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Berlin

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Insgesamt 285 Bewertungen
Bewertung vom 26.01.2019
Plätzchen, Tee und Winterwünsche
Jensen, Stina

Plätzchen, Tee und Winterwünsche


sehr gut

Neues Jahr - neues Glück

„Plätzchen, Tee und Winterwünsche“ von Stina Jensen ist der erste Teil der Geschichten Winterknistern /WinterGLANZ.

Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht Milla, die große Erwartungen für das neue Jahr hat. Ihr Leben soll aufregender werden und mit 29 Jahren würde sie auch gern den Mann fürs Leben finden. Als eines Tages ein gutaussehender und charmanter Mann den kleinen Teeladen betritt, in dem sie arbeitet, sieht es so aus, als ob das Schicksal ihre geheimen Wünsche kennt. Doch auch ihre Chefin Katha ist begeistert von dem Mann und nicht uninteressiert. Bald gerät Milla unfreiwillig in komische Situationen. Mit Witz und vielen Überraschungen wird von Stina Jensen eine kurzweilige und turbulente Geschichte erzählt. Millas Zwillingsschwester Sina widerfahren ebenfalls abenteuerliche und dramatische Erlebnisse, die das Eingreifen ihrer Schwester erfordern. Als auch noch der 16jährige Sohn Kathas, Dennis, Milla seine persönlichen Probleme anvertraut, weiß sie bald nicht mehr, worum sie sich als erstes kümmern soll. Denn da sind ja auch noch ihre Eltern, die Millas Hilfe dringend brauchen.

Die Erlebnisse werden amüsant und temporeich geschildert. Dennoch sind auch nachdenkliche Töne in der Story enthalten. Milla ist eine sympathische Protagonistin, die ein wenig aus der Zeit gefallen ist. Sie schwärmt für die 60er und 70er Jahre, backt und häkelt gern. Sie ist eine Träumerin, aber auch ungemein hilfsbereit und offen für Sorgen und Probleme anderer.

Der Erzählstil ist flüssig und leicht zu lesen. Flotte Szenen- und Perspektivwechsel gestalten die Erzählung abwechslungsreich. Zahlreiche Überraschungen und unerwartete Wendungen beleben die Handlung.
Mir hat die witzig und unterhaltsam erzählte Geschichte Freude bereitet und ich kann sie allen, die romantische Liebesgeschichten mit Spannung und Spaß mögen, empfehlen.

Bewertung vom 20.01.2019
Der Turm der blauen Pferde / Kunstdetektei von Schleewitz Bd.1
Jaumann, Bernhard

Der Turm der blauen Pferde / Kunstdetektei von Schleewitz Bd.1


sehr gut

Vielschichtige Ermittlungen in der Künstlerszene

„ Der Turm der blauen Pferde“ von Bernhard Jaumann, erschienen im Verlag Kiepenheuer &Witsch, ist der erste Fall der Kunstdetektei Schleewitz. Ein Industrieller vom Starnberger See, der mit Schrauben reich geworden ist, wünscht sich einen Provinienznachweis für das von ihm kürzlich erworbene Gemälde „Der Turm der blauen Pferde“ von Franz Marc. Dieser Nachweis dient dazu die Echtheit eines Werkes zu dokumentieren und Fälschungen aufzudecken. Dadurch erhöht sich der Wert eines Werkes auf dem Kunstmarkt ungemein.
Das Original ist seit 1945 verschollen. Sein letzter Besitzer war Hermann Göring. Das Buch erzählt auf zwei Zeitschienen die fiktive Fortsetzung der Geschichte des berühmten Gemäldes, wie sie sich möglicherweise zugetragen hat.

Die erste Ebene verfolgt das Schicksal des Bildes vom Mai 1945, als es auf einem Zug in einem Tunnel in Bayern von zwei Buben entdeckt wurde, bis in die Gegenwart.
Auf der anderen Ebene recherchieren die Mitarbeiter der Kunstdetektei nach dem Verbleib des Bildes seit seiner möglichen letzten Sichtung in Berlin-Wannsee nach Kriegsende. Rupert von Schleewitz und seine beiden Mitarbeiter Klara und Max sind blitzgescheite Spezialisten auf ihren Gebieten und bringen Erstaunliches zu Tage. Theorie und Wahrheit liegen dicht beinander und der Leser kann durch die verschiedenen zeitlichen Ebenen die Recherchen gut verfolgen und werten.

Aufgelockert werden die manchmal etwas zu theoretischen Ermittlungen, durch reichhaltige Informationen zum bunten und phantasievollen Privatleben der Ermittler, die nicht unterschiedlicher sein können. Ein vielschichtiges Kaleidoskop von gut geschilderten und teilweise skurrilen Charakteren lernt der Leser kennen. Satiren auf den Kunstbetrieb werden manchmal zum Selbstzweck und drängen die Untersuchungen in den Hintergrund, wenn es beispielsweise um Klaras Vater und seine Kunstaktionen, die er immer wieder filmisch dokumentiert, geht. Auch verschwimmen beim Chef der Detektei die Suche nach dem Gemälde mit der Suche nach einer flüchtigen Bekannten. Immer wieder muss Klara eingreifen und ihn auf Spur bringen.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig und humorvoll. Unerwartete Wendungen und Überraschungen bereiten Lesevergnügen. Wissenswerte Informationen werden mit leichter Hand vermittelt.
Beide Handlungsstränge werden mit einem überzeugenden Ende zusammen geführt und der Leser kann beurteilen, ob die Detektei ihren Auftrag erfüllt hat.

Für mich war das interessante Finale nachvollziehbar und die erfundene Geschichte über das berühmte Bild nicht abwegig. Manchmal schreibt die Realität die besten Geschichten, wie auch im Fall Gurlitt, der ebenfalls zitiert wurde.
Ich freue mich auf weitere Fälle der Kunstdetektei und gebe eine Leseempfehlung für alle, die einen satirischen Kunstkrimi lesen möchten.

Bewertung vom 13.01.2019
Immer wieder im Juni (eBook, ePUB)
Sommerkorn, Frida Luise

Immer wieder im Juni (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein geheimnisvolles Erbe

„Immer wieder im Juni“ ist der Auftakt der neuen Trilogie „Allgäuliebe“ von Frida Luise Sommerkorn.
Dabei handelt es sich um eine recht turbulente, aber auch nachdenkliche Familiengeschichte. Den Lesern der Ostseetrilogie sind Clara und Bertram aus dem zweiten Teil bekannt. In dieser Geschichte lernt der Leser Claras Familie, die einen Bauernhof mit angeschlossener Käserei hat, näher kennen.

Clara lebt in Berlin lebt und ihr jüngerer Bruder Ferdinand studiert in Hamburg Meeresbiologie. Sie reisen nach Hause ins Allgäu , da ihr Vater plötzlich verstorben. Für alle ist die Situation schwierig. Die Beziehungen zum Vater, der ein sehr in sich gekehrter Mann war, waren kompliziert. Die ältere Schwester Theresia, die mit Mann und den beiden Kindern auf dem Hof ihrer Eltern lebt, hat ohnehin kein einfaches Verhältnis zu ihrer Mutter.

Der Leser lernt eine Familie und deren Problem ungeschönt kennen. Frida Luise Sommerkorn erzählt munter und unterhaltsam, doch mit vielen nachdenklichen Tönen. Die Charaktere sind differenziert ausgearbeitet. Die Beschreibung der wunderschönen Landschaft und der schweren Arbeit in der Käserei und auf der Alp zaubern Lokalkolorit und wecken Sehnsucht.

Der Erzählstil ist flüssig und leicht zu lesen. Flotte Szenen- und Perspektivwechsel gestalten die Erzählung abwechslungsreich. Die Geschichte nimmt eine unerwartete Wendung als Theresia eine alte Schachtel mit Fotos und Briefen entdeckt.
Aus meiner Sicht gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die gern Liebes- und Familiengeschichten lesen.

Bewertung vom 11.01.2019
Solveigs Versprechen / Die Frauen vom Löwenhof Bd.3
Bomann, Corina

Solveigs Versprechen / Die Frauen vom Löwenhof Bd.3


ausgezeichnet

Aufbruch in eine neue Zeit

„Solveigs Versprechen“ ist der dritte Teil der Familiensaga „ Die Frauen vom Löwenhof“ von Corina Bomann, erschienen im Ullstein Verlag.
Angesiedelt ist die Handlung in Schweden zwischen 1967 und 1972. Im Mittelpunkt dieses Bandes, der in vier Teile gegliedert ist, steht Solveig. Sie wurde einen Tag vor dem offiziellen Kriegsende auf dem Löwenhof, der einmal für seine Pferdezucht berühmt war, geboren. Ihre Liebe zu den Tieren wird schon in der Kindheit geweckt und ihr Berufswunsch Tierärztin zu werden folgerichtig.

Solveig ist eine liebenswerte Protagonistin. Sie ist Veränderungen gegenüber aufgeschlossen, fühlt sich aber Familientraditionen verpflichtet. Kann ihr der Spagat zwischen Vergangenheit und Moderne gelingen?
Die vielen facettenreichen und authentischen Charaktere sowie ein gut ausgedachtes Geschehen bereiten ein wahres Lesevergnügen. Der Schreibstil ist flüssig, spannend und verständlich. So möchte man das Buch kaum aus der Hand legen und die 700 Seiten sind schnell gelesen. Corina Bomann ist eine talentierte Erzählerin, die es versteht mit überraschenden Wendungen und interessanten Personen die Handlung abwechslungsreich und fesselnd zu gestalten. Ihr gelingt es Ereignisse des Zeitgeschehens, wie die Mondlandung 1968 und die Olympischen Spiele 1972 in München, geschickt in die Handlung zu integrieren. Mit wenigen Rückblenden und der Schilderung des Zusammenlebens der drei Generationen von Lejongard-Frauen, Agneta, Mathilda und Solveig, wird die Kontinuität und Fortsetzung der Familiengeschichte gekonnt hergestellt.

Mit „Solveigs Verspreche“ ist der Autorin ein wunderbarer Abschluss ihrer Löwenhof-Trilogie gelungen, der starke Frauen verschiedener Generationen vor einer großartigen Kulisse Schwedens in den Mittelpunkt stellt. Ihr gelingt es Geschichte und Geschichten unterhaltsam und informativ zu erzählen. Dramatik, Liebe, Tradition, Intrigen und Schicksale machen die Bücher zu einem gelungenen Lesevergnügen der besonderen Art. Aus meiner Sicht eine klare Leseempfehlung, die ich gern mit 5 Sternen bewerte.

Bewertung vom 02.01.2019
From Spring to Winter - London in Love
Hafen, C. M.

From Spring to Winter - London in Love


gut

Neue Stadt - neues Glück

“From Spring To Winter – London in Love”, erschienen bei O'Connell Press, war für mich das erste Buch der Autorin C.M. Hafen. Das Buch liest sich gut. Es ist flüssig und unterhaltsam geschrieben.
Zum Inhalt möchte ich nicht viel verraten, denn es handelt sich um eine Liebesgeschichte, die eine junge Architektin in London erlebt. Dieser Stadt verdankt sie auch ihren Namen. Hier verliebten sich ihre Eltern und waren für eine kurze Zeit sehr glücklich.

London selbst hat Stuttgart nach einer verunglückten Beziehung verlassen, um in London beruflich und privat einen Neubeginn zu wagen. Ihr Vater lebt in der Stadt und unterstützt sie dabei tatkräftig. Auch zu ihrem alten Arbeitgeber hat sie noch Kontakt, was ihr den Jobwechsel erleichtert.
Dank der komfortablen Lebensumstände, kann sie sich auf das neue Umfeld ohne Probleme einlassen und lernt nicht nur die Stadt, sondern auch den einen oder anderen Mann kennen. Schließlich verliebt sie sich in ihren Arbeitskollegen Scott.

Ganz nebenbei löst sie auch das Beziehungsproblem zwischen ihren Eltern, die nach langer Pause endlich zu einander finden.
Für mich persönlich war die Story etwas zu glatt und problemlos. Echte Widerstände und spannende Moment fehlten mir völlig. Deshalb kann ich das Buch als leichte Unterhaltung zum Abschalten empfehlen. Etwas mehr Tiefe hätte der Liebesgeschichte gut getan.

Gut ist Autorin das Personenspektrum gelungen – die neuen Arbeitskollegen von London sind als Charaktere gut beschrieben und manche Szene, wie Londons Einstand im Pub, sehr humorvoll erzählt. Die Stadt London wird recht gut beschrieben und das Buch weckt manchmal Sehnsucht nach dieser tollen Stadt.

Wer gern mal eine lockere und leichte Geschichte mag, dem ist das Buch zu empfehlen. Von mir gibt es 3 Sterne.

Bewertung vom 26.12.2018
Totenboje / Köhler und Wolter ermitteln Bd.4 (eBook, ePUB)
Jorritsma, Sina

Totenboje / Köhler und Wolter ermitteln Bd.4 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Neue kriminelle Machenschaften im schönen Ostfriesland

Der Ostfrieslandkrimi „Totenboje“ von Sina Jorritsma aus dem Klarant Verlag ist der 4. Fall für die Kommissare Gerrit Wolter und Torsten Köhler. Es war es für mich das erste Buch aus dieser Reihe. Jeder Fall ist in sich abgeschlossen. Der Krimi kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Sina Jorritsma ist wieder ein spannender und hoch interessanter Krimi gelungen, bei dem der Leser von Beginn an gefesselt wird. Die Personenbeschreibungen zeigen ein buntes Kaleidoskop von Einwohnern und Verdächtigen, die es den Kommissaren nicht einfach machen. Auch die Freundin von Torsten Köhler, die hübsche und lebenslustige Kriminalreporterin Dortje, kreuzt bei ihren eigenen Recherchen immer wieder die Wege der Polizei.

Der Spannungsaufbau ist der Autorin hervorragend gelungen. Immer wenn die Ermittler etwas Verwertbares finden, passiert unerwartet Neues und der Fall nimmt eine unerwartete Wendung.
Die Spannung und die Suche nach Täter und Motiv fesseln bis zum dramatischen Finale, als Köhler und Wolters selbst plötzlich selbst in große Gefahr geraten.

Fazit:
Ein gut ausgedachte Geschichte, die in sich schlüssig gelöst wurde. Mich hat dieser Ostfrieslandkrimi gefesselt und mir eine wirklich spannende Lesezeit beschert. Deshalb vergebe ich eine klare und eindeutige Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.12.2018
Tödliches Pilsum. Ostfrieslandkrimi
Nansen, Elke

Tödliches Pilsum. Ostfrieslandkrimi


ausgezeichnet

Wenn die Vergangenheit wieder auflebt

Mit „Tödliches Pilsum“ als viertem Ostfrieslandkrimi ist der beliebten Autorin Elke Nansen ein außergewöhnlicher Coup gelungen. Erschienen ist das Buch im Klarant-Verlag.
Vor fünf Jahren verschwand der erfolgreiche Biochemiker Robert Gerber spurlos. Als sein Auto jetzt im Ems-Jade-Kanal plötzlich auftaucht, müssen sich Kommissare Richard Faber und Rike Waatstedt von der Kripo Emden/Leer um den Fall kümmern. Dieses sympathische Ermittlerduo stellt bald fest, dass wichtige Spuren damals nicht ordentlich ausgewertet wurden und nimmt eigene Ermittlungen auf. Bald führen Hinweise in die Welt der Medizin und sie stoßen auf ganz andere rätselhafte Vorkommnisse.

Schnell entwickelt der Fall eine Eigendynamik, die den Leser immer wieder staunen lässt und ihn mit völlig neuen Fakten und Fragen konfrontiert. Die Spannung, die die Autorin aufbaut, fesselt sofort. Ernste Fragen und medizinische Sachverhalte werden geschickt in die Handlung integriert.

Aufgelockert wird der spannende Fall oder sind es tatsächlich mehrere Fälle durch reichhaltige Informationen zum Privatleben der Ermittler und der Opfer. Ein buntes Kaleidoskop von gut geschilderten und authentischen Charakteren lernt der Leser kennen. Besonders hat mir der Pathologe .Dr. Schorlau gefallen, dessen Fachkompetenz und akribische Untersuchungen dem Fall immer neue Wendungen vermitteln. Seiner Vorliebe für exquisites Essen und Rike verdankt der Krimi viel Humor.

Der Schreibstil von Elke Nansen ist flüssig und sehr gut lesbar. Die facettenreichen Ermittlungen und Spuren werden gekonnt zu einem dramatischen und völlig unerwarteten Finale geführt. Es passt alles. Die Zusammenhänge der in sich schlüssig gelösten Fälle sind gegeben und der Prolog ist nun selbsterklärend.
Fazit:
Dieses Buch kann ich allen Krimi-Fans unbedingt empfehlen. Hier stimmt die Mischung – ein außergewöhnlicher und spannender Kriminalfall sowie das Privatleben der Ermittler. Die drei ersten Bände stehen bereits auf meiner Wunschliste. „Tödliches Pilsum“ hat 5 Sterne verdient.

Bewertung vom 15.12.2018
Mord in Weener. Ostfrieslandkrimi
Ptak, Susanne

Mord in Weener. Ostfrieslandkrimi


sehr gut

Irrungen, Wirrungen und ein Mord

„Mord in Weener“ von Susanne Ptak, erschienen 2018 im Klarant-Verlag, ist bereits der 8. Fall mit Dr. Josefine Brenner, einer pensionierten Gerichtsmedizinerin im „Unruhestand“. Alle Teile können eigenständig gelesen werden, was ich nur bestätigen kann, denn dieser Krimi war mein „Einstieg“ in die Serie.

In der 1000jährigen Kleinstadt Weener im romantischen Rheiderland findet im September der Michaelismarkt statt. Zu den Ausstellern mittelalterlicher Gewerbe gehört auch Jasmin Hattinga, eine bildschöne jungen Frau. Den anderen Gewerbetreibenden ist sie nicht unbekannt und ihr Ruf ist auch nicht der Beste. Einige Männer aus der Umgebung waren ihre Liebhaber und bei den Frauen ist sie als intrigante und verlogene Person verrufen.

Am frühen Sonntagmorgen wird sie tot am Pranger auf dem mittelalterlichen Friesenmarkt gefunden. Die Polizei hat keinen Mangel an Motiven und möglichen Tätern. Schon die ersten Recherchen bringen Überraschungen ans Licht. Die liebenswerte und scharfsinnige Ermittlerin Dr. Brenner, die auch den Michaelismarkt besucht, ist zufällig wieder zur Stelle. Mit ihr ist der Autorin eine tolle Protagonistin gelungen. Als ehemalige Rechtsmedizinerin lässt sie sich keine Chance entgehen, den leitenden Ermittlern tatkräftig unter die Arme zu greifen. Ihre Berufserfahrung und Menschenkenntnis bringt die Untersuchungen immer wieder voran. Sie hat ein untrügliches Gespür für Menschen und deren Psyche.
Ich hatte keine Schwierigkeiten sofort ins Geschehen einzutauchen. Doch die vielen Personen die gerade am Beginn auftauchten und sich alle kannten, waren für mich etwas verwirrend. Der Schreibstil ist flüssig, spannend und unterhaltsam.

Bald überschlagen sich die Ereignisse, denn die befragten Personen aus dem Markt- und dem familiären Umfeld des Opfers sind auch keine Unschuldslämmer. Manche habe es faustdick hinter den Ohren. Neue Erkenntnisse lassen die Spannung immer wieder ansteigen bis zu einem actionreichen und für Dr. Josefine Brenner gefährlichen Finale, das von den Ermittlern noch einmal alle Kräfte fordert.

Die Lösung des Mordfalls ist schlüssig und in sich stimmig. Der Leser hat viel über die Schicksale und Lebenswege von Menschen erfahren. Mit der Protagonistin Dr. Josefine Brenner und ihrem Mops Sir Toby erobert die Autorin schnell die Herzen der Leser. Mich hat dieser mit 160 Seiten relativ kurze Ostfrieslandkrimi gefesselt und mir eine spannende Lesezeit beschert. Deshalb vergebe ich eine klare und eindeutige Leseempfehlung.

Bewertung vom 29.11.2018
Die Bücherfreundinnen
Platt, Jo

Die Bücherfreundinnen


gut

Mädelslektüre
Der Roman „Die Bücherfreundinnen“ handelt von fünf Frauen Alice, Miriam, Connie, Abigail und Sophie. Sie alle sind Teil ihres eigenen Buchclubs.
Jon hat die Stelle seiner verstorbenen Frau Lydia eingenommen. Sie alle verbindet eine jahrelange Freundschaft. Sie alle haben verschiedene Freuden, Sorgen und Probleme und versuchen sich gegenseitig mit Rat und Tat zu Seite zu stehen.
Die Geschichte aus der Sicht von Alice erzählt. Alice ist nach einer unschönen Beziehung mit Eddie wieder allein. Ihre Freundinnen haben es sich zur Aufgabe gemacht, sie zu verkuppeln und verschaffen ihr so ein Date nach dem anderen.
Das Buch soll eine schöne, leichte und lustige Sommerlektüre sein. Am Anfang gibt es eine hilfreiche Erklärung über alle Buchclub-Mitglieder im Einband. Dies war besonders wichtig, da die vielen Namen ohne Erklärung genannt werden.
Leider liest sich der Roman bei weitem nicht so gut wie versprochen. Irgendwie geht es mehr oder weniger um Belanglosigkeiten und die Personen bleiben unscharf. Der Schreibstil ist flüssig.
Die Protagonisten waren mir größtenteils sympathisch, besonders Sophie (Alices Freundin und Arbeitskollegin) gefielen mir als Nebendarstellerin recht gut.
Aber insgesamt war die Menge der Nebendarsteller recht groß und, ich kam manchmal richtig durcheinander und wusste teilweise gar nicht mehr, woher die sich nun kennen. Da hab ich an manchen Stellen etwas den Faden verloren.
Es ist kein Buch, das mich wirklich gefesselt hat und gefühlsmäßig sehr betroffen gemacht hat.
Schade war auch, dass das Thema mit dem Bücherclub so kurz gehalten wurde, da der Klappentext dies nicht ganz vermuten lässt.
Auch das Cover fand ich nicht ganz passend, denn ich konnte nicht herausfinden, was der Apfel mit der Geschichte zu tun hat.
Als leichte Lektüre zur Unterhaltung ist es mit den genannten Einschränkungen empfehlenswert und kann zu einer kleinen Alltagsflucht werden.

Bewertung vom 22.11.2018
Eine Handvoll Asche
Taylor, Marsali

Eine Handvoll Asche


sehr gut

Unheimliche Geschehnisse

„Eine Handvoll Asche“ erschienen im März 2018 im Aufbau Taschenbuchverlag, ist der dritte Teil der von Marsali Taylor erschaffenen Cass Lynch und Gavin Macrae Reihe. Bereits 2014 wurde das Original mit einem neuen Kriminalfall um die passionierte Seglerin Cass veröffentlicht.

Die Inhaltsangabe ist dem Umschlagtext des Buches entnommen:
„Es ist kurz vor Halloween und die Teenager in Scalloway auf Shetland scheinen den Hexenkult etwas zu ernst zu nehmen. Es gibt einen Hexenzirkel, geführt vom Teufel persönlich. Cass Lynch, leidenschaftliche Seglerin, hält das alles für Aberglaube, bis sie die Tochter von Bekannten tot auffindet. War es Mord?
Es wird ziemlich hart für Cass, sich des Hexenwahns zu erwehren und die realen Hintergründe der Geschichte aufzuklären.“

In diesen Fall wird auch Cass persönlich involviert. Als sie beginnt Nachforschungen zu betreiben, wird sie direkt bedroht und gerät in eine recht gefährliche Situation. Hier wird das Buch richtig spannend und als Leser fiebert und rätselt man mit.

Mir persönlich hat dieser Fall nicht ganz so gut gefallen, weil zu viel über mögliche Tathintergründe spekuliert wird und das geschilderte Treiben zu Halloween recht verwirrend ist. Das Handlungsgeflecht war stellenweise zähflüssig gestaltet und schwer durchschaubar.

Aber die beschriebene Segeltour von Cass und Gavin war auch für mich als Laien sehr gut dargestellt. Man merkt, die Autorin segelt selbst und kennt sich nicht nur gut aus, sondern kann dieses Wissen auch gut vermitteln. Sie lebt mit ihrem Mann, zwei Kindern, einem Segelboot und Shetlandponys seit 1981 auf Shetland.
Weitere Spannung ergab sich aus dem Wiedersehen von Cass mit ihrem norwegischen Freund Anders. Sie muss sich klar werden, ob sie sich mehr zu Gavin oder zu Anders hingezogen fühlt.

Eine Stärke der Autorin sind die grandiosen Beschreibungen von Natur und Landschaft der Shetlands. Die schroffe Schönheit und atemberaubende Küstenlinien werden so geschildert, dass ich mir alles ganz genau vorstellen konnte. Glitzernde Lochs, heidekrautbedeckte Moorlandschaften, dramatische Felsformationen und erhabene Klippe sah ich vor mir und wünschte mir alles einmal mit eigenen Augen zu sehen. Die fundierten historischen Fakten machen das Buch auch zu einem Reiseführer.

Die Auflösung ist in sich stimmig und überraschend. Das ganze Buch ist eine Liebeserklärung an die Shetland-Inseln und hat mir diese abgelegene Gegend näher gebracht. Der Schreibstil ist flüssig und informativ. Die Protagonistin Cass war mir sofort sympathisch, denn sie ist eine ehrliche und sehr nachdenkliche, manchmal ein wenig verschlossene Person.

Aktuell zählt die Reise um Cass und Gavin 6 Bände und ich hoffe, dass die noch fehlenden Teile bald übersetzt werden und der Leser sich auf weitere Abenteuer auf den Shetlands freuen kann.
Von mir gibt es mit den geschilderten Einschränkungen eine Leseempfehlung und 4 Sterne.