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Sabine
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Köln
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Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 405 Bewertungen
Bewertung vom 13.02.2014
Isau, Ralf

Die Träume des Jonathan Jabbok


sehr gut

Mir hat es gefallen! Ich bin kein eingefleischter Fantasy-Leser, aber in diese von Ralf Isau geschaffene Welt konnte ich prima ein- und abtauchen. Er schafft ideenreiche Landschaften, die sich durch die tollen Beschreibungen wie ein Film vor meinen Augen abspielen. Auch die geschaffenen Figuren und Gegenstände mochte ich sehr – alles mit einem Hauch Magie, die mich anspricht und nicht zu viel des Guten ist. Die Figuren sind vielleicht eindimensional, aber sie vermitteln Werte. Es gibt treue und starke Freunde, natürlich auch durchtriebene und böse Feinde. Gerade aber die Freundschaft, die Treue und Loyalität haben mir sehr gefallen. Während Yonathan mir wirklich sehr sympathisch ist und ich mit ihm mit fieberte auf seinen Abenteuern, ist Jonathan manches Mal sehr altklug und vielleicht dadurch ein bisschen anstrengend. Oft aber sind durch seine altkluge Art auch Situationen entstanden, die mich haben schmunzeln lassen und die dem ganzen Buch auch wieder etwas Lustiges geben. So möchte ich also auch auf diesen Charakter im Buch nicht verzichten. Letztlich aber spielt der Großteil der Geschichte in Jonathans Träumen, in dem man den wirklichen liebenswerten Yonathan auf seinen Abenteuern begleitet.

Das Buch liest sich leicht und flüssig und die Seiten fliegen nur so dahin. Die Geschichte ist spannend und rasant und endet (natürlich) eher offen – ich freue mich auf die Fortsetzung und bin gespannt, wie es mit den Jungs weitergeht.

Mein Fazit
Mir hat es gefallen! Die erschaffene Welt ist einfallsreich und liebevoll gestaltet, die Geschichte liest sich flüssig und spannend und die Charaktere sind mir ans Herz gewachsen. Klar – es ist ein Kinder- und Jugendbuch, aber ich hatte Spaß beim Lesen und werde Yonathan auf jeden Fall weiter begleiten!

Bewertung vom 09.02.2014
Link, Charlotte

Die letzte Spur


sehr gut

Mir hat das Buch sehr gut gefallen – vielleicht ist es nicht der beste Roman der Autorin, aber ich wurde gut unterhalten. Es war spannend und fesselnd von Beginn bis Ende, die Charaktere waren gut ausgearbeitet, es gab mehrere Handlungsstränge, denen ich aber gut folgen konnte und die am Ende geschickt miteinander verbunden waren, und der Schreibstil war – wie immer bei Charlotte Link – zwar eher einfach gehalten, aber sehr angenehm zu lesen und vermochte mich zu fesseln.

Ich mag es einfach, wenn Romane auch Thriller-Elemente haben und so war ich auch mit diesem Buch gut beraten. Das eigenartige Verschwinden der Elaine ist ja schon rätselhaft genug, aber immer wieder tauchten neue Hinweise auf, die die Journalistin Rosanna und natürlich auch den Leser auf andere Fährten lockten. Die eine oder andere war vielleicht ein bisschen vorhersehbar und auch gegen Ende waren mir zu viele Zufälle im Spiel, dennoch war es spannend. Ich habe mit Rosanna gerätselt und gefiebert – natürlich nicht nur über das Verschwinden von Elaine, sondern auch über ihre persönliche Lage – wird sie sich für ihren Ehemann entscheiden oder doch ein neues Leben an der Seite Marcs beginnen? Ich fand ihre Geschichte geschickt in die Handlung eingewoben und auch das Ende konnte mich überzeugen, denn mir war es einleuchtend und authentisch.

Rosanna war durchaus eine sympathische Protagonistin, auch wenn ich nicht immer mit ihr einer Meinung war. Die Figur war aber in sich schlüssig und gut ausgearbeitet – genau wie die anderen Figuren der Geschichte. Es gibt nicht nur gut oder böse, sondern Menschen mit Ecken und Kanten. Das hat die Geschichte für mich glaubhaft gemacht.

Mein Fazit
Überzeugende Figuren, eine interessante Geschichte, das ganze fesselnd und spannend von Anfang bis Ende – ich war wirklich gut unterhalten und habe mich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt. Gerne werde ich zu weiteren Büchern von Charlotte Link greifen – für dieses hier gibt es 4 Sterne.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.02.2014
Wood, Barbara

Spur der Flammen


sehr gut

Das Buch ist spannend, es beginnt schon direkt rasant und die Spannung hält dich fast im gesamten Buch. Die immer wieder eingestreuten Rückblicke in die Zeitgeschichte lockern das Ganze auf und tragen zur Lösung des Rätsels bei. Gerade diese Passagen fand ich sehr interessant, auch wenn ich hier immer ein wenig Zeit braucht, um mich in der jeweiligen Epoche – die immer wieder wechselte und sich langsam an die Neuzeit heranschlich – zurechtzufinden.

Nur selten habe ich Passagen als langatmig empfunden und diese wurden dann auch rasch wieder abgelöst durch eine rasante Verfolgungsjagd oder eine andere spannende Situationen.

Der Schreibstil ist fesselnd und gut zu lesen, die Kapitel mit einer angenehmen Länge. Die Geschichte konnte mich überzeugen, auch wenn das Finale vielleicht ein bisschen abstrus und zu aufgebauscht erscheint. Dennoch fand ich es passend, geht es doch schließlich auch um eine große Sache mit nicht abzusehenden Konsequenzen.

Die Protagonistin Candice fand ich eine angenehme Person, nicht eine klassische Heldin, sondern eher eine Kämpferin aus Ideologie, die leider bislang nicht von ihren Kollegen erkannt und ausreichend geschätzt wurde. Dass sich zwischen ihr und Glenn eine Liebschaft entwickeln würde, war klar, dennoch fand ich das nicht störend, sondern angenehm in die spannende Geschichte eingebunden. Denn genau die stand während des ganzen Buches im Vordergrund. Die Charaktere waren manches Mal vielleicht ein wenig schlicht gezeichnet, aber gerade Clarice und Glenn fand ich wirklich sympathisch und konnte mit ihnen mitfiebern.

Imponiert hat mir im Verlauf des Buches der größenwahnsinnige Philo, der zunächst als komische Figur daherkommt, dessen Beweggründe man dann aber doch rasch erkennen kann. Ihn fand ich – wenn auch überzogen – doch gut gezeichnet in seinem Wahn und der folgenden bitteren Erkenntnis.

Mein Fazit
Barbara Wood weiß, ihre Leser zu fesseln – mir hat das Buch gefallen. Zwar keines, das mir lange im Gedächtnis bleiben wird, aber eines, dass mich gut unterhalten hat und spannend zu lesen war. Trotz aller Vorurteile sollte man ihr vielleicht ein Chance geben – von meiner Seite 4 Sterne.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.02.2014
Shpancer, Noam

Der gute Psychologe


gut

Es fällt mir schwer, dieses Buch zu bewerten, denn es lässt mich ein wenig ratlos zurück. Ich hatte mich sehr auf die Lektüre gefreut, nachdem mir „Der glücklose Therapeut" sehr gut gefallen hatte. Doch diesmal fehlt mir einfach der rote Faden – ich fühle mich rein geschmissen in eine Geschichte, die einfach irgendwo anfängt und wieder aufhört, aber keinen wirklichen Anfang oder gar ein Ende hat.

Eigentlich sind es drei Erzählstränge, die nebeneinander laufen. Ein Teil handelt von der „Vier-Uhr-Klientin“, eine junge Frau mit einer Angststörung, die sich beim namenlosen Ich-Erzähler zur Therapie vorstellt. Hier merkt man biographische Züge des Autors, der Einblick gibt in die verschiedenen Therapiestunden, wie sie aufgebaut sind und was sie machen – sowohl mit der Klientin als auch dem Therapeuten.

Der zweite Erzählstrang ist der Therapeut selber, seine Beziehung zu Nina, die er immer wieder kontaktiert, um vordergründig über seine Klientin zu sprechen, eigentlich aber eine unglückliche und einseitige Liebesbeziehung darstellt, von der sich der Therapeut weit mehr verspricht als er kriegen kann.

Und zuletzt bekommt man auch noch Einblicke in den Studentenunterricht, den der Therapeut abends hält. Diese Abschnitte fand ich zwar interessant, da sie Einblicke in die (für mich) Tiefen der Psychologie und die Möglichkeiten des therapeutischen Gesprächs gibt, aber auch sehr anstrengend zu lesen, da ich mich zum Teil wirklich sehr konzentrieren musste, um den Gedanken zu folgen – also nichts, um mal „entspannt drüber zu lesen“.

Als Buch über die Einblicke in die Arbeit eines Therapeuten hätte es mir wahrscheinlich gut gefallen, als Roman dagegen funktioniert dieses Buch aus meiner Sicht nicht. Dafür waren mir einzelne Passagen zu langatmig und zu wenig unterhaltsam. Dabei liest sich das Buch eigentlich angenehm, der Schreibstil ist trotz der vielen Gedankengänge angenehm zu lesen, manches Mal nur mochte ich die vielen Dialoge nicht, die mir immer wie Schlagabtäusche vorkamen – ein Hin und Her von Fragen und Antworten – von Ideen und Gedanken. Das war mir einfach manchmal zu viel und überfrachtet.

Die Figuren des Romans sind mir alle etwas fremd geblieben, nicht weil sie flach gestaltet waren, ganz im Gegenteil. Eher fehlte mir die Herzlichkeit bei den Figuren, die Lebenslust, irgendetwas, was ich als liebenswert empfand. Der Therapeut ist zwar interessant und hat auch vieles mitzuteilen, aber irgendwie sehe ich ihn halt nur in seiner Funktion als Therapeuten oder Psychologen, aber leider nicht als Menschen. Schade. Nur der Student Eric war klasse – er hat eine zwar schnoddrige, aber ehrliche Art und sagt, was er denkt. Er hat etwas Bodenständiges, was mir sehr gut gefallen hat.

Positiv möchte ich aber noch erwähnen, dass ich beim Lesen wirklich etwas gelernt habe. Mit Angststörungen habe ich mich zuvor nicht beschäftigt, drum war dieser Einblick in das Wesen der Störung sehr interessant und aufschlussreich. Auch wie sich eine Therapie gestaltet, wie sie abläuft und was sie mit dem Klienten (und auch Therapeuten) macht, fand ich sehr interessant und nehme dies als positive Essenz aus der Lektüre des Buches.

Mein Fazit
Für Psychologie-interessierte Laien ist dieses Buch sicherlich interessant, denn man lernt einiges über Angststörungen, die Welt der Psychologie und den Ablauf einer Therapie – als Roman jedoch hat dieses Buch für mich leider nicht funktioniert – zu langatmig, ohne rechten roten Faden und für mich eher konstruiert. Mit ein bisschen weniger Theorie und einer etwas packenderen Story hätte mir das Buch deutlich besser gefallen, so vergebe ich leider nur 3 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.02.2014
Schlink, Bernhard

Der Vorleser


sehr gut

Ein sehr interessantes Buch mit seinen grad mal gut 200 Seiten, das mich beim Lesen zwar unterhalten hat, aber auch jetzt noch nachhallt und mich nicht loslässt. Viele verschiedene Themen werden in dem Buch behandelt, doch immer wieder geht es um Schuld und Sühne, um Würde und Scham. Dabei ist das Buch nicht anklagend oder wertend, sondern bietet einfach nur eine Schilderung der Dinge. Spannend aber, was das Erlebte mit den Menschen macht, und hier steht der Vorleser im Mittelpunkt, dessen ganzes Leben geprägt ist von seiner frühen Liebesbeziehung zu Hanna und ihrem späteren Widersehen im Gerichtssaal.
Beeindruckt hat mich der Schreibstil Schlinks, der einfach wirkt durch seine klaren und kurzen Sätze, dabei immer sachlich und deskriptiv bleibt und das Ganze zu einem distanzierten Schreibstil macht, der sich aber fantastisch lesen lässt. Dabei werden sowohl Alltäglichkeiten beschrieben, wie zum Beispiel das schon als Ritual anmutende „baden – vorlesen – sich lieben“, aber es werden auch tiefsinnige Gedanken verfolgt und analysiert. Und trotz des ganzen Philosophierens über Scham, Schuld und Sühne kommt der Vorleser für sich zu keiner Lösung. Einzig bleibt, dass er nicht von dieser Frau lassen kann und diese frühe Liebesbeziehung sein ganzes Leben beeinflusst hat.
Ich konnte mich gut auf das Buch einlassen und mochte den Erzählstil. Die Charaktere sind mir nicht sonderlich sympathisch, aber ähnlich wie den Vorleser beschäftigen auch mich die Themen, die die Lebensgeschichte Hannas bei ihm auslöst. Und dieses Beschäftigen reicht weit über das reine Lesen des Buches hinaus – noch immer lässt es mich nicht los und macht etwas mit mir. Wer also bereit ist, sich darauf einzulassen und nicht nur eine Liebesgeschichte oder einen Bewältigungsroman der Nazi-Zeit sucht, dem würde ich dieses Buch empfehlen.

9 von 16 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.02.2014
Benedikt, Caren

Die Duftnäherin


sehr gut

Ich hatte von diesem Buch sehr viel Gutes gehört und dementsprechend hoch waren meine Erwartungen. Und leider war ich zunächst etwas enttäuscht, denn die ersten 50 Seiten des Buches habe ich als oberflächlich und plätschernd empfunden, obwohl es eigentlich direkt spannend beginnt und man zu Beginn mitten in die Geschichte geworfen wird. Erst im Laufe des Buches wurde dann auch ich überzeugt, es war spannend und ich konnte „Die Duftnäherin“ kaum aus den Händen legen.
Der Schreibstil ist einfach und sehr angenehm zu lesen, ich finde ihn passend für einen historischen Roman – nicht zu modern und der damaligen Zeit angepasst. Beschreibungen tauchen da auf, wo man sie braucht, um sich Dinge, Personen oder Landschaften vorstellen zu können, zu keinem Zeitpunkt aber verliert sich das Buch in langatmigen Szenerien, so dass der Wälzer rasch gelesen war.
Die Figuren waren mir zum Teil zu „einfach“ gestrickt – gerade bei der Protagonistin Anna und ihrem Vater ist mir das aufgefallen. Anna ist ein durch und durch gutes Mädchen, die einem zwar ans Herz wächst, die aber leider keine Ecken und Kanten aufweist. Sie ist lieb und nett und man möchte sie ständig in den Arm nehmen und beschützen. Ihr Vater Helme dagegen ist einfach nur böse, hinterhältig und intrigant und nichts an dieser Figur erscheint nett oder gar liebenswert. Mir persönlich haben Margrite und der Großvater am besten gefallen – diese Figuren waren gut ausgearbeitet, sie haben eine Vergangenheit, die ihr Handeln und Tun erklärt, wirken dadurch echt und authentisch. Dass sie sich im Laufe des Buches weiter entwickeln, macht sie umso sympathischer und glaubwürdiger.
Im Buch werden viele Themen angesprochen und Caren Benedikt schafft es prima, historische Fakten mit Erdachtem zu verknüpfen. Fesselnd war für mich vor allem die Judenvertreibung aus Köln, ein Kapitel der Geschichte, das mir nicht wirklich präsent war, ich aber sehr interessant und gut dargestellt fand. Auch die Pest in Deutschland wird kurz angeschnitten, leider aber wirklich nur am Rande erwähnt - einen Roman über die Pest in Deutschland sollte man also nicht erwarten. Mehr will ich aber nicht verraten, nur so viel, dass es wirklich sehr spannend wird, die Geschehnisse sich zum Teil überschlagen bis hin zu einem dramatischen letzten Drittel, in dem man noch mal so richtig um die Charaktere bangen muss.

Mein Fazit
Ein spannender historischer Roman, in dem man die junge Anna auf ihrer Flucht vor ihrem gewalttätigen Vater begleitet. Geschickt verknüpft die Autorin dabei historische Fakten mit den erdachten Figuren, die einem rasch ans Herz wachsen. Der angenehm und flüssig zu lesende Schreibstil sowie die sich überschlagenden Ereignisse haben bei mir dazu geführt, dass ich diesen Wälzer in kürzester Zeit beenden konnte. Daher vergebe ich für spannende Lesestunden im historischen Köln und Bremen wohl verdiente 4 Sterne.

Bewertung vom 07.02.2014
Herrndorf, Wolfgang

Tschick


sehr gut

Immer wieder hatte ich das Buch in die Hand genommen, jetzt habe ich es als Hörbuch endlich gehört. Da ich relativ unvoreingenommen war, bin ich schließlich auch nicht enttäuscht worden.
Den Anfang fand ich noch ein wenig schleppend, zumal mich die Geschichte noch nicht richtig fangen konnte. Maik und Tschick kommen aus ganz verschiedenen Welten – jeder hat eine eigene Geschichte und arm oder reich scheint nicht der Garant für Glück oder Unglück. Doch mit Beginn der Reise im geklauten Lada, einem Road-Movie der besonderen Art, hatte auch mich die Geschichte gepackt. Sie ist witzig und skurril und sicherlich sollte man nicht über die Glaubwürdigkeit des Geschehenen nachdenken. Doch gerade die unmöglichen Dinge, die Maik und Tschick erleben, lassen einen zwar lachen, regen aber auch zum Nachdenken an und hinterlassen Spuren. Ich habe die beiden gerne begleitet und vieles wird auf witzige Art und ohne den belehrenden Zeigefinger klar gemacht. Dabei sind zentrale Themen neben Freundschaft und Vertrauen auch das Schubladendenken und Vorurteile, vor allem aber die Kunst, das Leben zu genießen – so, wie es kommt, reich oder arm.
Abschrecken sollte man sich nicht von der Sprache des Buches – sie ist zwar witzig und frech, manchmal aber auch sehr umgangssprachlich und oft auch vulgär. Mich hat das anfangs gestört, doch im Nachhinein muss ich sagen, dass die Sprache passend ist für das Buch – und ich es mir anders auch gar nicht mehr vorstellen kann.

6 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.02.2014
Edmondson, Elizabeth

Die Gärten von Landrake Hall


weniger gut

Cornwall 1934. Cleo verbringt das Wochenende auf Landrake Hall, nachdem ihre Mutter Rosina den Lord geheiratet hat. Doch keiner scheint sich über ihren Besuch wirklich zu freuen, egal auf wen sie trifft schwingt eine gewisse Feindseligkeit in der Luft. Nach und nach erfährt sie die tragische Familiengeschichte, doch die vielen tödlichen Unfälle in der Vergangenheit lassen Cleo aufhorchen. Als sie auch noch erfährt, dass der Lord erpresst wird, macht sie sich ernsthaft Sorgen.
Ich hatte mich sehr auf den Roman gefreut, denn ich mag Bücher, die auf zwei Zeitebenen spielen und in denen es gilt, ein Familiengeheimnis zu lüften. In diese Geschichte bin ich leider nicht gut reingekommen. Zu viele Personen tauchen schon zu Beginn der Geschichte auf und werden nicht gut eingeführt, insgesamt passiert in dem Roman nicht wirklich viel. Es sind vor allem Beschreibungen und Gespräche, die die Geschichte ausmachen und erst in der Mitte kommt es zu Rückblicken in die Vergangenheit. Ich habe den ganzen Verlauf als sehr langatmig empfunden und konnte nicht eintauchen in die Szenerie. Erst die letzten 70 Seiten werden spannend und konnten mich fesseln, doch trotz des guten Schlusses konnte hat mich das Buch nicht überzeugen können.
Dabei ist der Schreibstil einfach und gut verständlich, die Beschreibungen des Landsitzes und der Umgebung so, dass Bilder vor meinen Augen entstanden sind. Doch mit den Charakteren wurde ich leider nicht richtig warm. Cleo war mir einfach zu blass gestaltet als dass ich sie interessant finden konnte, Lord Landrake war mir durch seine – auch für die Zeit - altmodischen Ansichten einfach unsympathisch und seine drei Kinder schienen mir zickig und frech. Lediglich Fitz konnte mich überzeugen, denn er hatte ein Herz und zeigte sich sehr menschlich.
Das angepriesene Geheimnis entwickelte sich nur sehr langsam und zögerlich, die mysteriösen Todesfälle tauchen erst in der Mitte des Buches auf, so dass ich oft geneigt war, den Roman abzubrechen. Leider muss ich sagen, dass mich die Geschichte nicht fesseln konnte und ich von einem spannenden Familiengeheimnis-Roman leider nichts gespürt habe. Doch ich will der Autorin noch eine Chance geben – dieses Buch jedoch erhält von mir nur 2,5 Sterne.

Bewertung vom 07.02.2014

Der Erdbeerpflücker


gut

Die drei Freundinnen Jette, Caro und Merle wohnen zusammen in einer WG. Während Jette und Merle ihr junges Leben genießen, scheint sich Caro immer mehr in sich zurückzuziehen. Jette fällt auch auf, dass sie wieder begonnen hat, sich selbst zu verletzen. Nur mühsam kann sie die Freundin bewegen, mit ihr zu reden. Dabei erfährt Jette, dass Caro einen neuen Freund hat, der sich jedoch sehr merkwürdig und geheimnisvoll verhält. Er verrät Caro nicht seinen Namen und sie soll auch anderen gegenüber nichts von ihm erzählen. Dabei ist sie doch so sehr verliebt – sie glaubt fest daran, dass der Unbekannte der Mann für ihr Leben ist. Wenige Tage später wird ein totes Mädchen gefunden – es ist Caro.
Mehr will ich zur Geschichte gar nicht verraten, meiner Meinung nach verrät auch der Klappentext schon viel zu viel und nimmt dadurch Spannung.
Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und der Aufbau hat mir sehr gut gefallen. Aus Sicht verschiedener Personen werden die Ereignisse erzählt, und jeder Sprecher hat eine eigene Rolle. Alle konnten mich überzeugen und haben den Figuren durch ihre Stimmen Charakter gegeben.
Doch wer einen Krimi oder Thriller sucht, in dem man mitraten und -rätseln kann, wer der Killer ist, dem wird dieses Buch nicht gerecht werden. Denn man kennt von Anfang an den Mörder und auch aus seiner Sicht werden Szenen geschildert. Gerade ihn lernt man sehr gut kennen, seine Vergangenheit, seine Gefühlswelt und was ihn bewegt, so zu handeln, wie er es tut. Seine kranke Seele wird dabei sehr offensichtlich und man erhält Einblick in die Gefühlswelt eines Serienmörders.
Jette als Protagonistin ist mir zwar nicht unsympathisch, aber oft konnte ich ihre Handlungsweisen nicht gut nachvollziehen. Zunächst scheint sie wie eine selbstbewusste junge Frau, die weiß, was sie will, doch im Laufe des Romans handelt sie zunehmend unstrukturiert und planlos.
Das Buch ist in einem einfachen Sprachstil gehalten und der Zielgruppe angepasst. Spannung ist bei diesem Thriller bei mir leider nicht aufgekommen, erst gegen Schluss konnte mich die Geschichte mitreißen und ich habe dem Ende entgegengefiebert. Dennoch empfehle ich gerade Jugendlichen das Buch, behandelt es doch ein wichtiges Thema und stellt vielleicht auch einen guten Einstieg in das Genre „Thriller“ dar.