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cho-ice
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Ich liebe gute Bücher! :-)

Bewertungen

Insgesamt 254 Bewertungen
Bewertung vom 25.09.2013
Doyle, Tom;Webster, Greg

Träume und Visionen


ausgezeichnet

Hochdramatisch, aktuell und packender als ein Roman!

Tom Doyle und Greg Webster erzählen in ihrem Buch „Träume und Visionen“ unglaubliche, aber wahre Geschichten von ehemaligen Muslimen aus dem Nahen Osten und einigen der verschlossensten Länder der Welt – Saudi-Arabien, Iran, Syrien, Irak, Afghanistan. In diesen Hochburgen des Islams geschieht im Verborgenen ein gewaltiger Umbruch, denn Jesus Christus begegnet nicht nur Einzelnen, sondern unzählig vielen Menschen in ihren Träumen. Viele von ihnen machen sich auf die Suche, kommen oft auf abenteuerliche Art und Weise in Kontakt mit Christen und ihre Suche nach der Wahrheit findet ein Ende, wenn sie den Mann und Gott kennenlernen, den sie in ihren Träumen gesehen haben.

Dabei gibt es keine „unmöglichen“ Fälle – sei es mitten in Mekka, als Mitglied des Geheimdienstes oder hochrangiger Islamgelehrter … alle geben sie in diesem Buch Zeugnis davon, wie sie die Wahrheit gefunden haben. Viele mussten dafür ihr altes Leben komplett aufgeben, viele fliehen, manche leben auch nicht mehr. Dabei betonen Doyle und Webster in ihrem Vorwort, dass sie nur Berichte mit aufgenommen haben, die sie selbst überprüft haben, d. h. von deren Authentizität sie wirklich überzeugt sind.

Von besonderem Wert sind auch ihre Zwischenbetrachtung, in der sie diese Phänomene unter Berücksichtigung der muslimischen Kultur erklären, und die Schlussfolgerungen, die sie am Ende für die westliche Welt ziehen. In jedes Kapitel fließen zudem länderspezifische Informationen ein, die hervorragend geeignet sind, um Europäern eine bessere Sicht auf die Kultur und das historische Erbe von Ländern zu geben, die sie meist nur mit Nachrichten über Bombenanschläge in Zusammenhang bringen. Gut gefallen hat mir auch, dass das Buch wirklich aktuell ist und auch die Ereignisse des Arabischen Frühlings mit einbezieht.

Aber Achtung: Diese kurze Zusammenfassung wird dem Buch um Längen nicht gerecht! Beim Lesen wirst du mehr als einmal ungläubig, freudig und entsetzt den Kopf schütteln, denn manche Berichte sind wirklich haarsträubend und nichts für schwache Nerven.

Es ist begeisternd, was Gott unter den Muslimen tut – lass Dich anstecken!

Bewertung vom 23.09.2013
Pourlak, Nina

Besser als nix


sehr gut

Der etwas exzentrische Tom hat gerade die Schule hinter sich und keinen Plan, was er beruflich machen soll. Der süßen Referendarin Sarah, nur wenige Jahre älter als er, ist es wohl zuzuschreiben, dass Tom bald beim Bestatter seines Dorfs eine Ausbildung beginnt – als Bestattungsfachkraft. Was zu Beginn eher wie ein schlechter Witz klingt (und seinem Vater, einem Ex-Fußballprofi, ganz und gar nicht zusagt), wird für Tom zu einem Befreiungsschlag. Wenigstens keine langweilige Routine! Doch wird er sich auf Dauer seinen eigenen Erfahrungen mit dem Tod stellen können? Und was geschieht, als der erste Mensch stirbt, der ihm wirklich nahesteht?

„Besser als nix“ ist insgesamt ein wirklich schöner Roman, gut geschrieben und definitiv originell. Obwohl sich die Geschichte im Kern um einen Jugendlichen dreht, der vom Tod seiner Mutter traumatisiert ist und im Rahmen seiner Ausbildung ständig wieder mit dem Sterben konfrontiert wird, vermittelt sie sehr viel Hoffnung und Lust auf das Leben. An vielen Stellen ist der Roman sogar richtig witzig!

Nina Pourlak gelingt es, in ihrem spannenden und berührenden Coming-of-Age-Roman nicht ins Seichte oder Pietätslose abzugleiten. Kein Wunder, dass sie dafür den C. S. Lewis-Preis gewonnen hat, denn „Besser als nix“ ist im besten Sinne unterhaltsam.

Der einzige Aspekt, der für nur 4 Sterne spricht: Der Glaube wird zwar immer wieder aufgegriffen, die Gespräche gehen jedoch am Kern vorbei. Hier hätte man noch mehr draus machen können, ohne dabei gleich die fromme Keule zu schwingen. Schade.

Bewertung vom 22.09.2013
Hall, Mark

Schluss mit durstig


sehr gut

Mark Hall ist vielleicht nicht vielen Christen in Deutschland ein Begriff, doch viele werden seine Stimme kennen – er ist der Leadsänger der beliebten Band CASTING CROWNS. Sein Buch „Schluss mit durstig“ (das im Original übrigens THE WELL heißt, wie das Lied auf ihrer 2011 erschienen CD „Come to the well“) hat dieselbe Zielgruppe vor Augen wie seine Band. Es ist geschrieben für Christen, nicht für Außenstehende, für Menschen, die schon einen Anfang mit Jesus gemacht haben.

Den Ausgangspunkt bildet die Begegnung der Frau am Brunnen mit Jesus (Johannes 4), die Hall in Kapitel 1 beschreibt. In den nachfolgenden Kapiteln stellt er sieben weitverbreitete „Wasserlöcher“ vor, also schlechten Ersatz, den wir Christen uns suchen, statt zur wahren Quelle zu gehen, z. B. das Wasserloch des Kontrollzwangs, der Anerkennung, der Religion, der Begabung, etc.

„Von Haus aus“ ist Mark Hall Jugendpastor und als solcher bringt er zwei sehr gute Eigenschaften für solch ein Buch mit: Zum einen versteht er es, spannende Geschichten zu erzählen, die seine Botschaft auch an Christen transportieren, die die Bibel quasi mit der Muttermilch aufgesogen haben. Zum anderen fesseln aber auch seine Auslegungen biblischer Geschichten und Gleichnisse. So manches Mal hatte ich beim Lesen dieser Passagen den Eindruck: „So habe ich das ja noch nie gesehen!“ (Und das geht mir nur bei wirklich guten Büchern so!)

Zugegeben, nicht alle Kapitel haben mich angesprochen. Und manches Mal habe ich mich auch ein bisschen geärgert über seine „amerikanische“ Sichtweise, die mir als Europäerin doch fremd ist. Aber es überwiegt definitiv der Anteil, durch den mir Gott viel zu sagen hatte und ich werde dieses Buch sicherlich mindestens noch einmal lesen – und dabei die hilfreichen Fragen zur Vertiefung im Anhang in die Lektüre miteinbeziehen. Besonders die letzten beiden Kapitel, in denen es darum geht, wie man von den Wasserlöchern zur wahren Quelle kommt und dauerhaft dort bleibt (!) fand ich richtig gut. Wer sich also nicht an „Amerikanismen“ stört, hat in diesem Buch einen echten Schatz entdeckt, von dem er noch Jahre zehren kann!

Bewertung vom 02.08.2013
Vogel Sawyer, Kim

Lied meines Herzens (eBook, ePUB)


sehr gut

Am Ende des 19. Jahrhunderts träumt die junge Sadie Wagner davon, ihren Lebensunterhalt als Sängerin zu verdienen und auf großen Bühnen zu stehen. Als ihr Adoptivvater stirbt, wird dieses tragische Ereignis unverhofft zu einem Sprungbrett - um die Familie zu ernähren, zieht Sadie in die Kleinstadt Goldtree … mit der Option, im dortigen Opernhaus zu singen. Ihr Cousin Thad, der auch dort lebt und arbeitet, hat diese Möglichkeit arrangiert - aus nicht ganz uneigennützigen Motiven, wie sie später erfährt, denn er hat sich in sie verliebt. Doch in Goldtree warten einige Überraschungen auf sie - nicht zuletzt der schmucke Neu-Sheriff Thad McKane, der gerade vom Bürgermeister eingestellt wurde, um den Alkohol-Schmugglern auf die Schliche zu kommen (das Buch spielt in der Zeit der Prohibition!) …

Diese Geschichte aus dem „Wilden Westen“ hatte für mich durchaus ihren Charme. Gut gefiel mir, dass insbesondere die Hauptcharaktere nicht als perfekte Menschen dargestellt werden, sondern ihre eigenen inneren Kämpfe auszutragen haben. Auch der christliche Glaube wird hier überzeugend in den Roman eingeflochten und wirkt weder aufgesetzt noch wirklichkeitsfremd. Das fand ich sehr schön. Insgesamt gesehen ist die Geschichte auf jeden Fall spannend, aber an ein paar Stellen plätschert sie auch so vor sich hin. Das Finale reißt viel raus und hat mich letztlich überzeugt, vier Sterne an „Lied meines Herzens“ zu vergeben (und mich über ein paar Logik-Lücken hinweggetröstet).

Schade fand ich, dass die meisten Nebencharaktere zwar wirklich farbenfroh, aber doch eindimensional dargestellt sind (witzig, böse, …). Letztlich hätte man vielleicht noch mehr daraus machen können, aber das Buch weiß zu unterhalten und ist als Urlaubslektüre genau das Richtige.
Für alle, die sich noch mehr Tiefgang wünschen, empfehle ich „Mein Herz bleibt bei dir“ von derselben Autorin.

Bewertung vom 20.07.2013
Isaacs, Susan E.

Wütende Gespräche mit Gott


ausgezeichnet

Was macht man, wenn das Leben nicht so verläuft, wie man es sich wünscht? Wenn all die Verheißungen Gottes für einen selbst nicht zuzutreffen scheinen? Wenn man zum Beispiel fast 40 Jahre alt ist und weder einen Mann noch einen vernünftigen Job gefunden hat? Ganz klar – man geht zur Paartherapie mit der Person, der man die Schuld an dieser misslichen Lage gibt: Gott.

Genau das hat Susan E. Isaacs gemacht. Und es für uns festgehalten. Als Comedian und professionelle Schauspielerin weiß sie zum Glück, wie man so etwas unterhaltsam gestaltet.
Das Ergebnis ist eine (Glaubens-)Biografie der besonderen Art. Eine Story, die zwar erst etwas seltsam anmutet, aber dann wirklich in ihren Bann zieht. Schicht für Schicht legt Susan ihre verletzte Seele und ihr verzerrtes Gottesbild frei, angefangen bei dem Bild vom „netten Jesus an der Wand“.

Dabei macht sie es sich nicht einfach, denn sie hat sich in die Hände eines (relativ) professionellen Therapeuten begeben - Rudy -, der sie während dieses Prozesses begleitet. Und sie ist ehrlich. So ehrlich, dass es wehtut. Ja, da ist viel Tragik, viel Zerbruch, viel Enttäuschung. Gescheiterte Beziehungen, Träume, Karrierechancen. Aber da sind auch Hoffnung und Gutes. Denn Susan ist sich letztlich immer bewusst, dass sie Gott nicht loslassen kann und will, egal, wie wenig sie von ihm versteht. Deshalb macht diese „Paartherapie“ auch so viel Sinn – keine Seite will diese Beziehung aufgeben, im Gegenteil.

„Wütende Gespräche mit Gott“ hat mich tief berührt, beschämt und lauthals lachen lassen. Als besonders tragikomisch habe ich Susans Beschreibung der Gemeinden empfunden, die sie zu unterschiedlichen Zeiten besucht hat. Doch dieses Buch lässt mich nicht unbeteiligt. Es hält mir als Leser den Spiegel vor – wie sieht MEIN persönliches Gottesbild aus? Wie stehe ICH zu den Enttäuschungen, die sie erlebt – wie würde ICH damit umgehen? Und wie sehe ICH Gottes Bodenpersonal?

Ein seltenes Buch – mutig, herausfordernd und dabei so lustig. Klare Kaufempfehlung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.05.2013
Blackstock, Terri

Die einzige Hoffnung / Cape Refuge Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Lust auf einen spannenden christlichen Kriminalroman?

Zugegeben, „Die einzige Hoffnung“ braucht ein bisschen, um in Fahrt zu kommen, aber dann entwickelt sich eine packende Geschichte, die es einem schwer macht, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Im Zentrum der Geschichte stehen Matthew Cade, der Polizeichef der kleinen Stadt Cape Refuge, und seine (noch) platonische Freundin Blair Owens. In einer stürmischen Nacht fährt er einen Mann an, der kurze Zeit darauf im Krankenhaus verstirbt. Wenig später verschwindet Cade spurlos. Die Presse stürzt sich auf die Story; nur wenige sind von seiner Unschuld überzeugt. Als auch die Polizei wenig unternimmt, macht sich Blair auf eigene Faust auf die Suche nach ihm. Dabei stellt sie mehr und mehr fest, dass kaum etwas so ist, wie es scheint.

„Die einzige Hoffnung“ ist der zweite Teil einer vierteiligen Serie der christlichen, US-amerikanischen Autorin Terri Blackstock. Ich hatte den ersten Teil nicht gelesen, bin also ohne Vorwissen in die Geschichte hineingegangen, doch das tat der Spannung keinen Abbruch. Die wesentlichen Ereignisse, die (chronologisch gesehen) nur wenige Monate zuvor die Kleinstadt Cape Refuge erschüttert haben, werden im zweiten Band gut wiedergegeben, sodass ich an keiner Stelle das Gefühl hatte, hier würden mir Informationen fehlen. Sehr gut gefallen hat mir auch die Art, wie die Gefühle und Gedanken der Hauptfiguren beschrieben werden. Und auch der Bezug zum Glauben wirkt nicht aufgesetzt oder gezwungen – während Blair an Gott zweifelt, ist Cade von seiner Existenz überzeugt und setzt während allem, was ihm widerfährt, seine ganze Hoffnung auf ihn.

Das Ende des Romans ist absolut hollywoodreif (im positiven Sinne!), auch wenn nicht alle offenen Fragen beantwortet werden. Für mich war „Die einzige Hoffnung“ sehr gute Unterhaltung und ich werde mir mit Sicherheit Band 1 besorgen (und auch die nächsten beiden Bände, sobald sie auf Deutsch erschienen sind).

Bewertung vom 18.05.2013
Meinert, Michael

Gescheiterte Flucht (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Da ich zu Weihnachten u. a. einen Ebook-Reader geschenkt bekommen hatte, stöberte ich schon bald nach gutem "Futter" für meinen kleinen "Kobo". Auf der Suche nach einem guten christlichen, nicht zu teuren Ebook stieß ich auf "Gescheiterte Flucht". Der Untertitel "Hochwald-Saga I" ließ mich erst befürchten, dass dieses Buch nur der Auftakt einer Reihe ist, doch weit gefehlt – es ist eine in sich geschlossene Geschichte voller Spannung und Dramatik. Die Charaktere kommen authentisch rüber und sind vielschichtig, und selbst die "Nebendarsteller" sind mit mehr oder weniger liebenswerten Macken gut dargestellt.

Der Autor versteht wirklich sein Handwerk: Immer wieder wird ein neuer Spannungsbogen aufgebaut, sodass man bis zur letzten Seite dranbleibt. Sehr gut gefallen hat mir auch der Kontext des Buches – um 1850, zurzeit von Fontanes "Effi Briest", spielen bisher nicht sehr viele Romane im christlichen Bereich. Die kurze geschichtliche Einführung empfand ich als hilfreich. Die Geschichte hat wirklich alles, was zu einem guten Buch gehört: ein Duell, eine Liebesgeschichte, einen bösen Widersacher, einen Hund und ein Happy End. Ich empfehle "Gescheiterte Flucht" sehr und hoffe, dass es noch viele Leser findet.

Bewertung vom 18.05.2013
Birkenfeld, Margret

Lieder- und Lebensgeschichten


sehr gut

Schon seit meiner Kindheit ist mir Margret Birkenfeld ein Begriff, denn wie bei vielen christlich sozialisierten Kindern liefen ihre Musikkassetten bei uns zu Hause rauf und runter. "Seht mal, meinen Regenschirm", "Ja, Gott hat alle Kinder lieb", "Sei ein lebendger Fisch" … auch im Kindergottesdienst sangen wir gern ihre Lieder, die so voller eindrücklicher Bilder und Vergleiche waren. Unvergessen ist mir bis heute die Hörspielkassette "Fischen verboten!" – zwei schlichte Worte, die klarer nicht ausdrücken könnten, dass Gott unsere Schuld im tiefsten Meer versenkt hat und nicht mehr daran denkt.

In "Lieder- und Lebensgeschichten" erzählt Margret Birkenfeld in kurzen Kapiteln aus ihrem Leben und wie viele ihrer beliebtesten Lieder entstanden sind. Zwischen den Zeilen blitzen immer wieder echte Lebensweisheit und ihr verschmitzter Humor hervor, sodass ihre Geschichten nicht nur für "Fans" ihrer Lieder interessant sind. Ich kannte nur ungefähr die Hälfte der Liedtexte, trotzdem haben mich viele der unbekannten angesprochen und ich habe sogar Lust bekommen, mir die Musik dazu herunterzuladen (im Anhang findet sich eine umfangreiche Liederliste mit den Downloadnummern bei Gerth Medien – ein schöner Service!).

Ich war überrascht, wie vielen "alten Bekannten" ich beim Lesen oder Betrachten der Fotos im schön gestalteten Bildteil begegnete: Samuel Harfst, Corrie ten Boom, Manfred Siebald … Diese patente Frau hat durch ihre (Kinder-)Chorarbeit und die verschiedensten Musikproduktionen das Leben so vieler Menschen berührt und oft erlebt, wie Gott sie gebraucht hat, um ganz persönlich zu ihnen zu sprechen. Davon erzählt sie begeistert, aber auch bescheiden und stellt dabei immer Jesus in den Mittelpunkt.
Sehr angesprochen hat mich auch die liebevolle Gestaltung des Buchs. Das Cover und auch der Bildteil sind wirklich sehr gelungen und für mich als Frau sehr ansprechend. Ein großes Lob!

Was ich ein bisschen schade fand: Bereits im Vorwort stellt Margret Birkenfeld klar, dass sie keine Biografie geschrieben hat, sondern es ihr darum ging, die Geschichten ihrer Lieder zu erzählen, "Geschichten der Treue Gottes". Das ist ihr definitiv gelungen; trotzdem hätte ich mich gefreut, noch mehr Persönliches zu erfahren, zumal sie zu der Generation gehört, die den Zweiten Weltkrieg noch bewusst miterlebt hat.

Insgesamt kann ich "Lieder- und Lebensgeschichten" aber auf jeden Fall empfehlen – für alle Margaret-Birkenfeld-Liederkenner, Musikinteressierte oder auch Biografieliebhaber.

Bewertung vom 18.05.2013
Stokes, Penelope J.

Das Rubinherz


ausgezeichnet

Die 93-jährige Ruby Noble lebt allein in der Villa Noble House, die schon seit 150 Jahren im Familienbesitz ist. Als ihr Sohn Conrad in finanzielle Schwierigkeiten gerät und daher das Anwesen verkaufen und seine Mutter ins Altersheim befördern will, sagt die rüstige alte Dame ihm den Kampf an. Gemeinsam mit ihrer Urenkelin Little Ruby verschanzt sie sich in dem großen Haus. Die beiden Namensvetterinnen scheinen auf den ersten Blick wenig gemein zu haben, aber als Ruby der rebellischen Teenagerin die Geschichte des Hauses und ihrer Bewohner erzählt, setzt eine Wandlung in ihr ein. Doch schon bald werden alle Mitglieder der Familie vor den Richter bestellt. Wird Ruby letztlich doch Noble House verlieren und damit alles, was sie kennen und lieben gelernt hat?

Der Roman „Das Rubinherz“ der US-amerikanischen Autorin Penelope J. Stokes ist eine großartige Familiensaga, die „ganz nebenbei“ die Ereignisse des amerikanischen Bürgerkriegs, der Sklavenbefreiung und die Anfänge der Bürgerrechtsbewegung nachzeichnet. Ihre Charaktere werden lebendig und facettenreich geschildert und auch wenn Patriotismus in dem Buch eine Rolle spielt, wird deutlich, dass jeder Mensch Licht und Schatten in sich trägt und es auch den „Guten“ nicht immer leicht fällt, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Das Erbe, das Ruby selbst empfangen hat und nun an ihre Urenkelin weitergibt, ist in vieler Hinsicht ein universelles Erbe, das auch über kulturelle Grenzen hinweg berührt und bewegt.

An einigen Stellen hat mich der raffinierte Schreibstil von Stokes an Francine Rivers erinnert, doch wo Rivers mehr auf Tragik setzt, ist Stokes leichtfüßiger, stellenweise auch spannender und insgesamt positiver. Einziger Wehmutstropfen: Zum Ende hin wird die Handlung bzw. Nacherzählung stark gerafft, sodass das Buch dann doch schneller zu Ende war, als mir lieb war.