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LEXI
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Österreich

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Insgesamt 388 Bewertungen
Bewertung vom 13.09.2018
Salatin, Joel

Schweineglück & Lebenslust


ausgezeichnet

Unser Respekt gegenüber Gottes Schöpfung

Der Amerikaner Joel Salatin ist nicht nur Öko-Farmer, Dozent und Buchautor, sondern auch bekennender Christ. Er wendet sich in seiner aktuellen Neuerscheinung in erster Linie an Christen und offenbart seiner Leserschaft damit sein Plädoyer gegen den gedankenlosen Umgang mit der Schöpfung. Auf knapp dreihundert Buchseiten äußert er seine Gedanken zu einem Landwirtschaftssystem, das Gottes Vorgaben in der Bibel entspricht. Seine Art, eine Farm zu betreiben, widerspricht den gängigen Vorstellungen der Nahrungsmittelindustrie und der Chemiekonzerne, deren Methoden er strikt ablehnt. In seinen Ausführungen erzählt er von seiner Art, Nutztiere zu halten, und seine Vorstellungen eines Bauernhofes und die Umsetzung dieser Visionen in seinem eigenen Betrieb haben mich fasziniert und zutiefst beeindruckt.

Joel Salatin veranschaulicht die schrecklichen Bedingungen, in denen Schweine und Hühner in industriellen Mastanlagen ihr kurzes Leben ertragen müssen. Im Gegensatz dazu zeigt er seinen völlig konträren Weg auf.

Als Christ ist es ihm ein großes Anliegen, auf die Aussagen über Tierrechte und Anweisungen zum Umgang mit Tieren in der Bibel hinzuweisen. Er schreibt über Gottes Ordnung, gentechnisch veränderte Organismen, gewährt hoch interessante Einblicke in die Welt der Tiere und Pflanzen und sogar kleinster, nicht mit freiem Auge sichtbarer Organismen. Salatin erläutert das Prinzip der Permakultur, kommt auf die Ernährung zu sprechen und plädiert für eine verantwortungsvolle Nutzung des Wassers. Auch die Vermarktung und die Zustände in Massentierhaltungseinrichtungen sind Themen dieses Buches. Der Autor warnt nachdrücklich vor Unkrautvernichtungsmittel, die für Mensch und Umwelt tödliche Gifte darstellen. In laufenden Berichten über seine Art und Weise, eine Farm zu betreiben, gewährt er viele Einblicke in den Alltag eines Öko-Farmers und begeisterte mich mit im Prinzip sehr einfachen, aber wirkungsvollen Methoden. Joel Salatin ist der Meinung, dass „unsere Einstellung gegenüber Tieren ein direkter Ausdruck unserer Haltung gegenüber anderen Menschen und Gott“ darstellt und erläutert seine Ansichten sehr ausführlich.

„Würde ich als Tier so leben wollen?“ Salatin stellt diese einfache Frage direkt und offen – und ehrlich gesagt hegte ich nach der Beschreibung der furchtbaren Zustände in Legebatterien und Massentierhaltungsstätten den Wunsch, die Öko-Farm dieses brillanten Mannes selber besichtigen zu dürfen, der einen vollkommen gegensätzlichen Weg eingeschlagen hat.

Fazit: „Schweinglück & Lebenslust“ war für mich persönlich eine sehr emotionale Lektüre. Aufgrund meiner lebhaften Vorstellungskraft konnte ich die im Buch beschriebenen drastischen Zustände und fürchterlichen Misshandlungen der Tiere beinahe hautnah miterleben, was mich das ganze Buch über stark belastete. Dennoch empfand ich den Wunsch, aus der Erstarrung aufzuwachen und meine Haltung zu verändern. Meiner Ohnmacht angesichts der riesigen Konzerne, die den Nutztieren unendliches Leid zufügen, steht nun eine kleine Hoffnung gegenüber: nämlich die Hoffnung, dass es auf dieser Welt weitere Menschen wie diesen amerikanischen Farmer gibt, die nicht mehr zusehen können, wie Gottes Schöpfung misshandelt und ausgenutzt wird. „Wann ist Essen kein Essen mehr? Und würde ich als Tier so leben wollen?“ Drastische Fakten und unbequeme, direkte Fragen, auf die der Autor wohl überlegte Antworten hat. Joel Salatin lebt seine Überzeugungen und Visionen – und hat großen Erfolg damit. Es bleibt zu hoffen, dass er Nachahmer findet und er viele Menschen mit seinem Buch erreicht, damit es endlich zu einem Umdenken kommt und ein bewusster und respektvoller Umgang mit unseren pflanzlichen und tierischen Ressourcen irgendwann zur Selbstverständlichkeit wird.

(gekürzte Fassung)

Bewertung vom 02.09.2018
Hack, Kerstin

Das gute Leben


ausgezeichnet

Ein bunter Blumenstrauß von Inspiration für ein reiches und schönes Leben

„Mein Traum von einem guten Leben: klar, voller Begegnung, Freude und Leichtigkeit und so, dass es Mitmenschen bereichert und stärkt. Am Ende ergeben alle Impulse zusammen einen bunten Blumenstrauß von Inspiration, den ich nach den acht großen Bedürfnissen im Leben angeordnet habe.“

Entsprechend ihrem Vorwort beschäftigt Kerstin Hack sich in diesem Buch mit acht Themenbereichen, die zugleich auch die jeweiligen Kapitelüberschriften darstellen: Vision & Kreativität, Ordnung & Struktur, Sinn & Produktivität, Feiern & Höhepunkte, Energie & Lebensfreude, Beziehung & Nähe, Reflexion & Ausrichtung, Ruhe & Regeneration. Sie ist der Ansicht, dass sie alle diese acht zentralen Lebenselemente, die in der biblischen Schöpfungsgeschichte mit kraftvollen Bildern beschrieben werden, für ein gutes Leben braucht.

Kerstin Hack schreibt offen, einfach und direkt, ihre Ausführungen sind anregend und motivierend. Die Autorin ist Christin und bezieht auch immer wieder ihren Glauben an Gott in diesem Buch mit ein.

Das Kapitel „Gute Strukturen finden“ empfand ich persönlich ganz besonders beeindruckend, hier konnte ich der Autorin hinsichtlich ihres Strebens nach einem steten und ruhigen Rhythmus, der ihr im Leben Halt gibt, uneingeschränkt zustimmen. Auch das Entsorgen und Reduzieren von Gegenständen fand bei mir großen Anklang und inspirierte mich dazu, lange aufgeschobenes Entrümpeln endlich anzupacken. Beim Abschnitt über Effizienz und das Bündeln von Aufgaben konnte ich bereits auf eigene Erfahrungen zurückgreifen, und hinsichtlich „Multitasking“ stimme ich der Autorin uneingeschränkt zu, dass es einfach nicht funktioniert. Wunderschön empfand ich die Art und Weise, wie Kerstin Hack kleine Glücksmomente im Alltag zu finden und genießen vermag. Ein sehr herausforderndes und hoch interessantes Thema waren für mich die Anregungen der Autorin, natürlich in Bewegung zu kommen, den Körper möglichst fit zu halten. Auch betreffend die Gelassenheit durfte ich erstaunliche und äußerst hilfreiche Erkenntnisse aus den kurzen Ausführungen gewinnen. Weitere Punkte, die mich unglaublich angesprochen haben, waren das Erkennen und Definieren der eigenen Werte und die Akzeptanz jener seiner Mitmenschen.

Sehr gut gefallen haben mir die Zusammenfassungen nach jedem Kapitel unter der Überschrift „Inspiration für dich“, wo die Autorin eine oder mehrere Fragen stellt, eine Idee oder besser gesagt eine Anregung dazu präsentiert, einen konkreten Buchtipp zu diesem Thema empfiehlt und letztendlich noch einen Film- oder Internettipp für ihre Leser bereithält.

Die letzten Seiten dieses Buches sind so grandios, wie auch der gesamte vorangegangene Inhalt: Kerstin Hack bedankt sich in berührenden Worten bei ihren Lesern, und neben einigen Empfehlungen für passende Bücher und Internetseiten gibt sie ganz tolle und inspirierende Ratschläge, wie man Menschen auf die verschiedenste Art und Weise beschenken und sich selbst ein gutes Leben gönnen kann.

„Das gute Leben“ war ein Buch, das ich – einmal zur Hand genommen – nicht mehr weglegen mochte. Ich vertiefte mich mit großem Vergnügen in die Seiten, fand es inhaltlich ungemein bereichernd und zudem sehr praxistauglich. Die Fragen zur Selbstreflektion und die vielen wertvollen Tipps machen dieses Buch zu einem wahren Lebensbegleiter.

(gekürzte Fassung aufgrund der Zeichenbeschränkung)

Bewertung vom 02.09.2018
Lalleman, Pieter J.

Goldadern der Bibel


sehr gut

Ein Plädoyer für die Hebräische Bibel – das Alte Testament

„Das Alte Testament ist mehr als nur eine Sammlung von Prophezeiungen über Jesus Christus!“

Dr. Pieter J. Lalleman ist Dozent für biblische Studien am Spurgeon’s College in London und Herausgeber der Europäischen Theologischen Zeitschrift. Sein 2015 in den Niederlanden erschienenes Buch „Goldadern der Bibel“ wurde nun erstmals ins Deutsche übersetzt und befasst sich mit wichtigen Themen des Alten Testaments, die im Neuen Testament nicht oder kaum vorkommen. Neben allgemeinen Informationen über die Bibel und das Alten Testament konzentriert sich der Autor auf den Mehrwert des Alten Testaments und geht dabei auch ein wenig ins Detail. Er zeigt wichtige Aspekte des Alten Testaments auf – und zwar Themen, bei denen das Alten Testament einen bleibenden Wert für alle Christen hat. Er möchte seinen Lesern helfen, die sogenannte „Hebräische Bibel“ richtig zu lesen und zu verstehen und thematisiert unter anderem auch den falschen Gebrauch des Alten Testaments.

Dr. Lalleman befasst sich im ersten Teil des vorliegenden Buches mit der Schöpfung, den Namen Gottes, der Sexualität, der Politik und Fremden, Skepsis und Zweifel, Klagen, Widerreden gegenüber Gott, der Botschaft des Buches Ester sowie dem jüdischen Kanon. Der zweite Buchabschnitt ist seinen Empfehlungen gewidmet, wie man das Alte Testament besser nicht benutzen bzw. lesen sollte. Er führt hierbei beispielhaft verschiedene Fehler an, äußert sich zum Wohlstandsevangelium, welches sich bereits über die halbe Welt verbreitet hat, und dem Einhalten jüdischer Feiertage durch Christen.

Die Ausführungen des Autors sind auch für Nicht-Theologen leicht verständlich, der Schreibstil ist flüssig und er bietet seiner Leserschaft eine große Fülle an Informationen. Hierbei bedient er sich zahlreicher Auszüge aus der Bibel, die in einer vom restlichen Text abweichenden Schriftart dargestellt werden. Einige Themenbereiche waren mir jedoch zu kurz angeschnitten – hier ging mir der Inhalt dieses Buches zu wenig in die Tiefe und ich hätte mir etwas mehr an Informationen und Praxisbezug (Anwendung auf das tägliche Leben) erwartet. Der Anhang stellt ein hilfreiches Werkzeug für Gesprächsgruppen dar, wo der Autor auf mehr als fünf Buchseiten auf den Inhalt dieses Buches zugeschnittene Fragen anbietet.

Insgesamt hat mir „Goldadern der Bibel“ sehr gut gefallen und ich kann dieses Buch als interessante Lektüre zum Thema „Altes Testament“ weiterempfehlen.

Bewertung vom 31.08.2018
Becker, Ulrike

Vertrauen auf vier Pfoten


ausgezeichnet

Das Leben mit einem ehemaligen Straßenhund

„Ein etwas zu klein geratener Schäferhund mit seinen etwas zu groß geratenen Ohren und seinem riesengroßen Herzen bereichert mein Leben.“

Ulrike Becker berichtet in diesem Buch von ihrem Leben mit dem Schäferhund-Mischling Diego, einem ehemaligen ungarischen Straßenhund, den sie aus einem deutschen Tierheim zu sich ins Haus holte. Der einjährige Rüde war abgemagert, hatte kein Vertrauen zu den Menschen und verhielt sich auch wie ein streunender Herumtreiber.

In vielen, jeweils nur aus zwei bis vier Buchseiten bestehenden kurzen Kapiteln, vermittelt sie ihrer Leserschaft, wie viel dieses Tier ihr über die Sichtweise eines Hundes auf die Welt beibrachte und regt zugleich auch dazu an, über sich selbst, das Menschsein und die eigene Art, die Welt zu sehen, nachzudenken.

Ulrike Becker ist ein einnehmender, locker-leichter Schreibstil zu eigen. Ihre Kapitel beginnt sie stets mit einer auf den Inhalt bezogenen Überschrift im Fettdruck, und erzählt danach die jeweilige Geschichte mit ihrem tierischen Protagonisten Diego. Die Autorin zeigt bei den einzelnen Erzählungen zugleich auch eine Parallele zum menschlichen Leben auf, zu Alltagssituationen oder zu ganz bestimmten Verhaltensweisen der Menschen. In jedem Kapitel liefert sie zu ihrer Tiergeschichte nach einem geschickt und manchmal auch humorvoll inszenierten Übergang abschließend auch einen biblischen Bezug, regt zum Nachdenken an.

Die Themenvielfalt ist so reichhaltig wie die Erfahrungen eines Hundehalters mit seinem Haustier. Ulrike Becker zeigt beispielsweise auf, wie Diego mit seiner „ausgefeilten Deeskalations-Strategie“ als Streitschlichter agiert, wie er als Spurenleser unterwegs ist oder falsche Eulen jagt, sie zeigt ihn als Tröster und Krankenpfleger oder als völlig tiefenentspanntes Wesen, das einzig im Hier und Jetzt lebt. Diegos Verhältnis zu Katzen ist ein Kapitel für sich, doch seine Halterin gibt aus ihrer eigenen Erfahrung Ratschläge zum Umgang mit dem Jagdtrieb eines Hundes. Durch Diego wurden der Autorin tiefsinnige Einsichten geschenkt. Der Hund lehrte sie, die Welt um sich herum wieder ganz neu wahrzunehmen, zeigte ihr die Bedeutung von Liebe, Achtung und Wertschätzung auf und wies unter anderem auf die Gefahr von vorgefassten Meinungen und Vorurteilen hin. Ganz besonders unterhalten haben mich Ulrike Beckers Gedanken über den unwiderstehlichen Hundeblick, der jedem Hundehalter nur allzu gut bekannt sein dürfte und der bereits unzählige Herzen erweicht hat. Höchst amüsant fand ich auch Diegos Gedanken zum Weihnachtsfest aus seiner ganz persönlichen Sicht, dargestellt in kursiver Schrift. Den Abschluss bilden gute und praxistaugliche Ratschläge der Hundetrainerin Gitte Kuther für ein „gelingendes Hund-Mensch-Miteinander“.

Ich möchte zudem noch auf das äußerst anziehende Coverfoto hinweisen, welches augenblicklich meine Aufmerksamkeit erregte. Der junge Diego in seinen Flegeljahren sitzt dem Betrachter zugewandt, den Kopf ein wenig geneigt, ein Ohr geknickt, und ist mit seinem treuherzigen Hundeblick und der rosafarbenen Zunge ein echter Blickfang. Auch die farbliche Gestaltung fand ich höchst passend und harmonisch.

Fazit: „Vertrauen auf vier Pfoten“ war ein kurzweiliges, amüsantes und höchst unterhaltsames Buch, das ich gerne gelesen habe. Ich möchte es jedem Tierfreund – und natürlich ganz besonders jedem Hundehalter – ans Herz legen: es könnte durchaus sein, dass das eigene Haustier einige frappierende Ähnlichkeiten mit Diego aufweist.

Bewertung vom 22.08.2018
Godfrey, Jan;Ayres, Honor

Wer hat diesen wunderschönen Morgen gemacht?


ausgezeichnet

Ein kleines, braunes Vögelchen entdeckt seinen Schöpfer

Ein kleines braunes Vögelchen wacht in seinem Nest ganz oben auf einem hohen Baum auf und stellt fest, dass genau heute der allerschönste Morgen seines ganzen Lebens angebrochen ist. Es möchte nun natürlich unbedingt in Erfahrung bringen, wer dafür verantwortlich ist und befragt einige Tiere, doch erst der Wind flüstert dem Vögelchen den entscheidenden Hinweis zu. Als es erschöpft, aber glücklich nach Hause kommt, tut es dies nicht nur in der Gewissheit, dass Gott diesen wunderschönen Morgen gemacht hat, sondern dass er darüber hinaus auch die ganze Zeit seine Hände schützend über das kleine Vögelchen gehalten hat.

„Gott ist stärker als der Wind und er ist strahlender als die Sonne. Er ist größer als der Adler und kräftiger als der Schneesturm – und er hat mich nach Hause gebracht. Und Gott, der Schöpfer der ganzen Welt, hat auch diesen wunderschönen Morgen gemacht.“

Jan Godfrey erzählt in diesem Buch in einfacher, kindgerechter Sprache die Geschichte eines winzigen Lebewesens, das mehr über den Schöpfer aller Dinge wissen möchte und vermittelt dadurch einen wichtigen Glaubensinhalt. Er bringt Kindern im Alter zwischen drei und sechs Jahren in dieser einfühlsam geschriebenen Geschichte auf wunderschöne Art und Weise nahe, dass wir alle - auch das kleinste Lebewesen auf dieser Erde - wertvoll und von Gott geliebt ist, und er niemals von unserer Seite weicht.

Die junge Zielgruppe hält eine gebundene Ausgabe in quadratischem Format in Händen, welches durch Honor Ayres mit fröhlichen Zeichnungen in einer bunten Farbenvielfalt und mit einer großen Liebe zum Detail illustriert wurde.

Fazit: „Wer hat diesen wunderschönen Morgen gemacht?“ ist ein Vor- und Erstleser-Buch, das Kindern durch ein fröhliches kleines Vögelchen auf der Suche nach seinem Schöpfer christliche Werte nahebringt. Es hat mir ausgezeichnet gefallen!

Bewertung vom 20.08.2018
Camden, Elizabeth

Das Anwesen


ausgezeichnet

Das Geheimnis um das Anwesen „Dierenpark“

„Wir sind die Vandermarks. Und wir sind gekommen, um zu bleiben.“

Das einsam gelegene Anwesen „Dierenpark“ übt einen gespenstischen Reiz auf die Menschen aus. Das berühmte Gebäude aus dem Jahre 1635 thront auf den Klippen der Granitfelsen in einer abgelegenen Bucht im Tal des Hudson River. Obgleich dessen Besitzer Nickolaas Vandermark es seit sechzig Jahren nicht mehr betreten hat, kümmern sich einige Angestellte darum, Haus und Gartenanlage in Ordnung zu halten. Als im Sommer 1898 plötzlich Quentin Vandermark mit seinem Sohn Pieter auftaucht, bringt er Aufregung und Trubel in das bislang ruhige und gemütliche Leben auf Dierenpark. Die hübsche Sophronia van Riijn, im Buch stets Sophie genannt, hat ohne die Genehmigung der Besitzer eine Wetterstation auf dem Dach der Villa errichtet, und bangt nun zu Recht um ihre Anstellung als Köchin auf dem Anwesen. Ihr unvergleichliches Talent zum Kreieren der köstlichsten Speisen und Backwaren wird lediglich von ihrer großen Leidenschaft für die Meteorologie übertroffen. Sophies größter Wunsch ist es, infolge ihrer langjährigen ehrenamtlichen Mitarbeit bei der Wettervorhersage und aufgrund ihres großen Interesses für diese Wissenschaft eine Festanstellung bei der amerikanischen Regierung zu erhalten. Das unerwartete Auftauchen der Eigentümerfamilie und deren Absicht, ihr Anwesen abreißen zu lassen, bringen Sophies ehrgeizige Pläne jedoch ins Wanken. Die hübsche junge Frau möchte den Abriss mit aller Macht verhindern, und im Kampf um die Erhaltung ihres geliebten Dierenpark setzt sie ihre stärksten Waffen ein: ihre weiche, sanfte und warmherzige Art, ihre Fröhlichkeit, ihr sonniges Gemüt und ihr unerschütterliches Gottvertrauen. Der intelligente und vernunftgesteuerte Quentin Vandermark tritt als zynischen Miesepeter ohne Glauben und ohne Manieren auf und macht den großen Fehler, Sophies beharrliche Art zu unterschätzen. Sein Widerstand richtet sich schon bald gegen deren große Anziehungskraft und endet nach und nach in einem Kampf gegen Sophies Charme, ihre Schönheit, ihre Unschuld und ihre warmherzige und fröhliche Art.

Da ich die Bücher der Autorin sehr schätze, hatte ich auch bei dieser Neuerscheinung eine sehr hohe Erwartungshaltung. Um es gleich vorwegzunehmen: Elizabeth Camden hat mich auch diesmal nicht enttäuscht und mir durch ihren wunderschönen Schreibstil, die hervorragende Charakterisierung der Haupt- und Nebenfiguren sowie der Einbindung des christlichen Glaubens im Buch allergrößtes Lesevergnügen bereitet. Die beiden Protagonisten Sophie van Riijn und Quentin Vandermark nehmen den größten Raum ein - man taucht nach und nach in ihre Vergangenheit ein, liest von ihren Sorgen, ihren Hoffnungen und Wünschen. Quentins Sohn, den neunjährigen Pieter, habe ich bereits bei seinem ersten Auftritt in diesem Buch ins Herz geschlossen. Doch auch dem exzentrischen alten Nickolaas Vandermark, einem schwierigen und verschrobenen Mann, der mit fortschreitendem Alter immer paranoider wird, galt meine Sympathie.

Die Autorin beleuchtet das Zusammentreffen der Familie Vandermark mit ihren Bediensteten auf Dierenberg und das Ringen um den Erhalt dieses für das Dorf New Holland so wichtigen Anwesens. Die gruseligen Geschichten um den Fluch der Vandermarks und um unerklärliche Todesfälle werden ebenfalls thematisiert, was zu einem gewissen Spannungsaufbau im Buch beiträgt.

FAZIT: „Das Anwesen“ ist ein weiteres grandioses Werk aus der Feder der amerikanischen Autorin Elizabeth Camden, das mir ausgezeichnet gefallen hat. Ich möchte dieses Buch ganz besonders Lesern mit einem Faible für christliche Romane, für romantische Liebesgeschichten und die Aufdeckung von Familiengeheimnissen ans Herz legen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.08.2018
Lundberg, Sofia

Das rote Adressbuch


ausgezeichnet

Mein Adressbuch ist die Landkarte meines Lebens

„Das ist eine Art Testament. Ich vermache dir meine Erinnerungen. Das ist das Wertvollste, das ich besitze.“

Doris Alm muss nach dem plötzlichen und unerwarteten Tod ihres Vaters sowohl die Schule, als auch ihr Elternhaus verlassen. Im zarten Alter von dreizehn Jahren tritt sie in ihrer Heimat Schweden eine Stelle als Dienstmädchen im Haus einer eleganten und wohlhabenden Französin an. Doris führt fortan ein aufregendes und turbulentes Leben, wird zur strahlenden Schönheit und zum gefeierten Pariser Mannequin und wohnt in verschiedenen Kontinenten. Sie lernt ihre große Liebe kennen, und erlebt den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, die Jahre bis zum Kriegsende und die Zeit des Wiederaufbaus mit. Der schönen und unabhängigen Frau ist ein langes Leben beschieden. Ihre einsamen Tage in der kleinen Wohnung in Schweden füllt sie mit Erinnerungen, die sie für ihre Großnichte Jenny zu Papier gebracht hat. Ein Vermächtnis der Liebe – und das Zeugnis eines langen und bewegten Lebens.

Sofia Lundberg hat sich mit diesem gefühlvollen Roman pfeilgerade in mein Herz geschrieben. Durch ihre Protagonistin Doris haucht sie den Namen der Menschen im roten Adressbuch wieder Leben ein – Menschen, die für eine kurze oder längere Zeit Teil ihres Lebens waren und bereits gestorben sind. Behutsam tastet sie sich Name für Name in ihrem kleinen Adressbuch vor, schwelgt in den Erinnerungen und zieht mit ihrer Geschichte den Leser tief in ihren Bann.

Der Autorin ist ein wunderschöner Schreibstil zu eigen. Um die Memoiren der Doris Alm zu erzählen, bediente sie sich zwei verschiedener Zeitebenen. Eine Handlung findet in der Gegenwart statt, wo die 96jährige alte Dame einmal pro Tag in ihrer Wohnung von Pflegekräften unterstützt wird. Mit großer Einfühlsamkeit veranschaulicht Sofia Lundberg deren Einsamkeit und ihre körperlichen Einschränkungen. Doris zehrt von den wöchentlichen Skype-Gesprächen mit ihrer einzigen noch lebenden Verwandten – ihrer geliebten Jenny in Amerika. Doch nach dem Zuklappen des Laptops empfindet die alleine lebende Greisin die Stille in der Wohnung noch bedrückender.

Durch die Nebenfiguren dieses Buches, die in Form von Adressbucheinträgen nach und nach auf der Bildfläche erscheinen, erzählt die Autorin in einer zweiten Zeitebene von der Vergangenheit ihrer Protagonistin. Sie beleuchtet jede einzelne Person und ihre Beziehung zu Doris, erzählt von gemeinsam Erlebtem, von großem Glück und tiefer Freude, aber auch von Kummer und Trauer. Und nach und nach erscheint stets der Vermerk „TOT“ neben den Namens- und Adresseinträgen in ihrem roten Adressbuch…

„Das rote Adressbuch“ ist ein Buch, welches in leisen Tönen beginnt, im Verlauf der Seiten jedoch eine immer größere Sogwirkung entwickelt, der man sich nicht entziehen kann. Es thematisiert die Einsamkeit im Alter, den Verfall des Körpers und der wehmütigen Erinnerung an längst vergangene Jahre. Sofia Lundberg lässt das gesamte Leben der Doris Alm durch die Namen im Adressbuch Revue passieren. Der Schreibstil der Autorin hat mich bereits bei der Leseprobe völlig vereinnahmt. Für meinen persönlichen Lesegeschmack handelt es sich hierbei um eines der emotionalsten Bücher, welches ich jemals in Händen halten durfte. Ich habe im Verlauf von knapp dreihundertfünfzig Seiten mit Doris gelacht, mit ihr gelitten, ihre unendliche Sehnsucht nach der großen Liebe ihres Lebens miterlebt, sie als strahlende Schönheit und geiertes Pariser Mannequin bewundern, durfte anschließend schwere Zeiten mit ihr überstehen und sie schweren Herzens im Alter vereinsamt in ihrer kleinen Wohnung sitzen sehen.

Dieser Roman ist eine Hommage an die Liebe im Leben. Er hat mir ausgezeichnet gefallen, mich an mancher Stelle zum Schmunzeln gebracht, aber auch unzählige Male zu Tränen gerührt. Ich kann dieses großartige Meisterwerk wirklich jedem ans Herz legen!

(stark gekürzte Fassung aufgrund der Zeichenbeschränkung)

Bewertung vom 15.08.2018
Ottensmann, Elke

Aus Opas Federhalter und Omas Handtasche


ausgezeichnet

Ich habe mein Leben gut gelebt.

„Habe ich mein Leben richtig gelebt? Habe ich das erfüllen und tun können, was mir als Mensch als Lebensaufgabe gestellt worden ist? Mein Wunsch, Lehrer zu werden, erfüllte sich nicht. Aber der Wunsch, eigene Kinder zu erziehen, wurde mir doch erfüllt. Das ist das Glück meines Lebens.“ (Arthur Seidel)

„Arthur stand achtzig Jahre lang auf der großen Bühne des Lebens, ohne jemals viel Worte gemacht zu haben. Im Stillen vertraute er sich seinen Tagebüchern an und schrieb sich alles von der Seele.“

Diese Tagebücher bilden gemeinsam mit alten Briefen und Dokumenten das Vermächtnis des Arthur Seidel und stellen die Grundlage für diese beeindruckende Biografie dar. Gut verborgen und wie einen kostbaren Schatz behütet harrten sie in einer alten Handtasche auf dem Dachboden ihrer Entdeckung. Eine Handtasche, die Johanna Seidel ihr Leben lang wie ihren Augapfel gehütet und bei der Vertreibung aus ihrer Heimat Schlesien mitgenommen hatte.

In äußerst einnehmendem Schreibstil erzählt Elke Ottensmann in diesem Buch die beeindruckende Geschichte ihres Großvaters, der einer schlesischen Bergarbeiterfamilie entstammte. Untermalt von Tagebucheinträgen und Briefen, die allesamt in kursiver Schrift dargestellt wurden, gewährt sie ihren Lesern tiefe Einblicke in die Lebensumstände von Arthur Seidels Kindheit, der Zeit vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg und den Schicksalsschlägen, aber auch den vielen Bewahrungen, die Arthur im Laufe seines langen Lebens erfahren hat. Elke Ottensmann ist es hervorragend gelungen, die historischen Ereignisse der damaligen Zeit mit jenen ihrer Familie zu verweben. Sie beschreibt Arthur als fleißigen Schüler und wohlerzogenen Sohn, dessen größter Traum es war, Lehrer zu werden. Sie erzählt vom Kennenlernen seiner Frau Johanna, die Geburt der Kinder bis hin zum Ausbruch des Weltkrieges und den damit verbundenen schweren Zeiten, die auf die Familie zugekommen sind. Man bangt und leidet an der Seite Arthurs, als sein Sohn Günter im zarten Alter von nur siebzehn Jahren zur Wehrmacht einberufen wird und erlebt diese schlimmen Jahre aus der Sicht des tiefgläubigen Arthurs mit.

Die Familienmitglieder waren sehr authentisch beschrieben und wuchsen mir im Verlauf der Seiten immer mehr ans Herz. Besonders beeindruckend empfand ich neben Arthur auch dessen gütige und liebevolle Großmutter Ernestine, die stets ein offenes Ohr für andere hatte und sehr beliebt war. Als überzeugte und tief gläubige Christin legte sie durch ihre Barmherzigkeit, ihre Nächstenliebe und durch die Art, wie sie ihr Leben lebte, den Grundstein für Arthurs Glauben. Zahlreiche Schwarz-Weiß-Aufnahmen der Familienmitglieder tragen dazu bei, sich noch intensiver auf die Protagonisten dieses Buches einzulassen.

Ich danke der Autorin für die Bewahrung des kostbaren Erinnerungsschatzes ihres Großvaters in Form dieser tief berührenden Lektüre, die mir ausgezeichnet gefallen hat und die noch lange in mir nachwirken wird.

Bewertung vom 22.07.2018
Lauren, Christina

Nichts als Liebe


gut

Weil ich dich liebe

Dr. Macy Lea Sorensens ganzes Leben wird von ihrer Arbeit als Assistenzärztin auf der Kinderintensivstation der Uniklinik San Francisco bestimmt. Neben ihrem aufreibenden und fordernden Job hat Macy kaum Zeit für ihren Verlobten Sean Chen. Dieser ist geschieden, vierzehn Jahre älter als Macy, und als angesagter Künstler finanziell abgesichert. Durch seine sanfte, nette Art und seine lockere Gelassenheit ist er ein umgänglicher Partner, der Macy viel Freiraum lässt. Seans kleine Tochter Phoebe ist die Liebe seines Lebens und bedeutet dem erfolgsverwöhnten Mann alles.

Im Café mit ihrer besten Freundin Sabrina wird Macy mit der Vergangenheit konfrontiert. Völlig unvermutet taucht jener Mann auf, der Macy zeitlebens am meisten bedeutet hat: ihr bester Freund und Vertrauter seit Kindheitstagen und zugleich die Liebe ihres Lebens - Elliot Lewis Petropoulos. Macy und Elliot haben einander seit elf Jahren infolge eines tragischen Ereignisses nicht mehr gesehen, und zwar genau seit jenem schicksalsträchtigen Tag, an dem Macys Leben in Scherben brach. Und plötzlich werden die Wunden der Vergangenheit wieder aufgerissen.

Christina Lauren erzählt die Geschichte zweier Seelenverwandter, deren innige Freundschaft im Laufe der Jahre zur ganz großen Liebe wurde. Die Ereignisse im Heute werden im Präsens erzählt, wobei die Autorin zwischendurch kapitelweise auch die Geschichte von Macys und Elliots Jugendjahre von ihrem ersten Zusammentreffen beginnend aufrollt. Hierfür verwendet sie die Vergangenheitsform. Mir hat ehrlich gesagt die Erzählform Präsens überhaupt nicht zugesagt, und der permanente Wechsel zwischen Gegenwarts- und Vergangenheitsform das gesamte Buch hindurch hemmte laufend meinen Lesefluss. Der E-Mail-Verkehr zwischen den beiden Jugendlichen Macy und Elliot wird in einer vom restlichen Text abweichenden Schriftform dargestellt, die SMS-Nachrichten der beiden Protagonisten in der Gegenwart in Form von Sprechblasen, wie es in Comic-Heften üblich ist. Die Briefe von Macys verstorbener Mutter an ihren Ehemann wurden wiederum in Schreibschrift gedruckt.

Der erste Teil dieses Romans, in dem die Jugendjahre der beiden Protagonisten geschildert werden, hat mir inhaltlich sehr gut gefallen. Leider halten jedoch im späteren Verlauf detaillierte Beschreibungen von sexuellen Handlungen und ordinäre Ausdrücke Einzug ins Buch, was ich persönlich als absolut störend und unnötig empfand. Obgleich ich mich vorab stets gut über ein Buch informiere, gab es weder im Klappentext, noch in der Leseprobe auch nur den kleinsten Hinweis darauf, dass es sich hierbei um einen Liebesroman mit eindeutigen erotischen Szenen handelt.

Die Figuren dieses Buches waren überzeugend dargestellt, ich konnte mich mit Macys und Elliots Leseleidenschaft und ihrer Vorliebe für den Rückzug in ihr geliebtes Bücherzimmer sehr gut identifizieren. Der behutsame Umgang miteinander, die gegenseitige Rücksichtnahme und das sensible Eingehen auf den anderen wurden wunderschön herausgearbeitet. Auch die Charakterisierung des Duncan Sorensen und seiner verstorbenen Ehefrau Laís haben mir gut gefallen. Meine favorisierten Nebenfiguren waren definitiv die liebenswerten Mitglieder der Patropoulos-Familie, die mich mit ihrem herzlichen Umgang miteinander und ihrer lärmenden und fröhlichen Art sehr rasch in ihren Bann zogen. Sean Chen blieb jedoch bis zum Ende dieses Buches eine unnahbare Figur für mich, der ich weder Sympathie, noch Antipathie entgegenbrachte.

Fazit: Ich kann dieses Buch jedem Fan erotischer Liebesromane ans Herz legen. Mir haben sowohl das Grundthema, als auch die wunderschön veranschaulichten Emotionen der Protagonisten sehr gut gefallen. Mich persönlich störte jedoch der erotische Inhalt, die ordinären Ausdrücke sowie die Beschreibung der sexuellen Handlungen. In diesem Fall kam „Nichts als Liebe“ zum falschen Leser – oder besser gesagt zur falschen Zielgruppe. Schade.

(gekürzte Fassung)

Bewertung vom 21.07.2018
Mockler, Susanne;Mockler, Marcus

Das Emma*-Prinzip


ausgezeichnet

EMMA – Einer Muss Mal Anfangen

Susanne und Marcus Mockler sind als Referenten, Vortragsredner, Buchautoren und Berater tätig. In der vorliegenden Neuerscheinung „Das Emma-Prinzip“ geben sie fundierte und praxistaugliche Anregungen, an der Ehe zu arbeiten und um sie zu kämpfen. Sie schöpfen hierbei aus den ganz persönlichen Erfahrungen ihrer mehr als drei Jahrzehnte währenden Ehe und geben auch Erfahrungen und Erkenntnisse von Psychologen, Therapeuten und Berater weiter. Das Autorenehepaar sieht im „Emma-Prinzip“ eine hervorragende Möglichkeit, verfahrene Situationen zu retten, vielmehr jedoch, bereits vorab Krisen zu verhindern. Susanne und Marcus Mockler plädieren dafür, in die eigene Beziehung zu investieren und präsentieren hierfür verschiedene Strategien.

Ihre Ausführungen sind in einem äußerst einnehmenden Schreibstil verfasst, der Inhalt in sieben Kapitel aufgeteilt. Gleich vorab wird das sogenannte „Emma-Prinzip“ vorgestellt. Thematisch konzentrieren sich die Autoren auf den Grund für den Kampf um die Beziehung, auf das Verstehen, Vertrauen, Vergeben, Verschenken, Verführen, Vertiefen und das Verlieben. In jedem einzelnen Kapitel werden zum theoretischen Inhalt und dem jeweiligen Thema, das von allen Seiten beleuchtet wird, auch praktische Beispiele in kursiver Schrift angeführt. Anschließend gehen Susanne und Marcus Mockler auf die Ursache bzw. die möglichen Hintergründe des Konflikts, die verbalen und gedanklichen/emotionalen Reaktionen der beiden Partner, sowie die Eskalation ein. Mit viel Einfühlungsvermögen werden Vorschläge zur Vermeidung der Entstehung eines Konflikts, aber auch mögliche Lösungsvorschläge angeboten, falls die Situation bereits festgefahren scheint. Was mir außerordentlich gut gefallen hat waren ganz speziell die stark praxisorientieren Ratschläge, die konkrete Situationen und Lösungen nennen. Hierbei möchte ich beispielhaft die 36 Fragen des Arthur Aron für mehr Nähe und gegenseitiges Verständnis sowie die 26 Vorschläge für ein Rendezvous mit dem eigenen Partner anführen. Am Ende eines Kapitels erfolgen eine Zusammenfassung sowie motivierende Vorschläge zur Umsetzung im Ehe-Alltag.

In diesem Buch wird unter anderem auch Gary Chapmans Bestseller „Die 5 Sprachen der Liebe“ thematisiert, wobei das Konzept der Liebessprachen inhaltlich kurz vorgestellt wird. Die Kenntnis der Unterschiede zwischen Mann und Frau – ihre Verschiedenheit im Denken, Fühlen und in ihren Reaktionen - sind wichtige Grundvoraussetzung für das gegenseitige Verständnis.

FAZIT: Ich empfand „Das Emma-Prinzip“ als äußerst anregende und hilfreiche Lektüre und kann sie als ausgezeichneten Ratgeber zum Thema Partnerschaft und Ehe uneingeschränkt weiterempfehlen. Das Emma-Prinzip ist ein Buch, das man als fundierten und wertvollen Ehebegleiter immer wieder selber gerne zur Hand nimmt, das aber auch ein sehr hilfreiches und willkommenes Geschenk für Ehepaare im Bekannten- und Freundeskreis sein könnte.