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Leselauschen
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Hoogstede

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Insgesamt 258 Bewertungen
Bewertung vom 12.07.2021
Barns, Anne;Below, Christin-Marie

Achtung, hier kommt Frau Eule! / Mirella Manusch Bd.2


ausgezeichnet

Der zweite Band "Achtung, hier kommt Frau Eule" der wunderbaren Kinderbuchreihe "Mirella Manusch" von Christin-Marie Below und Anne Barns bringt jede Menge Leseabenteuer mit sich.

Mirella ist fast zehn Jahre alt und ein Vampirmädchen. Ihre besondere Gabe: Sie kann mit Tieren sprechen. Mirellas beste Freundin Klara, die kein Vampir ist, hütet Mirellas Geheimnis und hilft ihr, wo sie nur kann. So auch bei der kranken Frau Eule. Mit dabei ist natürlich auch Kater Sir Lancelot. Aber es warten noch mehr Besonderheiten auf die zwei Freundinnen.

Das Cover des zweiten Bandes ist in einem wunderschönen Lila gehalten. Wie auch schon auf dem ersten Cover hängt Mirella kopfüber wie eine Fledermaus, umgeben von schwarzen Fledermäusen. Unten sieht man die kleine Eule mit einer Brille. Es weckt die Neugierde, wirkt harmonisch und passt optisch perfekt mit Band 1 zusammen

Die aussrucksstarken in schwarz-weiß gehaltenen Illustrationen stammen wieder von Anastasia Braun. Sie geben der Geschichte das zusätzliche gewisse Etwas und man kann sie sich stundenlang ansehen.

Die Autorinnen Christin-Marie Below und Anne Barns haben hier wieder eine wunderbare Geschichte über Freundschaft, und Mut geschaffen. Im zweiten Band geht es aber auch darum, dass es gut ist, sich Unterstützn g von Erwachsenen zu holen, nicht unüberlegt oder vorschnell zu handeln, über Umzug, Neuanfang und das Wohl der Tiere. Auch dieser Band hat das Prädikat pädagogisch wertvoll und zeigt auf, dass jede/r von uns noch lernt und es gut ist, wenn man Freunde/ Familie hat, die einen unterstützt.

Mirella hat ein großes Herz für die Tiere und ihre Freunde. Sie muss sich im zweiten Band einigen Herausforderungen stellen.

Die beiden Autorinnen schreiben so schön und für die Kinder gut verständlich, dass man das Buch nicht aus der Hand legen mag. Man sieht alles genau vor sich. Das Buch eignet sich zum Selberlesen ab 8 Jahren, aber auch gut zum Vorlesen.

Hinten im Buch wartet nicht nur ein Cliffhanger, der den Leser*innen die Neugierde auf Band 3 verstärken wird, sondern auch ein superleckeres Rezept. Um was es sich handelt, wird hier nicht verraten, aber die Köstlichkeit kommt auch in der Geschichte vor.

"Mirella Manusch Achtung, hier kommt Frau Eule" ist eine fantastische, spannende Fortsetzung mit Schmunzlergarantie und herzerwärmenden Augenblicken.

Bewertung vom 05.07.2021
Sonnleitner, Regine

Malu und das Geheimnis des kleinen Lichts


ausgezeichnet

Wer Malu, die kleine Fledermaus mit dem großen Herzen, bereits kennt, der weiß, dass die Geschichten mit ihm etwas Besonderes sind. So erwarten die Leser*innen im dritten Malu-Buch "Malu und das Geheimnis des kleinen Lichts" von Regine Sonnleitner wieder wunderbare Geschichten.

Zunächst berührt das natürliche Cover mit seinel grauen Felsgestein, auf dem wunderschöne Blumen wachsen. Es vermittelt die Verbundenheit der Natur, Harmonie und dass überall, selbst an den rauesten Stellen Leben bestehen kann. Wer genauer hinschaut, kann auch die kleine Fledermaus entdecken.

Das Buch, das im Rediroma Verlag erschienen ist, erzählt von Malus Begegnungen mit seinen Freunden und neuen Weggefährten. Jeder hat seine ganz eigene Geschichte, sein eigenes Schicksal und bringt ein Thema mit. Wie auch in den Vorgängern findet man hier wichtige Lebensweisheiten und wunderbare Zitate, die die Geschichten gut ergänzen.

Regine Sonnleitner hat einem angenehmen, ruhigen Schreibstil, der jedoch immer wieder eine Überraschung parat hält und seinen ganz eigenen Charme hat. Sie erzählt Malus Reise mit viel Herz und man spürt, wie viel ihr der kleine Freund bedeudet.

Das Vorwort erzählt den Grund für die wunderbaren Fotoaufnahmen, die man nach jeder Geschichte findet. Vorab gibt es eine sehr berührende Widmung, die auch in Verbindung mit einer ganz besonderen Geschichte steht.

Als kleines Schmankerl gibt es am Ende noch eine Bonusgeschichte.

Malu und seine Freunde erleben wieder einige Abenteuer, wunderbare Begegnungen und sprechen über wichtige Themen wie Naturschutz, Artenvielfalt, dem Bären und andere Wildtiere, Handicaps, Erinnerungen und so viel mehr. Das darf jeder für sich selbst entdecken.

Für mich persönlich war das Lesen im Buch wie ein Gefühl, nach Hause zu kommen. Es hat mich zutiefst im Herzen berührt, bewegt und ich ha e viele Erkenntnisse für mein Leben mit genommen. Einige Fakten waren mir neu, andere vertraut und manche Szenen haben mich einfach nur Schmunzeln lassen.

"Malu und das Geheimnis des kleinen Lichts" ist ein Hoffnungsbringer, Mutmacher und Herzenserwärmer. Dieser Buchgefährte ist wie seine Vorhänger ein ganz besonderer Schatz, den ich nicht mehr missen möchte.

Bewertung vom 03.07.2021
Haig, Matt

The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen


ausgezeichnet

Es gibt Bücher, die geben dir unglaublich viel Hoffnung. Matt Haigs neuestes Werk "The Comfort Book" schenkt den Leser*innen so viel mehr.

Das farbenfrohe Cover erinnert an einen Sonnenuntergang und gibt ein Gefühl von Wärme, Leben und Kraft. Die farbigen Wellen sind durchzogen von goldenen Linien, ein Auf und Ab wie das Leben selbst.

Erschienen ist das Buch im Droemer Knaur Verlag und ist von innen eher sachlich gehalten. Dafür sind die Texte, Erzählungen und Zitate des Autors gefüllt mit seinen Erfahrungswerten, seinen Gedanken und Erlebnissen über das Leben. Manchmal chaotisch, mal liebevoll, mal gefühlvoll oder zutiefst berührend. Jede einzelne von ihnen ist wie ein kleiner Schatz.

Matt Haig gibt uns mit seinen Zeilen die Möglichkeit, zu uns selbst hinzuschauen. Natürlich könnte man es in einem Rutsch durchlesen. Doch dann würde einem etwas entgehen. Mein Rat daher: Lest ein, zwei Seiten, wann immer ihr es braucht. Egal, ob müde, erschöpft, traurig, wütend, lachend, fröhlich oder nachdenklich gestimmt - bisher war es für mich wie ein kleiner Impulsgeber, Hoffnungsbringer oder Mutmacher. Man kann es auch einfach auf einer beliebigen Seite aufschlagen und lesen.

Matt Haig ist selbst schon durch dunkle Tiefen gegangen. Man spürt das beim Lesen. Es wirkt einfach authentisch.

"The Comfort Book" ist eine deutsche Ausgabe, gibt es aber natürlich auch in Englisch.
Es ist ein großer Schatz, in dem sich viel Wunderbares entdecken und erfahren lässt.

Bewertung vom 23.06.2021
Wynter, April

Das Gift der Mondlilie


ausgezeichnet

Ein grandioser Auftakt einer vierteiligen Buchreihe wartet auf die Leserinnen und Leser in "Das Gift der Mondlilie" von April Wynter.

Allys Familie wird auf grausame Weise ermordet und ihr Bruder von dem eisigen Herrscher verschleppt. Seitdem kennt sie nur noch ein Ziel. Auf dem Weg nach Ankor trifft sie den Straßenräuber Devan und erhält unerwartet Hilfe. Sie schließen sich den Anwärterinnen der Akademie der verlorenen Künste an, die ebenfalls Pläne haben. Hoffnung und Tod scheinen sich zu vereinen und letzten Endes befindet sich Ally nicht nur in einem Kampf um das Leben oder den Tod.

April Wynter hat hier eine faszinierende Welt erschaffen, mit ganz eigenen Regeln, Magie und Charaktere, die so fein ausgefeilt sind, dass man manchmal nicht wer weiß, wem Ally noch trauen kann. Ihr Schreibstil fesselt und lässt sich wunderbar, fließend lesen. Im Kopf entsteht ein Film, der alles fast real wirken lässt. Dieses Buch kann man nur schwer aus der Hand legen und beinhaltet Fantasy vom Feinsten.

Allein Jadera mit all seinen Orten, Wäldern und Wesen ist so beeindruckend. Eine wunderschöne Landkarte weist den Weg von Allys Zuhause nach Ankor.

Ein absolutes Highlight sind jedoch die atemberaubenden, ausdrucksstarken Illustrationen, die man sich einfach immer wieder anschauen kann.

Dank dem Triggerhinweis kann man auf der Homepage der Autorin sehen, in welchem Kapitel welche Art von Trigger vorkommt. Dieses wird dann grob zusammen gefasst. So muss man die triggernden Szenen nicht lesen, verpasst er auch nichts Wichtiges. Mir persönlich hat das sehr geholfen. Da das Buch sehr viele gewaltsame Szenen enthält, würde ich es für junge Erwachsene aufwärts empfehlen.

Das düstere Cover in seinen dunklen Farben wirkt mystisch. Einerseits ragt das Schloss bedrohlich am Himmel auf, gleichzeitig zieht es magisch jeden in seinen Bann. Ally im Vordergrund wirkt kraftvoll, geerdet und zielsicher.

Im Buch geht es u.a. um ein großes Schicksal, Familie, Freundschaft, Liebe, Macht, Herrschaft, Intrigen und die Kraft der Magie. Man findet immer wieder Szenen, in denen man auch für sich selbst etwas mit nehmen kann. So ist es mir zumindest ergangen. Was das war, verrate ich hier aber nicht.

"Das Gift der Mondlilie " ist ein Auf und Ab der Gefühle, manchmal fast wie eine Mischung aus Krimi und Mystery, dann gibt es wieder atemberaubende Wendungen und faszinierende Szenen mit Gänsehautfaktor. Auch der Humor kommt nicht zu kurz und sorgt für kleine Atempausen in dem sonst so spannenden Abenteuer. Besonders ein Charakterwesen hat es mir angetan. Amina hat mein Herz nun einmal im Feuersturm erobert.

Wer das ist und was es mit dem feurigen Wesen auf sich hat, findet heraus, wer mutig genug ist, Ally auf dem Weg nach Ankor zu begleiten.

Bewertung vom 19.06.2021
Goldmann, Marie-Therese

Schnee


ausgezeichnet

Ein schneeweißes Pony im Wald, ein 16jähriges Mädchen, das einen großen Verlust im Herzen trägt und ein geheimnisvoller Klassenkamerad - das alles erwartet die Leser*innen in "Schnee Das Pony im Wald" von Marie- Therese Goldmann.

Das wunderschöne Cover mit dem grünen Wald und dem weißen Pony lädt zum Träumen ein, weckt die Neugierde und vermittelt einen Hauch von Freiheit und Naturverbundenheit. Es lässt das Pferdeherz einfach höher schlagen. Auch die Gestaltung des Klappentextes auf der Buchrückseite ist einfach ein Traum.

Marie-Therese Goldmann schreibt wunderbar fließend. Man kann sich richtig in die Geschichte fallen lassen und sieht beim Lesen alles genau vor sich. In Claire, die Hauptprotagonistin,kann man sich sehr gut hinein versetzen und das ganze Setting ist einfach wunderbar gestaltet. Besonders die Szenen mit der alten Damen waren neben denen mit den Pony etwas Besonderes.

Empfehlenswert ist es für Jugendliche ab 13/14 Jahren. Natürlich werden Pferdeliebhaber hier ganz viele berührende Szenen finden, jedoch ist es auch so ein sehr bewegendes Buch, das noch weitere Themen anspricht. Es geht nicht nur um die richtige Pferdehaltung, sondern auch um die ältere Generation, eine Notlage, Familienprobleme, Freundschaft und Verlust. Hinten im Bich steht ein Contenthinweis, den ich mir lieber zu Anfang gewünscht hätte. Wer gerade eine Nähe stehende Person oder sein Pferd verloren hat, der sollte auf jeden Fall achtsam lesen.

Es gibt eigentlich nur eine Kleinigkeit, die mir im Buch gefehlt hat. Ansonsten ließ es sich nur schwer aus der Hand legen, weil es so wunderbar geschrieben war. Die Geschichte ist authentisch in allen Themenbereichen und setzt sich auch für das Wohl der Pferde ein.

"Schnee -Das Pony im Wald" bewegt, stimmt nachdenklich, hat einige wichtige Inhalte zum Thema Pferdehaltung und Mensch sein und hat mir persönlich auch etwas Mut gemacht.

Lernt das weiße Pony und das mutige Mädchen kennen und erfahrt, welchen Weg das Schicksal für die beiden bestimmt hat.

Bewertung vom 06.06.2021
Müller, Karin

Die Nacht der freien Pferde / Nordstern Bd.2


ausgezeichnet

Endlich geht die spannende Reihe weiter! "Nordstern - Die Nacht der freien Pferde" von Karin Müller ist die Fortsetzung der fantastischen Reihe, in der Erla nicht nur um ihr eigenes Leben und das von ihrer heiß geliebten Stute Drifa kämpfen muss.

Das wunderschöne Cover mit der Silhouette von Pferd und Reiterin am Nachthimmel Islands vermittelt Freiheit, tiefe Verbundenheit und Wildnis. Es passt perfekt zum ersten Band.

Wer den ersten Band noch nicht gelesen hat, sollte hier nicht weiter lesen. Es empfiehlt sich grundsätzlich mit Band 1 "Der Ruf der freien Pferde"zu starten. Zwar wird am Anfang des zweiten Bandes ein paar Details vom Geschehen wiederholt, aber es ist ein tieferes Leseerlebnis, wenn man es von Anfang an gelesen hat.

In "Die Nacht der freien Pferde" erwacht Erla nach ihrem schrecklichen Unfall, den sie mit ihrer Drifa beim Schafabtrieb im isländischen Hochland hatte. Flóki und Kadlin retteten ihr zwar das Leben, aber der Preis ist hoch und dass nicht nur, weil beim Hulduvolk die Uhren anders laufen. Auch Drifa geht es nicht gut. So steht Erla vor einer alles entscheidenden Frage, die nicht nur ihr Leben betrifft.

Karin Müller hat eine atemberaubende Fortsetzung geschrieben, die von der ersten bis zur letzten Seite, die Leser und Leserinnen in ihren Bann hält. Dynamisch, spannend und mit viel Gefühl erleben wir hier ein dramatisches Abenteuer, das mit einigen überraschenden Wendungen daher kommt. Besondere Textstellen sind auch dieses Mal besonders hervorgehoben - an dieser Stelle möchte ich nichts weiter verraten.

Wir begegnen Erla, Kadlin und Flóki, die interessante Entwicklungen durchmachen, reisen durch Islands fantastische Natur, die einfach immer wieder verzaubert und beim Aussprechen der Namen gibt es sicherlich so manchen Schmunzler. Im Glossar befindet sich eine Liste mit Hilfen, wie man die isländischen Namen ausspricht.

Karin Müller schreibt die Nordsternreihe mit wunderbaren Worten, die das Herz berühren, die Seele beflügeln und das Leserherz begeistert. Es gibt im zweiten Band einige besondere Pferdemomente zwischen Islandpferd und Mensch bzw Huldu. Diese Augenblicke sind von authentisch und machen das Buch zu einem besonderen Leseerlebnis. Das Ende ist spektakulär und lässt die Leser*innen schon jetzt den dritten Band herbei sehnen.

"Nordstern Die Nacht der freien Pferde", eine gelungene Fortsetzung, einer fantastischen Reihe, die man einfach gelesen haben muss.

Bewertung vom 31.05.2021
Herzog, Katharina

Wie Träume im Sommerwind


ausgezeichnet

Ein Rosenhof auf Usedom und ein bezaubernder Rosengarten in Südengland sind die beiden Hauptschauplätze in Katharina Herzogs Roman "Wie Träume im Sommerwind".

Der Rosenhof wird von Generation zu Generation von Emilias Familie geführt. Während ihre Schwester Clara für den Hof lebt, hat es sie von der Insel nach Paris verschlagen. Eines Tages hat Clara einen Autounfall und Emilia soll sich um die Kinder und den Hof, dem die Insolvenz droht, kümmern. Eine Reise nach England führt Emilia auf eine geheimnisvolle Spur. Begleitet wird sie von ihrer Nichte Lizzy, die ziemlich rebellisch ist und von Claras besten Freund Josh. Da stehen nicht nur die Gefühle schnell auf dem Kopf.

Das zarte, weiße Cover mit den Rosen, Muscheln und Steinen gibt uns kleine Hinweise, was uns im Buch erwartet. Es ist einfach ein Traum und man spürt die leichte Sommerbrise und seht sich direkt nach Sand und dem Meer.

Katharina Herzog hat hier eine himmlische Geschichte erschaffen mit faszinierenden Schauplätzen, die authentischer nicht sein können und Charakteren, die einem einfach ans Herz wachsen. Man kann sich in jeden Einzelnen hinein versetzen.

Im Buch geht es um die Familie, die wahre Liebe, die sich mitunter auch ganz anders darstellt ( lasst euch hier überraschen), von dem Glück des Lebens und den Herausforderungen, die uns Lesern sicherlich auch vertraut sind. Besonders eindrucksvoll sind all die Facetten und Informationen zu den Rosen und Düften. Wer der Autorin auf Instagram folgt, weiß, wie gründlich ihre Recherche war. Das hat sich mehr als gelohnt. Man hat beim Lesen tatsächlich die Düfte in der Nase, sei es nun die Meeresluft, die der Rosen oder eines Parfüms.

Katharina Herzog ist es wieder einmal gelungen, mich an das Buch regelrecht zu fesseln und mein Herz zu berühren. "Wie Träume im Sommerwind" bringt alles mit, was man sich von einem Roman wünscht. Ein Hauch von Kribbeln im Bauch, Spannung, Abenteuer, Dramatik, natürlich die Liebe und Leidenschaft ( die hier aber nicht zu stark geschildert, sondern wohl dosiert ist) und auch eine Prise Humor. Das Buch ist einfach himmlisch und lässt einem an wunderschöne Orte träumen, was gerade zur aktuellen Zeit einfach herrlich ist.

"Wie Träume im Sommerwind" kann man immer und immer wieder lesen. Es schenkt so manchen wunderbaren Lesemoment, etwas Leichtigkeit und ganz viel Sommerträume.

Bewertung vom 08.05.2021
Teichert, Mina

Honigherzen


ausgezeichnet

Lamarama im Honigtopf ist einfach die perfekte Bezeichnung für einen honigsüßer Roman, den man einfach nicht aus dem Kopf bekommt.

"Honigherzen" von Mina Teichert, erschienen im Piper Verlag, handelt von Leni, die sich nach einem schweren Schicksalsschlag den Traum vom eigenen Bauernhof samt wilden Obstgarten, Bienenstock und Hofladen erfüllt. Mit dabei ihre kecke, sechsjährige Tochter Romy und ihre Schwester Juna. Doch wie das Leben so spielt, entpuppt sich das Bauernhaus als Baustellenherausforderung, die Dorfgemeinschaft als nicht gerade einfach zu handeln und der gut aussehende Tischler Henry .... Na das dürft ihr selbst herausfinden.

In das wunderschöne Cover des Taschenbuches kann man sich nur verlieben. Es wirkt kraftvoll durch den Honig, sanft verspielt durch die Beeren und Bienen und insgesamt sehr harmonisch.

Mina Teichert schreibt hier wieder herrlich leicht mit viel Charme, Humor und ganz viel Herz. Man sieht das Dorf, die Wiesen und das urige Bauernhaus direkt vor sich lebendig werden.

Wer jedoch gerade ein tragisches Erlebnis hatte, sollte vor Allem am Anfang achtsam und behutsam lesen. Die Szene geht tief und ist sehr realitätsnah beschrieben. Auch die immer mal wiederkehrenden Rückblicke und damit verbundenen Emotionen sind sehr intensiv geschildert. Gleichzeitig macht aber genau diese Schilderung das Buch so lebendig, lässt die Leser*innen mit Leni besonders mitfühlen. Man kann sich in die Hauptprotagonistin so gut hinein fühlen. Man lebt, leidet, freut sich mit ihr so immens mit.

Im Buch werden so viele Themen angesprochen, die so wichtig sind und von denen man viel für sich mitnehmen kann. Von Verlust und Tod, dem Wagnis der Liebe, Familienzusammenhalt, Leben mit Handicap, Diversität bis hin zu ADHS - all das ist so wunderbar in die Geschichte verwoben, dass es stellenweise so herrlich selbstverständlich ist und andererseits auch die teilweise damit verbundene Problematik nicht außer Acht lässt und auch hier einen kreativen Umgang damit findet. Leni's Geschichte macht Mut an seine Träume zu glauben und sie zu verwirklichen.

Ein absolutes Highlight ist jedoch ihre kleine Tochter. Romy sorgt für ganz viel Lebendigkeit im Buch. Und ihre Sprüche zaubern mal ein Schmunzeln ins Gesicht, dann ein herzhaftes Lachen zutage.

Auch tierisch wird es hier nicht langweilig und es gibt einige kuriose andere Charaktere, die für so manche Überraschung sorgen. Ob gut oder schlecht, das erfahrt ihr im Buch. Nur so viel sei noch gesagt: Es werden Einhorntränen fließen und so manche Herz honigsüß verkleben.

Also zückt die Taschentücher, stellt euch Schoki und Honigwein bereit und dann lässt euch entführen in Lenis traumhafte Welt, in der das Chaos vorprogrammiert, Schmunzler garantiert und Herzklopfen inklusive sind.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.04.2021
Miralles, Francesc;Rovira, Alex

Der Sternenfänger


ausgezeichnet

Ein Junge mit dem Herzen am rechten Fleck, ein Mädchen, das todkrank ist und eine alte, geheimnisvolle Frau und sie alle verbindet eine besondere Geschichte.

"Der Sternenfänger" von Francesc Miralles und Alex Rovira erzählt die berührende Geschichte von Michel und seiner Freundin Eri. Beide leben im Waisenhaus. Eines Tages wird Eri krank und Michel möchte seine Freundin retten. Die alte Herminia glaubt, dass Eri zu wenig Liebe erhalten hat.So muss Michel losziehen, neun Menschen finden, die auf unterschiedliche Art innig lieben und ein Stück Stoff in Form eines Stetn aus ihrer Kleidung schneiden. Was mit den Stoffsternen wohl gemacht wird und Eri gerettet wird?

Das traumhaft, wunderschöne Cover hat mich magisch angezogen. Es wirkt künstlerisch, malerisch und man kann sich wunderbar hinein träumen.

Der kleine, feine Roman wird von den beiden Autoren auf schon fast märchenhafte Wrise erzählt. Man sieht die Szenen vor sich und kann sich gut in die Protagonisten hineinversetzen. Besonders Michel und Eri berühren das Herz auf besondere Weise. Nach jedem gefundenen Stern, findet man eine kleine Weisheit mit der jeweiligen Liebe. Manche Erzählungen stimmen nachdenklich, andere entlocken den Leser*innen ein Schmunzeln , andere bewegen zutiefst das Herz.

Auch das Nachwort ist gefühlvoll geschrieben. Man erfährt den wahren Hintergrund des Buches, der noch stärker berührt.

"Der Sternenfänger" ist ein kleiner Roman mit knapp 123 Seiten, der jedoch eine kraftvolle Wirkung hat auf jene, die bereit sind, mit offenen Herzen zu lesen. Es geht um die wahre Liebe und ihre facettenreichen Wege, ihrer Kraft und das Leben an sich.

Ein Buchschatz, bei dem das Motto "Klein, aber oho!" zutrifft, das die Seelen berührt und so manch Wunderbares bewirken kann.