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misspider

Bewertungen

Insgesamt 681 Bewertungen
Bewertung vom 13.02.2024
Jonasson, Ragnar

DUNKEL / HULDA Bd.1


ausgezeichnet

Endlich habe ich das Buch, das schon viel zu lange auf meinem SUB lag, gelesen. Und es hat sich gelohnt, denn die Geschichte von Hulda, die kurz vor ihrer unfreiwillig vorgezogenen Pensionierung noch einen letzten Fall lösen will, hat mich von Anfang bis Ende gefesselt. Auf jeder Seite habe ich mit Hulda mitgefiebert, ob sie es noch rechtzeitig schaffen kann den alten Fall aufzuklären. Das war gleichermaßen aufregend, frustrierend und beeindruckend. Das Ende hat mich total überrollt und erst einmal völlig sprachlos zurückgelassen, aber zum Glück weiß ich ja dass es trotz allem bereits Fortsetzungen gibt. So fiel der (vorläufige) Abschied von Hulda nicht ganz so schwer. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 13.02.2024
Korman, Gordon

The Fort


ausgezeichnet

Von der ersten Seite an liest sich diese Coming-of-Age Geschichte wie ein Remake des Klassikers "Die Leiche" (vielen besser bekannt unter dem Filmtitel "Stand by me"). Auch hier dreht sich alles um eine zusammengewürfelte Gruppe von jugendlichen Freunden, von denen jeder ein anderes Schicksal mitbringt, die aber untereinander wie eine eigene Familie zusammenhalten und durch dick und dünn gehen. Als der "Neue" dazukommt, sind alle erst einmal wenig begeistert, doch wie sich herausstellt erweist sich Ricky als wertvolle Ergänzung, zumal er doch derjenige ist, der das geheime Fort - einen alter Bunker - im Wald entdeckt. Dieses Fort soll von nun an Treffpunkt und Rückzugsort für die Freunde werden, an dem sie unbeschwerte Stunden verleben. Doch wie erwartet währt der Frieden nicht lange. Nicht nur Evans großer Bruder und dessen gefährlicher Freund machen den Jungs das Leben schwer, sondern auch die Eltern, die Schule und überhaupt die Erwachsenen und das Leben selbst. Lange gehütete Geheimnisse kommen ans Licht, doch am Ende schweißt dieser Sommer die Freundschaft der fünf Jungen noch stärker zusammen.

Obwohl ich anfangs skeptisch war, ob mir so eine offensichtliche Neuerzählung gefallen könnte, überwog letztlich doch das wohlige Déja Vu Gefühl, dass nicht nur durch die Charaktere und die Handlung, sondern auch durch die altmodischen, für die Jungs völlig fremdartigen, mir aber sehr vertrauten Gegenstände, Film- und Musiktitel verstärkt wurde, die den Bunker wie eine Zeitkapsel aus den 80er Jahren und somit meiner eigenen Jugend wirken liessen. Die fünf Jungen wachsen einem mit jeder Seite mehr ans Herz, man leidet und fiebert mit ihnen, und weiß doch dass sie am Ende verändert, gereift, aber auch mit neuen Narben aus diesem unwiederbringlichen Sommer hervorgehen werden. Das Ende der Geschichte nahm dann auch eine völlig andere Wendung als erwartet, die dieses Buch endgültig aus dem Schatten des großen Vorbilds treten liess und zu einer ganz eigenen, mitreissenden Geschichte machen. Fazit: für mich entpuppte sich das Buch als modernes Coming-of-Age Drama mit großem Nostalgiefaktor.

Bewertung vom 12.02.2024
Perrin, Kristen

Das Mörderarchiv Bd.1 (MP3-Download)


sehr gut

Eigentlich sollte Annie ihre Großtante Francis persönlich treffen - doch nun findet sie ihre Leiche vor. Und steht vor der Aufgabe, den oder die Mörder:in binnen einer Woche zu finden - denn nur dann erbt sie den Besitz von Tante Francis. Annie, die noch nie zuvor in Castle Knoll war, vergräbt sich in die Aufzeichnungen von Francis, die zu Lebzeiten bereits aufgrund einer Weissagung überzeugt war, eines Tages ermordet zu werden. Dabei stösst Annie auf ein Verbrechen, dass viele Jahre zurück liegt und Tante Francis ebenfalls beschäftigt hat: das Verschwinden ihrer alten Freundin Emily. Hängen die beiden Fälle vielleicht sogar zusammen?
Das Buch wird auf zwei Zeitebenen erzählt: mit Annie in der Gegenwart und mit der jungen Francis anhand deren Tagebucheinträge in der Vergangenheit. Diese Erzählweise mag ich besonders gerne in Romanen: es gibt quasi zwei Geschichten in einem Buch, und es ist immer spannend zu sehen wie die Handlungsstränge aufeinander zu laufen, wo es Parallelen oder Konsequenzen gibt. Und man kann hier wunderbar mit Annie miträtseln, wer am Ende des Mordes an Francis schuldig ist.
Die Charaktere sind dabei eine bunte Mischung aus liebenswert, schrullig und unsympathisch, was aber keineswegs einen Hinweis auf den oder die Täter:in liefert - hier ist jede:r verdächtig. Lediglich im Mittelteil zog sich die Handlung ein wenig zu sehr in die Länge und lief Gefahr, sich in Details zu verlieren.
Fazit: ein herrlich unkonventioneller Krimi - spannend, cozy und überraschend.

Bewertung vom 08.02.2024
Huber, Patrick

Prospektor (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eine nicht allzu ferne Zukunft: die Erde ist verseucht, Rohstoffquellen versiegt. Bern lebt in einem alten Lastwagen und arbeitet als Prospektorin - sie sucht nach verwertbarem Schrott, den sie verkaufen kann. Doch das Leben als Prospektor birgt auch Gefahren, weswegen Bern zum Schutz einen Partner engagiert hat. Als sie auf eine Frau treffen, die von einer Räuberbande gejagt wird, muss Bern sich entscheiden: helfen sie der Frau und handeln sich Ärger mit der Motorradgang ein oder halten sie sich lieber raus und schauen weg?
Der Autor erschafft in der nahen Zukunft eine unwirtliche Welt, bei der man sich unwillkürlich fragt ob es tatsächlich einmal so weit kommen wird. Einerseits scheint es absolut surreal, andererseits sind Seuchen und Verstrahlung in der heutigen Welt längst keine Unbekannten mehr - da scheint es nicht weit bis zur globalen Verwüstung. Mit Bern wurde eine toughe, aber trotzdem menschliche Figur eingeführt, die genau weiß was sie vom Leben erwartet und was sie dafür zu tun bereit ist - sonst hätte sie wohl kaum schon so lange auf eigene Faust überleben können. Doch diesmal wird es knapp für Bern, denn die Gefahr nähert sich aus einer anderen Richtung als erwartet...
Gerne würde ich mehr über diese dystopische Welt lesen, weitere Episoden oder gar ein Prequel, das beschreibt wie das Ende seinen Anfang nahm. Diese Geschichte kann ich auf jeden Fall empfehlen!

Bewertung vom 05.02.2024
Bernstein, Lilly

Sturmmädchen


ausgezeichnet

Elli, Käthe und Margot sind beste Freundinnen. Doch das ändert sich schlagartig, als der Nationalsozialismus Einzug hält. Während Käthe die neue Ideologie begrüsst, ist Elli entsetzt, denn ihre Freundin Margot ist Jüdin und wird somit zur Zielscheibe von Ausgrenzung und Gewalt. Es kommt wie es kommen muss: die Freundschaft der drei bricht auseinander.
Doch Elli versucht weiterhin Kontakt zu Margot zu halten, und schliesslich reift in ihr der Plan der Freundin zu helfen.
Elli, das im ganzen Dorf aufgrund ihres kranken Fusses nur das HInkemädchen genannt und nicht für voll genommen wird, wächst schliesslich über sich hinaus - doch dazu muss sie erst einmal selbst an sich glauben, und der Weg dorthin ist nicht einfach. Zudem ist da noch Hans, ihr Freund aus Kindertagen. Kann Elli ihm trauen? Oder wendet sich Hans der falschen Seite zu?

Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt und gebannt verfolgte ich vor allem Ellis Geschichte, aber natürlich auch das grausame Schicksal von Margot. Dabei hat die Autorin viele interessante historische Details eingewoben, die den Roman sehr anschaulich, real und greifbar machen. Somit bietet das Buch eine ausgewogene und zugleich packende Mischung aus Zeitzeugnis und Frauenroman, in der die Entwicklung einer Freundschaft im Schatten der Zeit im Vordergrund steht.

Bewertung vom 05.02.2024
Spencer-Smith, Edward

Die Angst hinter den Worten: Ein Krimi aus London


sehr gut

Im vierten Teil der Reihe drehen sich die Ermittlungen um die liebenswürdige Miss Molly, Empfangsdame und gute Seele der Detektei Walker, Wright und Ferguson. Natürlich sind die drei Freundinnen und Partnerinnen Isla, Ems und Ab von Miss Mollys Unschuld im vorliegenden Mordfall überzeugt, und so stürzen sie sich in die Ermittlungen, um dies auch zu beweisen.
Dabei wird es wieder sehr rätselhaft und auch gefährlich, und dank Miss Molly bekommt dieser Krimi auch eine ordentliche Prise "cozy crime" Feeling.
Besonders gut gefallen hat mir einmal mehr, wie ein ums andere Mal falsche Fährten gelegt und Verdächtige ins Rampenlicht gestellt werden, nur um am Ende mit einer völlig überraschenden - und in diesem Fall wirklich erstaunlich unerwarteten - Auflösung alle eigenen mühsam angestellten Vermutungen zunichte zu machen. Aber ich gebe mich gerne geschlagen, denn die drei Mädels haben es wirklich drauf - sowohl die Detektivinnen als auch das Autorenteam. Und so reiht sich auch dieser Band nahtlos in die Reihe ein, die mit jeder Fortsetzung noch besser wird.

Bewertung vom 05.02.2024
Fuchs, Robin

Der Tote im Sand


ausgezeichnet

Im dritten Teil der Reihe scheint nicht nur Maike Pech in ihrem neuen Revier angekommen zu sein, sondern auch ich habe mich rundum wohl gefühlt beim Lesen dieser Geschichte. Die Charaktere sind liebenswert und/oder schrullig, und auch die Running Gags sind nicht übertrieben. Der Humor liegt genau auf meiner Wellenlänge und vor allem wird der Kriminalfall, in dem es immer mindestens eine Leiche gibt, nicht aus den Augen verloren, sondern nimmt einen Großteil der Handlung ein. Dabei geht es nicht immer zimperlich zu, und auch dafür bin ich dankbar. Diesmal wird die Leiche in einer Fuhre Sand gefunden, und schon bald stecken Maike und Zoe tief in den Ermittlungen, die sie zu dunklen Machenschaften und kriminellen Aktivitäten in dem eigentlich beschaulichen Ort führen.
Fazit: Pech und Schwäfel bieten beste Krimi-Unterhaltung mit Spannung und Humor. Gut dass es schon Fortsetzungen gibt, denn diese Reihe verleitet tatsächlich zum Binge-Lesen.

Bewertung vom 01.02.2024
Schreiber, Chantal

Kurt, Einhorn wider Willen. Irgendwas ist immer


ausgezeichnet

Armer Kurt! Er wollte doch nur in Ruhe ein Schläfchen halten - aber sein großes gutes Herz lässt das nicht zu, denn: irgendwas ist immer und natürlich muss Kurt seinen Freunden helfen, da muss der Schlaf eben warten.

Wer Kurt bisher noch nicht kennt, findet mit diesem Buch den perfekten Einstieg. Für uns ist Kurt ein alter Bekannter, den wir vom ersten Buch an ins Herz geschlossen haben, und so waren wir begeistert, Kurt nun in diesem Bilderbuch ganzseitig in seiner vollen Pracht bewundern zu können. Die Geschichte ist gewohnt witzig, bringt Kurts Charakter und Charme perfekt auf den Punkt und stellt zugleich die wichtigsten Figuren rund um Kurt vor. Die ganzseitigen Illustrationen sind wundervoll farbenfroh und quirlig chaotisch mit vielen liebevoll gezeichneten Details, die man besonders gut beim gemeinsamen Lesen erkunden kann.

Fazit: eine liebevoll und witzig erzählte Episode aus dem Leben von Kurt, die als perfekter Einstieg für die Buchreihe genauso geeignet ist wie als großformatige und bildgewaltige Bereicherung für eingefleischte Kurt-Fans. Kurt rockt!

Bewertung vom 30.01.2024
Kokkonen, Terhi

Arctic Mirage


sehr gut

Ein Autounfall zwingt Karo und Risto, in einem abgelegenen Luxushotel unterzukommen. Eigentlich wollten sie nur eine Nacht bleiben da der Urlaub zu Ende ist, aber schließlich bleiben sie eine ganze Woche. Dabei enthüllen sich nach und nach Details über die Beziehung von Karo und Risto - unschöne Details, die Ristos Jähzorn, aber auch Karos labile Psyche ans Licht bringen. Zwischen Lethargie und Aktionismus kippt die Stimmung zwischen den beiden immer wieder. Weitere Personen verhalten sich allesamt eigenartig, passiv oder abweisend - Sinikka, die Rezeptionistin, die eigentlich Sängerin werden wollte und die Hotelgäste nicht mag, der Arzt, bei dem Karo zwiespältige Gefühle auslöst, die Polizei, die Karos Behauptung, ein anderer Wagen wäre am Unfall beteiligt gewesen, nicht ernst nimmt. Stellenweise bewegt sich Karo wie in einer surrealen Traumwelt - oder ist es vielmehr ein Albtraum?
Unterkühlt und auf subtile Art erzählt die Autorin eine Geschichte über die Lethargie, die einen unzufrieden im eigenen Leben gefangen hält, über Abhängigkeiten, die das Leben einfacher, aber nicht angenehm machen, und über Träume, die unerfüllt bleiben. Manchmal möchte man die Menschen in dieser Geschichte schütteln und wachrütteln, aber man kann nur tatenlos zusehen, wie das Leben an ihnen vorbeizieht. Bis...ja bis das Undenkliche geschieht und alles in eine andere Richtung lenkt.
Fazit: Ein Buch, das mich trotz seiner unaufgeregten Erzählweise mit voller Wucht erwischt hat, das einen gleichermaßen betroffen, wütend, hilflos und ratlos zurücklässt.