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MB
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Rösrath

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Insgesamt 443 Bewertungen
Bewertung vom 13.02.2023
Schüttpelz, Esther

Ohne mich


sehr gut

Befindlichkeiten. Befindlichkeiten einer Generation - und eigentlich wollte Esther Schüttpelz ja, nach eigener Aussage, keinen Generationenroman schreiben. Ich hingegen denke - aus der Perspektive meiner Generation - es handelt sich sehr wohl um einen Generationenroman. Klar, die Story funktioniert: Jung verheiratet, dann doch getrennt... und was dann alles so passiert im Verlauf von circa einem Jahr. Fangen wir an mit dem Ende, welches einen kleinen Ausblick in die Zukunft der Ich-Erzählerin gewährt... die Hoffnung auf eine erneute Verbindung mit dem Ehemann nach der Zeit der Trennung. Und genau an diesem Ende bekommt die stets nur 'Ehemann' genannte Person dann doch einen Namen und ein Gesicht. Nach über einem Jahr der Trennung, von der die Protagonistin zum Selbstschutz glaubt, dass sie und nicht ihr Ehemann sie ausgesprochen habe. Über 200 Seiten hinweg Trennungsbefindlichkeiten und Luxusprobleme, ein Festhängen im 'Dazwischen', also einer Zeit der Suche, des Zweifels, des Hineingeworfenseins in eine Welt von Möglichkeiten, wo aber nichts so richtig das Richtige ist. Das Alte vorbei, das Neue noch nicht begonnen. Mit einem guten Schuss Selbstironie und dem scharfen Blick auf Umfeld und Gesellschaft, lässt uns die Autorin teilhaben am inneren und äußeren Erleben der namenlosen Protagonistin. Was den Roman durchzieht, ist ein Hauch von Perspektivlosigkeit; Perspektivlosigkeit verstanden als 'irgendwie ein wenig wissen, was man eigentlich nicht so recht möchte, aber deshalb noch lange nicht zu wissen, was man möchte': "Ich glaube, ich habe einfach keinen Bock, den ganzen Tag an irgendeinem Schreibtisch zu sitzen. Und ich will nicht vorgeschrieben bekommen, von wann bis wann ich wo zu sein habe und was ich in der Zeit tun soll.... Denn was einem vorher keiner sagt: Alle Wege führen an den Schreibtisch! Wer will da hin? Was soll das? Vor einen Computer. In die Computer-Körperhaltung. Die macht einen grau wie ein Büroteppich, macht, dass man sich drauflegen will auf den Büroteppich und tot spielen. Dass einen nichts mehr interessiert." Bei diesen Aussichten muss dann ja zumindest das Private funktionieren. Durchaus lesenswert.

Bewertung vom 10.02.2023
Wunn, Andreas

Saubere Zeiten


sehr gut

Großartig. Andreas Wunn ist mit seinem Erstling "Saubere Zeiten" etwas Großes gelungen - nämlich Zeitgeschichte, Familiengeschichte und Liebesgeschichte miteinander zu verbinden. Und als Leser kann man gar nicht anders, als beim Lesen immer wieder gedanklich abzuschweifen und die eigene Familiengeschichte zu reflektieren. Und genau das ist für mich das Besondere an "Saubere Zeiten" - auch ich bin nachdenklich geworden und frage mich - genau wie der Autor in seinem persönlichen Kommentar zur Geschichte seines Buches am Schluss - jetzt wo die Vorgängergeneration nicht mehr lebt: Warum habe ich mit ihnen so wenig über die Vergangenheit gesprochen? Doch das Buch ist weit mehr als diese Anregung, frühzeitig den Dialog zu suchen - es zeigt, wie sich die Sprachlosigkeit über die Generationen hinweg fortsetzt und letztlich auch in der eigenen Beziehungsunfähigkeit äußert: "Einsamkeit ist keine Farbe und auch nie nur ein Moment." Der Tod des Vaters ist der Anlass für Jakob Auber, sich mit der Geschichte seiner Familie auseinanderzusetzen. Dabei stößt er auf die dunklen Kapitel während der Zeit des Nationalsozialismus; und erst aus großer Distanz - mit einer Reise nach Brasilien - kann er sich auch emotional der Geschichte seiner Familie und auch der eigenen annähern. Die Geschichte springt zwischen den unterschiedlichen Zeitebenen hin und her und bildet damit ab, wie es ist, aus einzelnen Puzzleteilen ein stimmiges Ganzes herzustellen. Unbedingt lesenswert!

Bewertung vom 10.02.2023
Furre, Heidi

Macht


sehr gut

Intensiv. Stellenweise kaum aushaltbar. Ich als männlicher Lesender voller Scham. Schließlich geht es in "Macht" von Heidi Furre um das auch für die Protagonistin ihres Romans unaussprechliche - Vergewaltigung. Und die Autorin ist auch Fotografin, so sieht man auf der Innenseite der vorderen und der hinteren Buchklappe einen verwüsteten Raum und eine Frau mit einem Gewehr - Sinnbild für die erzählte Geschichte. Liv hat das Trauma der Vergewaltigung über viele Jahre hinweg in einen ebensochen Raum 'weggesperrt', auf Kosten einer lebensbejahenden Lebendigkeit, begleitet von Ängsten und Zweifeln. Medikamente als Helfer in der Not. Das 'ganz normale Leben' gelingt irgendwie, bis an ihrem Arbeitsplatz im Pflegeheim der prominente Bruder einer Patientin auftaucht, der vor einiger Zeit im Rahmen eines Verfahrens wegen 'sexueller Gewalt' freigesprochen worden ist. Langsam versucht sich Liv nun ihrem alten Trauma zu stellen, und die Macht über ihr Leben zurückzugewinnen. Mit ungeheurer Intensität beschreibt die Autorin Liv's Selbstauseinandersetzung und das Bemühen, alle 'inneren Räume' wieder bewohnbar zu machen. Dabei hilft ihr im letzten Drittel die Auseinandersetzung mit der französischen Bildhauerin Niki de Saint Phalle, die selbst selbst Ofer einer Vergewaltigung gewesen ist und lange Jahre geschwiegen hatte. "Ich bin gut darin, zu renovieren und schön einzurichten. Schade nur, dass ich diejenige bin, die hier wohnt, es wäre besser für jemanden, der es genießen kann." "Manchmal ist es schlimmer zu sagen, ich bin vergewaltigt worden, als tatsächlich vergewaltigt zu werden. Als würde man eine Todesnachricht überbringen. Man muss dabei zusehen, wie die anderen mit Abscheu reagieren. Für sie ist die Abscheu nur ein vorübergehendes Gefühl, etwas, das sie ablegen können. Aber in mir hat sie einen festen Patz, wie ein inneres Organ." Dieses Buch ist ein lohnenswertes Lesewagnis.

Bewertung vom 10.02.2023
Geiger, Arno

Das glückliche Geheimnis


ausgezeichnet

Ein ganz großes Buch. Arno Geiger habe ich schon immer gemocht, also bin ich an sein neues Buch wohl auch mit einer Art positiver Voreingenommenheit herangegangen. Und ich bin wahrlich nicht enttäuscht worden! Arno Geiger lässt uns Lesende an seinem 'glücklichen Geheimnis' teilhaben. Ein Geheimnis, welches man kaum vermutet hätte: Er als Wanderer zwischen den Mülltonnen, mit einer Regelmäßigkeit unterwegs in Wien auf seinem Rad - , um weggeworfene Bücher, Tagebücher und Briefsammlungen zu entdecken. Das Gefundene ist ihm auch Inspiration für sein eigenes Schreiben, haben doch gerade Briefe und Tagebücher eine Unmittelbarkeit und Lebensnähe, die nicht jede Literatur zu leisten imstande ist. Und so ganz nebenbei erzählt Arno Geiger über seinen Werdegang als Schriftsteller, über sein Beziehungsleben, über seine Eltern und deren Tod, er denkt nach über das Leben, die Literatur, das Wegwerfen als Kulturtechnik, damit Neues entstehen kann, er sinniert über gesellschaftliche Veränderungsprozesse und vieles mehr - dabei nie mit erhobenem Zeigefinger, dafür aber auf eine stille Weise voller Weisheit. Und nie hatte ich das Gefühl einen Essay zu lesen, so persönlich ist das Buch - schließlich geht es um ein ganz großes Geheimnis!Und so hatte Dennis Scheck wohl doch recht, wenn er Arno Geiger seinerzeit als ein "Empathiemonster" bezeichnet hat. Ein rundum lohnenswertes Werk!

Bewertung vom 07.02.2023
Mackintosh, Clare

Die letzte Party / Ffion Morgan Bd.1


weniger gut

Enttäuschend. Der Klappentext des Kriminalromans "Die letzte Party" von Clare Mackintosh, selbst erfahren in der Polizeiarbeit, ist ausgesprochen vielversprechend und lässt eigentlich auf ein spannendes Werk im Geiste Agatha Christies hoffen: Ein Tatort - die Silvesterparty, eine Leiche (das Opfer, welches von niemandem so richtig gemocht wurde), eine Anzahl von Verdächtigen, davon jeder mit einem Motiv. Dann noch das Ermittler-Duo, bestehend aus der Einheimischen Ffion Morgan und Leon, von der anderen Seite des Sees, in welchem am Neujahrsmorgen beim traditionellen Neujahrsschwimmen die Leiche von Rhys Lloyd entdeckt wird, dem wohlbetuchten Bauherrn der von den Dorfbewohnern nicht sehr geschätzten Siedlung aus 'Ferienhäusern für Reiche'. Beginnt gut: Bevor sie wissen, dass sie zusammen ermitteln werden, verbringen Ffion und Leon eine Nacht miteinander, beide auf ihre Art auch beziehungsgeschädigt. Aber dann zieht sich die Ermittlungsarbeit kaugummiartig, die Story wechselt häufig die Zeitebene, was noch ok ist, aber auch die Erzählperspektive hüpft hin und her... mit dem Ergebnis, dass kein richtiger Spannungsbogen aufkommen will. Wahrscheinlich gestaltet sich genau so die Polizeiarbeit in der wahren Wirklichkeit; von einem Krimi aber erwarte ich da mehr.

Bewertung vom 31.01.2023
Leevers, Jo

Café Leben


sehr gut

Nicht immer leichte Kost. Mit ihrem neuen Roman "Café Leben" ist die britische Autorin Jo Leevers ein echtes Wagnis eingegangen - sie erzählt von der Begegnung grundverschiedener Menschen, die sich gegenseitig ihr Leben offenbaren; und wo es an der Oberfläche nicht gegensätzlicher sein könnte, stellen sich doch im Verlaufe der Geschichte Ähnlichkeiten ein - eine dunkle Stelle in der Vergangenheit. Als Leser frage ich mich natürlich immer, ob die Story der Autorin vom ersten Satz an bereits einigermaßen komplett im Kopf war, oder ob sie lediglich die Figuren mit ihren Charaktereigenschaften und eine grobe Rahmenhandlung erfunden hat, um dann die Protagonistinnen einfach miteinander in Beziehung treten zu lassen und zu schauen, was passiert. Will sagen: Die 32-jährige Henrietta Lockwood übernimmt einen Job in einem Hospiz; im Rahmen eines Projektes geht es um das das Eruieren und Verschriftlichen von Lebensgeschichten todkranker Menschen. Dabei trifft die eher kühl-kontrollierte, fast schon zwanghafte Henriette auf die eher emotionale Annie, eine alte Frau, die noch Lust am Leben verspürt; und es ergeben sich nicht etwa einseitige Interviews, sondern die beiden Frauen erzählen sich gegenseitig Ausschnitte ihres Lebens - und entdecken Tragisches. Natürlich geht es nicht gut aus, schließlich erwartet Annie den Tod; doch ist es am Ende für beide Frauen ein Gewinn. Das Schöne an dem Buch: Es macht uns bewusst, wie wichtig es ist, einander Fragen zu stellen, einander zuzuhören, Interesse für die Geschichte des anderen zu zeigen, in einen Dialog einzutreten... und über den anderen und sein Zuhören uns selbst zu entdecken (sorry, hört sich jetzt etwas abgehoben an... also:Lesen!)

Bewertung vom 29.01.2023
Stehn, Malin

Happy New Year - Zwei Familien, ein Albtraum


sehr gut

Spannung mit Niveau! "Happy New Year - Zwei Familien, ein Albtraum" von der schwedischen Autorin Malin Stehn ist weit mehr als nur ein Krimi. Vielmehr ist das Verschwinden der Teenagerin Jennifer in der Neujahrsnacht 'nur' der Aufhänger dafür, hinter die Kulissen von zwei nach außen hin intakten und durchaus auch beneidenswerten Familien zu blicken. Ja genau: Der Schein trügt! Nina und Frederic, Eltern von drei Kindern, feiern bei einem befreundeten Paar - Lollo und Max - mit anderen Freunden zusammen Sylvester und erlauben ihrer Teenager-Tochter, in ihrem Haus eine eigene Party zu feiern... und klar: Es wird nicht nur die Hausbar geplündert, auch Jennifer (Tochter von Lollo und Max) verschwindet! Glaubt man zuerst, sie sei, ohne Bescheid zu sagen und im Rahmen einer Trotzreaktion heimlich über Nacht bei einem Freund gewesen, so stellt sich doch recht schnell die Befürchtung ein, es könne etwas passiert sein... Der Roman lebt von seinem konsequenten Perspektivwechsel, welcher sehr gut Gedanken und Emotionen der handelnden Personen offenbart. Beziehungsgeflechte werden offengelegt: Wie offen sind befreundete Paare zueinander? Was wissen Eltern eigentlich von ihren Kindern? Und natürlich gibt es am Schluss noch eine unerwartete Wendung. Man mag an das 'Anna-Karenina-Prinzip' denken (Leo Tolstoi): „Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich.“ Lesenswert!!!

Bewertung vom 25.01.2023
Meyer, Kai

Die Bücher, der Junge und die Nacht


gut

Durchaus unterhaltsam. Kai Meyer ist mit seinem neuen Roman "Die Bücher, der Junge und die Nacht" durchaus etwas gelungen - nämlich die Verbindung von Liebesgeschichte, Familiengeschichte und Zeitgeschiete. Und über allem schwebt die Magie der Bücher. So ist auch die zuweilen 'roadmovieartige' Geschichte die Suche nach einem Buch und zieht sich über mehrere Zeitebenen: Der Beginn des Nationalsozialismus, die Zeit kurz vor und nach dem Ende des zweiten Weltkriegs, das Jahr 1971 und quasi im Nachklapp noch das Jahr 1990. Die junge Frau Juli hat ein Buch geschrieben, welches sie unbedingt dem Buchbinder Jakob Steinfeld überlassen will, doch es gibt noch andere Interessenten, die dieses Buch unbedingt in ihren Besitz bringen wollen - Julis Familie. Jakob verliebt sich in Juli, die aber bald nicht mehr auffindbar ist. !971 beschäftigt sich Jakobs Sohn Robert Steinfeld mit der Auflösung von Bibliotheken und stösst auf mehrere Exemplare, die seinerzeit von seinem Buchbindervater fertiggestellt worden sind. Zusammen mit der Bibliothekarin Marie begegnet Robert auf das Mysterium genau dieses (von Juli geschriebenen) Buches. Sie begeben sich auf die Suche und es offenbart sich nach und nach eine Familien- und Liebesgeschichte. Nicht alles an der Handlung ist passgenau und durch einen Schuss 'Magie' verschwimmt auch so einiges an dieser Story. Und es ist auch das Werk eines Buchliebhabers: "... und ich wende mich vom Fenster ab und kehre zurück zu Marie und zu den Büchern, und ich wünsche mir oim Stillen, die Welt da draußen wäre wie die unsere hier drinnen, denn dann wäre alles, alles gut." Und genau das leistet das Buch in jedem Fall - als Leser:in der Welt 'da draußen' für einige Stunden den Rücken zukehren zu können.

Bewertung vom 18.01.2023
Haughton, Emma

The Dark


sehr gut

Beklemmend. Ein hochspannender Thriller in einer lebensfeindlichen Umgebung handelnd - der Antarktis. Ort der Handlung ist eine UN-Forschungsstation im ewigen Eis, in der 13 Personen den 'Winter' verbringen müssen, abgeschlossen von der Außenwelt, weil die Verbindung per Flugzeug an diesen Ort zu dieser Jahreszeit zu gefährlich ist. Zwar ist da das faszinierende Polarlicht,doch ansonsten herrscht absolute Dunkelheit. Die Mannschaft ist eigentlich gut versorgt (Unterhaltungsmöglichkeiten, Alkohol...), gleichwohl ist ein dichtes und nahezu eingeschlossenes Zusammenleben mit der Zeit doch auch eine große Herausforderung für die Psyche der einzelnen. Die Notärztin Kate ist eingeflogen worden, um den unter seltsamen Umständen verstorbenen Vorgängerarzt Jean-Luc zu ersetzen. Es geschieht ein weiterer Mord und Kate weiß immer weniger, wem sie vertrauen kann, fühlt sich aber aufgefordert, für Aufklärung zu sorgen. Dabei trifft sie eher auf das Schweigen der meisten anderen. Alles erinnert an den Film 'Das Ding aus einer anderen Welt' von John Carpenter (den das Team sich tatsächlich auch anschaut ;-)). Nur scheint hier das Monster jemand aus der Crew zu sein. Ein spannendes Rätselspiel beginnt, wichtige Dinge verschwinden und Sabotageakte gefährden das Leben auf der Station. Und natürlich kämpft Kate auch mit ihren eigenen inneren Dämonen. Ein konsequenter Spannungsbogen bis zur überraschenden Auflösung am Schluss. Ein wahrer Pageturner - gute Unterhaltung garantiert!

Bewertung vom 14.01.2023
Schmitt, Caroline

Liebewesen


ausgezeichnet

Wow! Da ist Caroline Schmitt mit "Liebewesen" ein Erstling gelungen, der mich mit großer Vorfreude ihrem 'Zweitling' entgegenfieber lässt. (Carolines Wortspiel mit dem Buchtitel hat mich offenbar zu einem eigenen Wortspiel angeregt.) In flotter Sprache beschreibt die Autorin einen Ausschnitt aus dem Leben von Lio: Zusammenleben mit Freundin Mariam, neue Partnerschaft mit Max, sich in die neue Beziehung einfinden und mit Max zusammenziehen, schwanger werden und... (darf nicht gespoilert werden!!!). Die Vorgeschichte zur Geschichte: Erste, traumatische Erfahrung mit Sexualität, Elternhaus. Caroline Schmitt gelingt es, ein sehr plastisches Bild einer jungen Frau zu entwerfen, die sich nicht zuhause fühlt in ihrem Körper, getrieben ist von Zweifeln, sich selbst schützen muss und Schwierigkeiten hat sich hinzugeben, obwohl ihre Außenwirkung all das nicht wiederspiegelt. Eine lebensnahe Geschichte, die so nur jemand schreiben kann, der selbst nicht immer eins mit sich und dem Leben ist! Und dann haut Caroline Schmitt noch so Hammersätze raus, wo du sofort denkst, dass könne man nicht besser auf den Punkt bringen: "Egal, was Mariam sagte oder tat, bei ihr fühlte ich mich immer wie früher in der Disco, wenn ein Lied gespielt wurde, das ich kannte." und "Als wäre es in der Geschichte von Beziehungen jemals eine gute Idee gewesen zusammenzubleiben, um einander in Krisen beizustehen, die man ohne die andere Person nicht hätte." Ein bereicherndes Buch!!!