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Leseschneckchen
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Insgesamt 315 Bewertungen
Bewertung vom 16.05.2021
McKinlay, Jenn

Irgendwo ist immer irgendwer verliebt


ausgezeichnet

Wie weit muss man reisen, um die Liebe zu finden?

Als Chelsea erfährt, dass ihr Vater sieben Jahre nach dem Tod der Mutter eine neue Frau in sein Leben lassen und heiraten möchte, ist sie am Boden zerstört. Wie kann er nur den Platz der Mutter durch eine neue Frau ersetzten und das auch noch, nachdem er sie erst gerade kennengelernt hat? Für Chelsea ist diese Vorstellung unmöglich. Nach einer Auseinandersetzung mit Vater und Schwester gibt diese ihr unmissverständlich zu verstehen, dass Chelsea dringend an sich arbeiten muss. Seit dem Tod der Mutter hat sie aufgehört zu Leben und dabei auch ihre Lebensfreude verloren. Als ihre Schwester sie daran erinnert, dass sie zuletzt auf ihrer Europareise kurz vor dem Tod der Mutter das letzte Mal gelacht hat, beschließt Chelsea genau dort nach ihrem Lachen zu suchen. Und zwar in Irland, Frankreich und Italien. In jedem dieser Länder hat sie ihr Herz gelassen und sich in einen Mann verliebt. Kann sie diese Liebe wiederfinden, wenn sie die Männer noch einmal trifft? Ist es möglich, sich von der Arbeit, der sie sich seit dem Tod der Mutter verschworen hat, wirklich eine Auszeit zu gönnen? Statt sich ihrem Glück und den schönen Dingen des Lebens zu widmen, hat Chelsea all ihre Zeit der vergangenen Jahre in ihren Beruf gesteckt. Es fällt ihr schwer, plötzlich das liegen zu lassen, worauf sie jahrelang hingearbeitet hat. Deshalb macht es ihr auch nichts aus, als sie während ihrer Reise ständig von den Anrufen ihres Kollegen Jason vereinnahmt wird. Obwohl sich gerade er mit seinen komplett gegensätzlichen Argumenten mehr als Konkurrent, statt als Partner eignet. Schon immer war er ihr ein Dorn im Auge und nun bleibt ihr nichts anderes übrig, als mit ihm zusammen zu agieren.

Eine Frau auf der Suche nach drei Männern und ihrem Glück, wenn das nicht aufregend klingt! In „Irgendwo ist immer irgendwer verliebt“ von Jenn Mc Kinley geht es aber vor allem darum, mit dem Verlust geliebter Menschen umzugehen und zu einem gewissen Zeitpunkt mit der Trauer abzuschließen und zum Leben zurückzukehren. Chelsea ist das nach sieben Jahren nicht gelungen. Doch so traurig es klingt, das Buch sprüht nur so vor Leichtigkeit und gemütlicher Atmosphäre. Die fröhliche Farbe des Covers hält also was sie verspricht. Ich wurde schnell warm mit all den lieben Protagonisten und ließ mich von der herzensguten Familie mitreißen. Bereits nach wenigen Seiten wurde mir klar, wie gefühlsgeladen diese Geschichte ist. Ich liebe es, wenn ein Buch so viele Emotionen in mir weckt. Es ließ mich herzhaft lachen und brachte mich kurz darauf wieder den Tränen nahe. Was wünscht man sich mehr, als von einer Geschichte so gut abgeholt zu werden? Zudem ist der Schreibstil wunderbar flüssig und ließ mich locker über die Seiten schweben. Neben den traurigen Erinnerungen schwingt so viel Humor und Liebe in der Geschichte mit, dass sie nie belastend, sondern leicht wie eine Feder wirkte. Es hat mir Spaß gemacht, Chelsea auf ihrer Reise zu begleiten. Die richtige Portion Romantik und die wunderschönen Beschreibungen der Umgebung rundeten das Ganze ab. Auch wenn gewisse Dinge zu erahnen waren, habe ich mich riesig darauf gefreut. Ich habe diesen perfekten Mix sehr genossen und möchte sogar behaupten, dass dieses Buch zu einem Feelgood Highlight des Jahres zählt. Für mich ein absoluter fünf Sterne Roman.

Bewertung vom 28.04.2021
Odesza, D. C.

DARK Moon GLOW


ausgezeichnet

Spannend, heiß und gefährlich – Dark Moon Glow

Im zweiten Band der Glow-Reihe lernt Muriel endlich den geheimnisvollen Alvaro und seine Vorlieben besser kennen. Außerdem lässt sich auch der Stalker eine neue Tour einfallen, um Muriel näherzukommen. Ob er damit Erfolg haben wird?
Die Streitereien mit Darko gehen weiter. Können er und Muriel sich wirklich nicht leiden oder steckt mehr hinter ihren neckischen Spielchen?

Wie schon Band 1 fesselt auch „Dark Moon Glow“, der zweite Teil, an jede einzelne Seite. Ich musste unbedingt erfahren, was sich der Stalker als nächstes einfallen lässt. Außerdem reizte es mich, hinter die Geheimnisse der vier Männer zu gelangen. Wieder konnten mich der leichte Schreibstil und die aufregende Story restlos überzeugen.
In diesem Buch kommt Muriel vor allem dem herrischen Alvaro und dem düsteren Darko näher, aber auch Yeal und Eladen bekommen eine, wenn auch kleinere Rolle. Jeder einzelne von ihnen hat gute wie schlechte Züge. Sie überraschen mich immer wieder und ich kann gar nicht genug von ihnen bekommen.
Muriel trumpft weiterhin mit ihrem losen Mundwerk und starken Charakter auf. Es ist amüsant die Wortgefechte zwischen ihr und den Männern zu beobachten. Sie löst damit nicht nur in den Bad Boys ein unbändiges Verlangen aus. Auch sie selbst kennt kein Halten und sprüht nur so vor purer Lust. Ihre unbändige Energie hat mich oftmals zum Staunen und Schmunzeln gebracht.
Der Stalker lässt sich jede Menge ausgeklüngelter Tricks einfallen, um Muriel das Leben zur Hölle zu machen. Immer wieder brachte er mich ins Grübeln und lockte mich auf verschiedene Fährten. Ich genieße es, diese Spekulationen anzustellen und freue mich wahnsinnig darauf ihn irgendwann aufzuspüren!
Eine unterhaltsame, kurzweilige, spannende und selbstverständlich heiße Geschichte. Auch wenn ich nicht gerade bekannt dafür bin, Buchreihen hintereinander weg zu lesen, bei dieser kann ich einfach nicht aufhören, denn es macht mir wahnsinnig Spaß, das wilde Treiben zu verfolgen! Das liegt vor allem daran, weil die Story für jede Menge Überraschungen sorgt und mich am Ende mit unbändiger Neugierde zurücklässt. Diese Reihe muss man einfach komplett lesen.

Bewertung vom 25.04.2021
Odesza, D. C.

DARK Night GLOW


ausgezeichnet

Es wird heiß und gefährlich unter der Sonne Spaniens
Seit zwei Jahren wird die hübsche Muriel von einem Stalker verfolgt. Was erst mit Kleinigkeiten begann, spitzt sich immer mehr zu und führt schließlich dazu, dass sogar ihr Freund Maxim ums Leben kommt. In einem neuen Haus und an einem anderen Ort in Spanien versucht sie nach dem Tod ihres Freundes ihr Leben weiterzuführen. Dabei trifft sie auf eine Gruppe junger Männer, die ebenfalls einige Geheimnisse mit sich führen. Die vier Männer unterbreiten Muriel ein unmoralisches Angebot. Da der Verfolger ihr bereits wieder auf den Fersen ist, erhofft Muriel sich Schutz durch die Männer und geht auf ihre Forderungen ein.
Dark Night Glow ist für mich mal wieder eine ganz neue Leseerfahrung. Die Autorin hat hier nicht nur durch ausgefallene Namen, sondern auch durch spezielle Charaktere einen neuen Stil geschaffen. Einen so krassen Charakter wie den von Muriel zum Beispiel, habe ich lange nicht erlebt. Sie ist selbstbewusst, schlagfertig, extrem direkt und bereit für jedes sexuelle Abenteuer. Durch ihre provokante Art fordert sie ihre vielfältigen Erlebnisse regelrecht heraus und verdreht den Männern in ihrem Umfeld den Kopf. Aber auch ihre neuen und geheimnisvollen Männerbekanntschaften strotzen nur so vor Sexappeal und weckten in mir den Wunsch, sie näher kennenzulernen. Hier ist eindeutig mit heißen Abenteuern zu rechnen, und das nicht zu wenig. Man sollte sich aber vor dem Lesen im Klaren sein, dass man dies auch so möchte. Nicht umsonst wird zu Beginn des Buches explizit darauf hingewiesen, dass es kein Buch für Minderjährige ist. Hat man nämlich erst mal mit der Reihe angefangen, kann man schlecht wieder aufhören und ich habe die Vermutung, dass es noch deutlich heißer zugehen wird. Die durchgehende Spannung hat mir sehr gefallen. Langeweile ist ein Fremdwort. Auch wenn ich mit etwas mehr Thriller und weniger Sex gerechnet hatte, lässt sich das Buch in einem Zuge durchsuchten. Aber Vorsicht! Nachschub sollte dringend geordert werden, denn das Ende hat mich überrascht und bleibt mit einem Cliffhanger zurück.
Mich hat die etwas skurrile heiße Dark Romance sehr gut unterhalten. Ich habe mich so manches Mal dabei erwischt, wie ich in mich hineingelacht habe und finde, man kann die Story mit etwas Abstand zur Realität sehr gut genießen. Deshalb bekommt sie die volle Sternzahl von mir.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.04.2021
Winter, Raven T.

Kill your enemies protect your heart


sehr gut

Auf dem Weg zur Rache das Herz verloren

Die Mechanikerin Erin verfolgt nur ein Ziel. Und zwar den Tod ihres Verlobten zu rächen. Der Reihe nach sucht sie die Verursacher seines Todes auf und bringt einen nach dem anderen zur Strecke. Nur darauf bedacht, die Rache auszuüben, die diese Leute verdient haben. Einer nach dem anderen soll mit seinem Leben bezahlen, so wie der unschuldige Andrew es musste. Natürlich geht Erin mit äußerster Vorsicht und Bedacht vor. Bis ihr der junge Staatsanwalt Ruark in die Queere kommt. Er ist der erste Mann, der Erin unvorsichtig werden lässt. Er weckt Gefühle in ihr, die völlig unkontrollierbar sind. Und das bedeutet für Erin Gefahr! Sie hat keinen Platz für diesen Mann in ihrem Leben, auch wenn Ruark ebensolche Gefühle für sie entwickelt. Denn für ihn verloren die Frauen bisher schon nach kurzer Zeit ihren Reiz. Nicht so Erin. Sie fordert ihn heraus mit ihrer unberechenbaren Art. Sie ist die erste Frau, die ihn wirklich interessiert, deshalb lässt er nicht locker. Doch warum weicht sie ihm ständig aus?
Was habe ich mich auf den ersten Romantic Thrill von Raven T. Winter gefreut. Allein das Cover hat mich schon umgehauen und so musste ich auch die Story, die sich hinter diesem schönen Umschlag verbirgt, unbedingt lesen.
Die Protagonistin Erin lernte ich sofort in Action kennen, denn als ich die ersten Seiten aufschlug, fand ich mich in einem ihrer Anschläge wieder. Die starke, selbstbewusste Frau, kommt in der Männerwelt hervorragend zurecht und versteht sich ausgezeichnet darin, ihre Rollen zu wechseln. Nur bei dem attraktiven Staatsanwalt, der plötzlich in ihre Werkstatt platzt, verliert sie die Kontrolle. Schnell sprühen nicht nur Funken zwischen den beiden, sondern es wird heiß und gefühlvoll. Für einen Romantik Thriller war mir die Harmonie zwischen den beiden manchmal schon fast zu intensiv und ungewohnt, aber ich habe diese Wohlfühlmomente absolut genossen. ihr Umgang miteinander war unbeschwert, unterhaltsam und leicht. Natürlich lief nicht immer alles reibungslos. Auch amüsante Wortgefechte und feurige Auseinandersetzungen machten die Zusammentreffen zwischen Erin und Ruark zu einem leidenschaftlichen Erlebnis. Eine Frage wirbelte mir unentwegt im Kopf herum. Selbst wenn Erin eine Beziehung mit Ruark wollte, welche Möglichkeiten blieben dem aufrichtigen Anwalt und der rachsüchtigen Mörderin überhaupt? Hätten die Zwei unter diesen Umständen eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft? Die Antwort auf meine Frage hat die Autorin meines Erachtens perfekt gelöst! Aber um ehrlich zu sein, hatte ich erwartet, in der gesamten Story etwas mehr Adrenalin loszuwerden. Auch wenn sie gut durchdacht war, hätte ich mir ein wenig mehr Spannung und Nervenkitzel gewünscht. Leider kam erst zum Ende des Buches richtiges Thriller-Feeling auf. Es wurde spannend, die Ereignisse überschlugen sich und nahmen neue Wendungen an.
Aus meiner Sicht würde ich das Buch als einen eher ruhigen Romantic Thriller einstufen. Für Anfänger dieses Genres absolut empfehlenswert! Auch wenn mir etwas Action fehlte, hat mir die Mischung aus Rachsucht und Harmonie dennoch gut gefallen!

Bewertung vom 03.04.2021
Kirsch, Lisa

Das Glück in vollen Zügen


ausgezeichnet

Ist der Zug schon abgefahren oder hat die Liebe noch eine Chance?

Die Produktdesignerin Marie und der E-Bike-Bauer Johannes begegnen sich regelmäßig auf dem Weg zur Arbeit in der Bahn nach München. Ihre Blicke kreuzen sich, ein Interesse ist definitiv da und ohne je ein Wort miteinander gesprochen zu haben, versuchen sie sich gegenseitig ein Bild voneinander zu machen. Dass sie damit nicht immer richtig liegen, bemerken sie erst später….

Was habe ich gelacht. Dieser ereignisreiche Wohlfühlroman hat mir beste Unterhaltung geliefert. Nicht nur, weil er sich in der beliebten Urlaubsregion rund um den Ammersee abspielt und zahlreiche Urlaubserinnerungen in mir hervorrief, sondern auch weil Lisa Kirsch in ihrem Buch amüsante, individuelle und absolut sympathische Charaktere geschaffen hat. Neben den unterhaltsamen Gedanken von Johannes und Marie haben mich auch Freunde, Familie und Nachbarn bei Laune gehalten. Da wäre zum Beispiel der an Demenz erkrankte Vater von Johannes, der von Tag zu Tag vergesslicher wird und spontane Ausflüge unternimmt. Oder Marie‘s Mutter, die mit allen Mitteln versucht, ihre Tochter unter die Haube und in angesehene Kreise zu bringen. Auch der Nachbar Herr Kratzer, der sich vom Spanner zum Welpenpfleger entwickelt, sowie Nepumuk, Marie‘s reicher Freund und Gelegenheitsliebhaber. Sie alle haben mich regelmäßig zum Lachen gebracht, mich mit fantastischen Momenten versorgt und zum perfekten Lesegenuss beigetragen. Im Leben von Marie und Johannes ist immer was los und so wird es auch nie langweilig in diesem Buch. Leider hat’s mit der Liebe bei Marie und Johannes bisher nicht funktioniert. Ob sie es in diesem Buch zu ihrem Glück schaffen werden oder der Zug an ihnen vorübersaust, das findet ihr besser selbst heraus. Ich für meinen Teil habe die Geschichte sehr genossen und würde mich freuen, noch weitere so locker leichte Bücher der Autorin zu lesen.

Bewertung vom 15.03.2021
Morosinotto, Davide

Der Ruf des Schamanen


ausgezeichnet

Ein Abenteuer der besonderen Art
Wegen einer seltenen und schließlich als unheilbar diagnostizierten Krankheit kommt Leila in die Klinik Santo Toribio. Dort lernt sie neben den anderen Patienten ihres Alters auch den Jungen El Rato kennen. Er schläft nicht, wie all die andern Kinder, im Patientenzimmer und er trägt auch keine Schlafkleidung, trotzdem ist er immer da. Eindeutig hat El Rato ein Geheimnis. Laila und der Junge schließen schnell Freundschaft. Als er von ihrer schweren Krankheit erfährt, kommt er auf die Idee, dass ihnen vielleicht das gefundene Tagebuch von Doktor Clark weiterhelfen kann. Eine anstrengende Suche nach einer seltenen und kostbaren Pflanze beginnt. Gemeinsam mit Laila begibt El Rato sich auf eine gefährliche und abenteuerliche Reise quer durch Peru und hinein in den Amazonas-Regenwald und in das Herz der Dunkelheit. Auf ihrem Weg stellen sich ihnen gefährliche Hindernisse in den Weg und sie begegnen guten wie bösen Menschen. Werden sie ihr Ziel erreichen, bevor Leilas Krankheit gänzlich ausbricht?
Erzählt wird das Buch abwechselnd von Laila und ihrem neu gewonnenen Freund El Rato. Andere Personen, die den beiden auf ihrer Reise begegnen und eine bedeutende Rolle für sie spielen, dürfen ebenfalls zu Wort kommen. Unter ihnen befindet sich auch Doktor Clark, der die Kinder anhand seiner Tagebucheinträge auf die seltene Pflanze aufmerksam macht und Leila diese Chance auf Leben offenbart. Auseinanderhalten kann man die Erzähler sehr gut anhand der unterschiedlichen Tierzeichnungen, die zu Beginn jedes Kapitels zu finden sind. Durch seine kreative Wortgestaltung, die neben den Zeichnungen zu finden sind, wird das Buch aufgelockert. Es macht nicht nur Spaß den Wörtern in den unterschiedlichsten Formen zu folgen, sie spiegeln obendrein auch noch Leilas Emotionen sehr gut wider. Die vielen spanischen Namen machten es mir zu Beginn etwas schwer, den Überblick zu behalten. Doch ist man erst einmal tief in das Leben Perus eingetaucht, kann man auch ihre Bewohner sehr gut auseinanderhalten. Weil die Geschichte für mich einen tiefen Hintergrund hat, würde ich das Buch auch erwachsen Abenteuerfreunden empfehlen. Der Wert von Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Akzeptanz, Vertrauen, Mut und Stärke sind nur wenige der Ideale, die der Autor uns in seinem Buch vermittelt. Es war interessant zu beobachten, wie sich sowohl die Jugendlichen als auch die Erwachsenen während ihrer Reise entwickeln. Besonders gefallen hat mir auch das zarte Band der ersten Liebe, das zwischen Leila und El Rato entsteht und während ihrer gemeinsamen Zeit stetig wächst. Spannend fand ich es, wie der Autor uns in seiner Geschichte mit Magie verwöhnt. Er lässt uns die Kraft der Schamanen spüren und in die Welt der Geister eintauchen. Seine zahlreichen bildlichen Beschreibungen ließen vor meinem inneren Auge ein sehr intensives Bild entstehen und mich die tropische Umgebung real und lebhaft wahrnehmen.
Ich habe dieses Abenteuer von Seite zu Seite mehr geliebt und bin dankbar für diese schöne Reise in dieses so andere exotische Land.

Bewertung vom 21.02.2021
Gabriel, Clara

Heavenfield Hearts - Eingeschneit mit Mr. Right


ausgezeichnet

Manchmal kommt der Winter genau im richtigen Moment

Ein Schneesturm durchkreuzt Skys Pläne. Statt die Weihnachtstage bei ihrem Freund Aaron zu verbringen und auf seinen Heiratsantrag zu warten, steckt sie mit dem Fremden Josh Dearing in seiner Hütte in den Smoky Mountains fest. Weder Sky noch Josh sind von diesem unerwarteten Zustand begeistert. Sky sehnt sich nach ihrem Freund und Josh nach seinen Tabletten, die er so dringend benötigt. Doch ein Weg zurück in die Stadt ist unmöglich. Nicht nur ein riesiger Baum hat die Straße blockiert, sondern auch der Schnee ist so hoch, dass er sie kaum aus dem Haus treten lässt. Da heißt es nur abwarten und das Beste aus der Situation machen. Und das meistern die Zwei grandios. Auch wenn sie sich zu Beginn ihres Kennenlernens überhaupt nicht ausstehen konnten, entwickelt sich langsam so etwas wie Freundschaft zwischen ihnen. Und was hat es zu bedeuten, dass sie sich plötzlich immer mehr zueinander hingezogen fühlen?
Zwei Menschen, die sich zu Beginn keineswegs grün sind, entwickeln überraschender Weise Gefühle füreinander. Sie hören dem Gegenüber zu, akzeptieren seine Schwächen und helfen sich gegenseitig aus ihren persönlichen Krisen hinaus. Gibt es etwas Schöneres? Eigentlich nicht, aber hat diese Liebe eine Chance, wenn man mit der Vergangenheit noch nicht abgeschlossen hat?
Mir hat dieser Roman das Wochenende versüßt und Lust auf mehr gemacht. Absolut empfehlenswert, wenn man dem Alltag ein paar Stunden entfliehen mag. Denn hier erhielt ich eine wunderschöne und kurzweilige Schneegestöber-Geschichte in der es nicht nur vor der Hütte stürmisch zugeht, sondern auch im Innern mit einer heißen und heimeligen Stimmung aufwartet. Ich hätte für das Lesen des Buches keinen besseren Zeitpunkt wählen können. Denn ich habe es innerhalb von zwei Tagen an einem stürmischen Schneewochenende vor dem Kamin gelesen. Und genau dieses Feeling kommt auch im Buch allzu deutlich rüber. Eine brillante Wintergeschichte zum Abtauchen und Wohlfühlen. Der Schreibstil so locker und leicht, dass man nur so über die Seiten schwebt und die Charaktere einfach optimal gewählt. Frech, humorvoll und äußerst sympathisch. Knisternde Momente, leidenschaftliche Szenen und auch ernste Themen geben dem Buch die perfekte Mischung. Weil mich die vergnügliche Geschichte an mancher Stelle sogar noch überraschen konnte, bekommt das Buch von mir wohlverdiente fünf Sterne.

Bewertung vom 09.02.2021
Schreiber, Helen

Heimweh nach uns


sehr gut

Verlier vor lauter Alltag dein großes Glück nicht aus den Augen
Lena ist gestresst. Die Kinder, der Haushalt, ihr Vollzeitjob in leitender Position. Hat sie sich mit der Entscheidung Beruf und Kinder unter einen Hut zu bekommen zu viel zugemutet? Wer möchte sich schon eingestehen, dass alles zusammen nicht zu meistern ist? Lenas Körper aber spricht eine andere Sprache. Ihr Rücken macht ihr immer mehr zu schaffen. Deshalb schenkt ihre Schwester Judith ihr zum Geburtstag einen Yoga Kurs. Auch wenn Lena damit erst überhaupt nichts anfangen kann, beschließt sie, einen Versuch zu starten. Denn nur der Kurs ist eine Möglichkeit die ständigen Rückenschmerzen, die sie immer häufiger plagen, in den Griff zu bekommen. Dass ihr Yogalehrer männlich ist und ihr Einzelstunden verabreicht, damit hatte Lena nicht gerechnet. Trotzdem lässt sie sich darauf ein und spürt direkt nach der ersten Stunde, dass es ihr guttut. Auf die zweite Sitzung freut sie sich bereits bis sie es schließlich kaum erwarten kann, sich diese Auszeit mit Reik zu nehmen. Er gibt ihr ein so gutes Gefühl, doch bedeuten diese innigen Momente nicht auch eine Gefahr?
Wie schon erwartet, bin ich super in das Buch eingestiegen. Ich hatte mich sehr auf diesen Roman gefreut, denn allein der Klappentext klang für mich sehr vielversprechend. Nicht nur der Schreibstil ist angenehm. Ich konnte mich auch direkt in Lena hineinversetzen. Schnell wurde ich von ihrem Alltag, den unerfüllbaren Zielen, Wünschen und Vorstellungen überrannt und konnte gut nachempfinden, wie sie sich gerade fühlt. All die Belastungen, die es ihr unmöglich machten, glücklich zu sein. Ich glaube, man muss nicht vollzeitberufstätig sein, um ihre Stimmung nachzuempfinden. Die meisten Mütter fühlen ganz genauso und können gut verstehen, wie schnell man vor lauter Kinderfürsorge das eigene Leben und die Partnerschaft hintenanstellt. Der Spagat zwischen Familie und Beruf stellt Eltern vor eine Herausforderung. Allerdings muss ich gestehen, dass ich bis zur Mitte des Buches von Lenas dauerhaften Unzufriedenheit und den vielen Schilderungen ihres Alltags, die mir als Mutter nur allzu vertraut vorkamen, fast genervt war. Sie wirkten wie eine Auflistung belastender Aufgaben. Ihre negative Stimmung übertrug sich auf mein Leseempfinden. Oft habe ich mich gefragt, warum sie nur so unglücklich war, wo doch ihr Mann alles daransetzte, sie glücklich zu machen. Um sie zu entlasten nahm er ihr so gut es ging die Arbeit ab. Lenas Mann Malte zeigte sich fast immer von seiner besten Seite. Er war in meinen Augen nicht nur der perfekte Vater, sondern auch ein fürsorglicher Ehemann. Genau das wird auch der Grund sein, warum Lena es in der ersten Hälfte des Buches deutlich schwerer hatte, mein Mitgefühl zu erlangen.
Irgendwann aber tat sich etwas in Lenas Leben. Sie räumte ihren Sehnsüchten etwas mehr Platz ein. Ihre Handlungen und Gedanken wurden tiefgründiger. Sie versank nicht mehr in Selbstmitleid, sondern fand Ideen, reagierte nach Gefühl und nicht nach Plan. Das, was sich zwischen ihr und dem Yogalehrer entwickelte und Gewissensbisse wie Schuldgefühle in ihr auslöste, war deutlich spürbar. Nun fesselten mich ihre Emotionen regelrecht an das Buch.
Lena und Malte zeigen uns in ihrer Geschichte deutlich, wie schnell es geht, sich vor lauter Alltagsbelastung aus den Augen zu verlieren. Mich hat ihre Geschichte berührt, schon allein, weil sie mir so real vorkam. Viele Stellen waren so mitten aus dem Leben gegriffen, dass ich das Gefühl hatte, sie finden in meinem Freundeskreis statt. Ich fand es spannend die Lebensgeschichte dieser Familie ein Stück zu begleiten. In meinen Gedanken hat sich das Buch definitiv festgesetzt, deshalb bekommt es von mir verdiente 4 Sterne.

Bewertung vom 01.02.2021
Phillips, Julia

Das Verschwinden der Erde


sehr gut

Eine andere Welt, ein anderes Leben – Die Frauenschicksale von Kamtschatka
Als die acht und elf Jahre alten Schwestern Sofija und Aljona von der Halbinsel Kamtschatka verschwinden, spricht die ganze Bevölkerung davon. Die Hinweise reichen nicht aus, um den Entführer zu finden, und alle ausgesandten Suchtrupps bleiben erfolglos. Trotzdem hat sich seit dem Tag des Verschwindens etwas verändert. Die jungen Frauen und Mädchen bleiben zu Hause, niemand möchte seine Kinder verlieren und überhaupt hat der ungelöste Fall einen Schock bei den Einheimischen hinterlassen.
Das Buch ist nicht in Kapitel, sondern in Monate unterteilt. Es startet im August, in dem Monat, in dem die beiden kleinen Mädchen verschwanden. Die simple und geläufige Variante ihres Verschwindens schockte mich. Denn ich konnte nur zu gut erahnen, was als nächstes passierte. Mit dem Verschwinden der Mädchen endeten aber auch die Informationen über die Kinder. Was danach passierte waren entweder Berichterstattungen oder Schicksale der Inselbewohner. Ich tauchte Stück für Stück in das Leben und die Landschaft der russischen Halbinsel ein und lernte über ein Jahr lang, neue Frauenschicksale kennen. In jedem dieser Monate kam eine andere Frau und ihr Umfeld zu Wort. Deutlich wurde in ihren Erzählungen vor allem, wie gering doch ihre Möglichkeiten sind. Die Halbinsel ist praktisch abgeschottet von dem Rest des Landes. Das mangelnde Geld, ihre untergeordnete Rolle als Frau oder aber die begrenzten Mittel und Wege machen es den Frauen von Kamtschatka schwer, ein erfülltes Leben zu führen. Man spürt, dass die Menschen sich von der restlichen Welt ausgeschlossen fühlen. Besonders die jungen Menschen fühlen sich in ihrer Freiheit eingegrenzt. Meist bleibt ihnen nichts anderes übrig, als sich den Lebensgewohnheiten ihrer Heimat anzupassen. Ein geschlossener Kreis, der für sich lebt.
Auf unterschiedliche Weise fließt das Verschwinden der beiden Schwestern in all ihre Geschichten ein. In jedem einzelnen Monatsabschnitt werden die Namen der beiden Mädchen erwähnt. Lange konnte ich mir den Zusammenhang nicht wirklich erklären. Denn erst später traten einige Verbindungen zu den Personen untereinander auf.
Da die Namen aller Bewohner oft schwer zu merken sind, befindet sich zu Beginn des Buches eine Auflistung, in der jede Person mit Familie und Tätigkeit aufgelistet ist. Ich war froh, dass ich mir vor jedem Abschnitt einen neuen Überblick verschaffen konnte. Auch die Karte von Kamtschatka, auf der die gesamte Halbinsel aufgezeichnet war, vermittelte mir einen guten Überblick.
Für mich hatte das Buch eher wenige Thriller Elemente. Es war weder grausig noch schockend, sondern viel mehr dramatisch und sachlich. Emotional konnte mich die Geschichte nicht so sehr berühren, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich fand es spannend und sehr interessant, in die verschiedenen Lebensgeschichten von Kamtschatkas Frauen einzutauchen, doch fehlte mir einfach die Aufregung oder der Nervenkitzel. Auch das Ende hatte ich mir etwas ausführlicher gewünscht. Dennoch möchte ich für die Geschichte in einer mir so fremden wie kontroversen Gegend, die sowohl anziehend wie auch trostlos und rückständig wirkt, gern vier Sterne vergeben.

Bewertung vom 26.01.2021
Hoover, Colleen

All das Ungesagte zwischen uns


ausgezeichnet

Aufwühlend, dramatisch und mit Glücksmomenten
Colleen Hoovers Schreibstil ist so real, dass es mir vorkommt, ein Film liefe vor meinem inneren Auge ab. Dies ist nun mein zweites Buch von ihr und ich erinnere mich daran, dass ich mir bereits bei der ersten Geschichte sehr gut vorstellen konnte, wie diese einmal verfilmt wird. Buch aufschlagen, wohlfühlen und Film ab. Sie vermittelt mir ein unglaublich gutes Gefühl beim Lesen. Obwohl schon auf den ersten hundert Seiten ein großes Unglück geschieht, welches das Leben aller Beteiligten aus den Angeln reißt und das Buch daher eine eher dramatische Stimmung mit sich zieht, konnte ich nicht mit dem Lesen aufhören. Vielmehr habe ich mitgefiebert und wollte unbedingt den Geheimnissen auf die Spur kommen.
Die schönen Momente beziehen sich hauptsächlich auf das junge Glück von Clara und Miller. Die erste große Liebe mit einem derart verständnisvollen Freund zu erleben, ist schon etwas Besonderes. Ein weiterer Punkt, den ich von der Autorin sehr zu schätzen weiß, ist ihr Talent, Traummänner zu erschaffen. In diesem Buch hat sie das gleich zweimal geschafft. Jonah und Miller finden in jeder Situation die richtigen Worte. Manchmal überraschten sie mich sogar mit ihrer geradezu perfekten Reaktion auf gewisse schwierige Situationen, sodass ich sie nur bewundern konnte.
Zwischen den vielen dramatischen Szenen gab es auch Momente, die mich zum Lachen brachten. Millers Großvater und Claras Freundin Lexie hatten in jeder Situation einen lustigen Kommentar parat und lockerten die Stimmung auf.
Mit Morgan muss ich gestehen, hatte ich meine Probleme. Manchmal kam es mir vor, als wäre sie ihr ganzes Leben lang nur mit verschlossenen Augen durch die Welt spaziert. Sie wollte das Offensichtliche nicht sehen, stellte sich ihren Problemen nicht und rannte vor der Wahrheit davon. Ihre Art, Dinge zu verdrängen, nicht zu reden und ständig den Konflikten aus dem Weg zu gehen, konnte ich einfach nicht nachvollziehen. Zudem hat es mich geärgert, wie sehr sie ihre Teenagertochter einengt. Wie viele Verbote sie ihr auferlegte und jeden einzelnen Schritt von ihr verfolgte. Das hatte für mich nichts mehr mit Mutterliebe zu tun, sondern war einfach zu viel des Guten. Sie engte ihre Tochter so sehr ein, dass diese kaum Platz zum Atmen fand, geschweige denn für Freiheiten. Dass dieses Verhalten bei einem siebzehnjährigen Mädchen nicht stillschweigend hingenommen werden kann, ist klar. Claras Kurzschlussreaktionen und unüberlegte Handlungen darauf entsprachen genau denen eines rebellischen Teenagers.
Trotzdem ist durch Morgans Verhalten die Geschichte nicht schlechter geworden, sondern hat mir jede Menge Stoff zum Nachdenken geliefert. Ich mag es, wenn Ereignisse mich derart mitreißen, dass ich sie nicht mehr aus dem Kopf bekomme. Allein weil diese Geschichte solche Emotionen in mir weckte, möchte ich hier fünf Sterne vergeben.