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Wedma

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Insgesamt 549 Bewertungen
Bewertung vom 26.02.2020
Grams-Nobmann, Natalie

Was wirklich wirkt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Es ist ein Buch, das man gelesen haben sollte. Das wird bestimmt in einigen Fragen der Gesundheit gut weiterhelfen können. Mir hat es schon geholfen.
Der Inhalt ist sehr gut strukturiert: 12 Kapitel mit den aussagestarken Überschriften, Prolog und Epilog, gefolgt von extra Kapitel „Was wirklich wirkt“, in dem die Abwesenheit der Wirkstoffe in Bachblüten, Kochsalzen und ähnl. kurz und überzeugend erklärt wird. Und eine Liste von Merkmalen, die helfen, Scharlatane zu entlarven. Der angenehme, klare, aussagestarke Schreibstil rundet den sehr guten Eindruck, was den Inhalt angeht, ab.
Frau Dr. Grams erzählt viel aus ihrem persönlichen Erfahrungsschatz. Sie hat Medizin studiert, während des Studiums aufgrund der Nachwirkungen nach einem Autoumfall auf Heilpraktikerin umgesattelt. Nach einigen Jahren in dem Milieu ist sie wieder zur traditionellen Medizin zurückgekehrt und kann beides vergleichen und erklären, was wirklich wirkt, so lautet auch der Titel des Buches, damit die Leser besser abschätzen können, wie sie sich in ihren persönlichen Situationen sinnvoll entscheiden.
Sie spricht Klartext über die „Sanfte Medizin“, Homöopathie und ähnl. Dabei ist für sie die in ordentlichen Studien festgestellte Wirksamkeit der Verfahren und Heilmittel das Ausschlaggebende. Sie hat auch eine Erklärung parat, warum Homöopathie& Co. bei manchen Patienten Wirkung zeigt. Interessant fand ich die Erklärung, warum die Krankenkassen die Kosten für so manche fragwürdige Heilmethode wie Akkupunktur& Co. übernehmen.
Dr. Grams spricht sich auch deutlich fürs Impfen aus und erklärt auch eingehend und sehr gut nachvollziehbar, warum man impfen, gerade bei den Kindern, sollte.
Im Laufe der Lektüre wird ordentlich mit den gängigen Mythen aufgeräumt, gegen den im Netz kursierenden Unsinn gekämpft, der so manchem Follower seine Gesundheit und gar das Leben kosten kann.
Zum Schluss gibt es sehr gute, sinnvolle Verbesserungsvorschläge, die die traditionelle Medizin ihren Patienten näherbringen könnten, und nicht nur.
Jedenfalls ist es eine sehr gute Lektüre, wenn man einen Leitfaden in der Unmenge an Angeboten in Sachen Gesundheit heute behalten möchte. Dieser pragmatische Blick sowohl auf die sanfte Medizin als auch auf die traditionelle hilft schon gut weiter.
Im Prolog schreibt Dr. Grams: „Dieses Buch soll Ihnen ein Kompass sein: durch den Dschungel der Halbwahrheiten der sogenannten Alternativmedizin. Und gleichzeitig ein kleiner Leitfaden für grundsätzliche Gesundheitsfragen.“ Das ist ihr sehr gut gelungen.
Gern vergebe ich 5 Sterne und eine klare unbedingte Leseempfehlung.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.02.2020
Burns, Anna

Milchmann


weniger gut

Die Leseprobe fand ich reizend. Der Anfang fiel so originell und somit verlockend aus, dass ich den Eindruck gewann, dieser Roman sei etwas Besonderes. Jedenfalls habe ich gehofft, dass er so oder noch besser weitergehen würde. Leider endete das Verlockende kurz hinter der Leseprobe. Was weiterkam, war platt, eindimensional und ehrlich gesagt: pure Zeitverschwendung.
Die 18-jährige Protagonistin, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wurde, scheint aus nur einer, physiologischer, Ebene zu bestehen. Ihre verworrenen Gedankengänge, die eher auf dem Niveau einer 13-jährigen aus einer bildungsfernen Familie anzusiedeln sind, erschienen mir zu platt, ihre Sorgen konnten mich kaum mitreißen.
Eine gute Portion Gesellschaftskritik, diverse Aspekte davon, vom Weltgeschehen (Atomwaffen) bis zu Besonderheiten des Lebens in diesem kleinen Ort (gegenseitige Bespitzelung, allg. Verhaltenskontrolle usw.), die recht geschickt eingewoben wurde, las sich deutlich heraus. Aber das ist zu wenig, um den Leser bei der Stange zu halten, gerade nach so einem vielversprechenden Anfang.
Schon bald wurde mir das Ganze zu langweilig, zu belanglos. Die primitive Protagonistin nervte bloß nur. Und es gab keine Anzeichen, dass es noch besser werden würde. Mit Not und Müh habe ich 19% geschafft und konnte mich absolut nicht motivieren, weiter zu lesen. Und nach dem denkwürdigen Satz: „Ich hatte nicht bedacht, dass der Staat nun auch jeden mit dem Milchmann in Verbindung bringen würde, mit dem ich in Verbindung stand, weil ich mit dem Milchmann in Verbindung stand.“ habe ich die Lektüre beendet. Das Leben ist zu kurz, um die Zeit auf die Bücher zu verschwenden, die einen fürchterlich langweilen.

Bewertung vom 18.02.2020
Lester, Natasha

Die Kleider der Frauen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Die Kleider der Frauen“ habe ich ganz gern gelesen. Eigentlich sind Frauenromane eher seltene Gäste bei mir, aber diesen mochte ich. Recht schnell wurde er ausgelesen, da ich stets gespannt war, wie es da weiterging. Die Figuren kamen lebendig rüber, hatten ihre Geheimnisse, verworrene Lebensgeschichten uvm. Auch der geschichtliche Hintergrund, der Zweite Weltkrieg, spielte dabei eine Rolle.
Die Handlung ist auf mehreren Zeitebenen angesiedelt. Zum einen wird die Geschichte von der jungen Frau namens Estella erzählt, die beim Einmarsch der Nazis nach Frankreich von ihrer Mutter nach Amerika geschickt wird. Sie versucht als Modeschöpferin dort Fuß zu fassen, was sich erstmal eher als hindernisreich herausstellt. Die Umstände und bestimmte Personen zwingen sie dazu, in die Vergangenheit abzutauchen, um Antworten auf wichtige Fragen zu finden, was letztendlich zu ihrer wahren Identität führt. Hier gibt es eine Herz-Schmerz-Liebegeschichte mit gelungenen Liebesszenen. In der Gegenwart sucht Fabienne, die Enkelin von Estella, nach ihrer Identität, um über ihren weiteren Lebensweg zu entscheiden. Hier gibt es ebenfalls eine Liebesgeschichte, auch mit tragischem Hintergrund.
Die Kleider der Frauen spielen sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit eine große Rolle, sie gehen wie ein roter Faden durch den gesamten Roman. So wie sie in den Erzählteppich eingewoben wurden, finde ich sehr gelungen. Zum Schluss wird es emotional und ganz schön rührend. Die Taschentücher sollten da lieber parat in Griffweite liegen. Den Schluss finde ich sehr gut. Es gibt gar so etwas wie Figurenwachstum, was man heute in den Romanen eher selten findet. Zum Schluss mochte ich die Geschichte wirklich.
Mehr sage ich nicht, um nicht zu spoilern.
Wer also Frauen- oder auch Familienromane gernhat, kann hier gut zugreifen, der/die wird hier eine lohnende Lektüre finden. Gute Frauenunterhaltung, die nicht zu seicht ausfällt.

Bewertung vom 13.02.2020
Schorlau, Wolfgang; Caiolo, Claudio

Der freie Hund / Ein Fall für Commissario Morello Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Diesen Krimi mit dem Commissario Morello aus Venedig habe ich ganz gern gelesen. Relativ viel Politik, sowie Zahlen und Fakten hier, aber das passt. All dies ist recht gut in das Geschehen eingebunden und ist auch für die Lösung des Falls von Bedeutung.
KT beschreibt die Eckpunkte recht gut.
Sehr atmosphärisch ist das Ganze. Mir war, als ob ich in Venedig einen Kurzurlaub gemacht hätte und dabei dem Commissario über die Schulter bei seinen Ermittlungen zugeschaut. Es war schon gut spannend. Und schönes Essen und Trinken, Besuche der Sehenswürdigkeiten gab es auch noch.
Ein Caponata-Rezept, samt den Tipps zur richtigen Zubereitung, ist auch dabei.
Antonio Morello ist ein sympathischer Ermittler, der durchaus das Zeug hat, eine folgenreiche Reihe zu tragen. Im Laufe seiner Abenteuer steigerte sich meine Sympathie zu diesem Kerl. Er hat nicht nur das Herz auf dem rechten Fleck. Er hat schon den einen oder anderen schweren Schicksalsschlag erlitten. Hpts. weil er den Mut hatte, der Mafia den Krieg zu erklären und den auch konsequent zu führen.
Es gibt einige überraschende Wendungen, die mir sehr gut gefallen haben. U.a.: So einen Privatassistenten kriegen die Commissarios nicht alle Tage. Mehr sage ich nicht, um nicht zu spoilern.
Eine Assistentin gibt es auch. Sie ist schon eine aparte Erscheinung, wirkt manchmal grotesk, das hat aber was, die ich gern wie den Commissario kennengelernt habe. Auch dadurch, dass ihre besondere Aussprache mehrmals betont wurde, was mir hie und da einen Schmunzler entlockte, wirkte sie sehr lebendig. Auch bei anderen Gelegenheiten gab es Grund zum Lächeln.
Bei den Themen ist die prekäre Lage der ewigen Stadt groß herausgekommen. Die Szene gleich vorn mit der Demo gegen die Kreuzfahrtschiffe kam mir erst als Einstieg etwas befremdlich vor. Im Laufe der Geschichte, im Rückblick, wurde klar, dass dies doch ins große ganze Bild sehr gut passte. Bloß für den Anfang, da musste ich mich erstmal zum Weiterlesen motivieren. Auch über Mafia, Hintergründe ihrer Entstehung usw. fand ich hier jede Menge spannende Infos. So unterhaltsam serviert, wurde dieses Thema recht gut verdaulich.
Es gab auch Dinge, die mir weniger positiv aufgefallen waren: So manch Vergleich, so manch Ausdruck, Tippfehler, etwas zu viele Sachinfos, damit sind wir so langsam in der Abteilung Schreibstil angekommen, hätten mMn Luft nach oben. Aber es gibt nicht zu viele davon, darüber kann ich hinwegsehen. Bloß beim nächsten Mal möchte ich sie nicht wiedersehen.
Fazit: Ein sehr gut gelungener Auftakt der Reihe. Nach allen Regeln der Kunst geschrieben. Viel in Sachen Aufklärung geleistet. Kann sich sehen lassen. Das Kind kann beten und singen. Mir hat diese Geschichte viel Spaß gemacht. Besonders zum Schluss mochte ich mich gar nicht verabschieden. Ich bleibe auf die Fortsetzung gespannt und vergebe gern 5 wohl verdiente Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 11.02.2020
Russell, Edward Baron of Liverpool

Geißel der Menschheit


ausgezeichnet

„Geissel der Menschheit. Kurze Geschichte der Naziverbrechen“ von Lord Russel of Liverpool ist ein beeindruckendes, zutiefst erschütterndes Werk, das man gelesen haben sollte. Besonders zu empfehlen ist es all denjenigen, die heute mit Inbrunst der Überzeugung behaupten, all dies hätte nie stattgefunden.
Der Stoff ist gut systematisiert worden. Jedes Kapitel hat seinen Schwerpunkt. Alle zusammen kommen sie zu einem umfassenden Bild des Grauens.
Lord Russel bedienst sich des sachlichen Tons. Es ist aber keineswegs trocken. Vielmehr ist es wie ein Gespräch mit einem alten Freund, der über dieses Thema sehr gut Bescheid weiß. Der Autor kommuniziert mit seinen Lesern: stellt Fragen und beantwortet auch diese, nennt dabei Fakten und Zahlen. Die Quellen findet man, nach Kapiteln unterteilt, am Ende des Buches.
In der zweiten Hälfte des Buches findet man Zeichnungen sowie einige s/w Fotos, die die geschilderten Gräuel verbildlichen.
Das Buch ist hochwertig gestaltet: Festeinband in Schwarz, Umschlagblatt aus festem Glanzpapier, angenehme Schriftgröße, gutes, weißes Papier.
Fazit: Gegen das Vergessen hilft dieses Buch garantiert. Sollte man unbedingt lesen.

Bewertung vom 07.02.2020
Lovelock, James

Novozän


ausgezeichnet

Das Buch fand ich interessant, bereichernd, auf jeden Fall kennenlernenswert, denn hier eröffnet sich dem Leser/Zuhörer eine z.T. weniger konventionelle Sicht auf die Dinge, v.a. auf ihre Zukunft voller Cyborgs erst parallel, dann statt der Menschen. Warum? U.a. weil die Cyborgs nicht in der linearen, eindimensionalen, auf die Ursache-Wirkung beschränkten Denkstruktur der Menschen gefangen sind und sein werden.
Lovelocks Prinzip der Gaia, das er in groben Zügen auch hier erläutert, basiert u.a. darauf, dass das Leben auf der Erde als ein mehrdimensionales Gebilde existiert. Entsprechend kann es kaum mit dem linearen Denken vollständig begreifen.
Er weist auch darauf hin, dass es durchaus klug wäre, die Erde kühl zu halten, im Sinne, dass die Erderwärmung nicht steigen darf. Und erst recht nicht über bestimmte Grenzwerte hinaus. Es drohen sonst weniger erfreuliche Konsequenzen, schreibt Lovelock. Daher ist es für ihn schwer zu begreifen, warum die Menschheit bisher so wenig in diese Richtung erreicht hat. Auch die Politik, Missbrauch der wissenschaftlichen Errungenschaften für Militärzwecke inkl., bekommt klare Worte von ihm zu hören, insb. im letzten Viertel.
Lovelock sagt u.a. auch, was er vom Leben auf dem Mars a lá Elon Musk und von der Idee der Existenz der Außerirdischen hält.
Zum Schluss erzählt der 99-jährige grob über sich, seine Familie, seinen Lebensweg.
Von der Art der Stoffdarbietung fand ich dieses Werk sehr angenehm. Keine Effekthascherei, keine Aufmerksamkeit heischende Allüren oder ähnl.
Lovelock erzählt in Bildern, fasst die komplexen Zusammenhänge in einfachen Worten, auch durch diese Einfachheit wirkt er sympathisch, sodass auch jeder Schüler seinen Standpunkt und seine Sicht der Dinge begreifen kann.

Man kann noch viel über dieses Buch schreiben, besser, sie lesen/ hören selbst. Interessant, horizonerweiternd sind die Inhalte allemal.

Mir steht die gedruckte Version zur Verfügung. Hochwertige Ausstattung: Fester Einband in Weiß mit dem großen, schönen Foto der Erde vorn und auf der Rückseite, Umschlagblatt aus glattem Papier, der Titel ist haptisch hervorgehoben. Schön als nettes Mitbringsel/ Geschenk.

Bewertung vom 07.02.2020
Lüders, Michael

Die Spur der Schakale


ausgezeichnet

Top Polit-Thriller. Hat alles, was man für großartige, intelligente Unterhaltung braucht: Spannung, prima aufgebaute, dynamische Handlung, aktuelle Thematik, überlebensgroße Figuren, die den Leser/Zuhörer mitreißen und durch die Geschichte begleiten uvm.
Die Schauplätze reichen von Norwegen bis in die USA, Türkei etc.
Der hochaktuelle Themenkreis, der die heutigen politischen Verhältnisse klar, griffig, just auf den Punkt bringt. U.a. was Neoliberalismus aus dem Leben der einfachen Menschen macht. Oder auch wozu die Datensammelwut der Großkonzerne dienlich ist und wohin dies führen soll. Das sind alles Dinge, die man in zahlreichen Sachbüchern findet, z.B. „Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus“ von Shoshana Zuboff oder auch in den Werken von Jaron Lanier. Aber auch, was die politische Seite betrifft, entsprechen die Aussagen durchaus den Tatsachen, die man sowohl in den Sachbüchern des Autors finden kann, wie z.B. "Armageddon im Orient", "Die den Sturm ernten", als auch in den anderen zahlreichen Werken namhafter Autoren, die die heutige politisch-wirtschaftliche Lage, und v.a. die Drahtzieher dahinter, kritisch ins Visier nehmen.
Das Ermittlerteam ist sehr glücklich ausgewählt worden. Ein multi-Kulti Mix aus fähigen, klugen, sympathischen jungen Menschen, die a lá David gegen Goliath agieren, und das mit sichtbarem Erfolg. Eine zarte Liebesgeschichte ist auch dabei.
Kaum angefangen, konnte ich kaum eine Pause einlegen: Es passiert immer wieder etwas. Es gibt kaum Längen. Mitreißende Dynamik wohnt dem Ganzen inne, was dazu führt, dass man immer weiter der Geschichte folgen möchte, was auch Spaß macht.
Das gilt auch für den Ausdruck, diese Fertigkeit, mit knappen Sprachmitteln das Maximum zu erreichen, sowie die Art der Stoffdarbietung insg. All dies habe ich sehr genossen.

Ich bleibe auf weitere Werke von Michale Lüders gespannt und vergebe gern die wohl verdienten 5 Sterne.

Fazit: Hochaktuell, aufschlussreich, hochintelligent, toll geschrieben, spannend bis zur letzten Seite uvm.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.01.2020
Kiechle, Marion; Gorkow, Julie

Tag für Tag leichter (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Diesen Ratgeber habe ich ganz gern gelesen. Dabei nicht nur einige gute Tipps entdeckt, sondern auch die Motivation gestärkt, besser auf die Ernährung zu achten.

Klappentext beschreibt die Eckpunkte recht gut.

Vieles fand ich hier sehr gut gelungen. Vor allem aber den Ton, denn dieser macht bekanntlich die Musik. Locker leicht wurden die Inhalte vermittelt und es wurde keineswegs langweilig, ganz im Gegenteil.
Schon allein wegen der guten Unterhaltung ist das Buch empfehlenswert, unabhängig davon, ob frau mit dem Übergewicht zu kämpfen hat.

Klar hat frau schon einige Ratgeber zum Thema Ernährung gelesen, das ist auch den beiden Autorinnen bewusst. Dennoch bieten sie spannende, lesenswerte Inhalte, die frau trotz der „Vorbelastung“ an vorher gelesenem Stoff zu diesem Thema gern mitnehmen kann. Vieles kennt frau schon. Aber nochmals, etwas anders erzählt, nochmals auf den Punkt gebracht, alles in einem Buch, schaden die Ausführungen bestimmt nicht, erst recht nicht, wenn frau dann wirklich anfängt, (noch) besser zu essen und sich mehr um das gesunde Mikrobiom, guten Schlaf, mehr Bewegung usw. zu kümmern.

Auch die prima Struktur sorgt für ein positives Leseerlebnis. Frau kann sich die Themen aussuchen und diese gezielt lesen. Die 15 goldenen Regeln zum Schluss fassen das Geschriebene nochmals kurz zusammen und führen klar vor Augen, wie sich frau vernünftigerweise ernähren sollte.

Diese Inhalte sind auf Frauen zugeschnitten, aber vieles, wie die goldenen Regeln, kann jeder berücksichtigen. Da macht man echt nichts falsch.

Fazit: Ein sehr gut gelungener Ratgeber, 5 wohl verdiente Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 14.01.2020
Herrmann, Ulrike

Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen


ausgezeichnet

Dieses Buch von Ulrike Herrmann habe ich sehr gern gelesen. Staunen musste ich in der gesamten Länge über die Courage und Wissenstiefe der Autorin, über ihre Fähigkeit, sich kritisch mit dem auseinandersetzen, was seit Jahrzehnten als gängige Sichtweise gilt, sowie über die Fertigkeit, das Ganze so klar, zugänglich, anschaulich und griffig darzulegen.

Klappentext beschreibt den Inhalt sehr treffend. Ulrike Herrmann liefert eine andere Sicht auf die Entwicklung der Wirtschaft hierzulande vom Deutschen Reich bis heute. Sie räumt mit Mythen und Märchen auf, die seit geraumer Zeit in der Öffentlichkeit kursieren. Spannend und aufschlussreich, hat mich das Buch so in den Bann geschlagen, dass ich es kaum aus der Hand legen mochte.
Jedes Kapitel hat seine Highlights. Einige stechen besonders hervor:
Das Kapitel über Ludwig Erhard, der die „soziale Marktwirtschaft“ predigte, höchstinteressant, was der Begriff tatsächlich bedeutet, all das kommt noch ausführlich in einem späteren Kapitel. Erhard also, der als „Vater“ des Wirtschaftswunders von den Leitmedien seinerzeit hochstilisiert wurde, was bis heute die öffentliche Meinung prägt, war eigentlich ein „unfähiger Ökonom“, den Adenauer nicht leiden konnte. Das Kapitel über Erhards Wirken räumt gründlich mit den Mythen auf und präsentiert ihn als „talentierten Selbstdarsteller“. So viele Lügen, die er über sich selbst in die Welt gesetzt hatte, da staunt man. Das gilt auch für die Eliten, Industriebonzen und dergleichen, die größtenteils prima mit den Nazis zusammenarbeiten konnten und dies auch getan haben. Und kaum waren sie nicht mehr an der Macht, schon klappte es, nach einem kurzen Intermezzo, genauso gut mit den nächsten Machtinhabern.

Das Kapitel über die Abhängigkeit vom Dollar, oder auch das über die Bundesbank legen klar dar, wie diese entstanden ist und zu welchem Zweck. Welche Rolle die Bundesbank in der wirtschaftlichen Entwicklung bisher gespielt hat, welche Fehleinschätzungen und daraus folgenden schwerwiegenden Fehler den Aufschwung der Wirtschaft gekostet haben uvm. Das Kapitel „Die Reichen werden beglückt – vor allem von Rot-Grün“ ist auch sehr gut wie auch das nächste „Die Finanzkrise ab 2007…“

So eine schonungslose Darstellung der Tatsachen findet man selten.

Oft genug kam mir beim Lesen der Gedanke: Das sollte man in der Schule unterrichten. So erzählt erhält die Geschichte nicht nur gewissen Unterhaltungswert, da kann man viel fürs Leben lernen.

Die komplexen Zusammenhänge sind einleuchtend dargelegt worden. Die Gedankenführung ist klar und stringent. Dabei ist der Text griffig und schön dicht geschrieben. Schon allein deshalb sollte man dieses Buch kennenlernen. Und erst recht wegen der reichhaltigen Inhalte, die sich für viele als Augenöffner erweisen werden. So eine Konstellation hat Seltenheitswert.

Auch die Anmerkungen am Ende des Buches wurden liebevoll gestaltet. Oft genug liest man da weitere Ausführungen, die den Haupttext ergänzen.

Die Kapitelübergänge sind so geschickt gemacht, dass man da gar nicht an Pausen denkt und sich wieder in die Lektüre vertieft.
Der Schluss enthält eine klare Botschaft, die den Lesern doch gewissen Optimismus verleihen möchte.

Das Buch ist hochwertig gestaltet. Cremefarbener Festeinband, Umschlagblatt, glatt und fest, gutes Papier, angenehme Schriftgröße.

Fazit: Ein Augenöffner. Aufschlussreich und spannend bis zur letzten Seite. Toll geschrieben. Ein gutes Buch ist gut auf jeder Seite, was hier voll und ganz stimmt. Sehr lesenswert.

Bewertung vom 13.01.2020
Berger, Jens

Wer schützt die Welt vor den Finanzkonzernen?


ausgezeichnet

Mit viel Vorfreude und Spannung habe ich diese Neuerscheinung erwartet und mit großem Interesse gelesen. Und ja, meine Erwartungen wurden vollauf erfüllt. Aufschlussreiche Inhalte, u.a. zum Thema “Wem gehört die Welt“, klar und griffig dargelegt: Was die Finanzkonzerne sind, was sie tun, wie sie unter einander verflochten sind, wie sie zu dieser Macht gelangen konnten und wie man des Problems Herr werden, zumindest diese Vormacht in Grenzen halten könnte uvm.

Folgende Momente sind mir besonders positiv aufgefallen:

+ Die Themen-/ Schwerpunkteauswahl ist hervorragend. Man hat das Wesentliche auf den Punkt dargelegt da, um sich ein klares Bild über so etwas wie BlackRock, Vanguard, State Street, Aladdin uva. zu machen. Für weitere Details s. Inhaltsverzeichnis. Man bekommt viel mehr als dort angekündigt steht.
+ Die Machtfrage wurde von vielen relevanten Blickwinkeln beleuchtet. Hier findet man vielerlei Spannendes bei.
+ Viele gute Fragen wurde hier gestellt, s. z.B. S. 251, die wirklich den Kern des Problems treffen.
+ Auch Expertenmeinungen wurden hier passend, zur Verdeutlichung, angebracht, S. 232-233.
+ Einige Tabellen und Diagramme begleiten die Ausführungen und führen das Ausmaß des Problems in aller Klarheit vor Augen.
+ Treffende wie aufschlussreiche Ausführungen zu Lobbyismus findet man hier ebenfalls, wie auch
+ Die eigentlichen Motive der Sanktionen, die gerade in den letzten Jahren gegen bestimmte Länder hemmungslos verhängt wurden, und welche Nachteile sie für andere Länder mit sich bringen.

Es gibt noch viel mehr Gründe, weshalb man dieses Buch lesen sollte. Solche offenen Worte zu den Finanzkonzernen und ihren Aktivitäten zu Lasten der Gesellschaft findet man woanders wohl kaum.

Es gibt aber nicht nur die Bestandaufnahme. Im letzten Kapitel, S. 275 ff., wird kurz und griffig in 10 Punkten zusammengefasst, was die Finanzkonzerne sind, und in weiteren 6 Punkten vorgeschlagen, was wir tun könnten, um uns vor dieser Übermacht zu schützen. Durchaus machbare Dinge. Besonders gut, denk- und diskussionswürdig, sind die letzten zwei Absätze auf S. 283.

Ich gehe nicht weiter ins Detail. Es ist besser, Sie lesen selbst.

Fazit: Ein sehr lesenswertes, toll geschriebenes Buch, sowohl vom Ausdruck als auch von der Struktur her, und vom Inhalt her erst recht. Mein erstes Lesehighlight des Jahres.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.