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cho-ice
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Ich liebe gute Bücher! :-)

Bewertungen

Insgesamt 254 Bewertungen
Bewertung vom 11.03.2015
Evans, Sara; Hauck, Rachel

Das bittersüße Leben


ausgezeichnet

Sara Evans ist in den USA eine bekannte Country-Sängerin; von Rachel Hauck sind bereits einige Romane auf Deutsch erschienen (zuletzt: „Es war einmal ein Prinz“ – ihr Name ist auf dem Buchrücken übrigens falsch geschrieben). Mit „Das bittersüße Leben“ legt das Autorinnenduo einen herausragenden und sehr berührenden Roman über die Kraft der Vergebung und Gnade vor.

Der Roman arbeitet mit vielen Rückblenden. Erst nach und nach kommt das ganze Ausmaß der Entzweiung und Verzweiflung ans Licht, die Jade empfindet. Evans und Hauck gelingt es –auch durch Perspektivwechsel – beide Hauptfiguren für den Leser nachvollziehbar zu zeichnen, obwohl beide so unterschiedlich sind. Besonders beeindruckt haben mich die Beschreibung der Panikattacken – man spürt beim Lesen förmlich die Beklemmung, die Jade erfasst – und der Gotteserfahrung/begegnung, die eine der Protagonistinnen macht (ich will ja nicht zu viel verraten …).

„Das bittersüße Leben“ ist leider im Moment nur antiquarisch erhältlich; das Lesen dieser tiefgründigen Geschichte über das Erbe bzw. die Erben der 1968er-Generation, über gescheiterte Träume, zerbrochene Herzen und einen Gott, der jeden Schmerz heilen kann, lohnt sich aber.

Bewertung vom 15.02.2015
Douglass, Klaus

Beten


gut

Klaus Douglass, ehemaliger Pfarrer und heute recht erfolgreicher Autor, wagt in „BETEN“ den Selbstversuch und überprüft darin seine eigene These bzw. vollmundige Aussage, dass es über 50 Arten gibt, auf die man beten kann. Das Buch ist im Tagebuchstil geschrieben und erinnert ein bisschen an Hanna Schotts „Monotasking“, das im selben Verlag erschienen ist. Am Ende jedes Tages findet sich eine kurze Übersicht der Gebetsform inklusive persönliche Benotung durch Douglass, außerdem verwandte Gebetsarten. Im Anhang ist außerdem eine Auflistung von über 100 (!) Arten zu beten für alle, die noch weiter forschen und experimentieren möchten.

Es ist schon wirklich lange her, dass ein Buch derart zwiespältige Gefühle bei mir hervorgerufen hat. Ein Selbstversuch, wie Klaus Douglass ihn unternommen hat, muss zwangsläufig subjektiv ausfallen, keine Frage. Doch ich hatte mir insgesamt mehr erhofft. Manches hat mich zweifellos berührt und einige Zeilen haben sogar ihren Weg in mein Tagebuch gefunden. Doch vieles kratzte meinem Empfinden nach nur an der Oberfläche, was sicherlich auch damit zu tun hatte, dass mir Douglass´ persönlicher Zugang zum Glauben und Frömmigkeitsstil in vielen Punkten fremd waren.

An manchen Versuchstagen haben mir seine Ehrlichkeit und Offenheit, auch jenseits seiner Wohlfühlzone und konfessionellen Grenzen zu suchen, gut gefallen. An anderen wirkte der Autor wieder zu überzeugt von sich und seiner Meinung als dass mich das hätte ansprechen können. Da es sich außerdem um eine Neuauflage handelt (das Buch wurde erstmals 2011) veröffentlicht, ist mancher Bezug schon wieder veraltet, z. B. auf den Papst.

„Beten“ hat zwar keine klar definierte Zielgruppe, doch nach dem Lesen hatte ich den Eindruck, es ist für Menschen jenseits der 45 geschrieben, die einen eher landeskirchlichen Hintergrund haben. Im Buch wird der Leser konsequent gesiezt und als ehemaliger Pfarrer neigt Douglass leider auch dazu, in seinen Tagesabschnitten kleine Minipredigten zu halten. Das fand ich persönlich nicht so toll und teils auch langatmig. Manches hat mich darüber hinaus irritiert – warum muss man als bekennender Christ das Beten mit den 99 Namen Allahs praktizieren?!

Die Idee an sich, 50 verschiedene Arten des Gebets auszuprobieren, finde ich sehr gut. Sicher kann man auch für sein persönliches Gebetsleben gute Anregungen mitnehmen – ich habe das trotz aller Kritik auf jeden Fall getan und werde sicher mal die ein oder andere vorgestellte Form des Gebets ausprobieren. Wer allerdings hoffen sollte, hier möglicherweise Anregungen für die Jugendarbeit zu finden, ist mit Pete Greigs Buch „Red Moon Rising“ definitiv besser beraten.

Bewertung vom 05.01.2015
Rubart, James L.

Das Haus an der Küste


sehr gut

Micha Taylor ist ein äußerst erfolgreicher, junger Unternehmer, dem es im Leben an nichts zu fehlen scheint. Doch seine Welt gerät aus den Fugen, als er eines Tages einen Brief von seinem bereits vor Jahren verstorbenen Großonkel Archie erhält, der ihm ein Haus vermacht hat. Um sich ein Bild von diesem unerwarteten Geschenk zu machen, fährt Micha nach Cannon Beach – ohne die Absicht, dort zu bleiben. Aber nicht nur, dass das Haus wie für ihn gemacht zu sein scheint; es geschehen auch allerhand merkwürdige Dinge. Neue Räume tauchen plötzlich auf und verschwinden wieder. Räume, die ihn zwingen wollen, sich seiner Vergangenheit zu stellen, die er lieber in Vergessenheit ruhen lassen würde. Und dann sind da noch die Menschen, die Micha in Cannon Beach kennenlernt: der charismatische, herzliche Rick und die anziehende Sarah. Schon bald wird klar, dass nichts mehr bleiben wird, wie es einmal war …

„Das Haus an der Küste“ (im Original schlicht: „Rooms“) war mein zweiter Roman von James L. Rubart, nachdem ich zuerst „Das Vermächtnis des Zimmermanns“ gelesen hatte. Auch hier erwartet den Leser wieder eine gelungene Mischung aus wahrlich Fantastischem (weshalb das Buch für mich auf jeden Fall unter die Kategorie „Fantasy“ fällt) und echtem Tiefgang.

Die Geschichte ist faszinierend, fesselnd und insgesamt gut umgesetzt. An ein paar Stellen hätte man die Handlung vielleicht etwas mehr raffen können und nicht alle übernatürlichen Rätsel werden am Ende aufgelöst – dafür gibt es einen Stern Abzug. Große Klasse ist aber das inhaltliche Niveau des Romans. Der Glaube an Jesus Christus ist hier nicht nur eine Randerscheinung, sondern zentrales Thema und wird von zwei sehr unterschiedlichen Seiten beleuchtet. Im Mittelpunkt steht die Botschaft, dass Jesus gekommen ist, um den Menschen FREI zu machen, einschließlich aller Bindungen an die Vergangenheit und vergrabenen Verletzungen.

Selten ist mir ein Buch begegnet, in dem eine Geschichte über innere Heilung so gut umgesetzt wurde. Es ist wohl kaum möglich, beim Lesen nicht davon berührt zu werden – vorausgesetzt, man stört sich nicht an den Fantasy-Elementen. Von meiner Seite gibt es daher eine klare Kauf- und Leseempfehlung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.12.2014
Eriksson, Eleina G.

Patricia Green, ein Engel im Rotlichtviertel


ausgezeichnet

Dass Menschenhandel und Zwangsprostitution auch in Deutschland zum Alltag vieler Menschen gehören, wurde im Frühjahr 2013 heiß und quer durch alle Medien diskutiert. Der Spiegel titelte gar: „Bordell Deutschland – Wie der Staat Frauenhandel und Prostitution fördert“. Fakt ist: Die aktuelle Gesetzeslage öffnet Menschenhändlern Tür und Tor und stärkt nicht die Recht der sich prostituierenden Frauen, sondern eröffnet Schleusern und Zuhältern noch mehr Machtspielraum. Höchste Zeit, dass sich hier etwas bewegte … und es hat sich einiges bewegt. Unterschiedliche Initiativen sind entstanden bzw. wurden von der breiteren Öffentlichkeit vielleicht zum ersten Mal wahrgenommen, darunter z. B. Mission Freedom e. V. (gegründet 2011), Solwodi e. V. (gegründet 1987) oder auch der von Patricia Green 2008 gegründete Verein Alabaster Jar e. V.

Schon seit vielen Jahren ist Patricia Green, eine gebürtige Neuseeländerin, in den Rotlichtvierteln der Welt aktiv. 17 Jahre lang lebte sie in Thailand, wo sie "Rahab Ministries" gründete, eine christliche Straßenarbeit, die es sich um Ziel gesetzt hat, Frauen in Prostitution auf unterschiedliche Weise zu helfen und ihnen, wenn sie wollen, einen Ausstieg zu ermöglichen. Dort fiel ihr auf, dass viele Kunden "ihrer" Mädchen aus Deutschland kamen und tatsächlich führte Gott sie 2006 in die deutsche Hauptstadt Berlin, wo sie mit "Alabaster Jar e. V." eine ähnliche Initiative gründete. Darüber hinaus hat sie seit Jahren einen ausgedehnten, weltweiten Reisedienst. Sie informiert über die tatsächlichen Umstände der Sexindustrie und hilft bei der Neugründung von Diensten für sich prostituierende Frauen. Was mich bei der Beschreibung ihres Lebens besonders fasziniert hat, sind ihre Erfahrungen und Einsichten in die geistliche Dimension von Zuhälterei und käuflicher Liebe. Ja, die Finsternis und Macht des Bösen ist groß in diesem Bereich – aber Gottes Licht und rettende Wahrheit sind stärker!

Das vorliegende Buch wirkt zwar durch seinen Titel wie eine reine Biografie oder Hommage an diese bemerkenswerte Frau, tatsächlich ist es aber viel mehr als das. Schon der Schreibstil und die Aufteilung des Buches sind ungewöhnlich: Im Hauptteil beschreibt die Journalistin Eriksson in kurzen Abschnitten zwei längere Begegnungen mit Patricia Green und vermag den Leser dabei wirklich zu fesseln. Man kommt sich beim Lesen vor, als säße man mit ihnen im Café, ginge mit ihnen den Straßenstrich entlang, sähe selbst den Frauen in die Augen und höre ihnen zu.

Diese lebhaften Schilderungen werden ergänzt durch vertiefende Interviews mit Patricia und Kapitel zu Fakten und Informationen. Das Buch eignet sich daher auch hervorragend für alle, die sich näher mit der Thematik beschäftigen möchten und erste oder weiterführende Informationen suchen. Schade, dass das erst auf den zweiten Blick erkennbar wird.

Bewertung vom 25.12.2014
Piper, Don;Murphey, Cecil

90 Minuten im Himmel


sehr gut

Man merkt diesem Buch an, dass Don Piper wirklich Jahre damit verbracht hat, seine Erlebnisse zu reflektieren, bevor er sie aufschrieb. So wurde bei der Beschreibung seiner Himmelserfahrung vielen Fragen, die auftauchen könnten, bereits die Antwort vorweggenommen. Und auch insgesamt wirkt Pipers Buch sehr reflektiert, ja, nachdenklich. Lange beschäftigte ihn die Frage, warum Gott ihn zurückschickte und welche Aufgabe er hier auf der Erde noch hat.

Was mich an diesem Buch so beeindruckt hat, war die entwaffnende Ehrlichkeit des Autors. Er gibt dem Leser tiefe Einblicke in seine Gemütslage während der Genesungszeit und offenbart schonungslos seine Schwächen. Aus eigener Erfahrung mit schwerer Krankheit konnte ich manches nachempfinden. Deshalb fand ich es umso besser, dass Piper sich hier nicht zum Helden stilisiert / stilisieren lässt, sondern ganz klar und demütig sagt, dass er nicht weiß, warum er diese Erfahrung machen durfte und beschreibt, wie lange er damit auch gerungen hat. Sehr sympathisch wirkte auf mich ebenso das Lob für seinen Co-Autor, ohne den er das Buch wohl nie geschrieben hätte.

Die Himmelserfahrung, die Don Piper gemacht hat, ist sehr tröstlich und Mut machend, und dabei auf jeden Fall auch der Bibel entsprechend. Das Buch richtet sich entsprechend an Christen und setzt eine gewisse Kenntnis des christlichen Glaubens voraus. Hier wurde meiner Meinung nach allerdings die Chance vertan, die Grundlage für diese Erfahrung einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, denn übersinnliche Erlebnisse boomen ja seit vielen Jahren. Es wäre in meinen Augen eine tolle Möglichkeit gewesen, den Leser noch mehr auf Jesus hinzuweisen, als das nun in „90 Minuten im Himmel“ geschieht. Auf der anderen Seite hätte es dem Buch nicht geschadet, wenn die letzten paar (kurze) Kapitel weggefallen wären, da sie in erster Linie die Reaktionen von Menschen auf Pipers Bericht beschreiben.

Zusammenfassend ist „90 Minuten im Himmel“ das Zeugnis eines Menschen, der im 20. Jahrhundert eine Totenauferweckung am eigenen Leib erfahren hat. Sein Bericht vom Himmel tröstet und erinnert eindrücklich daran, dass das Leben hier auf der Erde nur ein Schatten von dem ist, was uns danach erwartet.

Bewertung vom 25.12.2014
Oke, Janette; Bunn, Davis T.

Die Frau des Zenturio


sehr gut

Janette Oke war mir bisher vor allem aufgrund ihrer Siedler-Reihe ein Begriff, die seit einigen Jahren auch erfolgreich verfilmt wird und zur Zeit der ersten Siedler in den USA spielt. „Die Frau des Zenturio“ ist jedoch in einer völlig anderen Zeitepoche angesiedelt – und zwar zur Zeit Jesu, ca. 33 n. Chr.

Im Mittelpunkt der Handlung steht die junge Judäerin Lea, die im Haus des Statthalters Pontius Pilatus als Dienerin beschäftigt ist und aus nächster Nähe miterlebt hat, wie sehr die Ereignisse um Jesu Kreuzigung besonders ihre Herrin, die Frau von Pilatus, mitgenommen haben. Doch auch Pilatus kann den Mann nicht vergessen, den er auf Wunsch des Hohen Rates kreuzigen ließ. Während seine Frau Lea den Auftrag erteilt, unter den Nachfolgern Jesu Nachforschungen anzustellen, setzt Pilatus auf einen seiner zuverlässigsten römischen Offiziere, den Gallier Alban, der herausfinden soll, was es mit den Gerüchten um das leere Grab auf sich hat. Was die beiden bei ihrer Suche entdecken, stellt nicht nur ihre eigene Welt auf den Kopf und schon bald müssen Lea und Alban Entscheidungen treffen, die schwerwiegende Konsequenzen für ihre Zukunft haben …

Obwohl dieses Buch nur eine Zeitspanne von wenigen Wochen abdeckt, ist die Handlung so dicht erzählt, dass es einem beim Lesen viel länger vorkommt. Die Autoren haben gut recherchiert und viele historische Fakten in ihre Geschichte mit einfließen lassen. Meinem Eindruck nach tut Davis Bunn als Co-Autor Janette Oke sehr gut, da der Roman sehr viel Tiefe hat (was ich bei der Siedler-Reihe öfter mal vermisst habe) und die Figuren sehr lebensnah gezeichnet sind.

Der Roman ist Teil einer Trilogie (im Englischen „Acts of Faith“ genannt), die Bücher sind jedoch in sich abgeschlossen und haben jeweils andere Charaktere als Protagonisten. Im zweiten Teil („Die Flamme der Hoffnung“) spielen Alban und Lea daher nur noch eine Nebenrolle. Dieses Konzept finde ich sehr passend, da so deutlich wird, dass es in erster Linie darum geht, ein authentisches Bild der ersten Christen und ihrer Lebenswelt nachzuzeichnen, ohne dabei auf eine gute (Liebes-)Geschichte zu verzichten.

Bei diesem ersten Teil hat mich allerdings die Beschreibung der Ereignisse an Pfingsten enttäuscht. Während des ganzes Buches wird zunächst unterschwellig, dann offenkundiger die Erwartung geschürt, dass an diesem Tag etwas Entscheidendes geschieht (was ja, wie Bibelleser wissen, auch der Fall war). Doch was die Autoren letztlich daraus gemacht haben, erfüllt diese Erwartungen in meinen Augen jedoch nicht. Somit bleibt es bei der Bewertung von 4 Sternen.

Bewertung vom 19.12.2014
Ezzo, Gary; Bucknam, Robert

Babywise - Schlaf gut, mein kleiner Schatz


weniger gut

Als ich „Babywise“ in diesem Jahr zu lesen begann, war unser erstes Kind gerade 5 Monate alt geworden und ich dachte mir: „Das passt ja!“ Doch leider musste ich feststellen: Bei diesem Buch stimmt leider vieles hinten und vorne nicht.

Im Zentrum steht, wie der Titel vermuten lässt, das Schlafen bzw. das Antrainieren eines Schlaf-Rhythmus nach der Methode „Elterngelenktes Füttern“ (EFG). Hierbei steht klar das Wohl der Eltern im Vordergrund, nicht das Wohl des Kindes. Es wird außerdem suggeriert, dass alle Kinder sich in das vorgestellte Schema von Ezzo und Bucknam pressen lassen und nach 6-8 Wochen durchschlafen. Zwar wird netterweise auch mehrmals gesagt, dass jedes Kind individuell ist, aber letztlich gestehen sie nur Abweichungen von wenigen Wochen zu, bis sich ein Kind auf diesen Rhythmus eingestellt haben soll.

Dass ein Baby sich schlichtweg einzufügen hat in das Leben seiner Eltern, ist in meinen Augen eine fatale Einstellung für die gesunde Entwicklung eines Säuglings, der keine andere Möglichkeit hat, seine Bedürfnisse zu äußern als eben durch Schreien. Die Studien, die die Autoren anführen, um ihre Theorie zu belegen, sind meiner Meinung nach wissenschaftlich höchst fragwürdig, sowohl in punkto Fallzahlen, als auch im Hinblick auf die Methoden, da sie sich nicht überprüfen lassen.

Was neben diesen inhaltlichen Punkten irritiert, ist die Herangehensweise der Autoren. Eigentlich ist „Babywise“ eine Einführung für Eltern in das erste Jahr mit ihrem Baby. Das Buch enthält viele gute und Anregungen zum Thema Stillen, Säuglingspflege, etc., die auf dem heutigen Kenntnisstand sind, und darüber hinaus wertvolle medizinische Hinweise (was bei einem Kinderarzt ja auch zu erwarten ist). Der Buchaufbau, Titel und Klappentext sind jedoch alle so um die propagierte EFG-Methode herum strukturiert, dass diese positiven Aspekte unter den Tisch fallen bzw. man sich erst beim Lesen des Buches dessen bewusst wird. Allerdings sind mir beim Lesen auch viele Tipps und Ansichten begegnet (z. B. zum Tragetuch, Schlafen in einem Bett, Bauchlage, Fieber), die ich fragwürdig bzw. übertrieben und unsinnig fand.

Zusammenfassend halte ich dieses Buch für gefährlich, denn es weckt falsche Erwartungen bei Eltern und vermittelt falsche Erkenntnisse über die Entwicklung von Kindern im ersten Lebensjahr. Obwohl das Buch bei Gerth Medien, einem christlichen Verlag, erschienen ist, fehlt im jeglicher Bezug zum christlichen Glauben. Ironischerweise ist im selben Verlag ein Buch zur Entwicklung von Kindern erschienen („Die Herzen unserer Kinder berühren“), das ich sehr empfehlen kann - und dessen Erkenntnisse und Ansätze völlig im Gegensatz zu „Babywise“ stehen. Mein Fazit für alle (werdenden) Eltern lautet also: Finger weg!

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.11.2014
Omartian, Stormie

Mein Gebet macht uns stark


ausgezeichnet

Dieses Buch kann Ehen retten!

„Mein Gebet macht uns stark“ ist inzwischen auch auf dem deutschen Markt zu einem echten Klassiker geworden und erscheint mittlerweile in der 14. Auflage. Diese Neuauflage von 2014 enthält ein zusätzliches Kapitel, sodass das Buch nun aus insgesamt 31 Kapiteln besteht – perfekt, um einen Monat lang für seinen Mann zu beten und danach wieder von vorn zu beginnen!

Die einzelnen Kapitel sind unterschiedlichen Aspekten und Bereichen des Lebens gewidmet. Manche sind naheliegend (wie z. B. „Seine Arbeit“, „seine Sexualität“, „seine Finanzen“, „seine Gesundheit“, „sein Glaube“), andere erfrischend originell. Vom Aufbau her sind sie alle gleich: Zunächst erläutert Omartian das jeweilige Thema, erklärt, warum es wichtig ist, dafür zu beten, und würzt das Ganze mit entsprechenden Beispielen aus dem wahren Leben. Danach erscheint ein Beispielgebet und unter dem Abschnitt „Kraft aus Gottes Wort“ sind noch einmal eine Reihe relevanter Bibelstellen aufgeführt.

Das klingt zunächst recht simpel. Was begeistert mich also so an „Mein Gebet …“?
Zunächst einmal die Grundlage, die die Autorin mit ihrer Einleitung über „Die Macht des Gebets“ schafft. Sie lässt keinen Zweifel daran, dass wir als Ehefrauen eine wichtige Rolle spielen und es einen gravierenden Unterschied macht, ob wir für unseren Mann beten oder nicht. Gleichzeitig hält sie uns schonungslos den Spiegel vor und betont, dass es dabei auch Situationen gibt, in denen wir gefühlsmäßig überhaupt nicht für unseren Mann beten wollen und vielleicht sogar so weit sind, dass wir unsere Ehe bereits aufgeben möchten. Deshalb beginnt das erste Kapitel auch mit „Seiner Frau“, denn Gebet verändert zuerst einmal den, der betet.

Das Geheimnis für den Erfolg von „Mein Gebet …“ liegt auch darin begründet, dass bestimmt die Hälfte der Texte gar nicht von Stormie Omartian selbst stammen. Oft lässt sie die Bibel für sich sprechen bzw. belegt ihre Aussagen schlüssig mit entsprechenden Bibelzitaten. Hier wird deutlich, dass sie von ihrem Pastor Jack Hayford geprägt wurde, der der Heiligen Schrift einen ähnlich hohen Stellenwert zuschreibt. Und Gottes Wort hat bekanntlich eine immense Kraft …

Da ich seit Jahren die englische Originalfassung des Buches nutze, um für meinen Mann zu beten, war ich sehr gespannt auf die deutsche Ausgabe. Und hier fand ich schließlich noch einen weiteren Grund für die weite Verbreitung im deutschsprachigen Raum: Die Übersetzerin, Damaris Müller, hat wirklich großartige Arbeit geleistet und mit viel Geschick die manchmal schwierigen Formulierungen gekonnt ins Deutsche übertragen. Besser geht es kaum – ein großes, kollegiales Lob!

Ich empfehle „Mein Gebet macht uns stark“ ausdrücklich jeder verheirateten Frau und auch bereits allen, die erst noch auf eine Ehe zusteuern. Es ist nie zu früh oder zu spät, mit dem Gebet für seinen (potenziellen) Mann zu beginnen. Ich bin überzeugt: Dieses Buch kann Ehen retten!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.