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Märchens Bücherwelt
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Wolfenbüttel

Bewertungen

Insgesamt 255 Bewertungen
Bewertung vom 29.07.2022
Blum , Thea

Die Tucherbin


gut

Das schön gestaltete Cover, Titel und auch Klappentext laden regelrecht zum Lesen ein, besonders wenn es um die Entwicklung deutscher Geschichte geht. So hat mich die dieses Buch berührt, weil sie in eine Zeit entführt, die das Elend der Arbeiter und der vielen ausgebeuteten Kinder schonungslos erzählt.
Wie einerseits ein Aufschwung der Industrie und der Übergang zu Maschinen geschildert wird, andererseits aber auch die ganzen Nachteile und Vorfälle, besonders was die Sicherheit und langen Arbeitstage angeht, aber auch der allgegenwärtige Hunger haben mich wirklich aufgewühlt und gleichzeitig schockiert.
Wie Corinna Winterfeldt versucht, aufgrund ihres eigenen Verlustes etwas für andere zu tun und sich emotional und aktiv reinzuknien, um das ganze Unrecht aufzufangen, aber letztendlich immer wieder gegen Windmühlen anzukämpfen ist interessant geschildert. Ich bin allerdings etwas hin und hergerissen, da ich ihren Einsatz verstehen kann, man ihr auch oft anmerkt, wie sehr sie diese Ungerechtigkeit verabscheut und Gutes bewirken will, doch manchmal wirkt sie bei vielem so übermotiviert, teils kindlich naiv und dickköpfig, selbst wenn ihr Onkel und Geschäftspartner August Wohlfert ihr verständlich machen wollen, welche Veränderungen umsetzbar sind und wo man leider Geduld haben muss. Ich konnte beide Seiten verstehen und doch fiel es mir schwer, ganz in die Geschichte einzutauchen. Corinnas Unmut und die ständigen Wortgefechte ziehen sich bis zum Schluss und sind teilweise etwas ermüdend. Der Lesefluss wurde teilweise auch durch Begriffe beeinträchtigt, die zwar aus dieser Zeit kommen, aber irgendwie nicht ganz zum sonstigen Schreibstil passten. Der Schluss war so abrupt, dass ich erstmal nachgeschaut habe, ob es noch eine Fortsetzung gibt, doch so wie es aussieht nicht und für mich dadurch etwas enttäuschend.
Mein Highlight ist die kleine Rosa, aus deren Perspektive häufiger Einblendungen kommen und die mein Herz vom Fleck weg erobert hat. Dieses kleine tapfere 6 jährige Mäuschen muss für ihr Alter so viel ertragen und durchmachen, dass ich so manche Stelle mit den Tränen gekämpft habe. Wie sie auf kleine Dinge mit so viel Freude reagiert hat mich doch ganz schön nachdenklich gestimmt.
Mein Fazit zu diesem Buch: Es ist ein Buch, dass man nicht so zwischendurch lesen sollte. Die Geschichte ist traurig und berührend zugleich, leider wird man mit den Hauptprotagonisten und ihrer Art nicht so ganz warm, teils aufgrund ihrer kühlen, berechnenden, ablehnenden Art, oder weil sie zu viel auf einmal wollen und sich die Wut steigert, weil es nicht so funktioniert. Oft hab ich Corinna nicht ganz verstanden, wenn sie sich so engagiert, aber in gewissen Situationen, wo es nötig wäre, nichts passiert, wo es doch so naheliegend wäre.
Die klaffende Wunde zwischen Armut und Reichtum ist so groß und wirkt unüberwindbar, doch einzelne Gesten helfen, Mitgefühl zu haben und das zu tun, was einem selber möglich ist, wenn die Beweggründe stimmen. Hier passt das Sprichwort: Steter Tropfen höhlt den Stein, wenn Beharrlichkeit zum Ziel führt!
Das Buch weckt Hoffnungen, wühlt auf, andererseits wünscht man sich aber etwas mehr Tiefe ohne Wiederholungen oder ständige Wortgefechte, vor allem mit der Wende am Schluss.

Bewertung vom 12.07.2022
Georg, Miriam

Träume / Das Tor zur Welt Bd.1 (MP3-Download)


ausgezeichnet

Dieses Hörbuch ist ein wahrer Ohrenschmaus. Eine großartige Geschichte, die einen zutiefst berührt und noch lange darüber nachdenken lässt.
Es ist für mich das 1.Buch von Miriam Georg und ich freu mich sehr, dass ich es hören durfte. Sie hat die beiden Frauen, Ava und Claire so großartig umschrieben, charakterlich so grundverschieden, aus zwei völlig anderen Welten und doch haben mich beide auf ihre Weise beeindruckt. Wie beide Welten zusammenfließen und aufeinandertreffen ist unverhofft und genial gemacht. Je mehr man ihre Geschichte hört, desto überraschter ist man und auch wenn gerade Claire anfangs sehr hochnäsig, verwöhnt und arrogant wirkt, hat man im Laufe der Zeit doch Verständnis für sie und die damaligen Ansprüche an die höhere Gesellschaft. Beide müssen auf ihre Weise schlimmes durchmachen, was beide prägt. Ava hingegen ist von Anfang an eine fleißige, liebenswerte Träumerin, der viel abverlangt wird und sich den Umständen anpasst, auch wenn es ihr schwerfällt, aber immer mit dem Ziel, eines Tages ihren Traum wahrzumachen und ihre Eltern zu suchen.
Der Titel TRÄUME passt daher bei beiden sehr gut, weil sie beide aus ihrer Situation ausbrechen möchten.
Raffiniert finde ich, dass bei beiden Frauen aus der Erzählerperspektive berichtet wird, während zwischendurch eine weitere Frau ihre Erlebnisse sowohl im Prolog als auch zwischendurch aus der persönlichen Sicht erzählt und man erst am Ende erfährt, um wen es sich dreht und das hat allem nochmal eine ganz andere Richtung gegeben und zusätzliche Spannung erzeugt.
Die Erzählerin Tanja Fornaro hat jeden einzelnen Moment, jede Person so lebhaft, authentisch und mit den jeweiligen Stimmungen rübergebracht, dass es sich anfühlte, als würde sie den Hörer mit in die Geschichte einbinden. Sie hat alle Emotionen, die Dramatik, Spannung und Hoffnungsfunken perfekt transportiert, so dass ich mich schon sehr auf den 2.Teil freue und nur sagen kann: Dieses Hörbuch gehört zu den Favoriten dieses Jahr und ist ein außergewöhnlicher Hörgenuss, der die traurige Geschichte der Auswanderer in Hamburg als "Stadt der Tränen" ausgezeichnet festhält und nicht mehr vergessen lässt.

Bewertung vom 10.07.2022
Blackburn, Lynn H.

Nacht der Wahrheit


gut

Nach der Harrison-Serie nun der Auftakt zur Raleigh-Serie, mit einer raffinierten Kombi, denn wir treffen alte Bekannte der Harrisons wieder. Nun arbeiten Secret-Service und FBI zusammen, was nicht gerade einfach ist, denn auf beiden Seiten bestehen starke Vorurteile aufgrund vergangener schlechter Erfahrungen.
Doch sowohl Luke Powell als auch Faith Malone haben gar keine Zeit, darüber nachzudenken, denn der Täter scheint immer einen Schritt voraus und immer mehr Menschen sterben um sie herum. Allerdings bleibt immer wieder die Frage offen, warum, wer ist der Nächste und wie kann man all das aufhalten.
Wie sie dabei vorgehen und vor allem wie das restliche Team miteinander agiert ist interessant gestaltet, doch leider nicht so spannend wie die vorherige Serie. Man muss sich an ziemlich viele Namen gewöhnen, immer wieder tauchen neue Verdächtige auf und der Fall dreht und wendet sich bis zum Schluss und man muss ganz genau aufpassen, um nichts zu überlesen oder einen Teil der Schlussfolgerungen und Ermittlungen zu verpassen. Zwischendurch spürt man, wie es um den religiösen Teil des Teams steht. Die einen zweifeln nach all dem, warum das passieren musste und ob es Gott überhaupt gibt, andere sind davon überzeugt, dass sie mit Gottes Hilfe den Fall lösen werden und er ihnen beisteht. Gerade die Versuche von Faith mit Gott ins Gespräch zu kommen, fand ich köstlich, weil man merkt, wie schwer sie sich tut und es dennoch versuchen möchte. Und all die Worte kommen aus ihrem Herzen, so wie sie ist. Ein Mensch, der ausgesprochen diszipliniert ist und hohe Ansprüche an sich stellt und sich oft selbst zu sehr unter Druck setzt. Ihre Leidenschaft: Cherry Cola, die an so mancher Stelle vorkommt und das ganze etwas auflockert. Luke dagegen ist jemand, der leider schlimmes erlebt hat und daher öfter etwas plump reagiert, weil er vieles auf den Fall projiziert und die Zusammenarbeit dadurch allerdings erschwert.
Lustige Elemente gab es, weil seine Kollegen ihn einige Male aufziehen und ihm den ein oder anderen Schubser geben. Die Romantik wirkt hier leider etwas oberflächlich und kühl, vielleicht lag es an den Charakteren, die nach außen auch ziemlich trocken und resolut wirkten, obwohl man spürt, das ist nur Fassade.
Die Geschichte ist actiongeladen und in gewisser Hinsicht auch spannend, wie sich alles so entwickelt, doch es war mir an manchen Stellen zu viel Smalltalk und hat dadurch die Spannung und das Tempo wieder rausgenommen.
Die Auflösung hat mich überrascht und ich fand es teilweise nicht ganz überzeugend, deswegen hoffe ich, dass mit den kommenden Teilen wieder etwas mehr Tiefgründigkeit und Spannung vorhanden ist. Das war mir hier etwas zu schwach und nicht ganz mitreißend.
Man wartet irgendwie immer noch auf das gewisse Etwas, was sich aber nicht ganz einstellt.
Der Titel ist interessant, obwohl es für mich nicht ganz passt und das Cover drückt auch nicht so wirklich die Gefahr aus, die hier vermittelt werden soll. Allerdings Wiedererkennungswert durch die Farbgebung, die so typisch für die Bücher der Autorin ist.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.07.2022
Mason, Susan Anne

Ein Heim voller Liebe


sehr gut

Dieses Buch lädt alleine schon durch das bezaubernde Cover und den dazu passenden Titel ein. Ein absoluter Eyecatcher und ich hab mich riesig gefreut, dieses besondere Buch zu lesen.
Es ist sehr gefühlvoll geschrieben und berichtet über die junge Jane Linder, die als stellvertretende Direktorin bei der Children´s Aid Society Kindern ein neues Zuhause ermöglichen möchte. Doch plötzlich wird sie mit dem Wirtschaftsprüfer Garrett Wilder konfrontiert, nichts ahnend worum es wirklich geht. Diese Mischung aus völligem Herzblut in ihrem Job, ihrem Umgang mit Kollegen, ihrer Mutter, den Kindern und der Vergangenheit, die sie sehr belastet gefiel mir sehr gut. Besonders der kleine Junge Martin hat sich ganz besonders in mein Herz geschlichen. Die Dramatik seiner Geschichte hat mich zu Tränen gerührt und trifft damit eine Thematik, bei der es leider vielen anderen Kindern auch so geht. Nicht geliebt, nicht gewollt und doch diese große Sehnsucht auf ein liebevolles Zuhause. Das hat die Autorin großartig herausgearbeitet, besonders in Situationen, wo Martin eben wie ein Kind reagiert hat, das auch mal einen Trotzkopf hat oder aus lauter Verzweiflung Dummheiten anstellt.
Garretts Zurückhaltung hat mich ab und zu etwas irritiert, da er durch seine Kriegsverletzung einerseits Jane gegenüber kein Risiko eingehen will, andererseits aber doch Arbeiten erledigt oder mit den Kindern seiner Schwester rumtobt, was irgendwie nicht immer ganz passt. Auch die finanziellen Missstände in der Firma sind mir leider etwas zu schnell und unspektakulär aufgeklärt worden.
Die Charaktere sind mir dennoch sehr sympathisch gewesen, besonders Garretts Eltern haben ein goldenes Herz und man merkt ihnen ihre Nächstenliebe und Überzeugung total an.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, es ist eine zu Herzen gehende Geschichte, baut gute Spannung auf, besonders als Janes Vergangenheit sie wieder einholt und auch Martins ganz persönliche Geschichte ist so zuckersüß und gleichzeitig rührend geschrieben. Die Werke der Autorin sind etwas besonderes und absolut lesenswert.

Bewertung vom 02.07.2022
Büchle, Elisabeth

Sturm im Paradies


ausgezeichnet

Dieses Buch ist ein Meisterwerk. Eine Erzählung, die ins Herz trifft, zu Tränen rührt und einem nicht mehr aus dem Kopf geht.
Die Autorin hat es wieder einmal meisterhaft geschafft, den Tsunami im Indischen Ozean am 26.Dezember 2004 in einer Geschichte zu präsentieren, die zeigt, was Hilfsbereitschaft, Glauben und Nächstenliebe ausmacht. Verknüpft mit einer sich langsam aber absolut sanft aufbauenden Romanze und Charakteren, die trotz ihrer Unterschiede alle auf ihre Weise in Erinnerung bleiben.
Als ich den Klappentext las, konnte ich mir noch nicht wirklich vorstellen, wie so ein einschneidendes Erlebnis in einem so umfangreichen Buch von 374 Seiten spannend und unterhaltsam erzählt werden würde. Doch ich bin regelrecht geflasht. Dieses Buch hat alle meine Sinne und Empfindungen berührt. Ich habe Tränen vergossen- Freude und Leid waren so dicht beieinander und es hat mich in manchen Szenen regelrecht zerrissen, in anderen musste ich wieder so herzhaft lachen und all diese Menschen haben mich, jeder auf seine Art berührt. Ob es die liebenswerten Geschwister Sven, Bo und Liska waren, deren Erlebnisse so herrlich, lustig und gleichzeitig rührend und herzzerreißend erzählt wurden, genauso wie der Urlaubs-Opa Nathanael, der an niemandem ohne Schwätzchen vorbeigehen konnte und den man einfach nur liebhaben kann, ebenso wie seine Frau.
Auch Rebecca, eine der Hauptcharaktere ist eine bezaubernde junge Frau, so hilfsbereit, selbstlos, immer zu einem Späßchen aufgelegt und doch lernt man auch ihre Ängste und Zweifel kennen, was sie sehr authentisch macht. Genau wie Lukas, der sie für sich gewinnen will, aber auf eine so liebenswerte, lockere und charmante Art- das hat mir besonders gut gefallen.
Was mir auch richtig gut gefiel, war die christliche Note. Es waren nicht nur Stoßgebete in der Not, sondern in vielen kleinen Details kam die religiöse Note zur Geltung, auf eine Weise, die nachdenklich stimmt und richtig schön formuliert war.
Toll umschrieben wurde auch während der Hauptgeschichte, die langsame, aber stetig aufbauende Gefahr des Tsunamis, toll integriert, super und genial formuliert und spannend bis zum Schluss.
Ich bin absolut begeistert und sehr überrascht, es gehört zu meinen Highlights dieses Jahr. Die Autorin hat es auf grandiose Weise geschafft, ein Ereignis, dass die ganze Welt zutiefst geschockt hat, so authentisch mit fiktiven Charakteren zu einem großartigen Roman verschmelzen zu lassen, der nicht nur fesselt, sondern gleichzeitig auch zeigt, wie Menschen in der Not füreinander einstehen und selbstlos Hilfe leisten, wo der Wille zählt und nicht, wer man ist oder was man hat. Mit diesem Buch wird die Erinnerung an all die Opfer wachgehalten, damit sie nie vergessen werden, und gleichzeitig enthält es einen Dank an all die tapferen, mutigen und selbstlosen Helfer, die keine Unterschiede gemacht haben, weil wir alle nur Menschen sind, die immer füreinander da sein sollten, ohne Grenzen und Unterschiede.
Cover und Titel sind gut getroffen, auch wenn das Cover nur ahnen lässt, wie sich dieser Sturm entfaltet. Es lädt auf jeden Fall ein, das Buch lesen zu wollen. Danke für wunderbare Lesestunden.

Bewertung vom 02.07.2022
Goddard, Elizabeth

Reden ist Silber, Schweigen dein Tod


sehr gut

Der 3.Teil der McKade Brüder war für mich der spannendste Teil von allen. Besonders, da Liam McKade und Rae Burke schon in einen Fall verwickelt waren, der Liam fast das Leben gekostet hat. Nun muss Rae aufgrund des Verschwindens ihrer Schwägerin Zoey an ihren Heimatort zurück, um besser zu recherchieren. Doch die Wunden der Vergangenheit sind tief und eine erneute Zusammenarbeit mit Liam durch das Misstrauen schwierig. Ihnen bleibt allerdings nicht viel Zeit, um zu überlegen, was sie tun, denn es häufen sich die Angriffe auf Zoey, obwohl sie selbst keine Ahnung hat, warum sie auf einmal Zielscheibe ist. Genau das gefiel mir hier um einiges besser, da sämtliche Vorfälle Schlag auf Schlag kamen, so dass die Verwirrung und Überraschung sowohl bei Liam und Rae, als auch beim Leser selber groß war. Verdachtspersonen, die dann wieder keine waren, Ignoranz der örtlichen Polizei, Misstrauen und merkwürdige Andeutungen aus dem vorherigen Fall erhöhen die Spannung bis zur finalen Aufklärung, mit der ich gar nicht gerechnet habe. Manchmal fiel es mir schwer, aus den ganzen Namen schlau zu werden und durchzusteigen, Zoeys Verschwinden und die Aufklärung ihres Falles wirkten etwas abrupt und abstrus.
Wie auch schon in den vorherigen beiden Teilen sind mir die wiederholten Überlegungen, wie es zwischen dem Paar weitergeht und ob Hilfe nötig ist oder lieber nicht etwas zu oft, obwohl hier die an Gott gerichteten Gebete um Hoffnung und Beistand wieder mehr vorhanden waren, als im 2. Teil. Allerdings sind es oft eben nur Stoßgebete, aber sonst keine tiefgründigeren Überlegungen, was ich an manchen Stellen besser gefunden hätte.
Rae´s kleine Nichte Callie mit ihrer gesundheitlichen Einschränkung hatte für mich eine ganz besondere Rolle, die gut integriert wurde und man richtig mitgefühlt und gelitten hat.
Der Titel ist angesichts des Jobs, den Rae als investigative Journalistin ausübt, klasse gewählt und für mich das schönste Cover der Trilogie. Auch die Geschwister tauchen, wenn auch nur kurz, wieder auf, so dass man auch ihre Geschichte etwas weiterverfolgen konnte. Alles in allem spannend, unterhaltsam mit sympathischen Charakteren, bei denen der Glaube an Gott und sein Einlenken in schweren Situationen im Leben eine wichtige Rolle spielt.

4 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.06.2022
Goddard, Elizabeth

Mach nie die Augen zu


sehr gut

Im 2.Teil der McKade Brüder wird die Geschichte von Heath erzählt. Auch hier geht es äußerst rasant zu, denn zu dem Mord, den seine Jugendfreundin Harper mit angesehen hat, auf der Flucht vor dem Mörder aber sämtliche Beweismittel verliert, kommen noch zahlreiche Bombenanschläge in dem kleinen, bislang ruhigen Ort.
Und ausgerechnet Heath, ein so liebenswerter, hilfsbereiter Mensch, der versucht durch die Besucherranch die schlimmen Erlebnisse in der Kindheit zu verarbeiten, soll sich nun um Harper kümmern. Er ist zerfressen von Selbstzweifeln, denn seine bisherigen Hilfestellungen hatten immer einen dramatischen Ausgang. Doch auch Harper durchlebt ein Wechselbad der Gefühle, der Vergangenheit und die ständige Gefahr, die überall lauert und die sie auch zu spüren bekommt, machen es ihr schwer, Entscheidungen zu treffen. Ich hab so mitgefühlt, wie sie nicht nur mit dem Erlebten fertig werden muss, obwohl sie bereits ein Trauma erlebt hat, und zudem noch alle an ihrer Aussage zweifeln, weil die Beweise nicht vorhanden sind. Wie sie damit umgeht und trotz allem so kämpft macht sie umso sympathischer.
Genau diese Mischung aus Zweifeln, Hoffnung, Vertrauen und gleichzeitiger Gefahr und Vergangenheitsbewältigung machen dieses Buch so besonders. Durch die Beschreibungen der jeweiligen Orte, Vorkommnisse, Verhöre, plötzlicher Anschläge hat man das Gefühl ein Teil der Geschichte zu sein und spürt diese nervliche Anspannung, die emotionale Zerrissenheit.
Auch wenn in diesem Teil der Glaube nicht ganz so ausgeprägt wie im ersten ist, so ist dennoch genau an den richtigen Stellen eingearbeitet, gerade wenn die Frage des Warums auftaucht.
Der Täter taucht ziemlich schnell auf, doch das gefiel mir, denn so wurde der Spannungsbogen noch größer, weil man als Leser gerne warnen möchte und hofft, dass sie es auch noch rechtzeitig merken.
Das Ende war überraschend, damit hab ich gar nicht gerechnet, fand es teilweise allerdings etwas zu viel und abstrus, denn die Begründung für alles blieb doch etwas unklar. Einige Dinge wiederholen sich auch häufig, besonders Heath Selbstzweifel, interessant ist aber, dass in jeder Geschichte ein weiterer Bruder auftaucht, um den es dann im nächsten Teil geht.
Der Titel ist interessant gewählt und klingt für mich aufgrund der Fotografievorliebe von Harper erklärend, ebenso wie die Cover Wiedererkennungswert haben und doch genug für die Frage nach dem Inhalt überlässt und dementsprechend Lust auf mehr bereitet.
Der kurze Einblick in das Leben des 3.Bruders ist geheimnisvoll und so freue ich mich jetzt auch auf den Abschlussband.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.06.2022
Dylan, Rachel

Netz des Verrats


ausgezeichnet

Rezension/Werbeexemplar
Dies ist der 2.Teil der Agenten-Reihe und auch dieser Teil verläuft ziemlich rasant und actionreich. Es ist interessant, die Entwicklung der Agenten aus dem 1.Teil mitverfolgen zu können, wie sie sich in neue Aufgaben reinfuchsen, was ihnen schwerfällt oder womit sie zu kämpfen haben. Besonders aber, wie sie als Team immer mehr zusammenwachsen. Das erlebt man auch in diesem Roman, denn auf einmal steht das gesamte Team auf der Anklagebank, weil ein Einsatz gegen ein Drogenkartell absolut schiefgelaufen ist. Doch auf einmal ist es fragwürdig, woher die Angriffe und Anklagen wirklich kommen, da sich die Vorwürfe immer mehr häufen und es tatsächlich auch Beweise gibt.
Von der Hauptprotagonistin und CIA-Agentin Layla erhält man sowohl Einblick in ihr Privatleben, ihre Fähigkeiten und Beziehungen, aber gleichzeitig auch, wie groß ihr Glaube ist. Nicht nur wenn Gefahr droht, nein sie ist in dieser Hinsicht auch ein Anker für das Team, weil sie eben nicht in die gewünschte Schablone der Behörde gepresst werden will. Ihr Gewissen und ihre Überzeugung, wie wichtig es ist, immer und in jeder Situation Gott einzubeziehen, hilft ihr sich selbst und ihren Prinzipien treu zu bleiben, was sie besonders authentisch und liebenswert macht. Selbst wenn jemand im Team mal Zweifel hat, versteht sie es, nicht nur durch ihre Worte sondern auch durch Motivation und ihr Beispiel, dass man nie alleine ist, selbst wenn man in noch so großer Gefahr schwebt.
Doch auch Izzys trauriges Erlebnis aus dem 1.Teil wird hier weiterverfolgt und sie ist wirklich eine tolle junge Frau, die um ihr Recht kämpft, auch wenn es noch so schwer ist.
R.D. hat es wieder mal geschafft, den Leser mit Spannung, Romantik und sympathischen Charakteren abzuholen, bei dem das Thema Glauben genau passend eingesetzt wird, weil Glaube keine Einbahnstraße ist, sondern ein Geben und Nehmen ist und man in jeder Situation auf Gottes Beistand und Trost vertrauen kann, selbst wenn man sich mal verlieren sollte.
Ich hab mich wieder mal gut unterhalten gefühlt, auch wenn die Aufklärung am Ende etwas unspektakulär verlaufen ist, da hätte es ein wenig spannender sein dürfen.
Der Titel passt super, es verrät nicht zu viel, hebt die Spannung und doch versteht man im Verlauf des Buches genau, was gemeint ist und wie vernetzt wirklich alles ist. Das Cover hat wie schon beim 1.Teil Wiedererkennungswert und ich freu mich schon auf die Fortsetzung.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.