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Sabine
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Köln
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Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 409 Bewertungen
Bewertung vom 08.05.2014
Yancey, Rick

Die 5. Welle Bd.1


sehr gut

Ich gebe zu, dass ich mit gemischten Gefühlen begonnen habe, dieses Buch zu lesen, denn die Mischung aus Science-fiction und Postapokalypse ist nicht mein bevorzugtes Genre. Und so habe ich leider auch lange gebraucht, um in die Geschichte einzufinden – das ist leider erst nach etwa 180 Seiten passiert, aber dann wurde es so richtig spannend. Den Rest des Buches habe ich verschlungen und in einem Rutsch gelesen, weil ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Dabei war der für mich eher langatmige Einstieg jedoch sehr wichtig: zwar wird man in eine Situation geworfen, die zunächst völlig unklar ist, doch durch Rückblenden erfährt man, was eigentlich passiert ist, dass ein Großteil der Menschheit ausgerottet wurde, nur wenige Personen überlebt haben. Die Stimmung, die der Autor in diesem Teil des Buches erzeugt, ist sehr bedrückend und hoffnungslos und damit passend zum Szenario und zur Geschichte. Die 16jährige Cassie hat die bislang vier Wellen zur Auslöschung der Menschheit überlebt, ihre Eltern sind tot, ihr Bruder Sammy scheint zu leben, wurde jedoch von „den Anderen“ abgeholt. Keiner weiß, was oder wer sich dahinter verbirgt, auf jeden Fall aber Außerirdische, die von einem Mutterschiff aus, das wie eine große grüne Wolke über der Erde schwebt, die Menschheit auslöscht und die Welt zerstört.
Cassie fühlt sich wie der letzte lebende Mensch, doch sie hat ein Ziel: ihren Bruder zu retten. Und so macht sie sich auf, ihn zu suchen, schwer bewaffnet, um sich im Kampf gegen „die Anderen“ verteidigen zu können.
Ich mochte Cassie nicht besonders und ich weiß nicht mal, warum. Sie ist stark und tough und hat ein hohes Ziel, manchmal ist sie kaltblütig und sehr hart, in anderen Situationen dann wieder eher weich und mädchenhaft. Auf jeden Fall ist ihr Charakter sehr gut ausgearbeitet, wie auch die anderen Figuren, die in diesem Roman eine Rolle spielen. Nennen möchte ich noch Zombie, der mir sehr gut gefallen hat. Er ist in einem Lager untergebracht, in dem Kinder und Jugendliche zu Kampfmaschinen ausgebildet werden, um „befallene“ Menschen zu töten. Trotz der harten Ausbildung wird er nicht einfach nur eine Tötungsmaschine, sondern er hat ein Herz und zeigt Menschlichkeit. Er ist verantwortungsvoll der Gruppe, aber auch dem Einzelnen gegenüber und ist bereit, für sie zu kämpfen – und das macht ihn mir sympathisch.
Dass es in diesem Roman mehrere Protagonisten gibt liegt daran, dass das Buch ist in verschiedene Teile gegliedert ist und in jedem ein anderer Ich-Erzähler berichtet. Da der Schreibstil sich in den verschiedenen Teilen gar nicht verändert, fand ich das zunächst sehr verwirrend, denn zu Beginn eines neuen Teils wusste ich erst gar nicht, wer von was berichtet und wo er gerade ist. Erst in der zweiten Hälfte des Buches wird das besser und ich konnte mich schneller in die neuen Erzähler einfinden. Der Schreibstil selber hat mir gefallen, er ist einfach und schonungslos – passend zur Geschichte – und lässt sich gut und flüssig lesen. Beschreibungen treten da auf, wo sie nötig sind, so dass ich mir das trostlose Land und die bedrückende Situation gut vorstellen kann.
Spannend ist das Buch vor allem in der zweiten Hälfte – und hier wird der Spannungsbogen auch bis zum Schluss gehalten. Das Ende hat mir gut gefallen: es ist schlüssig und plausibel, die Geschichte in sich abgeschlossen und dennoch bleibt Raum für die Fortsetzung des Buches – denn „!Die 5. Welle“ ist der Auftakt einer Trilogie.

Mein Fazit
Dieses Buch ist eine Mischung aus Science-fiction und Postapokalypse und konnte mich - nach einem für mich eher langatmigen Einstieg in das düstere und hoffnungslose Szenario - vor allem in der zweiten Hälfte fesseln – so sehr, dass ich das Buch dann kaum aus der Hand legen konnte. Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen, die Charaktere gut ausgearbeitet. Das Ende ist plausibel und schließt die Geschichte ab, dennoch bleibt Raum für die weiteren Bände dieser Trilogie. Ich bin gespannt, wie die Geschichte

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.05.2014
Clements, Abby

Viviens himmlisches Eiscafé


sehr gut

Ich habe dieses Buch gerne gelesen, denn es ist sehr unterhaltsam und stimmt auf den Sommer ein! Schon das Cover ist mir positiv aufgefallen mit seinen Pastellfarben und den ansprechenden Verzierungen. Und genauso ist auch der Inhalt des Buches - wunderschön. Der Schreibstil ist leicht und lässt sich sehr flüssig lesen, so dass die Seiten des Buches nur so dahin geflogen sind.
Die beiden Schwestern Imogen und Anna haben mir gut gefallen, beide sind mir sehr sympathisch. Anna ist eher sesshaft und solide, dennoch lässt sie sich auf das Abenteuer Eiscafé ein und entdeckt dabei ihre wahren Stärken. Ich habe sie gerne nach Italien begleitet und hätte am liebsten die ganzen beschriebenen Eissorten direkt probiert – beim Lesen ist mir wahrlich das Wasser im Mund zusammengelaufen. Gut, dass im Anhang einige Rezepte aufgeschrieben sind, so dass man zuhause nach Lust und Geschmack sein eigenes Eis kredenzen kann.
Imogen ist genau das Gegenteil von Anna – neugierig auf das Leben und freiheitsliebend lässt sie sich nicht in Normen packen. Und genauso geht sie auch das neue Projekt an – dass dabei nicht alles nach Plan läuft, wirft sie zwar kurz aus der Bahn, doch sie lässt sich nicht unterkriegen und gibt nicht auf.
Gemeinsam sind die beiden ein tolles Team und schaffen es, die Probleme aus der Welt zu räumen.
Vielleicht sind die Charaktere etwas oberflächlich und flach geraten, aber das macht sie nicht weniger liebenswert. Ich habe die beiden Schwestern gerne begleitet bei der Eröffnung des Eiscafés und auch wenn viele Handlungsstränge etwas vorhersehbar waren, habe ich mitgefiebert, wie sich die Dinge entwickeln. Vor allem aber ist es der Autorin gelungen, eine sommerliche und frische Atmosphäre zu schaffen, so dass ich mich beim Lesen sehr wohl gefühlt habe. Gedanklich hatte ich immer einen Sandstrand mit Cafés und Eissalons vor den Augen und habe das Lesen sehr genossen!

Mein Fazit
Kurzweilig und unterhaltsam – so würde ich dieses Buch umschreiben. Sicherlich kein Buch mit tiefgründigen Gedanken, doch eines, das gut unterhält und eine sommerliche Stimmung zaubert. Genau das richtige für einen Urlaubstag am Strand oder einen gemütlichen Sommertag auf dem Balkon.

Bewertung vom 29.04.2014
Simses, Mary

Der Sommer der Blaubeeren


sehr gut

Das Buch beginnt spektakulär: die Protagonistin Ellen stürzt ins Meer und droht zu ertrinken, doch der gutaussehende Roy rettet sie aus den Fluten. Und zur Belohnung gibt sie ihm erst mal einen leidenschaftlichen Kuss.
Dass Ellen verlobt ist und schon bald heiraten wird, erfährt man erst auf den folgenden Seiten – auch, was die erfolgreiche Großstadtanwältin eigentlich in das kleine Dorf an der Küste verschlagen hat. Sie hat ihrer gerade erst verstorbenen Großmutter versprochen, einen Brief abzugeben – doch das gestaltet sich schwieriger als gedacht. Dabei lernt sie nämlich den attraktiven Roy kennen, der ihr nicht mehr aus dem Kopf geht und kommt zudem einem Geheimnis auf die Spur.
Ellen als Protagonistin ist mir zunächst nicht sympathisch. Auf mich wirkt sie arrogant und großkotzig, selbst ihre holprige und ungeschickte Art hat mich nicht zum Schmunzeln, sondern eher zum Augenrollen gebracht. Im Laufe der Geschichte wird sie zwar offener und herzlicher den Küstenbewohnern gegenüber und gewinnt damit auch wenige Sympathiepunkte, doch glaubhaft war dieser Sinneswandel für mich nicht.
Die ganze Geschichte ist quirlig und turbulent, macht gute Laune und hinterlässt bei mir ein sommerliches, schönes Gefühl. Das Küstenstädtchen Beacon erscheint sehr idyllisch und wird so liebevoll beschrieben, dass ich am liebsten direkt dorthin fahren würde und mir den Wind um die Nase wehen lassen möchte. Die Bewohner aus Beacon sind zwar sehr klischeehaft dargestellt, dennoch sind sie mit all ihren Macken liebenswert und peppen die Geschehnisse zusätzlich auf.
Die Geschichte selbst ist aus meiner Sicht sehr vorhersehbar – schon auf den ersten Seiten ahnt man, was mit Ellen und Roy passieren wird und spannend ist nur, wie sie das ihrer Mutter und ihrem Verlobten, die beide auch in Beacon auftauchen, zu erklären versucht. Das Geheimnis, das sich um die verstorbene Großmutter rankt, löst sich natürlich auch, dabei kommen Ellen einige Zufälle und glückliche Begegnungen zu Hilfe.

Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen und bietet nette Unterhaltung – für mich genau das richtige für den Strandurlaub oder einen gemütlichen Sonntag auf dem Balkon. Tiefgründige Gedanken sollte man nicht erwarten, dafür aber erhält man eine lockere und leichte Liebesgeschichte mit einem Hauch von Geheimniskrämerei.

Mein Fazit
Eine turbulente Liebesgeschichte und ein zu lüftendes Familiengeheimnis, das Ganze in einem wundervoll gestalteten Buch - genau das richtige für den Urlaub oder einen sonnigen Tag auf dem Balkon. Vielleicht ist die Geschichte ein wenig vorhersehbar, dennoch hat sie mir gute Laune gemacht und ein paar schöne Lesestunden geschenkt.

25 von 27 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.04.2014
Poznanski, Ursula

Fünf / Beatrice Kaspary Bd.1


sehr gut

Eigentlich bin ich kein Thriller- oder Krimileser, aber dieses Buch konnte mich schon nach wenigen Seiten fesseln und in seinen Bann ziehen. Das liegt sicherlich an dem ungewöhnlichen Thema, dass nämlich der Mord auch was mit dem beliebten Hobby Geocachen, eine Art moderner Schatzsuche nach GPS-Koordinaten, zu tun hat. Da ich selber schon mal unterwegs war, um einen Cache zu bergen, konnte ich mir das ganze Szenario gut vorstellen, und man merkt, dass die Autorin selber auch eine Schatzjägerin ist, hat sie doch die Geocacher-Szene sehr gut und verständlich beschrieben.
Die Mordserie selber fand ich an manchen Punkten sehr brutal und blutig, die Vorstellung, was sich da in den versteckten Boxen findet ist grausig. Ich habe mich natürlich gefragt, was wohl in dem Kopf des Täters so vor sich geht, erst am Ende jedoch werden alle Fragen beantwortet und nichts bleibt offen oder ungeklärt.
Das Ermittlerduo mit Beatrice Kaspary und Florin Wenninger ist ein sympathisches Gespann, das sich gut kennt und daher Hand in Hand arbeitet. Bei beiden Figuren bekommt man – sozusagen als Nebenstrang – auch Einblicke in das Privatleben, dadurch wirken die Ermittler sehr echt und authentisch. Florin hat eine künstlerische Ader, mag neben Malerei und klassischer Musik auch das Kochen ausgefeilter Menus, Beatrice dagegen ist alleinerziehende Mutter und kämpft neben den Ermittlungen im Mordfall auch mit ihrem Ex-Mann, der ihr das Leben schwer macht und ihre Erziehungsmethoden anzweifelt. Und irgendwie scheint es zwischen Beatrice und Florin auch zu knistern. So hoffe ich, dass man die beiden Ermittler im nächsten Teil noch näher kennenlernt.
Das Buch liest sich einfach und flüssig, die Autorin verschwendet keine Silben an unnötigen Beschreibungen. Zudem ist das Buch spannend ab der ersten Seite und der Spannungsbogen wird bis zum Ende auch gehalten. Ich jedenfalls konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wer nun der Täter ist.
Warum dieses Buch jedoch als Thriller deklariert ist, weiß ich nicht, da es doch eigentlich klassische Krimielemente beinhaltet – so oder so – spannend war es und mir hat es gefallen!

Mein Fazit
Ein solider und spannender Krimi in einem interessanten Kontext – dem Geocaching. Dazu ein sympathisches Ermittlerduo und ein flüssiger Schreibstil – ich war mit diesem Buch bestens unterhalten!

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.04.2014
Ness, Patrick

Die Nacht des Kranichs


sehr gut

Eine interessante Geschichte, die einiges bietet und mir wirklich gut gefallen hat! Wie man das Buch jedoch am besten umschreibt, ist gar nicht so einfach – es gibt interessante und liebenswerte Charaktere, eine Geschichte in einer Geschichte, wunderbare Themen und immer wieder magische Momente. Das ganze verpackt in einen wunderbaren Schreibstil, der zeigt, dass der Autor weiß, mit Worten umzugehen und der mich eingesogen hat in die Welt von George, Amanda und Kumiko.
Die Figuren werden nacheinander eingeführt und zunächst weiß man nicht recht, was sie eigentlich verbindet. Es sind die verschiedensten Beziehungen, die hier im Buch auftauchen und nach und nach entwirren sich diese und man weiß, wer zu wem wie steht. Dabei sind die Charaktere alle wunderbar gestaltet. Der Protagonist George ist mir von Anfang an sehr sympathisch, auch wenn er zunächst ein wenig tollpatschig erscheint, wie er so ahnungslos und ohne rechtes Ziel durchs Leben geht. Das ändert sich jedoch schlagartig, als Kumiko, eine unbekannte Schöne, in sein Leben tritt und die beiden eine fast schon magische Beziehung beginnen. Kumiko umgibt viele Geheimnisse, die auch im Laufe der Geschichte nicht wirklich geklärt werden. Manchmal ist sie weise und klug, manchmal aber auch hart und verletzend, immer aber ein wenig unnahbar und geheimnisvoll. George und Kumiko verbindet eine tiefgehende Zuneigung, zudem besitzen beide eine künstlerische Ader, die in dem Roman eine wichtige Rolle spielt. Gemeinsam schaffen sie Kunst, ergreifend und berührend, Bilder aus Federn und Papierschnitten, die in Zusammenschau eine Geschichte erzählen, letztlich sogar die Geschichte von Kumiko und George.
„Die Nacht des Kranichs“ ist sicherlich kein spannendes oder gar action-reiches Buch, eher eine ruhige und melancholische Geschichte über die Menschen und ihre Beziehungen, ein Buch, das die emotionalen Seiten des Lesers anspricht. Mich hat es sehr berührt und am Ende zunächst traurig zurückgelassen. Doch es ist auch ein Buch, das zum Nachdenken anregt und so letztlich doch noch ein gutes, warmes Gefühl bei mir erzeugen konnte.

Mein Fazit
Mir hat dieses ruhige und sehr berührende Buch gut gefallen. Nicht nur der außergewöhnliche Schreibstil, der dennoch gut lesbar bleibt, sondern die liebenswerten Charaktere mit ihren verschiedenen Beziehungen und der außergewöhnlichen Kunst, die sie schaffen, haben mich in den Bann gezogen und das Buch zu einer etwas anderen Lektüre werden lassen. Ein Märchen für Erwachsene, dem ich gerne 4 Sterne vergebe.

Bewertung vom 17.04.2014
Schacht, Andrea

Triumph des Himmels


sehr gut

Dieses Buch hat mir viele schöne Lesestunden geschenkt und mich wunderbar unterhalten!
Schon allein die Gestaltung hat mich sehr angesprochen – nicht nur das Cover, das zwar schlicht und in gedeckten Farben gehalten ist, auch die im Innenteil abgedruckte Karte des Rallyeverlaufs (sehr hilfreich!) und die einzelnen Zitate vor jedem Kapitel, die aus Schlagern oder Soldatenliedern der 20er Jahre stammen. Vor allem aber die Illustrationen vor den jeweiligen Rallye-Etappen fand ich sehr schön.
Das Buch liest sich sehr flüssig, zum einen durch die angenehme Kapitellänge, aber auch durch den zwar einfachen, aber sehr gut lesbaren Schreibstil der Autorin. Sie hat es mit ihren Schilderungen geschafft, das Lebensgefühl dieser Epoche weiterzugeben, eine Lebenslust verbunden mit einer Leichtigkeit, die ich in diesen doch schwierigen Zeiten so gar nicht vermutet hätte. Die Menschen haben sich nicht unterkriegen lassen und versucht, das Beste aus dem Leben zu machen. Und genau diese positive Einstellung zum Leben habe ich auf jeder Seite gespürt, und ich habe mich sehr wohl gefühlt in der Geschichte.
Auto-Rallyes gehörten zum Leben dazu und diese hier zwischen Paris und Berlin hat einfach nur Spaß gemacht. Man lernt unterwegs die verschiedenen Teilnehmer der Rallye näher kennen – und verschieden sind sie wirklich. Sehr unterschiedliche Charaktere aus verschiedenen Landen, geprägt durch ihre eigenen Geschichten, mit Hintergründen, warum sie sind, wie sie sind und wie sie mit den anderen Teilnehmern in Verbindung stehen. Denn irgendwie scheint jeder mit jedem schon einmal Kontakt gehabt zu haben. Dabei sind die Charaktere wirklich wie aus dem Leben geschrieben, vielleicht manche ein wenig klischeehaft, dennoch liebenswert und glaubwürdig. Um nicht den Überblick über die ganzen Teilnehmer der Rallye zu verlieren, gibt es im Anhang noch eine Personenliste, die zumindest am Anfang sehr hilfreich war – nachher kannte ich ja die Menschen und musste nicht mehr nachschauen, wer eigentlich zu wem gehörte.
Auf der Rallye selbst geht es nicht gerade zimperlich zu: die Beschreibungen der Landschaften und der Fahrweise mit den verschiedenen Wagen ist interessant zu verfolgen, spannend ist natürlich auch, wer zunächst die Etappen der Rallye und nachher die Gesamtwertung gewinnt. Doch es gibt auch einen Saboteur, der die Reifen der Autos manipuliert und damit versucht, die Teilnehmer auszuschalten – und dabei nimmt er keine Rücksicht auf Verluste. Natürlich kann der im Laufe der Geschichte gestellt werden, doch zunächst weiß man auch als Leser nicht, wer eigentlich der Bösewicht ist, so dass ich mit gerätselt habe, wer etwas von diesem Anschlägen habe könnte.
Einen kleinen Kritikpunkt habe ich jedoch bei diesem Buch: einzelne Kapitel sind aus ihrer Sicht von Emmalou, der „rasenden Reporterin aus der Luft“, geschrieben, die als Ich-Erzählerin auftritt, in anderen Kapiteln spricht der Saboteur, dann wiederum wechselt die Sichtweise und ein allwissender Erzähler berichtet von den Ereignissen der Rallye – das hat mich ein wenig gestört und anfangs auch verwirrt, hier wäre mir eine einheitliche Sichtweise lieber gewesen. Dennoch hat mir das Buch gut gefallen und mir schöne Lesestunden geschenkt!

Mein Fazit
Eine schöne Geschichte aus den 20er Jahren mit einem interessanten Plot – angenehm zu lesen und einfach schön erzählt. Die Lebenslust und Lebendigkeit der Zeit konnte die Autorin wunderbar einfangen und hat mich damit wirklich sehr gut unterhalten!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.04.2014
Vermalle, Caroline

Und wenn es die Chance deines Lebens ist?


sehr gut

Wieder eine Geschichte, die in Frankreich spielt und die ich auch als sehr französisch empfunden habe. Humorvoll und leichtfüßig kommt sie daher, obwohl sie doch auch eine wichtige Botschaft mit sich trägt.
Die Geschichte handelt von dem Anwalt Frédéric, dessen Leben durch eine ungewöhnliche Erbschaft zunächst aus den Fugen gerät, aber dann auch ganz neue Seiten bereithält. Der Roman liest sich sehr angenehm durch den einfach gehaltenen Schreibstil, direkt war ich in der Geschichte drin und habe mit Frédéric über die merkwürdige Schatzkarte und die Tickets gerätselt.
Frédéric ist mir zunächst nicht sonderlich sympathisch, doch im Laufe der Geschichte ändert er sich und seine Einstellung und wird von erfolgsorientierten Anwalt zum liebevollen Familienmenschen. Von Anfang an gemocht habe ich dafür Pétronille – die rechte Hand von Frédéric – eine junge Frau, die sich vom Leben gebeutelt fühlt, dennoch nicht aufgibt und letztlich lernt, ihre Chancen zu nutzen. Es tauchen noch andere, völlig unterschiedliche Charaktere auf, nicht jeder ist einfach nur gut oder böse, sondern vereint positive und schlechte Seiten – halt wie im richtigen Leben.
Ich fand die Geschichte sehr liebenswert und charmant und sie hat mir schöne Lesestunden bereitet. Ein Buch zum Wohlfühlen, auch wenn die Botschaft vielleicht ein bisschen plakativ daherkommt. Erwähnen möchte ich noch das schöne Cover, das ähnlich gestaltet wurde wie die ersten beiden Bücher und sich wunderbar im Bücherregal macht.

Mein Fazit
Ein warmherziger Roman für Zwischendurch mit liebenswerten Charakteren und einem einfachen, angenehm zu lesenden Schreibstil, eine schöne Geschichte, die mich hat abschalten und den Alltag vergessen lassen. Ich gebe dem Buch gerne 4 Sterne.

Bewertung vom 12.04.2014
Heinitz, Maria R.

Als der Sommer eine Farbe verlor


gut

„Als der Sommer eine Farbe verlor“ ist ein eher ruhiges Buch, in dem es um Liebe und Verantwortung, aber auch Trauer und Verlust geht. Die Geschichte liest sich gut und angenehm, der Schreibstil ist flüssig, manchmal vielleicht ein wenig blumig. Die vielen Beschreibungen lassen mich manche Passagen jedoch als langatmig empfinden, das ganze wird für mich noch dadurch verstärkt, dass nur wenig passiert und in großen Teilen die Geschichte so vor sich her plätschert.
Dabei war der Einstieg wirklich vielversprechend – Bénédicte findet ihrer Mutter nach dem vergeblichen Suizidversuch – doch der Vater hat sich entschlossen, die Krankheit der Mutter nicht zum Thema für die Kinder zu machen, so dass im Weiteren nur wenig über die Mutter gesprochen wird. Es geht vor allem um die Schwierigkeiten der beiden Geschwister in der neuen Umgebung, sie gewöhnen sich nur langsam ein und finden nur zögerlich neue Freunde. Natürlich fragen die beiden immer mal wieder nach der Mutter und natürlich vermissen sie sie auch, doch der Vater geht kaum auf die Fragen ein. So habe ich leider die Beschreibungen der Kindheit mit den Erlebnissen und Geschehnissen zwar als nett zu lesen empfunden, hätte mir aber einen anderen Schwerpunkt der ganzen Geschichte gewünscht.
Die Charaktere sind alle gut gezeichnet, besonders gefallen haben mir aber zwei Nebencharaktere, nämlich Susi und Philo. Sie beide sind außergewöhnlich und wirklich ans Herz gewachsen. Susi ist die beste Freundin Bénédictes und hat eine erfrischende Neugierde allem gegenüber – egal ob Mensch, Tier oder auch Situationen – damit sieht sie die Welt oft aus anderer Sicht und hat auch mir damit die Augen geöffnet. Philo ist auch ein Freund Bénédictes, vor allem aber auch durch seinen Zwergfuchs zum Außenseiter der Gesellschaft gemacht worden. Doch er selbst sieht sich nicht so, sondern hat sich auf eine für mich bewundernde Weise mit seiner Situation arrangiert und genießt in seinem Rahmen das Leben. Toll!
Mich hat das Buch aber auch zum Nachdenken angeregt und vor allem darin bestärkt, Kindern gegenüber die Wahrheit zu erzählen und auch bei Krankheiten offen und ehrlich zu sein – egal, ob die Erkrankung physischer oder psychischer Natur ist. In diesem Roman jedoch blieben den beiden Geschwistern viele Fragen unbeantwortet und sie waren gezwungen, sich eigene Wahrheiten zu überlegen. Da konnte mich leider auch das Ende der Geschichte nicht überzeugen, zumal es mir zu plötzlich und unerwartet erschien.

Mein Fazit
Eine ruhige Geschichte mit einem angenehmen Schreibstil und interessanten Charakteren – ich hätte mir jedoch gewünscht, dass der Vater sich mehr mit den Kindern bezüglich des Suizidversuchs der Mutter auseinandersetzt. So war es eher eine Geschichte über eine Kindheit und die Handlung mir zu ruhig und beschreibend.

Bewertung vom 08.04.2014
Fagan, Jenni

Das Mädchen mit dem Haifischherz


gut

Es ist kein Buch, das einfach nur unterhält und nebenbei gelesen werden kann, sondern eines, das nachdenklich stimmt und einen mit einem bedrückenden Gefühl zurücklässt. Das Cover ist sehr bunt gestaltet und hat mich angesprochen, eben weil es anders ist, frech und provokant. Ein junges Mädchen ist zu sehen, umgeben von Dingen, die ihr Leben und ihre Träume bestimmen – Lippenstift, Eiffelturm, Blumen, Pillen, aber auch Blut. Der Klappentext verrät schon mehr und verspricht eine ungewöhnliche Geschichte.
Und das war sie auch. Aus Sicht der 15jährigen Anais bekomme ich Einblick in ihr Leben, ihre Vergangenheit und auch in ihre Gedanken und Träume. In ihrem kurzen Leben hat sie schon viel Schreckliches erlebt und ist dabei immer tiefer in einen Sumpf aus Gewalt, Drogen und Prostitution geraten.
Manchmal ist es mir schwer gefallen, den Gedanken Anais‘ zu folgen, das liegt vor allem daran, dass sie eigentlich ständig auf Droge ist und manchmal schwer zu trennen war, was ist nun Traum und was Realität. Auch Anais als Protagonistin hat es mir nicht leicht gemacht – sicherlich keine Figur, in die ich mich hineinversetzen kann, zwar nicht unsympathisch, aber anstrengend, verkorkst und mir zu abgedreht. Und auch wenn ich ihre Geschichte und ihr Erlebtes schrecklich finde, lässt es mich doch irgendwie kalt – richtig berührt hat mich das Buch leider nicht.
Vielleicht liegt das aber auch an dem doch sehr gewöhnungsbedürftigen Schreibstil. Kurze Sätze, oft abgehackt, die Wortwahl sehr obszön, direkt und gnadenlos – sicherlich sollen dadurch die furchtbaren Lebensumstände Anais‘ verstärkt und aufgezeigt werden, das Lesen hat es aber nicht erleichtert – ganz im Gegenteil. Ich war eher abgeschreckt und habe keine richtige Leselust verspürt.
Wirklich gut gefallen hat mir, wie sich die Beziehungen der verschiedenen Jugendlichen untereinander entwickeln. Waren sie zunächst sehr skeptisch und feindselig Anais gegenüber, entwickeln sich Freundschaften und sie werden fast schon sowas wie eine Familie. Auch die Position der Betreuer fand ich gut, ihre Beständigkeit, das Nicht-Aufgeben-Wollen und Sich-Einsetzen für die Schützlinge ist schon beachtlich – sicherlich kein leichter Job.
Das Ende konnte mich leider nicht überzeugen – zu abrupt und für mich auch nicht glaubwürdig. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich mich auf das Buch nicht richtig einlassen konnte.

Mein Fazit
„Das Mädchen mit dem Haifischherz“ ist kein Buch für Zwischendurch, keines, das Spaß oder kurzweilige Unterhaltung bietet. Schon der Schreibstil ist ungewöhnlich, provokant und gewöhnungsbedürftig. Dieser unterstreicht aber nur die schwierigen Umstände, unter denen die Protagonistin Anais aufwächst. Wer also vor Themen wie Drogenmissbrauch, Gewalt oder Prostitution nicht zurückschreckt, dem könnte dieses Buch gefallen – mich hat die Geschichte leider nicht berührt. Ich kann dem Buch daher leider nur sehr knappe 3 Sterne vergeben.