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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
sonne63
Wohnort: 
Blumberg

Bewertungen

Insgesamt 231 Bewertungen
Bewertung vom 24.06.2018
Der Flüstermann / Laura Kern Bd.3
Shepherd, Catherine

Der Flüstermann / Laura Kern Bd.3


ausgezeichnet

Wer die zweite Chance nicht ergreift, ist tot

Wie macht sie das bloß? Jedes neue Buch von Catherine Shepherd fesselt aufs Neue. Sie hat immer wieder neue Ideen, neue Tötungsarten, neue Motive. Mehrere Handlungsstränge kreuzen sich gekonnt und werden im Laufe der Geschichte zu einem vollkommenem Ganzen. Ihre Figuren sind menschlich, zeigen Gefühle und Schwächen, was sie sehr sympathisch wirken lässt. Beschriebene Szenen lassen zudem eine deutlich fundierte Hintergrundrecherche erkennen. Dazu präsentiert sie die Handlung in einem gekonnt lockeren Schreibstil, der die Seiten beim Lesen nur so vorbeifliegen lässt.
Fazit:
Wer einen Shepherd-Thriller in die Hand nimmt, sollte sich eine ruhige, ungestörte Ecke suchen, denn einmal begonnen zu lesen, kann man fast nicht mehr damit aufhören. Da stellt auch „Der Flüstermann“ keine Ausnahme dar. Absolut top.

Bewertung vom 31.05.2018
Der Serbe
Scherf, H. C.

Der Serbe


ausgezeichnet

Zweiter Band der Thrillerreihe

Nun liegt also der zweite Band der Thrillerreihe um Kommissar Sven Spelzer vor. Geschickt verwebt H.C. Scherf die beiden Bände miteinander. Aber auch ohne Vorkenntnisse kann der Leser der Handlung im zweiten Band folgen.
Sehr fesselnd geschrieben, dabei auch wieder genug Raum für humorvolle Szenen und Dialoge, so kennen wir inzwischen den Schreibstil des Autors. Seite um Seite fliegt nur so dahin. Auch wenn die Geschichte fiktiv ist, so kann man der Handlung doch einen großen Bezug zur Realität attestieren. Allerdings sollte man sich im Klaren sein, dass es sich hier um einen waschechten Thriller handelt, Gänsehautfeeling inklusive. Stellenweise schauderte es mich so, dass mir fast das Blut in den Adern gefror. Was mich besonders faszinierte, war das Geschick des Autors, gekonnt zwei Handlungsstränge miteinander zu verweben. Das gab dem Ganzen eine besondere Note.

Fazit:
Gelungene Fortsetzung der Sven-Spelzer-Reihe. Aber Vorsicht! Das Grauen lauert zwischen den Seiten! Für Thrillerfans ein Genuss!

Bewertung vom 31.05.2018
Mordtiefe
Scherf, H. C.

Mordtiefe


ausgezeichnet

Auch Band drei ist ein Pageturner erster Klasse

Und schon hat er es wieder getan! Als ich entdeckte, dass bereits der dritte Band dieser Reihe erschienen ist, musste ich ihn unbedingt lesen.
Und was soll ich sagen? Wie nicht anders erwartet, ist H.C. Scherf mit dem dritten Band der Hollmann/Spelzer-Reihe wieder ein absoluter Pageturner gelungen. Dieses Mal spielt die Handlung rund um den Baldeneysee. Typisch für den Schreibstil des Autors sind seine humorvollen Dialoge, Wortwitz, aber auch eine Prise Philosophie. Man hat das Gefühl, zwischendurch, ja fast schon nebenbei, kleine Lebensweisheiten mit auf den Weg zu bekommen. Doch er kann auch ganz anders: knallhart, brutal, blutig. Er hat so viele unterschiedliche Figuren geschaffen, dass er die ganze Bandbreite seines schriftstellerischen Könnens unter Beweis stellen muss.
Einerseits lassen sehr gefühlvolle Beziehungsszenen fast schon Gänsehaut beim Leser entstehen, andererseits beschreibt er gewalttätige Szenen in solch einer Präzision, dass man die Bilder direkt vor Augen sieht und sich die Nackenhaare aufstellen. Dazu ein Spannungsbogen vom Feinsten, sowie zwei miteinander verwobene Handlungsstränge. Der Leser leidet regelrecht mit den Protagonisten mit. Dass der Schreibstil und der unheimlich große Wortschatz den Leser an das Buch fesselt, ist bei diesem Autor schon ein Markenzeichen.

Fazit:
Dieser Autor wird immer besser. Ich bin mir sicher, wir werden noch viel von ihm hören bzw. lesen. Also H.C., weiter so! Ich bin dabei!

Bewertung vom 20.05.2018
Die verlorenen Kinder
Seitz, Michael

Die verlorenen Kinder


sehr gut

Mord im Pflegeheim

In diesem Buch wird das Thema Kindesmissbrauch abgehandelt. Missbrauch in seiner schlimmsten Form. Die Opfer haben ihr ganzes Leben lang mit den Folgen zu kämpfen. Ein aussichtsloser Kampf, ohne die Chance auf ein Happy End. Angstzustände, Persönlichkeitsstörungen, Hass und Wut sind ständige Begleiter.
Um all dieses hat Michal Seitz seine Handlung gebaut. Dabei haben die Ermittler, allen voran der Detektiv Falco Brunner, so ihre ganz eigenen Probleme zu bewältigen.

Die Figuren sind gut ausgearbeitet, so dass sie schnell bildlich vor dem inneren Auge entstehen. Ihre Schwächen und Charakterzüge lassen sie sehr sympathisch erscheinen. Der Text ist gut und flüssig lesbar. Einzelne, österreichische Begriffe werden zum besseren Verständnis als Fußnote erklärt.

Das Thema ist gut vorbereitet worden. Man gewinnt den Eindruck, dass die ein oder andere Passage auf gut recherchierte Tatsachen beruht. Teilweise brutal, dann wieder voller Emotionen versucht der Autor die Gefühle der an der Handlung beteiligten Personen so authentisch wie möglich wiederzugeben, sei es Opfer oder Täter.

Fazit:
Insgesamt gute Lektüre zu einem schwierigen Thema. Lesenswert.

Bewertung vom 11.05.2018
Der Falter
Seitz, Michael

Der Falter


ausgezeichnet

Brandaktuelles Thema

Mit „Der Falter“ hat sich Michael Seitz an ein sehr schwieriges Thema herangewagt. Er beleuchtet äußerst facettenreich, was man unter dem Begriff „häusliche Gewalt“ so alles erwarten kann. Da gibt es die allseits bekannte körperliche Gewalt, sehr oft in Kombination mit sexuellen Übergriffen und Vergewaltigung in der Ehe. Doch auch in anderen Partnerschaften kann es zu Eskalationen kommen. Das übelste aber von allem überhaupt ist die Gewalt gegen Kinder, sexuell wie physisch. Kinder haben die geringste Chance sich zu wehren. Wie auch, handelt es sich doch in den meisten Fällen um Familienmitglieder. Außenstehende schauen oft einfach weg. Wo soll da Hilfe herkommen? Die Betroffenen sind dadurch oft so traumatisiert, dass es für sie unmöglich wird, ein normales Leben zu führen. Diese Art von Gewalt kann dir überall begegnen, unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft oder Wohnort.

Wie wird jemand zum Täter, wie zum Opfer? Warum fällt es den Opfern so schwer, sich die Opferrolle einzugestehen? Warum gibt es so wenig Hilfe? Warum ist die Dunkelziffer so hoch?
All diese Fragen und noch viel mehr werden in diesem Roman gestellt. Der Autor kann mit einer guten Recherchearbeit aufwarten (vielleicht handelt es sich aber auch um Erfahrungswerte?). Alles in diesem Buch hat Hand und Fuß. Sehr detailliert, teilweise auch sehr brutal, zeichnet Michael Seitz die Rolle der Opfer nach. Man leidet unheimlich mit, liest stellenweise fassungslos und schockiert, was den Protagonisten widerfährt. Und das Schlimmste dabei: Das alles könnte genauso, jederzeit auch überall bei uns passieren.

Die Hauptfiguren sind gut ausgearbeitet, mit Ecken und Kanten. Personen eben, wie du und ich, mit gutem Wiedererkennungswert für weitere Folgen. Der Text ist flüssig zu lesen, beinhaltet aber auch anspruchsvolle Passagen. Teilweise fließen Erkenntnisse aus der Psychologie mit ein. Dazu hat der Autor dieses anspruchsvolle Thema in eine Geschichte gepackt, die über alles verfügt, was spannende Unterhaltung braucht.

Fazit:
Spannend, real und schockierend. Ein Buch, das nicht nur an der Oberfläche kratzt und dich sicherlich noch für eine Weile innerlich beschäftigen wird.
Absolut empfehlenswert, nicht nur für Krimifans.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.04.2018
Jazz trifft Beat (eBook, ePUB)
Boyd, Lyl

Jazz trifft Beat (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Generationen im Wandel der Zeit
Ach Lyl, was für eine Geschichte! Du hast uns einen Spiegel der heutigen Zeit vorgehalten. Übrigens sehr detailliert, mit Fachausdrücken gespickt. Ich kenne die Wirkung von Musiktherapie bei Demenzkranken aus eigenem Umfeld. Deshalb wirft diese Geschichte auch bei mir die Frage auf, ob hier eigene Erlebnisse verarbeitet wurden.
Unser Leben, ob kurz oder lang, unterliegt einem stetigen Wandel. Fortschritt und Veränderungen gehören nun einmal zum Leben dazu. Doch wenn wir mit Vergangenem schöne Erinnerungen verbinden, dann tut dieser Wandel auch weh. Dasselbe gilt natürlich auch, wenn sich uns nahestehenden Personen durch Krankheit oder Alter verändern. Wir vermissen dann sehr die Eigenschaften, die wir einmal so an ihnen geliebt haben und die nun nur noch selten zum Vorschein kommen. Doch manchmal, mit etwas Glück, kann man für kurze Zeit einen Augenblick der Vergangenheit zurückholen.

Fazit:
Auch wenn sich unser Leben mit den Jahren ändert, so können wir in schweren Zeiten immer noch durch schöne Erinnerungen neue Kräfte sammeln. Erinnerungen sind unvergänglich, manchmal leider nur sehr tief vergraben.

Bewertung vom 17.04.2018
Während du schläfst
Croft, Kathryn

Während du schläfst


ausgezeichnet

Mord in der Nachbarschaft

Meinung:
Zuerst geht die Handlung ganz gemütlich los. Eine ganz normale Familie mit ganz normalen Alltagssorgen. Die pubertierende Tochter z.B. ist ein Teil davon. Doch dann tritt etwas ein, mit dem niemand rechnen konnte. Das Leben wird gehörig durcheinandergewirbelt. Auf einmal ist nichts mehr so, wie es war. Es dauert ein bisschen, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt. Doch dann wird es immer spannender. Die Autorin legt haufenweise falsche Spuren. Am Ende entpuppt sich der Täter als absolutes Überraschungsmoment.
Gleichzeitig zeigt Kathrin Croft auf, wie eine Familie durch dick und dünn geht, sich ihren Problemen stellt und nicht gleich das Handtuch wirft. Auch wenn die betroffenen Personen teilweise schon sehr an ihre Grenzen stoßen.
Guter Schreibstil, gute Schriftgröße, gute Buchqualität.

Fazit:
Ein Thriller, bei dem es etwas dauert, bis er Fahrt aufnimmt. Doch dann wird es spannend und überrascht mit einem unvorhersehbaren Schluss. Gute Unterhaltung. Lesenswert.

Bewertung vom 30.03.2018
Das Dienstverhältnis
Rylee, Kim

Das Dienstverhältnis


ausgezeichnet

Stalking hinter den Kulissen

In diesem Buch zeigt Kim Rylee die Facetten des Stalkings auf. Zuerst fühlt man sich geehrt, dann genervt, bis man schlussendlich vor Angst kaum noch vor die Tür gehen mag. Das alles in Zusammenhang mit den vielfältigen Aufgaben und Geschehnissen rund um eine Theateraufführung ist von der Autorin schon recht gut in Szene gesetzt worden. Dem Leser begegnen Freunde die zusammenhalten, hysterische Diven, aufstrebende Künstler, uneinsichtige Fans und alles, was man sich so im Zusammenhang mit dem Showbusiness vorstellt. Selbst Sex ist ein Thema.
Das Buch selber ist sehr gut geschrieben. Der Text lässt sich flüssig lesen. Es wird ein guter Spannungsbogen aufgebaut. Der Schluss ist sehr überraschend und nicht vorhersehbar. Allerdings ging es mir am Schluss etwas zu rasant zu. Da hätte ich mir ein bisschen mehr Ausschmückung gewünscht. Allerdings könnte ich mir auch gut vorstellen, dass dieses Buch eine Fortsetzung bekommt. Wenn dann die Autorin diesen Schluss in einer überarbeiteten Fassung mit mehr Details an den Anfang des Fortsetzungsromans stellen würde, dann ist der Schluss von „Das Dienstverhältnis“ genau richtig gewählt. Eine etwas andere Art eines Cliffhangers, sozusagen.

Fazit:
Gut geschriebener Spannungsroman aus dem Theatermilieu mit Fortsetzungspotential. Empfehlenswert.