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hapedah

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Insgesamt 766 Bewertungen
Bewertung vom 05.07.2023
Buckley, Emmy

Of thunder and rain / Färöer-Reihe Bd.1


sehr gut

Sanfte Liebesgeschichte vor idyllischer Kulisse

Lina hat ihr ganzes Leben in einem winzigen Dorf auf den Färöer Inseln verbracht, obwohl sie insgeheim davon träumt, weg zu gehen - wie ihre Freundin, die seit einem Jahr in Kopenhagen studiert und Lina drängt, sich ebenfalls an der Universität einzuschreiben. Doch seit dem Tod ihrer Mutter hat sich Linas Vater so sehr in sich selbst zurück gezogen, dass Lina ihn nicht allein lassen kann.

Der junge Schriftsteller Louay, der hinter einem Pseudonym fesselnde Liebesromane verfasst, zieht sich nach einem Streit mit seiner Familie in Linas B&B zurück, auf der Suche nach Inspiration, denn er fühlt sich unter Druck, endlich ein Buch unter eigenem Namen zu veröffentlichen. Schnell entwickeln sich zarte Gefühle zwischen ihm und Lina, doch wird es ihnen gelingen, einander ihre verletzten Seelen zu öffnen?

"Of Thunder and Rain" von Emmy Buckley ist eine sanft und leise erzählte Liebesgeschichte, die sich vor dem idyllischen Hintergrund der Färöer Inseln entfaltet. Beide Protagonisten waren mir sympathisch, wobei Lina ihre Gefühle so tief in ihrem Inneren versteckt, dass sie mir am Anfang wenig greifbar erschien. Mit Louay bin ich ein wenig schneller warm geworden, auch er verhält sich in seiner Unsicherheit zurückhaltend, dennoch wirkte er auf mich etwas offenherziger. Sowohl die Hauptfiguren, als auch die Personen in ihrem Umfeld fand ich authentisch und lebensecht dargestellt, so dass es mir leicht fiel, emotional in die Handlung einzutauchen.

Der Schreibstil vermittelt Ruhe und Gemütlichkeit, dennoch war die Geschichte in meinen Augen an keinem Punkt langweilig, ich mochte das Buch zwischendurch kaum aus der Hand legen. Der Begriff "Cosy Romance" trifft meiner Meinung nach perfekt zu, ich habe dieses Leseerlebnis wie einen kleinen Erholungsurlaub empfunden, die sanfte Atmosphäre fand ich wunderbar entspannend. Lediglich das Ende hätte für meinen Geschmack etwas ausführlicher gestaltet sein dürfen, nach dem gemächlichen und sehr ausführlichen Einstieg war mir der Schluss etwas zu knapp gefasst. Insgesamt habe ich mich aber wirklich gut unterhalten gefühlt, so dass ich für den Roman gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Die Geschichte zwischen Louay und Lina entwickelt sich sanft und leise, dennoch hat mich das Lesevergnügen schnell gefesselt und bis zur letzten Seite wunderbar unterhalten. Dieses Buch empfehle ich daher gern weiter.

Bewertung vom 03.07.2023
Milán, Greta

Dunkelaura / Die Legende des Phönix Bd.1


ausgezeichnet

Spannende Jugend-Fantasy

Manchmal sieht Eden um ihre Mitmenschen eine Aura aus Licht, doch die Hobbyfotografin hat auch schon Personen entdeckt und heimlich aufgenommen, denen dieses Leuchten fehlt. Als sie eines Abends von genau solchen Menschen angegriffen wird, kommt ihr eine Gruppe Kämpfer zu Hilfe, die sich als Phönixkrieger vorstellen - und Eden als eine der Ihren identifizieren. Im Hauptquartier der Phönixallianz soll sie ausgebildet werden, doch so sehr sich Eden auch bemüht, sie kann ihre Phönixgabe einfach nicht finden, dass sie sich ausgerechnet zu Kane hingezogen fühlt, der ihr mit mürrischer Ablehnung begegnet, macht es nicht leichter.

"Die Legende des Phönix, Band 1: Dunkelaura" von Greta Milán ist eine spannend geschriebene Fantasy-Geschichte für Jugendliche, die meiner Meinung nach auch ältere Leser begeistern kann - obwohl ich deutlich älter bin als die angestrebte Zielgruppe, hat mich der Roman von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und ganz wunderbar unterhalten. Die einfühlsame Eden habe ich auf Anhieb gemocht, bereits nach wenigen Seiten war ich emotional in ihrer Welt versunken. Sowohl die Protagonistin als auch alle anderen Figuren fand ich authentisch und lebensecht beschrieben, so dass ich mir von Allen ein gutes Bild machen konnte.

Der Schreibstil hat mich locker und leicht durch die Handlung geführt, auch die Spannung war für meinen Geschmack genau richtig bemessen. Einmal angefangen. mochte ich die Lektüre zwischendurch kaum aus der Hand legen, ich habe gemeinsam mit Eden gehofft, gebangt und gerätselt. Da es sich um den ersten Teil einer Dilogie handelt, wurden nur wenige meiner Fragen beantwortet, was dem Lesevergnügen absolut keinen Abbruch getan hat. Auch den Cliffhanger fand ich passend, so dass meine Vorfreude auf den Fortsetzungsband nun noch größer ist. Mit diesem Buch hatte ich einige wirklich angenehme Lesestunden, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Mich hat die farbenfrohe, magische Geschichte schnell in ihren Bann gezogen und bis zum Ende nicht mehr los gelassen. Den Schreibstil fand ich geeignet für die angestrebte Zielgruppe leicht und locker, dieses wunderbare Lesevergnügen empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 28.06.2023
Gier, Kerstin

Was bisher verloren war / Vergissmeinnicht Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Noch immer scheint es für Quinn unglaublich, dass er tatsächlich der prophezeite Auserwählte sein soll, dennoch genießt er die Stunden im Saum unendlich. Kann er hier doch souverän laufen und springen, während er in der realen Welt immer noch auf Gehhilfen angewiesen ist. Matilda bedauert außerordentlich, dass sie diese fantastische Welt nicht selbst besuchen kann, der freundliche Dämon Baximillian verrät ihr allerdings, wie sie es dennoch bewerkstelligen könnte - sehr zu Quinns Unmut, der Matilda von den Gefahren des Saums beschützen und sie daher am Liebsten in der Sicherheit ihres Zuhauses wissen möchte.

"Vergissmeinnicht - Was bisher verloren war" von Kerstin Gier ist der zweite Band einer fantastischen Trilogie, der mich bis zur letzten Seite fasziniert und begeistert hat. Da die Handlung fortlaufend erzählt wird, ist es zum Verständnis meiner Meinung nach unabdingbar, zuvor den ersten Teil gelesen zu haben - am Besten recht zeitnah, denn nach beinahe zwei Jahren Wartezeit hat es etwas gedauert, ehe ich den Anschluss wieder finden konnte. Danach mochte ich den E-Reader allerdings kaum aus der Hand legen, wie ich es von der Autorin kenne und liebe, hat mich die Geschichte völlig in ihren Bann gezogen, ihr farbenfroher, bildgewaltiger Schreibstil ließ die Handlung beinahe wie einen Film in meinem Kopfkino ablaufen und das Ende war wieder einmal gefühlt viel zu schnell erreicht.

Quinn und Matilda waren mir bereits im Vorgängerbuch ans Herz gewachsen, so dass ich es sehr genossen habe, sie erneut während ihrer magischen Abenteuer zu begleiten. Die beiden Protagonisten und auch alle anderen Figuren fand ich umfassend und authentisch dargestellt, die Vielzahl der verschiedenen Saumwesen hat mir gefallen, ganz besonders der zuckersüße Dämon Baximilian (die Niedlichen sind immer die Gefährlichsten!), brachte mich regelmäßig zum Schmunzeln. In meinen Augen bietet dieser Roman eine ausgewogene Mischung aus Fantasie, Spannung und Humor, ich habe einige wunderbare Lesestunden damit verbracht, so dass ich für das Buch gern eine Leseempfehlung ausspreche - und jetzt natürlich gespannt auf den Erscheinungstermin des Finalbandes warte.

Fazit: Wie ich es von der Autorin nicht anders erwartet habe, glänzt dieses Buch durch fantastische Figuren, einen farbenfroh beschriebenen Hintergrund und die richtige Mischung aus Spannung und Humor. Dieses bezaubernde Lesevergnügen empfehle ich mit Begeisterung weiter.

Bewertung vom 26.06.2023
James, Molly

Das Beste kommt zum Kuss (eBook, ePUB)


sehr gut

Wohlfühlatmosphäre und wunderbarer Schreibstil

Von ihrer Mutter hat Amy die Gabe geerbt, bereits beim ersten Kuss vorhersehen zu können, wie eine Beziehung enden wird. Da die Visionen ihr bisher immer nur unglückliche Abläufe gezeigt haben, zieht sie es vor, alleine zu bleiben. Auf der Hochzeit ihrer Freundin lässt sie sich dennoch überreden, drei Männer zu küssen - allerdings ist sie an diesem Abend so betrunken, dass ihre Erinnerungen am nächsten Morgen reichlich verschwommen sind. Dabei hat sie zum allerersten Mal ein Happy End gesehen, doch wie soll Amy heraus finden, wen sie überhaupt geküsst hat und welcher Mann zu dieser glücklichen Vision gehört?

"Das Beste kommt zum Kuss" von Molly James ist eine kurzweilige Liebesgeschichte, die mir von der ersten Seite an herrliche Wohlfühlatmosphäre vermittelt hat. Sowohl Amy als auch ihre liebenswert schrägen Freunde habe ich auf Anhieb gemocht, sie und alle anderen Figuren fand ich authentisch und lebensecht dargestellt, so dass es mir leicht fiel, emotional immer an ihrer Seite zu sein. Dass die Handlung in meinen Augen reichlich vorhersehbar ablief, ist daher nur ein kleiner Kritikpunkt, der dem Unterhaltungswert des Romans meiner Meinung nach kaum Abbruch getan hat.

Der lockere, humorvolle Schreibstil hat mich sofort gefesselt, dieses Leseerlebnis zauberte mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Selbst die nachdenklichen Szenen, als die Protagonistin ihren Kummer über die frühzeitige Demenzerkrankung ihrer Mutter zum Ausdruck bringt, konnte die Autorin mit angenehmer Leichtigkeit unterlegen, so dass auch hier die positive Grundstimmung erhalten blieb. Das Alles macht diese Geschichte zu einem wunderbaren Lesevergnügen, das mich aufs Angenehmste unterhalten und schlussendlich glücklich und zufrieden zurück gelassen hat. Deshalb spreche ich für dieses Buch gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Die Geschichte ist amüsant und locker-leicht erzählt, die sympathische Protagonistin, ihr wunderbarer Freundeskreis und die Wohlfühlatmosphäre haben diesen Roman für mich zu einem unterhaltsamen Lesevergnügen gemacht, das ich gern weiter empfehle.

Bewertung vom 23.06.2023
Gross, Katharina B.

Brave enough to love me. Moritz & Sebastian (eBook, ePUB)


sehr gut

Nachdem Moritz von seinem Freund verlassen wurde, tritt er den lange zusammengesparten Urlaub mit seiner Zwillingsschwester an - und die fröhliche, extrovertierte Marie ist fest entschlossen, ihrem Bruder einen neuen Flirt zu verschaffen, der ihn über seinen Liebeskummer hinweg tröstet. Der gut aussehende Sebastian scheint dafür perfekt zu sein, doch nach einer heißen Nacht verschwindet er ohne ein Wort. Umso überraschter ist Moritz, als er ihn nach den Ferien an seiner Uni trifft - allerdings weigert sich Sebastian, auch nur ein Wort mit ihn zu sprechen. Hat sich Moritz die emotionale Verbundenheit auf Mallorca nur eingebildet?

"Brave enough to love me. Moritz & Sebastian" von Katharina B. Gross ist eine angenehm zu lesende Geschichte, die mich schnell in ihren Bann gezogen hat. Den sensiblen Moritz und auch seine aufgedrehte Schwester Marie habe ich sofort gemocht, bei Sebastian hatte ich selbst während der Kapitel, die aus seiner Perspektive geschrieben sind, den Eindruck, dass er seine Gefühle tief in sich verschlossen hält. Dadurch fand ich ihn emotional weniger greifbar, obwohl er mit Sicherheit genau so intensiv empfindet, wie Moritz es tut. Dennoch waren die Figuren meiner Meinung nach alle authentisch und lebensecht dargestellt und es hat mir Freude bereitet, sie auf einem Stück ihres Weges zu begleiten.

Der größte Pluspunkt des Romans ist in meine Augen der fesselnde Schreibstil, als ich einmal begonnen hatte zu lesen, mochte ich den E-Reader zwischendurch kaum aus der Hand legen. Der Uni-Alltag wurde zwar nur nebenher angedeutet, dafür zeigt die Autorin ihren Lesern mehr aus dem privaten Umfeld der Protagonisten, was mir gut gefallen hat. Für meinen Geschmack hätten die Gefühle zwischen den Beiden noch etwas deutlicher spürbar sein dürfen und die Art, wie Sebastians persönliches Drama letztendlich aufgeklärt wird, fand ich nicht wirklich realistisch, dennoch hatte ich eine sehr unterhaltsame Zeit mit diesem Buch, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Die Geschichte hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, obwohl die Gefühle stellenweise durch einiges Drama überdeckt wurden, hatte ich angenehme Lesestunden, so dass ich den Roman gern weiter empfehle.

Bewertung vom 22.06.2023
Page, Elliot

Pageboy (eBook, ePUB)


gut

Geboren in einem weiblichen Körper, wusste Elliot Page bereits in früher Kindheit , dass er ein Junge ist - doch es brauchte einen langen Weg und dauerte viele Jahre, ehe es ihm möglich war, öffentlich zu sich selbst zu stehen. Über diesen Weg berichtet der bekannte Schauspieler in seinem Buch, um Menschen in ähnlichen Situationen Mut zu machen und zu zeigen, dass sie nicht allein mit ihren Problemen sind. Dabei erzählt er mit bewundernswerter Offenheit von seiner Familie, der Kindheit in der kanadischen Stadt Halifax, traumatischen Erlebnissen, Essstörungen, Liebe und Geschlechtsdysphorie.

Nach und nach erschloss sich mir das Bild eines sensiblen Kindes, das durch die frühzeitige Trennung der Eltern geprägt ist und auch im Erwachsenenalter immer wieder die eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund drängt, um für andere Menschen "unkompliziert" zu sein. Natürlich gibt es auch Freund*innen, die Pages Queerness akzeptieren und ihn unterstützen, doch ich finde es erschreckend, wie viele Personen ihm schlicht und ergreifend das Recht aberkennen, zu sein was er ist - sei es durch abschätzige Bemerkungen, Missachtung seiner Ängste und Wünsche oder gar durch offen angedrohte Gewalt. Solche Szenen habe ich beim Lesen schmerzhaft eindringlich empfunden, mehr als einmal hat mein Mutterinstinkt angeschlagen und gewünscht, den kleinen Elliot während seiner Kindheit und Jugend beschützen zu können.

Page schreibt klar und unverblümt, dabei schildert er auch erotische Erlebnisse, die für ihn in der jeweiligen Lebensphase besonders prägend waren, im positiven wie auch negativen Sinn. Leider (und das ist kein allzu kleiner Kritikpunkt) fehlt es diesem wichtigen, beeindruckenden Buch an jeglicher Struktur, was das Lesen für mich etwas beschwerlich gemacht hat. Der Autor springt zwischen den Zeiten umher, als ob er einem vertrauten Menschen seine Erinnerungen ungefiltert und unsortiert erzählt - meiner Meinung nach hätte dieses Konzept danach noch einmal überarbeitet werden sollen, um in einer (ggf. chronologisch) geordneten Reihenfolge erfasst zu werden.

Zum Ende hin schreibt er von einer abgeschiedenen Hütte in den Wäldern von Nova Scotia, vor meinem geistigen Auge sehe ich ihn dort an einem Gartentisch sitzen und seine übersprudelnden Gedanken euphorisch zu Papier bringen - mit bewundernswertem Mut und dem Wunsch, anderen Betroffenen das Leid zu ersparen, das ihn so lange begleitet hat. Wegen des sensiblen und wichtigen Themas spreche ich trotz der unstrukturierten Erzählweise gern eine Leseempfehlung für diese Biographie aus.

Fazit: Bewundernswert offen berichtet Elliot Page von seinen persönlichen Leidensweg, zwar fehlt es seinem Schreibstil deutlich an Struktur, aber das sensible Thema macht das Buch in meinen Augen unbedingt lesens- und empfehlenswert.

Bewertung vom 19.06.2023
Thomas, Aiden

SOL. Das Spiel der Zehn (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Farbenfroh geschriebene Jugendfantasy - für mich ein wunderbares Lesevergnügen

Reino del Sol ist eine farbenfroh beschriebene Fantasywelt, in der die Götter, ihre halbgöttlichen Kinder und die Menschen gemeinsam leben. Einst hatte sich Sol geopfert, um die bösartigen Obsidian-Götter zu verbannen - alle zehn Jahre muss dieses Opfer wiederholt werden, um Sols Schutz zu erneuern. Dafür treten zehn Halbgötter in einem Wettkampf gegeneinander an, wer den niedrigsten Platz erreicht, verliert sein Leben und rettet damit das Land. Teo, der Sohn der Vogelgöttin Quetzal wird zu seiner Überraschung für den Wettbewerb ausgewählt, obwohl er doch ein Jade-Halbgott ist und dadurch niederer angesehen wird, als die heldenhaften Golds. Um zu überleben schließt er sich mit seiner besten Freundin Niya, die zu den Gold-Halbgöttern gehört und dem Außenseiter Xio, der ebenfalls das Kind einer Jade-Gottheit ist, zusammen.

"SOL. Das Spiel der Zehn" von Aiden Thomas ist eine wunderbar fantasievoll erzählte Geschichte, die von mexikanischer Mythologie inspiriert wurde. Dadurch hat sich der Beginn des Leseerlebnisses wie das Eintauchen in eine sehr fremdartige Kultur angefühlt und es hat mir viel Freude bereitet, die schillernden Facetten dieser farbenfrohen Welt zu entdecken. Diversität ist hier selbstverständlich, im Text werden Neopronomen verwendet, die ich zwar in dieser übersetzten Form noch nicht gelesen hatte, an die sich das Auge aber schnell gewöhnen konnte. Teo war mir sofort ans Herz gewachsen, trotz seines halbgöttlichen Status kämpft er mit typischen Teenagerproblemen und versteckt seine Flügel unter der Kleidung, da sie seit seiner Gender-Bestätigungszeremonie in der Mauser sind.

Der Schreibstil ließ mich locker-leicht durch die Seiten gleiten und auch die Spannung war meiner Meinung nach perfekt dosiert. Die Handlung lebt nicht allein von den verschiedenen Wettkampf-Szenarien, es gab auch viel Raum für die persönliche Entwicklung des Protagonisten, ich habe die Mischung zwischen Turnierspielen und Freizeit-Interaktionen als ausgewogen empfunden. Einige der Teilnehmer hätte ich mir zwar etwas ausführlicher beschrieben gewünscht, doch das ist ein winziger Kritikpunkt, der das Lesevergnügen für mich nicht geschmälert hat. Das Ende hat mich gespannt zurück gelassen, umso mehr freue mich bereits auf den Folgeband. Insgesamt habe ich mich prächtig unterhalten gefühlt, so dass ich für diese Lektüre eine begeisterte Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Aiden Thomas hat eine farbenfrohe Welt geschaffen, in die ich mit Freude eingetaucht bin. Die Selbstverständlichkeit, mit der hier Diversität in die Geschichte eingearbeitet ist, gefällt mir sehr gut. Sympathische Figuren und eine spannende Handlung machen diesen Roman zu einem wunderbaren Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.

Bewertung vom 15.06.2023
Henry, Emily

Happy Place (eBook, ePUB)


gut

Nicht wirklich ein Happy Place, die Stimmung fand ich eher bedrückend

Seit dem College verbringt Harriet mit ihren Freunden unbeschwerte Sommertage in einem Haus in Maine, doch nun wird dieser Wohlfühlort verkauft, der letzte Urlaub hier muss also zur perfekten Erinnerung werden. Allerdings ist die "perfekte" Beziehung zwischen Harriet und Wyn bereits seit sechs Monaten beendet, was keiner ihrer Freunde ahnt. Um die Stimmung nicht zu verderben, beschließen die Beiden, noch eine Woche lang das glückliche Paar zu spielen, was ihnen im Geheimen emotional einiges abverlangt.

"Happy Place" von Emily Henry habe ich ganz anders empfunden, als das rosarote Cover, der Klappentext und selbst der Titel vermuten ließen. Denn vieles an diesem sogenannten Happy Place war von Illusionen und den durchaus glücklichen Erinnerungen zugekleistert, aktuell sah es für mich so aus, als ob keiner der Freunde seinen Problemen ins Auge blicken wollte und fast alle sich die Realität zurecht gebogen haben, wie es gerade zur jeweiligen Gemütslage passt. Die Stimmung habe ich als reichlich bedrückt empfunden, für mich hatte die Geschichte insgesamt recht wenig mit einer RomCom zu tun.

Der Schreibstil ist meiner Meinung nach der positivste Aspekt des Romans, inhaltlich blieb für mich einiges zu wünschen übrig. Dabei habe ich Harriet durchaus gemocht, die Handlung wird aus ihrer Perspektive erzählt, so konnte ich sie besser kennen lernen, als die anderen Figuren. Wyn dagegen hätte ich gern deutlich ausführlicher beschrieben gesehen, ihn habe ich charakterlich erst kurz vor dem Ende zu fassen bekommen. Auch die gemeinsamen Freunde fand ich oberflächlich dargestellt, die angeblich so intensive Freundschaft habe ich beim Lesen nicht gespürt - warum können sie denn nicht offen miteinander reden, wenn sie seit gefühlt hunderten von Jahren schon die allerbesten Freunde auf der ganzen weiten Welt sind?

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen dargestellt, eine zeigt das aktuelle Geschehen im Sommerurlaub, der andere Erzählstrang führt die Leser in die Vergangenheit, so dass ich erst nach und nach erfahren habe, wie die Freundschaft aller Beteiligten und auch die Beziehung zwischen Harriet und Wyn ihren Anfang genommen hat. Dementsprechend lange hat es gedauert, bis sich mir erschlossen hat, woran diese intensive Liebe zerbrochen ist. Das Ende konnte mich in puncto Glaubwürdigkeit nicht wirklich überzeugen, so hatte ich zwar insgesamt eine angenehm zu lesende Lektüre, allerdings hat mich dabei gestört, dass es ewig dauerte, ehe sich die Probleme der Figuren einen Weg durch die idyllische Fassade gebahnt haben - danach wurden sie im Handumdrehen aufgelöst. Dieses oberflächliche Glattbügeln aller Sorgen hat das Buch in meinen Augen leider sehr abgewertet.

Fazit: Mit RomCom hatte diese Geschichte wenig zu tun, ich fand die Stimmung eher bedrückend - und als dann kurz vor dem Ende endlich die Probleme sichtbar wurden, haben sie sich auch schon wieder in Luft aufgelöst, was den Schluss für mich recht unglaubwürdig macht.

Bewertung vom 15.06.2023
Kennedy, Raven

Die Verräterin / The Darkest Gold Bd.2


ausgezeichnet

Spannende, fantasievoll geschriebene Fortsetzung

Nachdem Auren und ihre Reisegruppe aus der Gewalt der Schneepiraten befreit wurden, befinden sie sich nun in Gefangenschaft der Armee des vierten Königreiches. Zu ihrer großen Überraschung darf sich die goldenen Favoritin im Lager nicht nur frei bewegen, der furchteinflößende Kommandant Riss versichert ihr außerdem, dass weder sie noch die anderen gefangenen Sättel Übergriffen seiner Soldaten ausgesetzt sein werden. Bereits bei der ersten Begegnung war Auren klar, dass es sich bei Riss um einen reinblütigen Fae handelt, trotz seiner gefährlichen Ausstrahlung fühlt sie sich zunehmend zu ihm hin gezogen. Doch ihre Zuneigung und Loyalität gehören weiterhin Midas, hat der Goldkönig sie doch in den vergangenen zehn Jahren liebevoll gehütet und beschützt - oder?

"The Darkest Gold – Die Verräterin" von Raven Kennedy ist der zweite Band einer fünfteiligen Reihe, der mich genau wie sein Vorgänger auf ganzer Linie fasziniert und begeistert hat. Zum Verständnis ist es unabdingbar, zunächst das erste Buch gelesen zu haben, da die Handlung fortlaufend weiter erzählt wird. Auren war mir schon länger ans Herz gewachsen und es hat mir Freude gemacht, sie in diesem Roman erneut zu begleiten und die Entwicklung, die sie auf ihrer Reise mit der Armee des vierten Reiches durchläuft, mit zu erleben. Immer noch wird die Geschichte zu einem großen Teil aus ihrer Perspektive erzählt, so dass ich ihre Emotionen hautnah mit empfinden konnte.

Einige Kapitel zeigen zwischendurch die Sicht von Königin Malina, die die Abwesenheit ihres Gatten Midas nutzt, die eigene Macht im sechsten Königreich zu manifestieren - diese Abschnitte fand ich ebenso spannend, wie Aurens Erlebnisse. Obwohl Malina eine Figur ist, die mir nicht wirklich sympathisch war, gab es Szenen, in denen ich sie innerlich angefeuert habe, sich von Midas´ Unterdrückung (und den allgemeinen patriarchalischen Strukturen ihrer Heimat) zu befreien.

Den Schreibstil fand ich genau so fesselnd, wie beim Vorgängerband, ich habe in jeder freien Minute gelesen und war wieder gefühlt viel zu schnell am Ende angekommen - danach hätte ich am Liebsten sofort zum folgenden Buch gegriffen, doch leider muss ich mich nun erst einmal ein paar Monate bis zum Erscheinungstermin gedulden. Dieser spannende, fantasievoll geschriebenen Roman hat mich von der ersten bis zur letzten Seite ganz wunderbar unterhalten, so dass ich auch für den zweiten Teil der Reihe eine begeisterte Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Wie bereits der Auftaktband hat mich auch diese Fortsetzung schnell in ihren Bann gezogen und bis zum Schluss nicht mehr los gelassen. Das fantastische Lesevergnügen empfehle ich mit Überzeugung weiter.

Bewertung vom 14.06.2023
Kennedy, Raven

Die Gefangene / The Darkest Gold Bd.1


sehr gut

Spannende, düster angehauchte Adaption der klassischen Midas-Geschichte

Seit zehn Jahren lebt Auren bereits in einem Käfig, der sich geräumig und luxuriös über eine ganze Etage in König Midas´ Palast erstreckt. Sie ist die Favoritin des goldenen Königs, sogar ihr eigener Körper besteht aus dem glänzenden Edelmetall - der Preis für diese bevorzugte Stellung ist Einsamkeit, die anderen "Sättel", mit denen sich Midas regelmäßig vergnügt, sprechen nicht mit Auren und der König selbst lässt sie deutlich spüren, dass sie in seinen Augen ebenfalls nur ein Sattel ist, wenn auch ein besonders wertvoller und prestigeträchtiger. Doch Auren glaubt an die Liebe, die er ihr einst schwor und ertränkt ihren Kummer in zu viel Wein. Erst als er einem anderen König ihre Dienste anbietet, erwachen erste Zweifel in Auren, doch sie ist fest entschlossen, an ihrer Loyalität zu Midas fest zu halten.

"The Darkest Gold – Die Gefangene" von Raven Kennedy ist der Auftaktband einer fünfteiligen Reihe, die von der Legende um den Goldkönig Midas inspiriert wurde. Der Social Media Hype um das Buch war an mir vorbei gegangen, mich hat eine Leseprobe überzeugt, die Geschichte unbedingt kennen lernen zu wollen. Und ich habe tatsächlich bekommen, was der Textauszug versprach, eine fantasievolle, etwas düster angehauchte Lektüre, die mich bis zur letzten Seite hin fasziniert und begeistert hat. Mit Auren schuf die Autorin eine Protagonistin, die mir schnell ans Herz gewachsen war - sicherlich ist sie ziemlich naiv, wenn ich aber bedenke, dass sie ein Waisenkind ist, das Midas einst auf der Straße aufgelesen und in einen Käfig gesperrt hatte, als sie gerade einmal 15 Jahre alt war, finde ich das kaum verwunderlich. Zumal der Goldkönig ihr in all den Jahren der Gefangenschaft so gut wie keine Kontakte zu anderen Menschen gestattet hat, abgesehen von flüchtigen Begegnungen mit Dienern und Wachen.

Da die Handlung zum Großteil aus Aurens Blickwinkel erzählt wird, habe ich sie beim Lesen natürlich deutlich besser kennen gelernt als alle anderen Figuren - die aber in meinen Augen ebenfalls umfassend genug dargestellt waren, dass ich mir ein Bild von ihnen machen konnte. Besonders Midas´ manipulativer Charakter hat sich mir bald erschlossen, obwohl Auren ihn sehr liebt und bewundert und für jede seiner Entscheidungen sofort eine Rechtfertigung vor sich selbst findet. Selbst ihre Beobachtung, wie sehr der König sein Volk mit geschickter Zunge hintergeht, bringt sie nicht auf den Gedanken, dass er mir ihr auf die selbe Weise verfährt.

Den Schreibstil kann ich nur als fesselnd bezeichnen, ich war sofort in die düstere Atmosphäre eingetaucht, mochte das Buch zwischendurch kaum aus der Hand legen und war gefühlt viel zu schnell am Ende angelangt. Die teilweise recht derbe Ausdrucksweise hat meiner Meinung nach gut zu der mittelalterlich angehauchten Welt gepasst, die den Hintergrund der Buchreihe bildet, auch die expliziten erotischen Szenen haben sich für mich gut in die Handlung eingefügt. Die ein wenig lang gezogene Beschreibung von Aurens Leben im Schloss ist der einzige (winzige) Kritikpunkt, den ich anbringen kann, was dem Lesevergnügen in meinen Augen aber keinen Abbruch getan hat. Insgesamt habe ich mich prächtig unterhalten gefühlt und bin dankbar, dass ich bei Beendigung der Lektüre bereits den zweiten Band parat liegen hatte, für diesen Reihenauftakt spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Wer nicht sicher ist, ob ihm die derbe Sprache und/oder die expliziten Erotikszenen liegen, der sollte sich eine Leseprobe zu Gemüte führen, das bietet bereits eine gute Aussicht, was zu erwarten ist, denn die Geschichte startet ohne großartiges Vorgeplänkel. Mich hat dieser Roman von der ersten Seite bis zum Schluss gefesselt und begeistert, so dass ich die Lektüre ich gern weiter empfehle.