Benutzer
Benutzername: 
Nele33

Bewertungen

Insgesamt 770 Bewertungen
Bewertung vom 27.11.2023
Kubsova, Jarka

Marschlande


sehr gut

"Marschlande" der Autorin Jarka Kubsova erzählt die Geschichte zweier Frauen, deren Leben gute 500 Jahre trennt.

Da ist Abelke Bleken, die 1580 im Hamburger Marschland ihren Hof alleine bewirtschaftet und sich gegen viele Unliebsame Dinge dieser Zeit behaupten muss. Auf der anderen Seite zieht Britta mit ihrer Familie gut 500 Jahre später auch ins Hamburger Marschland. Sie hat für ihre Familie ihren Beruf aufgegeben und hadert mit ihrem Schicksal, fühlt sie sich doch in der neuen Heimat fremd. Lange Spaziergänge halten sie aufrecht. Bei diesem Spaziergängen erfährt sie von der Frau, die 500 Jahre vor ihr dort lebte. Sie taucht ins Leben von Abelke ein und sieht immer mehr Gemeinsamkeiten.

Das Buch ist sehr eindrucksvoll geschrieben, doch leider wurde ich mit Britta nicht wirklich warm. Sie strahlte für mich trotz allen Gedanken und Gefühlen immer eine unterschwellige Unzufriedenheit aus, die es mir wirklich schwer machte einen Zugang zu finden. Ganz anders die Geschichte von Abelke, die ihrer Zeit voraus war und dafür einen hohen Preis bezahlte.

Deshalb bleibe ich ziemlich zwiegespalten zurück und vergebe 4 Sterne.

Bewertung vom 27.11.2023
Tuominen, Arttu

Was wir nie verzeihen / River Delta Bd.3


sehr gut

" Was wir nie verzeihen" des Autors Artuu Tuominen ist der 3. Band der River-Delta-Reihe aus Finnland.

Albert Kangasharju ist 97 Jahre alt und lebt in einem Altersheim, er hat seine strikten Gewohnheiten. Ein davon ist es am Abend noch eine Runde mit dem Rollator durch den angrenzenden Park zu drehen. Eines abends geschieht das für alle Unfassbare, Albert wird überfallen. Die Jari Paloviita, Henrik Oksman und Linda Toivonen gehen ersteinmal von einem klassischen Überfall aus, doch die Realität lehrt sie schnell, das es nicht an dem ist.

Die Kriminalgeschichte beschäftigt sich mit einem wohl wenig bekannten Thema über Finnlands Beteiligung an der SS. Erzählt wird die Geschichte in zwei Zeitsträngen und wechselt zwischen 1941 und 2019 hin und her. Die Frage, wielange kann man versuchen Taten zu rächen kommt beim Lesen des Buches zwangsläufig auf.

Persönlich haben mir die ersten beiden Bände besser gefallen, da die Komplexivität doch umfangreicher war. Hier war mir der Ablauf relativ schnell klar und war dadurch auch keine Überraschung mehr. Die Ermittler sind in diesem Band auch eher Beiwerk und blieben ziemlich blass.

Dennoch kann ich eine Leseempfehlung alleine für den geschichtlichen Hintergrund aussprechen.

Bewertung vom 21.11.2023
Bahrow, Liv Marie

Wellenkinder (eBook, ePUB)


sehr gut

"In Wellenkinder" erzählt Liv Marie Bahrow die Geschichte dreier Menschen die eine Verbindung zueinander haben.

Da ist Jan, der verzweifelt versucht seine Ehe zu retten und sich auf Rügen seiner Vergangenheit und Herkunft stellen muss. Oda, die schlimme Jahre in der DDR verbracht hat und Margit, die voll hinter dem Gedanken der DDR stand.

Die Autorin hat sich mit einem Thema beschäftigt, welches in den Köpfen vieler Menschen nicht existent ist, nämlich der Zwangsadoption unter dem DDR Regime. Sie schildert eindrücklich auf verschiedenen Zeitebenen was mit den Protagonisten geschehen ist und wie es ihr weiteres Leben beeinflusst hat.

Die Charaktere haben mich überzeugt, auch und in besonderen deren unterschiedliche Entwicklungen. Die Autorin ist selber in der DDR aufgewachsen und blickt mit Hintergrundwissen auf die damaligen Geschehnisse.
Besonders gefallen hat mir die augebaute Spannung im Verlauf der einzelnen Geschichten der Protagonisten und die Zusammenführung der Lebensgeschichten, die nicht so sind wie sie zu Beginn schienen.

Ein Buch welches ich nicht so schnell vergessen werde.

Bewertung vom 21.11.2023
Hjorth, Vigdis

Die Wahrheiten meiner Mutter


sehr gut

Vigdis Hjorth hat mit "Die Wahrheiten meiner Mutter" einen eindriglichen Roman über die Gedanken und Gefühle einer Tochter in den 60-igern geschrieben.

Johanna ist vor 30 Jahren mit ihrer großen Liebe Marc nach Utah ausgewandert. Zurückgelassen hat sie ihren Mann, ihre Schwester und ihre Eltern. Dies ist nur auf völliges Unverständnis in ihrer Failie getroffen und der Kontakt wurde rigoros abgebrochen, auch auf Erklärungsversuche in Briefform kam nicht die erwartete Reaktion.
Nun 30 Jahre später kommt sie zurück und möchte ihre Beziehunng zur Mutter, der Vater ist mittlerweile verstorben, klären. Sie hat viele Fragen, doch die Mutter geht nicht ans Telefon.

Der Schreibstil ist ungewöhnlich, aber sehr beeindruckend und eindringlich. Die Gedanken von Johanna sind sehr gut transportiert worden und einige Gedaken und Erkenntnisse sind mir nicht fremd. Vieles aus der Kindheit sieht man im Erwachsenenalter doch etwas aus anderer Perspektive.
Im Mittelpunkt bleibt die Betrachtung einer sehr destruktiven und dysfunktionalen Familienstruktur wie sie leider häufiger vorkommt. Vor allem wenn Schweigen und Leiden die einzige Kommunikationsform ist.

Mich hat das Buch beeindruckt und ich habe es kaum aus der Hand legen können.

Bewertung vom 16.11.2023
Schroeder, Florian

Unter Wahnsinnigen


ausgezeichnet

Florian Schroeder hat mit seinem Buch " Unter Wahnsinnigen" ein hochaktuelles und dabei noch sehr gut lesbares Buch über das vermeintlich "Böse" geschrieben.

Bisher war mir der Autor nur als äußerst bissiger Kabarettist , den ich sehr schätze, bekannt. In diesem Buch macht er sich mit Interviews auf die Suche nach der Definition des Bösen und hält bestimmt auch dem ein oder anderen einen kleinen Spiegel vor.

Die einzelnen Themen (Putin, Krieg, Wahn, Mord und KI) werden in eigenständigen Kapiteln behandelt. Das Buch ist sehr gut recherchiert und dabei auch noch kurzweilig geschrieben. Florian Schroeder hat keinerlei Berührungsängste sich den Interviewpartnern ohne Vorbehalt zu begegnen.

Da ich selber zu den sogennanten Babyboomern zähle, hat mich das Kapitel um die "Klimakleber" sehr interessiert und mir unterschiedliche Sichtweisen auf dieses Thema offenbart.

Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 15.11.2023
Åslund, Sandra

Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

" Im Herzen so kalt" der Autorin Sandra Åslund ist der Auftaktband zur Reihe um die Ermittlerin Maya Topelius und ihren Kollegen Pär Stenqvist aus Stockholm.

Die kleine Frida stolpert auf dem Nachhauseweg quasi über die Leiche des Umweltaktivisten Mats Anderberg. Die Ermittler in Östersund gehen im ersten Moment von einem Jagdunfall aus, welches der Rechtsmediziner allerdings schnell in Frage stellt. Aus diesem Grund werden Maya und ihr Kollege nach Nordschweden geschickt um die Ermittlungen zu unterstützen. Das Willkommen ist erst einmal nicht herzlich, fühlen sich die Polizisten in Östersund überrannt. Mats war nicht gerade beliebt, besonders bei den Wälder rodenden Holzbesitzern nicht. Die Ermittlungen laufen in unterschiedliche Richtungen und sind teilweise auch sehr spannend.

Mir hat der Schreibstil und die Beschreibung des ländlichen Nordschwedens sehr gefallen. Die Atmosphäre wurde beinahe fühlbar transportiert. Die Thematik die in den Kriminalfall einfließt, nämlich das abroden dereuropäischen Wälder in diesem großen Stil war mir vorher nicht bewusst und hat mich weiter recherchieren lassen.
Maya als Protagonistin hat viel Potential und auch ihre langjährigen Freundschaften im Privaten finden Raum, aber nicht so, dass es als störend empfunden wierden könnte.

Ein guter Auftakt und ich werde den 2. Band mit Sicherheit auch lesen.

Bewertung vom 13.11.2023
Tomasson, Ben

Forsberg und der Teufel von Björlanda / Frederik Forsberg Bd.3 (eBook, ePUB)


gut

"Forsberg und der Teufel von Björlanda" ist der dritte Band der Reihe um den Kommissar Frederik Forsberg .

Der Werftbesitzer Sixten Nordin wird tot in seinem Neoprenanzug aufgefunden, ein Fall für Forsberg, der gerade eigentlich ganz andere Pläne hatte. Die beiden deutschen Touristinnen müssen als Zeuginnen befragt werden, da bietet es sich an Forsberg damit zu betrauen, dessen Mutter Deutsche war. Die Geschichte geht immer wieder in die Vergangenheit, dies wird durch die kursive Schrift dar gestellt. Das Team von Forsberg funktioniert noch nicht so, wie er es gerne hätte. Dafür gibt es zuviele private und auch berufliche Probleme.

Für mich handelt es sich bei dem Band um den unrundesten Fall der Reihe. Die privaten Probleme der Ermittler nehmen für mich in einem Krimi zuviel Raum ein.
Die Handlung hat einiges an Längen, wie ich es vom Autor normalerweise nicht gewohnt bin. Zum Ende hin wird es dann allerdings doch noch richtig spannend.

Bewertung vom 10.11.2023
Fitzek, Sebastian

Die Einladung


weniger gut

"Die Einladung" von Sebastian Fitzek habe ich als Hörbuch gehört und kann dem Sprecher nur ein großes Lob aussprechen. Die vielen Facetten seiner Stimme passend zum Geschehen haben mich beeindruckt. Normalerweise bin ich kein Hörbuch-Fan.

Nun zum Inhalt: Es gab Zeiten da habe ich die Bücher von Sebastian Fitzek regelrecht verschlungen, bei diesem Buch geht es mir leider anders. Die Geschichte war mir viel zu verworren, konnte mich bis zur Mitte überhaupt nicht erreichen und das Ende war für meinen Geschmack ebenfalls nicht schlüssig. Es überschlugen sich zwar die Ereignisse , aber trotzdem ohne Zusammenhang. Die Charaktere blieben leider oberflächlich.

Die einzelnen Stränge erschienen mir eher wie unterschiedliche Bücher in eine Story gepackt. Das kann Fitzek normalerweise um einiges besser. Schon Mimik konnte mich nicht mehr in seinen Bann ziehen. Vielleicht liegt es am Hype oder dem Druck den Autoren heute ausgestzt sind. Ich weiß es nicht, kann den Hype um dieses Buch aber auch in keinster Weise nachvollziehen.

4 Sterne für den Sprecher und 2 für die Story.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.11.2023
Born, Leo

Eisige Stille / Mara Billinsky Bd.8


ausgezeichnet

Mit "Eisige Stille" ist der mittlerweile 8. Band um Mara Billinksy genannt die Krähe erschienen.

In diesem Buch gibt es viele unterschiedliche Handlungsstränge und Verbechen an denen Mara gleichzeitig zu ermitteln versucht. Einer geht ihr besonders Nahe, handelt es sich doch um Hanno, ihren Retter als Jugendliche und um Raffael, einen Jugendlichen der ihr so ans Herz gewachsen ist.
Gleichzeitig tauch Nordin aus dem internationalem Ermittlerteam wieder auf und ist besessen davon Polaris endlich zu finden. damit wird auch Maras Gefühlswelt auf den Kopf gestellt.

Die Geschichte wird aus den unterschiedlichen Perspektiven erzählt, so erfahre ich als Leserin viel über den Zwiespalt in dem Raffael steckt und sich nicht für eine Seite entscheiden kann. natürlich hat auch Rosen wieder seinen Platz in der Story, sitzt er doch mittlerweile in der IT Stelle und kann durch das Darknet einiges an Hinweisen liefern.

Leo Born hat es wieder geschafft mich mit Mara und ihrer Arbeit zu fesseln. Die Charaktere sind wie gewohnt vielschichtig und Maras verletzliche Seite wird gut herausgearbeitet.

Das Buch ist in sich abgeschlossen, ich empfehle aber die anderen Bände zu lesen, da Vorkenntnisse sicher mehr über die einzelnen Charaktere aussagen.

Von mir auch für den 8. Fall um Mara eine klare Leseempfehlung.