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Bri
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Kröslin

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Insgesamt 229 Bewertungen
Bewertung vom 17.07.2017
Rowell, Rainbow

Fangirl


sehr gut

*Fanfiction und die erste Liebe*







Bis ich das Buch "Fangirl" von Rainbow Rowell las´, waren mir die Begriffe Fangirl und Fanfiction noch nie untergekommen- nun aber kann ich mich sehr gut in diese Welt hineinfühlen.

Die Autorin schafft es hervorragend, diese Welt so klar darzustellen und faszinierend zu beschreiben, daß man sich dort zuhause fühlt. Und obgleich ich bereits eine Tochter im Teeniealter habe, konnte ich mich sehr leicht in die (pubertären) Probleme der Protagonistin einfühlen.

Cath lebte bislang mit ihrer Zwillingsschwester Wren und ihrem Vater recht abgeschottet in einer Kleinstadt. Die Mutter verließ die Familie, als die Mädchen 8 waren. Der Vater kam nie darüber hinweg, bescherte den Mädchen dennoch eine sichere, liebevolle Kindheit.

Nun ist es Zeit für das College und Wren will sich abnabeln, zugleich sich auch von Cath lösen, die davon völlig überrascht wird.
Sie muß sich allein in dieser ihr fremden Welt zurechtfinden- eine fremde Stadt, eine andere Zimmernachbarin anstelle von Wren, Collegepartys, Vorlesungen.
Dabei hilft ihr ihre Leidenschaft, Fanfiction, die sie mit vielen anderen und für ihre treuen Leser um die Figur Simon Snow schreibt.
Cath lernt dabei eine Menge über sich selbst und findet ihren Platz im Leben.

Besonders wird dieser Roman über das Erwachsenwerden durch die Zwischenstücke und Auszüge aus dem Originalromanen "Simon Snow" und Cath´s Geschichten über ihn.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, locker und entspannt- dabei schafft sie es spielend zwischen humorvollen und dramatischen Szenen zu wechseln, sodaß es weder langweilig wird, noch an Tiefe fehlt.

Ein wunderbares Buch über das Erwachsenwerden, Loslassen, Freundschaft, Familienbande und die erste Liebe, in dem sich wahrhaft jeder ein Stück weit wiederfinden wird.

Bewertung vom 24.06.2017
Sveen, Gard

Teufelskälte / Kommissar Tommy Bergmann Bd.2


sehr gut

*nordischer Thrill*

Das Cover ist passend zum Genre und der Handlung dunkel und etwas mysteriös gestaltet- durchaus ansprechend und mit Wiedererkennungswert.

"Teufelskälte" ist der 2. Roman um den Kommissar Tommy Bergmann, der jedoch auch unabhängig der Kenntnis des Vorbandes gelesen werden kann.

Zu Beginn des Buches führt uns der Autor in das Jahr 1988, als Bergmann noch ein ganz junger Polizist war. Er sieht sich zum ersten Mal einem Mordopfer (Kristiane) gegenüber.
Fast 30 Jahre später: Der verurteilte Mörder Kristianes, sitzt im Gefängnis und doch deutet ein erneuter (versuchter) Mord – das Opfer hat überlebt – auf den gleichen Täter hin.
Zeitgleich muß Bergmann zur Therapie, weil er seine Freundin verprügelt hat.
Hat er sich damals geirrt? Bekommt er seine jetzige Probleme in den Griff?
Wie groß ist sein Selbsthass und wird dieser ihn zerstören, bevor er den wahren Täter überführen kann?

Zusammen mit seiner neuen Kollegin Susanne, ehrgeizig, aber auch psychisch labil, recherchiert Tommy akribisch, um diesen Fall zu lösen. Der inhaftierte Anders Rask hat erreicht, daß sein Fall neu aufgerollt wird.
Schon bald entdecken die beiden, daß bei den alten Ermittlungen viele Fehler gemacht worden sind- damit wird Bergmann´s schlimmster Alptraum wahr...

Daß Tommy aufgrund seiner Agressionsprobleme verlassen und nun Single ist, bringt zusätzliche Probleme. Er stellt sich Fragen über seine Abstammung und sinniert, ob in ihm das Böse wohnt, ob sein ihm unbekannter Vater ein Gewalttäter war/ ist, ...

Autor Gard Sveen führt seine Leser gekonnt durch die unterschiedlichen Erzähl-und Zeitstränge. Man ist sofort von der Handlung gefesselt.
Ein echter nordischer Thriller mit einem düsteren Ende!

Bewertung vom 08.06.2017
Stellmacher, Hermien

Katzenglück und Dolce Vita


ausgezeichnet

*Urlaub in der Toskana- Aufbruch zum Neubeginn*

Karla träumt von einem Neuanfang als Illustratorin. Sie ist genervt von ihrem Alltag in einer Werbeagentur, ihrem arroganten Chef und macht sich mit ihrem Freund Marius auf den Weg in die Toskana.
Dort angekommen genießen sie nicht nur die gemeinsame Zeit, das überaus leckere Essen, sondern begegnen einigen echten Unikaten.

Aber sie lernen auch sich selbst und ihre Beziehung zueinander besser kennen. Karla avanciert zur Katzenmutti und Marius muß sich Fragen der Zukunft stellen, endlich erwachsen werden. Karla fühlt sich in der Toskana frei und angekommen- bei sich selbst- und schöpft neuen Mut, sodaß sie alte Fesseln hinter sich lassen kann.

Die Entwicklung der Figuren macht meines Erachtens neben der wunderbaren Landschaftbeschreibung und dem besonderen Humor der Autorin den sympathischen Reiz dieses Buches aus. Das Teilen der Liebe zu Katzen verbindet natürlich umso mehr.

"Katzenglück und Dolce Vita" von Hermien Stellmacher ist für mich das 2. Werk der Autorin.
Wie auch zuvor bei "Cottage mit Kater" schafft die Autorin es spielend, ihre Leser von Beginn an zu fesseln und für ihre Protagonisten einzunehmen. Ich wurde von der Handlung abgeholt und fühlte mich während des Lesens gut unterhalten. Da es sich nicht ausschließlich um eine locker-leichte Lektüre handelt, sondern auch Tiefe vorhanden ist, war das Lesen des Romans ein spannendes Vergnügen.

Ein wunderbarer Roman, der sich wie Urlaub mit guten Freunden anfühlte. Davon hätte ich gern mehr! :)

Bewertung vom 08.06.2017
Andres, Jan Peter

Die Reise nach Arangion / Schwertläufer Bd.1


ausgezeichnet

*Der Beginn einer fantastischen Reise*

Der Roman "Schwertläufer" von Jan Peter Andres ist der 1. Band einer 3-teiligen Reihe und hat mich restlos verzaubert! 

Das Buch ist optisch und von der Haptik ansprechend und wartet nicht nur mit einem exquisiten Cover (Schutzumschlag) auf, auch der eigentliche Bucheinband wurde liebevoll ausgestaltet.
Die Thematik Reise wurde hierbei schon aufgegriffen, ebenso sind der Vulkanausbruch und 2 Gestalten im Vordergrund erkennbar.
Die Vielzahl der Seiten verspricht einige spannenden Stunden voller Lesevergnügen.
Hervorzuheben sind die Karten und Anhänge am Ende des Buches, die zur Orientierung dienen sollen und bis ins kleinste Detail sorgsam durchdacht hinzugefügt wurden, dieser positive erste Eindruck hielt sich bis zum Schluß.

Die Handlung beruht auf der Begleitung des jungen Schwertläufers Robin, der mit dem befreundeten Elm Boffo auf eine gefährliche, langwährende Reise entsendet wird.
Sie sollen den drohenden Untergang der Welt durch weitere Ausbrüche des Tarantuil (Nebelberges) abwenden und dazu magische Schlüssel finden.

Dabei sehen sie sich nicht nur den üblichen Reisegefahren gegenüber, sondern werden auch von dämonischen Wesen und z.B. Erzwürmern bedroht.
Zugleich lernen sie jedoch auch einige neue Verbündete kennen und viele Menschen (oder Phantasie-Wesen) unterstützen sie bei ihren Aufgaben, sorgen für ihr Überleben und die Erfüllung der Mission.

Die Entwicklung der Figuren ist so treffend und nachvollziehbar beschrieben, daß man glaubt, neue Freunde kennenzulernen. Und immer weitere Facetten an ihnen zu entdecken.

Der Autor sorgt von Beginn an für ein unendliches Wohlgefühl beim Lesen, indem er eine phantastische Welt entstehen läßt, in die man sich fallenlassen kann.
Der Schreibstil ist durchgehend als locker und angenehm, dabei äußerst bildhaft zu beschreiben. Dennoch fehlt es nie an Tiefe!
Trotz der Hingabe, sorgsam bis ins kleinste Detail zu beschreiben, wird es weder langweilig noch langatmig.
Ganz im Gegenteil, im Sog dieser Geschichte gefangen ist man vollkommen überrascht, wie schnell dieses Abenteuer beendet war.
Und erwartet nun voller Spannung den nächsten Teil :)

Diese Geschichte ist vor allem eines: eine fantastische Reise voller Spannung mit vielen Rätseln und Geheimnissen und gespickt mit einem unschlagbaren Humor.
Ganz klare Leseempfehlung- für jede Altersstufe :)

Bewertung vom 29.05.2017
Hogan, Ruth

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge


ausgezeichnet

*verzaubert wie ein modernes Märchen*


Anthony Peardew´s große Liebe und Verlobte Therese starb sehr früh. Am gleichen Tag verlor Anthony auch das von ihr geschenkte Medaillon, das, so versprach´er ihr, er immer bei sich tragen würde.

Seither umgibt ihn die Trauer und so sammelt er unablässig (von anderen) verlorene Dinge, um sie irgendwann ihrem Besitzer wiedergeben zu können. Er gibt die Hoffnung nie auf, jemand könnte es ihm gleichtun und er würde sein Medaillon zurückerhalten.
Er beschriftet die Fundstücke und doch kommt er nie dazu, sich von ihnen zu trennen.

Dies´ ist nun das Erbe seiner Assistentin Laura, die damit ein wenig Lebensmut zurückerhalten soll. Denn zugleich vererbt "der heilige Anthony" ihr auch seine Villa und den geliebten Rosengarten, den er für Therese anlegte. Laura soll hier ein Zuhause finden und erhält zugleich ungeahnte Unterstützung von dem Nachbarsmädchen Sunshine und dem Gärtner Freddy.

Die Autorin Ruth Hogan schreibt klar, mit sehr schönen Worten, sodaß man sich schnell in der Geschichte wiederfindet.
Alles ist so detailliert beschrieben, daß man sich die Räumlichkeiten der Villa, den Duft von Thereses Rosen durchaus "erlebt" und nicht nur davon liest.

Zugleich nimmt man Anteil daran, wie schwer es Laura fällt, die Besitzer der verlorenen Dinge ausfindig zu machen und sich in ihrem neuen Leben einzurichten. Sunshine, die, so sagt sie selbst, das "Daunendrom“ hat, besticht durch einen besonderen Blick auf die Welt und ihre unerschütterliche Ehrlichkeit, die gepaart mit ihrer Hilfsbereitschaft zur besten Freundin Laura´s avanciert.
Freddy... ist mehr als nur der Gärtner... :)

Es gibt verschiedene Erzählstränge in mehreren Zeitebenen, was jedoch nie unübersichtlich wird, sondern die Spannung weiter erhöht.
Dennoch lebt diese Geschichte vor allem von den leisen Zwischentönen, die ganz zart und unaufällig daherkommen. Desweiteren sorgte auch das ausgesuchte Quentchen britischen Humors für mich für den besonderen Reiz.

Dieses Werk erzählt eine wunderschöne Geschichte von Verlusten und dem (Wieder-)Finden, wobei nicht nur um Materielles geht, sondern z.B. auch eine neue Liebe, Lebenmut, Vergangenheit, Freundschaften.
Ein kleines, verzauberndes Büchlein mit dem Potential, etwas ganz Großes zu werden!

Bewertung vom 17.05.2017
Stellmacher, Hermien

Cottage mit Kater


ausgezeichnet

*herzerwärmend mit viel Humor und auch Tiefgang*

Langsam wird es wieder für viele Zeit, ihre Koffer für den Urlaub zu packen oder diese freien Tage auf dem Balkon oder der Couch zu verbringen.

Das Cover und der Titel haben mich sofort angesprochen und ich hatte mich auf eine leichte Lektüre mit den Themen Cornwall, Urlaub und Katze gefreut.
Doch die dahingehende Überraschung ist Autorin Hermien Stellmacher mehr als gelungen- so verbrachte ich einige überwältigende Stunden, die sicher noch lange in mir nachklingen werden.

Die Schriftstellerin Nora kommt nach Cornwall, um Abstand von ihrem Alltag zu finden, neue Kraft zu schöpfen und vor allem, endlich den Krimi zu beenden, auf den ihr Verlag so dringend wartet.
Ruhe findet sie nur selten- schuld daran sind ein schwarz-weißer Kater, den sie vor dem sicheren Tod rettet (obwohl sie keine Katze will), ein überaus anziehender Nachbar (obwohl sie keinen Mann will und dieser scheint schwul zu sein) und die Verstrickungen beim Schreiben des Romans (den sie fertigstellen muß, doch bedauerlicherweise nicht zu ihren Bedingungen).
Zudem stellt sie sich ihrer Vergangenheit und schließt endlich Frieden, um einige Wunden heilen lassen zu können.

Der Schreibstil ist angenehm leicht lesbar und so taucht man in die Geschichte ein-
kommt Nora erstaunlich nahe, fühlt sich im Spiel von Smuggler (dem Kater) anwesend und beobachtet das zarte Flirten zwischen Phil und Nora.
Neben der einzigartigen Beschreibung Cornwalls, die sehr bildhaft daherkommt, überzeugte mich vor allem die tiefgründige Darstellung der Beziehungen zwischen den Protagonisten.
Ungereimtheiten sucht man in diesem Buch vergeblich, es ist sehr stimmig und immer vollständig nachvollziehbar.

Neben der Liebesgeschichte, die nie schnulzig wird und der zauberhaften Entwicklung zur Katzenliebhaberin (eher Smuggler-Liebhaberin ^^) begleiten wir Nora auch bei den Schwierigkeiten, die sie als Autorin bewältigen muß. Das fand ich sehr reizvoll.
Hermien Stellmacher versteht es gekonnt, eine Vielzahl von Emotionen zu wecken.

Ein Buch, das noch lange in mir nachklingen wird- mit einer starken Protagonistin, die auch mal schwach sein darf, einem Kater, in den man sich sofort verliebt, einer Liebesgeschichte und einer Art Sachroman, der Einblicke in das Autorenleben schafft.

All das in einem Taschenbuch- eine grandiose Leistung! Unbedingt lesen und weiterempfehlen! ;)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.05.2017
Blum, Fiona

Liebe auf drei Pfoten


ausgezeichnet

*Ein zauberhafte Geschichte über die Liebe zu Büchern und einem Kater *

Fiona Blum´s "Liebe auf drei Pfoten" kommt auf leisen Sohlen (Pfoten) daher und berührt genau aus diesem Grund.
Eine feinfühlige, sehr durchdachte und tief berührende Geschichte, die durch ihre wunderbaren Charaktere besticht.

Jede einzelne beschriebene Figur, so skurril sie auch beschrieben sein mochte, ist mir umgehend ans Herz gewachsen, denn charmant waren sie alle.
Die Handlung ist packend und dennoch von einer Leichtigkeit, die einen sofort für sich einnimmt, sodaß man sich im flirrendem Rom wiederfindet- mit Bruno, dem Kater zu den Füßen und einem guten Buch im Schoß.

Ein verzaubernder Roman, der die Liebe der Autorin zur Literatur, Katzen und Rom widerspiegelt, mit einer ganz besonderen poetischen Anziehungskraft, den man sich nicht entgehen lassen und unbedingt lesen sollte !

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.05.2017
Thieß, Heiko

Dicke Eier / Timo Feuer Bd.2


gut

* zu seicht- humorvoll geht anders *

Nach „Arschkarte“ ist "Dicke Eier" der 2. Roman von Heiko Thieß um den hormongesteuerten Protagonisten Timo Feuer.
Auch ohne Kenntnis des 1. Bandes, schafft man es ohne Probleme, in die Geschichte hineinzufinden, zumal sie nicht allzu komplex ist.

Nach dem Abitur leistet Timo Zivildienst in einem kirchlichen Freizeitheim ab.
Da dem St.-Stephanus-Haus die Schließung droht, soll Timo etwas dagegen unternehmen und wird sogleich zu einem Lehrgang über soziale Marktwirtschaft geschickt. Dort lernt er jedoch eher etwas über seine Alkoholgrenze.
(Selbst in seinem Alter und trotz der Hormone hätte man Timo etwas sinnvoller agieren lassen können- daß er dazu in der Lage ist, beweist er ja durchaus im Seminar und im Umgang mit seinem Vorgesetzten.)

Die Damenwelt ist vor ihm nicht sicher und so verteilt sich sein Interesse auf alle Frauen (im paarungswilligen Alter), die ihm begegnen. Ob nun Lena, Suse, Charlotte oder Natalie... etwas zuviel für meinen Geschmack.

War der Humor zu Beginn tatsächlich auch noch ansprechend und regte zum Schmunzeln an, so wurde es im Verlauf immer derber, plumper und sinnfreier.

Bedauerlich empfand ich, daß der Autor die Idee der Schatzsuche nicht vertiefte, das hätte dem Buch etwas mehr Niveau verschaffen können.

Fazit: Die Handlung ist eher lahm, die Sprüche werden im Verlauf niveauloser, die Charaktere sind zu klischeebeladen.

Nun ja... seichte Kost- für zwischendurch ganz ok. Vielleicht lag es auch an den schweren Stoffen zuvor, daß ich dieses Buch nicht entsprechend würdigen kann. Die ersten Seiten fand ich nämlich durchaus ansprechend.