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Insgesamt 395 Bewertungen
Bewertung vom 12.10.2020
Hornby, Nick

Just Like You


sehr gut

Kuriose Beziehungsgeschichte aus England
Akademikerin Lucy 42, alleinerziehende Mutter zweier Jungs fühlt eine starke Anziehungskraft zu dem jungen Joseph 22, einen farbigen Lebenskünstler, der Samstags immer bei ihrem Metzger aushilft. Sie engagiert ihn als Babysitter für ihre Kinder und auch Joseph entwickelt Gefühle für die hübsche Frau! Die beiden beginnen eine geheime Beziehung. Doch gibt es eine Zukunft für das ungleiche Paar in der Welt da draußen?

Im Roman “ Just like you”, von Nick Hornby dreht sich alles um ein ungleiches Paar in der englischen Hauptstadt. Sie unterscheiden sich in so ziemlich allen Punkten, Alter, Ethnie, Bildung, gesellschaftlichem und politischem Background. Dennoch fühlen sich die beiden Menschen zueinander hingezogen. Der Leser erlebt und erfährt ihre Zweifel und Widersprüche hautnah und auch die Reaktionen ihres Umfeldes. Hornby versteht es geschickt aktuelle Themen der britischen Gesellschaft anzusprechen und in die Geschichte zu integrieren, ob es um Rassismus, Brexit oder einfache Vorurteile geht! Der Roman glänzt mit unzähligen drolligen Dialogen, die sicherlich in Originalfassung noch eindrucksvoller zu lesen sind. Man hat den Eindruck manche Ausdrücke haben durch die Übersetzung etwas an Sinn und Bedeutung verloren.

Mein Fazit:
Ein amüsantes und unterhaltsames Buch, das flüssig und schnell gelesen ist.
Eine komplexe Beziehung, steht auf dem Prüfstand, das Abwägen von beiden Seiten bringt Spannung in die Geschichte, reichen Anziehungskraft und Gefühle, wenn Differenzen zu groß sind? In der Liebe sollte schließlich alles möglich sein...

Bewertung vom 09.10.2020
Oetker, Alexander

Baskische Tragödie / Luc Verlain Bd.4


ausgezeichnet

Wow, hier geht es zur Sache, genial spannender 4. Fall!

Am Strand von Hourtin Plage ereignet sich ein tragischer Vorfall! Ein kleiner Junge findet beim Spielen ein Päckchen Kokain und kostet neugierig wie das zuckrige Pulver schmeckt. Seitdem liegt Lucien im Koma und kämpft um sein Leben! Auch an anderen Strandabschnitten der Küste werden Drogen gefunden und Commissaire Luc Verlain und sein Team nehmen die Ermittlungen auf! Doch schon bald ändert sich die Welt von Luc schlagartig, ein schlimmer Alptraum beginnt…..

Seinem Commissaire Luc Verlain steht in „Baskische Tragödie“, diesem vierten Teil der Aquitaine-Serie von Autor Alexander Oetker, wohl sein schwierigster und persönlichster Fall bevor!
Der smarte Polizist wird von seiner Pariser Vergangenheit eingeholt und der erfolgreiche Jäger wird zum Gejagten! Auch diesmal, trotz atemraubender und gefährlicher Szenen, schwört der Autor ein atmosphärisch herrliches Bild von Frankreich herauf und entführt den Leser dieses Mal bis hinein ins Baskenland, in das vermutlich ganz bezaubernde Städtchen San Sebastian.

Fazit: 
Ich habe das Buch verschlungen, ein richtiger Pageturner, man fiebert mit bei dieser aufregenden Verfolgungsjagd rund um Luc und kann es kaum abwarten wie die Aufklärung seiner unmöglichen Situation vorangeht! Es ist diesmal wirklich unglaublich spannend, mein absoluter Favorit dieser 4. Fall, besser geht nicht! Am besten alle Teile der Reihe in Folge lesen;) es ist ein Genuss!

Bewertung vom 30.09.2020
Bischoff, Christian

Bewusstheit


sehr gut

Lebensmotivation, kurz, knapp und eindringlich

Eigentlich springt der Persönlichkeits-/Mentaltrainer und Autor Christian Bischoff in seinem Buch „Bewusstheit“ sofort mittig ins Geschehen! Nach einem kurzen Vorwort bombardiert er seine Leser sogleich mit Fall-Beispielen und pusht beinahe sofort brachial, indem er mit Sprüchen um sich wirft! Nach dem Motto: „ Schnipp, schnell auf positive Gefühle umschalten, dann wird alles fein;)!“
Der Inhalt ist dabei prägnant, gut verständlich und einprägsam geschrieben, mit vielen Wiederholungen und dick herausgehobenen Textstellen der wichtigsten Stellen und Mantras.
Zweifelsfrei der Text soll motivierend sein! Dazu gibt es Übungen zur Imagination, die sich sehr angenehm und gelungen anfühlen und das Buch perfekt ergänzen, schon im zweiten Kapitel lädt der Autor den Leser zu einer wunderschönen Imagination ein, auf den Gipfel eines Hochplateaus.
Das Buch will dem Leser zu einem neuen positiven Bewusstsein verhelfen und arbeitet dabei viel mit Beispielen und Suggestion um Selbstbewusstsein aufzubauen. Des Weiteren geht es um Ausstrahlung und Anziehungskraft, um bewusstes Wahrnehmen, Dankbarkeit, Ausstrahlung und Haltung. Wichtig dabei, sich dessen immer bewusst zu sein und diese Gefühle zu verinnerlichen und zu realisieren.
Ein Perspektivenwechsel soll dabei wahre Wunder wirken, um einen anderen Blickwinkel auf sein Selbst zu bekommen.

Mein Fazit: Man findet im Buch wirklich ausreichend Motivation, um sein Leben bewusst zu betrachten und zu reflektieren. Mir persönlich sind ein wenig zu viele Phrasen und Schlagwörter enthaltenen, man findet nicht viel Neues und das Geschriebene hätte ich mir irgendwie subtiler gewünscht. Man hat es schon öfter auf die Ein- oder andere Art gehört oder gelesen!
Allerdings sind alle Weisheiten unter den passenden Themen und Kapiteln gut zusammengefasst und auf den Punkt gebracht, damit man sich ihrer „bewusst“ wird! Schön integriert und bereichernd finde ich die online abrufbaren Imagination, die passend zu jedem Fachbereich abspielbar zur Verfügung stehen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.09.2020
Shetty, Jay

Das Think Like a Monk-Prinzip


ausgezeichnet

Eine inspirierende Lektüre im Kampf gegen die Negativität mit Hilfe zur Selbstfindung


„Die Vergangenheit lässt sich nicht verändern, die Zukunft nicht vorhersagen, die Gegenwart gehört ganz dir.“ (Seite 244)

Die ersten Abschnitte beschäftigen sich mit dem Loslassen. Dabei geht es um Identität, Negativität, Angst, Intention und damit verbundene Atemübungen bei der Meditation. Der zweite Teil widmet sich dem Wachsen, dazu gehört das Finden von Bestimmung, Routinen, der Verstand, das Ego und Übungen zur Visualisierung. Im dritten Teil folgt das Geben, dazu gehören Dankbarkeit, Beziehungen, das Dienen und Übungen wie Mantra singen.
Jay bringt die Aspekte, auf die er hinaus will, hervorragend auf den Punkt und seine Anleitungen etwas zu verändern oder anders zu sehen sind sehr plausibel und verständlich erläutert! Der Schreibstil ist erfrischend, witzig und einfühlsam. Auf diese Weise macht auch die Lektüre eines Sachbuchs Spaß!
Besonders gelungen sind dabei viele seiner Beispielsituatione, die ganz treffend charakterisieren, wie der Vergleich mit dem Wagenlenker oder dem Affen- und Mönchs Geist. Unterstützt durch Gleichnisse und Geschichten aus den alten Schriften oder Episoden aus seinen eigenen Erfahrungen sind großartig zum Thema ausgewählt.
Schön sind viele der einprägsamen Zitate wie z.Bsp. dieses aus Kapitel sechs:
„Denke jeden Morgen beim Aufwachen: Was für ein Glück, lebendig zu sein. Mein Leben ist ein kostbares Geschenk, das ich nicht vergeuden will.“
Dalai Lama

Mein Fazit:
Ein wirklich großartiges Buch aus dem man viel mitnehmen kann!
Es erinnert uns an viele Dinge, die für uns selbstverständlich geworden sind und an die Demut diese zu achten und wahrzunehmen! Die Wahrnehmung wird geschult und geweckt, Positiv sehen zu können geschult und dankbar für alles zu sein.
Selbstverständliches wieder wertschätzen, Dinge die oftmals in Vergessenheit geraten oder belanglos erscheinen.
Um es mit der Dankbarkeitsübung im Buch auszudrücken: Ich bin wirklich Dankbar für die Chance dieses Buch lesen zu dürfen, es hat mich vieles wieder klarer sehen lassen, Denkanstöße gegeben und meine Sinne bereichert:)
Mit meinem Favorit-Sinnspruch, den ich aus dem Buch heraus gesammelt habe möchte ich schließen:
„Angst verhindert nicht den Tod. Sie verhindert das Leben.“ Buddha

Bewertung vom 13.09.2020
Louis, Saskia

Mordsmäßig versaut (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Dieser Cozy-Krimi ist einfach köstlich anders und mega-unterhaltsam

Louisa Manus Ex-Angestellte und Ü-70-Freundin Trudi, findet eines Nachts zusammen mit ihrem Lover Manni bei einem illegalen Ausflug in den Wellness-Bereich einer noblen Senioren-Residenz, doch glatt eine Leiche im Dampfbad. Natürlich ruft Trudi sofort Lou zu Hilfe, zum großen Ärger von Kommissar Rispo, Lou’s Freund und offizieller Mordermittler, denn er ahnt natürlich das Lou sich bei den Ermittlungen nicht zurückhalten kann!

Auch der neue Louisa Manu Krimi „Mordsmäßig versaut“ von Autorin Saskia Louis ist wieder ein herrlich schräges Desaster. Dieses Mal steht Lou's extravagante Freundin Trudi im Focus und das Thema ist wirklich richtig abgefahren und versaut…es geht nämlich um Senioren-Sex und Sexspielzeug, so viel sei verraten;)
Also Trudi ist jedenfalls vollauf begeistert und mir scheint es tut sich für sie ein neues Hobby auf, sie ist alle Fälle völlig hin und weg!
Louisa hingegen hat gleich noch ein weiteres „Sexproblem“, irgend jemand hat ihre Laden-Website gehackt und zu ihrem großen Pech hat sie es nun auch noch mit geschäftsschädigenden Schmuddelkram auf ihrer Homepage zu tun...mordsmäßig was zu tun in Kölle!

Mein Fazit:
Auch mit ihrem sechsten Fall ist der Autorin wieder ein grandios schräger Fall geglückt! Jedenfalls hatte ich mega Spaß beim Lesen und hab mich köstlich unterhalten:) gerne mehr davon, bislang kenne ich alle sechs Fälle und kann nicht genug davon kriegen!

Bewertung vom 09.09.2020
Seeburg, Uta

Der falsche Preuße / Offizier Gryszinski Bd.1


ausgezeichnet

Genialer historischer München-Krimi im Kolorit der Prinzregenten Zeit

München 1894-,
der preußische Hauptmann der Reserve, Wilhelm Freiherr von Gryszinski erst kürzlich mit seiner Frau Sophie nach München übersiedelt, bekommt es als oberster Kriminalermittler beim königlich bayrischen Gendarmeriekorps gleich mit einem ziemlich verzwickten Mordfall zu tun! Nördlich des Maximilianeums in den Maximilians-Anlagen wird eine Männerleiche aufgefunden, mit zerschossenen Kopf, in Unterwäsche, nur bekleidet mit einem skurrilen Federmantel. Gryzinskis erster Tote im neuen Job stellt den leidenschaftlichen Spezialermittler vor ein großes Rätsel.

Im Kriminalroman „Der falsche Preuße" von Autorin Uta Seeburg, bekommt es der Leser mit einem original Preußen in München zu tun, der die Vorzüge der bayrischen Metropole aber wohl zu schätzen weiß! Es ist verführerisch die Stadt und ihren damaligen Zustand einmal durch die Augen dieses sympathischen Berliners zu betrachten:) Überhaupt bekommt der Leser im Buch viel geboten, angefangen vom Familienleben, über die Gebräuche, den Zeitgeist und die Vorlieben der damaligen Gesellschaft!

Am allermeisten dabei, haben mich die außergewöhnlichen kulinarischen Highlights im Buch fasziniert! Die Vorstellung von Blutenten, Fettammern und Fasan zum Dinner, oder schnell mal unter der Woche Kapaun, Hummer, Kaviar oder Austern aufzutischen, würde uns heutzutage unglaublich hochtrabend und dekadent vorkommen. Auch wenn die Auswahl auf dem Viktualienmarkt immer noch enorm ist, wird man sich mit der Beschaffung einiger der erwähnten kulinarischen "Köstlichkeiten" schwertun, das fängt sicherlich schon mit dem sauren Lüngerl an;)

Besonders gelungen sind auch die Kapitel mit ihren passenden Passagen aus dem Handbuch für Untersuchungsrichter, Polizeibeamte und Gendarmen usw. von Hans Groß, 1. Auflage 1893, einem großen Vorbild unseres Ermittlers. Ein wirklich amüsanter Einfall. Überhaupt wird großer Wert auf die korrekte und neueste Tatort und Spurensicherung gelegt!
Man spürt die Figuren sind allesamt mit viel Liebe und Sorgfalt gewählt oder erdacht, großartig charakterisiert und beschrieben. Man bekommt sogleich ein Bild vor Augen und hat keine Probleme sich die einzelnen Personen zu merken, wirklich außergewöhnlich. Eine flüssiger Schreibstil und der außergewöhnlich gestrickte Mordfall lassen die Seiten dahinfliegen.

Dieses grandiose Krimidebüt mit seinen vielen Anekdoten, Ereignissen und Eindrücken, die fast alle historischen Fakten entsprechen, ist einfach ein Genuss! Habe mich hervorragend unterhalten, mitgefiebert und gerätselt! Eine herrliche Zeitreise, wäre nur zu gerne mit am Tisch gesessen und hätte mich von der sensationellen Köchin Frau Brunner verwöhnen lassen oder einmal durch das sagenhafte Labyrinth der Lembke-Villa gestreift:) Für Krimifans und Liebhaber historischer Romane gleichermaßen zu empfehlen. Freue mich schon auf weitere Fortsetzungen dieser Serie.

Bewertung vom 08.09.2020
Hennig Von Lange, Alexa

Die Wahnsinnige (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Sehr interessantes und faszinierendes Frauenschicksal aus der Sicht unserer Zeit

Spanien 1503-, 
Johanna, Tochter der katholischen Könige Isabella und Ferdinand von Spanien, wird als 16-jährige mit dem ihr unbekannten Philipp dem Schönen verheiratet! Zuerst meint Johanna endlich glücklich zu werden, doch sie merkt bald, das sie Zeit ihres Lebens fremdbestimmt wurde. Besonders leidet sie unter den Launen ihres Gatten, der sie je nach Lust und Laune bezirzt oder fallen lässt wie eine heiße Kartoffel! Sobald die aufbegehrt wird sie weggeschickt, weggesperrt oder für verrückt erklärt.

Das Buch „Die Wahnsinnige“ von Alexa Henning von Lange ist ein einfühlsames Frauenporträt aus einem anderen Zeitalter. Eine Epoche von Unterdrückung, Glaubenskriegen und Grausamkeiten.
Die Schriftstellerin versteht es geschickt, Johanna so darzustellen, dass der Leser nicht genau weiß, woran er ist! Die Autorin beschreibt die Person Johannas außerordentlich intensiv, schildert ihre Zerrissenheit der Gefühle auf herzzerreißende Art und Weise, so das dich der Leser gut in die Situationen hineinversetzen kann.
Ist Johanna wirklich verrückt, nur ein wenig jähzornig, eine unberechenbare Frau die ihre Aggressionen auslebt, oder einfach nur eine sehr unglückliche junge Frau, die in ihrer Kindheit und Jugend eine Menge traumatisierende Situationen erlebt hat!
Unterschwellig kommt im Buch überhaupt die Rolle der Frauen zur Sprache. Trotz ihrer hohen Stellungen, werden Frauen von den Männern nur mit Herablassung und Verachtung behandelt. Diese Tragik betraf sowohl die Beziehungen von Großmutter und ihrer Mutter der Königin.
Johanna ist wohl die tragischste Figur überhaupt, als Spielball um die Macht und als Gebärmaschine missbraucht. Auch Beziehung zu ihren Kinder ist gestört, Kinder werden in dieser Zeit nur als nötiges Beiwerk und Zierde betrachtet.

Mein Fazit: Der Roman hat mich komplett gefesselt und hervorragend unterhalten.
Ein faszinierendes Porträt einer schillernden Persönlichkeit, als Leser gerät man in einen regelrechten Gewissenskonflikt man ringt zwischen Mitleid, Mitgefühl und Unglauben. Nach „Kampfsterne“ und „Die Weihnachtsgeschwister“ ist das schon das dritte Buch von Alexa Henning von Lange das mich begeistern konnte!

Bewertung vom 02.09.2020
Reichholf, Josef H.

Der Hund und sein Mensch


sehr gut

Wissenschaftliche Aspekte rund um die Beziehung von Hund und Mensch

Der Focus des Buches “Der Hund und sein Mensch - Wie der Wolf sich und uns domestizierte”, geschrieben von Evolutionsbiologe und Zoologe Josef H. Reichholf beschäftigt sich hauptsächlich und sehr ausführlich mit den Theorien der Entwicklungsgeschichte vom Wolf zum Hund.

Darin betrachtet der Autor alle möglichen Szenarien aus vielen unterschiedlichen Blickwinkeln, auch in Bezug auf die Entwicklungsgeschichte des Menschen.
Dabei stößt er auf einige Möglichkeiten, die allesamt vorstellbar sind. Sicherlich könnte der Mensch den Wolf domestiziert haben, wie allgemein lange Zeit angenommen, hier aber wird die These, dass der Wolf hätte sich selbst domestiziert haben könnte und damit das Hund sein begonnen hat näher betrachtet! Diese Selbst-Domestikation muss sich natürlich über viele Generationen hinweg entwickelt haben und die Entstehung der Rassen hat sich dann erst viel später und natürlich unter der Kontrolle des Menschen vollzogen. Auch der Status des Hundes in den unterschiedlichen Regionen der Welt wird angesprochen und erläutert. Zu den vielen wissenschaftlichen Aspekten gesellen sich auf viele erzählerische Elemente.
Besonders gelungen und erwähnenswert, sind im Buch die in Einleitung und Ende beschriebenen persönlichen Erfahrungen und Beziehungen des Autors mit Hundepersönlichkeiten. Diese Erlebnisse waren sicherlich Triebfeder und Ansporn zur Entstehung dieses Fachbuches. Gewidmet ist das Buch dem Mischling „Bronco“, dessen Verhalten und Leben erzählt wird.


Mein Fazit: Ein gelungenes, flüssig zu lesendes Sachbuch rund um das Thema Hunde, Menschen und deren Evolutionsentwicklung. Absolut lesenswert, mit vielen interessanten wissenschaftlichen Aspekten und Erfahrungswerten.
Reichholfs Ansicht, das jeder Hund seine eigene Persönlichkeit hat, bester Freund und kein dressierter Untertan des Menschen ist, unterstreicht den sympathischen Eindruck. Dazu machen seine persönlichen Erlebnisse das fachbezogene Buch zu einem herzgewinnenden Erlebnis:)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.08.2020
Beck, Jan

Das Spiel - Es geht um Dein Leben / Björk und Brand Bd.1


ausgezeichnet

Spannungsvoller "Schocker" aus Austria, mit facettenreichen Episoden

Weit verstreut werden in Europa die unterschiedlichsten Leute tot aufgefunden! Alle haben etwas gemeinsam, denn auf den Körpern der Opfer befinden sich im Dunklen leuchtende unsichtbare Tattoos in Form eines Skorpions. Was es damit auf sich hat, ermittelt Inga Björk von Europol. Mit ins Boot holt Inga sich den engagierten österreichischen Christian Brand aus der Kobra-Spezialeinheit. Die Spur führt zu einem Spiel im Darknet, in der sich die Jäger verabreden, zu einer grausamen Trophäenjagd auf Menschen!

Schon der Einstieg ins Buch „Das Spiel-, es geht um dein Leben“ vom österreichischen Autor Jan Beck hat es in sich! Der Leser wird sogleich mitten ins Geschehen katapultiert, das Anfangs aus vielen unterschiedlichen, teils schockierenden Frequenzen besteht, die am Ende zu einer verzwickten Handlung verstrickt werden. Dadurch entwickelt sich sogleich eine Sogwirkung, ein Spannungsmoment jagt den nächsten, denn es geht um eine grauenvolle Menschenjagd!
Der Schreibstil ist mitreißend, die Handlung unglaublich packend, schonungslos und intensiv! Das Ende dabei ist wirklich überraschend, schon beinahe ein wenig too much!
Ein Skorpion wäre sicherlich eine zum Inhalt besser passende Cover-Wahl gewesen als die Eule, die wohl den Begriff des Jägers symbolisieren soll.

Mein Fazit:
Grandioses spannendes Thriller-Debüt, voller Überraschungen und ohne Längen. Wirklich ein Pageturner voller schockierender Szenerien und Spannungsmomenten. Habe mich gnadenlos gut unterhalten, ist aber nix für schwache Nerven;)

Bewertung vom 15.08.2020
Kidd, Sue Monk

Das Buch Ana


ausgezeichnet

Spannende und sehr menschliche Story über das Leben Jesus und seine fiktive Frau Ana


Zitat: “Wenn ich dereinst zu Staub geworden bin, sprich diese Worte über meiner sterblichen Hülle: Sie war eine Stimme.”

Das Mädchen Ana aus Sepphoris ist die Tochter eines reichen Beraters von Herodes Antipas. Ana ist gebildet und ihre Leidenschaft gilt den Worten und Geschichten, sie sammelt die Erzählungen und Überlieferungen von Frauenschicksalen, die ihre Tante Yalta ihr erzählt hat.
Mit gerade mal 14 Jahren soll sie dann aber auf Geheiß ihres Vaters einen reichen kleinwüchsigen ihr unbekannten Mann heiraten und dem Schreiben entsagen, ein Schock für das Mädchen! Beim ersten Kennenlernen auf dem Markt hat Ana gleichzeitig eine folgenschwere Begegnung mit dem jungen Jesus....

Wie sähe die Lebensgeschichte von Jesus Christus aus, wäre er verheiratet gewesen!?
Im “Das Buch Ana”, wagt sich Autorin Sue Monk Kidd an diesen gewagten Blickwinkel in die Vergangenheit!
Eine wirklich interessante These, die auch glänzend umgesetzt wurde. Es wird die Zeit im Leben Jesu beleuchtet, über die wenig bekannt ist und über die nicht viel in den Evangelien berichtet wird. Focus legt die Autorin auf ihre fiktive Gestalt der Ana. Wichtig sind in ihrem Roman Anas Vorstellungen und Gefühlswelten in Bezug auf die damaligen Gebräuche und Sitten. Damit gibt sie auch den Frauen eine Stimme, die zu jener Zeit einfach so unwichtig waren, das es gut möglich war sie gar nicht groß zu erwähnen!
Diese Idee finde ich einfach großartig und sie ist durchaus vorstellbar.
Ana selbst ist eine wirklich großartige, eigenständige und für die damalige Zeit fast schon emanzipierte Persönlichkeit, die allen Widrigkeiten trotzt. In diesem Roman, der Anas Leben, ihre Begegnung und Beziehung zu Jesus schildert, sind auch viele historische Details eingebaut. Am gelungensten finde ich den Einbau des Mosaik-Porträts, das die Fantasie des Lesers beflügelt und die Figur Ana geradezu real werden lässt:) klasse Einfall! Auch der Spitzname „Donner“ und das Lied „Vollkommener Verstand“ aus der Entdeckung der Nag-Hammadi-Schriften passen hervorragend zur Erzählung.
Die Geschichte liest sich ein klein wenig altertümlich, sozusagen biblisch;) was hervorragend zum inhaltlichen Kontext passt.
Mein Fazit:
Das Lesen lohnt sich, eine grandiose Idee, perfekt umgesetzt und inszeniert.
Dieses Buch gibt im Nachhinein den Frauen in der Geschichte eine Stimme, auch wenn sie damals weit hinter den Männern zurückstanden, beinahe vergessen. Ana Rolle als fiktive Ehefrau Jesu ist nur ein kleiner Teil, denn die vielschichtige Person Ana und die Figuren weiterer Geschlechtsgenossinnen, zeigen endlich einmal auch den großen weiblichen Anteil im historischen Geschehen.