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smartie11
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Insgesamt 921 Bewertungen
Bewertung vom 01.04.2022

Fluchbrecher / Legend Academy Bd.1 (2 MP3-CDs)


sehr gut

Ein vielversprechender Auftakt, der seine Klasse erst in Band zwei unter Beweis stellen wird

“Monster, Mythen, sprechende Kolibris, Visionen aus der Vergangenheit – klar war bei mir alles ok!“ (Kapitel 5)

Meine Meinung:
Schon die Kurzbeschreibung hatte mich extrem neugierig gemacht und bereits nach den ersten paar Seiten war mir Graylee mit ihrer kodderigen Art und den coolen Sprüchen sehr sympathisch. Autorin Nina MacKay fackelt dann auch nicht lange und ruck-zuck finden wir uns zusammen mit Graylee an der merkwürdigen „Swanlake Academy for special needs“ mitten im texanischen Nirgendwo wieder.

Wirkliche Spannung sucht man in der ersten Hälfte des Buches allerdings vergebens, dafür nimmt sich die Autorin viel Zeit, ihr geheimnisumwittertes Setting aufzubauen und eine Vielzahl von Charakteren einzuführen. Auch wenn die „Swanlake Academy“ alles andere als ein normales Internat ist, entspricht das Leben dort doch sehr den gängigen High-School-Klischees, die wir schon aus unzähligen Büchern, Filmen und Serien kennen. Neben der Hauptfigur, die als Neuling und Underdog hinzukommt (Graylee), gibt es natürlich auch den irgendwie unnahbaren, aber mit enormer Anziehungskraft ausgestatteten Mädchenschwarm der Schule (Hudson), die Ober-Schul-Zicke und passionierte Mobberin (Vivian), das herzensgute Mauerblümchen (Willow) und natürlich auch die Schul-Klatschtüte mit eigenem Schulradio zur direkten Verbreitung von Sticheleien aller Art (Ornella). Schwärmereien, Lästereien, kleinere und größere Gemeinheiten und jede Menge Missverständnisse und Missgeschicke sind hier an der Tagesordnung. Im Zentrum des Ganzen steht natürlich eine manchmal etwas nervige Love- / Not-Love-Story um die Protagonistin, die sich oft (zu Recht!) über sich selbst wundert. Garniert wird dieser Standard-High-School-Plot allerdings mit einer gehörigen Portion Mystery.

Erst in der zweiten Hälfte des Buches kommt langsam Spannung auf, als eine Schülerin spurlos verschwindet. Danach häufen sich die merkwürdigen Vorkommnisse und es wird durchaus mehr als einmal brandgefährlich für Greylee. In dieser zweiten Hälfte hat das Hörbuch dann auch einiges an Boden bei mir gut gemacht. Immer mehr offene Fragen und Rätsel türmen sich auf, bis dieser Band zum Schluss mit einer wahren „Bombe“ abrupt endet.
Nun muss Nina MacKay beweisen, dass sie ihre Story im zweiten Band der Dilogie zu einem plausiblen Ende bringen und alle aufgeworfenen Fragen zufriedenstellend beantworten kann. Bis dahin erreicht „Legend Academy“ bei mir ganz knappe vier Sterne.

Zur Hörbuchproduktion:
Die Hörbuchfassung hat meiner Meinung nach der Geschichte sehr gutgetan und mich besser unterhalten, als es wohl das „reine“ Buch gekonnt hätte. Zu verdanken ist das in erster Linie Sprecherin Pia-Rhona Saxe, die dieses Buch mit viel Herzblut zum Leben erweckt und für mich stimmlich perfekt zu Graylee passt. Selbst den kleinen Kolibris (meine persönlichen Lieblinge in diesem Buch) verpasst sie eine unverwechselbare Identität – richtig klasse gemacht!

FAZIT:
Nach einem etwas langatmigen Anlauf ein vielversprechender Start, wobei sich die Güte der Story erst in Band zwei zeigen wird.

Bewertung vom 30.03.2022
Mohlin, Peter; Nyström, Peter

Die andere Schwester / Karlstad-Krimi Bd.2


weniger gut

viel verschenktes Potenzial und ein unsympathischer Protagonist

Meine Meinung:
Obwohl ich Band eins noch nicht kannte, ist mir der Einstieg in dieses Buch sehr leichtgefallen. In den zwei parallel verlaufenden Handlungssträngen kommt durchaus schnell Spannung auf, zum einen durch den Mord an Stella Bjelke, der extravaganten Chefin des umstrittenen Internet-Datingportals Raw, und zum anderen durch die undurchsichtige Bedrohungslage, der sich Ermittler John Adderley ausgesetzt sieht. So weit, so gut – eine sehr vielversprechende Ausgangslage für einen Krimi, auf den ich mich sehr gefreut habe!
Nur leider reiten sich die beiden Protagonisten im Folgenden immer weiter in schwerwiegende Probleme hinein. Das ist streckenweise zwar durchaus spannend zu lesen, aber mehr als einmal fragt man sich, was sich die Charaktere dabei nur denken. Insbesondere John Adderley – der ehemalige „Top-Undercover-Ermittler“ – agiert dabei oftmals absolut kopflos und verbiegt das Gesetz, wo er nur kann. Dazu kommt noch, dass er mir im Verlauf der Geschichte immer unsympathischer geworden ist. Nicht nur durch seinen blinden Aktionismus, sondern insbesondere auch durch sein Verhalten, das von reinem Egoismus getrieben ist. So mutierte er bis zum Ende des Buchs zu einem wahren Anti-Helden, an dem auch der bittere Auftritt seiner kleinen Nichte (hat nichts mit dem Hauptplot zu tun) auf den letzten Seiten nichts mehr ändern konnte. Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, in dem ein so vielversprechender Protagonist so schnell verheizt wurde – schade!
Auch die zweite Protagonistin, Alicia Bjelke, ist mir nicht wirklich sympathisch geworden. Zwar kämpft sie schon fast ihr ganzes Leben mit den schwerwiegenden Folgen eines dramatischen Vorfalls in ihrer Kindheit und litt stets unter der toxischen Beziehung zu ihrer Schwester Stella, doch auch ihr oft unüberlegtes und impulsives Handeln konnte ich meistens nicht nachvollziehen. Darüber hinaus verfällt sie immer wieder in schockstarreartiges Selbstmitleid und ertränkt ihre Sorgen ein ums andere Mal in literweise Alkohol. Ja, so etwas kommt im echten Leben leider immer wieder vor, aber gerade deshalb hätte ich mir für dieses Buch eine starke Figur gewünscht, die sich den Problemen selbstbewusst entgegenstellt. Und die letzte Szene mit Alicia, liebe Autoren, soll nun was genau bedeuten? Dass sie sich nun endgültig ihrem „Schicksal“ ergeben hat – oder dass sie selbstbewusst auf alles pfeift? Für mich hatte diese Szene auf jeden Fall einen sehr schalen und chauvinistischen Beigeschmack…
Am Ende bringen die beiden Autoren die Handlungsstränge zwar souverän zusammen, präsentieren ein Detail, das wohl überraschen sollte (mich aber nicht überrascht hat), und lassen ihre Geschichte auf eine Art enden, die zwar legitim ist, mich als absoluten Krimi-Fan aber nicht zufrieden stellen konnte.

FAZIT:
Sowohl die Story als auch die Protagonisten bieten jede Menge Potenzial, das hier leider überhaupt nicht ausgeschöpft worden ist.

Bewertung vom 25.03.2022
Till, Jochen

Campingtrip nach Hölland / Luzifer junior Bd.11


ausgezeichnet

Einmal mehr: einfach höllisch gut!

“Ich denke, das wird ein äußerst erfreulicher Urlaub. Urlaub.“ (S. 47)

Unsere Meinung:
Wer schon zehn erfolgreiche Bände hinter sich gebracht hat, der hat sich einen Urlaub redlich verdient. Das denkt sich nicht nur Höllen-Genie und Dämon-für-alles Steven, sondern auch die Clique um Luzifer Junior. Wie schon am Ende von Band 10 angekündigt, soll es zum Camping Richtung Hölland – sorry, Holland – gehen. Doch wenn die liebe Höllenbrut auf Reisen geht, ist Teufelswerk meist auch nicht weit…

Wir sind schon lange absolute Fans der Reihe und freuen uns jedes Mal über einen neuen Band. Und wieder einmal hatten wir von der ersten bis zur letzten Seite jede Mange Spaß und ganz viele Lachanfälle. Es ist schon echt erstaunlich, wo Autor Jochen Till immer diese irrwitzigen Ideen hernimmt – von spontanen Einkaufs-Flashs an der Autobahnraststätte bis hin zu Dämonen mit besonders hübschen Hintern. Garniert sind diese ganzen skurrilen Szenen mit jeder Menge cooler Sprüche („als hätte man ihm eine Pobacke auf den Kopf geklebt“) und natürlich ganz vielen wunderbaren Cornibus-Auftritten. Wer bei diesem Buch nicht lachen kann, ist selber schuld!

Selbstverständlich wird es auch diesmal wieder ganz schön spannend und die Bösen bekommen natürlich einmal mehr ihr Fett weg und sogar eine standesgemäße Standpauke vom Höllenfürst persönlich. Am Ende dann wartet Jochen Till sogar noch mit einem ganz fiesen Cliff-Hanger auf, der auf wilde Zeiten in St. Fidibus hindeutet…

Selbstverständlich dürfen auch in Band 11 die vielen, wunderbaren Illustrationen von Raimund Frey nicht fehlen. Egal ob Szenen aus der Hölle, wunderbare Freundschaftsmomente oder Cornibus´ zahlreiche Verwandlungskunststücke. Die Texte von Jochen Till und die Bilder von Raimund Frey haben sich gesucht und gefunden. Oder wie der Autor es wahrscheinlich formulieren würde: Die passen wie Arsch auf Eimer!

FAZIT:
Luzifer Junior ist immer wieder ein Garant für perfektes Lachmuskeltraining.

Bewertung vom 25.03.2022
Kalpenstein, Friedrich

Prost, auf die Nachbarn


ausgezeichnet

Ein wunderbar humorvoller Regionalkrimi nach der bewährten TuF-Methode

„Ein bisserl Mord, ich habe einen Hund entführt und mein Kollege verwandelt Fleisch in Briketts.“ (S. 243)

Meine Meinung:
Auch in Band vier kommt das beschauliche Brunngries in den Chiemgauer Alpen nicht zur Ruhe, denn Anwalt Kurt Lehmann, der sich im Lauf seiner Karriere so manchen Feind gemacht hat, wickelt sich in seinem hochmotorisierten Mercedes um einen Baum. So weit, so problemlos – wenn nicht die Radmuttern gelockert und die Bremsleitung angesägt gewesen wäre…

Ich bin ein großer Fan humorvoller Regionalkrimis und inzwischen damit auch dieser Reihe. Brunngries ist an sich so beschaulich, dass es mit jedem neuen Band wieder ein bisschen so ist, als würde man nach Hause zu kommen. Das „Stammensemble“ um Hauptkommissar Constantin Tischler und seinen „POM Fink“ ist bekannt und durch und durch sympathisch, und die klassische Dorfkulisse mit so manchen kleinen und größeren Geheimnissen, kombiniert mit jeder Menge Tratsch, ist die perfekte Bühne für spannende Ermittlungen jeglicher Art.
Wie es sich für einen guten „whodunit“-Krimi gehört, führt Friedrich Kalpenstein nach und nach eine ganze Reihe potenziell Verdächtiger in seinen Plot ein – und die Jagd nach dem Motiv zieht sich wie eine rote Linie durch das Buch. Das bietet nicht nur beste Krimi-Unterhaltung, sondern stachelt gleichzeitig auch meinen Ehrgeiz als Hobby-Ermittler an. Selbstverständlich gibt es am Ende die passende Auflösung, die mich in Teilen überrascht, in einzelnen Aspekten aber hat Recht behalten lassen – die perfekte Kombination für mich!
Friedrich Kalpenstein wäre aber nicht Friedrich Kalpenstein, wenn er seinen gelungenen Krimi-Plot nicht auch mit jeder Menge Humor und skurrilen Szenen gewürzt hätte. Insbesondere die Dialoge zwischen Tischler und Trachten-Fink sind immer wieder ein Highlight! Sehr gefreut hat es mich auch, dass Finks´ wunderbare Mama diesmal mehr ins Rampenlicht gerückt ist.

Spätestens jetzt hat sich diese Reihe erfolgreich ihren Rang unter den besten humorvollen deutschsprachigen Krimis erkämpft und braucht diesbezüglich keinerlei Vergleiche zu scheuen!

FAZIT:
Immer wieder ein absolutes Vergnügen – ich freue mich auf Band fünf!

Bewertung vom 21.03.2022
Louis, Saskia

Die Lügendiebin (eBook, ePUB)


sehr gut

Blutrote Lügen – der Auftakt einer vielversprechenden Fantasy-Story

„Lügen zu stehlen, war nicht wie Atmen. Es war anstrengender. Es war Fingerspitzengefühl. Es war, als würde man seine gesamte Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Punkt richten und ihn allein mit seinem Willen dazu zwingen, sich zu bewegen.“ (ebook, S. 17)

Meine Meinung:
Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an fasziniert und die Protagonistin Fawn war mir mit ihrer rebellischen, toughen Art sofort sympatisch. Es geht um Lügen und ihren „Diebstahl“, um Geheimnisse und Nichtwissen und um das rätselhafte Stadt-Königreich „Mentano“, in dessen konzentrischer Anordnung die einzelnen Stände ein starkes Gefälle von Wohlstand und Macht hinnehmen müssen. Ein sehr interessantes Gesamt-Konstrukt, dass sich Autorin Saskia Louis da erdacht hat! Leider schöpft sie die Möglilchkeiten „ihrer“ Welt in diesem ersten Band noch nicht wirklich aus und so bleibt „Mentano“ noch ein bisschen blass. Ich hätte gerne noch mehr Details zu dieser faszinierenden Welt erfahren.

Die Geschichte selbst lebt von den vielen Geheimnissen und Fragen, von denen sich im Verlauf der Story immer mehr auftun, und selbstverständlich vom Zusammenspiel der beiden Protagonisten Fawn und Caeden, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Fawn, die aus sehr bescheidenen Verhältnissen stammt, ihr Herz auf der Zunge trägt, sehr impulsiv und emotional ist und auf der anderen Seite Caeden, Stammhalter einer der drei wichtigsten Familien Mentanos, stets beherrscht und augenscheinlich kein großer Freund zwischenmenschlicher Beziehungen. Ihre Rededuelle und die Interaktion der beiden haben mir extrem gut gefallen und mich sehr an Ophelia und ihren kantigen Thorn aus Christelle Dabos Spiegelreisende-Reihe erinnert. Für mich ein wirkliches Highlight dieses Buches.

Die Spannung nimmt dafür eher langsam, aber kontinuierlich zu, bis sie sich gegen Ende dieses ersten Bandes der Dilogie regelrecht überschlägt. Und so endet Band eins mit einem wirklich, wirklich gemeinen Cliff-Hanger und sehr, sehr vielen offenen Fragen. Ein Ende, bei dem man wirklich *sofort* weiterlesen möchte.

Wenn es der Autorin dann gelingen sollte, im zweiten Band alle losen Fäden miteinander zu verweben und alle Fragen nachvollziehbar – und gerne auch überraschend – zu beantworten, hätte diese Dilogie sehr gute Chancen auf volle fünf Sterne!

FAZIT:
Ein gelungener Fantasy-Roman, dessen Sog im Laufe des Lesens immer größer wird.

Bewertung vom 21.03.2022
Walder, Vanessa

Die weiße Wölfin / Das geheime Leben der Tiere - Wald Bd.1


ausgezeichnet

Eine tolle, spannende Story, die uns das Leben der Wölfe näherbringt

„Ein starker Wolf gewinnt jeden Kampf... ein kluger Wolf kämpft nur den Kampf, den er gewinnen kann. Und ein weiser Wolf kennt den Unterschied." (S. 96)

Unsere Meinung:
Wölfe haben uns schon immer fasziniert. Viele Geschichten und Mythen ranken sich um die wilden Vorfahren der Hunde und selbst heute, in unserer aufgeklärten Gesellschaft, bestehen noch immer viele Vorurteile und Ängste, was Wölfe angeht.

Die Kinderbuchreihe „Das geheime Leben der Tiere“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit spannenden Geschichten und gleichzeitig wissenschaftlich fundierten Fakten jungen Leser*innen die Lebensweise verschiedener Tierarten nahezubringen. Mit „Die weiße Wölfin“ ist das Vanessa Walder ganz hervorragend gelungen, denn auf rund 200 Seiten lässt sie uns teilhaben am Leben der weißen Wölfin Fünf, von ihrem ersten bis zu ihrem letzten Atemzug. Sie schildert ein Leben voller Gefahren und Herausforderungen, aber auch voller Freundschaft und Familiensinn („Wir sind Rudel!“). Wir begleiten die tapfere Wölfin durch wohliges „Familienleben“ im Rudel, durch gefährliche Jagden und Kämpfe, durch Zeiten des Hungers genauso wie durch Zeiten der Hoffnung und letztlich auf der Suche nach ihrem eigenen Platz im Leben. Es ist eine Geschichte, wie sie das Leben, die Natur genau so schreiben könnte, ja in Teilen tatsächlich genauso geschrieben hat. Denn Vanessa Walder hat für dieses Buch jahrelang recherchiert, Dokumentationen über Wölfe gesehen, Fachbücher gelesen und mit Experten geredet. Und so ist es auch kein Wunder, dass das fiktive Leben von Fünf durchaus einige Parallelen zu der außergewöhnlichen Wölfin namens „06“ bzw. „She-Wolf“ hat, die einst im Yellowstone-Park gelebt hat.

Natürlich sind Wölfe Raubtiere und somit gehört das Jagen und Erlegen anderer Tiere unweigerlich zu dieser Geschichte dazu. Doch genau in diesen Punkten zeigt sich Vanessa Walders große Erfahrung als Kinderbuchautorin, denn alle Kämpfe und alle Jagden schildert sie zwar stets fesselnd und spannend, doch gleichzeitig auch immer mit der angemessenen Zurückhaltung und in gefühlvollen Worten, mit viel Respekt auch vor den Beutetieren und dem Kreislauf des Lebens allgemein. Sie lässt dabei natürlich auch das Erlegen und Verspeisen der Beute nicht aus, schildert es aber sehr behutsam, ja schon fast friedlich und erklärt dabei, dass es sich bei der Beute zumeist um ältere und kranke Tiere handelt. Und dass die Wölfe selbst verhungern müssten, würde die Jagd nicht gelingen…

Wer dieses Buch gelesen hat, hat nicht nur ein spannendes und erfülltes Wolfsleben „miterlebt“, sondern wird mit Sicherheit auch keine Angst mehr haben vor Wölfen. So ist dieses Buch ein von Herzen kommendes und sehr eindrückliches Plädoyer für ein friedliches Miteinander mit diesen wunderbaren Tieren!

FAZIT:
Eine wunderbare Geschichte, die fesselt, berührt und aufklärt!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.03.2022

Spiele-Comic Krimi: Sherlock Holmes Übernatürliche Ermittlungen


ausgezeichnet

Verzwickte Fälle & knifflige Rätsel – ein toller Spiele-Comic, insbesondere für Fortgeschrittene

Zum Thema Spielcomic:
Mit den Spiele-Comics ist Pegasus Spiele eine sehr überzeugende Innovation gelungen: ein Spiel-Comic als Weiterentwicklung der Spielbücher, die ihre Wurzeln in den 1970´er Jahren haben. Ähnlich wie die artverwandten Pen-&-Paper-Rollenspiele á la „D&D – Dungeons & Dragons“ oder auch „DSA – Das schwarze Auge“ liegt der Fokus bei Spielbüchern darauf, den Fortgang der Geschichte durch eigene Entscheidungen aktiv zu beeinflussen („willst Du links herum gehen, lies weiter bei 135, gehst Du rechts herum lies 62“). Hieraus ergeben sich unterschiedliche Verläufe der Geschichten, so dass man einen Spiele-Comic durchaus mehrmals lesen kann, ohne dass es langweilig wird, da man selbst zum aktiven Held der Geschichte wird.

Zum Inhalt:
Im mittlerweile sechsten Band dieser tollen Reihe bekommen Sherlock und der guten Watson Unterstützung von einem neuen, natürlich auch spielbaren Charakter: Thomas Carnacki aka „Jäger des Unbekannten“, seines Zeichens Spezialist für Übernatürliches! Und diese Unterstützung können die beiden Profi-Ermittler gut gebrauchen, denn in den drei neuen Fällen sollen ein Werwolf, ein Gespenst und eine Mumie ihr Unwesen treiben…

Meine Meinung:
Wie schon die ebenfalls sehr empfehlenswerten Vorgänger (keine Vorkenntnis notwendig!) kommt auch dieser Band ohne eine große Anleitung oder gar ein überbordendes Regelsystem daher, so dass auch „Spielbuch-Neulinge“ an sich kein Problem damit haben dürften, sofort ins Spielgeschehen einzusteigen. Vorangestellt ist „nur“ ein doppelseitiger Ermittlungsbogen, auf dem man sich bei Bedarf bestimmte Notizen machen kann (und sollte!), z.B. zu Fundstücken, den Verdächtigen sowie den entdeckten Pentagrammen. Diesen Bogen kann man sich übrigens auch von der Homepage des Verlags herunterladen, wenn man nicht ins Buch schreiben möchte! (Ein toller Service, Danke, liebes Pegasus-Team!)

Wie schon von der Reihe gewohnt sind die drei präsentierten Fälle erneut sehr unterhaltsam und diesmal – für mein Empfinden – besonders knifflig. Der Mystery-Touch der Fälle ist dabei ganz nach meinem Geschmack und passt für mich sehr gut zu den Sherlock Holmes-Fällen. Zunächst gilt es, eine Liste aller Verdächtigen anzufertigen um sich dann am Ende auf einen oder mehrere Täter pro Fall festzulegen. Wichtig ist es dabei, alle Räume aufzusuchen und alle Personen zu befragen – aber Vorsicht: Man muss schon genau aufpassen, um den Befragten nicht auf den Schlips zu treten, denn sonst verweigern sie jegliche weitere Auskunft! Je nachdem, als welche Figur man einen Fall spielt, ergeben sich dabei unterschiedliche Hinweise und Lösungen, was den „Wiederspielwert“ enorm erhöht – das ist echt klasse gemacht!

Über das gesamte Buch hinweg sollte man stets ganz besonders gut hinzuschauen, denn in vielen Bildern verbergen sich Hinweise und Zahlen, die auf den ersten Blick – und manchmal auch auf den zweiten Blick! – nicht sofort zu erkennen sind, die aber durchaus entscheidend sein können für den erfolgreichen Abschluss der Ermittlungen. Ich konnte viele Hinweise tatsächlich nur bei sehr guten Lichtbedingungen und teilweise sogar nur mit Lupe erkennen (und bin mir noch nicht mal sicher, wirklich alle gefunden zu haben…). Eine Erfahrung, die ich aus den vorangegangenen Bänden so noch nicht kannte. Hinzu kommen ein paar Rätsel und Denksportaufgaben, die gelöst werden wollen. Dies alles macht das Buch extrem abwechslungsreich, stellenweise durchaus herausfordernd und sehr, sehr unterhaltsam! Sehr gut finde ich es, dass man das Buch auch bis zum Ende durchspielen kann, ohne den / die richtigen Täter zu überführen. Am Ende erklärt Sherlock einfach alles – und zwar sehr gut nachvollziehbar und Schritt für Schritt. Nur für die einzelnen Rätsel gibt es leider keine Lösungen. Aber Spiel- und Lesespaß ist hier also garantiert!

FAZIT:
Ich bin und bleibe ein absoluter Fan dieser Reihe – auch wenn

Bewertung vom 15.03.2022
Messenger, Shannon

Der Verrat / Keeper of the Lost Cities Bd.4


ausgezeichnet

Eine geniale Fortsetzung mit jeder Menge Spannung, Action und Enthüllungen

Meine Meinung:
Schon der kurze Prolog („Ein weiterer Verrat“ – S.7), in Kombination mit dem Titel des Bandes („Der Verrat“) sorgen für Spannung von der ersten Seite an. Wahnsinnig schnell wird es abenteuerlich, als sich Sophie und ihre Freunde zu Black Swan aufmachen und dabei einige Rätsel zu entschlüsseln haben.

Wir sind nun seit dem ersten Band dieser Reihe absolute Fans der KotLC, aber dieser Band übertrifft die ersten drei sogar noch! Er bietet ein ständiges Auf & Ab der Gefühle, eine Vielzahl extrem atmosphärischer und cooler Schauplätze und immer wieder überraschende Wendungen und gleich reihenweise Enthüllungen. Dass der Plot dabei erschreckende Parallelen zu unserer aktuellen Zeit aufweist, ist allerdings tatsächlich reiner Zufall, da das Original bereits 2015 veröffentlicht wurde.

Atemlos folgen wir als Leser der mutigen Gruppe um Sophie, die in diesem Band herzensgut, schlagkräftige und sehr coole Verstärkung erhält. Und das können Sophie & Co auch absolut gebrauchen, denn immer wieder sehen sie sich mit scheinbar aussichtslosen Situationen konfrontiert. Und immer, wenn man dann beim Lesen denkt „schlimmer kann es ja jetzt nicht mehr werden“, hat man Shannon Messenger gehörig unterschätzt. Denn: Schlimmer geht es immer! Und so ist es auch kein Wunder, dass nach den rund 630 Seiten mal wieder ein fieser Cliff-Hanger auf uns wartet. Doch allen Fans der Reihe sei noch eines hier versprochen: In diesem Buch erfahren wir tatsächlich die wahre Identität von Mr. Forkle! Allein das ist schon ein Grund, sich diesen Band ganz, ganz schnell zu besorgen!

FAZIT:
Eine geniale Reihe, die immer besser und besser wird!