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buchina
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Mainz

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Insgesamt 228 Bewertungen
Bewertung vom 20.05.2015
Bartelmay, Ryan

Voran, voran, immer weiter voran


gut

Chic und Buddy hatten nicht viel Glück in ihrem Leben. Ihr Vater nahm sich früh das Leben und ihre Mutter verließ sie, als sie volljährig wurden.

Chic heiratet sehr früh seine Jugendliebe Diane und träumt von einem unaufgeregten glücklichen Eheleben. Damit startet das Buch und man hat schon bei den ersten Seiten das Gefühl, dass diese Ehe kaum eine Chance hat. Zu unterschiedlich sind die Erwartungen. Dann heiratet sein Bruder Buddy die indisch-stämmige Lijy, von der Chic von Anfang an fasziniert ist. Um die Ehe seines Bruders zu retten, zerstört er fast seine eigene.

Dieser Roman hat mich gereizt, vorallem weil ich Geschichten aus den 50ern, die in den USA spielen sehr interessant finde. Das liegt zum einen daran, dass die gesellschaftlichen Zwänge noch sehr stark sind, besonders was das Familienideal angeht, anderseits gibt es erste Mutige, die aufbegehren. Auch die beiden Brüder sind gefangen in ihren Beziehungen, sind nicht wirklich glücklich, aber es fehlt der Mut zum ausbrechen.

Es ist ein sehr ruhiges Buch ohne große Höhen und Tiefen, was mich mit der Zeit auch etwas gelangweilt hat. Außerdem war von Anfang an die Stimmung sehr deprimierend. Gefallen hat mir der Prerspektivwechsel, auch wenn er manchmal sehr abrupt war. Dennoch konnte dies auch nicht wirklich Spannung aufbauen. Insgesamt fehlten mir im Buch ein paar Highlights und Überraschungsmomente. Am Ende musste ich mir selbst immer wieder sagen, voran, voran.... Aus diesem doch interessanten Bruderpaar hätte man meiner Meinung mehr machen können.

Bewertung vom 24.04.2015
Rowell, Rainbow

Eleanor & Park


ausgezeichnet

Eleanor hat nicht viel Glück in ihrem Leben. Ihre Eltern haben sich getrennt, ihr Vater ist nicht an ihr interessiert und ihre Mutter hat einen grauenvollen Männergeschmack. Wegen dem neuen Mann ihrer Mutter zieht sie mit ihren Geschwistern in eine neue Stadt und damit auch in eine neue Schule. Als Neue ist es immer schwierig irgendwo neu anzufangen, dazu kommt das Eleanor nicht gerade jemand ist, der sich gut anpassen kann. Ganz offensichtlich gehört dazu ihr extravaganter Kleidungsstil, der auch der schlechten finanziellen Lage ihrer Mutter geschuldet ist. Was sie insgesamt zu etwas besonderen macht, aber das Leben als Teenager nicht einfacher. An ihrem ersten neuen Schultag ist schon die Fahrt mit dem Schulbus eine Prüfung, denn jeder hat seinen angestammten Platz und möchte die Neue, die so komisch aussieht nicht neben sich sitzen haben. Auch Park denkt das, aber als er merkt, wie verzweifelt Eleanor langsam wird, zeigt er auf den leeren Platz neben sich. Nun sitzen diese beiden sehr unterschiedlichen Menschen jeden Schultag 1 Stunde nebeneinander, je eine halbe Stunde hin und zurück. Durch Comics und Musik kommen sie sich langsam näher.

Dieses Näherkommen als Leser zu beobachten ist einfach schön. Das liegt zum einen an den beiden außergewöhnlichen Charakteren. Sie haben beide ihre Ecken und Kanten und gerade bei Eleanor brauchte ich eine Weile um mit ihr warm zu werden. Sie kann sehr aufbrausend und ungerecht werden, aber umso mehr man über ihren familiären Hintergrund erfährt, umso versteht man sie. Das ist eine große Stärke des Romans, der zu Beginn wie eine Teenagerromanze anfängt und dann nach und nach immer mehr zum Gesellschaftsdrama wird. Zum zweiten schafft es die Autorin mit ihrer Sprache und Schreibstil immer wieder meine Emotionen beim Lesen zu wecken. Ich musste immer wieder grinsen und schluchzen. Der Wechsel der Erzählperspektive von Eleanor und Park brachte mich noch näher an die beiden Protagonisten. Besonders zu Beginn ist es wirklich süß, zu sehen wie die ersten Begegnungen von beiden Seiten gesehen werden.

Für mich ein wirklich gelungener Liebesroman. Der wunderbar romantisch ist, aber auch zeigt wie wichtig es ist, sich nicht durch Äußerlichkeiten zu blenden oder abschrecken zu lassen. Ein Roman, der zeigt was wahre Liebe bedeutet und wie wichtig Toleranz ist. Wirklich empfehlens- und lesenswert!

Bewertung vom 24.04.2015
Filer, Nathan

Nachruf auf den Mond


ausgezeichnet

Der Roman erzählt die Geschichte von Matthew, oder besser Matthew erzählt seine Geschichte. Matthew ist Patient in einer psychiatrischen Klinik in England. Er leidet an Schizophrenie. Wenn er keine Medikamente nimmt, hört und sieht er seinen verstorbenen Bruder. Um der Langeweile des Klinikalltags zu entgehen, schreibt Matthew seine Lebendgeschichte auf und der Leser ist direkt dabei.

Beginn und Angelpunkt ist der frühe Tod seines Bruders. Matthew war neun Jahre, als sein älterer Bruder Simon durch einen Unfall starb. Dieser Tod verändert nicht nur Matthews Leben, sondern auch das seiner Familie und der Leser ist durch Matthews Augen direkt dabei.

Der roman ist durch zwei Handlungsstränge aufgebaut. Zum einen die Geschichte Matthews uns seiner Familie und Matthews Leben in der Klinik, das eher bruchstückhaft erzählt wird. Als Leser kommt man so Matthew sehr nahe. Er ist ein sehr interessanter und vielseitiger Charakter. Ich brauchte etwas um mit ihm warm zu werden. Genauso ging es mir beim Schreibstil. Zum Teil wirkt alles sehr abgehakt, dies ist aber Matthews Charakter zuzuschreiben, der ja seine Geschichte aufschreibt und deshalb passt es ganz gut. Nach und nach bin ich sehr gut in diese ungwöhnliche Geschichte hingekommen und sie hat mich richtig berührt. Die ganze Geschichte wirkt so authentisch, was zum einen an der guten Recherche des Autors liegt zum anderen, an der sehr guten Charakterzeichnung, nicht nur bei Matthew, sondern auch seiner Familie. Ich konnte mir alle Charakter sehr gut vorstellen und ihre Gefühle und Handlungen nachvollziehen.

Ein ungewöhnlicher Roman mit einem außergewöhnlichen Protagonisten. Für mich nicht immer einfach zu Lesen, aber dennoch ein ganz besonderes Buch, was ich nicht so schnell vergessen werden. Sehr empfehlenswert.

Bewertung vom 16.03.2015
Schacht, Maik

Aufs Brot


sehr gut

Aufs Brot verspricht verschiedene Brotaufstriche und mehr. Und das hält es auch. Es ist eigentlich alles drin, was man mit einem leckeren Brot verbindet. Brot backen und dazu dann kalte und heiße Aufstriche. Auch Rezepte für Brot to go. Und zeigt damit wie vielseitig man ein einfaches Brot gestalten kann. Meine Familie und ich essen sehr viel und gerne Brot. Deswegen freute ich mich sehr mit diesem Buch etwas Abwechslung auf den Brotplan bringen zu können. Meine Favoriten sind vor allem Fisch und Ziegenkäserezepte. Da wurde ich auch nicht enttäuscht. Manche Sachen waren mir etwas aufwendig, da man Zutaten wie für ein ganzes Essen brauchte, aber einige Rezepte werden jetzt öfter gemacht.
Das Buch ist sehr schön gestaltet, nur beim bloßen durchblättern bekam ich Appetit und konnte es kaum erwarten zu starten. Die Fotos sind sehr Professionell und auch die Hintergründe sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet.
Ich war erst überrascht, dass neben den Brotaufstrichen Brotbacken und süß kochen soviel Raum einnimmt. Diese Kapitel sind zwar auch spannend und interessant, aber nicht das was ich nach Titel und Aufmachung erwartet habe. Deshalb waren es für mich insgesamt etwas wenig Brotaufstriche. Aber da ich für mich sehr gute Rezepte gefunden habe z.B. die rote Ziege (mein absoluter Liebling) bin ich mit dem Buch doch sehr glücklich und kann es jedem Brotliebhaber empfehlen.

Bewertung vom 16.03.2015
Morelli, Giampaolo

Verliebt in sieben Stunden


gut

Der Roman wirbt ja damit, dass es zeigt wie man als Langweiler in einen Herzenbrecher verwandelt mir funktionieren Flirttipps. Da scheint dann eher eine männliche Zielgruppe angesprochen zu werden, obwohl der Inhalt doch ein typischer Frauenroman ist.

Es fängt erst einmal nicht so gut für den Protagonistin Paolo an. Er erwischt seine Verlobte in flagranti mit seinem Chef. Kündigt daraufhin Verlobte und Job. Aus Verzweiflung nimmt er einen Job bei einem Männermagazin an, obwohl er sich als Wirtschaftsjournalist dort völlig falsch fühlt. Unter anderem soll er einen Bericht über Flirtkurse schreiben. Dafür nimmt er selbst an einem teil und lernt so Valerie kennen. Auch wenn er skeptisch gegenüber ihrem Kurs ist und er sie zu Beginn nicht mag, soll sie ihm helfen bei der Rückeroberung der Ex.

Der Roman ist nett, ich habe ihn gerne gelesen und werde ihn aber auch schnell wieder vergessen. Erst ist einfach zu vorsehbar. Schon auf den ersten Seiten wird klar wohin sich das ganze entwickelt und man wird als Leser auch nicht enttäuscht, denn genau so entwickelt sich ohne Überraschungen. Was ich schön fand, die kleinen Beschreibungen der süditalienischen Städte, da kam bei mir jetzt im tristen deutschen März ein paar Urlaubsgefühle auf. Der roman ist wie der typische sonntägliche Liebesfilm auf dem ZDF: man wird nett unterhalten, nicht herausgefordert und kann danach gut schlafen.

Ich hatte ja keine große tiefgründige Literatur erwartet, aber da der Roman als der Bestseller Italiens propagiert wird, hatte ich mit etwas besonderen gerechnet. Aber das konnte der Roman nicht halten. Aber hat mich auch nicht gelangweilt, ich konnte ab und zu schmunzeln und mich entspannen. Also wer leichte Kost mit einem typisch gestrickten Beziehungs-hin und her aus dem schönen Italien sucht, dem sei der Roman empfohlen. Die Charaktere sind etwas eindimensional aber sympathisch. Die Sprache locker und leicht, wie das ganze Buch. Und am ende kann ich auch noch sagen, dass die meisten Flirttipps für mich als Frau doch logisch sind und sicherlich ihre Wirkung zeigen.

Bewertung vom 26.02.2015
Ramadan, Ortwin

T.R.O.J.A. Komplott


sehr gut

Du wirst überwacht 24 Stunden. Es gibt keine Möglichkeit dich zu verstecken, denn es sind keine Kameras, die dein Leben einfangen, sondern winzig kleine Nanorobots, die in deinem Körper leben und dein Leben überwachen. Ihre eigentliche Aufgabe ist es, die Gesundheit jedes Bürgers zu überwachen. Den Bürgern wird damit vorgeschrieben gesund zu leben, d.h. wenn sie sich nach an vorgeschriebene Diäten halten, erhalten sie Geldstrafen. Nicht allen gefällt dieses Eingreifen in das Privatleben, denn wie weit können diese wirklich Nanorobots gehen, wer kontrolliert sie?

Nico stellt das alles nicht in Frage. Er hat nur ein Ziel, er will zum FBI, um für das Gute zu kämpfen. Kurz bevor er sein hart erkämpftes Abschlusszeugnis bekommen soll, wird er aus der Akademie geworfen. Für Nico zerplatzt ein Traum. Aber kurz darauf bekommt er auf unorthodoxe Weise ein Angebot, was er nicht ausschlagen kann. Er unterschreibt seinen Arbeitsvertrag bei einer Organisation, die über jedem Geheimdienst steht und die an einem Programm arbeitetet, dass so geheim ist, dass niemand davon erfahren darf. Nico ist glücklich, aber steht er auf der richtigen Seite.

Ein zweiter Handlungsstrang beschäftigt sich mit Beta, die sich mehr schlecht als recht durchs Leben schlägt. Nachdem es einen Brandanschlag auf ihre Wohnung gab und ihre Mitbewohnerin ermordet wurde, erhält sie eine geheimnisvolle Nachricht. Sie flieht mit einem Ziel...

Nico und Beta sind die zwei Hauptcharaktere, deren Geschichte in abwechselnden Handlungssträngen erzählt wird. Dazu kommen weitere Handlungsstränge von den Machthabern im Hintergrund. Die Kapitel sind sehr kurz, die Wechsel dementsprechend schnell. Dadurch ist der Roman von Anfang an spannend und ein richtiger Pageturner, ich konnte ihn wirklich kaum aus der Hand legen. Die Handlung ist rasant, leider leiden darunter etwas die Charaktere. Sie waren mir zwar von Anfang an sympathisch, aber sie gingen mir nicht so richtig nah. Es fehlte ihnen etwas an Tiefe. Auch hätte ich gerne mehr über die Hintergründe dieser überwachten Welt erfahren, immerhin ist das für eine Gesellschaft ein ziemlicher Umbruch, so bis ins kleinste Detail überwacht und gemaßregelt zu werden. Deshalb gibt es einen Stern Abzug für den doch sehr spannenden Roman.

Bewertung vom 23.02.2015
Kidd, Sue Monk

Die Erfindung der Flügel


ausgezeichnet

Die Geschichte der Sklaverei in den Südstaaten hat mich schon immer interessiert. Vor allem seid ich vor ein paar Jahren die Südstaaten besucht habe und mir auch einige der bekannten Plantagen angeschaut hatte. Dieser Roman ist dann auch was ganz besonderes, weil er sich auf reale historische Persönlichkeiten stützt. Meine Erwartungen waren dementsprechend hoch.

Der Roman lebt von der Geschichte zweier Mädchen/Frauen. Zum Einen Sarah, die mit ihrer Familie auf einer Plantage bei Charleston lebt. Sie bekommt zu ihrem 11. Geburtstag ein Sklavenmädchen Hetty geschenkt. Sarah lehnt das Geschenk ab, denn sie glaubt nicht, dass ein Mensch einen anderen Menschen besitzen kann. Sie muss sie aber behalten und sucht eine neue Strategie, dagegen vorzugehen. Sie freundet sich mit Hetty an und bringt ihr Lesen und Schreiben bei. Etwas was verboten ist, denn Sklaven sollen ungebildet bleiben.

Abwechseln wird nun die Geschichte beider Mädchen über die nächsten 40 Jahre erzählt. Dadurch habe ich einen sehr guten Einblick in die damalige Zeit bekommen. Einerseits das Leben als Sklavin und anderseits das priviligierte Leben einer reichen Tochter, die aber auch schnell an die Grenzen stößt. Denn Frauen, auch aus reichem Hause, hatten kaum Rechte und Möglichkeiten sich in Politik einzumischen. Es werden also zwei wichtige Themen des 19. Jh. in den USA angesprochen Sklaverei und Frauenrechte.

Beide Charaktere werden sehr differenziert beschrieben, so dass ich mich in ihre jeweiligen Welten gut hineinversetzen konnte. Ich habe mit ihnen mitgelitten und gehofft. Dazu die Sprache des Romans, der die Emotionen sehr gut weiter transportiert. Ein großartiger Roman mit starken Charakteren, wunderbaren Sprachstil und einer spannenden emotionalen Geschichte. Ein wirkliches Lesehighlight, welches meine Erwartungen übertroffen hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.01.2015
Neuhaus, Nele

Die Lebenden und die Toten / Oliver von Bodenstein Bd.7 (Restauflage)


sehr gut

Es geht weiter mit dem Ermittlerteam Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein. Ich selbst kenne nicht alle Teile der Reihe, dass tut dem Lesespass kein Abbruch. Gut man ist nicht mit allen Feinheiten des Privatleben vertraut, aber die Autorin schaffte es immer Neuleser nicht im Regen stehen zu lassen, sondern immer wieder kleine Zusammenfassungen einspielen zu lassen, die den jeweiligen Beziehungsstatus klar stellen. Dieser Roman ist also auch für Quereinsteiger zu empfehlen, denn die eigentliche Krimigeschichte ist immer angeschlossen.

Diesmal geht es um einen Serientäter, der scheinbar willkürlich Menschen erschießt. Erst nach und nach zeigen sich die Verwicklungen der Opfer. Und es schält sich ein ernstes aktuelles Thema heraus: Organtransplantationen. Wer ist Opfer, wer ist Täter. Es gibt aber kein einfaches schwarz/weiß Schema. Immermehr Motive kommen zutage. Bis zum Schluss wusste ich nicht wer der Täter ist und das hielt auch den Spannungsbogen gespannt. Dennoch gab es einige Längen, die nicht hätten sein müssen. Es kam mir manchmal so vor, dass die Autorin extra noch mehr Ecken einbauen wollte, die die Hanlung nicht gebraucht hätte, aber den Roman zu sehr aufgebauscht haben.

Schreibstil und Charakterzeichnung war wieder sehr gut. Ich mag beide Kommissare sehr gern, auch wen sie manchmal etwas kalt rüber kommen, aber das gehört zu ihnen. Insgesamt ein guter Nele Neuhaus Krimi, nciht ihr bester, aber gut zu lesen und mitzurätseln.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.01.2015
Grodstein, Lauren

Die Freundin meines Sohnes


sehr gut

Peter Dizinoff hat alles, was man sich als typischen amerikanischen Vorzeige-Mittvierziger vorstellen kann: eine liebende Frau, einen Sohn, ein Häuschen in der Vorstadt, Erfolg im Beruf. Was kann da schon schief gehen, viel, wie man schon auf den ersten Seiten erfährt. Oder besser man erfährt nichts, außer das er aus eigenem Verschulden das alles verloren hat. Wie und warum, darum geht es im restlichen Roman. Der Charakter Peter Dizinoff war mir sofort sympathisch. Seine Selbstreflexion nimmt er immer mit soviel Humor, dass es einfach Spass macht weiterzulesen. Nie driftet er ins Selbstmitleid ab, sondern weist manchmal schon zu oft darauf hin, dass er der alleinige Auslöser für die Geschehnisse ist. Dadurch wirkt es manchmal so auf mich, als ob er immer um Verzeihung bitten möchte, was manchmal etwas anstrengend war. Die ganze Zeit wird eine Spannung gehalten, da ich immer wissen wollte, was genau passiert ist. Fast wie in einem Krimi. Geschickt wechselt Laura Grodstein die Zeitebenen, bei den Rückblicken von Peter. Durcheinander kam ich bei diesen Wechseln eigentlich nie. Ganz im Gegenteil sie liefern ein rundes Bild vom Leben Peter, seiner Familie und seiner besten Freunde. Das Ende kam dann für mich plötzlich und unerwartet. Ich war etwas entäuscht, möchte aber nicht mehr verraten, sonst geht die Spannung weg. Ein wirklich empfehlenswerter Roman, der sich sehr gut und flüssig liest. Er zeigt ein gutes Bild, wohin auch gut gemeinte Kontrolle führen kann.