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KimVi
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Niedersachsen
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Insgesamt 1588 Bewertungen
Bewertung vom 29.04.2023
Lagrange, Pierre

Gnadenlose Provence / Commissaire Leclerc Bd.8


sehr gut

Die Provence ist bei Radsportlern äußerst beliebt. In den kommenden Tagen soll sogar die Tour de France durch Carpentras führen. Ein echtes Higlight für Radsportfans. Doch dann wird ein Fahrradfahrer aus dem Hinterhalt erschossen. Noch bevor Castel und Theroux richtig mit den Ermittlungen starten können, erwischt der Scharfschütze den nächsten Radler. Die Ermittlungen erhalten oberste Priorität, treten dennoch zunächst auf der Stelle. Der pensionierte Commissaire Albin Leclerc, der gerade von seiner Hochzeitsreise zurückkehrt, ahnt, dass er den ehemaligen Kollegen mal wieder unter die Arme greifen muss, um den Sniper zu stoppen. Doch Castel und Theroux verbitten sich jegliche Einmischung. Doch das ist für Albin Leclerc und seinen Mops Tyson keine Option.....

"Gnadenlose Provence" ist bereits der achte Fall, den der pensionierte Ermittler Albin Leclerc, gemeinsam mit Mops Tyson, in seinem Ruhestand verfolgt. Man kann den aktuellen Ereignissen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil der Serie gelesen hat, da die Bände in sich abgeschlossen sind und wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung eingestreut werden. Dennoch empfiehlt sich die Einhaltung der Reihenfolge, da man dann das ganz besondere Verhältnis, das Leclerc mit seinem Mops verbindet, leichter nachvollziehen kann. Außerdem versteht man dann besser, warum Castel und Theroux von Leclercs ständigen Einmischungen so genervt sind.

Der Fall selbst startet spannend. Gemeinsam mit den Ermittlern stellt man sich die Frage, was es mit den heimtückischen Morden auf sich hat und wer dahinter stecken könnte. Es gelingt dem Autor außerdem wieder hervorragend, die sommerliche Provence so lebendig zu beschreiben, dass man beinahe meint, selbst vor Ort zu sein, die Gerüche wahrzunehmen und die heißen Temperaturen zu spüren. Dadurch kann man sich ganz auf die Ermittlungen einlassen. Diese wirken authentisch und durchgehend interessant. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen.

Mit einem Schmunzeln beobachtet man, wie Albin Leclerc auf eigene Faust ermittelt und dabei von seinem Mops unterstützt wird. Die beiden bilden ein herrliches Gespann und scheinen erfolgreicher als Castel und Theroux zu sein. Nach und nach nähern sie sich dem Täter und geraten mal wieder in eine dramatische und nicht ungefährliche Situation. Denn zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse und gipfeln in einem spannenden Finale, das keine Fragen offen lässt.

Ein gut durchdachter und spannender Fall für Albin Leclerc und Mops Tyson.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.04.2023
Dieckerhoff, Christiane

Verlassen / Ermittlungen im Spreewald Bd.3


ausgezeichnet

Dieses Mal hat es Kommissarin Klaudia Wagner mit einer Vermissten zu tun. Die Kinder einer Touristin aus Ruhrgebiet bitten die Polizei um Hilfe, da ihre Mutter verschwunden ist. Klaudia geht der Sache nach, doch zunächst gibt es keine Spur. Dann findet der Förster eine Frauenleiche. Es handelt sich tatsächlich um die vermisste Frau. Die Spurensicherung entdeckt in der Nähe des Fundorts einen Fahrradhelm. Kollege Demel erkennt den Helm sofort, denn er gehört seinem Sohn. Demel ist entsetzt, denn was kann sein vierzehnjähriger Sohn mit der toten Frau zu tun haben? Demel wird sofort von der Ermittlungen ausgeschlossen. Klaudia Wagner versucht der Sache auf den Grund zu gehen. Schon bald stellt sich heraus, dass die vermisste Dortmunderin eigentlich aus dem Spreewald stammt...

"Verlassen" ist bereits der siebte Fall, in dem Klaudia Wagner im Spreewald ermittelt. Es handelt sich um den dritten Band, der im Aufbau Verlag erscheint, die vorherigen Teile erschienen im Ullstein Verlag. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen sicher auch ohne Vorkenntnisse folgen. Wenn man allerdings an der beruflichen und privaten Weiterentwicklung der Hauptcharaktere interessiert ist, dann empfiehlt sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Im aktuellen Handlungsstrang beobachtet man die Ermittlungen. Es gibt aber auch immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit von zwei Kindern, die offenbar zum Zeitpunkt der Wende von ihrer Mutter verlassen wurden. Beide Handlungsstränge sind durchgehend interessant und verknüpfen sich im Verlauf der Ereignisse miteinander.

Christiane Dieckerhoff gelingt es auch bei diesem Krimi wieder hervorragend, das ganz besondere Flair des Spreewalds einzufangen und zu vermitteln. Man meint beinahe, selbst vor Ort zu sein und kann sich deshalb mühelos auf die Handlung einlassen. Der Fall selber ist nicht nur interessant, sondern wird von Seite zu Seite spannender. Denn es kommt immer wieder zu überraschenden Wendungen, die man kaum vorhersehen kann. Dadurch wird man dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen und versucht, den Tod der Frau aufzuklären. Zum Ende hin laufen die Handlungsfäden schlüssig zusammen, sodass keine Fragen offen bleiben.

Wieder ein spannender Fall für Klaudia Wagner, der durch interessante Ermittlungen und eine authentische Hintergrundkulisse überzeugt.

Bewertung vom 26.04.2023
Matre, Agnes Lovise

Das Schweigen des Fjords / Die Morde von Øystese Bd.[Band 1]


sehr gut

Der Polizist Bengt Alvsaker wird in den kommenden Tagen zum ersten Mal seinen elfjährigen Sohn Thomas sehen, da der Junge seinen Vater gerne kennenlernen möchte. Bengt ist unsicher, denn er weiß nicht, wie diese Tage verlaufen werden. Doch dann kommt alles ganz anders, denn Bengts zwölfjährige Nachbarstochter Ina wendet sich verzweifelt an ihn. Ihr sechsjähriger Bruder Anders ist bereits seit einem Tag verschwunden und Ina kann ihn nicht finden. Sofort wird eine umfangreiche Suche eingeleitet. Doch von dem Jungen fehlt jede Spur....

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und trägt sich in der Region Hardangerfjord zu. Es gelingt der Autorin hervorragend, die Handlungsorte so zu beschreiben, dass man beinahe meint, selbst vor Ort zu sein.

Von Anfang an hat man das Gefühl, dass etwas im Elternhaus von Ina und Anders ganz und gar nicht stimmt. Denn die Atmosphäre ist bedrohlich und die Kinder müssen auf die Schwingungen achten, die der alkoholkranke Vater aussendet. Dieses Leben scheint ein Tanz auf dem Drahtseil zu sein. Ina versucht alles, um der Nachbarschaft ein normales Familienleben vorzugaukeln. Da man beim Lesen ungeschönte Einblicke in die Realität der Kinder bekommt, stellt man sich die Frage, was mit Anders passiert sein könnte. Doch alles deutet darauf hin, dass irgendjemand außerhalb der Familie mit dem Verschwinden zu tun haben könnte.

Bengt und seine Kollegen haben alle Hände voll zu tun, denn in dem kleinen Ort wohnen einige merkwürdige Gestalten, die in den Fokus der Ermittlungen geraten. Bengts Kollegin Susanne scheint mehr zu wissen und bringt sich durch Alleingänge in große Gefahr. Die Ermittlungen sind durchgehend spannend und laden dazu ein, eigene Überlegungen anzustellen. Immer, wenn man meint, dass man nun der richtigen Spur folgt, kommt es allerdings zu Überraschungen. Auch wenn dieser Krimi zunächst etwas geruhsam startet, nimmt er schnell Fahrt auf, wodurch keine Langeweile aufkommt. Zum Ende hin spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu und gipfeln in einem überraschenden Finale.

Ein norwegischer Krimi, der zwar zunächst etwas gemächlich startet, dann aber schnell Fahrt aufnimmt.

Bewertung vom 25.04.2023
Clarke, Lucy

One of the Girls


sehr gut

Lexi fliegt mit fünf Freundinnen nach Griechenland, um ihren Junggesellinnenabschied zu feiern. Der Meerblick, den die Villa zu bieten hat, ist atemberaubend und das Wetter traumhaft. Doch schon bald wird die harmonische Stimmung getrübt, denn jede der anwesenden Frauen scheint Geheimnisse zu haben, die langsam ans Tageslicht kriechen. Doch was führt dazu, dass am Ende jemand stirbt?

Ein kurzer, kursiv gesetzter Abschnitt, weist bereits am Anfang darauf hin, dass dieses Junggesellinnen-Wochenende tödlich verlaufen wird. Dadurch wird das Interesse sofort geweckt. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wobei alle sechs Frauen abwechselnd im Zentrum der Ereignisse stehen. Da die Wechsel entsprechend gekennzeichnet sind, fällt es allerdings leicht, den Überblick zu behalten.

Nach und nach lernt man die Frauen näher kennen. Man merkt sofort, dass es hinter den fröhlichen Fassaden brodelt. Durch weitere kursiv gesetzte Abschnitte, die einen Ausblick auf das künftige Geschehen liefern, aber dabei nie zu viel verraten, wird eine angespannte Atmosphäre erzeugt. Deshalb beobachtet man mit einem mulmigen Gefühl den Verlauf des Wochenendes.

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Handlungsorte und Protagonisten werden so authentisch beschrieben, dass man beinahe meint, die griechische Sonne auf der Haut zu spüren, das Rauschen des Meeres zu hören und die Teilnehmerinnen vor sich zu haben. Man ist mittendrin und versucht die Ursache des drohenden Unheils auszumachen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn alle Frauen scheinen unterschiedliche Geheimnisse zu haben. Doch welches könnte dazu führen, dass dieses Wochenende tödlich endet? Man spürt die Gefahr, kann aber den Grund nicht ausmachen. Obwohl die Handlung zunächst eher gemächlich startet, da man alle Teilnehmerinnen kennenlernt und erst nach und nach ihre Geheimnisse lüftet, kann man sich dem Sog der bedrohlichen Atmosphäre schon bald nicht mehr entziehen. Immer, wenn man meint, dass man herausgefunden hat, was passieren wird, sorgen unverhoffte Wendungen für Überraschungen. Das Ganze gipfelt in einem atemberaubend spannenden Finale, bei dem sich die Ereignisse geradezu überschlagen.

Eine Geschichte, die zwar erst gemächlich startet, dann aber schnell Fahrt aufnimmt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.04.2023
Henning, Greta

Halliggift / Minke-van-Hoorn Bd.3


gut

Hanni Krüdener ist auf der Hallig Midsand äußerst beliebt, denn sie ist sehr engagiert. Die Aufführung ihres Kindertheaterstücks ist wieder ein großer Erfolg. Auf der Heimfahrt fühlt Hanni sich bereits unwohl. Kurze Zeit später wird sie in ihrem Haus tot aufgefunden. Es stellt sich heraus, dass Hanni offenbar vergiftet wurde. Kommissarin Minke van Hoorn nimmt mit ihrer Assistentin Lisa Röhrle die Ermittlungen auf...

"Haliggift" ist bereits der dritte Fall für Minke van Hoorn. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil der Serie gelesen hat.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Gerade anfangs sollte man konzentriert lesen, um die Charaktere, die diesen Krimi bereichern, richtig zuordnen zu können. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit verläuft die Zuordnung allerdings reibungslos.

Die Hallig und ihre Bewohner werden detailliert beschrieben, dadurch kann man sich zwar alles problemlos vorstellen, dennoch gehen diese Beschreibungen manchmal etwas zu Lasten der Spannung. Der Fall hat es wirklich in sich und ist äußerst rätselhaft. Es gilt einigen Spuren zu folgen. Die Befragten sind zuweilen recht eigen, weichen aus, haben keine Zeit oder andere Ausflüchte. Das wirkt etwas befremdlich, da es sich ja immerhin um eine Mordermittlung handelt, doch Minke van Hoorn und ihre Assistentin scheinen sich nicht daran zu stören und wenden sich dann gelassen der nächsten Spur zu.

Der Schreibstil ist ruhig, aber angenehm lesbar. Obwohl der Fall durchaus spannend ist, hat man leider das Gefühl, dass die Ermittlungen eher geruhsam dahinplätschern. Gut, dass Kommissar Zufall einige Mal unterstützend eingreift, denn sonst wäre der Fall für Minke van Hoorn und ihre Assistentin wohl nicht zu lösen. Denn schließlich haben die beiden auch noch andere Prioritäten, es gilt schließlich auch noch einen Wal zu retten und die Polizeistation etwas hübscher zu gestalten. Immerhin fließen die Handlungsstränge am Ende schlüssig zusammen und ergeben ein stimmiges Gesamtbild.

Krimis und Thriller sind ja meine absoluten Favoriten. Doch leider konnte mich "Halliggift" nicht ganz überzeugen, da die Ermittlungsmethoden auf mich etwas befremdlich wirkten und Kommissar Zufall für meinen Geschmack zu oft helfend eingreifen musste.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.04.2023
Mo, Johanna

Finsterhaus / Hanna Duncker Bd.2


sehr gut

Thomas Ahlström und sein vierzehn Monate alter Sohn Hugo sind spurlos verschwunden. Ganz Öland beteiligt sich an der großen Suchaktion. Hanna Duncker und ihr Kollege Erik Lindgren versuchen den Tag des Verschwindens zu rekonstruieren und ein Motiv zu finden. Dabei gilt es einigen Spuren zu folgen. Der Fall wird immer geheimnisvoller...

"Finsterhaus" ist nach "Nachttod" der zweite Band einer schwedischen Krimiserie, in der die Kriminalpolizistin Hanna Duncker auf Öland ermittelt. Die Kriminalfälle selbst sind in sich abgeschlossen, wodurch es keine Probleme gibt, den aktuellen Ereignissen ohne Vorkenntnisse zu folgen. Allerdings gibt es noch einen weiteren Handlungsstrang, der sich durch die Bände zieht. Denn in Hannas Heimatort wurde vor sechzehn Jahren ein Mord begangen, für den Hannas Vater verurteilt wurde. Doch Hanna hat Zweifel an der Schuld des Vaters. Um diese Nebenhandlung zu verfolgen, empfiehlt sich die Einhaltung der Reihenfolge. 

Der eigentliche Fall wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet. Man beobachtet dabei nicht nur die Ermittlungen, sondern bekommt nach und nach Einblicke in den letzten Tag von Thomas Ahlström. Die Handlungsstränge sind durchgehend interessant. Man beobachtet verschiedene Charaktere und wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Der Autorin gelingt es hervorragend, unterschiedliche Spuren auszulegen, denen man bereitwillig folgt. Doch im Verlauf der Ereignisse kommt es immer wieder zu Wendungen, die für Überraschungen sorgen. Obwohl die Ermittlungen zunächst gemächlich verlaufen, kommt keine Langeweile auf, denn die Spurensuche kann man sehr gut nachvollziehen. 

Die Charaktere wirken sehr lebendig, wodurch man alles mühelos vor Augen hat. Das Privatleben der Ermittler fließt ebenfalls harmonisch in die Handlung ein, denn es drängt sich nicht zu sehr in der Vordergrund, sondern sorgt eher dafür, dass die Protagonisten nahbar wirken. In den Fall von Hannas Vater scheint ebenfalls Bewegung zu kommen. Allerdings nimmt dieser eine ungeahnte Wendung. 

Am Ende laufen die Handlungsstränge im aktuellen Fall schlüssig zusammen. Ein Cliffhanger sorgt dafür, dass man gespannt auf den nächsten Band ist, denn es scheint entscheidende Informationen zum Fall von Hannas Vater zu geben. 

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.04.2023
Moncomble, Morgane

Count On You / On You Bd.2


ausgezeichnet

Schon als Kind wollte Daisy Coleman unbedingt Sängerin werden. Bereits als Teenagerin hat sie hart dafür gearbeitet, um ihren Traum wahrwerden zu lassen. Und nun ist sie Sängerin, Schauspielerin und Model. Daisy hat es geschafft! So sieht es jedenfalls nach außen hin aus. Doch der Ruhm hat auch Schattenseiten, denn die erfolgreiche Künstlerin wird von einem Stalker bedroht. Daisys Bruder macht sich große Sorgen und engagiert deshalb seinen besten Freund Thomas als Bodyguard. Thomas kennt Daisy bereits aus ihrer Kindheit und sieht in ihr eine kleine Schwester. Aber so möchte Daisy von Thomas auf keinen Fall wahrgenommen werden, denn Thomas ist und war schon immer ihre große Liebe. Doch der neue Bodyguard will einfach keine Nähe zulassen. Daisy setzt alles daran, Thomas Herz zu erobern...

"Count on you" ist nach "Bet on you" der zweite Band der On-You-Reihe. Man kann den aktuellen Ereignissen aber auch dann folgen, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat, da die Geschichten in sich abgeschlossen sind. Wenn man den Vorgänger gelesen hat, dann kann man sich allerdings über ein Wiedersehen mit bereits bekannten Charakteren freuen.

Daisy und Thomas stehen im Zentrum des Geschehens. Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptcharaktere geschildert. Dadurch bekommt man nicht nur einen hautnahen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle, sondern kann außerdem beobachten, was die beiden voneinander denken und wie sie aufeinander wirken. Darüber hinaus wird die Handlung gelegentlich von Auszügen aus Daisys Biografie unterbrochen. Durch Interviews oder anderweitige Rückblicke wird man mit Hintergründen zu Daisys spektakulärer Karriere versorgt. Und dabei wird schon bald klar, dass Daisys Leben nicht so schillernd und leicht ist, wie die Medien behaupten. Denn die Schattenseiten werden vom Management hinter Verschluss gehalten, damit Daisys perfektes, reines Image keinen Schaden nimmt.

Beide Hauptcharaktere wirken von Anfang an sympathisch. Man lässt sich deshalb gerne auf ihre Geschichte ein. Die Gefühle werden ausdrucksstark vermittelt, wodurch man jede einzelne Seiten genießen kann. Doch dieser Roman hat viel mehr zu bieten, als nur eine einfache Liebesgeschichte zum Dahinschmelzen. Denn man bekommt einen guten Einblick hinter die Fassade des Superstars. Hier führt das Management mit eiserner Hand Regie und nimmt Daisy jeglichen Raum sich zu entfalten. Man mag manchmal kaum glauben, was geschieht und was das Management als selbstverständlich ansieht. Doch auch Thomas hat mit seiner Vergangenheit zu kämpfen. Diese Probleme lassen Thomas authentisch wirken und fügen sich glaubhaft ins Geschehen ein.

Der Handlungsstrang um den Stalker sorgt für spannende Momente. Gemeinsam mit Daisy und Thomas versucht man ihm auf die Schliche zu kommen. Doch der Stalker geht äußerst geschickt vor, wodurch die Spannung durchgehend spürbar ist. Das Ganze gipfelt in einem Finale, das einem schier den Atem raubt.

Eine emotionale Geschichte, die durch große Gefühle, authentische Charaktere und spannende Szenen überzeugt. Außerdem regt sie dazu an, näher über die Menschen nachzudenken, die sich hinter den Fassaden schillernder Superstars verbergen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.04.2023
Safier, David

Solange wir leben


ausgezeichnet

In diesem Roman erzählt Autor David Safier die Geschichte seiner Familie. Im Zentrum steht das Leben seiner Eltern. Es handelt sich also um eine sehr private Erzählung, die im Jahr 1937 einsetzt. Hier beobachtet man David Safiers Vater Joschi, der in Wien lebt und durch den beginnenden Nationalsozialismus großen Gefahren ausgesetzt ist. Das Schicksal führt Joschi nach Palästina, wo er als Soldat und Spion arbeitet, um später zur See zu fahren. Bei einem Landgang lernt er die zwanzig Jahre jüngere Waltraut kennen und lieben. In einem zweiten Handlungsstrang erfährt man außerdem einiges aus Waltrauts Leben, die in Bremen als Arbeiterkind aufwuchs und beobachtet wie es ihr in den Kriegsjahren und den Zeiten des Wiederaufbaus ergangen ist. 

Das Buch beginnt mit Joschis Beerdigung. Danach beginnen die Rückblicke in Joschis und Waltrauts unterschiedliche Leben. Man erfährt private Details, die der Autor einfühlsam schildert. Man verfolgt gebannt den Schilderungen und taucht in das Familienleben ein. Dabei beobachtet man einige Schicksalsschläge, aber auch schöne Momente. Die Charaktere wirken äußerst lebendig. Man fiebert mit ihnen mit und hat das Gefühl, ganz persönliche Einblicke zu bekommen, die berühren und zum Nachdenken anregen. 

Ein äußerst persönlicher Roman, der berührt und zum Nachdenken anregt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.04.2023
Häffner, Hannah

Nordsee-Nacht


weniger gut

Im Sommer 1987 nimmt die sechsjährige Friederike an einer Ferienfreizeit teil. Die Kinder sind in einem Zeltlager am Strand von Hulthave untergebracht und sollen dort mit ihren Betreuern schöne Tage erleben. Doch eines Nachts verschwindet Friederike spurlos. Obwohl das engagierte Ermittlerteam um Kommissar Wedeland jeder Spur nachgeht, lässt sich nicht herausfinden, was mit dem Mädchen geschah. Die Betreuerin Sascha, die in der Nacht von Friederikes Verschwinden zur Zeltwache eingeteilt war, kann ihre Schuldgefühle nie ablegen. 25 Jahre später wird am Strand von Hulthave eine Frau gefunden, die sich an nichts erinnern kann. Die Presse zieht sofort eine Verbindung zu Friederikes Verschwinden und stellt die Vermutung an, dass es sich bei der Frau um Friederike handelt...

Die Handlung trägt sich in zwei unterschiedlichen Zeitsträngen zu. Am Anfang befindet man sich im Jahr 1987 und beobachtet die Ermittlungen zum Verschwinden von Friederike. Man hat sofort das Gefühl, dass die Ermittler engagiert dabei sind und jeder Spur folgen, doch leider vergebens. 25 Jahre später wird am Strand von Hulthave eine Frau gefunden, die sich an nichts mehr erinnern kann. Kommissar Wedeland und die ehemalige Betreuerin Sascha, die ihre Schuldgefühle nie ablegen konnte, reisen an den Nordseeort und hoffen, den Fall endlich abzuschließen. 

Der Grundstein für spannende Cold Case-Ermittlungen scheint gelegt. Obwohl man im ersten Teil der Handlung die akribische Suche nach Friederike noch relativ gefesselt verfolgt, lässt die aufgebaute Spannung im aktuelleren Handlungsstrang schon bald nach. Zwar kommt man hier den damaligen Ereignissen auf die Spur, doch leider betrachtet man das Ganze eher distanziert. Die Spannung kocht, trotz neuer Erkenntnisse, eher auf Sparflamme und die Handlung verzettelt sich in Nebensächlichkeiten. 

Insgesamt gesehen konnte mich dieser Krimi leider nicht ganz überzeugen, da für mich über weite Teile die Spannung fehlte. 

Bewertung vom 12.04.2023
Able, Lexis

Running Back to You / Back to You Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Nach einem äußerst traumatischen Kindheitserlebnis ist in Lucas Leben nichts mehr, wie es vorher war. Noch immer wird sie von Panikattacken und Albträumen, die jede Nacht zur Qual machen, geplagt. Und dann hilft nur eins: Laufen! Lucas Familie gibt ihr Halt, besonders ihre Brüder sind immer für sie da. Doch Luca möchte ihr Leben selbst in die Hand nehmen und den Brüdern die Möglichkeit geben, ihren eigenen Weg zu gehen, ohne immer Rücksicht nehmen zu müssen. Deshalb nutzt sie die Gelegenheit, die sich ihr durch ein Sportstipendium bietet und beginnt zu studieren. Auf dem Uni-Gelände trifft sie den Eishockeyspieler Brayden. Luca spürt sofort, dass Brayden es schaffen könnte, die Mauern zu durchbrechen, die sie um sich herum errichtet hat. Doch Lucas Brüder wissen, dass Brayden selbst ein dramatisches Ereignis verarbeiten muss und deshalb bitten sie ihn, sich von Luca fernzuhalten...

Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, abwechselnd aus der Sicht von Luca und Brayden erzählt. Dadurch kann man beide Hauptcharaktere intensiv beobachten und ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben. Beide wirken sofort sympathisch und man merkt, dass sie mit großen Belastungen zu kämpfen haben. Doch man spürt auch, wie sehr sie sich zueinander hingezogen fühlen und wie gut ihnen die gemeinsame Zeit tut. Die Probleme, denen sie sich stellen müssen, sind zu groß, um sie alleine zu bewältigen.

Auch die Nebencharaktere werden so lebendig beschrieben, dass man sie mühelos vor Augen hat. Lucas Brüder stehen voll und ganz hinter ihrer Schwester. Dieser Zusammenhalt wird hervorragend vermittelt. Trotz aller Probleme, sind die Charaktere junge Erwachsene, die ihr Studentenleben genießen. Deshalb kommt auch der Humor nicht zu kurz. Denn das freundschaftliche Geplänkel lockert die ernsten Themen auf. Die Lovestory ist sehr emotional. Man merkt, wie sehr die beiden kämpfen müssen - aber auch wollen. Deshalb fiebert man mit ihnen mit und gerät in den Sog der Ereignisse.

Eine emotionale Lovestory, die mitreißt und durch sympathische Charaktere überzeugt.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.