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Andersleser

Bewertungen

Insgesamt 247 Bewertungen
Bewertung vom 17.06.2020
Collins, Suzanne

Die Tribute von Panem X: Das Lied von Vogel und Schlange / Die Tribute von Panem Bd.4


sehr gut

An sich würde ich sagen, hat mir das Buch schon gefallen, aber es hat durchaus auch seine Schwächen und kommt ganz sicher nicht an die Trilogie heran. Aber kann oder muss man das denn erwarten?

Als erstes muss man sich natürlich im Klaren darüber sein, dass man hier Snow als Protagonisten hat und die Erzählperspektive, entgegen der Trilogie, aus Sicht eines Erzählers ist. Aber auch die gesamte Stimmung ist natürlich völlig anders als in den Panem Büchern, was für mich aber von Anfang an klar war, denn es sind nunmal 64 Jahre dazwischen, der Krieg ist noch (überraschend) viel näher, es ist alles noch in den Anfängen. Überraschungen gibt es in diesem Buch allerdings viele, genauso Verbindungen zur Trilogie und zu bekannten Figuren, Dinge die man so nicht wusste oder erwartet hat. Doch ist die Art Spannung hier eine völlig andere. So würde ich das Buch tatsächlich nicht als spannend beschreiben, sondern viel mehr als interessant, da man ein paar Hintergrundinformationen bekommt. Es war einfach nicht so, als hätte es mir den Atem geraubt, oder als hätte es mich so sehr gefesselt, dass ich unbedingt weiterlesen muss - hat es nicht. Aber ich finde diese ganze Hintergrundgeschichte zu Panem und zu Snow wirklich sehr interessant, sodass ich trotzdem meine Freude daran hatte, die verschiedenen Informationen zusammenzusetzen. Das alles soll natürlich nicht heißen, dass es durchweg langweilig war. Es hatte zwar wirklich ein paar Längen, aber es war dennoch kein schlechtes Buch. Es konnte mich schlussendlich nur nicht komplett von sich überzeugen, dabei hat mir vor allem der Anfang des Buches sehr gut gefallen. Zur Mitte hin kamen dann nur leider die eben schon erwähnten Längen immer mal wieder dazwischen.
Die Charaktere sind da schon wieder eine ganz andere Sache. Man lern Coriolanus gut kennen, aber sympathisieren kann ich tatsächlich auch hier nicht mit ihm. Er war einfach nie ein wirklich sympathischer Charakter, aber damit muss man rechnen - man kennt ihn ja. Gestört hat mich das überhaupt nicht, denn es war so oder so faszinierend zu lesen wie er innerlich noch etwas "zerrissen" war. Was mich dagegen viel mehr überrascht hat war, dass der Großteil der Charaktere im Buch einfach blöd ist. Fies, eklig, unsympathisch oder bösartig. Dass fast durchgehend nur Charaktere existieren, die ich nicht leiden kann. Die einzig sympathischen Figuren waren für mich Tigris und Ma Plinth, alle anderen mochte ich einfach nicht, oder kannte ich zu wenig. Lucy Gray zum Beispiel kenne ich nach diesem Buch, wo sie neben Snow doch eine große Rolle hat, kaum. Ich kann nicht sagen ob ich sie mag oder nicht, weil ich eigentlich so gut wie nichts über sie weiß und ihre Szenen in mir nichts berührt hätten, was einen Ausschlag für Sympathie gegeben hätte. Genauso die Covey, sie kommen zu kurz vor um ein Urteil fällen zu können. Da kann ich höchstens die kleine Maude Ivory als einen tollen Charakter bezeichnen, da man von ihr noch am meisten erfährt und sie ein fröhliches, liebes Mädchen ist. Natürlich kommt auch noch ein Charakter vor, der gut ist, einer der wohl als Sympathieträger dienen soll und so ein kleiner Lichtblick in Sachen nette Charaktere ist - aber auch für ihn hatte ich absolut nichts übrig, ich fand ihn nur nervig. Er handelte mir zu dumm und unüberlegt. Seine Meinung und Einstellung ist toll - nur benimmt er sich einfach permanent zu naiv und dumm.

Abschließend bleibt mir hier nur zu sagen, dass man das Buch zwar durchaus lesen kann, ich aber nicht das Gefühl habe, als müsse ich es zwingend noch ein weiteres Mal lesen. Ich habe hier jetzt einige Kritikpunkte genannt, es klingt vielleicht im Gesamten auch etwas negativ, daher will ich nochmal sagen: Es ist kein schlechtes Buch! Es ist nur einfach nicht ganz das, was ich erwartet habe und bot mir dann doch zu wenig das mich gefesselt oder zum weiterlesen motiviert hat. Gerade nach dem sehr guten Anfang hätte ich mir einfach noch mehr gewünscht.

Bewertung vom 26.05.2020
Iriyama, Kaoru

Kochen wie in Japan (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ganz tolles Buch über die japanische Küche
Hier werden die Grundlagen sehr gut und leicht verständlich vermittelt, sollte man diese noch nicht haben. Aber auch für jeden anderen sollte dieses Buch gut funktionieren, denn es sind wirklich tolle Rezepte dabei, die alle durchaus machbar sind. Bei manchen Zutaten wird sogar erwähnt, was man als Ersatz nehmen könnte, wenn man diese nicht bekommt, was ich als wirklich positiv empfinde, ist das doch nicht in jedem Kochbuch der Fall.

Besonders gut gefallen mir aber auch die Einschübe, die allgemein zum Kochen in Japan, zur Kultur, etwas erklären. Sie sind nie lang, aber informativ und interessant.

Die Grundrezepte sind eine super Möglichkeit sein Essen von Anfang an wirklich selber zu Kochen, trotzdem wird erwähnt, dass man natürlich auch solche Dinge schon fertig kaufen kann um sich die Arbeit zu sparen. Ich persönlich finde es so aber schöner, da man so wirklich weiß was drin ist und es dann doch nochmal ganz anders schmeckt. Ich finde die selbstgemacht Dashi-Brühe eben doch am schönsten.

Begleitet wird alles von dem ein oder anderen Bild der Gerichte, die das gut gegliederte Kochbuch nochmal auflockern und verschönen können. Als zusätzlichen Bonus bekommt man hier tatsächlich auch Rezepte für "Nachspeisen" für Süße Dinge und nicht nur für ausschließlich "richtige" Mahlzeiten. Echt toll, nach sowas hatte ich gesucht!

Bewertung vom 13.05.2020
Oshikiri, Rensuke

Hi Score Girl Bd.1


gut

Ein Videospiel-Manga der anderen Art!
Dieser Manga ist tatsächlich mal etwas ganz anderes. Auch direkt im Bereich der Videospielgeschichten ist es hier einfach anders, denn hier geht es wirklich tiefer in die Materie. Die Spiele werden nicht nur oberflächlich erwähnt oder gespielt, hier wird tatsächlich auf echte Spiele, die es so wirklich gibt, eingegangen. Genauso findet die meiste Handlung natürlich in Spielehallen oder allgemein beim Gaming statt. So findet vor allem Street Fighter 2, welches zu der Zeit im Manga erst raus kam, sehr stark Erwähnung und wird mit am meisten gespielt. Ich persönlich hatte da keine Schwierigkeiten, da ich das Spiel selbst liebe, aber ich könnte mir vorstellen, dass jemand der es nicht kennt, Probleme mit den ganzen Namen und Techniken haben könnte.

Insgesamt finde ich es aber eine schöne Abwechslung einen Manga zu haben, der sich so stark in die Liebe zu Videospielen rein versetzt. Andererseits hätte ich gleichzeitig aber auch gern ein wenig mehr Handlung gehabt. Gerade auch bei der zweiten Hauptfigur Akira hätte ich mir das sehr gewünscht, denn im Grunde redet den kompletten Manga über nur Haruo, während Akira schweigt.
Das faszinierende ist für mich trotzdem die Beziehung der beiden Protagonisten untereinander und wie diese sich entwickelt. Auch ganz ohne das Akira spricht.

Wenn man Games und alte Konsolen, wie das SNES, oder Automaten gut findet, oder gern liest wie jemand über Videospiele redet und dazu noch einen ungewöhnlichen aber auch angenehmen Zeichenstil ansehen möchte, dem kann ich den Manga schon empfehlen. Aber für jedermann ist diese Geschichte meiner Meinung nach nicht geeignet, da es schon etwas speziell ist und man doch ein bisschen Grundwissen über die Spiele der 90er haben sollte. Das ist allerdings nur meine persönliche Meinung. Spaß hatte ich beim Lesen jedenfalls schon, auch wenn es mich nicht völlig umgehauen hat. Trotzdem bin ich doch neugierig, was im zweiten Band passieren wird, denn es fühlte sich für mich so an, als könne Teil 1 auch ein in sich geschlossener sein.

Bewertung vom 29.04.2020
Zillgens, Gerlis

Anna & Anto


ausgezeichnet

Wow. Einfach wow! Ich liebe dieses Buch total.
Die ersten Seiten fangen noch harmlos an, man lernt die Charaktere während einer Unterrichtsstunde kennen und durchlebt erstmal den Alltag der Zwillinge. Als dann aber die eigentliche Geschichte beginnt wird es schlagartig super witzig. Schon nach Seite 40 habe ich so viel gelacht, wie sicher noch bei keinem Buch. Der Humor ist einfach klasse, genauso aber auch der gesamte Schreibstil und die Art, wie die Autorin die Geschichte umgesetzt hat. Man kann das Buch sehr flüssig lesen und mag es eigentlich auch gar nicht zur Seite legen, einfach weil es so unheimlich viel Spaß macht! Ich wollte permanent wissen wie es weiter geht, wie es endet und was noch alles passieren wird.

Anna und Anto kann aber nicht nur Humor, das hier ist nicht einfach nur ein Buch, das auf viel Quatsch aus ist, nur um einen zum Lachen zu bringen. Man kennt sie ja, diese Körpertauschgeschichten. Natürlich bergen sie viel Humor, aber es gibt auch ernste Seiten, so auch hier. Zum Beispiel die Entwicklung der Person selbst, oder die Beziehungen zu anderen im Umfeld, die man auch mal hinterfragt, genauso wie sich selbst. Aber es werden auch Themen behandelt, die ich als sehr wichtig empfinde, die hier gut angesprochen und verpackt werden - auf natürliche Art, ohne erzwungen oder gestellt und gewollt zu wirken. Ob nun die Frage, in welchem Körper bin ich eigentlich, oder wen liebe ich? Eben all die Dinge, die einen bewegen können, gerade im Alter der Zwillinge. Eben Dinge, die mehr Verständnis brauchen.

Erzählt wird die Geschichte übrigens ausschließlich von Anna. Zwar hätte ich gern auch mal Antos Sicht gelesen, aber auch so war das Buch absolut toll und ein Buch, dem es an nichts fehlt. Ich kann es absolut jedem empfehlen! Es macht nicht nur Spaß, es bringt, für mich jedenfalls, auch viel rüber. Auch weil die Charaktere sich wirklich entwickeln konnten. Für mich ist dieses Buch ein absolutes Highlight diesen Jahres geworden.

Eine tolle Mischung aus Humor, Spaß und Ernst. Aus Fragen zu sich selbst, dem Leben und dem was wichtig ist.

Bewertung vom 25.04.2020
»Trindles & Read«, Laura Trinder und Benjamin Read

Emily und die geheime Nachtpost / Mitternachtsstunde Bd.1


sehr gut

Eine Parallelwelt, Magie und verschiedenste Wesen - eine ganz tolle Mischung für eine abenteuerliche Geschichte, die wirklich gut gelungen ist.
Mir hat das Buch schon von den ersten Seiten an sehr gefallen, es hat mich direkt in seinen Bann gezogen, obwohl zu dem Zeitpunkt die Mitternachtsstunde noch fern war. Aber schon am Anfang tauchen die ersten Rätsel auf, die unheimlich neugierig auf den Fortgang der Geschichte machen.

Ich mag hier vor allem die Charaktere und finde gerade Emily eine mutige und tolle Protagonistin, aber auch andere der nur kurz auftauchenden Personen haben mir sehr gefallen, denn auch diese scheinen einen ganz eigenen Charakter zu haben und nicht nur Zierde zu sein. Sie sind alle verschieden, so auch die Widersacher von Emily. Da freut man sich auf so manches wiedersehen im bald erscheinenden zweiten Band, denn auch über Emilys Familie würde ich wahnsinnig gern noch viel mehr erfahren.

Doch auch die ganze Welt hat mir gefallen, sie war schön ausgedacht und hatte ein gutes Grundgerüst, mit all den Wesen und den Begebenheiten dort. Für mich war die Mitternachtsstunde eine besondere und neue Welt. Ob nun durch ihre Entstehungsgeschichte oder der Vielfalt an Wesenheiten. Im Gesamtbild ist es einfach eine runde Sache gewesen und lässt sehr viel Raum für Fantasie. Wenn man sich mal überlegt, was alles für Gestalten in der Mitternachtsstunde existieren könnten, gibt es absolut nirgendwohin eine Grenze! Einfach toll. Das Buch bietet so einfach viel Potential für Fortsetzungen, regt aber auch an selbst kreativ zu werden und sich auszumalen, wie es auf Bildern aussehen könnte! Ich denke, gerade auch die angesprochene Altersgruppe könnte hier wirklich tolle Bilder bekommen und umsetzen.

Es hat Spaß gemacht das Abenteuer von Emily und Tarquin zu verfolgen, auch wenn ich mir wirklich mehr Auftritte von Hoggins gewünscht hätte. Allein vom Klappentext her hätte ich tatsächlich viel mehr Handlung von dem Igel erwartet, als schließlich im Buch zu sehen war, von ihm hatte ich eine ganz andere Vorstellung. Ansonsten war es aber wirklich eine tolle Geschichte, die mich sehr neugierig auf den zweiten Band macht. Und wer weiß? Vielleicht bekommt Hoggins ja dort mehr Handlung? Es scheint jedenfalls möglich. Ich bleibe nun gespannt und hoffe schon auf das ein oder andere Wiedersehen. Denn noch ist es nicht zu Ende!

Bewertung vom 15.04.2020
Gratz, Alan

Vor uns das Meer (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wie kann man sich ein Buch vorstellen, das in drei verschiedenen Jahrzehnten spielt? Ein Buch, mit drei verschiedenen Protagonisten und drei Fluchtgeschichten? Wie wird so ein Buch erzählt? Das habe ich mich jedenfalls gefragt und mir vorgestellt, dass sie vielleicht nacheinander in chronologischer Reihenfolge erzählt werden würden. Dadurch kam natürlich auch die Frage auf, ob es nicht wie eine Sammlung Kurzgeschichten rüber käme. Doch all meine Vermutungen erwiesen sich als vollkommen falsch. In diesem Buch werden die drei Geschichten, so viel Zeit auch zwischen den Charakteren liegt, gleichzeitig erzählt und finden im Verlauf immer wieder kleine Überschneidungen und Berührungspunkte, die die einzelnen Geschichten miteinander verknüpfen können. So fängt das Buch zwar aus Josefs Sicht an, wechselt im zweiten Kapitel aber schon zu Isabel und im dritten zu Mahmoud. So geht es das gesamte Buch weiter, immer in gleicher Reihenfolge. Da habe ich mich zwischendurch richtig geärgert, wenn es an einer besonders gemeinen Stelle endete und musste mich gerade Anfangs erst daran gewöhnen, dass mit jedem Kapitel ein völlig anderes Geschehen in anderer Zeit und an anderen Orten gezeigt wird. Gleichzeitig macht gerade dieser Wechsel das Buch zu etwas besonderem und lässt es zu einem sehr guten Buch werden. Es ist einfach nur faszinierend wie die einzelnen Schicksale sich berühren, obwohl so viele Jahre dazwischen liegen. Alles ist miteinander verbunden. Wie berühren mehr Leben als wir glauben.

Dieses Buch war einfach gut und konnte mich im Verlauf wirklich von sich überzeugen. Die Geschichten selbst sind natürlich alles andere als schön und werden auch nicht beschönigt, aber immer noch passend für die empfohlene Altersgruppe rüber gebracht. Dennoch ist es wirklich gut geschrieben und kann die Schicksale der drei Protagonisten glaubwürdig und gut rüberbringen. Man hat das Gefühl, als bekäme man tatsächlich einen Einblick in die Situationen, wenn auch in abgeschwächter Form. Denn ich bilde mir nicht ein, dass ich dadurch sehe, wie es in der Realität aussieht.

Es sind traurige Geschichten. Tragisch, gemein und ungerecht. Man fragt sich, warum das alles so sein musste, sein muss? Warum sind Menschen so? Die Aussichtslosigkeit kommt hier auf jeden Fall rüber, aber auch die Hoffnung kann man spüren. Denn Hoffnung haben sie alle gemeinsam. Allgemein hat das Buch meiner Meinung nach viele Emotionen rüberbringen können, leider auch viel Traurigkeit und Wut, denn es ist nun mal kein schönes Erlebnis. Aber für mich ist ein Buch, das Emotionen transportieren und auslösen kann, das einen berühren und sogar zum Weinen bringen kann, ein gutes Buch ist. Es zeigt doch, dass es etwas in einem anspricht, dass einem etwas nicht ganz gleichgültig ist und es einem nah geht. Dass es bewegt.

Diese Geschichten bedeuten etwas. Und sie sollten gelesen werden. Man muss sie sehen. Hören. Wenn man immer alles ignoriert, kann sich ja auch nichts ändern, oder?
Übrigens kann ich auch das Nachwort des Autors empfehlen zu lesen. Er erzählt noch ein bisschen was zu dem Buch, zu den Figuren. Denn an sich sind die Charaktere zwar frei erfunden, aber es gibt eben auch welche, die real existiert haben und andere, die reale Vorbilder hatten. Auch erfährt man noch zu den allgemeinen Geschehnissen Dinge, die wieder einen ganz neuen Blick auf das Buch geben und auch sehr interessant sind.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.04.2020
Vogt, Judith;Vogt, Christian

Der Krumme Mann der Tiefe / Die dreizehn Gezeichneten Bd.3


ausgezeichnet

Weiter geht's mit dem Abenteuer in Sygna und Naronne! Und natürlich auch in der Verkehrten Stadt. Denn all die Abenteuer die schon in Band 2 begannen, werden hier direkt fortgesetzt. Aber auch neues kommt hinzu und lässt einem so zu neuen, aber vor allem alten lieb gewonnenen Charakteren zurückkehren und hoffen und bangen.

Dieser Band ist ein unglaublicher Abschlussband, der mich völlig begeistern und mitreißen konnte. Das Buch ist nicht einfach nur spannend, es ist an manchen Stellen gefühlt geradezu nervenaufreibend spannend. Dazu dann noch verschiedene Emotionen, die in bestimmten Szenen wachgerufen werden als hätten die Autoren selbst die Macht über das Wortzeichen. Die Handlung an sich, die ganze Geschichte! Die beiden Autoren haben sich hier definitiv selbst übertroffen und konnten ihre Geschichte nochmal steigern und noch eine Stufe höher heben. Es ist einfach nur faszinierend, wie ich von Band zu Band immer mehr Begeisterung für diese Geschichte und die Figuren gespürt habe. Wie sich alles steigert und schließlich "explodiert".

Alles ist stimmig, wirkt aber nie zu konstruiert oder gekünstelt. Es ist nie zu offensichtlich gewollt und kann so immer überraschen. Beim Lesen konnte ich gar nicht glauben, wie man überhaupt zu einem Ende kommen soll, denn auch hier passiert so viel, und auch so viel schlimmes; da glaubt man es müsse noch ein vierter Band kommen. Ich kann kaum beschreiben, durch was für ein Wechselbad der Gefühle ich gegangen bin. Aber ich habe bei weitem nicht nur positive Emotionen gehabt. Meine güte, man muss in diesem Buch sogar mit leiden! Doch trotz allem kann die Geschichte hier sehr gut abgeschlossen werden und ein zufriedenstellendes und passendes Ende liefern. Und auch das wieder stimmig, durchdacht und mit perfektem Timing!

Mich hat Band drei der dreizehn Gezeichneten jedenfalls völlig umgehauen. Ich kann nur jedem diese Reihe empfehlen. Sie ist spannend, vielschichtig, hat Tiefe und unterschiedliche, spannende Figuren die toll ausgearbeitet sind. Selbst Nebenfiguren werden nicht vernachlässigt und kommen plastisch rüber, kein Charakter ist einfach nur flach. Dazu die ganze Welt, die für sich schon einzigartig ist. Ein Magiesystem, wie ich es aus keiner anderen Geschichte kenne und das Thema der Rebellion und Revolution ganz groß und mittendrin. In Band drei dann auch noch Wesen, die ich auch noch aus absolut keiner Geschichte kannte! Hier ist viel Fantasie am Werk gewesen und das auch noch sehr gut durchdacht. Einfach toll!

Bewertung vom 02.04.2020
Wolf, Jennifer

Das Lied der Sonne


weniger gut

Ich finde es gar nicht so einfach Worte zu diesem Buch zu finden. Einerseits klang der Klappentext gut, ich habe mir viel darunter Vorgestellt und allein mit dem Thema, dass es mal ein Stamm ist der eine Rolle Spielt, hat man mich schon gehabt. Natürlich ist auch das Cover ein wirklich sehr schönes, welches mir gut gefällt. Aber so insgesamt konnte mich das Buch leider nicht wirklich begeistern. Anfangen tut alles schon damit, dass ich den Schreibstil einfach nicht mag, das klingt vielleicht blöd, ist aber so. Ich kam damit einfach nicht zurecht, vor allem da die Autorin in der Gegenwart schreibt, in dieser Zeitform zu lesen, wenn es dann noch in der ersten Person ist, das fand ich einfach unheimlich anstrengend. Ich musste mich permanent voll konzentrieren um die Wörter richtig zu lesen und nicht in den Zeiten zu springen. Meiner Meinung nach klingt es zusätzlich leider auch noch furchtbar, wenn es so geschrieben ist - aber das sieht mit Sicherheit jeder Mensch anders. Und auch ich habe mich nach etwas über der Hälfte durchaus etwas daran gewöhnen können.

Dennoch finde ich das Volk der Palilos sehr toll und spannend, ich hätte gern noch mehr über diese Menschen gelesen. Es kam mir so ein wenig wie eine Mischung aus Hawaii, verschiedene Urvölker und dem Film Vaiana vor. Wirklich schön! Allerdings ist das auch leider alles, denn wo es Anfangs erst noch so aussah, als könnte es ganz gut werden, schien schon nach kurzer Zeit die Tatsache durch, dass die Szenen meist nur sehr knapp abgehandelt werden. Die Reise, die eigentlich etwas länger ist, ist in unter 75 Seiten durchgezogen, die Brautschau findet kaum Erwähnung, Charaktere werden gefühlt auch ohne größeren Nutzen eingeführt, während man andere Nebencharaktere, wie zum Beispiel Laneas Begleiter zum Hof, eigentlich kaum Beachtung schenkt. Ein wenig mehr Beachtung finden die Palilos überhaupt erst nach weit über der hälfte des Buches. Und insgesamt kennt man nur sehr wenige dieser.

Man hätte einfach deutlich mehr aus der Geschichte herausholen können, denke ich. Wenn man vielleicht die Abschnitte der Reise auf zwei reduziert, diese aber ausführlicher gehalten hätte, einen auf dem Meer, einen am Land - dann hätte man auch die ganze Reisegruppe kennenlernen können, hätte mehr Informationen gehabt, mehr Welt gesehen. Und auch am Hof ging es so weiter, dass viel übersprungen und weggelassen und kurz mal eben abgehandelt wurde, während Vertrauen und Liebe zu Fremden Menschen in absolut unrealistischer schnelle da waren. Welcher Mensch bekommt ein Bauchkribbeln bei leeren, kalten Augen - auch wenn der Mensch dann plötzlich eine tolle Stimme hat? Ich kann schon allein die Liebesgeschichte einfach nicht nachvollziehen, das ging zu schnell, zu unrealistisch. Es passte einfach nicht. Manchmal habe ich mich auch wirklich gefragt, wie man auf 400 Seiten kommen kann, wenn man alles nur in Schnipseln abhandelt und nicht ausführlicher wird. Dazu dann noch die Tatsache, dass die versprochenen Intrigen so gut wie gar nicht vorhanden sind und die mangelnde Vielfalt von Gut und Böse, beziehungsweise der Grauzonen..

Kurz und Knapp

So insgesamt konnte mich dieses Buch einfach nicht fesseln. Mir fehlte Spannung und auch eine tiefere Handlung. Es war für mich einfach nicht ausgewogen und teilweise so auch einfach zu abgehackt. Ich hatte schlicht keine Lust weiterzulesen, auch wenn ich es getan habe. Vielleicht passte die Geschichte für mich nicht. Empfehlen kann ich das Buch aber leider nicht, es sei denn man möchte es sich einfach gern als Deko hinstellen, oder der Geschichte eine Chance geben - was man sowieso immer nach eigenem ermessen tun sollte. Für mich passte es nicht und mir tut es einfach für die Geschichte an sich leid, denn ich finde die Idee wirklich gut und denke, dass man mit ein paar Änderungen eine richtig tolle Geschichte hätte erzählen können. Aber so konnte sie mich leider nicht begeistern und mir nur Phasenweise den einen oder anderen besseren Abschnitt liefern.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.03.2020
Mochizuki, Jun

PandoraHearts Bd.2


ausgezeichnet

Wow der zweite Band von Pandora Hearts ist wirklich cool! Er schließt direkt an Band 1 an, kann sich aber sehr steigern. Noch immer liebe ich die Zeichnungen, die einfach hervorragend zur Story passen und sehr schön, aber auch dynamisch sind.

Von den Charakteren gibt es hier einige Überraschungen, denn es wird schon ein Geheimnis aufgedeckt. Dennoch bleibt noch viel im Verborgenen und lässt mich gespannt rätseln, was noch herauskommen wird. Eine sehr gelungene Fortsetzung, die nun, da die Einführung in die Welt und die Geschichte im ersten Teil gut abgeschlossen wurde, richtig durchstarten konnte. Ich bin wahnsinnig gespannt wie es weiter gehen wird und was es mit dem Willen des Abyss eigentlich ganz genau auf sich hat und wie es so im Gesamten eigentlich mit der Welt von Oz zusammenhängt. Auch bin ich immer noch sehr neugierig, was eigentlich Xerxes Antrieb bei der Sache ist. Ich bin mir noch nicht ganz im klaren ob er nun gut oder böse ist - oder ob es hier zu Grauzonen kommt.

Es bleiben noch viele Fragen, aber noch steht die Geschichte auch am Anfang. Einem sehr vielversprechenden Anfang. Nach dieser Fortsetzung ist die Reihe eine ganz klare Empfehlung!