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Petra Sch.
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Gablitz

Bewertungen

Insgesamt 570 Bewertungen
Bewertung vom 06.11.2022
Kling, Marc-Uwe

Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat


ausgezeichnet

chaotisches Abenteuer im 4. Teil der "Der Tag, an dem..."-Reihe

Die "Der Tag, an dem..." Geschichten gab es ja schon mit Oma, Opa und der großen Schwester Luisa. Und nun im 4. Abenteuer ist also die 6-jähirige Tiffany dran, die diesmal nicht mitwollte zum Mädels-Wellness (zu dem Oma, Mama und Luisa sind), und die eine grandiose Überschwemmung im Badezimmer fabriziert hat. Und zwar alles nur, weil Papa ihr ein Küsschen gegeben hat, obwohl sie doch verkündet hat, dass sie küssen eklig findet und ab nun immer ein Bad nehmen muss, wenn ihr jemand ein Küsschen gibt. Und das alles nur wegen dem heiklen Gespräch, das Papa unlängst mit Luisa und deren Freund geführt hat.

Es ist wieder wie gewohnt kindgerecht geschrieben und humorig, man muss sooo oft schmunzeln. Vor allem gleich zu Beginn, als einem aus Tiffanys Sicht die Begriffe Wellness, Massage und Sauna erklärt werden; und warum Tiffany das nicht braucht (weil sie ja auch sehr gut zuhause nicht-arbeiten kann ;).
Nur der Teil mit "Danke, Merkel" haben weder meinem Kind noch mir gefallen. Ich denke, das werden auch viele Kids nicht wirklich verstehen.
Trotzdem fand meine Tochter das Buch so toll, dass sie unbedingt 5 Sterne vergeben wollte :D

Die Vorlese- bzw. Selberlesegeschichte ist wie die anderen Bände mit bunten, humorigen Illustrationen auf jeder Doppelseite ausgestattet, die das Gelesene ergänzen.


Fazit:
Wieder ein lustiger Teil aus der "Der Tag, an dem..."-Reihe, diesmal mit der 6jährigen Tiffany, die das Bad überflutet.

Bewertung vom 04.11.2022
Hasmann, Gabriele;Allmenröder, Kirstin

Leopoldine Spielvogel und die Leiche im Kornfeld


sehr gut

historischer Wien-True Crime mit zwei taffen Protagonistinnen

Wien, 1922. An einem heißen Sommertag im Juli werden in einem Kornfeld in Simmering Leichenteile gefunden. Doch der Kopf fehlt. Die Obduktion ergibt, dass es sich um einen ca. 60-jährigen Mann handelt.
Kann dies der verschwundene Nachbar der Großmutter von Kriminalreporterin Leopoldine Spielvogel sein?
Gemeinsam mit ihrer Freundin, der Krankenschwester Antonia Nawratil, nimmt sie die Recherche auf und ist der Polizei immer eine Spur voraus.


Meine Meinung:
Der historische Roman von Gabriele Hasmann und Kristin Allmenröder entführt uns ins Wien der 1920er Jahre.
Die Geschichte überzeugt durch lebendige und spritzige Dialoge, und Leopoldine Spielvogel ist eine starke Frau, die auch für die Rechte der Frauen zur damaligen Zeit was erreichen will. Auch ihre Freundin Antonia ist sympathisch und taff.
Besonders schön ist, dass viele Geschehnisse und Persönlichkeiten der damaligen Zeit in die Story integriert sind, was die Geschichte noch authentischer macht; allerdings waren mir die Details stellenweise zu viel.
Man erfährt über das damalige Leben in Wien, über Spiritismus (Seancen waren damals sehr beliebt) und v.a. auch über die Kämpfe der Frauen für mehr Rechte und Selbständigkeit.

Der Fall selbst ist eher ruhig und die Auflösung ist jetzt nicht überraschend, das ergibt sich aber aus dem wahren Fall. Ich finde nur schade, dass dies im Buch nirgends erwähnt wird. Wäre es kein True Crime, hätte mich die Auflösung etwas enttäuscht.
Ich könnte mir jedoch gut weitere Fälle mit Leopoldine und Antonia vorstellen.


Fazit:
Ruhiger historischer Krimi, der auf wahren Tatsachen basiert, mit zwei taffen Protagonistinnen.

Bewertung vom 04.11.2022
Laban, Barbara

Die Hüter des Smaragdsterns / Mitternachtskatzen Bd.2


ausgezeichnet

wundervoller zweiter Teil um die Mitternachtskatzen und die Felidix

Der zweite Teil um die Schule der Felidix sowie die Mitternachtskatzen erzählt diesmal von der Mitternachtskatzen-Prüfung, die die Katzenkönigin von London durchführen will, um ihre Garde aufzustocken. Deshalb sind alle Katzen aus England dazu eingeladen, bei der Mitternachtskatzenprüfung teilzunehmen.
Zur gleichen Zeit ist der grausame Katzenkönig Fergus Finnigan aus Schottland zu Besuch, der unbedingt den Smaragdstern -das Symbol für den Frieden und den Katzen- finden will, um die Macht des gesamten Katzenkönigreichs an sich zu reißen.
Doch der Edelstein ist unauffindbar - gelingt es den beiden Felidix Henry und Nova, den Katzenbeschützern, den Smaragdstern rechtzeitig zu finden, bevor Fergus Finnigan ihn findet?

Die Geschichte ist wieder flüssig, leicht verständlich und total spannend geschrieben, aber ebenso emotional und humorvoll.
Dass gewisse Menschen (die sogenannten Felidix) mit Katzen sprechen können (und umgekehrt) finde ich immer noch phantastisch!
Alle Katzencharaktere sind total unterschiedlich - mein Liebling ist natürlich wieder der tollpatschige Pablo, der auch unbedingt eine Mitternachtskatze werden will, und der deshalb von allen ausgelacht wird. Aber durch Schläue und ein bisschen Hilfe und Motivation, und dass Nova und Henry an ihn glauben, schafft er es immer weiter. - Doch am Ende beweist er wieder mal , dass er mutig über sich hinauswächst.
Somit werden die Werte Hilfsbereitschaft, Freundschaft und Zusammenhalt groß geschrieben.
Auch werden einige Dinge, v.a. etwas aus Novas Familiengeschichte, aufgedeckt, worüber man sich im ersten Teil noch groß den Kopf zerbrochen hat.

Eine tolle, phantasievolle Geschichte - nicht nur für Katzenliebhaber. Außerdem macht ein kleiner Cliffhanger neugierig auf den nächsten Band.
Einige (für mich leider zu wenige ;) wunderschöne, ganzseitige schwarz-weiß Illustrationen peppen die Geschichte auf.
Und es gibt diesmal tolle und hilfreiche Steckbriefe (inkl. Portraits) der wichtigsten vorkommenden Katzen am Ende des Buches.


Fazit:
Gelungener zweiter Teil um die Mitternachtskatzen und die Felidix, noch spannender als Band 1, in dem auch einige offene Fragen geklärt werden und mein Liebling Pablo wieder der Held ist. :D

Bewertung vom 01.11.2022
Strobel, Arno

Fake - Wer soll dir jetzt noch glauben?


ausgezeichnet

Ist es real? Oder doch gefaked??

4,5 Sterne

Patrick Dostert und seine Frau Julia sind total überrascht, als plötzlich die Polizei vor der Tür steht und Patrick beschuldigt, eine Frau misshandelt und entführt zu haben, laut Aussage deren Freundin. Doch weder Patrick noch Julia kennen die beiden Frauen.
Als dann auch noch ein Video auftaucht, in dem Patrick eine Frau übelst beschimpft, und dann die Zeugin tot aufgefunden wird, zieht sich die Schlinge um seinen Hals immer enger zu.
Doch Patrick beteuert immer wieder, dass er das alles weder gesagt noch getan hat und ihn jemand hereinlegen will. Was ist Fakt, und was ist Fake?


Meine Meinung:
Der Aufbau ist außergewöhnlich: Patrick schreibt im Gefängnis seine Geschichte in der dritten Person nieder und dazwischen gibt es Auszüge aus seinem Tagebuch, in dem er sich direkt an seine Leser wendet. Dadurch bekommt man tieferen Zugang zu seinen Gedanken und Gefühlen, kann sich gut in ihn hineinversetzen und mit ihm mitfühlen.
Die Schreibweise ist so rasant, fesselnd und mit stetig hohem Spannungsbogen, sodass man nur so durch die Seiten fliegt.
Über einige Dinge im Verhalten von Patrick habe ich mich jedoch extrem geärgert und fand es soo unglaubwürdig: v.a. wenn ich beschuldigt werde, jemanden entführt und/oder umgebracht zu haben, ist doch das erste, was ich mache: ich suche mir einen guten Anwalt! Und Patrick lässt sich einfach dahintreiben und wartet, was als nächstes passiert bzw. hofft, dass sich seine Probleme in Luft auflösen.
Leider waren die Polizisten sehr klischeehaft - kaum haben sie sich auf einen Täter eingeschossen, ermitteln sie in keine andere Richtung mehr. Auch dass sie nicht sofort daran denken, dass in der heutigen Zeit ein Video ganz leicht gefälscht werden kann, darüber konnte ich nur den Kopf schütteln.
Der Autor hat es jedenfalls geschafft, dass man sich total in Patrick einfühlen kann und mit ihm leidet und es einfach nur unfassbar und unglaublich findet, dass jemand verschiedener Dinge einfach so beschuldigt werden kann. Und dadurch sogar in Haft kommt, obwohl es ja logischerweise heutzutage extrem einfach ist, Fotos und Videos zu faken.
Die Auflösung hat mich überrascht, aber irgendwie dann doch nicht so ganz, weil ich mir kurz vor Ende diesen Ausgang dann doch schon gedacht hatte - so ganz zufrieden war ich damit jedoch nicht.
Trotzdem gibt es fast die volle Sternezahl, weil ich schon lange keinen so spannenden Thriller mehr gelesen habe, den ich in kürzester Zeit durchgesuchtet habe.


Fazit:
Rasanter Thriller mit konstant hohem Spannungsbogen, den man einfach nicht aus der Hand legen kann. Die überraschende Auflösung hat mich leider nicht ganz glücklich gemacht.

Bewertung vom 23.10.2022
Obaro, Tomi

Freundin bleibst du immer


sehr gut

eine nigerianische Freundschaftsgeschichte

Die drei Freundinnen Funmi, Enitan und Zainab treffen nach vielen Jahren anlässlich der Hochzeit von Funmis Tochter Destiny in Lagos erstmals wieder aufeinander.
Die drei haben sich während des Studiums in den 80er Jahren kennengelernt und trotz unterschiedlicher Herkunft, Religion und Charaktere haben sie sich, nach anfänglichen Schwierigkeiten, angefreundet; dann jedoch aus den Augen verloren.
Dieses Buch erzählt die Geschichte der drei Frauen.


Meine Meinung:
Es wird abwechselnd aus Sicht von Enitan, Zainab und Funmi berichtet; man erfährt viel über deren aktuelle Leben.
Enitan ist mit einem Oyinbo (einem Weißen) in dessen Heimat Amerika ausgewandert; und zwar ohne ihren beiden Freundinnen davon zu erzählen. Sie lebt aber derzeit getrennt von ihm in N.Y. und reist mit ihrer Tochter Remi zur Hochzeit an.
Zainab hat gegen den anfänglichen Willen ihres Vaters dessen jungen Arbeitskollegen geheiratet, der nach einem Schlaganfall nun pflegebedürftig ist.
Und Funmi hat ihre große Liebe verloren und dann einen reichen Geschäftsmann geheiratet, der ihr ein Leben in Luxus bietet.

Die drei Frauen können unterschiedlicher nicht sein, sowohl von Herkunft und Stand, als auch Religion; aber vor allem sind die drei natürlich total unterschiedlich in ihrem Charakter. Besonders Funmi ist eitel und egoistisch - dass diese überhaupt eine Freundin geworden ist, hat mich gewundert. Denn der Start, v.a. zwischen Zainab und Funmi, war alles andere als freundschaftlich.
Viele Ereignisse waren wunderschön und man hat den Zusammenhalt der drei gespürt - was ja eine Freundschaft ausmacht. Zum Beispiel als Zainabs Vater gegen die Ehe mit seinem Kollegen war.
Doch dann war ich wieder verwundert, warum die schüchterne Enitan nicht mal ihren Freundinnen gegenüber ehrlich sein und sich ihnen öffnen kann. Stattdessen haut sie ohne ein Wort ab nach Amerika. Kein Wunder, dass Zainab jahrelang nicht mit ihr sprechen will (was ich dann aber auch übertrieben fand.)

Aber nicht nur das Thema Freundschaft, auch Ehe, Familie und Mutter-Tochter-Beziehung wird thematisiert.
Und natürlich erfährt man viel über die nigerianische Kultur und Lebensweise. Vielleicht konnte ich auch deshalb vieles nicht nachvollziehen, denn diese Kultur ist natürlich ganz anders als unsere westliche.
Schon allein die Beschreibung der Hochzeit - was da für ein übertriebenes und pompöses 'Theater' aufgeführt wird. ;)

Alles in allem hat mich die Geschichte jedoch sehr gut unterhalten, die nigerianische Lebensweise war sehr interessant für mich, auch wenn alles etwas tiefgründiger hätte sein können.
Am Ende gibt es ein hilfreiches Glossar mit den im Buch vorkommenden nigerianischen Wörtern und Ausdrücken.


Fazit:
Eine interessante und kurzweilige Geschichte über drei nigerianische Freundinnen; wobei ich deren Freundschaft teilweise etwas befremdlich und kühl fand. Interessant und spannend fand ich, was man über die nigerianische Kultur und Lebensverhältnisse erfährt.

Bewertung vom 22.10.2022
Bonidan, Cathy

Das Glück auf der letzten Seite


sehr gut

Am Ende kommt doch noch das Glück...

3,5 Sterne

April 2016: Anne-Lise findet in einem kleinen Hotel in der Bretagne ein Manuskript im Nachtkasten. Sie schickt es an die Adresse, die im Mittelteil des Textes angegeben ist, und so entspinnt sich ein reger Briefwechsel mit Sylvestre, dem Autor des ersten Teils des Textes. Doch wie kam das Manuskript, das Sylvestre vor ca. 30 Jahren verfasst hat, in das Hotel und wer hat die Geschichte zu Ende geschrieben sowie die Gedichte am Schluss verfasst?
Fast schon manisch macht sich Anne-Lise auf die Suche und verfolgt so die Reise des Manuskripts bis zu seinem Beginn.
Dabei lernt sie nicht nur jede Menge interessanter und wunderbarer Menschen kennen, sondern es entspinnen sich Liebesgeschichten und ein ganz neues Leben für den eigenbrötlerischen Sylvestre.


Meine Meinung:
Der Roman ist besteht nur aus Brief-Kommunikation (und fünf E-Mail-Korrespondenzen). Den Aufbau als reinen Brief-Roman fand ich total interessant. Die Geschichte beginnt mit Anne-Lises erstem Brief vom April 2016 und endet mit der gemeinsamen Silvesterfeier aller beteiligten Personen am 31.12.2016.
Anne-Lise ist altmodisch und möchte nur per Brief kommunizieren. Anne-Lises Freundin Maggy ist sogar noch altmodischer: sie hat nicht mal ein Handy, auch keinen PC.
Auch die Sprache ist etwas altmodisch, was das Lesen für mich anfangs etwas anstrengend machte, aber man gewöhnt sich daran. Nach einiger Zeit wurde es dann aber langatmig.

Anne-Lises übertriebener Bezug zu diesem Manuskript fand ich anfangs - genauso wie Sylvestre - etwas befremdlich.
Aber es ist eine wunderschöne Liebeserklärung zu einem Buch und wie es Anne-Lise beeindruckt hat. Und mir gefiel, wie der Weg des Manuskripts von hinten aufgerollt wird und man nach und nach in kleinen Stückchen den Weg nachvollziehen kann. Als man einmal kurzzeitig dachte, der Weg sei aus, da es keine weiteren Hinweise mehr gab, blieb mir schon das Herz stehen. Denn ich war schon so mittendrin und wollte natürlich auch unbedingt wissen, wer Sylvestres Geschichte zu Ende geschrieben hat.

Die handelnden Personen sind allesamt unterschiedlich und authentisch, alle sympathisch - nur Maggy fand ich zu stur, manchmal mit Scheuklappen behaftet und viel zu nachtragend. Das Leben ist viel zu kurz, um wegen Missverständnissen sich komplett abzuschotten und seine Fehler/Sturheit danach auch nicht einzusehen.
Sylvestre war anfangs nicht so greifbar, er lebt wegen einiger Schicksalsschläge einsam und zurückgezogen; und Anne-Lise mischt sich gern ins Leben anderer ein, da sie empathisch ist und das Leben aller immer verbessern möchte.

Super schön fand ich die Freundschaften, die sich entsponnen haben, und dass Sylvestres Geschichte so viele Leute berührt und deren Leben zum Besseren verändert hat.
Hier fand ich sehr schade, dass man als Leser überhaupt nichts von der Geschichte erfahren hat. Nur ein kurzer Auszug daraus wird einmal genannt. Deshalb konnte ich dessen positive Wirkung auf Menschen auch leider überhaupt nicht nachvollziehen.

Die Auflösung über den mysteriösen zu-Ende-Schreiber fand ich hingegen dann total nachvollziehbar und auch sehr emotional. Und dass dieses Manuskript doch noch das Leben nicht nur von Sylvestre in glückliche Bahnen gelenkt hat, fand ich wunderschön.


Fazit:
Ein Briefroman, der die Liebe zu Büchern, dem Lesen, dem Briefeschreiben aufzeigt, jedoch manchmal ein bisschen schwerfällig zu lesen war.

Bewertung vom 14.10.2022
Bauer, Christina

Das große Brotbackbuch


ausgezeichnet

Brot, Gebäck und Snacks für alle Anlässe

Christina Bauers Brotbackbuch ist auch für (Brot)Back-Anfänger wie mich geeignet. Denn zu Beginn wird ausgiebig beschrieben, was man fürs Brotbacken braucht, die besten Knet-Techniken, alles zum Raten des Teigs sowie Tipps und Tricks für einen guten Teig und Variationsmöglichkeiten.
Auch werden die verschiedenen Getreide-/Mehlarten und sämtliche Zutaten und Zubehör sowie das richtige Formen von Brot und Gebäck und das richtige Lagern genau erklärt.

Und dann gehts auch schon los mit einem einfachen Teig sowie sämtliche Arten von Brotteig, natürlich auch der Sauerteig (den ich persönlich auslasse; denn es gibt genug Möglichkeiten ohne Sauerteig ;)
Mehr als 120 Rezepte für verschiedene Brote, Weckerl und Kleingebäck, natürlich auch Vollkorn, sowie Gebäck aus süßem Germteig und Snacks bieten Ideen für jeden Anlass.
Sämtliche Rezepte sind detailliert erklärt, inkl. Zutatenliste und wie die Zubereitung funktioniert, teilweise auch mit Bild-für-Bild-Anleitungen und Tipps. Das bedeutet ein Gelingen auch für Brotbackanfänger! :D
Für einige Rezepte gibt es auch einen QR-Code zu einem Video-Tutorial.

Besonders toll finde ich, dass es im Anschluss an die Rezepte auch ein eigenes Kapitel für Brotverwertung gibt, denn Lebensmittel wegwerfen finde ich nicht gut und man kann auch mit altem Brot noch was Leckeres zaubern!
Zum Schluss werden noch Fragen beantwortet, wie zB: 'Was machen, wenn ein Teig nicht gelingt?' und ein hilfreiches Glossar.


Fazit:
Viele tolle Rezepte für Brote und Gebäck, einfach erklärt und leicht nachzubacken. Mit vielen Tipps und Tricks, auch zur Brot-Reste-Verwertung. Gutes Gelingen auch für Anfänger garantiert!

Bewertung vom 10.10.2022
Sander, Aaron

Schmerzwinter


sehr gut

ein blutig-grausamer Thriller für starke Nerven

Der aus Schweden stammende Hamburger Ermittler Jan Nygård bekommt aufgrund seiner Probleme die Polizeipsychiaterin Anna Wasmuth an seine Seite gestellt; und in ihrem ersten gemeinsamen Fall haben sie den Mord an zwei jungen Frauen aufzuklären, die im Schnee gefunden wurden, mit Ösen an den durchbohrten Händen und implantierte Uhren beim Herzen.
Das erinnert Jan an den langen zurückliegenden Fall des Puppenmachers, der junge Frauen zu Marionetten gemacht hat - doch der sitzt immer noch im Gefängnis. Ist ein Nachahmer unterwegs? Oder hat der Puppenmacher einen Schüler gefunden?


Meine Meinung:
Der Schreibstil von Aaron Sander ist rasant und schnell, und auch ein konstant hoher Spannungsbogen peitscht einen durch die Geschichte. Man wird sofort ins Geschehen geworfen, indem man live bei der Entführung von Mareike mit dabei ist und was der Täter dann mit ihr anstellt. Gänsehautfeeling pur!

Die Protagonisten Jan und Anna sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht, und genau deshalb ergänzen sie sich so gut. Allerdings ging mir Jan mit seinem Verhalten, dass er einfach immer drauflosprescht und sich nicht an Regeln hält, mit der Zeit auf die Nerven. Doch das musste wohl so sein, denn ansonsten wäre der Fall wohl nicht gelöst worden. Jan hat nämlich auch eine perfekte Kombinationsgabe. Dies, und auch die authentisch dargestellte Polizei- und Ermittlungsarbeit, gefielen mir sehr gut.

Bei den grausamen Quälereien hat der Autor viel Fantasie bewiesen, denn aus jungen Frauen Marionetten zu machen, sie an den Körper geschraubte Ösen aufzuhängen und ihnen auch eine Uhr zu implantieren, ist einfach nur unheimlich. Die Taten sind brutal und gruselig, und der Autor hat es (leider ;) geschafft, dass man alles genau vor Augen hat, auch die Umgebung des winterlichen Hamburgs und man spürt die Eiseskälte beim Lesen.

Den Täter hat man meiner Meinung nach schon relativ früh kennengelernt und hat sich dann gedacht: war das schon alles? Was kommt jetzt noch? Doch der Autor kann mit einer gelungenen Wendung überraschen.
Der Showdown ist rasant, mir ging es jedoch teilweise zu schnell und daher waren auch einiges für mich unlogisch und nicht nachvollziehbar. Die Auflösung gefiel mir gut, die genauen Details sind mir selbst erst kurz vor Schluss klar geworden.
Ich fand nicht alles in der Story wirklich authentisch, trotzdem wurde ich großartig unterhalten und freue mich auf eine Fortsetzung.


Fazit:
Ein brutaler Thriller mit hohem Tempo im eiskalten Hamburg. Überraschende Auflösung; durch die Schnelligkeit waren einige Dinge für mich nicht ganz nachvollziehbar; und Jan ging mir manchmal echt auf die Neven ;) Dennoch spannend von der ersten bis zur letzten Seite!

Bewertung vom 09.10.2022
Anderson, Laura Ellen

Vampire tanzen nicht mit Feen / Amalia von Flatter Bd.1


ausgezeichnet

eine wunderbar humorvolle Gruselgeschichte; nicht nur zu Halloween

Das Vampirmädchen Amalia von Flatter lebt in Nokturnia und hat als Haustier einen Kürbis namens Kürbinian. Ihre besten Freunde sind das riesige Yeti-Mädchen Flora und der kleine Todd.
Alle Einwohner des Königreichs der Nacht haben große Angst vor den Wesen des Lichts, wie zB Feen und Einhörner, denn diese sind total gefährlich!
Dieses Jahr haben sich zum alljährlichen Barbarischen Ball der König und sein Sohn, Prinz Marillo, angesagt!
Doch die beiden sind weniger königlich als gedacht; im Gegenteil, Marillos Fiesheiten steigern sich so weit, dass er Amalia ihren geliebten Kürbinian wegnimmt.
Bei der Rettungsmission mit ihren Freunden entdeckt Amalie ein schrecklich-trauriges königliches Geheimnis...


Meine Meinung:
Die Geschichte ist skurril und humorvoll; besonders witzig sind etliche Ausdrücke, v.a. die Kosenamen. Gräfin von Flatter nennt Amalia zB 'mein kleiner Garstling' und ihren Gatten 'mein müffelnder Komposthaufen'. ;)
Die Wesen sind voller Fantasie dargestellt, Todd ist zB für den Tod von kleinen Lebewesen zuständig; und wenn er einen Auftrag erhält, dann läutet sein schreiPhon. Flora gehört zu einer ganz seltenen, riesengroßen Yeti-Art. Weil sie so groß ist, kann sie nur sehr laut reden, was im Buch durch Großbuchstaben dargestellt ist. Außerdem hat sie einen Sprachfehler und kann statt 's' nur 'f' sagen. Leider wurde das nicht durchgängig eingehalten.
Witzig ist auch, dass alle so große Angst vor funkelnden Feen, glitzernden Einhörnern und anderen Wesen des Lichts haben, weil diese angeblich so gefährlich sind und den Nokturnianern nur Böses wollen.
Man kann auch die Gefühle von allen, besonders natürlich von Amalia, so gut nachvollziehen. Aber auch, warum Marillo so gemein und fies ist (was aber natürlich trotzdem nicht in Ordnung ist).
Flora und Todd helfen Amalia natürlich dabei, ihren geliebten Kürbinian zu retten, obwohl sie große Angst haben.
So lernt man spielerisch in diesem Buch über die Wichtigkeit von Familie, Freunde, Liebe (in allen Arten), Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt und natürlich Freundlichkeit.
Natürlich gibt es ein Happy-End; und einen Cliffhanger, der neugierig auf den nächsten Band macht! :D

Auf fast jeder Doppelseite findet man wundervolle schwarz-weiß Zeichnungen, die sehr detailliert sind und auf denen es viel zu entdecken gibt.
Sehr hilfreich sind die illustrierten Übersichtsseiten von Nokturnia und den wichtigsten Einwohnern zu Beginn der Geschichte.


Fazit:
Eine zauberhaft humorvolle Gruselgeschichte mit witzigen Wortkreationen und vielen tollen schwarz-weiß Illustrationen. Lustig für Groß und Klein; und nicht nur zu Halloween.

Bewertung vom 06.10.2022
Schreiber, Chantal

Zwei und das Wassergespenst / Doppelgaloppel Bd.2


ausgezeichnet

wundervolle Fortsetzung von Kappi und Skoppa

Die beiden Geschwister Fanndis und Jon sind noch immer bei Opa Valdi in Island und wollen diesmal Geysire anschauen.
Anlässlich eines Streits, ob es Gespenster gibt oder nicht, erzählt Opa Valdi ihnen wieder eine Geschichte über die beiden total unterschiedlichen Islandfohlen Kappi und Skoppa, die diesmal einen Geysir finden und ein Lämmchen nicht nur vor einem Wassergespenst beschützen müssen; und wie Kappi dabei über sich hinauswächst.


Meine Meinung:
"Zwei und das Wassergespenst" ist die Fortsetzung der DoppelGaloppel-Reihe um die beiden niedlichen Islandfohlen Kappi und Skoppa.
Die Erzählweise ist wieder total liebenswert, kindgerecht und auch humorvoll (wir lieben den blökenden Lämmchen-Dialekt, der ist einfach zu süß! Kappbääääääh... Skoppbääääh *gg)

Schön ist wieder die Einteilung der Kapitel, abwechselnd zwischen "Fanndis & Jon" und den Kapiteln, in denen der Großvater die Geschichte über die beiden Islandfohlen erzählt. Also quasi eine Geschichte-in-der-Geschichte.
Die Kapitel haben eine gute Länge zum Vorlesen, aber auch zum Selberlesen für Leseanfänger; und die Schrift ist recht groß.

Man lernt in dieser Geschichte, dass man nicht der körperlich größte sein muss, um charakterlich ganz groß zu sein. Und dass man unbewusst auch über sich hinauswachsen und mutiger sein kann, als man glaubt. Freundschaft, Zusammenhalt und vor allem Hilfsbereitschaft sind wieder wichtige Werte.
Toll ist auch, dass man immer etwas über Island lernt, hier sind es die Geysire.

Besonders schön und warmherzig sind die Illustrationen auf jeder Doppelseite; die Fohlen sind sooo herzallerliebst gezeichnet und man kann visuell die Abenteuer der Fohlen (und der Kinder) miterleben.


Fazit:
Ein wundervolles Islandmärchen über zwei ganz unterschiedliche Protagonisten, die sich genau deshalb perfekt ergänzen. Und dass man nicht der größte sein muss, um ganz groß zu sein!