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liesmal
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Wilhelmshaven

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Insgesamt 519 Bewertungen
Bewertung vom 08.12.2022
Ambronn, D.G.

Ein Reigen - Erzählungen und Kurzgeschichten


ausgezeichnet

„Ein Reigen“ - Auf fast 100 Seiten findet man in dem Büchlein von D. G. Ambronn tiefgründige Erzählungen und Kurzgeschichten aus ganz unterschiedlichen Bereichen.

Doch egal, ob sie von Krieg oder Frieden, von Freud oder Leid, aus dem Urlaub oder aus dem Berufsleben, von der menschlichen oder aus der Tierwelt erzählen, ob sie mich staunen, lachen oder traurig sein lassen, eines haben die Erzählungen gemeinsam: Jede einzelne Geschichte lädt zum Nachdenken ein und lässt dabei viel Raum für die eigenen Gedanken.

Wer es mag, sich mit hineinnehmen zu lassen in die Gedankenwelt anderer Menschen oder auch in die fabelhafte Welt der Tiere, dem seien diese Geschichten ans Herz gelegt.

Bewertung vom 25.11.2022
Leevers, Jo

Café Leben


ausgezeichnet

Sehr gern lese ich Debüt-Romane, weil ich dadurch schon so manchen Bücherschatz entdeckt habe. Das „Café Leben“ von Jo Leevers war für mich wieder mal so ein Glücksgriff.
Im Hospiz wird eine Stelle angeboten zum „Projekt Lebensbuch“. Dahinter verbirgt sich die Idee, todkranken Menschen die Möglichkeit zu geben, über ihr Leben zu sprechen, die Gespräche aufschreiben und in einem Buch zusammenfassen zu lassen.
Jo Leevers gelingt es, mich mit der Geschichte total zu fesseln. Zum einen wegen der 32-jährigen Henrietta, die den Job bekommt, und der doppelt so alten Annie, deren Lebensbuch entstehen soll. Die beiden Frauen haben zunächst Probleme sich anzunähern, aber vielleicht liegt es daran, dass sie mehr gemeinsam haben, als sie denken?
Besonders fasziniert bin ich von der Feinfühligkeit, mit der die Autorin Szenen auf dem letzten Lebensweg eines Menschen beschreibt, die in mir Erinnerungen an eine Zeit in meinem eigenen Leben geweckt und mir einfach gute Gefühle geschenkt haben.
Am Ende des Buches gibt es ein Interview mit der Autorin. Daraus konnte ich entnehmen, dass viel Persönliches in das Buch und die Geschichte eingeflossen ist. Diese Herzenswärme wird spürbar beim Lesen.

Bewertung vom 25.11.2022
Boning, Wigald

Der Fußgänger


ausgezeichnet

Er hätte mir auch jedes x-beliebige andere Buch vorstellen können, ich hätte es gelesen, weil ich Wigald Boning sehr schätze. Nun ist es „Der Fußgänger“ geworden und ich freue mich, dass es mir über den Weg gelaufen ist.
Wigald Boning bewundere ich, weil er für mich einer der ganz Großen ist. Was ihn dazu gemacht hat, ist die Tatsache, dass er trotz seiner Bekanntheit „so unglaublich normal“ geblieben ist. Bereits als Comedian bei RTL Samstag Nacht hat er mich mit seinem Humor voll erwischt. Doch auch zum Beispiel in Ratesendungen bewundere ich ihn für sein großes Wissen und seine Schlagfertigkeit. Trotzdem bekennt er sich auch als eine Hälfte der „Doofen“, was ihn nur noch sympathischer macht.
Alles, was ich an Wigald Boning mag, ist auch in seinem Buch zu finden und zu spüren: seine Einfachheit und sein Wortwitz, seine Redegewandtheit und seine Beobachtungsgabe, seine Liebe für die Familie und die Natur…
Die Geschichten und Begebenheiten aus seinem Leben über das Laufen erzählt er so, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, und als Bereicherung sind viele persönliche Fotos zu finden.
Ein tolles Buch, das ich nicht auf einen Rutsch gelesen habe, aber einfach immer mal wieder zur Hand nehme, um darin zu blättern, wenn ich was zum Schmunzeln brauche.

Bewertung vom 25.11.2022
Westh, Charlotte Kofoed

Skandinavisch Häkeln für die Kleinsten


ausgezeichnet

Mir ist das Buch durch das Cover in den gedämpften Farben positiv aufgefallen. Auch wenn ich bisher eher helle Farben im Blick hatte, wenn ich an Kleidung für Kleinkinder dachte, bin ich begeistert von den Modellen in überwiegend gedeckten Farben, die im Buch zu sehen sind. Da passt der Begriff „hyggelig“ für mich sehr gut.
Bevor es losgeht, finde ich historische Details über das Häkeln – mit wenig Worten wird viel Interessantes gesagt. Außerdem gibt es Informationen und Tipps zur Häkeltechnik, zu den Anleitungen und zum Material. Die unterschiedlichen Modelle sind gekennzeichnet mit Wollknäulen in einer Anzahl von 1 bis 5 – je nach Schwierigkeitsgrad. All das ist auf einen Blick im Inhaltsverzeichnis zu sehen.
Mir gefällt es besonders gut, dass alle Modelle in einem Stück gearbeitet werden. Schon bei den ersten Überlegungen, womit ich denn beginnen möchte, finde ich mehrere Modelle auf meiner Wunschliste - so zum Beispiel Ottos Cardigan und Eriks Jacke. Aber auch die Schnullerketten finde ich witzig, und besonders freue ich mich auf Dagmars Elefantenrassel und Vidars Babydecke.
Die Idee, allen Modellen Namen zu geben, gefällt mir sehr, weil sie dadurch etwas ganz Persönliches haben. Sehr gern empfehle ich das Buch allen, die Spaß am Handarbeiten haben, egal ob Erfahrenen oder Ungeübten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.11.2022
Waite, Arthur Edward;Banzhaf, Hajo;Christoph, Noemi

Tarot von A.E. Waite - iCards


sehr gut

Lange hatte ich mir gewünscht, das Kartenlegen mit Tarot zu erlernen. Doch immer war es mir zu kompliziert. Darum bin ich froh, mit den Tarotkarten von A. E. Waite auch die Möglichkeit gefunden zu haben, ganz einfach mit Hilfe einer App die Deutung der Karten zu lesen. Mir macht es Spaß, mich näher damit zu beschäftigen und mich anhand der Anleitungen auf einfache Art dem Thema zu nähern. Für alles, was in der Beschreibung bereits angedeutet wird, gibt es in der App die Möglichkeit der Vertiefung.

Auch wenn es für mich noch viel zu entdecken gibt, möchte ich meine Begeisterung für diese Idee schon teilen. Sehr gern empfehle ich die Tarot-iCards weiter und wünsche allen Tarot-Interessierten ebenso viel Spaß damit, wie ich ihn habe.

Bewertung vom 15.11.2022
Izquierdo, Andreas

Labyrinth der Freiheit / Wege der Zeit Bd.3


ausgezeichnet

„Labyrinth der Freiheit“ – welch ein passender Titel für diesen dramatischen, packenden und an Spannung nicht zu überbietenden dritten Teil der „Wege-der-Zeit“-Reihe von Andreas Izquierdo!
Es war ein überwältigendes Erlebnis, den drei Freunden Arthur, Isi und Carl nach einem Jahr Lesepause wieder zu begegnen. Ganz bald war die Verbundenheit wieder da. Und damit auch die Angst um ihr Wohlergehen und immer die bange Frage, ob es ihnen wohl gelingen wird, sich aus den Irrungen und Wirrungen des Labyrinths, in dem sie gefangen sind, zu befreien.
Es ist unnachahmlich, wie Andreas Izquierdo seine fesselnde Geschichte um drei Freunde in die spannende historische Geschichte der Zeit der Weimarer Republik einzuspinnen und miteinander zu verweben vermag. Großartig ist alles, was über die UFA, über Fritz Lang und auch über die Anfangsgeschichte des sprechenden Films zu lesen ist. Besonders faszinierend und irgendwie unfassbar war für mich die Beschreibung der Inflation. Zu lesen, wie das Geld von Tag zu Tag und immer schneller an Wert verlieren kann, das ist für mich kaum nachvollziehbar.
Mich hat das Buch tief beeindruckt und einfach nicht losgelassen. Jedem, der Lust auf die Geschichte von Arthur, Isi und Carl bekommen hat, empfehle ich auf jeden Fall, auch die beiden ersten Teile der Trilogie: „Schatten der Welt“ und „Revolution der Träume“ zu lesen, um dann mit dem „Labyrinth der Freiheit“ dem Ganzen die Krone aufzusetzen.

Bewertung vom 07.11.2022
Blum, Antonia

Tage des Lichts / Kinderklinik Weißensee Bd.3


ausgezeichnet

Obwohl „Tage des Lichts“ bereits der dritte Teil der Reihe „Kinderklinik Weißensee“ ist, wird es an keiner Stelle langweilig. Die Zeit der Weimarer Republik mit den Problemen der Zeit und der Armut der Menschen wird sehr gut eingefangen.

Natürlich sind auch Emma und Marlene wieder dabei. Emma ist inzwischen Oberschwester und Marlene ist zwar eine erfolgreiche Ärztin, wünscht sich aber sehnlichst ein Kind und überlegt, dafür beruflich kürzer zu treten.

Auch in dieser Zeit müssen sie gegen Widerstände und Ungerechtigkeiten ankämpfen, und nicht nur beruflich gibt es Probleme. Selbst die Zukunft der Kinderklinik Weißensee steht unter keinem guten Stern. Gibt es noch Hoffnung?

Mir hat auch dieser dritte Band sehr gefallen, vor allem die Geschichten um die kranken Kinder, die berührend und glaubhaft erzählt werden. Auch die medizinische Entwicklung, hier zum Beispiel die Entdeckung des Antibiotikums Penicillin, fließt gekonnt in die Geschichte ein.

Erschreckend waren für mich die Szenen, in denen die Vorgehensweise der NSDAP geschildert wird, die mit brutalen Mitteln ihre – oft sehr jungen – Mitglieder gewann.

Eine großartige Ergänzung zu den historischen Ereignissen ist das informative Nachwort von Antonia Blum, das von sehr guter Recherche spricht.

Ich empfehle den Roman sehr gern allen, die historische Romane mit realen und fiktiven Personen und Ereignissen mögen. Auch wenn dieses Buch unabhängig von den vorherigen Bänden verständlich ist, rate ich dazu, die gesamte Reihe zu lesen. Es lohnt sich!

Bewertung vom 06.11.2022
Sten, Viveca

Kalt und still / Hanna Ahlander Bd.1


ausgezeichnet

„Kalt und still“ ist für mich eine erste Begegnung mit der Schriftstellerin Viveca Sten.
Gleich zu Beginn schreibt sie über die Beweggründe, die zum Schreiben dieses Romans geführt haben - in knappen Worten in einem kurzen Brief an ihre Leser. Das gefällt mir, weil ich mich persönlich angesprochen fühle.
Dienstlich und privat läuft bei Hanna Ahlander gerade alles schief, doch es hat auch etwas Gutes, denn dadurch bringt sie der Zufall in das kleine Bergdorf Åre. Für Hanna gerade zur rechten Zeit, denn sie bekommt nicht nur die Gelegenheit, bei der Suche nach einem verschwundenen Mädchen zu helfen und dadurch auf andere Gedanken zu kommen, sondern bald auch einen Arbeitsplatz in ihrem Beruf im Polizeidienst. Kriminalkommissar Daniel Lindskog und Hanna bilden ein gutes Ermittlungsteam.
Ich mag den Schreibstil von Viveca Sten. Sie wirft ihren Blick nicht nur auf die Polizeiarbeit, sondern gibt auch Einblicke in die Gefühlswelt der Protagonisten. So werden die Hilflosigkeit und Ängste der Eltern des verschwundenen Mädchens ausführlich beschrieben und gehen unter die Haut. Dieses genaue Hinsehen auch in persönliche Bereiche kenne ich aus Krimis nicht unbedingt, aber es gefällt mir sehr.
Außerdem bin ich ein Freund von kurzen Kapiteln, so dass ich auch damit hier auf meine Kosten komme.
Sehr gern empfehle ich dieses Buch weiter.

Bewertung vom 06.11.2022
Buchholz, Simone

Unsterblich sind nur die anderen


ausgezeichnet

Als ich das Buch „Unsterblich sind nur die anderen“ sah, dachte ich bei dem Namen der Autorin, Simone Buchholz, sofort an einen Krimi. Hätte ich doch die Buchbeschreibung besser gelesen. Dort steht nämlich, dass die Krimi-Autorin zu neuen Ufern aufbricht.
Als Iva und Malin die Nordatlantikfähre nach Island besteigen, wollen sie sich auf die Suche nach ihren drei Freunden machen, die hier verschwunden sind. Das könnte noch der Anfang eines Krimis sein, doch bald merken die beiden Frauen, dass auf dem Schiff merkwürdige Dinge geschehen, die mit dem Begriff „Realität“ kaum zu erklären sind.
Ich verrate nichts, wenn ich der Buchbeschreibung entnehme, dass sie sich in einer Parallelwelt ohne Ausgang befinden.
„Wie so ein weicher Nebel, der sich um alles legt. Es ist plötzlich erlaubt, Sachen zu vergessen.“
Auch wenn vieles über weite Strecken kaum durchschaubar ist, so hat mich das Buch mit dem Geschehen von Anfang an gepackt. Die Erzählung wird unterbrochen durch Logbuch-Einträge, aber auch durch andere Texte, oft Unterhaltungen, die für mich zunächst kaum Sinn ergeben.
Ein fantastisches Abenteuer, das für Nervenkitzel und Aufregung sorgt, aber auch von Liebe und Freundschaft erzählt – und fast alles spielt sich in der Unendlichkeit des Ozeans ab. Für mich ein völlig neues Leseerlebnis, darum empfehle ich das Buch sehr gern weiter.

Bewertung vom 25.10.2022
Cullhed, Elin

Euphorie


sehr gut

Hauptprotagonistin des Buches „Euphorie“ von Elin Cullhed ist die Autorin Sylvia Plath. Obwohl in der Buchbeschreibung bereits darauf hingewiesen wird, dass es sich hierbei nicht um eine Biografie handelt, sondern um einen Roman, hatte ich beim Lesen doch nicht immer nur die fiktive Sylvia im Kopf. Vielleicht mag es daran liegen, dass er in Ich-Form aus Sylvias Sicht geschrieben wurde?

Der Schreibstil von Elin Cullhed klang für mich am Anfang sehr eigenwillig. Ungewöhnlich und anstrengend waren für mich mindestens die ersten etwa 30 Seiten. Danach wurde es einfacher und bald hatte mich die Schreibweise einfach gepackt, obwohl das Lesen dennoch eine Herausforderung bedeutet. Das Leben der Sylvia, die Cullhed schildert, war nicht von Depressionen begleitet, sondern es war ein Leben in ständiger Depression. Selbstmitleid, Minderwertigkeitskomplexe und krankhafte Eifersucht waren stärker als ihr Wille. Elin Cullhed hat das Krankheitsbild sehr gut aufgezeichnet. Besonders die Beschreibung der Zeit während Sylvias Schwangerschaft und nach der Geburt ihres Kindes fand ich sehr intensiv und aufwühlend.

Mich hat der packende Roman sehr mitgenommen, aber dennoch mit einem zwar bedrückenden, aber doch positiven Gefühl zurückgelassen. Egal, ob die Erzählung die reale oder die fiktive Person der Sylvia Plath aufzeigt, so ist sie doch eine großartige Leistung der Autorin Elin Cullhed.

Das Buch, das ich gern weiterempfehle, hat mich neugierig gemacht auf „Die Glasglocke“ von Sylvia Plath.