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flyspy

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Insgesamt 328 Bewertungen
Bewertung vom 12.10.2022
Laban, Barbara

Die Hüter des Smaragdsterns / Mitternachtskatzen Bd.2


ausgezeichnet

Wunderbare Fortsetzung

Auf das Buch habe ich schon gewartet, für fantasiebegabte Erwachsene ist es mindestens genauso schön zu lesen, wie für die junge Leserschaft.
In der Schule der Felidix geht es weiter turbulent zu und daran haben nicht nur die umtriebigen jungen Kätzchen ihren Anteil. Wieder droht Gefahr für die englische Katzenqueen Quinn, denn Fergus, der schottische Katzenregent hat noch immer den Ehrgeiz, über alle Königreiche zu herrschen. Daher möchte Königin Quinn ihre Ehrengarde der Mitternachtskatzen verstärken und veranstaltet einen Wettbewerb. Ein neues Abenteuer erwartet Nova, Henry und ihre Freunde.
Die Zeichnungen von Jérôme Pélissier sind erneut bezaubern und illustrieren die Geschichte perfekt, auch die Mimik der Katzen drücken die Emotionen gut aus. Schon beim Aufschlagen des Buches, fällt gleich das bunte, doppelseitige Bild im Park besonders auf. Es strahlt so viel Ruhe und Gelassenheit aus, einfach toll anzuschauen.
Barbara Laban ist wieder eine bildhafte und spannende Geschichte gelungen, die einen Mitfiebern lässt. Sie versteht es, die unterschiedlichen Katzen- wie Menschencharaktere so zu beschreiben, dass sie lebendig wirken. Man kann sich gut hineinversetzen. Durch den flüssigen Schreibstil und aufgrund des guten Schriftsatzes (wichtig für die Zielgruppe ab 9 Jahren) macht das Lesen richtig Spaß.
Insgesamt eine klare Leseempfehlung für Kinder und auch für Erwachsene, die fantasievolle Literatur „für zwischendurch“ mögen und diese vielleicht auch mit ihren Kindern gemeinsam entdecken wollen.

Bewertung vom 05.10.2022
Anderson, Laura Ellen

Vampire tanzen nicht mit Feen / Amalia von Flatter Bd.1


ausgezeichnet

Gruselig lustig
Ein tolles Buch für Leseanfänger und zum Vorlesen, bei dem auch die Großen ihren Spaß haben werden. Die phantasievolle Geschichte dreht sich um das Vampirmädchen Amalia, welches mit ihren gräflichen Vampireltern und Freunden in Nokturnia lebt. In diesem ersten Band muss sie erleben, dass ihr Haustier Kürbinian entführt wird und sie löst dabei das Geheimnis um die Herkunft des Prinzen Marillo, der sich zunächst aufführt wie ein unerzogenes, fieses Balg. Mehr wird hier nicht verraten!
Die Geschichte sprüht vor Phantasie und Kreativität und ist ganz toll in schwarz-weiß illustriert, oft auch ganzseitig. Auf den größeren Bildern gibt es viele Details zu entdecken, auch die Mimik der Figuren ist gut getroffen! Die Karte von Nokturnia zu Beginn und auch die Vorstellung der Familie und den Freunden führen gleich gut in das Buch ein und sind gelungen. In das Buch liest man sich schnell ein und der großzügige Schriftsatz macht es Leseanfängern einfacher. Amalia und ihre Familie sind fast "normal" und auf lustige Weise gruselig. Zum Schluss sind noch „Rezepte“ enthalten, die zu den Essgewohnheiten der Bewohner von Nokturnia passen, für mich war kein Leibgericht dabei

Bewertung vom 28.09.2022
Brandner, Michael

Kerl aus Koks


sehr gut

Zwischen Bayern und dem Ruhrpott

Ich mag Michael Brandner als Schauspieler und war auch deswegen neugierig auf sein Buch. Er lässt Paul als Alter Ego, wie er schreibt „seine bessere Hälfte“, sein Leben nacherleben. Der Roman ist keine Hundertprozent-Autobiographie, wird aber von den eigenen Erfahrungen geprägt. Manchmal empfand ich es als schade, nicht zu wissen, ob dies wirklich so war. Michael Brandner spricht in seinem Nachwort auch von „dem Versuch, ein Lebensbild zu stricken“, was ist Wahrnehmung, was war die Realität.
Der Teil des Romans, in dem von Pauls Kindheit und Jugend erzählt wird, hat mir insgesamt besser gefallen, als die Abschnitte, in denen von seinen wechselhaften Liebschaften berichtet wird, bis er schließlich auf Cora trifft, der er sich gleich verbunden fühlt.
Vom Schreibstil her liest sich das Buch flüssig und ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Empfehlen würde ich das Buch eher den Leserinnen und Leser, die Michael Brandner als Schauspieler schätzen.

Bewertung vom 10.09.2022
Fletemeyer, Susanne

Der Tote im Zoo


ausgezeichnet

Die Gier nach den besten Trüffeln der Welt

Was bringt einen toten Tierpfleger im Zoo von Hannover mit der Trüffelregion des Périgords in Verbindung? Und was hat das Minischwein Daphne, welches von dem Tierpfleger umsorgt wurde, damit zu tun? Diesen Fragen muss Kriminalhauptkommissarin Inga Haarmann gemeinsam mit ihren Kollegen nachgehen, um den Todesfall aufzuklären.
Die vielfältigen Charaktere sind authentisch beschrieben und Inga ist von Anfang sympathisch, sie hat aber auch ihr Päckchen mit sich herumzutragen. Wie andere Protagonisten auch. Das Beziehungsgeflecht kommt dabei glaubwürdig rüber. Und die eingebaute Liebesgeschichte nimmt nicht zu viel Raum ein, zieht sich wie ein roter Faden durch die Story und erfüllt hier auch einen Zweck.
Das Eintauchen in die Geschichte fällt nicht schwer und sowohl bezogen auf den Schreibstil als auch auf die Storyline liest sich der Krimi gut. Die geschickt inszenierte Geschichte, bei der auch der Bösewicht nicht fehlen darf, trifft auf eine tierische Neben- oder sogar Hauptfigur und ist durchaus auch witzig. Abgerundet durch einen unerwarteten Schluß, ein Kriminalfall, der einfach Spaß macht. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 10.09.2022
Neubauer, Ralph

Tote Frauen schweigen nicht / Südtirolkrimi Bd.9


sehr gut

Ein neuer Fall für Fabio Fameo und sein Team

In der Gemeinde Lana werden unter spektakulären Umständen zwei Frauenleichen entdeckt, die Rätsel aufgeben. Gibt es trotz des großen zeitlichen Abstandes einen Zusammenhang? Und wie passt die später ermordet aufgefundene Großbäuerin zu den Fällen?
Dieser 9. Band der Südtirol-Reihe ist mein erster Krimi des Autors. Ich hatte keine Probleme, mich in den Roman einzufinden, auch hatte ich nicht das Gefühl, dass mir Vorkenntnisse über die Figuren fehlen würden. Das private Umfeld des Ermittlerteams macht einen nicht unbedeutenden Teil der Geschichte aus. Vom Schreibstil her gefiel mir das Buch. Die geschickt in die Fälle eingebundenen historischen Informationen waren für mich als Südtirol-Fan lesenswert. Ich habe viel erfahren, was mir nicht bekannt war. Die Kriminalfälle sind interessant aufgebaut, aber nicht so hochspannend wie vielleicht erwartet, die Entwicklung ist absehbar. Auch die Hintergründe zum dritten Mord waren für mich so zu erwarten.
Leseempfehlung für an historischen Hintergründen interessierte Fans des Regionalkrimis.

Bewertung vom 31.08.2022
Buehlman, Christopher

Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)


ausgezeichnet

Fabulierkunst vom Feinsten

Kinsch Na Schannack, ein von der mächtigen Gilde ausgebildeter, hochbegabter und verschuldeter Dieb, begibt sich mit der kampferprobten Spanthierin Galva und ihrem Kampfraben auf eine zunächst unbekannte Mission. Begleitet werden sie zuerst nur von einer Katze, in der mehr steckt, als es zunächst scheint. Der kleinen Gruppen schließt sich eine junge Hexe an.
Erzählt wird die Geschichte in Ich-Form aus Sicht des Diebes. Ich mochte ihn gleich, so schlitzohrig und geschickt, wie er ist. Dieser Fantasy-Roman hat mich von der ersten Seite an nicht losgelassen. Er ist ausgesprochen humorvoll geschrieben, dazu sarkastisch und selbstironisch.
Christopher Buehlman hat hier eine ganz eigene Welt, mit vielen eigenwilligen Figuren und Kreaturen, geschaffen. In dieser fantasievollen Welt ist alles möglich! Der Roman sprüht nur so vor Kreativität. Schon allein die eigene Sprache, an die man sich schnell gewöhnt, ist ideenreich. Die erfundenen Begriffe passen sich gut ein und stören nicht den Lesefluss. Durch die vielen kurzen Kapitel lässt sich der Lesefortschritt einfach an den individuellen Rhythmus anpassen. Auf der Karte am Schluss lässt sich dazu der Weg der Reisenden gut nachvollziehen. Mir hat nur eine Übersicht der zahlreichen auftretenden Figuren und Völker gefehlt.
Für alle Fans von außergewöhnlichen Geschichten eine hundertprozentige Empfehlung!

Bewertung vom 31.08.2022
Schier, Petra

Das Geheimnis des Pilgers / Pilger Bd.2


ausgezeichnet

Gelungene Fortsetzung der Pilgerserie

Der zweite Band der Reihe knüpft direkt an den ersten an und spinnt die Geschichte um Reinhild, Conlin und Palmiro, und deren Familien gekonnt weiter.
Um die Beweggründe der einzelnen Protagonisten zu verstehen, empfehle ich die Reihe von Beginn an zu lesen. Zumal die Vielfalt der auftretenden Personen hoch ist und es eine Weile dauert, bis man die Familienzugehörigkeit „drauf“ hat. Hilfreich ist dabei das 6seitige Personenverzeichnis zu Beginn des Buches. Gut gefallen hat mir auch der Stadtplan der Koblenzer Altstadt von 1379.

Das Buch liest sich vom Schreibstil her gut, man taucht regelrecht in die Geschichte ein. Das Leben von Adelsfamilien und Händlern in der damaligen Zeit mit den ganzen gesellschaftlichen Zwängen wirkt sorgfältig recherchiert und authentisch.
Die Protagonisten werden mit ihren sehr individuellen Charakteren gut dargestellt. Im Verlauf der Geschichte lässt sich die Entwicklung der einzelnen Personen erkennen und nachvollziehen. Petra Schier versteht es die Gefühlslagen der Personen und auch die intimen Momente, sei es zwischen Mann und Frau oder Mann und Mann, empfindsam zu beschreiben.
Mir hat dieser zweite Band noch etwas besser gefallen als der erste Roman der Reihe. Der Spannungsbogen wird jetzt durchgehend aufrechterhalten, der Schluss wirkt weniger abrupt, lässt aber noch genügend Fragen offen, um das Interesse an dem letzten Band der Trilogie hoch zu halten.
Empfehlung für an historischen Reihen interessierte Leser, die sich von der Lebensweise im Mittelalter fesseln lassen wollen.

Bewertung vom 18.08.2022
Casoy, Ilana;Montes, Raphael

Tot ist sie dein


gut

Unorthodoxe Ermittlerin, perfide Fälle

Verônica Torres, ambitionierte Polizeiassistentin in São Paulo, ermittelt im Alleingang in zwei Fällen: Ein perfider, gestörter Serienmörder und ein nekrophiler Betrüger, der Frauen ausnimmt und in den Selbstmord treibt, bringen sie dazu, ihre Ehe und ihre Familie, den Job und sogar ihr Leben aufs Spiel setzen.
Der Roman wird in Ich-Form erzählt und ich habe eine Weile gebraucht, mich in den Schreibstil einzufinden. Das Buch war über einige Strecken nicht ganz so spannend wie erwartet. Die beiden Fälle triefen jedoch nur so vor Bösartigkeit, wobei der eine Fall den anderen an Verabscheuungswürdigkeit noch übertrumpft. Die Person Vero verliert in meinen Augen im Verlauf des Thrillers an Format und Authentizität. Ihre Vorgehensweise als Ermittlerin im Alleingang mit viel Wut im Bauch fand ich insgesamt etwas unglaubwürdig – muss man wahrscheinlich unter dichterischer Freiheit ausbuchen.
Das Ende war dann doch unterwartet. Ich hatte erwartet, dass beide Fälle irgendwann zusammenlaufen. Sind sie letztendlich auch auf eine spezielle und überraschende Art und Weise.
Auf jeden Fall ein Thriller, der das Kopfkino animiert – das muss man aushalten können.

Bewertung vom 12.08.2022
Wieja, Corinna

Das märchenhafte Internat / Fairy Tale Camp Bd.1


ausgezeichnet

Märchenhaft magisch und doch modern
Die Schulferien fangen an und Marie bedauert, dass sie und ihr Vater nicht in Urlaub fahren können. Dabei steht ihr ein besonderes Abenteuer bevor: sie wird in ein magisches Internat, das Fairy Tale Camp, eingeladen und soll dort ihre bisher nicht besonders auffälligen übernatürlichen Fähigkeiten entwickeln und beherrschen lernen. Gemeinsam mit den neuen Freunden, die sie dort findet, will sie auch ein Familiengeheimnis lösen.
Schon das Cover macht neugierig auf eine märchenhaft magische und gleichzeitig moderne Geschichte. Die Idee, eine Geschichte mit den Nachfahren der nur zu bekannten Märchenfiguren zu erzählen, finde ich fantasievoll und die Art, wie sie von Corinna Wieja erzählt wird, ist fesselnd. Keine Seite ist langweilig, man möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die verschiedenen Charaktere sind unterschiedlich angelegt und sind so beschrieben, dass es die junge Leserschaft nicht überfordert. Die Mechanismen, bis sich eine Freundesclique findet, kommen gut dabei raus. Freundschaft und Zusammenhalt spielen in dem Buch eine große und entscheidende Rolle.
Ab und zu lockern die gelungenen Zeichnungen von Frau Annika auf und machen die Figuren vorstellbar. Am Ende ist eine Übersicht der hier im Buch angesprochenen Grimm’schen Märchen eingefügt, das hat mir auch gefallen. Warum nicht mal den Nachfahren unserer Märchengestalten ins Internat folgen! Empfehlenswerte Lektüre, die Lust auf den nächsten Band macht.

Bewertung vom 09.08.2022
Blum, Charlotte

Die Nachricht des Mörders / Fräulein vom Amt Bd.1


sehr gut

Die goldenen Zwanziger mit Schattenseiten

Baden-Baden, 1922. Alma arbeitet im Fernsprechamt und vermittelt Telefonate. Dabei bekommt sie einen Gesprächsfetzen mit, der einen Hinweis auf einen Mord ergibt. Und tatsächlich wurde „unter den Kolonnaden“, wie im Gespräch erwähnt, eine Frauenleiche gefunden. Da die Polizei, bis auf einen jungen Anwärter, ihr keinen Glauben schenkt, geht sie der Sache selbst nach.
Das Buch liest sich locker, ist launig geschrieben und lässt über die Beschreibungen und Dialoge die Zeit von vor 100 Jahren auferstehen. Die damalige Gesellschaft ist gut recherchiert, angefangen bei der Tatsache, dass verheiratetet Frauen nicht arbeiten durften. Die Lebensentwürfe von Eltern und Großeltern der Hauptprotagonistin Alma und ihrer Freundin Emmi sahen noch ganz anders aus, als es die jungen Frauen mit Selbstbewusstsein für sich entscheiden.
Der Fall, der Alma und Ludwig, den Kriminalkommissaranwärter zusammenführt, ist interessant und führt Alma in Etablissements, wie sie es sich vorher nicht hatte vorstellen können.
Ob eine junge Frau wie sie zu der Zeit wirklich versucht hätte, eine Privatermittlerin zu geben, sei dahingestellt. Jedenfalls ist die Geschichte gut erzählt, man erfährt einiges vom Baden-Baden vor 100 Jahren, und sie macht beim Lesen Spaß. Und darauf kommt es an, ich fand das Buch keine Seite langweilig.