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Nele33

Bewertungen

Insgesamt 770 Bewertungen
Bewertung vom 18.12.2023
Summerscale, Kate

Das Buch der Phobien und Manien


ausgezeichnet

Das Buch der Phobien und Manien der Autorin Kate Summerscale ist eine Art Lexikon der Phobien und Manien die die menschliche Psyche hervorbringt.

Meine Erwartung an das Buch war eine gänzlich andere, und es hat mich dahin gehend positiv überrascht. Es handelt sich keines wegs um eine humoristische Erzählung, vielmehr wird sich mit den Ängsten der betroffenen Personen auseinandergestzt und anhand von Fallbeispielen wird die Akzeptanz gegenüber leidenden Personen gestärkt.
Besonders die Reise durch die Epochen und deren Phobien haben mich fasziniert. Einleitend gibt es einiges an Statistiken aus den USA und Großbritanien.

Hinsichtlich des Ernstes der Thematik blieb es jedoch nicht aus, dass ich an einigen Stellen schmunzeln musste, oder mich gespiegelt sah.. Der Schreibstil, als auch die Gliederung des Buches sind hervorragend gewählt, so dass ich das Buch allen Interessierten gerne empfehlen kann. Es liest sich nicht wie Sachbuch, was es äußerst unterhaltsam machte.

Bewertung vom 18.12.2023
Sciapeconi, Ivan

Die Kinder des Don Arrigo


sehr gut

Ivan Sciapeconi´s Roman "Die Kinder des Don Arrigo" beruht auf wahren Begebenheiten und macht noch einmal auf bewegende Weise die schreckliche Zeit des Nationalsozialismus lebendig.

Nathan glaub er begibt sich auf Reise, die sich jedoch als flucht vor den braunen Schergen herausstellt. Zurücklassen muss er nachdem schon der Vater abgeholt wurde seine Mutter und seinen kleinen Bruder. Der Weg soll sie nach Israel führen, nach Kroation stranden sie in einem kleinen Dorf in Italien. Die Villa Emma wird zu einer hoffnungsvollen Zufluchtsstätte, in der die Flüchtlingskinder eine ruhige Zeit verbringen können. Dies alles ist durch den Dorfpfarrer Don Arrigo und den Dorfbewohnern möglich. Die Bewohner setzen ihr eigenes Leben aufs Spiel um in dieser grausamen Zeit eine Hoffnungsfunke für die Kinder zu sein.

Mich hat der Roman sehr berührt, die Gedanken von Nathan, der versucht jeden Dorfbewohner im Gedächnis zu halten aus Dankbarkeit. Dadurch wurden die Charaktere sehr gut dargestellt.

Das Buch stellt ein bewegendes Zeitzeugnis einer unvorstellbaren Grausamkeit des Nationalsozialmus dar.

Bewertung vom 17.12.2023
Landorff, Max

Ohne Reue (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ohne Reue des Autorenduos Andreas und Stephan Lebert, die unter dem Pseudomym Max Landorff die Regeler Reihe veröfffentlicht haben.

Der Regler ist zu meiner Freude zurück und mit ihm Kommissar Maler und dessen neuer Kollege Qualle. Gabriel Tretjak ist eigentlich ausgestiegen, trägt nun den Allerweltsnamen Miller und das Leben könne nun endlich ruhig sein, wenn seine Vergangenheit nicht so viele Menschen mit offenen Rechnungen ihm gegenüber zurückgelassen hätte. Diese Vergangenheit holt ihn und auch Miller nun qualvoll ein. Die Story wird auf unterschiedlichen Ebenen und verschiedenen Handlungssträngen erzählt. Von daher ist es besser auch andere Bände des Reglers gelesen zu haben um ein Gesamtbild der Charaktere zu bekommen.

Das Thema hat es in sich, skrupellose Menschen versuchen Alzheimer auf grausame Weise zu heilen und schrecken vor Nichts, aber auch wirklich nichts zurück.

Ohne Reue ist ein spannender Thriller aus der Feder der Autoren und auch wenn die Wendungen teils verwirrend und die Ortswechsel zugeordnet werden müssen , kann ich den Thriller für spannende Lesestunden empfehlen.

Bewertung vom 17.12.2023
Wagner, Jan Costin

Einer von den Guten (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Einer von den Guten " ist der dritte Band um den BKA-Ermittler Ben Neven und seinen Kollegen Christian Sander.

Es handelt sich hier um den dritten Band und es ist meines Erachtens für das Verständnis notwendig die vorherigen Bände gelesen zu haben.
Wie auch bei den ersten Bänden begeistert mich der Autor wieder mit seiner ungewöhnlichen Schreibweise, seiner Distanziertheit und dabei doch wieder die trefflichsten Charakterisierungen zu erschaffen. Die Zerrissenheit von Neven, der privat alles andere einer von den Guten zu sein scheint, der seine Familie betrügt und hintergeht. Auf der einen Seite sucht er die Verbrecher, auf der anderen Seite ist er selber Täter.

Dies geht an die Nieren. berhaupt werden in dem Band Abgründe aufgetan, vor denen Menschen lieber die Augen verschließen.

Hier handelt es sich nicht um einen gewöhnlichen Kriminalromal, es ist Psychokost der allerfeinsten Güte, die der Autor hier geschaffen hat.

Bewertung vom 15.12.2023
Bonner, Sarah

Die gute Schwester


sehr gut

Die gute Schwester ist das Thriller Debut der Autorin Sarah Bonner hat einiges an Spannung zu bieten.

Megan und Leah sind eineiige Zwillige, vom Charakter her allerdings so unterschiedlich wie es nur geht. Nachdem Megan einen Verdacht für sich bestätigt bekommt stellt sie ihre Schwester zur Rede. Dies endet tödlich. Megan versucht um den Tod ihrer Schwester zu vertuschen ihrer beider Leben so gut es geht zu leben.

Aufgebaut ist das Buch in 5 verschiedenen Teilen, in denen die einzelnen Charaktere ihre Wahrnehmung der Handlung schildern. Dies ist alles in allem gut gelungen und baut genügend Spannung auf um im Lesefluss zu bleiben.
Es gibt ausreichend Wendungen im zweiten Teil des Buches, so dass es ab da zu einem Pageturner wird.

Ein gelungenes Thriller Debut mit angenehmen Schreibstil, durchdachten Plot für spannende Lesestunden.

Bewertung vom 12.12.2023
Sigurðardóttir, Lilja

Höllenkalt / Die Áróra-Reihe Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Höllenkalt ist der Auftaktband der Autorin Lilja Sigurdardóttir um die Privatdetektivin Áróra Jónsdóttir.

Áróra , die ein schlechtes bzw. gar kein Verhältnis mehr zu ihrer Schwester hat, lebt in London und hat mit ihrer isländischen nicht mehr viel zu tun. Als ihre Mutter sie in Sorge um ihre Schwester Isafold bittet nach Island zu fliegen um sie zu suchen, macht sie dies sehr widerwillig.
In Island angekommen, wird sie von der Schwiegerfamilie nicht gerade freundlich empfangen, über den Verbleib ihrer großen Schwester findet sie nichts heraus. Die Aussage sie sein zurück nach England befriedigt Áróra nicht wirklich. Erst als ein angeheirater Verwandter, der Polizist ist, mit in die Suche einsteigt kommt etwas Bewegung in die Suche.

Der Krimi hat ganz stark angefangen, ließ aber leider zwischendrin doch etwas an Spannung vermissen. Die einzelnen Charaktere wurden gut gezeichnet und haben noch ein wenig Spiel nach oben. Wie von der Autorin gewohnt gibt es einige Nebenschauplätze in der Geschichte, die manchmal leider etwas ablenken.
Der Leser ist weiter als die Protagonistin und dies lässt noch einiges an Fragen für Áróra in den nächsten beiden Bänden offen, die dort dann beantwortet werden können.

Ich habe das Buch trotz der Längen sehr gerne gelesen und werde auch den nächsten Band lesen.

Bewertung vom 12.12.2023
Häußler, Marcel

Kant und das Leben nach dem Tod / Kommissar Kant Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Kant und das Leben nach dem Tod" ist der dritte Band aus der Reihe um Kommissar Kant und sei Team in München.

Ein abgetrennter Arm in einem schwarzen Müllsack beschäftigt das Team in München. Nachdem an unterschiedlichen Orten weitere Leichenteile gefunden werden, kann die Identität des Opfers endlich bestimmt werden. Die Ermittlungen führen in die Münchner Hochhaussiedlung Hasenbergl. Ein Ort, an dem einsame Rentner und Aussenseiter der Gesellschaft leben. Die Befragungen erweisen sich als zäh und mühsam. Niemand will das Opfer, einen Rentner gekannt haben.
Im zweiten Erzählstrang, lernen wir Antonia kennen. Nach dem Tod ihrer Mutter ist sie aus Portugal zurück nach München gekommen und sucht ihren Großvater auf, der auch in dieser Siedlung lebt. Sie kommt erst einmal bei ihm und seiner Lebensgefährtin/Pflegekraft unter. Einiges ist ihr am Verhalten der Beiden nicht geheuer.

Der Autor hat mit "Kant und das Leben nach dem Tod" einen ruhigen, aber dennoch spannenden Kriminalroman geschrieben, der gerade in der Hochhaussiedlung mehr als realistisch daher kommt.
Durch den flüssigen und angenehmen Schreibstil ließ sich der Krimi scchnell weglesen und ich kann ihn für einen ruhigen Leseabend empfehlen.

Bewertung vom 07.12.2023
Benedict, Alexandra

Mord im Christmas Express


weniger gut

Von " Mord im Christmas Express" der Autorin Alexandra Benedict hatte ich mir doch einiges mehr versprochen.

Die Kurzbeschreibung und auch das Cover gefiel mir ausgesprochen gut. Die Fahrt im legendären Christmas Express hatte sich Roz auch anders vorgestellt. Endlich aus dem Polizeidienst entlassen und auf dem Weg zu ihrer Tochter nach Schottland um ihr bei der Geburt ihres Kindes beizustehen wird Roz Ermittlerin wider Willens.

Nach einem umgestürzten Baum bricht das Chaos aus und eine Leiche findet sich dann natürlich auch. Es hat mir keinen Spass gemacht mit Roz zu ermitteln, da ich mit ihr als Protagonistin nicht warm werden konnte. So ging es mir leider auch mit den anderen Beteiligten, auch wenn sie einen Queerschnitt unsere Gesellschaft darstellten. Dafür blieben mir die Charaktere einfach zu flach und unsymphatisch.

Vorgestellt hatte ich mir einen runden Krimi ala Agatha Christie, wobei natürlich vieles an die Fahrt im Orient Express erinnert.

Mich hat der Krimi einfach nicht erreicht und darum würde ich ihn nicht empfehlen wollen.

Bewertung vom 03.12.2023
Mattausch, Birgit

Bis wir Wald werden


ausgezeichnet

Mit " Bis wir Wald werden " hat die Autorin Birgit Mattausch ein Buch fürs Herz und über das Leben geschrieben, welches ich nicht so scchnell vergessen werde.

Ein Hochhaus irgendwo am Waldrand wird von der Autorin so mit Leben gefüllt, als sein ich dabei. Die Sprache ist poetiscch schön und nimmt mich mit in die Welt von Babulya und Nanush. Babulya, die mit ihrer Urenkelin Nanush Russland den Rücken gekehrt hat um mit ihr nach Deutschland auszuwandern und ihre Küche im Hochhaus sind das Zentrum der Geschichte. Viele Geschichten leben im Hochhaus am Wald, da ist Vitali, Oma Elsa , Felek und alle Geflüchtete die eine Gemeinschaft bilden, deren Herzstück aber immer Babulya bleibt. Doch auch Baulya wird älter und nun ist es Nanush sich um ihre Ur-Oma zu kümmern. Die Frau, die ihr alles über das Leben beigebracht hat, was sie weiß und die sich ihr Leben lang ein besseres Leben für Nanush gewünscht hat. Nanush gibt ihr Bestes und versucht doch mit Hoffnung in die Zukunft und die neue Zeit zu blicken.

Bis wir Wald werden ist eine Perle unter den Büchern die ich dieses Jahr gelesen habe und ein wunderbares Geschenk für besondere Menschen. Birgit Mattusch verwebt Literatur mit Poesie wie ich es selten erlebt habe, ihre Bilder heben mich mit genommen auf eine wunderbare Reise.

Bewertung vom 03.12.2023
Fields, Helen

The Institution


ausgezeichnet

Nach langer Zeit habe ich mal wieder ein Buch der Autorin Helen Fields gelesen und es hat mich wirklich gepackt.

Connie arbeitet als Profilerin und wird undercover zu einem mehr als gruseligen Fall geschickt. Das Verbrechen hat sich in der Parry Institution, einerAnstalt für Serienverbrecher und Mörder ereignet. Einer Krankenschwester der heftgsten Abteilung der Einrichtung wurde ihr Baby herausgechnitten und sie verblutete unter schlimmsten Schmerzen.
Es ist für alle unvorstellbar wie dies möglich war-schnell steht fest, ein Mitarbeiter muss eingeweiht sein: doch wer?
Die Entführer des Babys stellen eine Lösegeldforderung und die Zeit läuft Connie und ihrem Kollegen davon.

Mich konnte der Thriller in jeglicher Hinsicht überzeugen. Die Beschreibung der Einrichtung, die im Nirgendwo liegt und die Mitarbeiter quasi dort leben müssen während ihrer Dienstzeit ist bedrückend und ein wenig gruselig. Dieses alte Gemäuer scheint zu Leben und Gescchichten zu erzählen.
Die einzelnen Kapitel sind gut gegliefert und die Verbechen der Insassen bekommen viel Raum im Buch. Connie als Protagonistin und ihre Gedanken sind sehr gut getroffen und haben mich in ihren Bann gezogen.

Helen Field hat einen spannenden Psychothriller veröffentlicht, der durch sein ungewöhnliches Setting noch mal extra punktet.