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Meggie
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Insgesamt 1185 Bewertungen
Bewertung vom 28.03.2022
Safier, David

Mord auf dem Friedhof / Miss Merkel Bd.2


sehr gut

Angela Merkel ist langweilig. Ihr Puffel ist auf Wanderung in den Pyrenäen und Mike, ihr Bodyguard, hilft im Moment lieber Marie und dem neugeborenen Adrian bei der Einrichtung des Kinderzimmers.
Bei einem Spaziergang durch Klein-Freudenstadt trifft Angela auf Kurt Kunkel, der auf der Friedhofsbank sitzt und in einem ihrer Lieblingsbücher schmökert. Angela ist sofort fasziniert von dem braungebrannten Mann, der als Bestatter in Klein-Freudenstadt arbeitet. Doch kurz darauf findet Angela auf dem Friedhof den Gärtner, tot und allem Anschein nach ermordet.
Angelas Detektivsinn ist wieder geweckt, doch so richtig konzentrieren kann sie sich nicht, da der Charme des Bestatters Kurt Kunkel ihr ein angenehmes Bauchgefühl beschert.

Miss Merkel ist zurück - und das mit voller Wucht. Denn Angela ist es langweilig, so ganz ohne ihren Ehemann Achim, der sich gerade mit einem Scrabble-Freund auf Wanderschaft durch die Pyrenäen befindet.
Bei einem Spaziergang mit dem neugeborenen Adrian besucht Angela den Friedhof und trifft auf den charmanten Bestatter mit dem nicht so charmanten Namen Kurt Kunkel. Angela ist sofort Feuer und Flamme für Kurt und bekommt Schmetterlinge in den Bauch. Aber ganz einordnen kann sie die Gefühle nicht, schließlich liebt sie ja ihren Puffel Achim.

Und schon sind wir mittendrin in der Geschichte, die sich erst mal wie eine Liebesgeschichte liest. Aber so ganz recht konnte ich mir das nicht vorstellen, dass unsere Ex-Kanzlerin Angela Merkel plötzlich ins Schwärmen für einen anderen Mann gerät und romantische Gefühle zeigt.
Aber trotzdem war es herrlich zu lesen, wie Angela in dem Zwiespalt lebt, ob sie Gefühle für einen anderen Mann entwickeln könnte.

Diesmal müssen Angela alleine ermitteln, da ihr Mann ja gerade auf Wanderurlaub ist. Doch sie bekommt tatkräftige Unterstützung von ihrem Leibwächter Mike sowie ihrer neuen Freundin Marie, die sie ja im ersten Teil der Reihe von dem auf ihr lastenden Mordverdacht befreien konnte.

Auf dem Friedhof wird der tote Gärtner gefunden und anscheinen sind sie zwei konkurrierenden Bestattungsunternehmer in diese Mordfall verwickelt. Angela muss nun herausfinden, wer der Mörder ist, da in ihren Augen die zuständigen Polizeibeamten nicht gerade die hellsten Kerzen auf der Torte sind.

Wie gewohnt tappt Angela in mehrere Fettnäpfchen, durch ihren Spürsinn und ihre etwas tollpatschige Art holt sie jedoch die noch so kleinsten Informationen aus ihrem Gegenüber und kombiniert dann mit Scharfsinn die Puzzleteile. So ergibt sich am Ende ein Bild.

Herrlich ist auch wieder der Mops Putin. Nach der im Moment herrschenden Lage (Krieg Russland gegen die Ukraine) hatte ich am Anfang zwar einige Probleme, den Namen Putin so oft zu lesen, aber der Autor zieht den Namen Putin ja immer wieder ins Lächerliche. So macht Putin Häufchen auf den Teppich, pupst im Schlaf, schnüffelt umher und für Leckerchen würde er alles machen.
Leider wird der Name in zukünftigen Ausgaben des Buches geändert. In meinen Augen finde ich das sehr unnötig, weil ja eben der Name lächerlich gemacht wird, aber ich kann die Entscheidung des Verlages sowie des Autors trotzdem nachvollziehen.

Ich hoffe, dass der Autor Miss Merkel und ihren Puffel noch weitere Fälle lösen lassen wird, denn es macht immer wieder Spaß, nach Klein-Freudenstadt zu reisen und das Rentnerleben unserer Ex-Kanzlerin zu verfolgen. Außerdem gab es am Ende noch eine freudige Überraschung für Mike, so dass ich gerne weiterverfolgen würde, wie sich alles so entwickelt.

Meggies Fussnote:
Öll yöö nööd ös lövö (übersetzt: All you need is love).

Bewertung vom 28.03.2022
Ley, Aniela

Als Zofe ist man selten online / #London Whisper Bd.1


gut

Zoe kommt eigentlich aus Potsdam, doch ihr sehnlichster Wunsch war es, ein Jahr auf einem Internat in London zu verbringen. Dieser Wunsch wurde ihr gewährt und nun feiert sie Mitternachtspartys mit ihren neuen Freundinnen. Auf einer dieser Partys entdeckt sie einen alten Spiegel. Als sich darin das Mondlicht spiegelt, findet sich Zoe plötzlich als Zofe im Jahre 1816 bei der angesehenen Familie Arlington wieder. Miss Lucie, die sehr schüchtern ist und sich eher in ihrem Zimmer versteckt, ist dabei Zoes besondere Aufgabe. Sie hilft dem schüchternen Mädchen sich für die Londoner Saison zu wappnen. Doch Zoe lernt dabei nicht Männer für Miss Lucie kennen, sondern den bezaubernden Hayden Falcon-Smith, der ihr kurz den Atem raubt. Bis sich herausstellt, dass auch er aus der Zukunft hergereist ist. Gemeinsam versuchen Hayden und Zoe einen Weg zu finden, wieder in die Gegenwart zu kommen. Doch sind die beiden nicht die einzigen, die dies versuchen. Eine Geheimgesellschaft hat es auf den Spiegel abgesehen, die einzige Chance für Hayden und Lucie in ihre der Zeit zurückzureisen.

Was sich auf dem Klappentext sehr witzig angehört hat, ist in meinen Augen leider nicht so witzig umgesetzt worden. Zoe, die es erstaunlich schnell akzeptiert hat, dass sie plötzlich 200 Jahre in der Zeit zurückgereist ist, versucht durch ihre "neumodische" Art ihr Umfeld in Staunen zu versetzen. Was damals garantiert keiner so hingenommen hätte.
Sie schmeißt mit "Fremdwörtern" wie Modenschau oder Designer-Kleider um sich, wird dabei aber nur etwas schräg angesehen und als modern wahrgenommen. Ihre neuen Freunde loben ihre Art und lassen sich von ihr Tipps für Haare, Make-up oder Kleider geben.

Mich persönlich hat sehr gestört, dass Zoe alles für gegeben hin nimmt. Sie hinterfragt sehr lange nicht, warum sie plötzlich 200 Jahre in der Vergangenheit auftaucht und nutzt die Gunst der Stunde, um sich für die Familie Arlington und hier insbesondere für Miss Lucie unentbehrlich zu machen. Außerdem passt sie sich sofort dem Leben von 1816 an und nimmt ihre Arbeit als Zofe mit einer Inbrunst an, als hätte sie sich schon jahrelang darauf vorbereitet.

Ebenso Hayden, den es auch aus der Zukunft hierher verschlagen hat. Er lebt nun als Sohn des rechen Adligen Falcon-Smith in London und fügt sich sofort in seine neue Rolle als Weiberheld und Tunichtgut.

Aber beide bilden ein tolles Team. Als Zoe Hayden kennenlernt, weiß sie sofort, dass sie mit ihm zusammenarbeiten muss, um einen Weg zu finden, wieder in die Gegenwart zu gelangen.

Die Gegenspieler werden immer mal wieder ins Spiel gebracht, doch sind sie vorerst keine große Last für Zoe und Hayden. Erst am Ende ergibt sich eine Gelegenheit für die beiden, sich endlich etwas näher mit ihren "Feinden" zu beschäftigen.

Mit einem Cliffhanger hört das Buch auf. Mitten in einer sehr spannenden Szene. Es wird also ein zweiter Teil erscheinen, nur habe ich bislang noch nicht herausfinden können, wann. Da heißt es also Augen aufhalten. Denn ich muss - auch wenn mir Zoe nicht sympathisch war - wissen, ob Zoe und Hayden es schaffen, wieder in ihre Zeit zurückzukommen.

Zwischen den einzelnen Kapitel gibt es sog. WisperWhisper-Briefe. Da ich das ebook gelesen habe, hatte ich auf dem Reader (Kindle) Mühe, diese zu entziffern. Auf dem Handy ging es schon etwas besser.

Mir hat der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen. Man hatte das Gefühl, durch die Geschichte zu gleiten und auch mittendrin zu sein. Gerne hätte ich jedoch etwas mehr Beschreibungen der Umgebung gehabt, damit ich mir alles besser vorstellen kann.

Besonders gut gefallen hat mir die Figur der Miss Lucie, eine schüchterne junge Dame, die lieber die Zeit mit ihrem Hund auf ihrem Zimmer verbringt, als in die Szene Londons einzutauchen und alles in vollen Zügen zu genießen. Die Schüchternheit fällt zwar im Laufe der Geschichte von ihr ab und sie traut sich mehr in ein Sozialleben einzutauchen, doch eine gewisse Unsicherheit bleibt. D

Bewertung vom 28.03.2022
Atherton, Nancy

Tante Dimity und der Fluch der Witwe / Tante Dimity Bd.22 (eBook, ePUB)


sehr gut

Große Aufregung im Dörfchen Finch. Annabelle Craven, eigentlich eher eine stillere Bewohnerin, macht den Vorschlag, dass alle zusammen an einem Quillt arbeiten. Dieser Vorschlag wird begeistert aufgenommen. Während alle zusammensitzen und an dem Quillt nähen, macht Annabelle jedoch Lori ein furchtbares Geständnis. Sie hat ihren ersten Mann ermordet. Lori kann dies nicht glauben und macht sich auf in das Heimatörtchen von Annabelle, um herauszufinden, ob Annabelle lügt. Doch da stößt Lori auf weitere Leichen.

Diesmal geht es um einen sehr spannenden Fall, den Lori zusammen mit ihrer Freundin Bree und der Hilfe von Tante Dimity lösen muss. Denn eine sehr angesehene, aber eher ruhige Bewohnerin Finchs macht Lori ein ungewöhnliches Geständnis. Angeblich hat sie ihren ersten Ehemann umgebracht. Lori weiß nicht, was sie von dieser Aussage halten soll und fängt - natürlich - an, zu recherchieren.

Und während ihrer Recherche geht es natürlich wie immer sehr turbulent zu. Lori trifft auf die unterschiedlichsten Leute, die Annabelle aus ihrer Vergangenheit kennen und jeder hat etwas anderes zu erzählen. Doch Lori wäre nicht Lori, wenn sie nicht versuchen würde, alle Puzzleteile in die richtig Reihenfolge zu bringen.

Dieser Band hat mir ausgesprochen gut gefallen. Nicht nur, weil es darum geht, einen Mord aufzuklären, auch weil er sehr humorvoll war. Lori ist diesmal mit Bree unterwegs, die Lori trotz des jugendlichen Alters eine sehr gute Freundin geworden ist. Die beiden verstehen sich hervorragend. Da Loris Ehemann Bill mit den Zwillingen auf Abenteuerurlaub ist, beschließt Lori kurzerhand zusammen mit ihrer kleinen Tochter Bess und ihrer Freundin Bree Urlaub zu machen, mit dem Hintergrund, mehr über Annabelle Craven herauszufinden.

Die Autorin lässt sehr viel Witz einfließen, was Bree geschuldet ist, die mir mit ihrem trockenen Humor oftmals ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Auch habe ich miträtseln müssen und meine Meinung mehrmals ändern müssen. Ist Annabelle unschuldig oder hat sie wirklich ihren Mann ermordet? Bis zum Schluss lag ich immer wieder falsch und es hat unheimlich Spaß gemacht, bei den Ermittlungen zu "helfen".

Ich fand Lori in diesem Band auch sehr gelöst, weil sie eigentlich gar nicht wirklich viel machen musste. Die Leute haben sie regelrecht eingeladen und ihr ihre Versionen des Mordes "aufgezwungen".

Auch musste ich nochmals schmunzeln, weil ich Lori und ihren Ehemann Bill einfach zuckersüß finde. Die beiden haben sich gesucht und gefunden und bislang habe ich keinerlei Zweifel mehr daran, dass die beiden bis ans Lebensende zusammen sein werden (in manchen Vorbänden dachte ich, dass Lori vielleicht irgendwann der Versuchung nicht mehr widerstehen kann, und sich doch mal einem anderen zuwendet).

Schade finde ich jedoch, dass Lori nicht sehr viel Zeit mit ihrem Zwillingsjungs verbringt und im Moment mehr auf Bess fixiert ist. Aber vielleicht ändert sich das auch wieder, wenn Bess (zur Zeit 15 Monate alt) etwas selbständiger wird.

Das Ende ist sehr rührend, auch wenn ich mir persönlich nicht vorstellen kann, dass ein Dorf so sehr zusammen anpacken und helfen kann. Aber wir befinden uns hier ja in einer Geschichte, deswegen finde ich alles passend und stimmig.

Meggies Fussnote:
Ohne Krimi geht die Lori nie ins Bett.

Bewertung vom 28.03.2022
Prose, Nita

The Maid / Regency Grand Hotel Bd.1


sehr gut

Molly Gray ist Zimmermädchen im Regency Grand Hotel - und sie ist Zimmermädchen aus Leidenschaft. Ihr Augenmerk liegt voll darauf, die Zimmer im Hotel in einen Zustand der Perfektion zu bringen. Als sie eines Tages bei ihrer täglichen Routine in einer Suite einen toten Mann findet, kommt eben diese Routine ins Wanken. Molly wird immer weiter in diesen Fall hineingezogen, bis sie selbst die Angeklagte ist.

Molly Gray ist eine außergewöhnliche junge Frau, die mit ihrem autistisch anmutenden Verhalten so einige Menschen verwirrt. Sie wird dadurch als Spinnerin angesehen und auch nicht für ernst genommen.
Denn Molly lebt für ihren Beruf. Putzen, polieren, Staubwischen, Betten machen - alles Dinge, die Molly glücklich machen. Perfektion ist ihr Ziel und das nimmt sie sehr ernst.

Molly hat etwas veraltete Ansichten, was aber daran liegt, dass sie von ihrer Großmutter erzogen wurde, die ebenfalls als Reingungskraft gearbeitet hat und auch um das Besondere ihrer Enkelin wusste.

Nachdem herauskommt, dass der Tote ermordet wurde, gerät Molly ins Kreuzfeuer der Polizei - auch durch ihre autistischen Züge, da sie selbst nicht alles richtig deuten kann - und wird auch schnell als Verdächtige verhaftet. Doch Molly lässt dies nicht auf sich sitzen und fängt an, auf eigene Faust zu ermitteln.

Die Autorin hat ein sehr außergewöhnliches Zimmermädchen erschaffen und lässt Molly so einige durchstehen. Mit ihren 25 Jahren hat Molly schon einiges ertragen müssen und steht auch sonst vor einer Menge fast unlösbarer Probleme. Doch muss man ihr es lassen, dass sie Antworten finden will, auch wenn ihre Naivität ihr da manchmal einen Strich durch die Rechnung macht.

Ich hatte aber sehr viel Spaß beim Lesen, da mir Molly sehr gut gefallen hat. Sie ist ehrlich, höflich, zuvorkommend und hat das Herz am rechten Fleck.
Doch leider wir ihre gutgläubige Art sehr oft ausgenutzt und das führt dann zu eben zu Szenen, die Molly so gar nicht guttun.

Molly findet jedoch auch richtige Freunde und das freut mich für sie sehr, weil sie es total verdient hat, Denn durch diese bekommt sie Hilfe, die sie dringend nötig hat. Auch geben ihre Freunde ihr gute Ratschläge, die Molly befolgt und dadurch mehr Selbstvertrauen gewinnt.

Das Ende ist dann doch nochmal überraschend und ich hatte eigentlich mit etwas ganz anderem gerechnet.

Alles in allem legt die Autorin mit ihrem Debütroman einen soliden und vor allem spannenden Fall vor, rund um ein Zimmermädchen mit Mut, Herz und Freude am Beruf.

Meggies Fussnote:
Gerne mehr von Molly Gray, von Beruf Zimmermädchen.

Bewertung vom 28.03.2022
Atherton, Nancy

Tante Dimity und das Geheimnis des Sommerkönigs / Tante Dimity Bd.20 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Lori hat eine neue Aufgabe. Nach einer unerwarteten Schwangerschaft kümmert sie sich rührend um ihre kleine Tochter Bess. Bei einem Spaziergang mit dem eigentlich geländetauglichen Kinderwagen bricht jedoch die Achse und der Ausflug ist vorzeitig zu Ende. Bevor Lori jedoch ihren Mann anrufen kann, erscheint Arthur Hargreaves und hilft Lori, in dem er fachmännisch den Kinderwagen repariert und damit mächtig Eindruck bei Lori schindet.
Als Lori im Dorf jedoch erzählt, wie nett Arthur ihr geholfen hat, reagieren die Einwohner von Finch mit gemischten Gefühlen. Dabei kommt auch heraus, das zwischen Finch und dem angrenzenden Dorf Tillcote eine Fehde aufrecht erhalten wird, obwohl keiner mehr so genau weiß, wie diese angefangen hat. Aber alle sind sich sicher, dass Arthur eine größere Rolle dabei spielt.
Natürlich lässt Lori dies keine Ruhe und sofort fängt sie an zu recherchieren. Mit unerwartetem Ausgang.

Eigentlich hat Lori ja wie immer viel zu tun. Sie muss ich um ihre neugeborene Tochter und ihre 9jährigen Zwillinge Rob und Will kümmern, es steht die Hochzeit ihres Schwiegervaters mit der Künstlerin Amelia an, Familienbesuch hat sich angekündigt und der Haushalt sowie die Aufrechterhaltung von Freundschaften und dem üblichen Tratsch muss auch noch gerecht aufgeteilt werden.

Trotzdem schafft es Lori natürlich wieder, sich auch die Zeit für diese Fehde zu nehmen, die zwischen Finch und Tillcote herrscht. Und mit ihrer forschen, liebenswerten Art hat Lori natürlich so einige Vorteile.
Lori liebt es, auf Leute zuzugehen und mit kleinen, aber gezielten Fragen Antworten hervorzulocken, die ihr weiterhelfen, alles zu verstehen.

Diesmal erzählt die Autorin von der Fehde zwischen Finch und Tillcote, die weit zurückgeht. Die Bewohner der beiden Dörfer lassen kein gutes Haar aneinander aus und so sind natürlich viele Gerüchte im Umlauf, die eigentlich gar nicht der Wahrheit entsprechen.
Lori versucht natürlich herauszufinden, wieso alles so ist, wie es ist und stößt dabei auf so einige Geheimnisse, die für die Zukunft aller total interessant ist.

Und wie Immer bekommt Lori viel Unterstützung von Tante Dimity, mit der sie durch ein kleines blaues Tagebuch kommunizieren kann. Dimity gibt wieder einige Tipps und so kann Lori durch ihre Hilfe so einiges herausfinden.

Lori lernt neue Leute kennen, deckt Geheimnisse auf, schließt Freundschaften, verbindet Familien und vor allem kümmert sie sich rührend um alles, was so ansteht.

Meggies Fussnote:
Lori und Tante Dimity sind ein unschlagbares Team.

Bewertung vom 28.03.2022
Haig, Matt

Der fürsorgliche Mr Cave


ausgezeichnet

Terence Cave hat schon einige Schicksalsschläge hinnehmen müssen. Nach dem Tod seiner Frau muss er nun mitansehen, wie sein Sohn Reuben durch eine dumme Mutprobe sein Leben verliert. Von nun an - auch weil er von Schuldgefühlen geplagt wird - kümmert er sich "fürsorglich" um seine Tochter Bryony. Doch aus Angst, auch sie zu verlieren, nimmt er es mit seiner Fürsorge sehr wörtlich, fängt an, seiner Tochter Sachen vorzuschreiben oder zu verbieten, folgt ihr zu geplanten und auch ungeplanten Treffen und blamiert sie vor ihren Freunden, in dem er einfach auftaucht und sie vor allen bloß stellt. Damit beschreitet er einen gefährlichen Weg, von dem er selbst nicht mehr abweichen kann.

Wo fängt Fürsorge an und wann ist es toxisches Verhalten? Der Autor - selbst von Ängsten und Zweifeln geplagt - schreibt in diesem Buch in einer Art Brief aus Terence Sicht an dessen Tochter Bryony. Begonnen wird dabei bei Tod des Sohnes Reuben, der auch Bryonys Zwillingsbruder war.
Terence gibt sich die Schuld und versucht nun, seine ganze Liebe in die Erziehung seiner Tochter zu stecken. Mit mäßigem Erfolg. Anstatt auf seine Tochter einziehen und mit ihr zu reden, ihr zu erklären, warum er so handelt oder gar ihr zuzuhören, fängt an, über ihr Leben zu bestimmen Er stellt Regeln auf, die - falls Bryony sie nicht einhält - verschärft werden. Die Grenzen werden enger gezogen, sobald Bryony einen Fehler macht.

Terence fängt an zu stalken, droht den Freunden und lügt sich selbst immer mehr an. Er will es gut mit seiner Tochter, merkt aber nicht, dass er anfängt, sie so dermaßen einzuengen, dass Bryony nur noch einen Ausweg sieht.

Das Verhalten des Vaters wird toxisch, er hat sich, sein Leben und seine Tochter nicht mehr im Griff, gibt sich auf und steckt sein ganzes Verlangen in nur einen Gedanken: seine Tochter vor allem zu schützen, was es gibt. Auf sehr falschem Wege.

Der Autor stellt damit sehr gut raus, wie es ist, sich immer mehr in seine Gedanken zu verrennen und nichts mehr gelten zu lassen. HIer kann er aus Erfahrung sprechen, denn sein Lebensweg war auch alles andere als einfach. Vieles verarbeitet er in seinen Büchern. Ich habe nun einige von ihm gelesen, muss aber sagen, dass "Der fürsorgliche Mr Cave" sein bislang persönlichstes Buch für mich ist.

Das Ende des Buches war schockierend und ich hatte es in dieser Art nicht erwartet.

Trotzdem war es unheimlich interessant, in Terence Gedankenwelt einzutauchen und die Entwicklung mitzuerleben, die er durchmacht. Deswegen geht die Geschichte noch mehr ans Herz und regt auch sehr zum Nachdenken an.

Meggies Fussnote:
Beeindruckend, erschütternd, nachdenklich.

Bewertung vom 28.03.2022
Colfer, Chris

Ein gefährlicher Pakt / Tale of Magic Bd.3


sehr gut

Brystal Evergreen ist immer noch auf der Suche, auf welche Weise sie den auf ihr lastenden Fluch brechen kann. Doch die Zeit rennt. Fast ist das eine Jahr schon vorbei, dass sie mit dem Tod verhandelt hat. Zwei Wochen bleiben ihr Zeit. Aber Brystal und ihre Freunde sind noch keinen Deut weiter als zu Anfang. Nur ein Buch scheint die Rettung zu sein. Das große Buch der Zauberkunst. Aber keine weiß, wo es zu finden ist.
Als ein Mitglied des Feenrates, Xanthous, augenscheinlich außer Kontrolle gerät und große Stadtteile durch Feuer zerstört, versucht Brystal ihr Problem hintenanzustellen und ihm zu helfen. Auch wenn sie weiß, dass es dann für sie wahrscheinlich zu spät ist.

Nach den ersten beiden tollen Teilen der "Tale of Magic"-Reihe habe ich mich nun sehr auf einen weiteren Band gefreut. Und wurde wieder nicht enttäuscht. Chris Colfer hat as Talent, Geschichten zu erzählen, von seinem Vater Eoin Colfer geerbt, der uns durch seine Artemis Fohl-Reihe bekannt ist.

Brystal, die Hauptprotagonistin der Reihe, steckt selbst in Schwierigkeiten, da ist ja einen Pakt mit dem Tod geschlossen hat. Sollte sie innerhalb eines Jahres die Unsterbliche finden und töten, darf sie weiterleben. Ansonsten muss sie ihre Seele dem Tod überlassen. Klingt eigentlich ganz einfach, wenn man wüsste, wer die Unsterbliche ist und wie genau sie getötet werden kann.
Als dann noch einer ihrer besten Freunde anfängt, alles in Schutt und Asche zu legen, weil sein Talent, Feuer zu erzeugen, außer Kontrolle gerät, zögert Brystal keine Sekunden und kümmert sich erst um dieses Problem.

Ein Grund mehr, das Zauberbuch zu finden, denn damit wären auf einen Schlag alle Probleme gelöst. Denn da ist ja auch immer noch der Gerechte König, der unberechtigterweise auf seinem Thron sitzt und alle in Angst und Schrecken versetzt, in dem er seine Armee der Untoten schalten und walten lässt.

Viele Probleme und erst einmal so gar keine Lösung. Aber Brystal und ihre Freunde sind mittlerweile erprobt und schrecken vor nichts zurück.

Auch der Autor führt professionell und fantastisch durch die Geschichte und es gibt ständig Wendungen und Überraschungen, mit denen man wirklich nicht gerechnet hat.

Es werden neue Charaktere eingeführt, die für die Geschichte sehr wichtig werden. Ich kann mir auch vorstellen, dass diese später ebenfalls noch eine Rolle spielen könnten, da der Autor ihnen sehr viel Zeit widmet, um sie vorzustellen. Aber nicht nur Brystal findet neue Verbündete, auch die Gegenseite schließt sich mit neuen Personen zusammen und scheint mächtiger als je zuvor.

Es gibt viel zu tun im Reich der Feen.

Meggies Fussnote:
Ob es je Frieden geben wird?

Bewertung vom 28.03.2022
Schwab, V. E.

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue


ausgezeichnet

Frankreich, 1714: Adeline LaRue soll mit einem Mann verheiratet werden, den sie nicht liebt. Um der Ehe zu entgehen, schließt sie einen Pakt mit dem Teufel. Sie bekommt ewiges Leben, wird jedoch von jedem, den sie kennenlernt, sobald sie aus den Augen verloren wird, vergessen.
Addie muss ihr Leben organisieren. Sie kann stehlen, lügen und Dinge erleben, wie kein anderer. Es erinnert sich keiner an sie.
300 Jahre später lernt sie Henry kennen, der in einem Buchladen arbeitet. Und er erinnert sich an sie. Für beide beginnt eine aufregende Zeit.

Die Autorin hat mit Adeline LaRue eine Protagonistin erschaffen, die wir über einen Zeitraum von 300 Jahren begleiten dürfen. Addie ist ein Freigeist, neugierig und hält sich nicht gerne an Regeln. Im Jahr 1714 natürlich nicht gerade das richtige Verhalten für eine Frau. Und so wird von ihren Eltern beschlossen, dass sie heiraten muss. Addie will dies jedoch nicht. Sie will frei sein, sich nicht an jemanden binden müssen. Ihr Flehen ist groß und wird erhört. Vom Teufel persönlich. Und schließt mit Addie einen Pakt. Fortan kann Addie frei sein, wird jedoch, sobald sie von ihrem Gegenüber aus den Augen verloren wird, sofort vergessen. Sie kann keinerlei Spuren hinterlassen, keine Freunde mehr finden und auch keine Beziehung führen.

Doch Addie findet einen Weg, sich unentbehrlich zu machen. Sie kann inspirieren, Ideen in Köpfe pflanzen. Und so wird sie vor allem von Künstlern und Musikern als ihre Muse betrachtet. Als eine Muse, die sie nie getroffen haben, sich nicht an sie erinnern, aber trotzdem ein Fünkchen von Addie in ihrem Unterbewusstsein zurückbleibt.

Die Geschichte war so voller Leben, weil Addie einfach unheimlich sympathisch ist. Sie nimmt ihr Schicksal als gegeben hin, gibt nicht klein bei und freut sich über alles, was sie erlebt.

Erst als sie auf Henry trifft, kommen ihr Zweifel. Denn mit Henry ist alles anders. Er ist der erste, der sich an sie erinnert und der erste, den sie aufrichtig liebt. Mit Henry ist alles leicht und wunderschön. Auch, dass Henrys Freunde sich nicht an sie erinnern, ist Addie gleich. Und doch weiß Addie, dass es so nicht richtig ist. Und doch genießt sie jeden Augenblick mit Henry. Bis sie auf ein Geheimnis stößt, dass ihr Leben erschüttert.

Ich war total gefangen von der wunderschönen Geschichte. Die Stimmung, die die Autorin ausstrahlt, hat mich begeistert und die Story an sich ist interessant, voller Inspiration und Fantasie.

Addie hat einige Künstler inspiriert, deren künstlerische Ergüsse in Museen stehen oder in Liedern ausgedrückt werden. Die Kunst spielt eine große Rolle in dem Buch, da Addie als Muse einen großen Beitrag für die Welt der Kunst leistet.

Das Buch wird mir bestimmt in Erinnerung bleiben, da die faszinieren Geschichte sich einfach in mein Herz geschlichen hat.
Dies wird auch gewürdigt, denn mittlerweile ist auch eine TV-Serie geplant. Hierauf bin ich auch sehr gespannt.

Ich habe gelesen, dass die Autorin sehr lange gebraucht hat, um dieses Buch fertigzustellen. In meinen Augen hat sich dies auch definitiv gelohnt.

Meggies Fussnote:
Ein fesselnde, faszinierende und magische Geschichte.

Bewertung vom 28.03.2022
Abrams, JJ;Dorst, Doug

S.


sehr gut

Die Studentin Jen entdeckt in der Bibliothek das Buch "Das Schiff des Theseus" von dem Autor V.M. Straka. Sie ist nicht nur von der Geschichte fasziniert, sondern auch von den Notizen, die in dem Buch hinterlassen wurden. Sie schreibt ebenfalls in das Buch und entwickelt so mit dem Doktoranden Eric eine Freundschaft, in dem sie sich zu Anfang nur über die Notizen im Buch mit ihm unterhält.
Beide recherchieren, ob es sich bei dem Autor des Buches um eine wirkliche Person handelt bzw. wer genau dieser V.M: Straka war. Je mehr die beiden dem Geheimnis des Buches auf die Spur kommen, umso näher kommen sie sich auch.

Ich habe mehrere Anläufe gebraucht, um mich an dieses Buch zu wagen. Denn hier war es wirklich nur das Äußere, dass mich gereizt hat. Denn das Buch ist auf "alt gemacht" und sieht aus, wie ein Buch aus dem Jahr 1949. Das Äußere macht wirklich etwas her. Erstens sieht es aus, als wäre es ein Leihbuch aus der Bibliothek. Außerdem scheint es in Leinen gebunden und ist auch mit einem Schuber versehen.

Auch das Innere ist auf den ersten Blick sehr sehenswert. Die eigentliche Geschichte um den Protagonisten S., der an Amnesie leidet und versucht, sich selbst zu finden, gibt es zahlreiche Notizen, die von der Studentin Jen und dem Doktoranden Eric in das Buch geschrieben wurden
Die Notizen sind so angeordnet, dass sich eine Art "Gespräch" zwischen Jen und Eric ergibt. Beide lernen sich durch diese Notizen näher kennen und es entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden.

Hier liegt quasi ein Buch in einem Buch vor. Hauptsächlich geht es darum, wie Jen und Eric die Identität des Autors V.M. Straka herausfinden wollen.

Weiter sind dem Buch noch diverse Dinge beigefügt. Postkarten, Briefe, Zeitungsschausschnitte und vieles anderes. Hier sind Hinweise versteckt, die im Laufe der Randnotizen gelöst werden.

Ich muss ehrlich zugeben, dass mich das Buch dann doch etwas überfordert hat. Erstens muss man der eigentlichen Geschichte um S. folgen und dann die Notizen von Jen und Eric lesen, muss Verbindungen ziehen, schauen, welche Notiz zu welchem unterstrichenen Zitat passen und auch zwischen den Zeilen lesen.

Man muss sich also auf das Buch einlassen. Wenn man dies tut, erwartet einem Spannung, Mystik und vor allem die Entstehung einer Beziehung zwischen zwei Menschen, die sich nicht gesucht, aber doch gefunden haben.

Meggies Fussnote:
Eine ungewöhnliche Reise mit ungewöhnlichen Blickwinkeln.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.03.2022
Scott, Cavan;Beroy, Jose Maria

Das Phantom der Oper


ausgezeichnet

Unheimliches geht vor in der Oper von Paris. Denn dort lebt das Phantom der Oper. Das Ensemble tritt jedoch trotzdem auf und auch sonst ist die Oper gut besucht. Doch das Phantom ist verliebt. Verliebt in Christine Daaé. Er glaubt nicht, dass Christine seine Gefühle erwidert, und doch versetzt er alle in Angst und Schrecken und fordert, dass Christine die Hauptrolle in der nächsten Inszenierung übernimmt. Doch auch das ist dem Phantom nicht genug und so entführt er Christine in die Katakomben unter der Oper.

Leider habe ich bislang das Musical nicht gesehen, aber wenn sich mir die Gelegenheit bietet, werde ich dies nachholen. Denn die Geschichte um das Phantom der Oper und der schönen Opernsängerin Christine Daaé hat mich fasziniert.

In wunderbar gezeichneten Panels wird eben diese Geschichte nun in Bildern erzählt. Und auch wenn ich mich erst daran gewöhnen musste, dass in der Graphic Novel "gesungen" wird. Da ich die Musik leider nicht kenne, konnte ich mir diese nun nicht im Kopf vorstellen, aber nach einigen Klicks im Internet habe ich mich nun auch in die wunderbare Musik verliebt.

Die Geschichte ist faszinierend und zieht einem in den Bann. Ich fand es unheimlich interessant, wie das Phantom Mittel und Wege findet, alle in Angst zu versetzen und doch mit seiner Art eigenartig sympathisch zu wirken.

Die Geschichte nun in gezeichneter Form zu erleben, ist wahrscheinlich noch mal ein kleines Highlight für alle, die die Story schon kennen. Für mich allerdings war es ein großes Highlight, da ich ohne Vorkenntnisse an die Geschichte herangegangen bin.

Meggies Fussnote:
Genre mehr von solch Musical-Graphic Novels.