssen.

Bewertung vom 08.01.2015
Johnson, Maureen

Die Schatten von London Bd.1


ausgezeichnet

Ein Roman der mich überrascht hat, positiv überrascht hat. Denn der Roman beginnt zwar spannend, aber konventionell.

Ein junges Mädchen Aurora, genannt Rory zieht mit ihren Eltern von den Südstaaten der USA nach England. Dort wird sie die meiste Zeit in einem Internat in London leben. Nichts ahnend was ihr bevor steht, sind Rorys größten Probleme, ob sie mit dem vielen Schulstoff klar kommt und wie sich mit ihrer Zimmernachbarin versteht. Rory lebt sich aber schnell ein. Bis dann eine Mordserie London erschüttert. Die Morde erinnern sehr stark an Jake the Ripper. So weiß man, wann und wo der nächste Mord geschehen wird. Aber es nutzt nichts der Mörder bleibt unsichtbar außer für Rory. Und das bringt sie in Gefahr und in Berührung mit einer ganz neuen Welt. Mehr möchte ich nicht verraten. Aber gerade diese neue Welt macht das Buch zu etwas besonderen für mich, soviel sei schon einmal verraten.

So fand ich den ersten Teil des Buches, der sich hauptsächlich um das Internatsleben dreht mit den typischen Problemen eines heranwachsenden Teenagers. Rory ist dabei ein sehr sympathischer Charakter: unsportlich, ehrlich und chaotisch, eben der beste Freundintyp. Eine beste Freundin findet Rory in ihrer neuen Mitbewohnerin Jazza ziemlich schnell. Auch der typische Dreamboy taucht schnell auf. Die Jack the Ripper Morde spielen neben der Internatshandlung. Erst als diese beiden Handlungsstränge aufeinander treffen, wird es meines Erachtens richtig interessant. Und die Autorin überrascht mich mit einer Handlungswendung, die ich so nicht erwartet hätte.

Der Schreibstil gefällt mir. Einerseits konnte ich mir das Internat und seine verschiedenen Charaktere sehr gut vorstellen. Anderseits fühlte ich mich auch nie gelangweilt. Die Geschichte wird immer wieder durch historische Fakten der Ripper-Morde gespickt, was es für mich lebendiger und realer machte. Auch der Charakter Rory schaffte es schnell mir nahe zu gehen, was zum Teil auch an der Ich-Perspektive lag, in der aus Rorys Sicht geschrieben wurde.

Für mich ein rundum gelungener Jugendroman, der Krimi, Liebe und Fantasy gekonnt kombiniert.
Das Roman endet, aber eigentlich beginnt die Story erst richtig und der Folgeroman "Die Schatten von London - In Memoriam: Band 2" steht schon ganz oben auf meiner Wunschliste.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.12.2014
Atkins, Dani

Die Achse meiner Welt


gut

Dieses Buch wurde auf vielen Buchforen, Buchläden und auch Blogs sehr beworben. Das und auch die Geschichte hat mich sehr neugierig gemacht.
Rachel steht kurz vor dem Schulabschluss. Sie ist glücklich mit ihrem Freund Matt und plant die Zukunft. Sie feiert mit ihren Freunden in ihrer Stammkneipe bis es zum Scheidepunkt ihres Lebens kommt. Ein unvergesehener Unfall tötet ihren besten Freund Jimmy. Dieses Ereignis wirft sie und zum Teil auch ihre Freunde völlig aus der Bahn. Sie wird nicht innerlich, sondern auch äußerlich vom Unfall gezeichnet und kapselt sich ab. Ihr Leben scheint keine positiven Überraschungen mehr bereit zu halten. Freund weg, langweiliger Job, einen kranken Vater und immer wieder kehrende Kopfschmerzen. Schließlich bricht Rachel zusammen. Als sie aufwacht, hat sich ihr Leben völlig verändert. Ihr altes Leben ist weg, ein neues wartet auf sie. Aber was ist passiert? Nur Rachel erinnert sich an den Tod von Jimmy, die Krankheit ihres Vater...

Die Frage wie es sein kann, dass Rachel ein völlig neues Leben lebt, treibt die Geschichte voran und macht die doch etwas einfach gestrickte Liebesgeschichte spannender. Denn als Leser weiß man schon auf den ersten Seiten wer zusammengehört, während die liebe Rachel dafür etwas länger braucht.

Während die Autorin versucht der Liebesgeschichte das Besondere einzuhauchen, vergisst leider etwas die Tiefe ihrer Charaktere. Bis auf Rachel bleiben alle sehr stereotyphaft ohne Überraschungen. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen ohne große Besonderheiten. Das Ende ist überraschend, für mich aber einfach zu kitschig, wie die gesamte Liebesgeschichte.

Insgesamt ein netter Liebesroman mit der Besonderheit der zwei Leben von Rachel, immer wieder mit der Frage, was wäre wenn. Aber auch nicht mehr. Am Ende blieb ich enttäuscht zurück. Vielleicht hatte ich durch den Hype einfach zu große Erwartungen.