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Biene101
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Köln

Bewertungen

Insgesamt 252 Bewertungen
Bewertung vom 07.12.2021
Mennuti, Aly

Aber der Sex war gut


sehr gut

Witzig und überraschend
Der Titel und das Cover versprachen gute Unterhaltung. Genau das bekommt man. Ein Buch , das mit Witz und einem ausgeprägt flotten Schreibstil überrascht und überzeugt.
Die Story ist im Verlagswesen angesiedelt und macht es für die Bücherwürmer unter uns damit nochmal ein bisschen interessanter.
Erzählt wird die Geschichte von Annie, der Autorin und Henry, dem Literaturagenten. Als der Lebensgefährte von Annie stirbt, kommt ein gut gehütetes Geheimnis ans Licht und die Beiden , noch Streithähne, sind gezwungen zusammen zuarbeiten.
Die Story wird aus beiden Perspektiven mit viel Humor und Wortwitz erzählt. Es ist sicherlich kein literarisches Meisterwerk, aber überzeugt durch den Schreibstil, Humor und einer Weiterentwicklung der Charaktere.
Die Protagonisten wachsen einem dadurch irgendwie ans Herz. Ihre Sicht aufeinander ändert sich im Laufe der Geschichte. Ob aus Freundschaft Liebe wird ? Lest selbst ! Wer gerne unterhalten wird, ist hier genau richtig.
Der Autorin gelingst es mit viel Wortwitz und einer klugen Weiterentwicklung der Geschichte eine Lovestory der etwas anderen Art zu schreiben.

Bewertung vom 05.12.2021
Häußler, Marcel

Kant und der sechste Winter / Kommissar Kant Bd.1


ausgezeichnet

Sehr schöner und leiser Krimi
Marcel Häußler ist hier ein sehr guter Krimi gelungen, in dem der Focus nicht auf Action, sondern auf die Ermittlertätigkeit gelegt wird. Die Einführung des Teams rund um Ermittler Kant ist auch gut abgestimmt. Man erfährt einiges an privaten Hintergrundinformationen, aber nie soviel, dass der Fall in den Hintergrund tritt.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und die Unterschiede zwischen Stadt und Land sind überzeugt dargestellt.

Der Spannungsbogen wird durch die stets wechselnden Perspektiven über das ganze Buch aufrecht gehalten. Die wechselnden Perspektiven haben mir besonders gut gefallen, da sie den Leser ganz anders in die Geschichte einbinden.

Die eingeschworene Dorfgemeinschaft und die unverhofften Wendungen in dem Fall, machen es dem Leser nicht einfach, den Mörder und sein Motiv zu erkennen. Die Auflösung kommt zwar tatsächlich unverhofft, ist aber durchaus glaubwürdig.

Ich habe das Buch gerne gelesen und werden Kant und sein Team sicher weiter verfolgen. Von mir eine Leseempfehlung und 5 Sterne.

Bewertung vom 29.11.2021
Neuhaus, Nele

In ewiger Freundschaft / Oliver von Bodenstein Bd.10


ausgezeichnet

Tödliche Vergangenheit
Der neue Taunuskrimi ist wie ein Treffen mit alten Freunden und konnte mich wieder völlig überzeugen.
Er startet im Jahr 1983 in einem Ferienort in Frankreich. Eine Clique von Freunden genießt den Urlaub, aber es schwelen Lügen, Hass, Geheimnisse und Feindschaft im Hintergrund.
Jahre später verschwinde eine gekündigte Programmleiterin eines bekannten Frankfurter Verlagshauses. Als ihre Leiche gefunden wird, geraten Pia und Oliver in den Sog der Geschehnisse der Vergangenheit. Man hat es mit vielen unterschiedlichen Personen zu tun, die alle auf irgendeine Art und Weise verbunden sind. Man muss den Krimi sehr aufmerksam folgen, um im Dickicht der Geschehnisse rund um das Verlagswesen nicht den Überblick zu verlieren.
Wie gewohnt legt Nele Neuhaus viele Fährten, die den Leser bis zum Schluss im Dunkeln lassen.
Die Charaktere und ihre Verbindungen untereinander sind alle sehr gut beschrieben. Der Schreibstil ist flüssig und mitreißend.
Auch die privaten Ereignisse im Leben der Ermittler kommen nicht zu kurz. Oliver ist diesmal durch die Krankheit seiner Ex und dem erneuten Scherbenhaufen einer beziehung besonderes betroffen. Pia's Ex, der Rechtsmediziner, ist unter die Schriftsteller gegangen, was durchaus amüsant ist, da er alle dem Leser bekannten Personen und Buchtitel verarbeitet.
Insgesamt gebe ich dem Buch klare 5 Sterne.

Bewertung vom 13.11.2021
Ohle, Bent

Die Kommissarin und der Metzger - Auf Messers Schneide


ausgezeichnet

Ein friedliches Dorf?
Der Krimi von Bent Ohle spielt in einem beschaulichen, kleinen Dorf im Münsterland, bis eine zerstückelte Leiche die dörfliche Idylle jäh stört.

Tanja, Kommissarin und Landwirtin im Nebenerwerb ermittelt in ihrem Heimatdorf. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Bruder Rudi, Schlachter und Hobby Forensiker, da der polizeieigene Rechtsmediziner nicht mit überragenden Fähigkeiten glänzt.

Die Charaktere sind sehr schön beschrieben. Tanja, die Kommissarin mit viel Humor und Schlagfertigkeit, die exzentrische Mutter, Bruder Rudi auf Freiersfüßen. Dazu das Abbild einer Dorfgemeinschaft, die sich durch Sturheit, Vorurteilen und Schweigen auszeichnet.

Kleine Sahnehäubchen sind die Zwischenepisoden mit Zuchtbulle Gunnar und die Einstellung von Tanjas Chef zu ihrem Auto.

Der Schreibstil ist flüssig und humorvoll.

Die Ermittlungen reichen von zerstückelten Leichen, einem merkwürdigen Tierarzt bis zu dunklen Geheimnissen, die durch Zufall ans Licht kommen.

Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und vergebe gerne eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 04.11.2021
Revers, Andrea

Komm gut heim


ausgezeichnet

Miss Marple lässt grüßen
Wie schön war das denn ! Ein Eifelkrimi mit einer wunderbaren Protagonistin á la Miss Marple.

Frederike Kriminalkommissarin i.R. macht beim Tod einer Nachbarin von Freundin Grete eine Entdeckung und damit ist ihr kriminalistischer Spürsinn erwacht.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig und man bekommt ausgiebig Gelegenheit zum knobeln und vermuten. Vor allem, weil man als Leser immer einen klitzekleinen Vorsprung durch die Gedankensequenzen des Mörders hatte.

Die Charaktere sind allesamt wunderbar gezeichnet und sehr sympathisch.

Das Ende, nun das habe ich so nicht erwartet und es war wirklich toll erdacht und geschrieben.

Ich freue mich auf ein Wiederlesen mit Frederike und natürlich Kater Hannelore.

Bewertung vom 01.11.2021
Bourne, Sam

Die Kampagne / Maggie Costello Bd.3


ausgezeichnet

Facettenreich und unerwartet
Sam Bourne's 3. Band rund um die Anwältin Maggie Costello spielt im politischen Amerika mitten in den Kandidaturen zur Präsidentschaftswahl. Die Staranwältin Natasha Whintrop gilt inoffiziell als heiße Anwärterin, bis sie eines Nachts in ihrem Haus überfallen wird und dabei ihren Angreifer tötet.
Schnell verdichtet sich die Annahme, dass an der Schilderung des Tatherganges irgendetwas unstimmig ist. Obwohl sie zunächst als # me-Too Heldin gefeiert wird, stellt sich die Frage, ist sie es wirklich? Natasha ruft Maggie Costello zur Hilfe, die als Troubleshooterin bekannt ist.
Sam Bourne gewährt tiefe Einblicke in den amerikanischen Wahlkampf und die Macht der sozialen Medien, die einen stellenweise schaudern lassen.
Das zweite Thema ist sexuelle Nötigung und deren dramatisch niedrigen Verurteilungsraten. Das Buch bietet bei allen Themen viel Potential zum Nachdenken, Diskutieren und Recherchieren.
Die Charaktere sind mit viel Tiefgang gezeichnet und bilden ein nicht unkompliziertes Geflecht, dass man mit viel Aufmerksamkeit verfolgen muss, um nicht den Überblick zu verlieren.
Fast alle losen Fäden werden am Ende stimmig zusammengeführt, eventuelle offene Fragen bleiben der Phantasie des Lesers überlassen.
Ich war mir zeitweise nicht sicher, ob man es hier tatsächlich mit einem Thriller zu tun hat. Aber ja, es ist ein gut geschriebener Politthriller, der durch die Komplexität der Themen bis zum Schluss undurchsichtig bleibt.
Von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 23.10.2021
Prange, Peter

Im Bann der Bilder / Der Traumpalast Bd.1


sehr gut

Kino, Berlin und die „Goldenen 20er“
Peter Prange nimmt uns in seinem neuen Buch mit in das Berlin der 20er Jahre. Eine Zeit in der die Gegensätze nicht größer sein könnten. Die Menschen spüren die Nachwehen des 1. Weltkrieges, die Nationalsozialisten gewinnen zunehmend an Einfluss, der Kampf um die politische Macht hat begonnen, die Inflation ist in schwindelnden Höhen und die Menschen haben finanzielle Schwierigkeiten und können sich zum Teil keine Lebensmittel mehr kaufen. Dem gegenüber steht der Hunger nach Unterhaltung und Ablenkung von den Problemen.
In dieser Zeit begleiten wir die Liebesgeschichte von Tino Reichenbach, Bankierssohn und Rahel Rosenberg, Tochter eines Schneiders und jüdischen Glaubens. Es ist eine Geschichte mit Höhen und Tiefen in Zeiten des Umbruchs.
Dazu erleben wir die Anfänge des Kinos. Der Boden für die weitere Entwicklung des Kinos ist jedoch bereitet, da die Menschen Ablenkung brauchen. Wir erfahren vieles über die Schwierigkeiten der Finanzierung, die Art der Filme und die Macht der Beeinflussung, die in diesem Medium steckt. Außerdem begegnen wir vielen bekannten Namen von Schauspielern*innen und Regisseuren.
Die Charaktere in dem Buch sind alle sehr authentisch beschrieben. Peter Prange arbeitet mit historischen und fiktionalen Personen und verknüpft dabei Geschichte und Fiktion auf wunderbare Art und Weise.
Man merkt diesem Buch sofort an, dass die historischen Fakten penibel recherchiert wurden, aber eine gewisse Vorkenntnis über die Ereignisse dieser Zeit sind empfehlenswert.
Peter Prange achtet sehr darauf, wie er auch in seinem Nachwort beschreibt, dass er die Sprache der Zeit übernimmt und sie nicht dem politisch korrekten Stil von heute anpasst.
Der mittlere Teil des Romans hätte ein wenig mehr gestrafft sein können, hier tuen sich doch einige Längen auf. Für das Lesevergnügen fällt das aber nicht so sehr ins Gewicht, daher gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 21.10.2021
Matiszik, Thomas

Tiefschwarze Schuld


sehr gut

Thriller mit Wendungen
Mit dem Prolog steigt der Leser direkt in die Handlung ein. Es folgt ein Pageturner, der es in sich hat. Viele Handlungsstränge und Charaktere werden gekonnt miteinander verbunden. Die Themen sind vielfältig. Es geht um Medikamentenzulassung, Misshandlung im Pflegeheim, Kinderhändler, Selbstmorde, Psychopathen und Rache.
Die Kapitel sind kurz und knackig, der Schreibstil lässt einen durch die Seiten fliegen. Die verschiedenen Zeitebenen, Handlungsstränge und Charaktere erfordern ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit. Aber nach den ersten Kapitel sieht man klarer und der Lesespaß startet richtig durch.
Die Hauptprotagonistin Corinna Dupont ist eine Frau mit Ecken und Kanten, mit der ich noch nicht so richtig warm werden konnte. Aber dem Lesevergnügen tat dies überhaupt keinen Abbruch.
Am Ende hätte ich mir vielleicht eine, ein wenig, ausführlichere Auflösung gewünscht. Das Ende des Buches bietet schon eine Grundlage für Buch Nr. 2.
Von mir eine Leseempfehlung !

Bewertung vom 14.10.2021
Eder, Rebekka

Die Schokoladenfabrik - Die Tochter des Apothekers / Die Stollwerck-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Kamelle und Zeitgeschichte
Als Kölnerin war ich sehr gespannt, ob es gelungen ist Historie und Fiktion gut miteinander zu verknüpfen. Ja, es ist gelungen, sogar unglaublich überzeugend.
Es wird die Geschichte von Anna Sophia Müller, der Apothekerstochter und Franz Stollwerck, dem Zuckerbäcker erzählt. Wir erleben mit, wie sich die beiden, allen Widrigkeiten zum Trotz, finden. Sie gründen ein Geschäft für Backwaren und Annas persönlich kreierte Hustenbonbons. Sie kämpfen von Anfang an gegen Widerstände, Verrat und Intrigen.
Das Buch ist bildgewaltig und sehr detailgetreu geschrieben. Der Schreibstil ist so flüssig und leicht, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann.
Wir lernen viel über Bonbonherstellung,  das Leben in Köln im 19. Jahrhundert, Märzrevolution und Frauenbewegung. Die Charaktere sind alle fein ausgearbeitet und entwickeln sich vor allem in der Geschichte weiter.
Die Elemente Liebe, Drama und Mystik geben der Geschichte noch zusätzlichen Pfiff.
Die unterschiedlichen Erzählstränge lassen einen durch die 600 Seiten fliegen.
Ich habe das Buch mit großem Vergnügen gelesen und bin gespannt auf Band 2 und wie es mit der Familie Stollwerck weiter geht.

Bewertung vom 11.10.2021
Reimer, David

Das Geheimnis der schwarzen Pyramide


sehr gut

Exzellentes Kopfkino
Das war mein erster Abenteuerroman überhaupt. Aufmerksam bin geworden durch das Thema Ägypten, da dies immer schon eine besondere Faszination  für mich hatte.
Ich wurde nicht enttäuscht. Das Buch ist ein Mix aus Rätsel lösen unter Zeitdruck (fast wie ein Escape Room), geheimnisvoller ägyptischer Mythologie und Geschichte und einem klassischen Abenteuer im Stil von Indiana Jones.
Der Schreibstil war angenehm leicht und flüssig, erforderte jedoch auch Aufmerksamkeit, wenn es in den Bereich der Mythologie und Geschichte ging, der nebenbei sehr gut recherchiert war.
Die Rätsel und Suchen waren wirklich liebevoll ausgedacht und allesamt spannend. Es hat Spaß gemacht mitzufiebern oder das Rätsel vielleicht ein paar Zeilen vorher zu lösen.
Die Charaktere haben alle Facetten bedient, der Archäologe und Abenteurer, Schurken, kriminelle Ex-Ehemänner, Frau mit Geheimnissen etc.
Die Dialoge waren spritzig und schlagfertig, der Humor kommt nicht zu kurz.
Ich kannte die ersten Bände der Reihe nicht, was für das  Lesevergnügen jedoch nicht hinderlich war.
Das Ende des Buches lässt den Leser auf einen ebenso spannenden 5. Teil hoffen.