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sonne63
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Blumberg

Bewertungen

Insgesamt 233 Bewertungen
Bewertung vom 30.07.2018
Essig, Rolf-Bernhard

Da haben wir den Salat!


ausgezeichnet

Sprichwörter aus aller Welt

Sprichwörter. Sie bereichern unser Leben, sind kleine Weisheiten für jeden Tag. Ein Sprichwort erklärt meist eine Situation, ohne viel drumherum sagen zu müssen. Jeder weiß, was gemeint ist. Doch Sprichwörter gibt es nicht nur hier bei uns. Sie werden auf der ganzen Welt benutzt. Manche gab es schon vor hunderte von Jahren, andere wiederum sind nahezu neu.
Dieses Buch ist ein kleines Kleinod. Die ganze Familie kann ihren Spaß daran finden. Ob als Vorlesebuch für die Kleinen vor dem Einschlafen oder als Informationsbuch, um etwas über fremde Kulturen zu erfahren, für alle ist etwas geboten. Dazu ist es sehr interessant gestaltet: Lustige Illustrationen von Regina Kehn, einer bekannten Illustratorin aus Hamburg, begleiten jede einzelne Geschichte. Der Einband ist auffallend bunt und ansprechend gestaltet. Zudem liegt das Buch in Hardcoverqualität vor. Auch nach dem hundertsten Hervorkramen und Aufschlagen wird das Buch keinen Schaden nehmen, was ebenso für die einzelnen Seiten gilt, die aus festem Papier gestaltet wurden.
Der Schreibstil ist locker, humorvoll, interessant, informativ. Langeweile kommt hier garantiert nicht auf.

Fazit:
Eine sprichwörtliche Reise um die Welt für die ganze Familie. Sehr beeindruckend. Es macht unheimlich Spaß, die vielen neuen Sprichwörter zu entdecken. Sehr empfehlenswert.

Bewertung vom 30.07.2018
Korten, Astrid

Gleis der Vergeltung


ausgezeichnet

Fulminantes Psychodrama

Immer noch klingt die Handlung in mir nach. Mein Herz klopft, Gänsehaut überzieht meinen ganzen Körper. Absolut perfekt baut Astrid Korten diese Geschichte auf. Von Anfang an wird man in den Bann gezogen. Man versteht Lynns Handlungsweise, auch wenn sie gleichzeitig schockiert. Doch dann wendet sich das Blatt. Plötzlich ist alles ganz anders, als der erste Eindruck glauben ließ. Zusammenhänge lösen sich auf, neue entstehen. Und plötzlich ist Lynn kein Racheengel mehr, sondern sieht sich mit einer unglaublichen Wahrheit konfrontiert. Am Ende steht fest: Das Böse ist viel schlimmer, als man sich vorstellen kann.

Fazit:
Einer der besten Psychothriller, die ich in der letzten Zeit las. Äußerst überraschende Wendungen und ein absolut unvorhersehbarer Schluss sorgen für Spannung, die atemlos macht. Hervorragend!

Bewertung vom 24.06.2018
Shepherd, Catherine

Der Flüstermann / Laura Kern Bd.3


ausgezeichnet

Wer die zweite Chance nicht ergreift, ist tot

Wie macht sie das bloß? Jedes neue Buch von Catherine Shepherd fesselt aufs Neue. Sie hat immer wieder neue Ideen, neue Tötungsarten, neue Motive. Mehrere Handlungsstränge kreuzen sich gekonnt und werden im Laufe der Geschichte zu einem vollkommenem Ganzen. Ihre Figuren sind menschlich, zeigen Gefühle und Schwächen, was sie sehr sympathisch wirken lässt. Beschriebene Szenen lassen zudem eine deutlich fundierte Hintergrundrecherche erkennen. Dazu präsentiert sie die Handlung in einem gekonnt lockeren Schreibstil, der die Seiten beim Lesen nur so vorbeifliegen lässt.
Fazit:
Wer einen Shepherd-Thriller in die Hand nimmt, sollte sich eine ruhige, ungestörte Ecke suchen, denn einmal begonnen zu lesen, kann man fast nicht mehr damit aufhören. Da stellt auch „Der Flüstermann“ keine Ausnahme dar. Absolut top.

Bewertung vom 31.05.2018
Scherf, H. C.

Der Serbe


ausgezeichnet

Zweiter Band der Thrillerreihe

Nun liegt also der zweite Band der Thrillerreihe um Kommissar Sven Spelzer vor. Geschickt verwebt H.C. Scherf die beiden Bände miteinander. Aber auch ohne Vorkenntnisse kann der Leser der Handlung im zweiten Band folgen.
Sehr fesselnd geschrieben, dabei auch wieder genug Raum für humorvolle Szenen und Dialoge, so kennen wir inzwischen den Schreibstil des Autors. Seite um Seite fliegt nur so dahin. Auch wenn die Geschichte fiktiv ist, so kann man der Handlung doch einen großen Bezug zur Realität attestieren. Allerdings sollte man sich im Klaren sein, dass es sich hier um einen waschechten Thriller handelt, Gänsehautfeeling inklusive. Stellenweise schauderte es mich so, dass mir fast das Blut in den Adern gefror. Was mich besonders faszinierte, war das Geschick des Autors, gekonnt zwei Handlungsstränge miteinander zu verweben. Das gab dem Ganzen eine besondere Note.

Fazit:
Gelungene Fortsetzung der Sven-Spelzer-Reihe. Aber Vorsicht! Das Grauen lauert zwischen den Seiten! Für Thrillerfans ein Genuss!

Bewertung vom 31.05.2018
Scherf, H. C.

Mordtiefe


ausgezeichnet

Auch Band drei ist ein Pageturner erster Klasse

Und schon hat er es wieder getan! Als ich entdeckte, dass bereits der dritte Band dieser Reihe erschienen ist, musste ich ihn unbedingt lesen.
Und was soll ich sagen? Wie nicht anders erwartet, ist H.C. Scherf mit dem dritten Band der Hollmann/Spelzer-Reihe wieder ein absoluter Pageturner gelungen. Dieses Mal spielt die Handlung rund um den Baldeneysee. Typisch für den Schreibstil des Autors sind seine humorvollen Dialoge, Wortwitz, aber auch eine Prise Philosophie. Man hat das Gefühl, zwischendurch, ja fast schon nebenbei, kleine Lebensweisheiten mit auf den Weg zu bekommen. Doch er kann auch ganz anders: knallhart, brutal, blutig. Er hat so viele unterschiedliche Figuren geschaffen, dass er die ganze Bandbreite seines schriftstellerischen Könnens unter Beweis stellen muss.
Einerseits lassen sehr gefühlvolle Beziehungsszenen fast schon Gänsehaut beim Leser entstehen, andererseits beschreibt er gewalttätige Szenen in solch einer Präzision, dass man die Bilder direkt vor Augen sieht und sich die Nackenhaare aufstellen. Dazu ein Spannungsbogen vom Feinsten, sowie zwei miteinander verwobene Handlungsstränge. Der Leser leidet regelrecht mit den Protagonisten mit. Dass der Schreibstil und der unheimlich große Wortschatz den Leser an das Buch fesselt, ist bei diesem Autor schon ein Markenzeichen.

Fazit:
Dieser Autor wird immer besser. Ich bin mir sicher, wir werden noch viel von ihm hören bzw. lesen. Also H.C., weiter so! Ich bin dabei!

Bewertung vom 20.05.2018
Seitz, Michael

Die verlorenen Kinder


sehr gut

Mord im Pflegeheim

In diesem Buch wird das Thema Kindesmissbrauch abgehandelt. Missbrauch in seiner schlimmsten Form. Die Opfer haben ihr ganzes Leben lang mit den Folgen zu kämpfen. Ein aussichtsloser Kampf, ohne die Chance auf ein Happy End. Angstzustände, Persönlichkeitsstörungen, Hass und Wut sind ständige Begleiter.
Um all dieses hat Michal Seitz seine Handlung gebaut. Dabei haben die Ermittler, allen voran der Detektiv Falco Brunner, so ihre ganz eigenen Probleme zu bewältigen.

Die Figuren sind gut ausgearbeitet, so dass sie schnell bildlich vor dem inneren Auge entstehen. Ihre Schwächen und Charakterzüge lassen sie sehr sympathisch erscheinen. Der Text ist gut und flüssig lesbar. Einzelne, österreichische Begriffe werden zum besseren Verständnis als Fußnote erklärt.

Das Thema ist gut vorbereitet worden. Man gewinnt den Eindruck, dass die ein oder andere Passage auf gut recherchierte Tatsachen beruht. Teilweise brutal, dann wieder voller Emotionen versucht der Autor die Gefühle der an der Handlung beteiligten Personen so authentisch wie möglich wiederzugeben, sei es Opfer oder Täter.

Fazit:
Insgesamt gute Lektüre zu einem schwierigen Thema. Lesenswert.

Bewertung vom 11.05.2018
Seitz, Michael

Der Falter


ausgezeichnet

Brandaktuelles Thema

Mit „Der Falter“ hat sich Michael Seitz an ein sehr schwieriges Thema herangewagt. Er beleuchtet äußerst facettenreich, was man unter dem Begriff „häusliche Gewalt“ so alles erwarten kann. Da gibt es die allseits bekannte körperliche Gewalt, sehr oft in Kombination mit sexuellen Übergriffen und Vergewaltigung in der Ehe. Doch auch in anderen Partnerschaften kann es zu Eskalationen kommen. Das übelste aber von allem überhaupt ist die Gewalt gegen Kinder, sexuell wie physisch. Kinder haben die geringste Chance sich zu wehren. Wie auch, handelt es sich doch in den meisten Fällen um Familienmitglieder. Außenstehende schauen oft einfach weg. Wo soll da Hilfe herkommen? Die Betroffenen sind dadurch oft so traumatisiert, dass es für sie unmöglich wird, ein normales Leben zu führen. Diese Art von Gewalt kann dir überall begegnen, unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft oder Wohnort.

Wie wird jemand zum Täter, wie zum Opfer? Warum fällt es den Opfern so schwer, sich die Opferrolle einzugestehen? Warum gibt es so wenig Hilfe? Warum ist die Dunkelziffer so hoch?
All diese Fragen und noch viel mehr werden in diesem Roman gestellt. Der Autor kann mit einer guten Recherchearbeit aufwarten (vielleicht handelt es sich aber auch um Erfahrungswerte?). Alles in diesem Buch hat Hand und Fuß. Sehr detailliert, teilweise auch sehr brutal, zeichnet Michael Seitz die Rolle der Opfer nach. Man leidet unheimlich mit, liest stellenweise fassungslos und schockiert, was den Protagonisten widerfährt. Und das Schlimmste dabei: Das alles könnte genauso, jederzeit auch überall bei uns passieren.

Die Hauptfiguren sind gut ausgearbeitet, mit Ecken und Kanten. Personen eben, wie du und ich, mit gutem Wiedererkennungswert für weitere Folgen. Der Text ist flüssig zu lesen, beinhaltet aber auch anspruchsvolle Passagen. Teilweise fließen Erkenntnisse aus der Psychologie mit ein. Dazu hat der Autor dieses anspruchsvolle Thema in eine Geschichte gepackt, die über alles verfügt, was spannende Unterhaltung braucht.

Fazit:
Spannend, real und schockierend. Ein Buch, das nicht nur an der Oberfläche kratzt und dich sicherlich noch für eine Weile innerlich beschäftigen wird.
Absolut empfehlenswert, nicht nur für Krimifans.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.04.2018
Boyd, Lyl

Jazz trifft Beat (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Generationen im Wandel der Zeit
Ach Lyl, was für eine Geschichte! Du hast uns einen Spiegel der heutigen Zeit vorgehalten. Übrigens sehr detailliert, mit Fachausdrücken gespickt. Ich kenne die Wirkung von Musiktherapie bei Demenzkranken aus eigenem Umfeld. Deshalb wirft diese Geschichte auch bei mir die Frage auf, ob hier eigene Erlebnisse verarbeitet wurden.
Unser Leben, ob kurz oder lang, unterliegt einem stetigen Wandel. Fortschritt und Veränderungen gehören nun einmal zum Leben dazu. Doch wenn wir mit Vergangenem schöne Erinnerungen verbinden, dann tut dieser Wandel auch weh. Dasselbe gilt natürlich auch, wenn sich uns nahestehenden Personen durch Krankheit oder Alter verändern. Wir vermissen dann sehr die Eigenschaften, die wir einmal so an ihnen geliebt haben und die nun nur noch selten zum Vorschein kommen. Doch manchmal, mit etwas Glück, kann man für kurze Zeit einen Augenblick der Vergangenheit zurückholen.

Fazit:
Auch wenn sich unser Leben mit den Jahren ändert, so können wir in schweren Zeiten immer noch durch schöne Erinnerungen neue Kräfte sammeln. Erinnerungen sind unvergänglich, manchmal leider nur sehr tief vergraben.