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Buchofant
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Regensburg

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Insgesamt 233 Bewertungen
Bewertung vom 30.08.2021
Himmel oder Hölle? / deVries Bd.7
Vries, Mel Wallis de

Himmel oder Hölle? / deVries Bd.7


sehr gut

"Himmel oder Hölle" von Mel Wallis De Vries war für mich von Anfang bis Ende Nervenkitzel pur. Die Autorin erschafft mit dem Jugendthriller ein authentisches, realistisches Setting mit einer spannenden Handlung, aber etwas oberflächlichen, dafür toxischen Beziehungen der Figuren. An dieser Stelle hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht.

Kurz zur Story:
Die 17-jährige Danielle lernt bei ihrem Skiurlaub in Gerlos den gutaussehenden Dante kennen, der sie von der ersten Sekunde an fasziniert. Obwohl Danielle denkt, Dante spiele weit über ihrer eigenen Liga, scheint sich der junge Student für Danielle zu interessieren.
Als Danielle zurück in Amsterdam ist, trifft sie durch Zufall abermals auf Dante, der dort ebenfalls wohnt.
Danielle beginnt, sich heimlich mit Dante zu treffen. Als sie sich aber näher kommen, erfährt sie Dantes dunkles Geheimnis: Seine letzte Freundin Florine wurde ermordet und Dante war der Hauptverdächtigte in der Verhandlung. Danielle fragt sich also: Kann sie ihm wirklich vertrauen oder ist sie der Gefahr näher, als sie denkt?

Der Leser steigt schnell in die Geschichte u. begleitet Danielle beim Skiurlaub mit ihren Freundinnen. Schon allein beim Betreten des gebuchten Appartements fliegen die ersten Fetzen.

Wir lernen Danielle als ziemlich naive, unsichere Person mit wenig Selbstbewusstsein kennen, mit der ich nicht ganz warm werden konnte. Das lag vermutlich daran, dass Danielle ständig ihr Umfeld belügt u. ein toxisches Verhältnis zu den Personen um sich herum pflegt.
Schon allein bei ihren Freundinnen, v. a. Loulou und Robin, habe ich mich gefragt, warum sie überhaupt mit ihnen befreundet ist, zumal sich gerade Loulou dermaßen zickig, abfällig u. "bitchig" ihr gegenüber verhält.
Auch die Faszination für (den gut aussehenden) Dante konnte ich nicht ganz nachvollziehen, da er sich ihr gegenüber auch nicht immer zuvorkommend u. freundlich, sondern meistens eher abweisend, unterkühlt u. distanziert verhält. Hierbei hätte ich mich mehr Tiefe gewünscht, da Dantes komplettes Verhalten für mich komplett widersprüchlich war.

Dabei wird die Story abwechselnd aus zweierlei Ich-Perspektiven erzählt: Danielle u. Person X.
Ich nenne sie Person X, weil bis zum Schluss nicht bekannt ist, wer diese Person eigentlich ist. Was der Leser aber aushalten muss, ist die Tatsache, dass es sich bei Person X um einen Psychopathen handelt, der ein unbekanntes Mädchen gefangen hält und dieses filmt, beobachtet u. quält.

Besonders spannend u. fesselnd wird die Geschichte durch die immer wieder eingeworfenen Kapitel von Person X, die immer mit dem "Tag 0", dem Tag der Gefangennahme, datiert sind. Die Haupthandlung, Danielles Kapitel, dagegen wird mit einem Countdown heruntergezählt, beginnend mit "Tag -17" in Österreich beim Skiurlaub.

Der Schreibstil der Autorin u. die Übersetzung sind locker u. leicht. Durch die vielen inneren Monologe erhält man einen tiefen Einblick in Danielles Gedanken u. Gefühle.
Man fragt sich ständig, ob der Täter offensichtlich ist oder ob alles komplett anders ist, als es scheint.
Gerade mit dem Ende schafft es Mel, den Leser zu überraschen.
Leider blieben diese toxischen Beziehungen für ein Jugendbuch völlig unreflektiert, was ich in Anbetracht des Genres sehr schade u. kritisch finde.

An sich aber ein spannender u. fesselnder Jugendthriller, der den Leser von Anfang bis Ende mit Nervenkitzel versorgt.
Eine Leseempfehlung für alle Thriller-Fans!

Ich gebe dem Buch 4 von 5 Sternen!

Bewertung vom 18.08.2021
LEARN TO LOVE ME
Schöche, Vanessa

LEARN TO LOVE ME


sehr gut

Mit "Learn To Love Me" hat es die Autorin Vanessa Schöche geschafft, dass ich die Figuren der Geschichte sofort in mein Herz geschlossen habe. Die Geschichte überzeugt mit einem wunderbaren Setting (Irland!), einer ruhigen, aber emotionalen Liebesgeschichte u. tollen, sympathischen Nebencharakteren!

Kurz zur Story:
Die junge u. alleinerziehende Mutter Allie lernt bei einem Ausflug nach Dingle den Frauenaufreißer Shawn kennen, mit dem sie sich nach anfänglichen Startschwierigkeiten äußerst gut versteht. Auch Shawn fühlt sich zu der jungen Frau hingezogen, hat sich aber aufgrund seiner schmerzlichen Vergangenheit geschworen, sich nie wieder näher auf eine Frau einzulassen.
Zurück im Alltag und in der Heimat muss sich Shawn allerdings eingestehen, dass er Allie nicht aus dem Kopf bekommt. Ihr geht es da genauso. Aber aufgrund ihres Sohnes Noah, kann sich Allie nicht Hals über Kopf in eine Beziehung stürzen, zumal das Shawn scheinbar gar nicht will.

Der Leser steigt schnell in die Geschichte ein, in der wir den Alltag der jungen Mutter Allie kennenlernen, die mit typischen Problemen als alleinerziehende Mutter zu kämpfen hat u. versucht, alles unter einen Hut zu bekommen. Erst die Urlaubstage in Dingle scheinen der jungen Frau gut zu tun, obwohl sie den anderen etwas gehemmt u. distanziert gegenüber auftritt.
Wir lernen Allie als starke, selbstbewusste u. liebevolle Figur kennen, die auch nicht auf den Mund gefallen ist.
Shawn ist zunächst der typische Frauenaufreißer, um den frau am besten einen weiten Bogen machen sollte, wenn sie mit keinem gebrochenen Herzen zurückgelassen werden will. Obwohl er sich teilweise widersprüchlich verhält u. immer wieder auf Abstand zu Allie geht, merkt man, dass ihm an der jungen Frau sehr viel liegt.
Da aber beide ihr Päckchen aus der Vergangenheit zu tragen haben, fällt es ihnen beiden schwer, sich auf den jeweils anderen einzulassen.

Die Geschichte wird dabei aus zweierlei Ich-Perspektiven (Allie, Shawn) erzählt, wodurch man einen äußerst tiefen Einblick in die Gefühle u. Gedanken der Protagonisten erhält.

Auch die Nebencharaktere wurden äußerst liebevoll ausgestaltet u. konnten mein Leserherz sehr schnell erwärmen, so z. B. Allies Großeltern, Sohn Noah oder Tate.
Einzig Noah wirkt an manchen Stellen für sein Alter von etwa 6 Jahren ein bisschen zu reif (Sprache, Verhalten etc.). Nichtsdestotrotz mochte ich den kleinen Kerl ziemlich gerne!

Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt flüssig, angenehm u. locker zu lesen, man fliegt förmlich durch die Seiten.
Insgesamt ein ruhiger, aber sehr emotionaler Liebesroman, der an manchen Stellen etwas voraussehbar war, aber mit sympathischen u. liebevollen Figuren glänzt.

Ich gebe dem Buch 4 von 5 Sternen!

Bewertung vom 16.08.2021
Wenn das Leben ruft, sag Ja!
Full, Lillemor

Wenn das Leben ruft, sag Ja!


ausgezeichnet

"Wenn das Leben ruft, sag Ja!" von Lillemor Full hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen! Die Autorin überzeugt mit einer witzigen Story, sympathischen Charakteren u. einem großartigen Humor!

Kurz zur Story:
Bevor Roxy für ein Jahr nach Australien fliegt, muss sie eine Nacht in Berlin bleiben. Durch einen unglücklichen Zwischenfall mit einem Taschendieb lernt sie den sympathischen u. gut aussehenden Edge kennen. Zum Dank bittet Edge Roxy darum, die Nacht mit ihm zu verbringen, um ihm dabei zu helfen, fünfzehn Aufgaben zu bewältigen, die ihm seine Freunde in der kommenden Nacht per Whatsapp stellen. Zunächst ist Roxy hin- und hergerissen, willigt im Endeffekt aber ein u. erlebt dadurch eine unvergessliche Nacht.

Als Leser kommt man ziemlich schnell in die Geschichte rein u. fühlt sich sogleich mit Roxy verbunden, aus deren Ich-Perspektive die Story erzählt wird.
Roxy überzeugt mit ihrer taffen, selbstbewussten, mutigen u. humorvollen Art. Auch Edge scheint ein sympathischer u. lieber Kerl zu sein, auch wenn er anfangs etwas distanziert wirkt u. Roxy gegenüber widersprüchliche Signale aussendet.
Ich mochte die beiden Protagonisten im Gesamtpaket sehr, sie harmonieren perfekt miteinander. In der "Nacht der Ausschweifungen" erleben die beiden witzige, schräge u. vor allem unvergessliche Sachen, die den Leser zum Schmunzeln, Lachen u. Mitfiebern bringen.

Die Geschichte ist inspirierend, erfrischend, anders, humorvoll, total süß und absolut unvergesslich!
Der Schreibstil der Autorin ist wieder angenehm, lebendig u. locker, sodass man durch die Seiten förmlich fliegt!

Ein New-Adult-Roman mit herzergreifendem Charme, witzigem Humor, einer schräg-knuffigen Geschichte sowie sympathischen u. überzeugenden Charakteren!
Ein Muss für alle New-Adult-Fans!

Von mir gibt's eine Leseempfehlung für dieses Buch!
Ich gebe dem Buch 5 von 5 Sternen!

Bewertung vom 13.08.2021
Vielleicht jetzt / Vielleicht-Trilogie Bd.1
Wahl, Carolin

Vielleicht jetzt / Vielleicht-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

"Vielleicht jetzt" von Carolin Wahl hat mich von der ersten Minute an in seinen Bann gezogen. Die Autorin überzeugt in diesem Herzensbuch durch authentische u. liebevolle Charaktere, ein tolles Setting (München!) u. eine mal komplett andere/neue New-Adult-Geschichte!

Kurz zur Story:
Die Studentin Gabriella lernt auf dem Flug von Brasilien nach Deutschland den mürrischen Anton kennen, nichtsahnend, dass dies ihr neuer Arbeitskollege bei "Leckerste" ist, der Cateringfirma, bei der sie für ein 4-monatiges Praktikum in München angestellt sein wird.
Gabriella pausiert ihr Studium u. legt den weiten Weg von Rio de Janeiro nach München zurück, um in besagter Cateringfirma ihren Vater ausfindig zu machen, den Chef von "Leckerste", von dem sie bis vor Kurzem noch nichts geahnt hat.
Und während Gabriella versucht, ihren Vater kennenzulernen, fühlt sie sich gleichzeitig zu Anton hingezogen, der ganz klare Regeln hat, was Beziehungen am Arbeitsplatz betrifft.

Man steigt als Zuhörer (bzw. Leser) ziemlich schnell in die Geschichte ein u. wird in die Gefühls- u. Gedankenwelt von der Protagonistin Gabriella geschmissen, aus deren Ich-Perspektive das Buch erzählt wird. Dadurch erhält man einen tiefen Einblick in Gabriellas Figur.
Man lernt Gabriella als lebensfrohe, liebevolle, freundliche u. ehrliche Person kennen, die immer offen ihre Meinung äußert, was sie insgesamt sehr sympathisch wirken lässt. Zudem hat sie gefühlt immer ein Lächeln auf den Lippen u. überrascht durch ihre positive Ausstrahlung. Obwohl ich zugeben muss, dass mir Gabriella am Anfang im Flugzeug Anton gegenüber, der ja zu dem Zeitpunkt noch ein Fremder für sie war, zu aufdringlich war.

Obwohl Anton zunächst mürrisch u. distanziert ist, überzeugt u. überrascht er den Leser/ Zuhörer durch seine liebevolle u. zuvorkommende Art, obwohl er manchmal Sachen bringt, die selbst Gabriella zum Ausrasten bringen! Je weiter man in der Geschichte vordringt, desto besser blickt man also hinter Antons distanzierte Fassade, die er um sich herum aufgebaut hat.

Auch die übrigen Charaktere sind äußerst liebevoll u. dabei komplett unterschiedlich ausgestaltet, so z. B. quirlige, redselige Karla u. die ruhige, sympathische Joana, in deren WG Gabriella für ihr Praktikum einzieht. Die Freundschaft zwischen den drei Mädels ist so echt u. liebevoll, da würde man glatt am liebsten selbst gleich dort einziehen!

Das ganze Buch über fiebert man mit, wann Gabriella endlich ihren Vater kennenlernt u. wie sich die Beziehung zwischen ihr u. Toni entwickelt. So gibt es ständige Auf u. Abs, Irrungen u. Wirrungen u. teilweise ist es eine regelrechte Achterbahnfahrt der Gefühle.

Carolins Schreibstil ist locker, angenehm u. flüssig u. wird gerade durch die portugiesischen Begriffe anschaulich u. lebendig.
Neben der erfrischenden Leichtigkeit des Buches überzeugt die Autorin des Weiteren durch einen wunderbar witzigen Humor, viele emotionale u. tiefgründige, manchmal sogar knisternde Momente u. die authentisch rübergebrachte Liebe zum Essen, die einem bei jedem weiteren Gericht das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt!

"Vielleicht jetzt" ist ein gelungener Auftakt der Trilogie: Ein Herzensbuch über Freundschaft, Liebe u. Vertrauen u. mit viel Humor, tiefgründigen Emotionen, Irrungen u. Wirrungen u. tollem München-Setting!

Ich freue mich auf Band 2, in dem wir mehr über Joana erfahren werden!

Ich gebe dem Buch 5 von 5 Sternen!

Bewertung vom 11.08.2021
Bonuskind
Noort, Saskia

Bonuskind


gut

"Bonuskind" von Saskia Noort konnte mich leider nur bedingt überzeugen. Zum einen lag das an der Familendrama-Thematik, die das ganze Buch durch überwiegt. Zum anderen an der Tatsache, dass mir für einen Thriller etwas die Spannung gefehlt hat. Gegen Ende nimmt die Geschichte dann richtig an Fahrt auf u. sorgt für eine gehörige Portion Nervenkitzel, die ich im restlichen Buch etwas vermisst habe.

Kurz zur Story:
Die 15-jährige Lies wacht eines Morgens mit dem Gefühl auf, dass ihrer Mutter Jet etwas zugestoßen sei. Als die Mutter nach einigen Tagen immer noch vermisst wird u. dann kurze Zeit darauf tot aufgefunden wird, sind sich alle sicher, dass Jet Selbstmord begangen haben muss. Nicht zuletzt ist davon auch der Vater von Lies überzeugt, der Jet u. die Kinder für die jüngere Laura verlassen hat. Er ist der Meinung, dass der vermeintliche Selbstmord auf Jets emotionale u. psychische Instabilität hinweist.
Lies ist aber der Meinung, dass Jet sie u. ihren Bruder Luuk niemals freiwillig verlassen würde. Lies glaubt nicht an einen Selbstmord u. fängt stattdessen an, selbst auf Spurensuche zu gehen. Im Zuge dessen findet sie auf Jets Computer geheime Tagebucheinträge, die auf eine toxische Beziehung mit einem Unbekannten aus dem Internet hindeuten. Die Frage ist also, ob Lies die Wahrheit über das Ableben ihrer Mutter herausfinden wird.

Wie oben bereits erwähnt, konnte mich "Bonuskind" nur bedingt überzeugen. Leider geht gerade der Anfang sehr zäh voran u. beim Großteil der Geschichte begleitet man beim Lesen eigentlich einen Teenager, dessen Leben von Alltagsproblemen u. Familiendramen geprägt ist, ganz im Sinne des Coming-of-Age.
Manchmal scheint dabei einzig Lies die Vernünftige in dem ganzen Haufen an zerrütteten u. problembeladenen Erwachsenen zu sein.
Erst als Jets Leiche gefunden wird u. Lies auf eigene Faust Detektivarbeit leistet, wird das Buch spannender u. das Gefühl eines Krimis kommt auf.
Gegen Ende nimmt das Buch nochmal richtig an Fahrt auf, hier überschlagen sich die Ereignisse u. es kommt zu mehreren unerwarteten Wendungen.

Der Schreibstil der Geschichte ist gewöhnungsbedürftig, obwohl man sich ziemlich schnell daran gewöhnt. Dialoge springen hin u. her, der Satzbau ist einfach gehalten. Dies liegt meines Erachtens vor allem an der Tatsache, dass das Buch aus der Perspektive eines 15-jährigen Teenagers erzählt wird u. die Sprache dementsprechend angepasst wurde - was ich im Grunde sehr positiv finde, da es dadurch authentisch wird.
Ein deutlicher Unterschied hierzu sind dann die Tagebucheinträge der Mutter, in denen sich die Sprache deutlich vom Rest abhebt, gehobener wird u. von Tiefe zeugt, auch im psychologischen Kontext. Hierbei hat mich allerdings verwundert, dass auch die Tagebucheinträge teilweise im Dialogstil verfasst sind, was für mich sehr wenig Sinn macht. Dabei ist der allerletzte Tagebucheintrag völlig irreführend u. macht im Kontext an wenigsten Sinn, leider.

Für mich als Thriller-Fan blieb die Story leider zu flach u. war zu drama-geladen. Ansonsten ein "mal anderer" Krimi für zwischendurch über Machtspielchen, Obsession u. Manipulation!

Ich gebe dem Buch 3 von 5 Sternen!

Bewertung vom 07.08.2021
Sternengeflimmer
Grove, Olivia

Sternengeflimmer


sehr gut

Die Kurzgeschichte „Sternengeflimmer“ von Olivia Grove im New-Adult-Kleid ist nichts für schwache Nerven: Olivia überzeugt erneut durch eine düstere u. packende Urban-Crime-Liebesgeschichte u. einem metaphorischen Schreibstil.

Kurz zur Story:
Maya u. Don haben eine gemeinsame Vergangenheit. Obwohl er ihr das Herz gebrochen hat, kann sie ihn trotzdem nicht vergessen.
Als Maya eines Nachts in einem Club erneut auf ihn trifft, ändert sich ihr Leben schlagartig, denn sie hat keine Ahnung, auf was sie sich genau mit ihm einlässt. Denn Don hat dunkle Geheimnisse, die er bislang mit aller Macht versucht hat, vor Maya zu verbergen.

Wie es für eine Kurzgeschichte üblich ist, wird man als Leser unmittelbar ins Geschehen gesetzt u. man erfährt zunächst kaum etwas über die Figuren. Wir werden bei „Sternengeflimmer“ direkt in den Alltag von Maya geworfen, der Leser merkt schnell, dass diese versucht, die Leere in ihrem Leben und ihre Einsamkeit mit Drogen zu füllen.
Als sie dann erneut auf den düsteren, geheimnisvollen Don trifft, knistert es gewaltig, man kann die Funken förmlich sprühen sehen.

Die Kurzgeschichte wird dabei aus zweierlei Perspektiven in der personalen Erzählerperspektive erzählt, dadurch erhält man einen tiefen Einblick in die Gefühle u. Gedanken der beiden Protagonisten.

Olivas Schreibstil ist wieder wunderbar malerisch u. lebendig, ist oftmals sogar von einer gewissen Hektik geprägt, was ja ganz typisch für Kurzgeschichten ist. Obwohl die Dialoge in Alltagssprache geschrieben sind, überzeugt die Autorin erneut durch ihre metaphorischen, nahezu poetischen Passagen.
Die Autorin schafft es, trotz des Umfangs der Kurzgeschichte, dass man die Gefühle u. Gedanken der Figuren sofort greifen kann, mit ihnen mitfühlt, mitfiebert.

Obwohl die Geschichte sehr packend u. fesselnd ist u. ziemlich schnell an Fahrt aufnimmt, hätte ich mich an manchen Stellen noch mehr Details u. Informationen über die Protagonisten erhofft.
Trotzdem ein wunderbarer u. gelungener Auftakt in die Reihe.

Ich gebe dem Kurzroman 4 von 5 Sternen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.08.2021
Die Stadt der Seher
Hardebusch, Christoph

Die Stadt der Seher


gut

Obwohl ich total begeistert vom Klappentext u. von dem Cover von "Die Stadt der Seher" war, konnte mich das Buch von Christoph Hardebusch nur bedingt überzeugen. Nicht zuletzt lag das an den, meiner Meinung nach, stellenweise sehr zähen u. langatmigen Passagen u. der fehlenden Tiefe. Gerne hätte ich noch mehr über den Orden der Seher erfahren, mir blieben am Ende zu viele Fragen offen.

Kurz zur Story:
Der Waisenjunge Marco lebt in den Straßen Vastonas, einer italienisch angehauchten Stadt. Er kämpft tagtäglich darum, an Nahrung u. Essen zu gelangen, bis zu dem Tag, als er von Männern aufgegabelt u. in den Orden der Seher aufgenommen wird. Dieser verspricht ihm eine sichere Zukunft, jenseits der dunklen Gassen Vastonas. Bei seinen Botengängen im Auftrag des Ordens freundet er sich mit dem Mädchen Elena an, die aus ärmlichen Verhältnissen stammt u. in einer der Manufakturen arbeitet, um ihre Familie zu ernähren.
Zeitgleich droht der Stadt Vastona ein bevorstehender Krieg durch den gefürchteten Schwarzen Herzog, der Marco u. Elena zwingt, sich ungewöhnliche Gefährten zu suchen, um der drohenden Gefahr zu entkommen. Dabei ahnen sie allerdings nicht, dass sie sich inmitten der eigentlichen Gefahr befinden.

Leider kann ich mich nur wiederholen, dass ich mit dem Buch nicht auf einer Wellenlänge war. Gerade der Anfang der Geschichte kam mir sehr zäh u. langatmig vor. Es gab Passagen, die waren mir zu ausführlich beschrieben (z. B. der Bau der Flugmaschine).
Das letzte Drittel war dagegen richtig spannend, fesselnd u. man hat regelrecht mitgefiebert, hier überschlugen sich die Ereignisse. Diesen Nervenkitzel habe ich im restlichen Buch vermisst.

Die Charaktere waren zwar alle sehr unterschiedlich u. liebevoll ausgearbeitet, aber dennoch blieben mir die beiden Hauptfiguren Marco u. Elena zu blass. Zalvado, Ombro u. Caronix mochte ich dagegen sehr gerne, diese Figuren haben Spannung, Humor u. Witz in die Geschichte gebracht u. alles etwas aufgelockert.
Zalvado hat mich dabei sehr an Leonardo da Vinci u. dessen Erfindung des Flugapparats erinnert (v. a. die Figur aus dem Film "Auf immer und ewig") u. brachte mich ziemlich häufig zum Schmunzeln mit seiner schrägen, schrulligen Art :-)

Der Schreibstil von Christoph Hardebusch ist gehoben, aber dennoch flüssig zu lesen. Obwohl ich mich dennoch an einigen Stellen gefragt habe, wie ein Waisenjunge von der Straße, der weder schreiben noch lesen kann, über einen dermaßen niveauvollen Wortschatz verfügt (z. B. "Häresie") u. im Orden anscheinend auch nicht wirklich gelehrt wird.

Obwohl das letzte Drittel des Buches wirklich fesselnd u. spannend war, blieben bei mir am Ende zu viele Fragen offen: Was hatte es mit diesen mysteriösen Botengängen von Marcus auf sich? Wo waren die Patrizier am Ende? Woher kam diese unendliche Blutmacht u. warum haben die Seher sie erst am Ende „gebraucht“? Was haben die Seher den restlichen Tag über gemacht? Warum wurde Elena von ihrer Mutter nicht vermisst? Wo ist außerdem die Mutter abgeblieben?

Insgesamt hätte ich gerne mehr über den Orden der Seher oder die angewandte Blutmagie erfahren. Schade, da hinter der Geschichte eine wirklich tolle Idee steckt.

Ich gebe dem Buch 3 von 5 Sternen.