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Jazz

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Insgesamt 657 Bewertungen
Bewertung vom 30.06.2023
Buckley, Emmy

Of thunder and rain / Färöer-Reihe Bd.1


sehr gut

Lina, 21, führt seit dem Tod ihrer Mutter ein BnB und kann ihren Vater nicht allein lassen, während ihre beste Freundin nach Kopenhagen zum Studieren ist und ihr Leben so leben kann, wie sie es sich beide immer erträumt hatten. Louay, 25, Bestsellerautor, der sich aufgrund seines Hintergrunds hinter einem Pseudonym versteckt, kann es seiner Familie nicht recht machen und flieht ins BnB von Lina, um Abstand zu gewinnen und nachdenken zu können. In drei ruhigen Wochen lernen sich die beiden auf der Insel Saksun langsam besser kennen.

Für ein Erstlingswerk solide geschrieben. Man erkennt die Charaktere, die nicht stereotypisch gezeichnet wurden und durchlebt mit ihnen ihre Wandlung zur starken Person. Es hätte ein bisschen mehr Tiefe sein können. Das Problem des Vaters hätte etwas mehr in den Vordergrund spielen können, auch auf Louays Hintergrund hätte man ein bisschen mehr eingehen können, um POC wirklich fassbar zu machen. Hier hat Buckley sich eigentlich nur den Klischees "kein Alkohol und Schweinefleisch" bedient.

Daher gern eine Empfehlung an alle Frauen, die gern einen ruhigen, nicht in Kitsch verfallenden Liebesroman lesen wollen.

Bewertung vom 28.06.2023
Force, Marie

Bis du mit mir träumst


weniger gut

Stilistisch sticht der Roman aus vielen inneren Monologen und direkter Rede heraus.. Außerdem ist der Roman abwechselnd aus der Sicht von verschiedenen Charakteren geschrieben. Dabei tragen natürlich die Protagonistin Gianna udn der Protagonist Milo den Hauptteil, wobei aber auch gern Nebencharaktere auch zu Wort kommen.

Der Roman enthält Spoiler zu den vorigen Bänden, sodass ich empfehlen würde mit dem ersten Band zu beginnen, falls man Interesse an der gesamten Reihe hat.

Was ich jedoch nicht empfehlen kann, nachdem ich nun nur den 5 Band gelesen habe. Die Charaktere sind zwar allerhand zahlreich vorhanden, die hauptsächlich aus einer Familie bestehen, allerdings sind die Charakter auf keinen Fall fein herausgearbeitet worden. Sie wirken platt wie eine leere Capri-Sun. Haben absolut keine Eigenschaften, die sie herausstechen lassen, schrullig, aber liebenswerten Eigenheiten, Charakterzüge, die so markant sind, dass man sie voneinander unterscheiden kann.

Gianna und Milo kennen sich zudem von Anfang an, sodass die interessante Kennenlerngeschichte und -phase übergangen wurde, was ich extrem schade fand und daher mir auch zu keinem Punkt Spannung aufgebaut werden konnte. Sie waren von Anfang an einfach nur scharf aufeinander. Dabei habe ich keinen einzigen süßen Moment zwischen beiden herauslesen können.

Außerdem sollte Force eventuell etwas über Umweltprobleme lesen. Sie schreibt über Pappteller, Strohhalme und Kreuzfahrten.

Weiterhin gibt es zwar viele Probleme, aber die werden nahezu sofort gelöst und alles läuft generell sehr glatt. Die Welt in Miami Nights ist mir definitiv viel zu idealisiert. Unrealistisch. Zu viel Friede, Freude, Eierkuchen. Und vor allem zu viele Hochzeiten und Babys. Es kam mir zum Schluss vor, als ob die Familie nur dafür geschrieben wurde. Sich zu reproduzieren.

Nicht mein Buch.

Bewertung vom 27.06.2023
Daverley, Claire

Vom Ende der Nacht


ausgezeichnet

Die Liebe zwischen Rosie und Will startet eigentlich ganz gewöhnlich. Sie reden zum ersten Mal auf einer Party am Lagerfeuer als sie Teenager sind. Will ist zudem ein guter Freund von Josh, ihrem Zwillingsbruder. So kommt es, dass sich auch Rosie und Will langsam öfter sehen, miteinander reden und näherkommen. Bis sie etwas von ihrem Bruder erfährt und das die Liebe zwischen beiden verbietet...

Jahre kommen und gehen, mal haben sie mehr Kontakt, mal gar keinen und dennoch können sie sich nie vergessen, obwohl sie weiterziehen, wegziehen, Beziehungen eingehen,...

Das Buch hat mir besonders im ersten Teil sehr gut gefallen, sodass ich die ersten 200 Seiten verschlungen habe. Daverley schreibt sehr subtil, charakterisiert außergewöhnlich fein, baut perfekte Vergleiche nahezu in jedem Satz ein, sodass man geradezu nur beim Lesen eintaucht und dahinschmilzt.

Das ist ein Liebesroman, wie kaum ein anderer, mit Niveau, Gefühl und echtem Kern. Ich war absolut verzaubert und erlebte jede Gefühlsregung, ob Trauer oder Freude mit ihnen.

Insgesamt hat mich das Buch an einen Roman erinnert, den ich vor Mitte der 10er gelesen habe. Miss You von Kate Eberlen. Dieses hatte mir aber im Gegensatz zu Daverleys Werk gar nicht gefallen. Die Parallelen sind aber nicht zu übersehen, daher empfehle ich das Buch jeder, der ihr Buch sowohl mochte als auch nicht.

Bewertung vom 25.06.2023
Schneider, Inga

Northern Star (Rosenborg-Saga, Band 1)


gut

In Northern Star geht es darum, dass Emma es dem Hotelerben Nikolaj heimzahlen will, dass er vor einem Jahr ihre beste Freundin und zugleich Cousine gefeuert hat. Diese hat gleichzeitig aber brisante Informationen über die Familie zu vermelden und dafür einiges an Material zusammengetragen, für das nur noch die cherry on top fehlt. Dafür wird nun zufällig Emma von ihrer Agentur erkoren, nach Kopenhagen zu reisen, um mit Niko einen PR-Plan zu erstellen, um ein Hotel in Hamburg zu eröffnen. Dies sieht nun Emma als Wink des Schicksals, um Rache zu nehmen.

Leider gibt sie sich dem Plan aber nicht sehr konsequent hin. Die Handlung wird nicht beharrlich verfolgt. Vielmehr werden interessante Themen angekratzt wie beispielsweise noch ein eventueller, mysteriöser Mord in der Familie, wobei Vieles allerdings nicht aufgelöst wird. Möglicherweise ist man hierfür gezwungen die nächsten Bände zu lesen.

Zudem fand ich manche Szenen etwas unlogisch. Warum sollte eine PR-Agentin Dänen Deutsch beibringen, wenn es dafür Sprachschulen mit ausgebildeten Dozenten gibt? Und wollen die Mitarbeiter in Kopenhagen denn alle wirklich für einen Hoteljob nach Deutschland auswandern? In 6 Wochen fließend Deutsch lernen ist auch utopisch.

Emma wird als die Eine beschrieben, weil sie nicht sofort, sondern am zweiten Tag mit ihm ins Bett springt, wohingegen alle anderen Frauenbekanntschaften von Niko es nie so lange ausgehalten haben... Äh...ja, ich sehe den gravierenden Unterschied.

Ich konnte die Liebe beider auch wenig nachempfinden, da sich beide von Anfang an einfach nur heiß fanden und selbst aber immerhin bemerkten, wie oberflächlich ihre Liebe war, da sie nichts voneinander wussten, weil sie nie über Privates geredet haben.

Auch das aufdringliche, fast schon übergriffige Verhalten Nikos hat mich insbesondere am Anfang gestört, das sich mit der Zeit aber gebessert hat. Da hat man eine Charakterwandlung ins Positive sehen können, wohingegen Emma mir auch am Ende als naives Blondchen daherkam.

Daher hat der Roman wirklich Interessantes am Anfang zu bieten, verfällt dann aber mit der Zeit doch in einen klassischen Liebesroman, den man schon x-mal gelesen hat und daher schnell wieder vergisst. Schade.

Bewertung vom 23.06.2023
Brownlow, John

Seventeen / Die Seventeen Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Der Thriller hebt sich stilistisch von anderen dadurch ab, dass er kurze Kapitel beinhaltet. Vor allem aber zeichnet er sich von der breiten Masse an Thrillern ab, indem der Protagonist, 17, die vierte Wand durchbricht und während seiner Erzählungen immer wieder den Leser direkt anspricht, was den Spaß am Lesen um einiges erhöhte, da ich das bisher nie gelesen hatte. Absolut innovativ! Durch das direkte Ansprechen des Lesers zieht Brownlow ihn ins Geschehene mit hinein.

Er schreibt ungeschönt über Betrug, Missbrauch und Mord. Dabei geht er nicht chronologisch erzählend vor, sondern durchbricht die Handlung immer wieder durch Flashbacks seiner Kindheit und Jugend, um dem Leser verständlich zu machen, wie er zu diesem Punkt in seinem Leben kam. Dabei wird das in abwechselnden Kapiteln erzählt, um die Handlung spannend zu halten, wobei mich aber der Teil seiner schweren Kindheit nicht sehr packen konnte.

Für Leser mit starkem Charakter empfohlen.

Bewertung vom 21.06.2023
Levin, Angela

Königsgemahlin Camilla


gut

Levin schreibt humorvoll, ehrlich und offen. Sie lernte Camilla selbst 2015 kennen und hat zudem auch mit vielen anderen aus ihren Kreisen gesprochen, um diese Biografie zu verfassen. Diese geht weit über ihre eigene Geschichte hinaus. Schon ihre Urahnin war die Mätresse des einstigen Königs. Eventuell ist es daher also sogar möglich, das Camilla und Charles Cousins 9. Grades sind. Viele Fragen werden beantwortet wie, warum Charles Camilla nicht von Anfang an heiraten durfte, später aber schon. Diese und viele weitere Details haben mich überrascht.

Sie schreibt detailreich über das Privatleben, ihre Jugend und das Kennenlernen von Charles und ihre erste Ehe. Allerdings hätten mich auch mehr Insider, mehr neue Details, die sich hinter den Mauern abgespielt haben, interessiert, sowie in der Autobiografie von Harry. Das ist hier natürlich nur schwer möglich, aber viele Fakten kann man aus dem Buch auch einfach selbst recherchieren. Der Wow-Effekt blieb meist aus.

Außerdem wirkt es etwas abgehoben, wenn Levin erwähnt, wie sehr sie eigentlich mit der Normbevölkerung gleich hat. Denkart, Verhalten etc. Und ein paar Seiten später heißt es: "Zum Glück heuerte sie ihren eigenen Chauffeur an." Und ihre weiteren Angestellte heuerte sie als Alleinerziehende auch selbst an. Ja, ich bin mir sicher, der Durchschnittsbrite hat auch Angestellte und Chauffeure. Sie heißen tube-Fahrer.

Insgesamt ist es aber durchaus interessant geschrieben, hält sich an ungeschönte Fakten, ist durchweg chronologisch aufgebaut und gut recherchiert. Für Fans der Monarchie sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 15.06.2023
Amurri, Lorenzo

Bis ich wieder atmen konnte (eBook, ePUB)


sehr gut

Diese Autobiographie eines Kämpfers empfehle ich jeder Person, die sich für außergewöhnliche Biographien interessiert. Amurri ist in Deutschland eher unbekannt, aber sein Leben ist dennoch atemberaubend. Lorenzo, der sich immer in Gefahren begeben hat, sich kaum einen Tag im Leben gelangweilt hat, hat in einem Wintertag einen katastrophalen und lebensverändernden Ski-Unfall, der ihn für immer an den Rollstuhl bindet, indem er nur noch ein wenig mit den Armen umgehen kann. So kommt es, dass er seine geliebten Reisen um die Welt, seine Sportbegeisterung und auch seine Musikkarriere anders ausleben muss als er es bisher gewohnt ist.

Inhaltlich stürzt er sich direkt in den Unfall und erzählt anschließend, wie es ihm die erste Zeit nach dem Unfall in Krankenhäusern und schließlich in seinem Haus ergangen ist. Interessant, authentisch, offen und ehrlich geschrieben. Ungeschönte Wahrheit ohne Tabus.

Man erlebt mit ihm die kleinen Erfolge und tiefe Abstürze und Rückfälle. Daher sollte man selbst am besten psychisch stabil für diese Biographie sein.

Bewertung vom 13.06.2023
Sommer, Isabell

Sitz, Platz, Kuss / Hundeglück Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Bei diesem Roman handelt es sich um einen klassischen, einfachen Liebesroman, der fast herzerwärmend wäre, wenn es nicht einen kleinen Kritikpunkt gäbe.

Stilistisch wechselt der Roman zwischen drei Personen ab, wobei Mila in der Ich-Erzählerposition und die anderen beiden, Robin und Clara, in der Er- beziehungsweise Sie-Erzählerperspektive geschrieben wurden. Das hat mich etwas irritiert um ehrlich zu sein. Da hätte ich alle in einer Perspektive für angenehmer zu lesen empfunden. Ansonsten ist der Roman sehr leicht zu lesen.

Mila, die darüber hinwegkommen muss, dass ihr Ex-Freund mit ihr Schluss gemacht hat und sofort sich mit einer neuen Frau verlobt hat, ist frustriert und der arrogante Robin, der neuerdings seinen Hund ebenfalls zur Hundetagesstätte von Clara bringt und sie dabei um ein Haar überfährt und sich nicht entschuldigt, hebt ihre Stimmung nun auch nicht sehr.

Nun zur Kritik: Es folgt zwischen beiden Protagonisten ein ständiges Hin- und Her, was auf die Länge etwas teenagermäßig herüber kommt. Dabei ist Mila 34...

Ansonsten ist der Roman solide geschrieben. Flüssig geschrieben und ohne Tiefe. Ideal für Hundenarren und/oder einen Sommerurlaub, denn der Roman wird nicht lange nachhallen.

Bewertung vom 09.06.2023
Kashiwai, Hisashi

Das Restaurant der verlorenen Rezepte / Die Food Detectives von Kyoto Bd.1


sehr gut

Der Roman rund um verlorene Rezepte findet in Kyoto, Japan statt. Dort führt ein ehemaliger Polizist mit seiner Tochter ein kleines, gut verstecktes Restaurant, in das nur diejenigen Zugang finden, die es wirklich finden wollen.

Für den Roman sollte man sich für die japanische Küche und Kultur interessieren. Japanische Romane sind allgemein sehr distanziert und kühl beschrieben, wobei ich das hier gar nicht so sehr empfand. Das ist aber nicht mein erster japanischer Roman, sodass ich eventuell schon an den etwas anderen Stil gewohnt bin.

Der Fokus hier liegt auf der Suche nach verloren gegangenen Rezepten, die allesamt aus Japan kommen. Insgesamt gibt es 6 Kapitel, in denen stets ein Gast den Fokus mit seinem Wunschgericht innehat.

Kritik: Der Roman wirkt nicht ganz abgeschlossen, in sich rund. Als ob etwas fehlen würde. Er endet in meinen Augen etwas abrupt ohne großes Fazit, Finale. Daher wirkte es auf mich etwas ziellos hinsichtlich auf die Protagonisten, den Koch und seine Tochter. Eventuell ist an mir aber auch einfach nur der tiefere Sinn vorbeigerauscht, den ich nicht verstanden habe.