Benutzer
Benutzername: 
witchqueen
Wohnort: 
Lüdinghausen

Bewertungen

Insgesamt 362 Bewertungen
Bewertung vom 11.12.2021
Lautenschläger, Angela

Kalter Neid / Ein Fall für Sommer und Kampmann Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Darum geht es:
Theresa Sommer ist Anwältin und wartet im Gerichtssaal auf ihre Mandantin Julia Sagmeister. Ihr Scheidungstermin steht an. Doch Julia Sagmeister kommt nicht. Sie ist auch auf ihrem Handy nicht zu erreichen. In ihrer Not wendet sich Theresa Sommer an ihre Tante Hedwig. Die rüstige alte Dame soll mal bei Julia Sagmeister vorbeifahren und nach dem Rechten sehen. Und nach Möglichkeit soll Tante Hedwig Julia Sagmeister gleich zu ihrem Scheidungstermin begleiten. Doch dazu soll es nicht mehr kommen, denn Tante Hedwig und der Taxifahrer Mustafa Yildirim finden Julia Sagmeister tot in ihrem Wohnzimmer. Sie wurde erschlagen. Doch von wem? Wollte ihr Mann sich die Kosten der Scheidung sparen? War die Schwester eifersüchtig, dass Julia im Haus ihres Onkels wohnen durfte? Tante Hedwig macht das alles neugierig. So neugierig, dass sie mit Hilfe von Mustafa Yildirim anfängt Fragen zu stellen und zu ermitteln. Was hat die Tageszeitung (die inzwischen ein halbes Jahr alt ist) auf dem Couchtisch zu bedeuten. Hat der Mord an Julia Sagmeister etwas mit dem darin beschriebenen Verkehrsunfall zu tun? Wenn ja: Was? Tante Hedwig und Mustafa Yildirim tauchen immer mehr in den Fall ein. Und je mehr sie herausfinden, je mysteriöser wird die ganze Sache. Und es bleibt nicht bei der einen Leiche. Und statt der Lösung näher zu kommen, tauchen immer mehr Fragen auf. Wird Tante Hedwig die richtigen Fragen stellen und den Fall lösen können?

Meine Meinung:
Ein durchaus spannender erster Band um die Anwältin Theresa Sommer. Wobei ich leider sagen muss, dass für mich Theresa Sommer im Laufe der Geschichte immer mehr zur Randfigur geworden ist. Die eigentliche Hauptprotagonistin ist hier Tante Hedwig, dicht gefolgt von Mustafa Yildirim. Tante Hedwig hat mir wirklich sehr gut gefallen. So eine richtige deutsche Miss Marple (samt Mister Stringer alias Mustafa Yildirim).
Die Charaktere sind sehr gut dargestellt. Man hat zu jedem ein konkretes Bild vor Augen.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Es lässt sich super lesen und man kommt zügig voran. Das 430 Seiten lange Buch ist in 13 Kapitel (inklusive Prolog) unterteilt. So kann man sehr gut in einem Rutsch, aber auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Angela Lautenschläger ist es hier wieder einmal gelungen, einen tollen und spannenden Krimi zu schreiben, der ohne viel Blutvergießen auskommt. Leider kommt bei mir Theresa Sommer (um die hier eigentlich geht) viel zu kurz. Von mir gibt es eine 4-Sterne-Leseempfehlung für alle, die gerne „unblutige“ Krimis und/oder Detektivgeschichten nach dem Stil von Miss Marple lesen.

Bewertung vom 05.12.2021
Neuhaus, Nele

In ewiger Freundschaft / Oliver von Bodenstein Bd.10


ausgezeichnet

Darum geht es:
Henning Kirchhoff ist unter die Autoren gegangen. Er hat jetzt sein zweites Buch geschrieben. Einen Krimi. Nun macht seine Agentin Maria Hauschild eine verstörende Entdeckung. Ihre beste Freundin – Heike Wersch - ist seit ein paar Tagen nicht zu erreichen. Als Maria nun bei ihr vor der Tür steht, entdeckt sich Blutspuren. Wo kann Heike Wersch nur sein? Als Pia – alarmiert von Henning – dort nach dem Rechten sieht, findet sich den demenzkranken Vater von Heike Wersch allein in dem Haus. Nachbarn haben zu unterschiedlichen Zeiten jeweils einen Mann gesehen, der bei Heike Wersch gewesen sein soll. Alle Spuren führen zum Verlag Winterscheid. Dort hatte Heike Wersch bis vor Kurzem gearbeitet. Dann kam heraus, dass sie einen eigenen Verlag gründen und die vielversprechendsten Autoren „mitnehmen“ wollte. Zudem hat sie alle ihre Bekannten und Freunde um Geld gebeten, damit sie sich den Traum vom eigenen Verlag erfüllen konnte. Kurz nachdem die Ermittlungen angelaufen sind, wir die Leiche von Heike Wersch in einem Waldstück gefunden. Und es bleibt nicht bei der einen Leiche. Schon sehr bald verliert Alexander Roth – ebenfalls Mitarbeiter des Winterscheid-Verlages – nach einem Fahrradunfall sein leben. Und wieder laufen alle Spuren beim Winterscheid-Verlag zusammen. Bald wird klar, dass fast sämtliche Mitarbeiter des Verlages eine gemeinsame Vergangenheit haben. Alle kennen sich von der Schule bzw. von Urlauben. Und in einem dieser Urlaube ist etwas Schreckliches passiert. Holt die Clique von damals das jetzt ein? Hat das Grauen seinen Anfang tatsächlich schon im Sommer 1983 genommen?

Meine Meinung:
Wieder einmal ein hochspannender Kriminalroman und die Kommissare Pia Sander und Oliver von Bodenstein. Nele Neuhaus versteht auch im 10. Fall um das Ermittler-Duo sehr geschickt, den Leser immer wieder auf die falsche Fährt zu locken. Jedes Mal, wenn man denkt: Jetzt weiß ich, wer es getan ... Zack, kommt eine Wendung, die man so nicht erwartet hat und man fängt von vorne an zu rätseln. Ein Krimi, den einen nicht mehr loslässt und den man nicht aus der Hand legen will.

Die Charaktere und Örtlichkeiten sind – wie immer – super beschrieben. Man hat zu allem und jedem sofort ein Bild vor Augen.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Man taucht direkt mitten hinein in die Geschichte und kommt beim Lesen zügig voran. Das 523 Seiten lange Buch ist in mehrere Kapitel (in diesem Fall Wochentage) unterteilt. So kann man es bequem in einem Rutsch, aber auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

„In ewiger Freundschaft“ ist der inzwischen 10. Fall mit Pia Sander und Oliver von Bodenstein. Man kann dieses Buch aber auch ohne weiteres als Einzelband lesen. Vorkenntnisse aus der Vorgängerbänden sind nicht zwingend erforderlich. Alles Wichtige wird kurz „angerissen“.

Mein Fazit:
Ein super-tolles Buch für alle, die Nele Neuhaus lieben. Oder auch für diejenigen, die auf allzuviel Blutvergießen nicht aber Spannung pur verzichten können. Für mich ein absolutes Lesevergnügen. Daher meine Leseempfehlung mir 5 Sternen.

Bewertung vom 24.11.2021
Homma, Christian;Frank, Elisabeth

Nie zu alt für Venedig


sehr gut

Darum geht es:
VIER, die neu „erwachte“ Detektiv-Bande aus Kindertagen, hat einen neuen Fall. Dieses Mal betrifft es sogar ein Mitglied der Bande persönlich. Ellis Mann steckt in Schwierigkeiten. Er ist Professor an der Uni. Nun sind wichtige historische Unterlagen verschwunden, die er einem seiner Studenten anvertraut hat. Und nicht nur die Unterlagen sind weg, auch der Student ist abgetaucht. Nun ist es an den VIER, die Unterlagen wiederzubeschaffen. Doch wo sollen die Freunde ansetzen. Bald wird klar, dass der Student vorhat, einen uralten Heiltrank zu brauen. Dazu benötigt er ein spezielles Gefäß und muss an bestimmten Orten ein bestimmtes Ritual durchführen. Und so beginnt für VIER eine abenteuerliche Reise quer durch Europa (München, Celja, Venedig, London ...). Doch wohin sie den abtrünnigen Studenten auch verfolgen, sie kommen zu spät. Immer ist ihnen der Student einen Schritt voraus. Auf ihrer letzten Station, dem Wacken Open Air, soll das Ritual vollendet werden. Wird es VIER gelingen, den Studenten zu stoppen?

Meine Meinung:
„Nie zu alt für Venedig“ ist der zweite Band um die Hobby-Detektive Gero, Ina, Elli und Rüdiger. Das Buch kann man aber auch ohne weiteres als Einzelband lesen, ohne den Vorgängerband zu kennen. Das Buch ist durchweg spannend. Alle Personen, Handlungen und Orte werden toll beschrieben. Man kann sich direkt ein konkretes Bild zu allem und jedem machen. Leider wird an der ein oder anderen Stelle „mächtig“ übertrieben und man kann über das Geschehen teilweise nur den Kopf schütteln. Grade zum Ende wird es doch sehr unrealistisch.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich einfach lesen und man kommt zügig voran. Das 291 Seiten lange Buch ist in mehrere Abschnitte (in diesem Fall die Handlungsorte) unterteilt. So kann man es bequem auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Eine durchaus gelungene Fortsetzung der Reihe um VIER. Einzig das doch sehr überzogene Ende trübt den Leseeindruck. Wer aber darüber hinwegsieht, bekommt hier wieder eine schöne und spannende Detektiv-Geschichte. Von mir gibt es eine Leseempfehlung mit 4 Sternen.

Bewertung vom 18.11.2021
Riebe, Brigitte

Weihnachten am Ku'damm


ausgezeichnet

Darum geht es:
Kurz vor Weihnachten 1946. Es ist kalt. Bitterkalt. Die Menschen frieren. Schlimmer noch, sie drohen zu erfrieren. Und zu den bitterkalten Temperaturen kommt der Hunger. Es gibt kein (oder kaum) Heizmaterial und Nahrung im ausgebombten Berlin. Und das, obwohl der Krieg seit mehr als einem Jahr zu Ende ist. Auch das Modekaufhaus Thalheim liegt in Schutt und Asche. Nichts ist mehr übrig von dem einstigen Glanz. Doch auch für die Thalheim-Schwestern Rike, Silvie und Flori muss das Leben weitergehen. Und so haben sie in einem kleinen Lädchen ihr Geschäft provisorisch wieder eröffnet und versuchen über die Runden zu kommen. Eines Abends findet Rike einen kleinen Jungen halb verhungert und kurz vor dem erfrieren vor der Ladentür. Sie zögert nicht lange und nimmt ihn mit nach Hause. Der kleine Erich erinnert sie an ihren Bruder Oskar, der noch nicht aus dem Krieg zurückgekehrt ist. Sie erfährt, was Erich und seiner Mutter in der letzten Zeit widerfahren ist und beschließt zusammen mit ihrer Familie, dass Erich das Weihnachtsfest bei ihnen verbringt. Doch wie sollen sie ein weiteres hungriges Maul stopfen? Und woher sollen sie Geschenke oder einen Weihnachtsbaum nehmen? Alles sieht nach einem kalten und düsteren Fest aus. Doch die Thalheim-Schwestern geben alles, das zu verhindern.

Meine Meinung:
Was für eine wunderschöne und zu Herzen gehende Geschichte.
Brigitte Riebe versteht es unglaublich geschickt, historische Fakten und Gegebenheiten mit einer rührenden Geschichte zu verknüpfen. Die meisten Charaktere (die Familie Thalheim) kennt man aus den Bänden „Die Schwestern vom Ku’damm“. Aber auch, wer diese Reihe (noch) nicht gelesen hat, kommt hier voll auf seine Kosten. Alle Protagonisten werden hinreichend beschrieben. Man hat sofort zu allen ein konkretes Bild vor Augen. Und auch von den jeweiligen Schauplätzen hat man sofort ein Bild vor Augen. Hier arbeitet das Kopfkino auf Hochtouren. Man wird sofort in die Geschichte hineingezogen und nicht mehr losgelassen.

Der Schreibstil ist einfach wundervoll. Einmal in die Geschichte eingetaucht, kann man den Hunger, die Kälte aber auch die Herzlichkeit direkt bei sich selbst spüren.
Das „nur“ 158 Seiten lange Buch ist in insgesamt 9 Kapitel (die Tage vom 17. bis 24.12.1946 + Epilog „Silvester“) unterteilt. So kann man dieses Buch auch sehr gut in mehrere Abschnitte unterteilt lesen – wenn man es denn aus der Hand legen kann. Mir ist das nicht gelungen.

Mein Fazit:
Besser geht es nicht. Die beste Weihnachtsgeschichte seit Charles Dickens. So rührend, voller Gefühl, Nächstenliebe und mit tatsächlichem Hintergrund. Das sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Ich bin wirklich restlos begeistert und kann dieses Buch nur jedem wärmstens empfehlen (und ich meine hier nicht die Temperaturen, die die Protagonisten zu ertragen hatten).
Wer also noch eine wundervolle Weihnachtsgeschichte sucht: Hier ist sie! Volle 5 Sterne.

Bewertung vom 17.11.2021
Frank, Elisabeth;Homma, Christian

Nie zu alt für Casablanca


sehr gut

Darum geht es:
VIER – eine Detektiv-Bande, bei der Gero Valerius, Ina, Eleonora (Elli) und Rüdiger als Kinder/Jugendliche damals jeden Fall gelöst haben. Damals, das ist ein paar Jahrzehnte her und die Kinder von damals sind inzwischen lebenserfahrene ältere Herrschaften. Doch nun gibt es eine Sache, die Ina (inzwischen Journalistin) nicht mehr los lässt. Auf einem Kreuzfahrtschiff soll Elfenbein geschmuggelt werden. Und dafür sollen schon Menschen gestorben sein. Das bringt Ina auf eine Idee. Sie bringt die vier Freunde von damals wieder zusammen und sie lassen VIER wieder aufleben. Kurzerhand buchen die vier die nächste Kreuzfahrt mit MittelmeerTours. Es geht nach Casablanca, Cadiz und Valencia. Ina schleust sich als Hostess in die Crew ein, die anderen drei fahren als „normale“ Passagiere mit. Und damit beginnt eine sehr spannende und aufregende Reise für die vier. Denn nicht nur an Bord müssen sie aufpassen, dass ihre Tarnung nicht auffliegt. Vor allem bei den Landausflügen geht es ordentlich rund.

Meine Meinung:
Ein toller Krimi für alle, die es wenig blutig mögen. Ein Krimi, der alle begeistern wird, die auch den „älteren Semestern“ eine Chance als Hobby-Detektive geben wollen.
Die Charaktere und auch die jeweilige Umgebung (sei es nun das Schiff oder die Orte) werden toll beschrieben. Man überall sofort ein konkretes Bild vor Augen und fühlt sich direkt dabei. Das Kopfkino bekommt hier einiges zu tun. Einziger Schwachpunkt: Leider wird es einigen Stellen etwas übertrieben und daher leicht unglaubwürdig.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich sehr angenehmm lesen und man kommt zügig voran. Das 334 Seiten lange Buch ist in 3 Teile – und diese sind wiederum im Tage (und diese nochmal in Kapitel) – unterteilt. So kann man das Buch sowohl in einem Rutsch, aber auch sehr gut in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Wer einen „blutrünstigen“ Thriller oder Krimi sucht, ist hier komplett falsch. Wer aber einer durchaus spannenden und humorvollen Detektiv-Geschichte mit Protagonisten in den besten Jahren (man ist halt „Nie zu alt für ...“) eine Chance geben will, der kommt hier voll auf seine Kosten. Ich vergebe hier eine 4-Sterne-Leseempfehlung.

Bewertung vom 02.11.2021
Rick, Kirsten

Dorfgeflüster 1: Chaos hinterm Blumenbeet - oder: Schlüsselfertig (eBook, ePUB)


weniger gut

Darum geht es:
Silke ist eine ganz normale junge Frau von 27 Jahren. Sie wohnt in einem kleinen, idyllischen Dorf, in dem jeder jeden kannt, hat einen tollen Job als Sparkassen-Angestellte, einen netten Verlobten, der einmal das Autohaus seines Vaters übernehmen soll, nette Freunde ... eigentlich könnte sie ein rundum glückliches Leben führen. Doch dann - von einem Tag auf den anderen – gerät ihr Leben völlig aus den Fugen. Ihr wird in der Sparkasse gekündigt. Schließlich kann ihren Job ja auch ein Geldautomat übernehmen. Dann erwischt sie ihren Verlobten, wie der ein Schäferstündchen mit der Friseurin Monique hat. Ausgerechnet in dem Waldstück, was Silke von ihrer Großmutter geerbt hat. Und so steht Silke plötzlich völlig perspektivlos da. Ohne Job, ohne Mann, ohne Plan und schon erst recht ohne Idee, was sie aus ihrem Leben jetzt machen soll. Und so lebt sie erst einmal in den Tag hinein, ohne irgendjemandem etwas von ihrer Lage zu erzählen. Erst als sie bei der Besichtigung eines Massivhausparkes (schließlich wollte sie ja mit ihrem Verlobten ein Fertighaus bauen) ihrem „Traummann“ begegnet, sieht sie eine Perspektive und sie beginnt, sich Gedanken über ihr zukünftiges Leben zu machen.

Meine Meinung:
Die Geschichte dreht sich um die 27jährige Protagonistin Silke, die ein recht langweiliges Leben führt. Und genauso ist auch das Buch. Einfach nur langweilig. Es wird über weite Strecken das langweilige Leben, ein Feuerwehrfest, der Massivhauspark usw. wirklich unglaublich langweilig dargestellt. Was vielleicht von der Autorin witzig gedacht war, war entweder völlig überzogen dargestellt oder die Witze bzw. Situationen waren solche, die man schon tausendfach irgendwo gesehen oder gelesen hatte. Weder lustig noch erheiternd, sondern peinlich und albern. Besser wird es auf den letzten 30 Seiten, wo die Protagonistin endlich den Hintern hoch kriegt und in ihrem Leben etwas ändert. Leider viel zu spät.

Das Cover mit dem netten Landhaus mit Reetdach und der Ziege mit Halstuch haben mir sehr gefallen. Allerdings hat all das mit der Geschichte überhaupt nichts zu tun.
Der Schreibstil ist einigermaßen leicht und flüssig. Der Lesefluss wird jedoch durch etliche Rechtschreibfehler etwas getrübt. Das 380 Seiten lange Buch ist in 17 Kapitel (inklusive Pro- und Epilog) unterteilt. So kann man das Ganze sehr gut auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Leider muss ich hier sagen, dass mich das Buch nicht überzeugen konnte. Im Gegenteil. Ich war enttäuscht und habe hier sehr viel mehr erwartet. Ich würde das Buch nicht weiterempfehlen und vergebe hier (mit zwei zugedrückten Augen) noch grade 2 ganz schwache Sterne.

Bewertung vom 28.10.2021
Delore, Kate

MILLIRAHMSTRUDELMORD


ausgezeichnet

Darum geht es:
Ach, wie könnte es doch so schön sein, im beschaulichen Dacklrain. Ein friedliches, kleines Dörfchen. Ein Wellnesshotel mit angeschlossenem, landwirtschaftlichen Krauthof. Doch schon sehr bald ist Schluss mit beschaulich. Die Hotelbetreiberin und Landwirtin pflügt mit ihrem Traktor den Acker, als sie plötzlich statt eines Kohlkopfes einen menschlichen Kopf in der Pflugschar hängen hat. Der Kopf gehört einem ehemaligen Gast des Wellnesshotels, in dem gerade auch Kommissear Nick Hallinger mit seiner Frau Urlaub macht. Der staunt nicht schlecht, als eine Tigermücke aus dem Mund des Toten fliegt. Wo kommt die nur her. Und wo bitte ist der Rest der Leiche? Der findet sich unmittelbar darauf mitten auf dem Marktplatz. Aufgehängt am Maibaum. Wer macht nur so etwas Brutales? Nick Hallinger beginnt, mit seinem Kollegen Justus Steinreiter zu ermitteln. Dabei werden die beiden tatkräftig von der „Neugierde in Person“, der Hotelangestellten und Freund Steinreiters, Alexandra (Lexi) Bäumel „unterstützt“. Diese bringt sich dabei ein ums andere Mal in immer größere Schwierigkeiten. Und es bleibt auch nicht bei der einen Leiche.

Meine Meinung:
Selten habe ich mich bei einem Krimi derart gut unterhalten gefühlt. Hier kommt alles zusammen. Wundervoll beschriebene Örtlichkeiten, unglaublich lebensnahe und authentisch dargestellte Charaktere, ein spannender Kriminalfall mit etlichen Wendungen und eine gehörige Portion Humor. So liebe ich Krimi lesen. Man wird immer wieder zum miträtseln animiert. Und man kommt nicht umhin, an der ein oder anderen Stelle wirklich laut zu lachen. Der bayrische Dialekt der immer wieder bei den Unterhaltungen oder Gedanken der Charaktere einfließt, tut ein Übriges, dass das Buch sehr authentisch daherkommt.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich sehr angenehm lesen und man kommt zügig voran. Das 210 Seiten lange Buch ist in 14 Kapitel unterteilt. So kann man es bequem auch in mehreren Abschnitten lesen. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass am Ende des Buches einige bayrische Begriffe im Glossar erklärt werden. So kann auch derjenige, der des Bayrischen nicht mächtig ist, gut klarkommen und immer wieder nachschlagen.

Als kleines „Schmankerl“ gibt es ganz zum Schluss auch noch das Rezept für den Millirahmstrudel zum Nachmachen.

Mein Fazit:
Ein wundervolles Lesevergnügen, dass man sich nicht entgehen lassen sollte. Davon braucht man mehr. Ich vergebe hier 5 Sterne und kann das Buch nur jedem wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 25.10.2021
Uliczka, Rolf

Reedertod auf Juist. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Darum geht es:

Es brennt auf Juist. Die Haushälfte von Johann und Gesine Ukena steht lichterloh in Flammen. Als der Brand gelöscht ist, finden sich die Leichen der Hausbesitzer. Doch schnell wird klar, dass es sich hier nicht um einen tragischen Unglücksfall handelt. Aber wer hat ein Motiv, die beiden umzubringen? Und auch hier wird schnell klar, dass es einen ganzen Haufen Verdächtige gibt. Hat sich doch Johann Ukena überall mehr als nur unbeliebt gemacht, im Privaten wie im Geschäftlichen. Angefangen hat alles vor mehr als 10 Jahren. Den Brüdern Wilko und Johann Ukena gehört viel Land. Dieses will die Gemeinde mit Hilfe von Investoren zu einem Feriendorf verwandeln. Wilko Ukena wollte verkaufen, Johann Ukena nicht. Und er hat sich mehr als 10 Jahre lang durchgesetzt. Einige Investoren sind inzwischen abgesprungen, andere haben Johann Ukena offen gedroht, dass man ihm „Feuer unter’m Hintern“ machen wolle. Nun scheint einer diese Drohung wahr gemacht zu haben. Aber wer war es? Ein Fall für Femke Peters und ihr Team. Und es soll nicht bei den beiden Brandleichen bleiben.

Meine Meinung:
Wieder mal ein toller und spannender Fall für Femke Peters und ihr Team. „Reedertod auf Juist“ ist der 4. Band um die Ermittlerin und mich praktisch wie „nach Hause kommen“. Das Buch lässt sich aber ohne Weiteres auch als Einzelband lesen. Hier sind (wie bei allen Büchern von Rolf Uliczka) keine Vorkenntnisse aus den Vorgängerbänden von Nöten. Allerdings bringt man sich um das Lesevergnügen, dass die Vorgängerbände mit sich bringen. Sollte wirklich mal etwas aus einem vorherigen Band einfließen, wird es kurz erklärt.

Die Charaktere und auch die Landschaften sind sehr authentisch und liebevoll beschrieben. Man hat das Gefühl, man ist mittendrin im Geschehen. Man wird immer wieder zum miträtseln und mitermitteln animiert. Und jedes Mal, wenn man denkt: Jetzt weiß ich wer es war! Zack, wird man eines Besseren belehrt und die Geschichte macht einen Twist in eine andere Richtung. So bleibt es bis zum Schluss spannend und der Täter wird auch tatsächlich erst am (schlüssigen) Ende entlarvt. Einfach herrlich.

Das Buch ist in 11 Kapitel (inklusive Pro- und Epilog) unterteilt. So kann man bequem auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Wieder mal ein wundervoller, spannender Küstenkrimi aus der Feder von Rolf Uliczka. Ich habe mich wieder bestens unterhalten gefühlt. Das ist ein Krimi, wie ich ihn liebe. Ich kann das Buch nur jedem empfehlen. Von mir gibt es 5 Sternchen.