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Insgesamt 1255 Bewertungen
Bewertung vom 01.03.2022
Donko, Wilhelm Maximilian

Österreichisch-ungarische Kriegsschiffe


ausgezeichnet

Die Alpenrepublik und Kriegsschiffe??

Ja, die kaiserlich-königliche Monarchie verfügte seinerzeit immerhin über die sechstgrößte Kriegsmarine weltweit. Sie lieferte sich vor Helgoland eine Seeschlacht gegen die dänische Marine, verschiedene zu ihren Gunsten beendete Seeschlachten gegen die italienische Marine. Hier ist wohl die Seeschlacht vor Lissa, der heute Vis genannten kroatischen Insel, im Jahr 1866 die bekannteste.

Die österreichisch-ungarische S.M.S. Zenta hat beim so genannten Boxeraufstand in China anno 1900 aktiv dabei. Die weiteren k.u.k.-Kriegsschiffe kamen zu spät in Ost-Asien an, um noch einzugreifen.

Im Ersten Weltkrieg versuchten die Entente-Mächte die 'Alpen-Marine', die ihre Hauptstützpunkte in Pula, Rijeka und so weiter hatte, durch die Sperrung der Straße von Otranto am Verlassen der Adria zu hindern. Otranto liegt etwa 180 Kilometer südlich von Bari, fast am letzten Ende des italienischen 'Stiefel-Absatzes'. An dieser Stelle wurde eine Sperre mit festen Netzen, Seeminen etc. errichtet. Was die U-Boote der k.u.k.-Marine aber nicht hinderte, ins Mittelmeer vorzudringen. Im Gegenteil, 1917 kam es in der nur 75 Kilometer breiten Seestrasse zwischen Italien und dem heutigen Albanien zu einem Seegefecht zwischen den Schiffen der gegnerischen Kriegsparteien, die die k.u.k.-Marine vereint mit der deutschen kaiserlichen Marine zu ihren Gunsten entschied.

Der Autor Wilhelm. M. Donko, unter anderem in Seoul, Manila, Oslo Botschafter der Republik Österreich, befasst sich seit Jahren mit der Österreichisch-Ungarischen Marine. Jede Menge Schwarz/Weiß-Aufnahmen, technische Daten, Berichte von den zahlreichen Einsätzen, Beschreibung der Häfen, Stützpunkte und Werften, Aufteilung der Kriegsschiffe auf die Siegermächte nach dem Ende des Ersten Weltkrieges vervollständigen das interessante Buch.

Die Reste der österreichischen Marine, bestehend aus zwei leicht bewaffneten Patrouillenboote auf der Donau stellten mit dem Einholen der Flagge am 1. August 2006 ihren Dienst im November 2006 endgültig ein. Die Gardaseeflottille wurde bereits 1866 aufgelöst und findet in dem Buch keine Erwähnung.

Bewertung vom 25.02.2022
Schönberger, Kilian

Faszination Waldfotografie


ausgezeichnet

Schon die schönen Beispielfotos sind den Kauf wert!

Kilian Schöneberger geht in Teil 1 seines Buches auf die geeignete Ausrüstung für die Waldfotografie ein. Fragen zur Technik wie System-, Kompakt- oder Smartphone-Kameras, die geeigneten Objektive für die verschiedenen Motive und sinnvolle Zusatzausrüstung werden ausführlich mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen erläutert. Weiter geht es mit Wetter, Licht und Tageszeiten. Wie die Aufnahmen mit den von der Natur gegebenen Wetterverhältnissen (Tau, Reif) oder auch den von Nebel gebotenen Lichtverhältnissen gestaltet werden können.
Der Natur, soll heißen den verschiedenen Wald- und Baumarten ist ein Kapitel gewidmet ehe es mit der idealen Bildkomposition weiter geht.
In diesem Teil 1 verrät der Autor auch sehr viel über die Möglichkeiten, mittels im Netz verfügbaren Satellitenbildern, Wetter-Apps den geeigneten Ort, das ideale Wetter ausfindig zu machen.

In Teil 2 stellt der Autor die Waldlandschaften Deutschlands vor. Von den Küstenregionen im Norden bis zu den runter im Süden zu den Allgäuer und Berchtesgadener Alpen, dem Karwendelgebirge.

Wie hier schon im Titel erwähnt sind schon die in bester Wiedergabequalität abgedruckten Bilder den Kauf des Buches wert. Für diejenigen, die dann ihre Leidenschaft für die Waldfotografie entdeckt haben, finden jede Menge nützlicher Informationen.

Bewertung vom 20.02.2022
Jovy, Jörg

Digital filmen


ausgezeichnet

Der Rundschlag mit allen Themen, die es für's digitale Filmen zu beachten, zu wissen gilt

Gleich eines vorneweg: Smartphone-Video'produzenten' können auf gerade mal sechseinhalb der insgesamt 673 Seiten ein paar Infos zu ihrer 'Video-Kamera' nachlesen. Gefolgt von einigen Infos über ActionCams sowie filmen aus der Luft mittels Drohnen. Wer diese Infos sucht, wird sogar im umfangreichen Stichwortverzeichnis fündig.

Ein eindeutiger Schwerpunkt lässt sich bei dem Inhalt des Buches nicht ausmachen. Weil Jörg Jovi in der vierten Auflage seines wirklich umfassenden Handbuches auf alle Aspekte des digitalen Filmens eingeht. Technik von Bild und Ton, Bildgestaltung, Filmschnitt samt der dazu notwendigen Ausstattung, Storyboard, Nachbearbeitung, Beleuchtung, Veröffentlichung, rechtliche Aspekte, gegebenenfalls unbedingt notwendige Versicherungsverträge, Casting, Budget, Gimbal - es ist eben ein umfassendes Handbuch!

Wobei der Schreibstil von Jörg Jovy alles andere als strohtrocken ist, Beispiel private Haftpflichtversicherung: "Solange Ihr Hobby Hobby bleibt, wird sie Schäden, die in Zusammenhang mit Ihren Filmaktivitäten entstehen, zähneknirschend begleichen. Doch Versicherungsgesellschaften sind bekanntermaßen erfinderisch, wenn es darum geht, sich einer Zahlungsverpflichtung zu entziehen."
(S. 99)

Ob es einem Leser gelingen wird, nach der Lektüre und den in die Praxis umgesetzten Informationen auf über 1.500 Beiträge für Magazine und Sendungen deutscher Fernsehsender zu kommen wie der Autor mit seinem Vierteljahrhundert Erfahrung, das sei dahin gestellt.

Der Filmemacher, der sein Können auf einer soliden Basis beruhend erweitern möchte, der wird hier ganz sicher fündig.

Bewertung vom 20.02.2022
Marshall, Tim

Die Macht der Geographie im 21. Jahrhundert


ausgezeichnet

Wie alle Titel von Tim Marshall: sehr lesenswert!!

Bis auf Teiles des Kapitels 10 "Der Weltraum' beschäftigt sich und erklärt der Autor die geographischen und auch die historisch begründeten Ursachen für Spannungen, (Bürger-) Kriege, Autonomie- beziehungsweise Separatisten-Bewegungen in neun Weltregionen und/oder Staaten.

Der Brexit, die den Frieden gefährdenden Spannungen zwischen den beiden NATO-Mitgliedern Griechenland und Türkei. Das Bestreben Großer Teile der türkischen Bevölkerung, das in Folge des Ersten Weltkrieges untergegangene Osmanische Reich wieder auferstehen zu lassen. Die Sahel-Zone, im Süden der Sahara horizontal quer durch den nördlichen Teil Afrikas verlaufend, von Mauretanien im Westen über Mali, Niger, Tschad, Sudan bis Eritrea im Osten reichend. Welche Konflikte weswegen dort herrschen und teils blutig ausgetragen werden.

Der Schreibstil von Tim Marshall ist nicht belehrend. Er ist auf der einen Seite höchst informativ. Ohne dabei die unterhaltsame Lesbarkeit ausser Acht zu lassen.

Ein Beispiel aus dem Kapitel über Griechenland, es geht um den Ersten Balkankrieg, der 1912 ausbrach und mit dem Vertrag von London am 30. Mai 1913 beendet wurde:
"König Georg war zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits tot, er war am 18. März bei einem Spaziergang aus kürzester Distanz in den Rücken geschossen worden. Die Schlagzeile der Londoner Times lautete: »König der Helenen von einem Verrückten in Saloniki erschossen«. Der Mörder, Alexandros Schinas, wurde verhaftet und starb sechs Wochen später. Wie es scheint, war er verrückt genug, in einem Polizeirevier aus dem Fenster zu fallen." (S. 193)
Die mehr oder minder offen sichtbaren Vorstellungen der "Neoosmanen" unter Führung von Erdogan werden durchleuchtet. Die besondere Bedeutung Äthiopiens, bedingt durch die Geographie des Landes, wird verdeutlicht: "Für die Ägypter ist der Damm [der den Blauen Nil auf eine Länge von bis zu 250 Kilometer aufzustauen vermag; Anm. WS] eine existentielle Bedrohung - ein typisches Beispiel dafür, wie ein Land zum Gefangenen seiner Geographie wird. Der Nil ist die Lebensader der fünftausend Jahre alten ägyptischen Kultur. Ohne Nil kein Ägypten. Der größte Teil des Wassers in Ägypten stammt aus dem Blauen Nil, und die Äthiopier fummeln am Wasserhahn rum." (S. 315)

Gerade wenn man sich bei aktuellen Nachrichten immer öfter an den Kopf langt und sich fragt, was ist denn da oder dort schon wieder los, worum geht es da eigentlich: in dem Buch sind viele schlüssige Antworten zu finden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.02.2022
Rönicke, Frank

Puch


ausgezeichnet

Denkmal für eine Weltmarke!

Puch und Weltmarke?
Eindeutig ja!
Denn Puch war der erste Hersteller, der nicht nur die grösste Anzahl an Mofas in der ganzen Welt verkaufte. Puch brachte das erste Mofa mit Katalysator auf den Markt.

Puch baute nahezu ununterbrochen 87 Jahre lang sehr erfolgreiche Motorräder - eben von 1900 bis zur Werksschliessung 1987. Im jenem Jahr wurde Puch an die italienische Piaggio-Gruppe verkauft. Die 250er MotoCross-Maschine, mit der Harry Everts zwölf Jahre zuvor die Cross-Weltmeisterschaft gewann, kam aus Graz.

Wer in den 1970er Jahren eine Puch M50 Jet sein Eigen nennen konnte, hat sich den Neid aller Zündapp-, Hercules- oder Garelli-Fahrer zugezogen. Denn die Puch hat alle 'versägt'...

In dem Textbildband ist die ganze Historie des Grazer Motor-Zweirad-Herstellers zu finden. Einige der Maschinen aus den ersten Jahren des Zwanzigsten Jahrhunderts, also um die 1905er Jahre, sind nach heutigem Verständnis durchaus kurios. Beispielsweise ein 'Moped' mit einem Beiwagen, bestehend aus einem bequemen Korbsessel für die Dame des Hauses...

Jede Menge Bildmaterial mit den begleitenden Geschichten, mit nahezu allen verfügbaren technischen Daten der verschiedenen Modelle und Motoren im Anhang, Explosionszeichnungen & Detailaufnahmen der Motoren setzen Puch das Denkmal, welches die leider untergegangene Marke verdient.

Bewertung vom 01.02.2022
Schmidt, Rainer F.

Kaiserdämmerung


ausgezeichnet

Die von Ludendorff in die Welt gesetzte und geschürte 'Dolchstoßlegende' wird gerade gerückt!

Der Geschichtsunterricht an den Schulen hat nach meiner allerdings schon einige Jahrzehnte zurück liegenden Erfahrung einen riesigen Fehler: in der Unterstufe des Gymnasiums beginnt der Unterreicht mit der Antike, also Griechen und Römer, geht dann über einige Ereignisse des Mittelalters bis zum Ersten Weltkrieg, eventuell auch noch bis zum Niedergang der Weimarer Republik und den Anfängen der Nazi-Diktatur.
Auf die Mittelstufe folgt bekanntlich die Oberstufe. Und da beginnt das Spiel von Neuem: Antike - Mittelalter - Anfänge des 'Dritten Reiches'.

Kommt das Thema "Erster Weltkrieg" zur Sprache, geht das Husch Husch und endet mit dem Vertrag von Versailles. In welchem dem Deutschen Reich die Alleinschuld am Ersten Weltkrieg angelastet wurde. Mit der Folge der ungeheuren Reparationszahlungen, der Besetzung des wirtschaftlich für Deutschland so wichtigen Rheinlandes, Gebietsverlusten etc.

Der höchst intrigante Erich Friedrich Wilhelm Ludendorff, der ab August 1914 mit Paul von Hindenburg ein 'erfolgreiches Feldherren-Duo' bildete, hatte bereits ab 1916 die Vorstellung einer Militärdiktatur in Deutschland. Als 'Blitzableiter' für seine eigenen Fehler und Unfähigkeit setzte er die Dolchstoß-Legende in die Welt und sorgte so auch dafür, dass die Weimarer Republik wenig bis gar keine Überlebenschancen hatte. Dass auf die Weimarer Republik das 'Dritte Reich', die Nazi-Diktatur folgte.

So weit, so gut beziehungsweise schlecht.

Was im Geschichtsunterricht jedoch völlig untergeht, das sind die Geheimansprachen, die Geheimverträge, der Revanche-Gedanken für die Niederlage Frankreichs am Ende des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 mit dem Verlust Elsass-Lothringens an das Deutsche Kaiserreich. Von Raymond Poincaré bis zum Exzess vorangetrieben.
Die Britten standen dabei in der Niederträchtigkeit mit der Absicht, ihr zusammengeraubtes Empire zu retten, in keiner Weise zurück.
Gleiches gilt für das russische Zarenreich. Wobei es in dem Fall natürlich nicht um das Empire ging. Sondern um die Vormachtstellung auf dem Balkan mit dem zerfallenden Osmanischen Reich, die Verfügungsgewalt über den Bosporus und die Dardanellen.

Wer mit wem warum 'mauschelte', welcher Staat mit welchem unter welchen Bedingungen, welchen Versprechungen und Zielsetzungen und welchen nicht vorstellbaren Grausamkeiten den ersten maschinell geführten Krieg führte, all das beschreibt Rainer F. Schmidt ausführlich.

Es soll in keiner Weise eine Rechtfertigung für alle historischen Folgen sein. Aber die Zuweisung der 'alleinigen Kriegsschuld' an das Deutsche Reich war völlig unbegründet.
Nochmals und ausdrücklich betont: es geht um den Begriff der 'alleinigen Kriegsschuld'!
Die Friedenbemühungen des 28sten US-amerikanischen Präsidenten Thomas Woodrow Wilson mit seinem 14 Punkte Programm wurde mal von dieser, mal von jener und dann wieder von einer anderen Kriegspartei hintertrieben. Das Gemetzel ging weiter.

Wie es überhaupt zu diesem vier Jahre andauernden Gemetzel kommen konnte, weswegen das Attentat am 28. Juni 1914 auf Österreich-Ungarns Erzherzog Franz Ferdinand fälschlicherweise als Ursache für den Ersten Weltkrieg gedeutet wird, das erfährt man in diesem absolut lesenswerten Buch,
Die Vorgeschichte, Entwicklung und auch die Familienbande des deutschen Kaisers Wilhelm II, des britischen Königs George V. sowie des Zaren Nikolaus II, alle drei Vettern untereinander (Großmutter aller drei war Queen Victoria, Königin des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Irland, ab Mai 1876 trug sie als erste britische Monarchin zusätzlich den Titel Kaiserin von Indien), das beleuchtet, begründet, erklärt Rainer F. Schmidt.

Geschichte kann ja so interessant sein!!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.01.2022
Immler, Christian

Windows 11 Neuheiten - das neue Windows erklärt. Für Einsteiger und Fortgeschrittene


ausgezeichnet

Kurz und bündig. Man kann auch sagen 'knackig'.

Auch der erfahrene Anwender von Windows 10 wird nach der Umstellung auf die neuer 11er-Version des Betriebssystems erst nach längerer Zeit und Suche auf Neuigkeiten stoßen. Oft auch nur per Zufall.

Was die neue Version so drauf hat (oder auch nicht mehr bietet), das beschreibt Christian Immler in seinem bekannten, verständlichen Stil. Nahezu alles mit farbigen Screenshots illustriert.

Angefangen bei der Installation aus einem den Voraussetzungen entsprechenden Win10-Rechner als Update oder der Neu-Installation über eine ISO-Datei. Das neue mittig in der Taskleiste am unteren Bildschirmrand angeordnete Startmenu wird erklärt, dessen Anpassungsmöglichkeit. Was ich trotz mehrfacher Suche nicht finden konnte ist eine Erklärung, wie sich diese mittige Anordnung so ändern lässt, dass der Start-Button wie von Windows 10 gewohnt ganz links in der Taskleiste anzuordnen ist.

Ansonsten sind die 155 taschenbuchgroßen Seiten durchaus informativ. Alle wesentlichen Neuerungen, Änderungen werden beschrieben und erklärt.

Wer's knackig mag - hier ist sie/er richtig!