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ReadingFoxy
Wohnort: 
Leipzig

Bewertungen

Insgesamt 662 Bewertungen
Bewertung vom 10.03.2024
Notizen zu einer Hinrichtung
Kukafka, Danya

Notizen zu einer Hinrichtung


weniger gut

Zu schwere Kost

Obwohl ich durch den Klappentext ja schon ungefähr wusste, auf was ich mich einlasse, hat mich das Buch doch mehr mitgenommen als ich dachte. Wer also selbst etwas mit negativen Gedanken zu struggeln hat, sollte es wohl (vorerst nicht lesen)

Ich selbst musste es des Öfteren beiseite legen und war mir an manchen Stellen nicht sicher, ob ich es überhaupt zu Ende lesen werde.

Die Geschichte ist recht emotional und eindringlich beschrieben. Es will bestimmte Werte vermitteln bzw. zum selbst nachdenken anregen. Doch für mich war es anhand der zugrunde liegenden Geschichte nicht wirklich möglich, mich darauf einzulassen.

Gern würde ich mehr Positives schreiben, doch war es in dem Fall für mich kein Leseerlebnis und ich musste mich durchkämpfen, da ich sehr selten Bücher abbreche, um mir eben doch ein volles Urteil erlauben zu können.

Bewertung vom 10.03.2024
Murder in the Family
Hunter, Cara

Murder in the Family


ausgezeichnet

Eine neue Herangehensweise

Ich muss gestehen, ich liebe Bücher, die anders sind. Sei es, sie sind als Tagebuch, in Briefen, Therapiesitzungen usw. geschrieben. Daher war "Murder in the Family" für mich direkt ein Buch, das ich lesen wollte. Es ist nicht wie ein typischer Roman aufgebaut, sondern mit Zeitungsartikeln, Drehbüchern, Steckbriefen etc. geschrieben. Als würde einem eine Fallakte der Polizei oder eines Journalisten in die Hände fallen und man muss daraus nun was machen. Nämlich selbst recherchieren.

Der Aufbau war für mich recht schnell im Lesefluss integriert und ich konnte mich ganz auf die Geschichte einlassen. Man hatte seine Vermutungen und dann wurden sie doch wieder über Bord geworfen. Sicher ist es nichts für Menschen, die lieber einen Fließtext lesen, aber wer sich mal an etwas ran trauen möchte, der ist hier genau richtig.

Ich wünsche mir mehr solcher Bücher. Mehr trauen und mal etwas anderes wagen. Denn hier hat es für mich wirklich gut gepasst und gern würde ich das Erlebnis noch einmal haben.

Bewertung vom 10.03.2024
Ahnunglos schuldig
Fender, Danilo

Ahnunglos schuldig


ausgezeichnet

Ich habe eine Zeitlang ausschließlich Thriller und Krimis gelesen. Dann brauchte ich ein Pause, denn gefühlt immer wiederholte sich das gleiche Schema. Nach und nach lese ich mal wieder einen und ich muss sagen mit etwas Abstand gefallen sie mir wieder gut. Vor allem wenn sie so spannend und mitreißend geschrieben sind wie dieser hier.

Victor wird aus dem Gefängnis entlassen. Er saß wegen eines Doppelmordes an den Eltern seiner damaligen Freundin. Doch wurde damals richtig ermittelt? Er wird nicht gerade mit offenen Armen zu Hause empfangen und auch sein Dorf möchte ihn am liebsten direkt wieder los werden. Und kaum da, geschieht ein weiterer Mord. War es Victor?

Die Geschichte beginnt direkt spannend, da auch dem Leser nicht klar ist, ob er es damals war. Wir werden noch im Unklaren gelassen und das fand ich spannend. Es wird mit den eigenen Gedanken gespielt und Protagonisten verändern ihre Dynamiken. Die Geschichte dreht sich 3x und am Ende hat man dennoch einen "Hätte ich nicht gedacht." Moment.

Der Schreibstil ist flüssig, kurzweilig und lässt einen tief in die Geschichte eintauchen. Die Beschreibungen sind glaubhaft und natürlich darf man hier nicht vergessen, dass es fiktiv ist und manche kleine Übertreibung dazugehört.

Sollte man jedoch Probleme mit etwas zu expliziten Gewalt- und Folterbeschreibungen haben, sollte man sich überlegen inwieweit man es selbst lesen kann und möchte.

Ich möchte das Buch dennoch sehr empfehlen!

Bewertung vom 05.03.2024
Der Traum vom Fliegen
Moser, Milena

Der Traum vom Fliegen


ausgezeichnet

Leben im Zwielicht

Ich habe lange für das Buch gebraucht.
Nicht weil es schlecht wäre, ganz im Gegenteil.
Es ging um mich. Ich hatte das Gefühl, ich werde in Teilen beschrieben. Daher musste ich zu Beginn des Öfteren das Buch beiseite legen und mich sammeln.

Wir begleiten Sofia. Sie hat in kürzester Zeit viel zugenommen und fährt nun in eine Kureinrichtung. Mehr zur Liebe ihren Vätern gegenüber. Denn die Zunahme hatte einen wichtigen Grund für sie. Und eigentlich möchte sie nicht abnehmen.
Doch die Zeit dort tut ihr gut. Warum? Das müsst ihr selbst lesen.

Das Buch ist sehr mitfühlend und doch realistisch, offen und ehrlich geschrieben. Es gibt, und das kann man sich zu Beginn schon denken, einen kleinen Aspekt, der die Geschichte etwas von der Norm abweichen lässt. Aber wenn einen das nicht stört, kann man sich wunderbar darauf einlassen. Auf das Fliegen und andere Fähigkeiten.

Es geht um Freundschaften, Selbsterkenntnisse und Zusammenhalt. Um das Loslassen und Finden. Das Alleinsein und sich öffnen.

Ich habe bei dem Buch so viel gefühlt und es fiel mir bei keinem Buch bisher so schwer, eine Rezension zu verfassen. Eigentlich kann ich nur sagen - lest es selbst. Lasst euch darauf ein und fliegt mit Sofia durch einen kleinen Teil ihres Lebens.

Bewertung vom 03.03.2024
Das Jahr ohne Sommer
Neumann, Constanze

Das Jahr ohne Sommer


sehr gut

Vergangenheit

Geboren in einem Land, dass es nicht mehr gibt.
Was macht das Leben mit uns? Was macht es mit einem kleinen Kind, das noch gar nicht versteht was in dieser großen Welt vor sich geht? Wenn es doch noch nicht mal verstehen kann, was gerade in der eigenen Familie geschieht?

Wir begleiten ein Mädchen durch ihre Kindheit und Jugend. Zu Beginn musste ich etwas schmunzeln, denn die Landsberger Straße in Leipzig ist mir sehr bekannt. Dadurch war ich direkt dabei. Es hat sich etwas familiär angefühlt. Auch wenn ich in der DDR geboren und auch dort aufgewachsen bin, sind Teile der Familie in den Westen und es war immer etwas komisch. Man war Familie und doch entfremdet.

Der Schreibstil ist recht ruhig und doch nimmt sie einen mit. Ich kann mich selbst an vieles der beschrieben Dinge erinnern und musst ab und an schmunzeln. Eigentlich ist die Zeit noch gar nicht so lang her und doch Lichtjahre entfernt.

Für mich war es ein kurzweiliges Buch, dass mich in meine eigene Jugend zurück versetzt hat.

Bewertung vom 03.03.2024
Kosakenberg
Rennefanz, Sabine

Kosakenberg


sehr gut

Was ist Heimat?

Auch ich bin in Brandenburg groß geworden. Nicht auf dem Dorf, aber in eine kleinen Stadt. Nichts für die Jugend und keine gute Aussicht für die Erwachsenen. Auch ich wollte einfach nur weg und höchstens zurück kommen um meine Mutter zu besuchen. Daher hat mich das Buch wohl etwas in seinen Bann gezogen. Ich wollte wissen, wie es Kathleen dabei geht. Wenn sie zurück kommt. Aus der großen und bunten Stadt London. Zurück ins graue Brandenburg.

Dem Leser werden in einer recht ruhigen Sprache die Gegensätzlichkeit näher gebracht. Wie ist das Leben oder wie kann man es sich vorstellen.

An sich habe ich das Buch gern gelesen und auch ein paar eigene Parallelen gesehen. Doch irgendwas hat mir gefehlt. Das, was das Buch besonders macht. Auch war mir Kathleen die ganze zeit über etwas unnahbar. Ich hätte gern mehr mit ihr mitgefühlt, doch war es für mich eher eine Fremde. Obwohl man ihr ja die ganze zeit gefolgt ist.

Alles in allem jedoch ein gutes, kurzweiliges Buch.

Bewertung vom 28.02.2024
Geschichte
Hart-Davis, Adam

Geschichte


ausgezeichnet

Voller Wissen

Wie rezensiert man am besten ein Geschichtsbuch?
Eigentlich sollte jeder spätestens im besagten Fach in der Schule damit in Berührung gekommen sein, doch sind wir ehrlich - wie viele Schüler interessiert es zur Zeiten der Pubertät, was vor einigen 100 Jahren passiert ist?

Daher finde ich es unheimlich wichtig, auch zu Hause entsprechende Nachschlagewerke zu haben. Wie zum Beispiel dieses. Wie in vermutlich jedem Geschichtsbuch, so dick es auch sein mag, kann man nie alles detailliert beschreiben. Wie soll man auch Millionen Jahre in ein Buch packen? Nicht umsonst gibt es so viele Bücher, die sich mit einzelnen Epochen beschäftigen. Doch irgendwo muss man ja beginnen. Warum also nicht einfach hier?
Denn Geschichte kann auch spannend sein. Nicht nur reine Daten und Fakten. Wenn man sich ein bisschen damit beschäftigt, kann man in vergangene Zeiten eintauchen und sogar heutige Strukturen besser verstehen.

Durch interessante Erzählungen und sorgfältig recherchierte Fakten gibt das Buch einen Einblick in die Komplexität der menschlichen Geschichte. Es wirft Licht auf kulturelle, politische und soziale Entwicklungen und vermittelt ein gutes Verständnis für die Zusammenhänge zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Mit vielen verschiedenen Themen und einer klaren, ansprechenden und vor allem für Laien verständlichen Sprache lädt dieses Geschichtsbuch dazu ein, in die Schätze der Vergangenheit einzutauchen.
Wir beginnen vor rund 7 Mio Jahre v. Chr. und enden relativ aktuell bei der Impfung gegen Corona Ende 2020. Die wichtigsten Ereignisse werden auf einer Doppelseite mit gut verständlichem Text und vielen und sehr anschaulichen Bildern/Illustrationen beschrieben. Zum Schluss wird zudem noch einmal kompakt die Geschichte der jeweiligen Kontinente umrissen.

Um einen wirklich guten und informativen Eindruck zu bekommen, kann ich das Buch sehr empfehlen. Wenn man sich dann für eine Zeit, eine Person usw. näher interessiert, gibt es genügend weiterführende Bücher.
Ich hoffe jedenfalls, dass auch mein Kind es des Öfteren zur Hand nimmt und es ihm zudem in der Schule eine gute Unterstützung sein wird.

Bewertung vom 28.02.2024
Sticken
Ganderton, Lucinda

Sticken


ausgezeichnet

Detailliertes Buch für Beginner und Fortgeschrittene, die neues lernen möchten

Das Sticken ist eine kreative und entspannte Handwerkskunst, bei der verschiedene Fäden oder Garn mit einer Nadel durch Stoff gestochen werden, um Muster, Designs oder Bilder zu erstellen. Es gibt verschiedene Arten des Stickens, darunter Kreuzstich, Plattstich, Rückstich und viele mehr.

Schon zusammen mit meiner Oma habe ich früher gestickt. Wir haben zusammen im Wohnzimmer gesessen, es lief irgendwas im Fernsehen und wir haben gestickt. Das sind tatsächlich ein paar meiner liebsten Erinnerungen. Ich durfte mir ab und an ein Stickset aussuchen, habe bei ihr geschlafen und los ging es.

Es ist für mich also erstmal nicht neues, doch bin ich über all die Jahre doch beim Kreuzstich/Gobelinstich geblieben. Habe meine Motive gemacht und dabei entspannt. Doch mit der Zeit wollte ich mich einfach gern an Neues wagen. Neue Stiche, neue Möglichkeiten. Daher war das Buch hier genau richtig. Es richtet sich an Anfänger und beschreibt zu Beginn erstmal alle wichtigen Grundlagen. Welche Materialien werden benötigt? Welche Stoffe eignen sich und welche Nadel benötige ich? Denn nicht alles eignet sich für alles und es kann zu Frust kommen und das ganze Projekt landet in der Ecke und nicht an der Wand.

Dann folgt eine komplette Übersicht welche Stiche es gibt und auf welcher der nachfolgenden Seiten dieser näher vorgestellt wird. Das immer mit viel und gutem Bildmaterial. Und genau das ist bei einem Handarbeitsbuch mit das Wichtigste. Was bringt mir eine gute Beschreibung, wenn ich es mir am Ende doch nicht vorstellen kann? Daher ein großes Plus für all die vielen Bilder.
Ich kann und möchte es also allen empfehlen, die gerade erst beginnen und ein gutes Einsteigerbuch benötigen. Oder eben für Leute wie mich, die sich bisher nur mit ein paar Stichen beschäftigt haben.

Bewertung vom 25.02.2024
Die Entflammten
Meier, Simone

Die Entflammten


ausgezeichnet

Zwei Frauen

Auch wenn man mit großen Namen konfrontiert wird, geht es doch um zwei Frauen in dieser Geschichte. Vincent van Gogh spielt eher eine kleine Nebenrolle, die jedoch für den Verlauf des Schicksals einer der Frauen von großer Bedeutung ist.
Denn Jo wird die Ehefrau von seinem Bruder - Theo. Dieser jedoch verstirbt recht schnell nach der Ehe und so muss sie sich und ihren Sohn allein durchbringen. Doch hat sie die Werke von Vincent und weiß diese gut zu vermarkten.

Erzählt wird uns das von Gina. Diese ist bei ihrem Vater und versucht selbst zu schreiben. Ihrem Vater gelang vor vielen Jahren ein Erfolg, doch dann kam nichts mehr.

Zwei Frauen, die von ihren Familien eingenommen sind. Die versuchen ihren eigenen Weg zu gehen, die je ihr eigenes Leben und Schicksal zu verarbeiten haben. Will man der Familie entkommen oder sie stärken? Man kann sie sich nicht aussuchen und doch ist sie da. Wie geht man damit um? Ich musste beim Lesen so oft nachdenken. Und mir selbst Fragen dazu stellen.

Irgendwann gehen Gina und Jo in eine Art Zwiegespräch. Jo erzählt von ihrem Leben und Gina saugt all die Informationen auf. Die Art und Weise zu erzählen mochte ich sehr. Gespräche zwischen Personen, die sich eigentlich nie treffen können.

Vor allem fand ich es spannend zu erfahren, wie das Leben rund um einen Künstler aussieht. In der Schule lernen wir Biographien, sehen Bilder und sollen sie zuordnen können. Doch was passierte um sie herum? Wer war die Familie, Freunde? Wie haben sie zueinander gestanden? Geholfen? Wie sind sie mit entsprechenden Krankheiten umgegangen und wie konnten Künstler so werden wie sie waren? Oft, weil andere Mitglieder der Familie zurückgesteckt haben.

Ja, es ist ein eher ruhiges Buch. Keine Biographie im klassischen Sinn und dennoch erfahren wir viel über die van Goghs und ihr Leben. Vielleicht sollte man in er Schule ab und an auch solche Werke nehmen, um Zusammenhänge und Künstler besser verstehen zu können.

Ein Buch, das mich zum Nachdenken und selbst recherchieren angeregt hat. Vielen Dank dafür!

Bewertung vom 25.02.2024
Tatort Hafen - Tod an den Landungsbrücken / Wasserschutzpolizei Hamburg Bd.1
Kästner & Kästner

Tatort Hafen - Tod an den Landungsbrücken / Wasserschutzpolizei Hamburg Bd.1


ausgezeichnet

Ein spannender erster Fall

Was mir als erstes aufgefallen ist, ist, dass wir mit dem Cover direkt in den Ort des Geschehens entführt werden. Als Leser weiß man direkt, wo wir uns befinden. Am Hafen - doch was ist dort passiert? Ein Mord. Der Barkassenkapitän Lutteroth wird von seinem Kollegen erschlagen auf seinem eigenen Schiff gefunden. Die Kommissarin Jonna Jacobi und der Wasserschutzpolizist Tom Bendixen ermitteln.

So beginnt der Krimi und wir folgen den beiden und anderen Protagonisten nun durch die Ermittlungen. Es gibt Wendungen, private Probleme und jede Menge Verdächtige.
Der Schreibstil ist flüssig und man kann als Leser alles nachvollziehen. Es werden Orte und Gegebenheiten wirklich gut beschrieben und man bekommt ab und an kleine Einblicke in die Arbeit der Wasserpolizei und in die Arbeit am und rund um den Hafen.

Der Fall an sich war schlüssig und man hatte schon die ein oder andere Idee, doch am Ende war es dann doch ein bisschen anders als gedacht.

Für mich war es ein spannender und kurzweiliger Krimi, den ich gern gelesen habe. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil, denn ein, zwei Sachen bleiben noch unbeantwortet. Allerdings nicht zum Fall selbst - eher zu den Ermittlern.

Von mir eine klare Empfehlung für das Buch!